Wo der Wald beginnt

Roman

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Erscheinungstermin 26.08.2024 | Archivierungsdatum 14.09.2024

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Zum Inhalt

Vor ein paar Jahren hat Anne Berlin verlassen, um mit ihrem Mann aufs Land zu ziehen. Für Kim, Annes Freundin, war deren Umzug nicht nur unverständlich, er forderte auch die Freundschaft der beiden Frauen heraus. Sie hatten gemeinsam ganz andere Pläne. Nun wohnt Anne in einem Haus mit bodentiefen Fenstern und Carport. Kim besucht sie für einige Tage. Es gibt viel Wald, weite Wege, und ohne Auto kommt man weder zum Bäcker noch zum Arzt. Anne behauptet, glücklich zu sein. Doch warum dürfen ihre Kinder den Garten nicht verlassen? Warum soll Kim nicht allein in den Wald gehen?

Die Dorfbewohner sind verschlossen, fast feindselig. Sie halten zusammen, gegen die Einbrüche in der Gegend, die anfingen, als die neuen Einwohner in das Neubaugebiet gezogen waren, und gegen die Gerüchte über das, was aus dem Wald kommt.

Vor ein paar Jahren hat Anne Berlin verlassen, um mit ihrem Mann aufs Land zu ziehen. Für Kim, Annes Freundin, war deren Umzug nicht nur unverständlich, er forderte auch die Freundschaft der beiden...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783949671135
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 138

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Anne hatte ihre Freundin Kim schon lange zum Besuch an ihrem neuen Wohnort eingeladen. Wo Zugezogene „Zugereiste“ genannt werden, lebt sie mit Sebastian, der bis in die Nacht arbeitet, zwei kleinen Kindern und null Kitaplätzen. Früher hatte sie selbst eine Kita geleitet, heute ist sie den ganzen Tag allein mit den Kindern. Direkt hinter ihrem Haus beginnt ein riesiges Waldstück. Icherzählerin Kim, die in Berlin einen Blumenladen führt und sich um ökologisch verantwortungsvolles Verhalten müht, hat sich Annes neues Leben leichter, reizärmer vorgestellt: die Kinder einfach nach draußen schicken und nicht ständig etwas entscheiden müssen. Jan aus dem Unverpackt-Laden dagegen war Kims penetrant schlechtes Gewissen: man fuhr heutzutage nicht mehr in Urlaub, und wenn, sprach man besser nicht davon. Die Frauen kennen sich seit ihrer Kindheit. Doch die großzügige Anne, in deren Familie oft ausländische Gäste am Tisch saßen, die früher jedes Kind spontan mitspielen ließ, zeigt sich in der neuen Umgebung fast zwanghaft misstrauisch. Die Gartenpforte muss verschlossen bleiben, die Kinder dürfen keinen Moment allein sein; denn ein Wolf war gesichtet worden.

Als Kim mit den Augen der Großstädterin die Umgebung erkundet, erlebt sie selbst, dass hier offenbar eine andere Sprache gesprochen wird. Warum dreht sich die Frau weg, um Kims „Guten Abend“ nicht erwidern zu müssen? Schließlich hat man ein Dorf schon immer daran erkannt, dass dort alle jeden grüßen, ob sie ihn kennen oder nicht. Als Anne die direkten Nachbarn zur aufwändigen Kaffeetafel einlädt, bricht aus den Besuchern heraus, wo der Schuh drückt. Seit „die Fremden“ hergezogen sind, ist im Ort alles schlimmer geworden. Fremde sind Bewohner großer Neubauten, fahren teure Autos und geben in den Betrieben die Anordnungen. Von Fremden wird man sich rein gar nichts sagen lassen. Sebastian könnte die Kritik zurückgeben, dass im Dorf nur akzeptiert wird, wer Wald oder Fischteiche besitzt. Anne klagt, dass die Einwohner ständig in Haus und Hof zu tun haben und das offenbar das einzige Gesprächsthema ist. In dieser eher bedrückenden Situation gelingt den Freundinnen immerhin ansatzweise, sich über die Umstände von Annes Wegzug aus Berlin auszusprechen und sich mit ihren gegensätzlichen Lebenssituationen versöhnen. Doch bevor Kim in ihren Blumenladen im vertrauten Kiez zurückkehren wird, hat „der Wald“ noch seinen dramatischen wie grotesken Auftritt.

Martina Junk folgt in ihrem Debütroman zwei Freundinnen, aus deren enger Beziehung sich Anne durch ihre Familiengründung weiter gelöst hat, als beide wahrhaben wollen. Die Autorin zeigt wie im Puppenhaus und mit hohem Wiedererkennungswert deutsche Befindlichkeiten der 2020er. Im Hintergrund zur Rush-Hour des Lebens und einer Frauen-Freundschaft tritt „der Wald“ als Symbol anonymer Bedrohung auf. Funks „Privates“ zeigt sich dabei politisch, indem sie pointiert auffaltet, was Frauen vom Arbeitsmarkt und aus der Politik fernhalten kann.

Mit nur 138 Seiten bringt ""Wo der Wald beginnt" das ideale Format für Diskussionen in Literaturgruppen, Lesekreisen und Aktionen wie „XY-Stadt liest gemeinsam das Buch …“. Durch die vermeintliche Idylle vor düsterem Hintergrund würde ich mir den Text ebenso gern vorlesen lassen … irgendwo in der Wildnis.

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Vor ein paar Jahren hat Anne Berlin verlassen. Sie ist mit ihrem Mann aufs Land gezogen. Für Kim, Annes Freundin, war deren Umzug nicht nur unverständlich, er forderte auch die Freundschaft der beiden Frauen heraus. Kim besucht Anne in ihrem neuen zu Hause. Es gibt viel Wald, weite Wege, doch ohne Auto kommt man nirgends hin. Anne behauptet hier glücklich zu sein. Warum dürfen die Kinder den Garten nicht verlassen und Kim soll nicht in den Wald gehen? Zudem sind die Dorfbewohner sehr verschlossen. Man liest eine fesselnde Geschichte, die die Komplexität menschlicher Beziehungen und die unheimlichen Mysterien der Natur erforscht. Bald entpuppt sich jedoch der Wald, der an ihr neues Zuhause grenzt, als eine eigene Figur, die Geheimnisse birgt, die die Solidarität der Dorfbewohner und Annes Zugehörigkeitsgefühl auf die Probe stellen. Der Leser erkennt mit welchen Themen diese Geschichte behaftet ist. Es sind Freundschaft, der Sehnsucht nach Gemeinschaft und dem dünnen Schleier zwischen Zivilisation und Wildnis. Mich hat dieses Buch sehr fasziniert. Ich empfehle dieses Buch vielen Lesern.

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Auf so wenigen Seiten eröffnet sich hier eine absolut lebendige Welt, in die ich sofort reingefunden habe. Das Setting an der Grenze zwischen Dorf und Wald, die nur von einem Zaun aufrecht erhalten wird, hat mir sehr gut gefallen. Die Feindseligkeit der Dorfbewohner gegenüber den "Zugezogenen", die nur kurz bleiben und die Jobs der Einheimischen übernehmen, aber auch das Gefühl der Ausgrenzung und das Fehlen von Bezugspersonen innerhalb der Dorfgemeinschaft, das vor allem für Anne als Mutter schmerzhaft ist. Und dann ist da noch dieser Wald. Mal ein Freund, der einen warm und mit immer neuen schönen Seiten einlädt, mal eine bedrohliche Falle, in der Gefahren lauern.
Am Ende des Buches war ich vor allem enttäuscht, dass es nicht weitergeht, dass wir nicht erfahren, wie sich die toll entwickelten Beziehungen der Protagonisten untereinander und zu den Dorfbewohnern weiter verändern und auch über Kims Leben hätte ich gerne mehr erfahren.

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Das Buch ist ein fesselnder Roman, der auf eindrucksvolle Weise die Themen Freundschaft und Geheimnisse in einer ländlichen Kulisse beleuchtet. Die Protagonistin Anne hat das geschäftige Stadtleben hinter sich gelassen und zieht mit ihrer Familie in ein abgelegenes Haus, was für ihre Freundin Kim zahlreiche Fragen und Herausforderungen mit sich bringt.

Kims Besuch entführt uns Leser in eine Welt, in der die harmonische Idylle des Landlebens auf eine bedrückende Realität trifft. Der Gegensatz zwischen Annes scheinbarem Glück und den geheimnisvollen Umständen, die ihre Kinder betreffen, wirft sofort Fragen auf. Warum existieren strikte Regeln für den Aufenthalt im Garten und im Wald? Kims Unbehagen wird durch die rätselhaften Geheimnisse der Dorfbewohner weiter geschürt.

Der Roman spielt geschickt mit der Vorstellung von Gemeinschaft und Abgrenzung. Während Anne und ihre Familie bemüht sind, sich in ihr neues Leben einzugliedern, scheinen sie sowohl von der Natur als auch von den Menschen um sie herum nicht vollständig akzeptiert zu werden. Der Wald selbst wird zum Symbol für das Unbekannte und die verborgenen Gefahren, die unter der Oberfläche schlummern. Die Frage, was aus dem Wald kommt, ist nicht nur wörtlich zu verstehen, sondern reflektiert auch die tiefere Verunsicherung der Charaktere.

Die komplexe Dynamik zwischen Anne und Kim sowie das Mysterium des Waldes machen das Buch zu einer packenden Lektüre, die zum Nachdenken anregt und uns Leser in ihren Bann zieht.

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