China nach Mao
Der Aufstieg zur Supermacht
von Frank Dikötter
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Erscheinungstermin 16.09.2023 | Archivierungsdatum 22.02.2024
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Zum Inhalt
»Ein revolutionäres Buch« Sunday Times
Frank Dikötter, der »Historiker des modernen Chinas«, hat das künftige Standardwerk zum Aufstieg Chinas zu der Supermacht des 21. Jahrhunderts vorgelegt. Eine mutige, facettenreiche Darstellung Chinas, das seine inneren Schwächen mit einer expansiven Wirtschafts- und Außenpolitik und aggressiven Maßnahmen in und außerhalb der Volksrepublik überdeckt.
Frank Dikötter zeichnet den Weg Chinas zur Wirtschafts- und Weltmacht nach. Es handelt sich in der gesamten Geschichte um einen einzigartigen Aufstieg mit dem Ziel, der mächtigste und einflussreichste Staat der Welt zu werden. China aber ist ein Drache, der größer scheint, als er ist und weltweit Respekt erhalten will und daher nicht selten mit den Ängste vor seiner Größe spielt. Das Kernstück des Buches bilden die Jahre des fulminanten Aufstiegs seit 1976, eine herausragende Darstellung, wie sie in den kommenden Jahren unter XI Jinping nicht mehr möglich sein wird, weil China zum Überwachungsstaat mutiert ist. China möchte sich abschotten, um seine Mängel zu kaschieren, dennoch autark werden und die Fäden der künftigen Welt- und Machtpolitik den USA aus den Händen nehmen. Dikötter stellt gleichhzeitig Stärken und Schwächen Chinas heraus – eine schonungslose Warnung vor der chinesischen Machtpolitik. Die eigentliche Weltmacht des 21. Jahrhunderts ist viel gefährlicher als bekannt, weil China seine Schwächen bewusst verschleiert. Ein Buch, das man heute lesen muss, um morgen nicht ähnliche Schrecken erleben zu müssen, wie derzeit mit Russland.
»Der Historiker von China« Spectator
»Ein pulsierender Bericht, der deutlich macht, wie wichtig es ist, unter die Oberfläche zu blicken, wenn es um irgendeine Periode oder Region in der Geschichte geht – aber vor allem um China.« Peter Frankopan, Times Literary Supplement
»Ein revolutionäres Buch« Sunday Times
Frank Dikötter, der »Historiker des modernen Chinas«, hat das künftige Standardwerk zum Aufstieg Chinas zu der Supermacht des 21. Jahrhunderts vorgelegt. Eine...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608986686 |
PREIS | 30,00 € (EUR) |
SEITEN | 464 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
"Der Staat ist reich, das Volk ist arm" (Volksweisheit) - und warum das so ist
Hektor Dikötters Standardwerk zur Entwicklung Chinas seit Mao (1893–1976) umfasst die Zeit von 1976 (dem beginnenden Aufstieg Dengs) bis zum Beginn der Corona-Pandemie 2019/20. Damit schlägt er einen Bogen von Mao und Deng, die nichts von Wirtschaft verstanden, bis Xi Jinping, der als „Vorsitzender von Allem“ (The Economist) das Konzept des Feindes von außen mit umfassender Kontrolle der Bevölkerung verbindet.
Der Autor begann 1985 in Tianjin sein Sinologiestudium, als es im gesamten Land weniger als 20 000 Privatfahrzeuge gab. 10 Jahre später nutzt er die Phase der erstmaligen Öffnung von Archiven zur Recherche. Seine Archivstudien in gut einem Dutzend Archiven, sowie Presseartikel und unveröffentlichte Erinnerungen von Zeitzeugen vermitteln ein kenntnisreiches China-Bild mit Focus auf die Wirtschaft des autoritär von der Kommunistischen Partei regierten Staates.
„Keine einzige Person begreift die Finanzwelt und das System des Rechtsstaates“. Wer hätte gedacht, dass Margaret Thatcher (Tochter eines Kolonialwarenhändlers) bei ihrem China-Besuch 1982 die Schwächen sozialistischer Wirtschaftsysteme in einem Satz zusammenfassen würde.
In Dikötters umfassendem Werk finde ich die Darstellung der 80er-Jahre besonders gelungen, weil sich das Wissen über China im Westen damals meist auf wenige persönliche Kontakte und die Berichte von Auslandskorrespondenten beschränkte. In dem man im Wortsinn aus der Geschichte lernt, lassen sich Gehörtes und Erlebtes einordnen, wenn man als Leser verfolgt, wie sich Werte und Einstellungen chinesischer Bürger seit den 80ern eher gefestigt als verändert haben. Die generationenalte Weisheit z. B. , dass „Chinesen Banken nicht trauen“, wird durch Dikötters Analyse begreifbar – und ihre Gültigkeit bis heute.
Warum die Privatwirtschaft punktuellen staatlichen Maßnahmen stets überlegen war, warum es ohne Rechtsstaatlichkeit keinen Markt und ohne politische Reformen keine Marktreformen geben kann, legt Dikötter pointiert, humorvoll und kritisch dar. Allerdings schwächelt er im letzen Kapitel mit der Einschätzung, dass das Corona-Virus China von der restlichen Welt entfremdet hätte. Es war nicht das Virus, sondern das Verhalten eines Staates, der aus den Fehlern während des SARS-Ausbruchs 2002 offenbar nichts gelernt hatte.
Rund 1/3 des Bandes nimmt der Anhang ein, mit Quellen, Register, Fotos, Verzeichnis der Archive eine wahre Fundgrube.
Wem die Namen der wichtigsten chinesischen Politiker und der grobe Ablauf chinesischer Geschichte nicht fremd sind, wird das Buch mit Gewinn lesen.
Sehr gut recherchiertes Buch zu China. Man erfährt einige Dinge über das Land und dessen Geschichte. Hat mir gut gefallen, ist allerdings nichts um es einfach weg zu lesen.
Mit China hatte ich mich bisher noch nicht näher auseinandergesetzt. Was in den Medien erzählt wird, bekommt man natürlich mit, aber dieses Buch gibt einen viel tieferen Einblick, was mir sehr gut gefallen hat.
Frank Dikötter schafft es auf eine angenehm leserliche Weise über Chinas Entwicklung seit dem Tod Maos zu schreiben. Obwohl ich noch nicht viel über dieses Land wusste, konnte ich trotzdem gut folgen. Ein gewisses Wirtschaftsgrundwissen ist aber erforderlich, um alles zu verstehen, weil das hier eine sehr große Rolle spielt. Beim Lesen wurde mir klar, dass alles, was in diesem Land passiert, mit dem Gedanken eine erfolgreiche Wirtschaft aufzubauen und auf dieses Weise seine Machtposition zu stärken zusammenhängt. Oft war ich geradezu entsetzt, weil man merkt, dass die führende Politiker, die wichtige Entscheidungen treffen, eigentlich überhaupt keine Ahnung haben von irgendeinem Wirtschaftsmodell. Sie machen einfach, richten Schaden an und hoffen, dass es sich von alleine wieder löst. Es wird klar, dass dieses Land, obwohl unglaublich mächtig und nicht zu unterschätzen auf sehr viele Illusionen gebaut ist und daher auch ökonomisch extrem instabil.
Aber nicht nur über die chinesische Wirtschaft wird geschrieben, auch wichtige historische Ereignisse werden beschrieben. Als Leser wird man gezeigt, wie oft die Bevölkerung Chinas sich für demokratische Werte eingesetzt hat und wie oft sie enttäuscht worden sind: Proteste werden brutal aufgelöst, es gab und gibt Umerziehungslager und Hinrichtungen. Trotzdem haben viele im Ausland irgendwie immer noch daran geglaubt, dass China sich in einer demokratischen Marktwirtschaft ändern würde. Die chinesische Politiker haben es aber schlau gespielt und der Patriotismus benutzt, um ihre Bevölkerung Linientreu zu machen und auch im Buch wird diese Entwicklung schön beschrieben. Da merkt man, dass, wo es am Anfang noch mehr offenen Proteste und Zuneigung für den Ausland gab, sich das gewandelt hat und Ausländer inzwischen von vielen eher argwöhnisch betrachtet werden.
Insgesamt ein interessantes und lesenswertes Buch über die Entwicklung Chinas in den letzten Jahrzehnte. Es hat einen wirtschaftlichen Schwerpunkt, ist aber gut zu lesen, auch wenn man sich mit diesem Land noch nicht intensiv auseinandergesetzt hat. Empfehlenswert.
Da mich seit einigen Jahrzehnten die Politik und die Wirtschaft Chinas sehr interessiert, war ich auf diese Neuerscheinung sehr gespannt.
Frank Dikötter hat profunde Kenntnisse über China nach Mao ,und er berichtet außerordentlich detailliert die Jahre nach der Kulturrevolution, und der Aufstieg zur Supermacht, bis hin zum Überwachungsstaat. Schwerpunkt in seinem Buch sind die Wirtschaft, hier weist er bewußt auf die Stärken und die Schwächen hin. Ein wichtiges Buch, nicht nur für Historiker und Wirtschaftswissenschaftler, auch für Politiker.
K.Kersten
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