In ihrem Haus

Auf der Shortlist des Booker Prizes 2024! | »Ein fulminantes Debüt über Liebe, Besitzen und Besessenheit« DER SPIEGEL

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Erscheinungstermin 30.01.2025 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Man kann sich nur so lange vor der Wahrheit verschließen, bis sie an die Tür klopft. 

1961, in der niederländischen Provinz: Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Isabel allein in dem großen, von der Zeit gezeichneten Familienhaus. Die Tage ziehen ruhig und geordnet dahin. Doch als ihr Bruder Louis seine ungehobelte Freundin Eva bei ihr einquartiert, geraten Isabels stille Routinen ins Wanken, und das Haus, das einst Schutz und Sicherheit bot, wird zum Schauplatz unheimlicher Veränderungen. Plötzlich verschwinden Dinge und Isabel wird immer misstrauischer gegenüber Eva, die nicht das zu sein scheint, was sie vorgibt.

In der flirrenden Sommerhitze entwickelt sich eine unerwartete Anziehung zwischen den beiden Frauen, die Isabels festgefügtes Weltbild erschüttert. Die Vergangenheit, die Isabel zu verdrängen versucht hat, holt sie endgültig ein und zwingt sie, sich ihren Vorurteilen und der dunklen Geschichte des Hauses zu stellen.

In sinnlich dichter Sprache und mit subtiler Spannung erzählt Yael van der Wouden von Begierde, verdrängten Geheimnissen, unerwarteter Rache und den Abgründen, die sich hinter den Fassaden scheinbar geordneter Leben verbergen. 


»Außerordentlich bemerkenswert … Van der Woudens Schreibstil ist elegant und präzise.« The New York Times Book Review

»Ein beeindruckendes Debüt.« The Guardian

»Intensiv und brillant geschrieben.« The Observer

»In ihrem Haus ist ein außergewöhnliches Buch, das man beinahe körperlich miterlebt.« The Wall Street Journal

»Ein gelungenes Debüt... Van der Woudens sinnlicher Schreibstil und ihr Gespür für Dramatik machen dieses Buch zu einem Gewinner.« Publishers Weekly

»Ein scharfsinniger, perfekt geschriebener Debütroman.« The Sunday Times

»Bewegend, verstörend und zutiefst sexy.« — Tracy Chevalier, Autorin von "Das Mädchen mit dem Perlenohrring"

»Dies ist ein intimer Roman, sorgfältig und brillant erzählt. . . Ein gelungenes Debüt.« New York Journal of Books

»In ihrem Haus ist ein Traum von einem Roman … hypnotisierend und schockierend … ich war völlig hin und weg.« Miranda Cowley Heller, Bestsellerautorin von "Der Papierpalast"

»[…] hochspannend, schockierend und herzzerreißend zugleich …« Rachel Joyce, Bestsellerautorin von „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“

»Eine Meisterleistung in dramatischer Spannung.« The Bookseller

Bei Fragen zur Produktsicherheit, wenden Sie sich bitte an: info@gutkind-verlag.de

Man kann sich nur so lange vor der Wahrheit verschließen, bis sie an die Tür klopft. 

1961, in der niederländischen Provinz: Seit dem Tod ihrer...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783989410541
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 320

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Isabel den Brave hütet Anfang der 60er des vorigen Jahrhunderts nach dem Tod ihrer Mutter wie eine Museumswärterin ein Haus, das ihr Onkel Karel nach dem Zweiten Weltkrieg der vaterlosen Familie beschafft hatte. Da die circa 1933 geborene Isabel und ihre Brüder als Kinder während der deutschen Besetzung der Niederlande aus Amsterdam in genau diese Gegend aufs Land evakuiert waren, ist ihnen bewusst, dass das komplett eingerichtete Haus vorher einer anderen Familie gehört haben muss und die van den Braves ihn sich wie einen Mantel einfach übergezogen haben. Dass Isabel besessen davon wirkt, die angeblichen Dinge „ihrer Mutter“ zu bewahren, zu putzen und zu dokumentieren und sie sich lebendig an verhungert wirkende Menschen erinnert, die 1945 aus Lagern entlassen wurden, lässt Schlimmes über ihre psychische Verfassung vermuten. Indem der deutsche Text das 1961 bereits veraltete Wort Dienstmädchen für Isabels Haushaltshilfe benutzt, verstärkte er mein Bild eines exzentrischen knapp 30-jährigen Kriegskindes, das keinem Beruf nachgeht, zu beiden Brüdern ein kompliziertes Verhältnis hat und in der Weltsicht offenbar 15 Jahre zuvor stehengeblieben ist.

In dieses Setting versetzt Isabels Bruder Louis unerwartet seine neue Freundin Eva auf deren ausdrücklichen Wunsch, als er eine längere berufliche Reise antritt. Isabel und Eva passen zusammen wie Hund und Katze. Nicht nur durch die unerwünschte Besucherin eskaliert Isabels Obsession mit dem Haus. Sie muss realisieren, dass ihr Wohnrecht enden wird, falls Louis Eva heiratet und Onkel Karel ihm wie versprochen das Haus überschreibt.

Ein Haus, das wie eine handelnde Figur belebt zu sein scheint, eine unzuverlässig wirkende Protagonistin, ein verdrängtes nationales Trauma, Figuren, die sich für die niederländische Provinz der 60er ungewöhnliche sexuelle Freiheiten herausnehmen, und ein raffiniert konstruierter Plot fügen sich hier zu einem beachtlichen Debütroman. Der deutschen Ausgabe fehlt es allerdings an sprachlichem Fingerspitzengefühl für die Zeit der Handlung: in den 60ern war man noch nicht „genervt“, Hauspersonal wäre – zumindest in Deutschland – eine qualifizierter Berufsstand gewesen und das deutsche Vokabular schwächelt beim Thema Kleidungsstücke.


4 1/2 Sterne

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Fesselnd, aber

In ihrem Haus ist der Debütroman der niederländischen Autorin Yael van der Wouden.
Ich war von dem Roman beim Lesen ungemein gefesselt. Als ich dann wegen der Rezension darüber nachdachte, gab es doch ein paar unlogische Details.
Wovon lebt die Protagonistin Isabel eigentlich. Die jetzt 1961 knapp drei0ig Jahre alt und doch etwas verschroben. Dadurch wird die Geschichte aber ganz interessant. Dann kommt Eva ins Spiel. Isabel ist zwischen Ärger und Liebe hin und her gerissen. Da gibt es einige perfekte Überraschungen. Der Roman ist vielschichtig und lesenswert.?

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Oh mein Gott, was für ein Buch! In der Danksagung hat jemand gesagt, es sei eine Seltenheit. Aber es ist viel mehr. Lange hat mich ein Buch nicht mehr so in den Bann gezogen, alles daran ist wichtig, nie auch nur ein überflüssiger Satz. Die unausgesprochenen, unbeendeten Sätze, Worte….
Ganz ganz großartig. Für mich schon jetzt eines der Besten dieses Jahr. Unbedingte Empfehlung!

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Was für ein Buch und vermutlich bereits eines jener, die ich immer und immer wieder weiterempfehlen werde. Oof. "In ihrem Haus" stand auf meiner Früjahrserscheinungen ganz weit oben und sobald der Titel für mich freigegeben wurde, habe ich begonnen zu lesen und konnte es nicht aus der Hand legen.

Yael van der Wouden erzählt eine Geschichte von Einsamkeit, Verlorenheit, Verbundenheit. Sie webt Evas Geschichte in Isabels, verbindet beide auf einzigartige Weise.

"[...] wie ein Mensch einen Raum erschaffen, seine Abwesenheit ihn zerrütten, wie ein Ort einen Menschen vermissen konnte. Wie ein Mensch einfach..."

Dieser Roman geht tief unter die Haut und bleibt, zurecht. Die Geschichte von Evas Familie, die Erzählungen des Krieges, ihr "Verschwinden"/die Ermordungen im KZ und wie mit all dem in den 1960er, so kurze Zeit danach, umgegangen wird - einer der wichtigsten Erzählungen unserer Zeit.

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„𝘌𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘝𝘦𝘳𝘴𝘪𝘰𝘯 𝘷𝘰𝘯 𝘮𝘪𝘳, 𝘥𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘯 𝘥𝘪𝘳 𝘩𝘢𝘦𝘵𝘵𝘦 𝘸𝘦𝘨𝘴𝘦𝘩𝘦𝘯 𝘬𝘰𝘦𝘯𝘯𝘦𝘯.“

Isabel und ihre Brüder Hendrik und Louis werden während des zweiten Weltkrieges in die Niederlande gebracht, das Herkunftsland ihrer Mutter. Onkel Karel besorgt ihnen ein Haus in Amsterdam, ein neues sicheres Zuhause. 1961 lebt Isabel als einzige noch in diesem Haus, als ihr Bruder Louis den Sommer über seine Freundin Eva bei Isabel lässt. Da Isabel und Eva so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht, sträubt sich Isabel sehr dagegen, doch da Louis das Haus zusteht, hat sie nicht viel Handlungsspielraum. Also zieht Eva ein – und verändert Isabels zurückgezogenes Leben komplett.

Wow, was für eine besondere Leseerfahrung! In ihrem Haus hat mich sprachlich, thematisch und mit seiner Umsetzung überzeugt. Die Gegensätzlichkeit von Eva und Isabel bringt der Geschichte so viel Spannung, dass der Plot nebensächlich wird. Ich würde empfehlen, sich einfach blind in diese Geschichte zu stürzen, ohne viele Rezensionen zu lesen. Ich möchte hier auch nicht viel vorwegnehmen, aber das Buch hat sich deutlich mehr mit Sexualität beschäftigt, als ich es anfangs angenommen hatte.

Ich mag Geschichten, die auf wahren historischen Ereignissen beruhen sehr, und fand auch den Ausflug in die Niederlande großartig! Große Leseempfehlung!

„𝘋𝘶 𝘸𝘢𝘳𝘴𝘵, 𝘸𝘰 𝘥𝘶 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘸𝘰𝘭𝘭𝘵𝘦𝘴𝘵. 𝘐𝘤𝘩 𝘸𝘢𝘳, 𝘸𝘰 𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘮𝘶𝘴𝘴𝘵𝘦. 𝘜𝘯𝘥 𝘫𝘦𝘵𝘻𝘵 𝘨𝘦𝘩𝘴𝘵 𝘥𝘶 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘧𝘰𝘳𝘵.“

4,25/5

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Wüsste ich es nicht besser, ich hätte dieses Buch für einen Klassiker (sapphischer Literatur und darüber hinaus) gehalten. Spannend, düster, sexy - nichts für alle, die es nicht explizit mögen, aber für jene, die damit kein Problem haben wunderbar und mit Klasse umgesetzt! Noch dazu zeigt es wichtige historische Ereignisse auf. Für mich waren die "plot twists" zwar vorhersehbar, aber das tat dem Leseerlebnis keinen Abbruch!

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Ganz tolles Buch! Packend, interessant, tolle Sprache und ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen. Die Figur Isabel und die Beziehung zu ihren Brüdern wird überzeugend dargestellt. Eva als Person blieb mir etwas fremd.

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"Fremd war das Wort, das ihr in den Sinn gekommen war. Sie wollte ihn nicht ihm Haus haben, wollte nicht, dass er ihre Sachen anrührte. [...] Ihr war bewusst, was das über sie aussagte [...]"

Die Niederlande in der Nachkriegszeit: Isabel wohnt im Haus ihrer Eltern - alleine, seit die Mutter gestroben und ihre Brüder ausgezogen sind. Sie ist der Inbegriff dessen, was man wohl eine alte Jungfer nennt: Verschroben, penibel darauf bedacht, dass alles im Haus nach festen Regel abläuft und scheu gegenüber der Außenwelt. Sie ist entsprechend entsetzt als ihr Bruder seine aktuelle Liebschaft für ein paar Monate im Haus unterbringen will, während er selbst auf Geschäftsreise ist. Dass Isabel diese Eva mit ihren schlecht gefärbten Haaren und schlampig verarbeiteten Kleidern nicht ausstehen kann, macht die Sache nicht besser. Und dann verschwinden auch noch Gegenstände: Kleine Dinge, Teelöffel etwa. Solche Gegenstände, bei denen man mittunter gar nicht merkt, dass sie verschwinden. Aber Isabel, die akribische Listen über den Hausstand führt, ist sich sicher: Entweder das Hausmädchen oder Eva bestehlen sie.

Yael van der Wouden beschreibt im Nachwort, dass ihr Buch schon früh als eine außergwöhnliche Geschichte bezeichent worden ist. Und damit hat sie recht, wirft sie doch ein ganz eigenes Licht auf die Nachkriegsgeschichte in den Niederlanden. Im Fokus steht dabei die Frage nach dem Bedeutung von Besitzt: Für der Erinnern und für die eigene Identität. Eng damit verbunden ist auch das Zurückerlangen und das Zurückgeben (hier weiter ins Detail zu gehen, würde einem Spoiler gleichkommen), Zwar ist die Auflösung in Teilen bereits früh zu erahnen, die Geschichte an sich liest sich dennoch gut und bietet die ein oder andere unerwartete Wendung. Besonders gelungen ist der Autorin die Figurengestaltung. So sympathisiert der Leser durchaus mit Isabel, die von ihrem Umfeld als schwierig wahrgenommen wird. In einem anderen Kontext würde der Leser die Figure hassen. Doch van der Wouden gelingt es, dass wir die Charaktere ablehnen, die uns auf den ersten Blick viel ähnlicher sind, die, die feiern, lieben, Spaß haben - weil sie uns die Welt durch Isabels Augen zeigt. Darin liegt die große Kunst dieser Erzählweise.

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Ein wunderbares Buch, eine Seltenheit. Ein Roman in drei Akten, wie ein Kammerspiel. Wenige Personen, wenige Orte, viele tiefe Gefühle. Dicht und schwer auszuhalten, unerträglich in seiner Sanftheit und in seiner Härte.
Und zu recht eines von sechs Büchern auf der SHORTlist für den bookerprize 2024, den letztendlich "Umlaufbahnen " gewann.

Dieser Roman entfaltet seine Wirkung und Tiefe aus meiner Sicht nur dann, wenn die Inhalte der drei Teile nicht vorher bekannt sind. So stolpert man nichts ahnend von einem  unvorhersehbaren Thema ins nächste. Das war hochspannend und intensiv. Ich hatte Herzklopfen beim Lesen. Da schwelt etwas Böses von Anfang an, etwas, dass sich nicht fassen und festmachen lässt und uns letztendlich tief in die niederländische Geschichte führt.

Schon jetzt ein absolutes Lesehighlight des Jahres 2025, ein Buch, das mich begleiten wird. Und ich freue mich auf weitere Bücher von Jael van der Woude, deren Stil mich ein bißchen an Liz Nugent erinnert.

Absolute Leseempfehlung!!

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Ein Buch das unter die Haut geht!
Geschichtlich sehr interessant und zwischenmenschlich überaus spannend und mehr als überwältigend.
Gewiss ein Gewinn für all jene die es zur Hand nehmen.

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Eine toll geschriebene Geschichte, über zwei rätselhafte Frauen. Als aufmerksame Leserin war mir das Ende irgendwie bewusst, trotz dessen habe ich den Werdegang sehr genossen.

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Drei Geschwister, ein Haus und eine unerwartete Person.

Isabel wohnt in dem Haus der verstorbenen Mutter und soll die Freundin ihres Bruders Louis für eine Weile beherbergen. Dies geht der jungen Frau jedoch sehr gegen den Strich und nur widerwillig lässt sie die junge Eva bei sich wohnen. Doch so unangenehm wie Eva auf den ersten Blick war, ist sie nicht. Das merkt auch Isabel eines Tages. Doch wer ist sie eigentlich?

Isabel ist keine Person, die man auf Anhieb mag, ich mochte sie jedenfalls anfangs nicht. Aber auch Eva war mir suspekt. War sie wirklich einfach nur lieb und nett oder steckt mehr dahinter? Meine einzige Sympathie galt von Beginn an Hendrik.
Im Laufe der Geschichte lernt man sowohl Isabel als auch ihren Bruder Hendrik besser kennen. Doch Eva bleibt etwas wage und auch Isabel kann ihren ungebetenen Gast nicht wirklich einschätzen. Beide geraten immer wieder aneinander. Bis Isabel die Wahrheit über Eva erfährt.

Ich mochte den Schreibstil sehr gerne und konnte federleicht in die Geschichte abtauchen. Für gewöhnlich lese ich selten diese Art von Roman, aber mich hat das Buch vor allem zum Ende völlig gefangen genommen. Die Entwicklung hatte ich so nicht erwartet. Ganz tolle Lektüre und empfehlenswert!

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Mit dem Buch "In Ihrem Haus" zieht die Autorin Yael van der Wouden, einen mit ihrem Schreibstil, der bewegenden Geschichte und den Charakteren mit ihren Ecken und Kanten in einen Bann, der einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.

Ein gelungener Debütroman!

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Eine außergewöhnliche Geschichte…..
…..die sich 1961 irgendwo in der niederländischen Provinz abspielt. Isabel lebt seit dem Tod ihrer Mutter alleine in „ihrem“ Haus.
Ihr Leben dümpelt still und ereignislos vor sich hin, bis ihr Bruder Louis seine aktuelle Freundin Eva bei ihr einquartiert. Isabelle mag Eva absolut nicht, stört sie doch ihr Einsiedlerdasein und ihre Routinen. Die beiden sind so gegensätzlich wie Katze und Maus.
Dann verschwinden immer wieder Gegenstände und Isabelle befürchtet von Eva bestohlen zu werden.
Plötzlich und unerwartet kommen sich die beiden Frauen trotzdem näher und für Isabelle ist auf einmal nichts mehr ist wie vorher es war.

Während ich mit Isabel nicht wirklich warm wurde, so fand ich Eva auf ihre Art ganz interessant. Louis mochte ich auch nicht, wobei ich ihren Bruder Henrik wieder sympathisch fand.
Der Schreibstil von Yael van der Wouden fließt gerade so dahin und bevor man sich versieht……wuschhhh……..ist das Buch zu Ende.
Eine Geschichte, die sich so oder ähnlich sicherlich oft zur damaligen Zeit abgespielt hat.
Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Isabel lebt seit dem Tod ihrer Mutter in dem grossen Haus alleine. Der Alltag zieht sich ruhig und geordnet dahin. Damit ist Schluss als ihr Bruder Louis seine ungehobelte Freundin Eva bei ihr einquartiert. Das Haus dasSchutz geboten hat wird zum Schauplatz vieler Veränderungen. Es verschwinden Dinge und Isabel wird immer misstrauischer gegenüber von Eva. Sie scheint nicht die zu sein die sie vorgibt. In diesem Buch wird eine Geschichte mit Spannung erzählt von Begierde, Geheimnissen und Rache und den Abgründen, die sich hinter der Fassade eines sehr geordneten Lebens verbergen. Ich fand dieses Buch interessant und spannend. Man wird mit der Vergangenheit konfrontiert, die besser nicht ans Licht gelangen sollte. Die Schilderungen sind sehr gut gewählt und gut zu Lesen. Für mich ein Buch, das ich Lesern empfehlen kann, die Geschichten mit starker Atmosphäre gerne haben. Von mir eine Leseempfehlung.

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Toll!! Ich war etwas überrascht bei Kapitel 10 (spicy geht also auch in literaridcher Belletristik 😉) und dann kam nochmal der Plottwist mit Eva's Tagebuch. Die Atmospäre war oft beklemmend, selbst als Isabel endlich Emotionen bei sich selbst zuließ. Ein wertvolles Buch, das die Nominierung für den Booker Prize verdient hat!

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Ein Buch, das mich nicht nur durch seine unerwarteten Wendungen enorm positiv überrascht hat. Anfang der 60er Jahre lebt Isabel ein zurückgezogenes Leben in einem großen Haus, das voller Geschichte zu stecken scheint, bis die Freundin ihres Bruders ihre Ruhe stört, sodass sogar ihr Weltbild ins Wanken gerät. Fast fühlt es sich an, als würde man die Geschichte rückwärts erzählt bekommen. Je mehr man über die geheimnisvolle Geschichte des Hauses und der Personen erfährt desto klarer werden die Details. Raffiniert erzählt und nicht mehr aus der Hand zu legen.

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Yael van der Wouden erschafft mit diesem Roman ein eindringliches Kammerspiel, das sich langsam entfaltet und mit subtiler Spannung immer mehr verdichtet. Die Geschichte spielt in der niederländischen Provinz der 1960er Jahre und ist durchzogen von flirrenden Sommerbildern, unterschwelliger Bedrohung und verdrängten Wahrheiten, die nach und nach ans Licht drängen.

Im Zentrum steht Isabel, eine Frau, die in der Sicherheit ihrer einsamen Routinen lebt – bis ihre Welt durch das plötzliche Auftauchen von Eva ins Wanken gerät. Was als unliebsame Störung beginnt, entwickelt sich zu einer unheilvollen Dynamik zwischen Misstrauen, Faszination und aufkommendem Begehren. Während sich zwischen den beiden Frauen eine aufgeladene Anziehung entfaltet, brechen Risse in Isabels festgefügtem Weltbild auf, und das Haus, einst ein Ort der Geborgenheit, wird zur Bühne für düstere Enthüllungen.

Der Roman überzeugt mit einer dichten, atmosphärischen Sprache, die eine fast greifbare Spannung erzeugt. Die subtile psychologische Tiefe und die kunstvolle Verbindung aus sinnlicher Begierde und dunklen Geheimnissen machen ihn zu einem literarischen Erlebnis. Wer sich auf eine langsam eskalierende Geschichte voller unterdrückter Emotionen, unerwarteter Wendungen und meisterhaft aufgebauter Spannung einlassen möchte, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ein beeindruckendes Buch, das lange nachhallt!

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"Sie hatte eine Birne in der Hand gehalten und sie samt Schale restlos verzehrt. Sie hatte den Stängel und die Kerne und das Gehäuse gegessen und noch immer klaffte der Hunger wie ein Schlund in ihr. Ich kann dich in den Armen halten und doch feststellen, dass mir dein Körper noch immer fehlt, dachte sie. Ich kann dir zuhören, wenn du sprichst, und auch dann noch deine Stimme vermissen.“

„In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden (aus dem Englischen von Stefanie Ochel), erschienen im @gutkind_verlag ist aktuell zurecht in aller Munde auf Instagram. Der Roman spielt in den Niederlanden der frühen 60er Jahre. Isabel lebt zurückgezogen in dem Haus ihrer Familie, als ihr Bruder seine Freundin Eva für einige Wochen bei ihr unterbringen will.

Meiner Meinung nach, muss man nicht mehr zum Inhalt wissen und auch den Klappentext würde ich nicht lesen, um mich wirklich überraschen zu lassen. Selten liest man Bücher, die so poetisch und wundervoll geschrieben daherkommen und einen in ihren Bann ziehen. Ich konnte es gar nicht aus der Hand legen, da sich nach und nach immer weitere kleine Einzelheiten enthüllt haben und der wahre Kern der Geschichte immer deutlicher zum Vorschein gekommen ist. Die unterschwellige Spannung im Roman ist fast greifbar und lässt einen wirklich die Luft anhalten. Das Buch ist intensiv, klug, lehrreich, faszinierend, emotional und wirklich wunderschön. Eine ganz große Empfehlung von mir!

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Eine tief berührende Geschichte, gleichermaßen bedrückend wie auch intensiv. Ich habe ein wenig gebraucht um reinzukommen, fand es aber eine durchaus gute Geschichte. Etwa ab der Hälfte der Erzählung gab es einen Twist in der Dynamik der Protagonist*innen, der mir etwas zu rasant erschien, jedoch passt es Rückblickend gut zur Impulsivität und dem emotionalen Chaos der Charaktere.

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Dieser Roman spielt in den 1960er Jahren in den Niederlanden und ist der Debütroman von Yael van der Wouden. Sie hat für den Roman schon Preise bekommen, was mich zum Lesen animiert hat.
Nach dem Krieg herrscht in auch in den Niederlanden noch die Vorstellung von der konservativen, bieder Frau als Ideal und man spricht nicht über die Geschehnisse während des Krieges. Es ist einanspruchsvolles Buch mit interessanten Charakteren und unerwarteten Wendungen. Wer gerne Wohfühlromane liest, ist hier nicht richtig, aber wenn man beim Lesen gerne Denkanstöße bekommt, wird man hier gut bedient. Ich finde es ist ein ungewöhnliches Buch mit Themen wie Wiedergutmachung und Schuld, aber auch Gleichstellung und Sexualität.

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Ich liebe dieses Buch. Anfänglich hatte ich einfach keine Ahnung, wo die Reise hingeht. Ich wusste nur: Der Schreibstil gefällt mir, und die Atmosphäre/Stimmung hat mich sofort abgeholt. 50er Jahre. Isabel lebt allein in einem großen Haus. Sie wirkt griesgrämig. Ihre zwei Brüder kommen sie hin und wieder besuchen. Hendrik mag Männer, während Louis viele Frauen nur kurzzeitig mag. Außerdem gehört ihm eigentlich das Haus, doch er ist noch nicht bereit, sich niederzulassen. Eines Tages bringt der Frauenschwarm seine neue Freundin Eva mit zum Essen. Es besteht eine eher feindselige Haltung ihr gegenüber. Louis bittet Isabel um Unterkunft für Eva, solange er auf Geschäftsreise ist. Die beiden haben anfänglich große Dispute, aber welche Motivation steckt eigentlich dahinter? Die Dynamik ändert sich im Laufe der Zeit, und die beiden nähern sich eher auf romantischer Ebene an. Isabel entdeckt ihr Tagebuch und damit ein großes Geheimnis – ein Geheimnis, das Evas eigentliche Absichten enthüllt. Hier schlägt die Geschichte in eine völlig andere Richtung. Yeal van der Wouden’s Meisterwerk schafft es eindrucksvoll, einige gesellschaftskritische und historische Themen einzufangen. Ihr Schreibstil ist malerisch und verträumt. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

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Was ein unglaublich schönes Buch. Habe es so genossen zu lesen. Wüsste vorher nichts über den Geschichtlichen Teil und fand es sehr spannend mehr darüber herauszufinden. Auch die beiden Charackter sind unglaublich gut gemacht es war wirklich toll darüber zu lesen. Super Buch was ich auf jedenfall weiter empfehlen werde!

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1961 in den Niederlanden. Der Krieg ist noch nicht all zu weit weg und die Menschen haben noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen.
Isabel lebt alleine in dem großen Haus ihrer Familie. Die beiden Brüder sind ausgezogen, die Mutter gestorben. Es ist ein einsames, zurückgezogenes Leben mit starren Routinen. Isabel fühlt sich verantwortlich, sich um das Haus und die Habseligkeiten der Familie zu kümmern, alles zu erhalten und zu beschützen. Zur Unterstützung hat sie ein Dienstmädchen.

Ihr Leben gerät plötzlich aus den Fugen, als Eva, die Freundin ihres Bruders für ein paar Wochen bei ihr einzieht. Ein Fremdkörper in ihrem Haus. Eva schaut sich überall um, fasst alles an. Isabel will, dass Eva geht. Und Isabel will, dass Eva nicht geht.

Weil sie das Dienstmädchen des Diebstahls verdächtigt, legt sie eine genaue Inventarliste an und tatsächlich: immer mehr Dinge verschwinden.
Doch ist es wirklich das Dienstmädchen? Wer ist Eva eigentlich wirklich? Und warum ist da dieses Begehren, dieses kaum zähmbare Verlangen?

Ich habe es geliebt, dieses Buch zu lesen. Isabel, die Protagonistin ist eine großartige Figur und durchläuft eine spannende Wandlung. In diesem Buch geht es nicht nur um queere Beziehungen in der Nachkriegszeit, sondern um noch viel mehr. Es geht um Trauma, Aufarbeitung, Vergebung. Die Tiefe dieses Buches erschließt sich einem mit jedem Kapitel mehr und mehr.

Wir haben zwar erst Februar, aber ich wage zu sagen, dass dieses Buch definitiv eines meiner Highlights des Jahres bleiben wird.

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Die Niederlande in den 1960er Jahren: Isabel lebt seit dem Auszug der Brüder und dem frühen Tod der Mutter allein und zurückgezogen in dem Haus, das der Onkel ihnen in den letzten Kriegsjahren überlassen hat. Als ihr älterer Bruder seine Freundin Eva wegen einer Geschäftsreise bei ihr einquartiert, ist Isabel nicht nur in ihren Routinen gestört, sondern hat auch ansonsten ein ungutes Gefühl...

Und nicht nur Isabel hat düstere Ahnungen: Auch als Leser:in beschleicht einen von Anfang an das Gefühl, dass sich hinter dem scheinbaren Idyll des Hauses, den vielen kleinen Erinnerungsfetzen und den viel größeren Leerstellen etwas sehr unschönes und bedrückendes verstecken muss.
Gleichzeitig fängt das Buch auch sehr gut, die gesellschaftliche Enge der frühen 60er ein und macht das Sprechen über diverse "Geheimnisse" zwischen den Protagonist:innen zu einem Balance-Akt auf einem sehr dünnen Drahtseil. Es wurde allein in der Familie über so vieles geschwiegen, dass Isabel selbst kaum Worte finden zu können scheint, um sich mitzuteilen - und wenn, dann scheinen es nie die Richtigen.

Was, wenn man nicht die gesellschaftlichen Normen erfüllen kann? Was, wenn es die Falschen bemerken? Und was, wenn alles, was man hat, am Ende auf einem unsäglichen Unrecht fußt?

Ein sehr spannender, sehr empfehlenswerter Roman, der leider auch vor Augen führt, dass sich manches auch sechzig Jahre später gesellschaftlich noch gar nicht so sehr verändert hat, wie man es vielleicht gern hätte.

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Jahreshighlight!

Was für ein Buch! Ich bin unfassbar traurig, dass ich es bereits beendet habe – am liebsten würde ich es zum ersten Mal noch einmal erleben. Und das, obwohl ich normalerweise nicht rereade! Aber In ihrem Haus hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass ich mir sicher bin: Dieses Buch wird mich noch lange begleiten, und ich werde es definitiv erneut lesen.

Die Geschichte ist intensiv, atmosphärisch und voller unausgesprochener Emotionen. Es geht um Abhängigkeiten, Machtverhältnisse und die dunklen Ecken menschlicher Beziehungen. Die Autorin erschafft eine beklemmende, aber zugleich faszinierende Welt, die einen nicht loslässt. Jedes Detail scheint mit Bedacht gewählt, jeder Satz sitzt. Die Charaktere sind komplex, ihre Dynamiken fein nuanciert und voller Spannung.

Besonders beeindruckend ist, wie gut das Cover zur Geschichte passt. Die Darstellung des sich öffnenden Flurs, die Türen, die sowohl einladend als auch bedrohlich wirken – all das spiegelt die Atmosphäre des Buches perfekt wider. Es ist ein stilles, aber kraftvolles Motiv, das genau die richtige Stimmung einfängt.

Für mich ist In ihrem Haus eine absolute Empfehlung und ein Buch, das nachhallt. Wer literarisch anspruchsvolle, tiefgründige Geschichten liebt, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen.

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MEINUNG:

In ihrem Haus ist mir relativ früh in den Buchvorschauen ins Auge gefallen. Ich lese allerdings auch gerne Literatur von niederländischen AutorInnen, da ich gerne in das Land fahre und mich irgendwie verbunden fühle.

Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt, die äußerst clever gestaltet sind und der Geschichte nach Teil zwei und Teil drei jeweils immer wieder eine andere Richtung geben. Ich muss sagen, dass ich den Klappentext nur anteilig gelesen habe und so bin ich eher davon ausgegangen, dass die Beziehung zwischen Eva und Isabel eine ganz andere Richtung nimmt, eher in eine Richtung sehr zerstörerische Beziehung, da von Isabel anfangs eine so große Abneigung gegenüber Eva war. Isabel ist ein spannender, aber auch schwieriger Charakter, was sehr ich mochte. Ich fand sie nicht wirklich gut durchschaubar anfangs. Sie ist sehr kritisch, streng und penibel, vor allem mit dem titelgebenden Haus, welches wohl irgendwo in der Nähe von Zwolle sein muss. Ihr Weltbild ist ebenfalls sehr eng gestrickt und sie wirkt oft griesgrämig, macht es einem schwer sie zu mögen. Meiner Meinung nach soll sie in den 30er sein, wirkt aber wie 50 Jahre alt.

Eva ist das komplette Gegenteil, aber dennoch auch erstmal schwer zu deuten. Für mich war es sehr überraschend, dass zwischen den beiden eine plötzliche Anziehung besteht, die mehr ist als nur Freundschaft. Die beginnende Liebesbeziehung stellt alles auf den Kopf, vor allem bei Isabel, die von ihren Gefühlen förmlich überrollt wird. Weitere Schwierigkeit ist, dass Eva eigentlich mit Isabels Bruder Louis zusammen ist und dass man von Isabel selbstverständlich zu der Zeit erwartet, dass sie bald einen Mann heiratet. Die gesellschaftlichen Konventionen sind zu der Zeit noch eng. Die Entwicklung von Isabel ist enorm. Es war mir beim Lesen eine Freude, dass sie so aufgeblüht ist, weil sie einfach rettungslos verliebt ist und auch um Eva kämpft, denn die zeigt sich zurück haltend in Zukunftsfragen. 

Im dritten Abschnitt dreht sich die Geschichte nochmals, denn irgendwann ist klar, dass auch Eva Dinge verbirgt und das es etwas mit dem Haus zu tun haben muss. Die Handlung führt in die nationalsozialistische Vergangenheit der Niederlande, über die ich nichts wirklich wusste. Die Autorin greift hier ein paar kritische Punkte auf. In diesem dritten Abschnitt kommt auch nochmal eine fragmentarische Tagebuchperspektive zum besseren Verständnis von den Beweggründen einer Person. Ich habe zwischenzeitlich die Hoffnung verloren, dass es hier ein gutes Ende geben wird, aber das Ende hat mich sehr versöhnlich gestimmt. 

FAZIT:

In ihrem Haus ist sehr vielschichtiger Roman, von dem ich anhand des Klappentextes eine komplett andere Vorstellung hatte. Selten hat mich ein Roman so überrascht. Der Aufbau ist von der Autorin sehr gut durchdacht und entfaltet so eine große Wirkung und Richtungen, die ich nicht habe kommen sehen. Es ist mehr als eine Liebesgeschichte. Es geht auch um historische Schuld, Emanzipation und Feminismus. Für mich definitiv ein Highlight und ich würde auch empfehlen nicht zu viel vom Klappentext vorher zu lesen!

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Ich bin verliebt! Ich habe mich in ein Buch verliebt.
Was ist das bitteschön für ein großartiger Roman! Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt und zwar auf allen Ebenen und fast wären Tränen geflossen... sowas passiert mir wirklich äußerst selten.
Yael van der Wouden hat mit Isabel und Eva nicht nur zwei wundervolle Charaktere geschaffen, deren Geschichte mich völlig in den Bann gezogen hat, sondern generell einen Plot geliefert, den ich so noch nie gelesen habe. Aus der Hand legen konnte ich den ebook-reader tatsächlich so gut wie nicht.
Sprachlich war es ein absolut sinnliches und zartes Erlebnis, ganz ganz wunderbar.
Von diesen Protagonistinnen werde ich träumen, sie werden mich noch sehr lange begleiten.
Stefanie Ochel hat aus dem Niederländischen übersetzt.
Dieser Roman hat mich völlig geflasht und lässt mich beinahe wortlos zurück. Bitte lesen - unbedingt!

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Isabel lebt als Einzige noch in dem Haus, in dem sie und ihre Brüder aufgewachsen sind. Seit dem Tod ihrer Mutter ist sie dort alleine und ihre Tage folgen einem festgelegten Ablauf. Der kommt durcheinander, als ihr Bruder Louis sie bittet, dass seine Freundin Eva während seines Auslandsaufenthalts bei ihr wohnen darf. Sie kann nicht ablehnen, denn eigentlich wurde das Haus ihm zugesprochen. Aber das bedeutet nicht, dass sie sich auf ihren Gast freut.

Die Autorin beschreibt ihre Protagonistin als eine verschlossene Person. Ihre Routine ist der Faden, dem ihr Leben folgt. Abweichungen verursachen ihr ein körperliches Unbehagen. Der Umgang mit anderen Menschen ist schwierig, ob es mit ihren Brüdern ist oder mit dem Mann, der sich für ihren Freund hält. sie empfindet keine Freude an Geselligkeit, für sie ist es eine notwendige Pflicht. die Menschen in ihrer Umgebung haben kein Verständnis für ihre Gefühle, wenn sie sie überhaupt wahrnehmen. Eva ist ganz anders. Sie stört sich nicht an Isabels Unfreundlichkeit oder daran, dass die die nicht will, dass sie im Zimmer ihrer Mutter schläft. Unbeirrt von der ständigen Ablehnung sucht sie die Nähe zu ihrer Gastgeberin und schafft es Stück für Stück, deren Panzer aufzubrechen.

Ich mag das Spiel mit dem deutschen Titel. Wem gehört das Haus? Isabel, ihrer Mutter oder vielleicht doch jemand anderem? Denn Isabel erinnert sich daran, dass das Haus auf sie gewartet zu haben schien, als sie damals eingezogen sind. Wer lässt ein komplett eingerichtetes Haus zurück und kehrt nie zurück, um seine Sachen abzuholen?

Der Roman lebt von Erinnerungen und Andeutungen. Mehr als einmal nehmen Isabel und Eva eine Situation ganz anders wahr. Trotzdem habe ich beim Lesen immer mehr den Eindruck bekommen, dass mehr hinter allem steckt, als man auf den ersten Blick erkennt, aber was es ist, kann ich lange nicht erkennen. Das macht die Geschichte spannend, auch wenn sie sehr ruhig erzählt ist. Für mich war es ein besonderes Buch.

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This was such an emotionally devastating book and I loved everything about it! It has the right amount of hot lesbian sex and historical elements and the ending was honestly just great! The novel touches on the legacy of WWII and our collective past; I would have loved seeing this win the Booker Prize 2024!!

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„In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden

Ein absolutes Highlight ist dieser wunderbar vielschichtige queere Liebesroman. Und sehr zurecht für den Womens Prize for Fiction nominiert!

Dabei sind die Hauptfiguren nicht gerade liebenswert, als wir sie kennenlernen: Louis, Hendrik und Isabel, die drei Geschwister, deren Eltern verstorben sind. Louis ist ein unsteter Schürzenjäger, Hendrik lebt mit seinem Freund sein eigenes Leben zwischen Amsterdam und Paris und Isabel wohnt ganz allein in dem riesigen Elternhaus in Zwolle, spricht nur mit ihrer Haushaltshilfe, die zweimal wöchentlich kommt und lebt von dem Unterhalt, den ihr Onkel Karel, dem das Haus gehört, bezahlt.
Es ist Anfang der Sechziger Jahre und ihre Brüder erwarten, dass Isabel heiratet und das Haus verlässt, das dann an Louis fällt, wenn sein Onkel stirbt. Johann steht dafür schon in den Startlöchern, doch Isabel hält ihn hin.
Eines Tages bringt Louis Eva mit, eine zu laute, zu geschminkte kleine Frau mit blondierten Haar, die Isabel auf Anhieb unangenehm ist. Er verkündet, mit ihr sei es etwas Festes, bevor er zu einer langen Dienstreise aufbricht und seine neue Freundin bei seiner Schwester im Haus einquartiert.

Dieses Haus ist etwas besonderes, es war von Anfang an von einem schwermütigen Geheimnis umgeben, das Isabel, die noch immer unter Alpträumen wegen der Bombennächte ihrer Kindheit leidet, verdrängt hat. Auch Eva leidet unter Alpträumen, doch sie erzählt nichts von ihrer Familie.

Isabels geordnetes Leben gerät aus den Fugen, sie ist gestresst und gestört, und als dann auch noch das Dienstmädchen zu stehlen beginnt, zeigt sie sich von ihrer unsympathischsten Seite. Sie sieht sich als Bewahrerin des Andenkens ihrer verstorbenen Mutter und als Hüterin des Hauses. Aber Eva beunruhigt sie auch auf andere Weise und es entspinnt sich ein merkwürdiges Verhältnis zwischen ihnen, das eine verbotene Intensität erreicht und Isabel aus ihrem unwissenden und verbitterten Dornröschenschlaf weckt.

Spannend, psychologisch, sexy und sehr empfehlenswert.
Gutkind 2025

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Yael van der Wouden hat ein vielschichtiges Debüt geschaffen, dessen Tiefe sich erst nach und nach entblättert. Der Erzählstil ist eigen und folgt souverän dem Verlauf der Geschichte. Die Hauptprotagonistin ist eine spröde junge Frau, die das Leben ihrer Mutter nachlebt. Sie hütet das Haus und dessen Inhalt (Andenken an die Mutter) wie ein Museum. Ihre rigiden Vorstellungen lassen sie steif und ungelenk wirken. Männer leben noch ganz im Zuge der Selbstermächtigung und Rücksichtslosigkeit, als Herren der Schöpfung. Isabels Familie ist durch den Krieg aus Amsterdam vertrieben worden. Der Onkel hat ihnen ein großes Haus besorgt, ein neues Heim für Mutter und Kinder. Isabel erinnert sich an Unstimmigkeiten in ihrer Kindheit, möchte sie aber nicht ergründen. Eva hat ebenfalls eine Geschichte, die sie in nächtlichen Albträumen quält. Der Konflikt besteht nicht nur in der Unterschiedlichkeit der beiden Frauen. Und dann lässt mich die Autorin an so überraschenden Entwicklungen teilnehmen, die dem Roman so eine Sinnhaftigkeit geben, dass ich aus dem Staunen und dem Fühlen gar nicht mehr herauskomme. Selten habe ich eine so intensive und versöhnliche Vergangenheitsbewältigung gelesen. Muss man lesen!

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Ich mochte alles an diesem Buch. Atmosphärisch, düster, aber sprachlich ganz klar und schnörkellos erzählt Yael van der Wouden hier eine durch ihren Aufbau untypische jüdische Frauen- und Kriegsgeschichte. Ungeduldig, schnell und atemlos las ich mich durch diese besondere Geschichte. Die Geheimnisse zwischen den Zeilen erzeugen Gänsehaut und Spannung. Kluge, kantige, authentische Charaktere. Die beiden Hauptfiguren sind fein und tief herausgearbeitet und manches hab ich so nicht kommen sehen...

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„In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden ist ein Roman, der sich zwar langsam entfaltet, aber dabei für mich schnell eine Sogwirkung entwickelt hat. Anfangs begleiten wir die verschlossene Isabel in ihrem stillen, geordneten Leben, das von klaren Routinen geprägt ist. Nach dem Tod ihrer Mutter lebt sie allein im Haus der Familie und trifft sich nur ab und zu mit ihren beiden Brüdern. Als ihr älterer Bruder seine aktuelle Freundin Eva im Haus einquartiert, wird Isabels bisheriges Leben infrage gestellt.

Was mir besonders gefallen hat, ist die dichte, sinnliche Sprache, die die sommerliche Schwere und unterschwellige Spannung zwischen Eva und Isabel greifbar macht. Das ist von Stefanie Ochel sehr gut übersetzt worden. Man spürt in jeder Szene, dass etwas Bedrohliches in der Luft liegt, auch wenn es lange nicht greifbar ist. Die langsame Annäherung zwischen Isabel und Eva hat sich für mich im Mittelteil des Romans allerdings etwas gezogen. Doch dann kommt eine überraschende Wendung, die ich wirklich nur kurz vorher vorhergesehen hatte – ab diesem Moment konnte ich das Buch wieder kaum noch weglegen.

Thematisch geht es um Begehren, Schuld, Verdrängung und gesellschaftliche Zwänge – auch atmosphärisch liegen diese Themen immer in der Luft, auch wenn nicht offen über sie gesprochen wird. Für mich war der Roman eine lohnende, fesselnde Lektüre mit einem starken Ende, aus dem ich viel mitgenommen habe.

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Ein sehr gelungener Debütroman, völlig zurecht für den Booker Prize 2024 nominiert. Die Geschichte von Isabel und Eva hat mich vollkommen in den Bann gezogen. Dass sie sich ineinander verlieben würden oder überhaupt eine Beziehung haben würden, kam für mich überraschend, passt aber sehr gut in das Gesamtkonstrukt. Die relativ rasche Versöhnung zwischen den beiden am Ende und auch die Tatsache, dass Isabel das Haus von ihrem Onkel ohne großartigen Widerstand auf ihren Namen überschrieben bekommt, fand ich etwas enttäuschend. Ich hatte nicht mit einem Happy End gerechnet und hatte gehofft, dass es ein offenes Ende bekommt. Ist aber wahrscheinlich auch eine Geschmacksfrage. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr genoßen, es gebannt gelesen und werde es unseren Kund:innen gerne weiterempfehlen.

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Ein Roman, so intensiv mit seiner Bildgewalt, Verlangen und Körperlichkeit. Dabei ist er wunderschön geschrieben, einfühlsam und voller Feinheiten zwischen den Zeilen. Man spürt förmlich das Knistern und die Spannung, die Hitze des Sommers und das Gewicht der Gefühle, Geheimnisse und Schuld. Ein kleines Highlight für mich!

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Ein atmosphärisch dicht geschriebener Roman, der in den Niederlanden 1961 spielt.
Die alleinstehende, introvertierte dreißigjährige Isabel kümmert sich nach dem Tod der Mutter um das große Haus der Familie. Im Gegensatz zu ihren zwei Brüdern scheint ihr Lebensentwurf zu sein, diesen Besitz unbedingt zusammenhalten zu wollen. Als die ihr zutiefst unsympathische Freundin des Bruders Louis vorübergehend in dem Haus wohnen soll, kippt alles.

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1961, in den ländlichen Niederlanden. Der zweite Weltkrieg ist seit über 15 Jahren vorüber, doch im Verborgenen kämpfen die Menschen noch mit Traumata und Nachwirkungen der Erlebnisse.
Die Protagonistin Isabel, Ende zwanzig, ist anfangs eine eher unsympathische, unzugängliche und einsame Frau, lebt allein im charmanten Haus ihrer Familie, das jedoch ihrem ältesten Bruder Louis zugesprochen wurde. Genau in diesem Haus, das Isabel wie ein Museum hütet, kümmerte sie sich bis zum Tod um ihre kranke Mutter.
Louis, der auf eine Geschäftsreise muss und seine aktuelle Freundin Eva nicht alleine lassen will, quartiert sie kurzerhand bei Isabel ein – und dann noch in das Zimmer der vor einem Jahr verstorbenen Mutter. Schon das erste Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Frauen zeigt, dass die gemeinsame Zeit im Haus nicht einfach wird und Probleme vorprogrammiert sind. Doch lange tappt man im Dunkeln, was die ebenso dunklen Vergangenheiten und Geheimnissen beider Frauen betrifft. Zudem verschwinden seit Evas Einzug immer wieder Dinge im Haus.

Nach und nach erleben wir Isabel in einem Strudel der Gefühle. Ihr Nachbar Johann hat großes Interesse an ihr, doch sie bleibt kühl und abweisend, im Gegenzug fühlt sie sich immer mehr zu Eva hingezogen. Knisternde Erotik füllt das Buch und doch spürt man auch den Kampf zwischen den Frauen, der trotz ihrer Gefühle füreinander nicht abflaut. Warum hat Eva immer wieder heftige Alpträume? Wer ist wirklich der Dieb von Porzellan und Erinnerungen?

Durch die auftauchenden (aber nicht im Vordergrund stehenden) Herausforderungen wie Homophobie, Rassismus, Übergriffigkeit, Traumata kann man beim Lesen ab und an vergessen, dass „In ihrem Haus“ ein historischer Roman der Nachkriegszeit ist. Ebenso ist er sehr feministisch und verknüpft die in der Rezension genannten, wichtigen Themen miteinander.

Ein lesenswertes Debüt.

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Den Roman habe ich gern gelesen, mir gefiel der Ton und die Stimmung, die darüber transportiert wird. Obwohl ich den Klappentext, der viel zu viel verrät, absichtlich nicht gelesen habe, war für mich leider zu früh durchschaubar, was Evas Geheimnis ist. Dafür gab es aber andere Überraschungen! Einzig die Hauptfigur ist mir bis zum Ende etwas fern geblieben, aber so ist sie vielleicht auch einfach angelegt.

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Sinnlich und in eindringlichem Ton erkundet dieser Roman die Feinheiten menschlicher Beziehungen. Die Niederlande in der Nachkriegszeit: Ruhe und Routine bestimmen Isabels Leben. Nach dem Tod der Mutter lebt sie allein in dem Haus, in dem sie und ihre Brüder aufwuchsen. Bis ihr Bruder seine neue Freundin Eva im Haus einquartiert. Ein langer Sommer liegt vor den beiden Frauen, in dem Gewissheiten und Blockaden bröckeln.

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Intensiv, bedrückend und herausragend

"In ihrem Haus" von Yael van der Wouden stand schon auf so mancher Buchpreis-Liste (aktuell steht der Roman auf der Women's Prize for Fiction - Longlist) und das absolut zu recht! Yael van der Wouden hat mit einem nüchternen und klaren Schreibstil eine intensive und bedrückende Geschichte zweiter Frauen geschaffen, die durch ein Haus miteinander verbunden sind. Mag man als Leserin zu Beginn der Lektüre noch denken, dass es sich hier schlichtweg um das Verhältnis zweier Frauen zueinander dreht, so entwickelt sich die Geschichte zum Ende hin zu so viel mehr.
Der Roman wartet mit einer ganz eigenen Atmosphäre auf, die durch eine latente Spannung geprägt ist und das Buch zu einer besonderen Lektüre für mich gemacht hat.

Ich scheue mich davor näher auf den Inhalt einzugehen, denn ich selber wurde durch eine Rezension gespoilert und konnte den Twist im letzten Drittel des Buchens nicht so intensiv erleben, wie ich es ohne den Spoiler getan hätte. Ich empfehle darum dringend, das Buch ohne viel Vorwissen zu lesen und sich so auf die herausragende Geschichte einzulassen.

Ich vergebe 4,5 Sterne für dieses gelungene Debüt!

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Mir fehlen ein bisschen die Worte, es war großartig und ich werde es definitiv noch mal lesen! Tolle Geschichte mit spannenden Wendungen, mit einer großen Sogwirkung bei der Lektüre, grandios. Auch die Themen im Roman sind gut und wichtig, darüber zu sprechen.

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