Die Unmöglichkeit von Liebe

Roman

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Erscheinungstermin 25.09.2024 | Archivierungsdatum 24.11.2024

Zum Inhalt

Eine Liebesgeschichte über das Leben, für das wir uns entscheiden, und über das andere, das uns vielleicht noch glücklicher gemacht hätte. Auf einem abgeschiedenen Anwesen in den Wäldern von Nordwales verlieben sich Olwen und Gethin. Als Ol und ihr Mann viele Jahre später das Anwesen kaufen, ahnt Ol nicht, dass sie Geth damit die Lebensgrundlage entzieht. Und ebenso wenig ahnt sie, mit welcher unkontrollierbaren Gewalt sie sich noch immer zu ihm hingezogen fühlt. Doch reicht das aus, um ihren Mann und ihr Leben in London zurückzulassen?

Geth und Ol wachsen in einer Kleinstadt in Nordwales auf. Es sind die späten 90er Jahre, man hört Oasis und Pulp, geht auf Hauspartys und raucht Gras. Ol und Geth schleichen sich immer wieder auf das Anwesen im Wald, um das sich Geths Mutter kümmert, weil die wohlhabenden englischen Besitzer weder Zeit noch Interesse haben, das Haus selbst instand zu halten. Zwischen Ol und Geth entwickelt sich eine große Liebe, doch nach der Schule geht Ol nach London, um zu studieren, während Geth in Wales bleibt, um sich, wie zuvor seine Mutter, um das Anwesen zu kümmern.

Als Ol Jahre später, sie ist mittlerweile eine preisgekrönte Filmregisseurin und außerdem verheiratet, das Anwesen kauft, ahnt sie nicht, dass Geth noch immer dort arbeitet, noch immer sein ganzes Leben auf diesen Ort ausgerichtet hat. Zwischen den beiden herrscht auch nach so vielen Jahren noch eine Spannung, die Ols Leben auf den Kopf stellen könnte.

Ihr ursprünglicher Plan, auf dem Anwesen an ihrem neuen Dokumentarfilm zu arbeiten, wird bald von ihrer Anziehung zu Geth überschattet. Selbst ihre Recherchen über eine Protestbewegung im Wales der 80er Jahre vermischen sich zunehmend mit Geths Familiengeschichte.

Während die beiden einen intensiven Sommer verleben, kommen im Haus zunehmend bedrohliche Botschaften an, die Ols Vertrauen zu Geth auf die Probe stellen. Am Ende des Sommers muss Ol eine Entscheidung treffen.

Ein unwiderstehlich kluger Roman über soziale Klasse, das ländliche Wales und die eine Liebe, die man nie vergisst.

Von Tobias Schnettler aus dem Englischen ins Deutsche übertragen.  

Eine Liebesgeschichte über das Leben, für das wir uns entscheiden, und über das andere, das uns vielleicht noch glücklicher gemacht hätte. Auf einem abgeschiedenen Anwesen in den Wäldern von...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783758700002
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 416

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Geth und Olwen

Der Roman erzählt die Geschichte von Geth und Olwen im ländlichen Wales.
Die Autorin arbeitet geschickt mit zwei Zeitebenen. Gegenwart ist 2016/2017, rückblickend dann ab 1987 über die neunziger Jahre, als die Protagonisten noch jung waren. Zwischendurch geht es dann noch mehrfach ins Jahr 1980. Mir persönlich war das zu viel. Es wurde zu sprunghaft, aber das ist Geschmackssache.
Geth und Olwen hatten eine Liebesbeziehung, aber dann trennten sich ihre Wege. Während der erste Teil des Buches Geth mehr im Blickpunkt stand, kommt im zweiten Teil Olwens Perspektive mehr zum Tragen.
Im Gegenwartshandlungsstrang treffen sie sich wieder und alte Gefühle kommen wieder hoch.
Die Figuren sind nicht schlecht gemacht. Man kann sie verstehen.
Nach „Ein französischer Sommer“ ist „Die Unmöglichkeit von Liebe“ eine kleine Steigerung.

3758700000

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Olwen (w) und Gethin (m) wachsen, getrennt von Klassenschranken, in Nordwales auf. Gethins Mutter Ffion (sein Vater ist unbekannt) muss jeden Job annehmen, der ihr angeboten wird, so dass sie auch die Verwaltung des leerstehenden gläsernen Architektenhauses Tŷ Gwydr samt See und Wald übernimmt, dessen Besitzer schon seit Jahren nicht mehr im Dorf gesehen wurden. Ihr Bruder reagiert entgeistert, wie sie „für diese Leute“ arbeiten kann. Er meint Großgrundbesitzer, die keine Waliser sind, keine Arbeitsplätze schaffen und für den Niedergang der Region verantwortlich sind. Als Jugendlicher beschafft Geth sich einen Zweitschlüssel zum Anwesen und genießt dort regelmäßig die unvergleichlich idyllische Aussicht. Geth, der schon in der Grundschule Walisisch so gut wie Englisch beherrscht, kennt als Lebensweise nur Armut. Als er in den 90ern Olwen Yates kennenlernt, deren Eltern im Dorf ein alternatives Leben als Künstler suchen, begreift er erst langsam, dass ihre Familie wenig Geld hat, aber nicht arm ist. Zunächst hält Geth sich den Yates-Kindern für überlegen; denn er ist hier verwurzelt und kennt jeden. Olwen besucht eine Privatschule und ihre Eltern wissen, wie man sich um Stipendien bewirbt. Sie wird den Ort verlassen, sich auch in der Fremde durchsetzen, und ihr Bruder Tal findet sich sowieso in jedem Milieu zurecht. Der circa 1980 geborene Geth dagegen entscheidet sich nach der Schule für einen Kettensägen-Lehrgang, um als Holzfäller zu arbeiten. In eine Rahmenhandlung der Gegenwart werden Ereignisse aus der Zeit antibritischen Protests der 70er bis 80er eingeblendet, die für Gethins Onkel Iestyn und seine Partnerin Angharad traumatisch war. Es war die Zeit, als ein ganzes Dorf für den Wasserspeicher einer Großstadt zerstört wurde, der Brandanschläge auf unbewohnte Landhäuser, der Attentatsdrohungen und von Polizeiwillkür, die die Protestbewegung befeuerte.

Als Jahre später nach dem Tod des Besitzers das „Glashaus“ zum Verkauf steht, scheint das für Geth das Ende seiner privaten Idylle am See zu sein. Gekauft wird das Anwesen von Olwens wohlhabendem Ehemann James, der ihre sorgenfreie Karriere als Regisseurin finanziert hatte. James kauft den Besitz, weil er es kann – und „Ol“ scheint damit zunächst nichts anfangen zu können. Immerhin nimmt sie wahr, dass der Dorfladen nur noch ehrenamtlich geführt wird. Während Olwen hier die Magie des Waldes, der Hexen und Füchse als Stoff für ihre Zwecke entdeckt, flammt ihre Teenagerliebe zu Gethin wieder auf. Die privilegierte Engländerin trifft den Waliser ohne Berufsausbildung, ohne sich der Brisanz alter Kränkungen im Dorf bewusst zu sein.

Fazit
Der Originaltitel „Glass Houses“ trifft die Beziehung zwischen Owen und Gethin und das Sozialgefüge eines walisischen Dorfes besser als der deutsche Titel und dessen Anspielung auf Liebe. Es geht auf politischer Ebene u. a. um die britische Klassengesellschaft, die Rolle von Großgrundbesitz für die Verödung ganzer Landstriche, Unabhängigkeitsforderungen, Respekt vor der walisischen Kultur; im Privatleben der Figuren um falsche Entscheidungen, Kränkungen, den Umgang von Dorfgemeinschaften mit Diversität. Vor außerordentlich atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen entfaltet Francesca Reece Sozialgeschichte einer idyllischen Region und deren Vermarktung. Ein berührender, durch walisische Eigennamen und Wechsel zwischen Zeitebenen, aber auch komplexer Roman.

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