Über dem Tal

Roman

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Erscheinungstermin 27.11.2024 | Archivierungsdatum 26.01.2025

Zum Inhalt

Eigenwillig, brutal und wunderschön: eine raue Liebeserklärung an ein vergessenes England

Anfang 2001 bricht auf den Farmen im nordenglischen Lake District eine tödliche Seuche aus, die die Schafe aus den Tälern verschwinden lässt und den Himmel mit dem beißenden Rauch der brennenden Kadaver verdeckt. So beginnt die dunkle Geschichte von Steve Elliman und William Herne. Die beiden Schafzüchter gehören zu denen, die alles verlieren. Im Diebstahl einer Herde im Süden des Landes sehen sie ihre einzige Rettung. Scott Preston erzählt von einem vergessenen England und einer verlorenen Generation, von Bauern, die sich in der brutalen Hingabe an ihre Herden verlieren, von den Folgen eines spektakulären Raubüberfalls und vom Scheitern im Kampf um die eigene Existenz. »Über dem Tal« ist die Liebeserklärung an eine atemberaubend schöne Landschaft, deren archaische Unerbittlichkeit die Bedingung für die ist, die in ihr leben. Scott Prestons »Über dem Tal« ist eine wütende und hochpoetische Feier der Größe unserer kleinen Welt.

»Fesselnd und furchtlos ... Eine Geschichte über die düstere Schönheit der Fells und der Schafherden Nordenglands.« Kirkus Review

Eigenwillig, brutal und wunderschön: eine raue Liebeserklärung an ein vergessenes England

Anfang 2001 bricht auf den Farmen im nordenglischen Lake District eine tödliche Seuche aus, die die Schafe aus...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783103976007
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 352

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Der betagte Steve Elliman erzählt in Rückblicken aus der Gegenwart von der Maul-und-Klauenseuche im Lake District, als 2001 der gesamte Schafsbestand gekeult werden musste und die beliebte Wanderregion in eine Wirtschaftskrise geriet. Ihm liegt besonders daran, William Hernes Ruf wiederherzustellen, der längst verstorben ist. In Cumbria wurden Hedwick-Schafe gezüchtet, die ideal an das freie Leben zwischen Mooren und Bergen angepasst waren. William Herne hatte Glück, dass er seine preisgekrönten Tiere auf einer Hochebene wie in einem eigenen Reich halten konnte; denn für die Überwinterung im Stall war seine Herde zu groß. Weil hier oben in den „Fells“ die Schafhalter mit Abstand vom Dorf und ihren Nachbarn bauten, hatte William vermutlich gehofft, dass sein Tierbestand seuchenfrei bleiben würde. Bis die Behörden die Tötung seiner Tiere durch die Armee anordneten, hatte er den Plan, einige kräftige Tiere unbemerkt „in die Fells“ zu bringen und im nächsten Jahr neu mit der Zucht zu beginnen. Rückblickend könnte man sich fragen, ob es Williams Fehler war, dem Sterben seiner Schafe zuzusehen; denn danach ging es bergab mit ihm.

Der Icherzähler Steve war aufgewachsen zwischen Menschen, die nur „Weiden, Schafe und Wolle“ im Kopf hatten, arbeitete lange als LKW-Fahrer, kehrte jedoch erst ins Dorf zurück, als sein Vater Hilfe mit seinen Schafen braucht. Wie William hatte auch Vater Elliman nie über die gesundheitlichen Folgen der Plackerei mit den Schafen für sie selbst nachgedacht. Das enge Verhältnis der Figuren zur eigenen Schafherde kommt anschaulich zum Ausdruck durch Schafnamen als Kapitelüberschriften.

Nach dem Tod des Vaters arbeitet Steve für William Herne, ein dubioses Arbeitsverhältnis, in dem wortkarg über freie Unterkunft und Verpflegung gesprochen wird, auch vom Stücklohn für das Schafscheren, nicht aber von Steuern und Sozialversicherung. Als William sich für einen neuen Geschäftszweig interessiert, begeistert das seine Frau Helen kaum, doch der Hof braucht das Geld.

Richard Preston entlarvt in seinem Debütroman brutale Lebensverhältnisse in trügerischer Idylle. Seinen Icherzähler Steve lässt er sich passiv in eine Situation treiben, die erst auf den zweiten Blick preisgibt, wer Räuber, wer Verfolger und wer Opfer ist. Erst im Alter gesteht sich Steve das gespaltene Verhältnis zur Landschaft seiner Kindheit ein. Ein Tal, das die Menschen an ihre Pflichten kettete - besonders Williams Frau Helen, die den Dorfladen betrieb. Ein brutaler Roman, der mit seiner verknappten Sprache kumpelhaft wirkt, als würde Steve nur zu seiner Generation sprechen …

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Auf den Farmen im nordenglischen Lake District bricht 2001 eine Seuche aus. Betroffen sind die Schafe und der beissende Rauch schwebt über dem Tal. Steve Elliman und William Herne sind beides Schafzüchter und haben alles verloren. Sie sehen den Ausweg nur darin, dass sie im Süden des Landes eine Herde stehlen. In diesem sehr spektakulären Buch wird die Existenz der beiden Schafzüchter sehr eindrücklich geschildert. Dem Leser wird, von den Folgen eines Raubüberfalls und vom Scheitern im Kampf um die eigene Existenz, ausführlich vor Augen geführt. Der Autor Scott Preston schildert eine düstere und doch zugleich eine faszinierende Geschichte der beiden Schafszüchter. Mich hat diese sehr eindrückliche Geschichte Nachdenklich gemacht. Beim Lesen merkt man in welcher Verzweiflung die beiden stecken. Dieses Buch schildert auch die raue Schönheit der Landschaft, deren archaische Unerbittlichkeit die Bedingung für das Überleben ist. Mich hat dieses Buch sehr fasziniert und ich kann es empfehlen.

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Ein Buch mit enormer Kraft!
So schaurig ehrlich die Schilderungen sind (man riecht das Blut und den Schweiß), so wundervoll wird dadurch die große Liebe zu einem rauhen und einfachen Land deutlich, in dem der Mensch so mit der Natur leben muss, wie es erdiger kaum geht ... und doch überrollt ihn die Moderne, die Gesetze, die Globalisierung.
Aber er kämpft und er kämpft bis zum letzten Lamm, wortwörtlich.
Hat mich einige Tränen gekostet und es war mir auch körperlich nicht gut an mancher Stelle, aber so ist das Leben.

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Über dem Tal – Scott Preston
Im Jahr 2001 bricht im nordenglischen Lake District die Maul-und-Klauenseuche aus. Großflächig werden die Schafe in der Gegend gekeult, zahllose Schafsbauern verlieren ihre Existenzgrundlage.
In dieser verheerenden Situation beginnt dieser Roman, der die Geschichte von Steve Elliman und William Herne erzählt - zweier Schafsbauern, die an ihrer Heimat hängen und es nicht schaffen, ihr dauerhaft fernzubleiben. Die beiden bilden eine Schicksalsgemeinschaft. Früher so etwas wie entfernte Nachbarn, nun Leidensgenossen. Diese Verbindung hat keinerlei sexuelle Komponente ist aber extrem toxisch. Sympathisch waren sie sich nie; der Hof gehört William und außerdem ist da noch dessen Ehefrau Helen.
Das Cover lässt auf einen gemütlichen Heimat- oder Naturroman hoffen. Weit gefehlt. Ich finde, bei diesem Werk wäre die ein oder andere Triggerwarnung angebracht. Es gibt sie durchaus in diesem Buch, die wunderbaren Naturbeschreibungen, Lokalkolorit und fesselnd dichte Atmosphäre. Aber viel stärker noch fällt die Gegenseite ins Gewicht. Denn dies ist ein extrem düsterer, hoffnungsloser, grausamer, brutaler und blutiger Roman. Dennoch ziemlich genial.
Das Leben, das die Schafsbauern in der Einsamkeit der hügeligen Gegend des Lake District führen, ist auch in guten Zeiten kaum als solches zu bezeichnen. Viel Arbeit, viel Ärmlichkeit, als Lohn nur der Blick auf die wunderschöne Landschaft. Dennoch bleiben Steve und William auch nach der Seuche, versuchen einen Neuanfang mit neuen Tieren. Schon der Alltag mit den Tieren wird wenig appetitlich beschrieben, jedoch sehr realistisch. Um den Hof neu aufzubauen, setzt William auf illegale Methoden – bis die Lage völlig eskaliert. Es fließt viel Blut und es gibt einige Tote. Teilweise kam ich mir vor wie in einem Action-Thriller.
Abgesehen davon ist es eigentlich ein sehr ruhiger, nachdenklicher Roman mit einer bedrückend düsteren Atmosphäre. Man spürt die Einsamkeit, auch die Ausweglosigkeit.
Auffällig ist hier auch die Sprache. Steve ist der Erzähler und man nimmt ihm den ungebildeten Schafsbauern absolut ab. Die Ausdrucksweise ist rau und schroff, wie die umgebende Landschaft und die Mentalität der Menschen. Sehr authentisch.
Eine Geschichte, die es in sich hat. Beeindruckend und schwer verdaulich.
5 Sterne

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Zwei Schafzüchter, die wegen der Maul- und Klauenseuche alles verlieren, und deshalb in die Kriminalität abdriften.
Nichts für schwache Nerven. Hart und brutal, aber auch einzigartig in seinen Naturschilderungen. Die Sprache spiegelt die karge Landschaft Nordenglands und die Mentalität der Menschen wieder.
Ein Buch, das man so schnell nicht vergisst.

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