Wie Inseln im Licht
Nach »Ewig Sommer« ein neues Meisterwerk der atmosphärischen Spannung
von Franziska Gänsler
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Erscheinungstermin 15.03.2024 | Archivierungsdatum 19.04.2024
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Zum Inhalt
Als ihre kleine Schwester verschwindet, ist Zoey selbst noch ein Kind. Jetzt, zwanzig Jahre später, sind ihre Erinnerungen daran bruchstückhaft und widersprüchlich. Warum wurde nie nach der Schwester...
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Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783036950341 |
PREIS | 23,00 € (EUR) |
SEITEN | 208 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Eine junge Frau begibt sich mit der Asche ihre Mutter ans Meer um sie doch zu verstreuen. Jahrelang hat sie sie gepflegt und immer Lust du das Geheimnis und die verschwundene Schwester über ihnen. Ein ruhiges und dennoch intensives Buch, dass ich in einem Rutsch gelesen habe.
Dieser Text entfaltet einen immensen Sog. Sowohl die Geschichte als auch die Sprache haben mich so gefesselt, dass ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen habe. Großartige Literatur!
Nach sperrigem Start, musste mich an Sprachstil, Erzählfluss und Gedankensprünge gewöhnen, konnte ich nicht aufhören, zu lesen. Diese bitterzarte Reise in die Vergangenheit und die Spurensuche der Protagonistin hat mich tief berührt.. Während ihre Umgebung ihr rät, weiterzuleben, hoffe ich als LeserIn, dass sie weitergräbt, sich ihrer frühkindlichen Erinnerung stellt und das Trauma, das ihr Leben überschattet, enthüllt. Auch die Aufdeckung und ihr lebensgefährlicher Befreiungsschlag, das Schwimmen im offenen Meer, haben mich überzeugt. Ich werde das Buch einigen meiner Kunden mit Freude empfehlen!
Ein Roman über Trauer und das Finden der Wahrheit
„Wir waren drei, und jetzt bin ich allein übrig geblieben. Geist, Geist, Mensch.“
„Das Leben der Mutter bestand aus Lücken, war ein Text, in dem seitenweise geschwärzt worden war, was sie nicht ertrug. Das Lesbare, das Erträgliche, war die immer gleiche Zeile; sie und ich in der Dachwohnung.“
Inhalt:
Vier Tage ist es her, seit Zoeys Mutter verstorben ist und nun ist Zoey in Frankreich; an einem Ort, an dem die Mutter mit ihr und ihrer Schwester Oda gelebt hat. Bis Zoey 7 Jahre alt war. Danach haben sie in Berlin gewohnt - abgeschottet, nur sie beide, ohne Oda. Denn Oda war verschwunden. Zoey war damals erst 7 Jahre alt und kann sich garnicht daran erinnern, was genau damals passiert ist. Zoeys Mutter hat nie mehr darüber geredet, sodass sich Zoey fragen musste, ob ihre Schwester überhaupt jemals existiert hat. 20 Jahre sind seitdem vergangen. Nun, zurück am Ort der Kindheit und dem Schauplatz den Unglücks, versucht Zoey sich zu erinnern und geht auf die Suche nach der Wahrheit von damals…
Meinung:
Das war ein Buch, das mich vom Klappentext total angesprochen und neugierig gemacht hat, mit dem ich letztendlich aber leider wenig anfangen konnte. Ich weiß garnicht so recht, wie ich den Schreibstil der Autorin beschreiben soll; er ist außergewöhnlich, anders, abstrakt - und es ist sicherlich einfach Geschmackssache, ob einem dieser liegt oder nicht. Für mich war es größtenteils sperrig zu lesen, und ich konnte einen Hauch an Poesie erahnen, sie konnte mich aber nicht völlig erreichen.
Die Thematik der Trauer ist eine sehr Emotionale und Sensible und Niemand kann vor ihr davonlaufen. Die Autorin widmet sich diesem Thema auf eine intensive Art und Weise, beschreibt mit drastischen und eindringlichen Worten, nur leider konnte mich diese Art und Weise nicht so erreichen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zur „Auflösung“ / dem Ende konnte ich auch keinen so rechten Zugang finden und so war ich am Ende eher enttäuscht vom gesamten Buch.
Bei Interesse an dem Buch würde ich auf jeden Fall empfehlen, erstmal in die Leseprobe reinzulesen und zu schauen, ob einem der Schreibstil liegt.
Ein Buch, das sicherlich sehr tief gehen und berühren kann, meins war es leider nicht… 3 Sterne ⭐️
Franziska Gänsler - Wie Inseln im Licht
Worum es geht:
Zoey kennt ihre Mutter eigentlich nur krank. Sie war immer für ihre Mutter da und auch, bei ihren letzten Atemzügen. Nun ist die Mutter tot und Zoey fühlt sich einsam. Sie reist an die französische Atlantikküste, an den Ort, wo sie die ersten Kindheitserinnerungen hat und wo mal die Welt in Ordnung war. Die Erinnerungen kommen hoch, als sie den alten Campingplatz besucht, auf dem sie als Kind gelebt hat. Und da war noch ein Kind. Ihre kleine Schwester, die plötzlich verschwunden war. Niemals hat ihrer Mutter oder sonst jemand wieder von ihr gesprochen. Zoey versucht jetzt herauszufinden, was damals mit ihrer kleinen Schwester passiert ist, auch weil sie Schuldgefühle deswegen hat.
Es handelt sich um einen eher kurzen Roman, der allerdings nicht leicht zu lesen ist. Auch wenn es hier um den Tod der Mutter und das Verschwinden der kleinen Schwester von vor mehr als 15 Jahren geht, ist der Roman nicht rührselig oder gar dramatisch. Allerdings finde ich, dass es ein sehr melancholisches Buch ist, was ab einen gewissen Punkt aber auch sehr spannend wird. Es hat teilweise abgehackte Sätze und sehr wenig wörtliche Rede. Man muss hier schon viel zwischen den Zeilen lesen. Es ist nicht schwer, das Buch zu interpretieren. Man muss sich auf dieses Buch einlassen und man muss Lust drauf haben. Mal was ganz anderes und mal was Anspruchsvolles, wie ich finde.
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"Unser gemeinsames Leben war eine sehr, sehr kleine Insel dort oben, über der Stadt, und es muss schwer für sie gewesen sein, als ich meines weiter und weiter auszudehnen begann, über die Ufer unserer Wohnung hinaus." S. 30
Auf Tuchfühlung mit der eigenen Erinnerung.
In "Wie Inseln im Licht" begleiten wir die junge Zoey, die nun nach mehreren Jahren der Pflege ihre Mutter verloren hat. Sie kehrt zurück an einen Campingplatz im Süden, an dem sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter und kleinen Schwester Oda eine Zeit gelebt haben. Sie möchte dort die Asche ihrer Mutter verstreuen. An einem Ort, der ihnen allen so viel bedeutet hat. Aber mit ihrer Rückkehr kommen die Erinnerungen und die Fragen zurück. Wie kam es zum Verschwinden ihrer kleinen Schwester? Wieso hat ihre Mutter nie wieder über Oda gesprochen? Wieso spricht ihr Vater nicht darüber?
Franziska Gänsler hat einen leisen Roman über Trauer und Familiengeschichte geschrieben, in dem sie mit distanzierter, klarer und sanfter Sprache den Nebel der Erinnerung in seiner Ruhe und Gewaltigkeit unglaublich treffend beschreibt. Ich habe immer wieder gern zum Buch gegriffen, Zoey hat mich gepackt und auch Oda und "die Mutter" weckten immer Neugier auf mehr. Und trotz alledem muss ich sagen, da fehle mir was. Ich mag langsame Bücher. Sehr sogar. Aber zwischenzeitlich ging es zu schleppend, zu distanziert voran, während sich im nächsten Moment die Ereignisse (und skurillen Begegnungen) irgendwie überschlugen. Fachlich bin ich als Sozialarbeiterin im Thema etwas drin. Von daher war ich positiv überrascht von der Einbindung von juristischen Kontexten. Gleichzeitig wars mir auch etwas... zu flott erklärt.
Würde ich das Buch dennoch empfehlen? Auf jeden Fall! Denn insbesondere die Sprache hat es mir angetan. Dies wird sicherlich nicht mein letztes Buch von Franzsiska Gänsler sein!
Tiefsinnig und traurig
Zoey fährt nach dem Tod der Mutter nach Frankreich, um ihre Urne im Meer zu verstreuen. Als Kind lebten sie zusammen mit der kleinen Schwester Oda in einem Wagen auf einem Campingplatz, bevor die kleine Oda verschwand. Danach ging es stetig bergab, Mutter und Zoey siedelten nach Berlin um, wo sie ein einsiedlerisches Leben führten. Schließlich verließ Mutter die Wohnung nicht mehr.
Das Buch ist kurz und liest sich recht schnell, doch es ist sehr einprägsam geschrieben und hinterlässt einen Eindruck von Traurigkeit und Vergeblichkeit. Zusammen mit Zoey rätselt man, was damals mit der kleinen Schwester geschehen ist. So viele Fragen sind offen: Was geschah mit der Kleinen, was wusste die Mutter?
Diese Fragen werden überschattet von der allgemeinen Trauer um den Tod der Mutter. Während des Lesens baut man eine starke Verbundenheit mit Zoey auf, teilt ihre Schwermut, fragt sich, wie sie die letzten zurückgezogenen Jahre überhaupt ertragen konnte. Die Distanz zum fernen Vater, der offenbar keinen Wert auf eine Beziehung zu ihr legt, tut ihr übriges, um die im Buch vorherrschende Stimmung hervorzuheben.
Das Buch zog mich in einen Sog, es sorgte für ein intensives Leseerlebnis. Die Auflösung des Rätsels um Odas Verschwinden war überraschend und schockierend, aber gut nachvollziehbar.
Die Ich-Erzählerin Zoey hatte ihrer Erinnerung nach eine jüngere Schwester namens Oda. Aber Oda war mit fünf Jahren eines Nachts verschwunden. Danach haben sie und ihre Mutter den Campingplatz an der französischen Atlantikküste gen Berlin verlassen. Jedenfalls sind das die vagen Erinnerungsfetzen von Zoey. Doch ihre Mutter geht mit keinem Wort auf ihre Fragen ein, an die zwanzig Jahre lang. Zoey hat sie die letzten drei Jahre gepflegt. Nun ist "die Mutter" - so spricht sie von ihr - tot.
Seit sie sich erinnern kann,.haben sich die ehemals drei von der Umwelt abgekapselt. Jetzt ist nur noch sie da.
Sie meint, sie müsse die Asche der Mutter dort im Atlantik verstreuen, wo sie gelebt hatten. Eine lebenstüchtige Freundin regelt alles und Zoey wartet in Frankreich auf die Urne. Dabei hat sie Zeit, ihre Erinnerungen zu prüfen und nachzuforschen, ob es Oda gab und wenn ja, was passiert ist. Es werden besondere Tage für Zoey.
Die Geschichte hat mich schnell gepackt. Obwohl es kein Thriller oder Krimi ist, will man erfahren, was stimmt, was war und warum. Sehr gut geschrieben.
Das Buch hat meinen Geschmack leider gar nicht getroffen... Der Schreibstil und die Sprache sind gut und die Geschichte ansich auch aber leider konnte ich mich nicht mit den Charakteren verbinden.
Wie Inseln im Licht von Franziska Gänsler
Den Leser erwartet ein emotionaler, packender, geheimnisvoller Roman, der von Trauerbewältigung und der Suche nach den Wurzeln bestimmt wird.
Das Buch erzählt die Geschichte von Zoey, dem Tod ihrer kranken Mutter, dem Verschwinden ihrer kleinen Schwester vor 20 Jahren und die Suche nach Erinnerungen... und fängt durch den Wechsel der Zeitschienen Gegenwart und Vergangenheit wundervoll ein.
Ich lerne Zoey kennen. Sie ist 27 Jahre alt und hat die letzten 3 Jahre ihre Mutter aufopferungsvoll gepflegt. Nach dem Tod der Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste. Hier hat sie mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester abgeschieden auf einem alten Campingplatz gelebt. Dabei taucht sie tief in ihre Erinnerungen und fragt sich immer wieder: Was ist mit Oda passiert? Wo ist ihre kleine Schwester? Von ihrer Mutter hat sie nie eine Antwort auf ihre Fragen erhalten und manchmal hat sie deren Existenz angezweifelt. Doch hier begibt sie sich auf Spurensuche...
Mit viel Feingefühl hat die Autorin Zoeys Welt in den Mittelpunkt gestellt. Mal kann ich an ihren Kindheitserinnerungen teilhaben und mal in die Gegenwart tauchen.Gekonnt wechseln sich die beiden Zeitschienen ab und der Leser taucht in beide Welten ein.
Das Buch fängt die Gegenwart und die Vergangenheit behutsam ein und Zoey wird ihre Antworten erhalten und kann vielleicht irgendwann loslassen.
Ein Leben zu dritt an der französischen Atlantikküste in der Nähe von Bordeaux, Zoey, Oda und Mama. Aus Wien hierher gezogen, in einen Bauwagen am Rand des Campings. Bis eines Tages Oda verschwindet. Zoey's Erinnerungen sind getrübt und die Mutter schweigt den Rest ihres Lebens. Jetzt ist sie tot und Zoey will endlich Antworten finden.
Tragische Geschichte, sehr ergreifend, spannend geschrieben bis zum Schluss, in einer wunderbaren, poetischen Sprache.
Nach dem Tod der Mutter zieht es eine junge Berlinern an die Küste von Bordeaux, den Ort Ihrer Kindheit. In ihrem Schmerz begibt sie sich auf einen Pfad der Erinnerung und Trauerbewältigung, der sie zwischen Campingwagen, attackierenden Möven und einem viralen Teeorakel zu sich selbst und vielleicht auch ihrer damals verschollenen Schwester bringen kann. "Wie Inseln im Licht" ist eine literarische Perle über Verluste und setzt meine diesjährige Messlatte in der Belletristik bereits zu Jahresbeginn sehr hoch.
Nach dem Tod ihrer Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste, um Antworten auf ihre drängenden Fragen zu finden. Vor zwanzig Jahren ist ihre kleine Schwester Oda verschwunden. Was genau ist passiert?
Sowohl die Inhaltsangabe als auch das ganz besondere Cover haben mich neugierig gemacht.
Franziska Gänsler beginnt ihren Roman nach Zoeys Ankunft in einem Hotel unweit des Campingplatzes, auf dem die kleine Familie vor zwanzig Jahren in einem Bauwagen gelebt hat. Geschickt verbindet die Autorin Gegenwart und Vergangenheit miteinander. Zoey hat Erinnerungen an diese Zeit, die sie nicht richtig fassen und einordnen kann. Genau darauf bezieht sich der Titel des Romans.
Franziska Gänsler hat einen wunderbaren Schreibstil, der Zoeys Trauer und die Suche nach ihren Wurzeln sehr feinfühlig und emotional beschreibt.
Fazit: ein emotionales, ein atmosphärisch dichtes, ein ganz wunderbarer Roman – unbedingte Leseempfehlung
Es braucht eine Weile, um sich in dieses kurze Buch hineinzufinden. Die Vielzahl an Assoziationen, Erinnerungsfetzen und Gedankensprüngen entwirren sich erst nach und nach. Zoey befindet sich an der Atlantikküste Frankreichs, um die Asche ihrer kürzlich verstorbenen Mutter zu zerstreuen. Gleichzeitig ist es eine Reise in die Vergangenheit, um ungeklärte Dinge aufzuarbeiten. Die Gefühlswelt, die Spannungen und das Rätsel um den Tod ihrer Schwester werden nach und nach gelöst. Für mich ein kurzweiliges und schönes Buch.
weniger apokalyptisch als “Ewig Sommer”; die Studentin Zoey fährt aus Berlin an die französische Atlantikküste, um die Asche ihrer toten Mutter beizusetzen. Als Kind haben sie hier gemeinsam mit der kleinen Schwester als Aussteiger in einem Bauwagen gelebt, bis das Mädchen verschwand und die Mutter plötzlich nach Deutschland zurückkehrte. Zoey versucht, die Vergangenheit aufzuklären. Plot hat mich letztlich nicht überzeugt, überkonstruiert; auch sprachlich kommt es nicht a den Vorgänger “Ewig Sommer” heran. Atmosphärisch dichte Passagen wechseln mit einem Berichtsstil. Ambivalent, aber lesenswert
Zoey Weiß ist aus Berlin an die Atlantikküste gereist, um die Asche ihrer Mutter an der Stelle ins Meer zu streuen, an der Anna mit ihren Töchtern 20 Jahre zuvor im Bauwagen auf einem Campingplatz lebte. Erst jetzt wird ihr bewusst, dass sie ihre ungewöhnliche Kindheit verloren hat, auch wenn sie damals mit 7Jahren aus der Abgeschiedenheit heraus drängte. Seit ihre jüngere Schwester Oda mit 5 Jahren verschwand, hat Zoey der Gedanke nicht mehr losgelassen, sie könnte Odas Hand losgelassen und damit ihren Tod verschuldet haben. Aber warum würde eine Mutter mit der überlebenden Tochter nach Deutschland zurückkehren, wenn sie nicht absolut sicher wäre, dass Oda nicht zu ihnen zurückkehrt? Tatkräftig unterstützt von Zoeys Ex-Partnerin Ari wird die Feuerbestattung in Frankreich organisiert. Es ist die Beisetzung „der Mutter“, wie die Hinterbliebene sie – für mich befremdlich – distanziert nennt. Zoey wirkt in Frankreich entwurzelt, weil sie allein trauert und offenbar Menschen vermisst, die sie oder ihre Mutter kannten. Von ihrem Vater kann sie aus der Ferne keinen Zuspruch erwarten; er wird jede Erwartung an ihn als Zumutung werten. U. a. durch die Begegnung mit der jugendlichen Kitty, die in der Gegenwart auch im Bauwagen lebt, wird Zoey bewusst, wie stark ihre Isolation als Kind und später die Pflege ihrer Mutter sie von anderen Menschen isoliert haben. Überraschend eröffnet sich ihr jedoch ein Weg, mehr über die Ereignisse zu erfahren, an die sie sich nicht mehr vollständig erinnert.
So suggestiv wie plausibel fächert Franziska Gänsler die Emotionen auf, die Zoey während der vergangenen 20 Jahre beim Gedanken an ihre Schwester durchlebte. Mit Ari, der Hotelangestellten Marlène, Kitty und deren Großmutter stellt sie ihrer vereinsamten Protagonistin Frauenfiguren an die Seite, die mit liebenswürdiger Selbstverständlichkeit für sie da sind, wenn sie gebraucht werden. Konzentriert auf wenige Tage bis zur Kremierung begegnet Zoey der Landschaft ihrer Kindheit und setzt sich damit auseinander, warum damals nicht nur Anna sich an ein entlegenes Fleckchen am Meer zurückzog. „Wie Inseln im Licht“ wartet mit einer verblüffenden Lösung auf und konnte mich besonders durch die Frauenbeziehungen berühren.
Franziska Gänsler schreibt Bücher, die auf den ersten Blick eher ruhig anmuten - unter der Oberfläche brodelt es aber gewaltig.
Zoey reist an die französische Atlantikküste, um Antworten auf das Verschwinden ihrer kleinen Schwester zu finden. Vor 20 Jahren haben sie zu dritt dort in einem Bauwagen gelebt, bis Oda verschwand. Wir befinden uns zusammen mit Zoey in einer französischen Küstenblase, in der wir scheinbar teilnahmslos umherwabern und von einer zur anderen Seite driften.
Was damals genau passiert ist, deckt Zoey mit jeder Seite etwas mehr auf. Gedankengänge und Erinnerungsschnipsel ergeben irgendwann plötzlich Sinn und die Nebelschwaden lichten sich mit jedem Umblättern etwas mehr.
Mit ihrem Stil erinnert mich Franziska Gänsler ein bisschen an Daniela Krien, die ich auch immer sehr gerne lese. Es ist, wie auch schon «Ewig Sommer», wieder eine sehr atmosphärische Geschichte – ein flirrender Spätsommer an der Côte D’Argent.
Nach der Beschreibung hatte ich mir eine spannende Spurensuche vorgestellt. Zoey ist aber mehr mit dem Tod ihrer Mutter und ihrem gemeinsamen Leben und ihrer Pflege beschäftigt. Es dauert eine Weile, bis sie sich mehr mit dem Verschwinden ihrer Schwester auseinandersetzt. Nach und nach kann sie mit Unterstützung Informationen sammeln. Ich hatte irgendwann eine leichte Ahnung, wie die Auflösung sein könnte. Für mich ist auch am Ende nicht nachvollziehbar, warum niemand mit Zoey gesprochen hat und sie nicht unterstützt wurde, sondern sie mit einer zerbrochenen Mutter allein gelassen hat.
Eigentlich ist das Buch genau mein Beuteschema - aber es hat mich leider nicht gepackt. Ich will es nicht schlechtreden, es war einfach nicht meins.
Herzlichen Dank an den Verlag und an Netgalley für das Leseexemplar!
„Wie Inseln im Licht“ klang super vielversprechend: ein bisschen persönlicher Entwicklungsroman, ein bisschen Familiengeschichte, ein bisschen Thriller. Noch dazu ist das Cover ganz großartig gelungen; es sprach mich sofort an.
Mit dem Roman selbst wurde ich leider nie warm. Es gibt viele gute Ideen, aber die Umsetzung war mir dann doch zu wirr. Die Protagonistin wirkte, als wäre sie nicht Teil ihrer eigenen Geschichte, was ja inhaltlich durchaus Sinn macht, aber erzählerisch holprig rüberkam. Dabei wäre es so interessant gewesen, diese Passivität und ihre Wurzeln in der Beziehung zur Mutter genauer unter die Lupe zu nehmen, statt Zoey immer neue Figuren zur Seite zu stellen, die dann gewissermaßen das Zepter übernehmen und die Handlung vorantreiben. Zoey wirkte dadurch mehr wie eine Beobachterin. Auch die Auflösung des geheimnisvollen Verschwindens der kleinen Schwester wurde irgendwie teilnahmslos aufgenommen. Ich weiß nicht wirklich, was ich von dem Roman halten soll.
Mir war das Buch schlichtweg zu handlungsarm. Die Grundkonstellation, eine Frau versucht nach dem Tod ihrer Mutter das Geheimnis um das Verschwinden ihrer drei Jahre jüngeren Schwester vor vielen Jahren aufzudecken, ist interessant. Aber bis kurz vor Ende des Romans tut sich nichts Entscheidendes.
Mir ist es beim Lesen nicht gelungen, eine Beziehung zu der Protagonistin aufzubauen. Sie selbst spricht viel von ihrer Mutter, bleibt aber dabei in einer merkwürdigen Distanz. So heißt es bis auf eine Ausnahme nie „meine“ Mutter, sondern „die“ Mutter. Die eine Ausnahme scheint mir ein Versehen zu sein, ich habe nicht erkennen können, dass sich irgendetwas geändert hätte.
Auch zu den anderen Figuren des Romans bleibt eine Distanz bei mir als Leser.
Diese Distanz und die Handlungsarmut des Romans machen seine Lektüre eher anstrengend, als das sich ein Lesevergnügen einstellt.