Und ich werde dich nie wieder Papa nennen

Von der Tochter von Gisèle Pelicot

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Erscheinungstermin 16.01.2025 | Archivierungsdatum 03.10.2025

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Zum Inhalt

Die Scham muss die Seite wechseln

Ein Prozess, der die Welt erschüttert. Eine Mutter, die als Ikone gefeiert wird. Ein Vater, den man als Monster bezeichnet. Eine Tochter, die ums Überleben kämpft. Weil sie Teil eines Verbrechens ist, in dem ihre Eltern Opfer und Täter sind. Das ist ihre Geschichte.

Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, erhält am 2. November 2020 einen Anruf von ihrer Mutter. Ihr Vater wurde verhaftet. Fast zehn Jahre lang hat Pelicot seine Frau heimlich mit medikamentösen Substanzen betäubt, um sie im bewusstlosen Zustand zu vergewaltigen und knapp 70 fremden Männern zuzuführen. Auch von Caroline gibt es verhängnisvolle Fotos. Sie kann sich ebenso wenig erinnern wie ihre Mutter an die unzähligen Vergewaltigungen.

Mit außergewöhnlichem Mut erzählt Caroline Darian von dem Sturz ins Bodenlose. Tagebuchartig beschreibt sie, wie das Ausmaß des Jahrhundertverbrechens ihre Familie zerstört. Wie sie ihre Mutter beschützen will und zugleich mit Angstzuständen kämpft. Wie aus dem geliebten Vater ein brutaler Vergewaltiger wurde. Wie sie ihrem Sohn erklärt, dass er keinen Großvater mehr hat. Caroline versucht zu begreifen, wie es zum Unvorstellbaren kommen konnte.

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung der Tochter an die Mutter, die es geschafft hat, ihren Stolz und ihre Lebenskraft in den widrigsten Momenten zu bewahren. Damit die Schande sich gegen die Täter richtet, damit die Gesetzeslage sich ändert. Mutter und Tochter haben das private Trauma in einen gemeinsamen Kampf verwandelt. Sie werden weltweit als Heldinnen gefeiert.

Die Scham muss die Seite wechseln

Ein Prozess, der die Welt erschüttert. Eine Mutter, die als Ikone gefeiert wird. Ein Vater, den man als Monster bezeichnet. Eine Tochter, die ums Überleben kämpft...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462009422
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 224

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Was passiert mit einer Familie, die von etwas Unfassbaren erschüttert wird? Wie soll man weitermachen, wenn der eigene Vater, Ehemann, Großvater zum Täter wird? Caroline Darian erzählt davon, wie ihr Leben von heut auf morgen auf den Kopf gestellt wird. Wie sie einen Weg durch den Schmerz findet und wie sie mit genauso viel Mut und Stärke, wie ihre Mutter Gisèle Pelicot, kämpft, für ihre Familie und für andere Opfer sexueller Gewalt. Ein emotionales Buch, alles andere als leicht zu lesen, dafür aber umso wichtiger! Must-Read!

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„Es ist eine dichte, kalte Dunkelheit, die mein Vater mir vererbt hat. Mit dem Schreiben dieses Buches habe ich sie nicht zu vertreiben vermocht, aber ich konnte sie erforschen, um weniger Angst vor ihr zu haben.“ Caroline Darian ist die Tochter von Gisele Pelicot. Gisele wurde jahrelang von ihrem Mann medikamentös betäubt, um sie zu vergewaltigen und anderen fremden Männern zuzuführen. Eine Situation, die im November 2020 publik wurde. Von da an befanden sich Caroline, ihre Mutter und ihre Brüder in einem Ausnahmezustand. Es gab eine Zeit davor und danach. Nach und nach kommen neue Beweismittel ans Licht, Fotos, Videos, die Giseles Mann ins Internet stellte. Immer mehr Männer wurden verhaftet, nachdem sie identifiziert wurden. Immer mehr bröckelt Carolines Welt auseinander. Sie muss sich mit eigenen Fotos von ihr auseinandersetzen, die ihr Vater heimlich von ihr machte. Sie bricht zusammen, ihre Persönlichkeit wird sozusagen demontiert. Das ist wahnsinnig schwer zu lesen und zu ertragen. Der Schmerz, der Unglaube, die Unsicherheit, wer war dieser Vater überhaupt und wie kann sie sich überhaupt noch an die schönen Zeiten ihrer Kindheit erinnern ? Diese Aufzeichnungen, wie in einer Art Tagebuch beschreiben auch wie unterschiedlich Caroline und ihre Mutter mit der Situation umgingen. Durch die Berichterstattung des Prozesses letztes Jahr ist Gisele mittlerweile eine Art Ikone geworden, voller Mut und Würde. Ich glaube dass beide durch ein Meer von Tränen und Wut waten mussten, um überhaupt das alles zu ertragen. Ein Buch über den Kampf des Überlebens. Wer es lesen möchte und ertragen will, dem empfehle ich es sehr gerne und weil es so wichtig ist das darüber gesprochen wird.

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Der Berichterstattung über den Fall hat mich bereits enorm mitgenommen. Den Bericht durch die Augen der Tochter brach mein Herz. Ich konnte manchmals fast nicht weiterlesen, aber dieses Buch ist so enorm wichtig zu lesen.

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„Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ von Caroline Darian ist ein beeindruckendes und tief bewegendes Buch, das einen sehr persönlichen Einblick in ein schwieriges Thema bietet. Die Geschichte aus der Perspektive der Tochter zu lesen, bringt eine ganz eigene, emotionale Intensität mit sich, die den Leser sehr berührt und zum Nachdenken anregt. Besonders spannend ist es, wie Darian die Komplexität und die Emotionen einer solch traumatischen Erfahrung aufgreift, ohne dabei die Last des Themas zu unterschätzen.

Es ist wirklich beeindruckend, wie das Buch dazu anregt, das eigene Leben zu reflektieren und zu schätzen – das „langweilige“ Leben scheint auf einmal viel wertvoller. Der Schreibstil ist klar und mitreißend, und obwohl das Thema belastend ist, lässt sich das Buch gut und schnell lesen.

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Das in der Art eines Tagebuchs verfasste Buch von Caroline Darian beschreibt wie sie den Moment erlebt, in dem sie erfährt, dass ihr Vater ihre Mutter fast zehn Jahre lang mit Medikamenten bewusstlos gemacht hat und dann fremden Männern zum Sex angeboten hat. Der Vater, den sie sehr geliebt hat, entpuppt sich als Monster. Mutter und Tochter stellen sich mutig den Geschehen. In ihrem Buch beschreibt Caroline Darian die Geschehnisse sehr einfühlsam. Es kann anderen Betroffenen Mut machen und wird es hoffentlich.

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Dieses Buch ist unfassbar schmerzhaft – und genau deshalb so wichtig. Mit schonungsloser Ehrlichkeit erzählt es von sexualisierter Gewalt in der eigenen Familie und den lebenslangen Folgen für die Betroffenen. Die Autorin gibt Einblick in eine Realität, über die viel zu oft geschwiegen wird, und zeigt dabei eine unglaubliche Stärke.

Ich habe größten Respekt vor ihr und ihrer Familie – für ihren Mut, ihre Kraft und dafür, dass sie dieses unfassbar schwere Thema öffentlich machen.

Bücher wie dieses sind notwendig. Sie brechen das Schweigen, sie klären auf, sie geben Betroffenen eine Stimme. Die Scham darf nicht länger bei den Überlebenden liegen.
"Die Scham muss die Seite wechseln"

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Es ist ein Tagebuch, das ohne Sensationslust auskommt und die Ereignisse chronologisch schildert. Mir gefällt, dass es ab und an Rückblicke gibt, die Situationen beschreiben, wie die Tochter ihren Vater eben auch erlebt hat. So versteht man die Ambivalenz noch besser. Therapeutisches Schreiben, dass hoffentlich dem ein oder and er en Opfer die Augen öffnet.

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Brutal, eiskalt, gefühlvoll, traurig, schockierend - ein Einschlag in das eigene Leben.
Alles hat sich geändert, von den einen Tag auf den anderen.
Plötzlich wird einem der eigene Vater fremd, den man meinte all die Jahre gekannt zu haben.
Ein Buch welches für sich selbst spricht.
Welches unbedingt gelesen werden sollte!

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Die unglaubliche Geschichte der Französin Gisèle Pelicot, die von ihrem eigenen Ehemann über Jahre mit Betäubungsmitteln narkotisiert wurde, um sie von dutzenden Männern vergewaltigen zu lassen und dabei zu filmen, hat uns wohl alle tief erschüttert. Jetzt berichtet Caroline Darian, Tochter ebenso des Opfers wie des Täters, wie das unverzeihliche Verbrechen des Vaters nicht nur ihre Familie beinahe zerstört hätte, sondern auch ihre Fähigkeit, Männern zu vertrauen. Was macht es mit einer Frau, ihre ganze Familiengeschichte hinterfragen und neu deuten zu müssen? Wie umgehen mit der ungewollten Präsenz in den Medien, während das eigene Leben in Trümmern liegt?
Ein ebenso schonungslos ehrlicher wie bewegender Bericht, der Aufrütteln und Aufmerksam machen will. Und eine Liebeserklärung an die Mutter der Autorin, die sich vor Gericht kämpferisch den Tätern entgegengestellt hat.

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Ich habe von diesem Fall vor Jahren gehört, als er zum ersten Mal durch die Medien ging und dachte mir damals schon, wie kann man so was jemandem antun? Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, hat sich dieser Gedanke nur verstärkt. Eine gut beschriebene und detailreiche Wiedergabe einer monströsen Situation. Es zeigt gut die Gefahren der "chemischen Unterwerfung" und den emotionalen Tumul, der bei einem bevorstehenden Gerichtsprozess und der laufenden Ermittlung entsteht.
Dieses Buch ist nicht für schwache Nerven, es gibt eine traumatische und erschreckende Situation wieder. Ich musste an vielen Stellen stoppen mit dem Lesen, um über den Inhalt nachzudenken und ihn zu verarbeiten.

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Man merkt den Schmerz der Autoren absolut, die tiefen Einblicke in Ihre Seele, aber auch in die Geschehnisse der Vergangenheit, haben mich sehr gefesselt.
Ich konnte viel Schmerz, trauer aber auch Wut in diesem Buch spüren. Dazu kam mir oft die Frage, wie Menschen und vor allem der eigene Vater, einem so etwas antun kann.
Die Lebens-, aber auch Leidensgeschichte, wurde auch Sprachlich sehr schön wieder gegeben, sodass man direkt wusste was die Autorin zu sagen hat.
Ich kann diese Biografie auf jedenfall immer wieder ohne probleme weiter Empfehlen

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Am 02.09.2024 begann in Frankreich ein Prozess, wie es ihn zuvor noch nie gab. Ein Mann wurde angeklagt. Er soll seine Frau über 10 Jahre lang unter Drogen gesetzt haben. Er bot sie auf diversen Plattformen an und ließ sie von Fremden vergewaltigen. 52 Angeklagte wurden nacheinander zu dem Fall verhört. Der Hauptangeklagte war der Vater Carolines, der Autorin von #UndichwerdedichniewiederPapanennen. Sie will durchsetzen, dass die „chemische Unterwerfung“ eine Tat ist, die angemessen zu bestrafen ist. Nein, hier geht es nicht um K.o.Tropfen. Es sind oft Medikamente, die es in fast jedem Haushalt gibt.

Es triggert ungemein, dieses autobiographische Buch über Erniedrigung und Misshandlung. Wer es lesen möchte, sollte sich dessen bewusst sein. Die Tochter des Angeklagten Pelicot schreibt nicht nur über ihr Entsetzen. Sie gesteht ebenfalls ihr Schwanken zwischen Verachtung und Mitleid. Der Zwiespalt ist so zermürbend, dass sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird. Was sie dort erlebt, lässt sie auch nach Jahren noch schaudern. So wenig Empathie und Verständnis, das hätte sie nie erwartet. Sie will dafür kämpfen, dass Menschen mit diesen Traumata besser geschützt und von guten Therapeuten begleitet werden.

Achtsam sein und selbst das Unerklärbare ins Auge fassen. Das behalte ich nach dem Lesen dieses Buches für mich. Es ist ein ganz wichtiges Werk. Gerade für Mütter, die das Unfassbare nicht wahrhaben wollen. #NetGalleyDE

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Kaum zu fassende Geschichte einer mutigen Frau;
Die Geschichte Caroline Darians und ihrer Mutter ist verstörend und kaum zu verarbeiten Umso beachtenswerter fand ich, wie sie die Geschehnisse geschildert hat. Da man als Leser durch den Klappentext und eventuell durch die Presse schon weiß, was passiert ist, ist die gewählte Erzählstruktur in Tagebuchform sehr gelungen. Der Schrecken und die Fassungslosigkeit ob des Erlebten wird dadurch erst so richtig greifbar. Die Betroffenen hatten eben nicht von Anfang an das gesammelte Wissen, wie es jetzt in der Öffentlichkeit vorhanden ist, sondern haben das alles schrittweise erfahren und auch erst einmal verarbeiten müssen. Der Weg der Ahnungslosigkeit bis zur ungläubigen Leugnung und schmerzhaften Akzeptanz wird sehr nahbar und schonungslos geschildert. Mir hat vor allem gut gefallen, wie die Autorin ihren Vater in Rückblenden analysiert und nun manche Handlungen und Aussagen anders versteht als bisher. Der Schreibstil tritt hinter dem Inhalt zurück, aber der Text war gut geschrieben und flüssig zu lesen. Ich wünsche Caroline Darian und ihrer Familie, dass sie diesen schlimmen Missbrauch verarbeiten können.

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Caroline Darian ist die Tochter von Gisele Pelicot, die in den letzten Jahren durch ihren Mut, den Prozess gegen ihren Ex-Mann öffentlich zu führen, zur feministischen Ikone geworden ist. Ihr Mann hatte sie über Jahre betäubt, vergewaltigt und übers Internet über 70 anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten und die Taten gefilmt. Im Dezember 2024 wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Caroline Darian beschreibt in ihrem Buch die Zeit zwischen dem 2. November 2020, dem Tag, an dem sie von den Vorwürfen gegen ihren Vater erfuhr, bis Ende 2021. Sie erzählt eindrücklich, wie sehr die Taten ihres Vaters das gesamte Familiengefüge erschüttert haben, und auch, wie unterschiedlich ihre Mutter und sie diese verarbeiten. Auch die sensationslüsterne Berichterstattung durch die Boulevardmedien und die Belastung, die diese für die Familie darstellte werden thematisiert, und dieses Buch ist auch für Caroline Darian eine Möglichkeit, ihre Geschichte selbst zu erzählen.

Caroline Darian setzt sich inzwischen für die Opfer chemischer Unterwerfung ein. Noch immer wird diese häufig nicht als solche erkannt, und Caroline Darian klärt darüber auf, bei bestimmten Anzeichen hellhörig zu werden und auf einer toxikologischen Untersuchung zu bestehen.

Sehr erschreckend ist auch zu lesen, wie sie, ihre Mutter und ihre Geschwister nach dem Termin auf der Polizeiwache, bei dem sie erstmals mit den Fotos und Videos des Vaters bzw. Ehemannes konfrontiert wurden, völlig allein gelassen worden. Es gab weder eine medizinische noch eine psychologische Betreuung. Caroline Darian weist eindringlich darauf hin, dass hier im Bereich Opferbegleitung noch vieles im Argen liegt.

Ein sehr bewegendes und empfehlenswertes Buch, das hoffentlich dazu beiträgt, das Thema der chemischen Unterwerfung weiter in den Focus zu rücken, Anzeichen hierfür zu erkennen und den Opferschutz zu verbessern.

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Caroline Darian legt ein Werk vor, das sowohl sprachlich als auch emotional einen tiefen Eindruck hinterlässt. In Tagebuchform, mit kurzen bis mittellangen Kapiteln, schildert sie das Unfassbare: Wie sie und ihre Familie erfahren, dass ihr Vater ihre Mutter jahrelang betäubt und an andere Männer zum S*x weitergegeben hat. Diese Enthüllung zieht einen Abgrund nach sich, der die gesamte Familie verschlingt und mich als Leserin sprachlos zurücklässt.

Die klare und präzise Sprache, die Darian wählt, um die Erlebnisse zu beschreiben, hat mich besonders beeindruckt. Sie schildert den Schock und die unermessliche Traurigkeit, die sich wie eine Wolke über die Familie legt. Der Wechsel zwischen emotionalen Tiefpunkten und Momenten der erschütternden Erkenntnis hat mich immer wieder innehalten lassen. Trotz der Intensität der Thematik gelingt es Darian, eine gewisse Distanz zu wahren, die es mir erlaubt hat, in der Geschichte nicht völlig unterzugehen.

Das Buch ist mehr als eine persönliche Aufarbeitung: Es ist ein Zeugnis von unfassbarer Stärke und der unbedingten Notwendigkeit, dass die Scham die Seite wechselt, wie es Gisèle Pelicot im Gerichtsprozess immer wieder betonte. Die Manipulationen des Vaters, die selbst aus dem Gefängnis heraus weitergehen, und das Ringen der Familie um Fassung und Wahrheit werden eindringlich dargestellt. Besonders schmerzhaft ist der Umgang der Mutter, die den Vater trotz allem immer wieder in Schutz nimmt – ein Verhalten, das die Erschütterung und Verzweiflung von Caroline Darian noch greifbarer macht. Caroline Darian schildert außerdem, wie sie ihrem kleinen Sohn das Unvorstellbare kindgerecht zu erklären versucht, ohne ihn damit zu belasten.

Das Buch endet Ende 2021, drei Jahre vor Beginn des Prozesses gegen den Vater und über 50 Mitangeklagte.

„Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ ist ein Buch, das schwer auszuhalten ist, aber unbedingt gelesen werden sollte.

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Tagebuchartig erzählt Caroline Darian, die Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, wie das Verbrechen ihres Vaters Stück für Stück ihre Familie zerstört.

Das Buch ließ sich schnell lesen (wenige Seiten, teilweise kurze Kapitel), jedoch keineswegs leicht. Mehrmals musste ich beim Lesen pausieren, um das Ausmaß des ganzen zu fassen bzw es zu versuchen. Denn das Verbrechen von Dominique Pelicot ist entsetzlich und zieht weite Kreise.

Man kann einfach nicht glauben, was man liest und ist von jedem neuen Schlag, jeder neuen Erkenntnis und neuen Verbrechen, die aufgedeckt werden, tief getroffen.

Es ist gut, dass der Prozess öffentlich gemacht wurde, denn so wird die Welt erst auf solche Verbrechen aufmerksam und es ebnet den Weg für zukünftige Opfer derartiger Verbrechen.

Man spürt die Trauer und Wut von Caroline Darian in jeder Zeile und es schmerzt mit anzusehen, wie sich die Familie (insbesondere Mutter und Tochter) mit jedem neuen aufgedeckten Geheimnis mehr entzweit.

Mir fehlen immer noch die Worte, angesichts dieser Grausamkeiten.
Caroline Darians Dokumentation ist nichts für schwache Nerven.

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Caroline Darians „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ ist ein mutiges, zutiefst bewegendes und erschütterndes Werk, das nicht nur von einem der grausamsten Verbrechen unserer Zeit erzählt, sondern auch eindringlich die emotionalen und gesellschaftlichen Auswirkungen aufzeigt. Das Buch ist weit mehr als eine Dokumentation: Es ist eine intime, persönliche Auseinandersetzung mit dem Unvorstellbaren und gleichzeitig ein intensiver Bericht über den Zerfall einer Familie, die Bewältigung eines Traumas und den Kampf um gesellschaftliche Anerkennung und Veränderung.

Im Zentrum des Buches steht das Leben der Autorin nach der Verhaftung ihres Vaters Dominique Pelicot, der seine Frau Gisèle über fast ein Jahrzehnt hinweg unter Betäubung vergewaltigte und fremden Männern zuführte. Die Entdeckung dieses Verbrechens und der anschließende Prozess erschütterten nicht nur die Familie, sondern auch die Öffentlichkeit. Besonders schockierend ist, dass auch von Caroline belastendes Material existiert, was ihre eigene Unsicherheit über mögliche Missbrauchserfahrungen verstärkt. Darian lässt die Leserschaft ihre emotionale Zerrissenheit und ihre unermessliche Wut, die sie gleichzeitig mit Trauer und einem unlösbaren Gefühl der Ambivalenz konfrontiert, hautnah miterleben. Der Schreibstil ist nüchtern, beinahe analytisch, doch durchzieht ihn eine spürbare Tiefe der Verletzung und ein unbändiger Wille zur Aufarbeitung.

Die Lektüre beeindruckt vor allem durch seine Offenheit, mit der sie ihre widersprüchlichen Gefühle schildert: die Ohnmacht, die Wut, die Trauer, aber auch die ambivalente Erinnerung an ihren Vater, der einst ein liebevoller Teil ihrer Kindheit war. Besonders faszinierend ist die komplexe Beziehung zu ihrer Mutter Gisèle, die zwischen Opferrolle und Verdrängung schwankt. Trotz allem bleibt Gisèle für Caroline eine Heldin, eine starke Frau, die trotz unvorstellbarer Demütigungen ihre Würde bewahrt hat. Die Autorin stellt dabei nicht nur die Frage nach dem "Warum" der Taten ihres Vaters, sondern auch nach der Verantwortung der Gesellschaft. Wie konnte ein solches Verbrechen so lange unbemerkt bleiben? Warum scheiterten die Institutionen, die eigentlich schützen sollten? Diese Fragen machen das Buch zu einem Weckruf.

Darians tagebuchartiger Stil bietet eine unvergleichliche Nähe zu ihrer Gedanken- und Gefühlswelt. Besonders herausragend ist die schonungslose Ehrlichkeit, mit der sie ihre widersprüchlichen Empfindungen schildert: die kindliche Erinnerung an einen liebenden Vater, die unfassbare Erkenntnis seiner Taten und die schmerzhafte Auseinandersetzung mit ihrer Mutter, die zwischen Opferrolle und Verdrängung hin- und hergerissen ist. Caroline Darian stellt sich den schwierigsten Fragen: Wie konnte es so weit kommen? Warum hat niemand etwas bemerkt? Wie kann man weiterleben, wenn das Fundament der Familie zerstört wurde? Ihre Antworten sind keine einfachen, doch sie zeugen von einem außergewöhnlichen Mut, das Unsagbare in Worte zu fassen.

Neben der persönlichen Dimension ist „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ ein kraftvoller Appell für bessere Strukturen im Umgang mit Opfern sexualisierter Gewalt. Darian fordert eine bessere Zusammenarbeit zwischen Justiz, Gesundheitswesen und Opferschutzorganisationen. Mit ihrem Engagement, unter anderem durch die Gründung des Vereins #MendorsPas, zeigt sie, dass aus persönlichem Leid eine starke Stimme für Veränderung erwachsen kann.

„Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ ist ein tiefgreifendes, aufwühlendes und wichtiges Buch. Es vereint die schonungslose Darstellung eines unfassbaren Verbrechens mit einer eindrucksvollen Auseinandersetzung über die Folgen für die Betroffenen und unserer Gesellschaft. Darian gelingt es, mit ihrem Werk nicht nur zu bewegen, sondern auch wichtige Impulse für den gesellschaftlichen Diskurs zu geben. Ihr Buch ist eine Mahnung, hinzusehen, zuzuhören und aktiv zu werden, um Opfer besser zu schützen.

Eine Lektüre, die lange in Erinnerung bleibt – und unbedingt gelesen werden sollte!

Aus dem Französischen von Michaela Meßner und Grit Weirauch.

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“Und ich werde dich nie wieder Papa nennen” von Caroline Darian basiert auf der wahren Geschichte von ihr selbst. Der Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot. Die Mutter in ihrer Stärke bewundert und gefeiert und der Vater als Monster geächtet. Doch wie geht sie selbst damit um?

Caroline Darian beschreibt sehr anschaulich den familiären Konflikt, welchem sie selbst ausgesetzt war und immer noch ist. Wie reagiert man, wenn sich der eigene Vater als Monster entpuppt? Wie erklärt man das seiner eigenen Familie? Und vorallem wie soll man selbst damit umgehen. Ich war mehr als nur gefangen in diesem Buch und es ist absolut nichts für schwache Nerven. Ab und an musste ich es wirklich aus der Hand legen.

Es ist wichtig, dass endlich auch die Opfer eine Stimme bekommen und sich nicht alles um den Täter dreht. Genau das hat Caroline Darian hier gemacht. Sie hat sich selbst eine Stimme gegeben und diese öffentlich gemacht. Sehr viel Respekt dafür. Sie hat ein fantastisches Buch geschrieben. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie es nie hätte schreiben müssen.

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Ich habe den Fall verfolgt und war daher wahnsinnig gespannt auf dieses Buch. Es ist unglaublich wie viel Kraft Mutter und Tochter haben sich nach diesen Geschehnissen zu äußern. Ich hatte das ganze Buch über Gänsehaut. Diesem Buch und dieser Geschichte muss Gehör geschafft werden!

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