Lyneham

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Erscheinungstermin 15.03.2025 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

»Tiefsinnige und vielschichtige Science Fiction!« Phantastik-Bestenliste, zu Athos 2643 

Henry Meadows wird zwölf, als die Erde stirbt. Mit seinem Vater und seinen Geschwistern reist er nach Perm, einem urzeitlichen Mond in einem fernen Sonnensystem. Henrys Mutter ist mit einem anderen Raumschiff geflogen. Sie wird von der Familie sehnsüchtig erwartet. Doch plötzlich mehren sich die Zeichen: Sie ist schon hier gewesen, vor langer Zeit. Und sie hat eine Warnung hinterlassen.

Mit Hightech trotzt die erste und einzige Kolonie der Menschheit der Natur des Mondes Perm, die faszinierend und bedrohlich zugleich ist. Hier gibt es Berge, die in den Weltraum ragen, zwei Arten von Nächten und eine gefährliche, unsichtbare Tierwelt. Als Henry ankommt, ist die neue Heimat noch nicht "fertig": Die Atmosphäre ist giftig und enthält zu wenig Sauerstoff, ohne Schutz ist ein Aufenthalt im Freien tödlich. Irgendetwas hat das Terraforming Perms verhindert. Henrys Mutter Mildred kennt den Grund. Die Wissenschaftlerin hat sich entschieden, nicht mit ihren Kindern zu fliegen, sondern einen neuen Antrieb abzuwarten, mit dem sie ihre Familie um Jahrtausende überholt. Sie will für die bestmögliche aller Welten sorgen. Dazu legt sie sich mit dem mächtigen Leiter des Unternehmens an, der ein anderes Ziel verfolgt. Ein Kampf entbrennt, der über das Leben von Henry und seiner Familie entscheiden wird – viele tausend Jahre später.

»Tiefsinnige und vielschichtige Science Fiction!« Phantastik-Bestenliste, zu Athos 2643 

Henry Meadows wird zwölf, als die Erde stirbt. Mit seinem Vater und...


Vorab-Besprechungen

Bitte nicht vor dem 15. März 2025 besprechen.

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608987232
PREIS 18,00 € (EUR)
SEITEN 496

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Faszinierender Blick in eine düstere Zukunft

Nils Westerboers Lyneham entführt seine Leser in eine fremde Welt, die sowohl wissenschaftlich spannend als auch emotional packend ist. Der Roman spielt auf dem Exomond Perm, der für die Menschheit ein neues Zuhause werden soll, nachdem die Erde unbewohnbar wurde. Aus zwei Perspektiven erzählt handelt das Buch davon, wie der 12-jährigen Henry und seiner Mutter Mildred, eine Wissenschaftlerin, das Leben auf Perm erforschen und erleben.

Das Buch beeindruckt dabei mit seinem detaillierte Worldbuilding, das dem Leser ein klares Bild der Lebensumstände auf Perm vermittelt. Die Beschreibungen der fremden Flora und Fauna sowie der schwierigen Lebensbedingungen sind besonders gelungen und lassen die abenteuerliche Reise und das Überleben der Kolonisten sehr greifbar wirken. Die Frage nach der ethischen Verantwortung beim Eingriff in ein fremdes Ökosystem zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und regt zum Nachdenken an. Obwohl die Spannung nicht immer im Vordergrund steht, schafft Westerboer es, durch die Konflikte zwischen den Charakteren und deren emotionalen Entwicklungen eine fesselnde Erzählung zu kreieren. Der Schreibstil ist jedoch anspruchsvoll und erfordert von den Lesern einiges an Geduld und Interpretation, da vieles nur angedeutet wird und nicht direkt erklärt.

Trotz eines etwas abrupten Endes, das einige Fragen offenlässt, bleibt Lyneham ein faszinierender und nachdenklich stimmender Sci-Fi-Roman, der sich durch seine Tiefe und die ethischen Fragestellungen von anderen abhebt. Für Leser, die komplexe, wissenschaftlich fundierte Erzählungen mögen, ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert.

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Am Anfang war ich skeptisch, dies legte sich sehr schnell. Dieses Buch ist einfach klasse und mega spannend. Klare Empfehlung

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Wenn die Erde stirbt…

LYNEHAM ist der neue Science-Fiction Roman von Autor Nils Westerboer und überrascht mit einer packenden und detailreichen Story.

Die Handlung spielt weit in der Zukunft – die Erde ist so gut wie unbewohnbar und stirbt. Auf Perm, einem Mond in einem weit entfernten Sonnensystem sollen die Menschen ein neues Zuhause finden. Wissenschaftler haben den neuen Planeten ausgekundschaftet und wollen ihn für die Menschen bewohnbar machen und Vorbereitungen treffen für die Ankunft der Raumschiffe.
In einem der fünf Transfermodule reist der zwölfjährige Henry zusammen mit seinem Vater und seinen Geschwistern Chester und Loy in eine neue Zukunft. Doch vieles ist anders als erwartet – die neue Heimat ist noch nicht „fertig“ – die Atemluft ist giftig und sie müssen in einem der riesigen Biome leben, die sie von der tödlichen Atmosphäre außen schützt. Doch schon bald tauchen einige Fragen auf - vor allem, wo Henrys Mutter ist, die mit einem anderen Transfermodul gereist ist und schon längst da sein sollte. Vieles ist anders, als es zunächst scheint…

Die Geschichte ist von der ersten Seite atmosphärisch dicht erzählt. Sie wechselt regelmäßig zwischen zwei Blickwinkeln: Einmal aus der Sicht des zwölfjährigen Henry Meadows, wo es direkt am Anfang nach der Landung auf Perm dramatisch wird.

„Nicht atmen! Auf keinen Fall atmen!“ (…)
Eigentlich sollte diese Welt fertig sein, wenn wir kamen.“ – Seite 29, eBook

Wir erfahren, wie sich Henry und seine Familie im neuen Zuhause, das aus riesigen Biomen besteht, einleben und zurechtfinden. Wie das Leben innerhalb des geschützten Raumes funktioniert, sowie der Aufbau und Anordnung des neuen Lebensbereiches, wird hier detailreich und sehr interessant beschrieben.

„Ich sah nach draußen. Da waren riesige, märchenhaft geformte Berge und Wolkenbänder, die um ihre Gipfel flossen. Wetterleuchten blitzte darin auf, und unter allem schimmerte der Golf, tiefblau und türkis wie der Hals eines Pfaus, einladend und verheißungsvoll (…)
„Doch der Tod lauerte gleich hinter der Scheibe, hinter der wir standen. Und er hörte nicht auf, egal wohin man ging.“ - Seite 116, eBook

Der zweite Blickwinkel ist kursiv geschrieben und erzählt die Geschichte von Mildred Meadows, Henrys Mutter. Sie ist Wissenschaftlerin und erforscht zusammen mit einer Gruppe den Planeten Perm und dessen Ökosystem. Gemeinsam bereiten sie alles für die Besiedelung der Menschen vor. Doch schon bald macht sie eine Entdeckung, die einiges Infrage stellt…

Beide Handlungsstränge sind zunächst voller Rätsel, entwickeln sich aber spannend. Nach und nach wird einiges sichtbar. Geheimnisse werden gelüftet und bringen Überraschendes ans Licht.

Beeindruckend hier ist das gesamte Setting: Die Beschaffenheit des Planeten Perm, dessen Aufbau und Lebensformen, sowie die gesamte Atmosphäre, die einige Geheimnisse birgt – bis hin zu den Veränderungen, die die Menschen mitbringen – alles wird detailreich beschrieben.
Insgesamt ist es komplex und wird in den Abschnitten um Mildred Meadows oft auch wissenschaftlich, dennoch bleibt es gut verständlich und immer interessant. Es gibt einiges zu entdecken – auch, was genau mit der Erde geschehen ist, wird nach einiger Zeit klar.

Vorne im Buch gibt es zur Orientierung noch zwei Karten von Perm mit den verschiedenen Orten und der Anordnung der Lebensbereiche der Menschen.

Mein Fazit: Ein beeindruckender Science-Fiction Roman, der eine packende Geschichte bereithält. Besonders gelungen ist die Ausarbeitung des gesamten Settings – vielschichtig und detailreich mit bildgewaltigen Schilderungen der Umgebung. Dazu kommen Charaktere, die einige Geheimnisse haben, verblüffende Entwicklungen sowie rätselhafte Vorkommnisse. Spannend, faszinierend und sehr lesenswert!

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Besiedlung einer neuen Welt

Die Besiedlung des Mondes Perm ist die letzte Hoffnung der Menschheit, da die Erde stirbt. In Stasiskammern reist der zwölfjährige Henry mit seinem Vater und seinen Geschwistern dorthin. Ein Weltraumreise die 12000 Jahre dauert. Doch Perm und die Gegebenheiten sind anders als erwartet. Dies beginnt schon beim Absturz des Raumschiff. Gleichzeitig ist Henrys Mutter Mildred mit einem späteren technischen hochentwickelten Raumschift nachgereist und hat dabei ihre Familie um Jahrtausende überholt. Mildred trifft in der Vergangenheit Entscheidungen die sich unmittelbar auf die Zukunft von Perm und ihre Familie auswirken.

Bereits das Cover des Buches ist recht düstere gehalten. Es zeigt drei Personen auf einer Gesteinsformation die einer Hand ähnelt. Man kann erahnen, das die Besiedlung von Perm keine einfache Angelegenheit wird.

Normalerweise lese ich eher Bücher aus dem Fantasybereich und weniger Science Fiction. Die Idee der Besiedelung fremder Planeten hat mich aber schon immer fasziniert. Deshalb hat mich auch der Klappentext dieses Buches sehr angesprochen. Die Geschichte hat im Prinzip zwei Handlungsperspektiven. Zum einen Henrys Erlebnisse bei Ankunft auf dem Mond Perm und im Biom, zum anderen diüe seiner Mutter, Wissenschaftlerinnen Mildred Meadow, mit dem ersten Expeditionsteam. Mildred Meadow ist auf jeden Fall eine ungewöhnliche Figur. Wie im Prolog schon angedeutet hochintelligent, sehr auf ihre Wissenschaft fokusiert, und nicht unbedingt eine Sympatieträgerin. Die Idee einen Großteil der Geschichte aus der Perspektive eines etwas älteren Kindes zu erzählen hat mir gut gefallen. So habe ich mich besser in die Welt und Technologie eingefunden. Das Worldbilding des für Menschen lebensfeindlichen Mondes, sowie seiner ungewöhnlichen unsichtbaren Tierwelt und der geheimnisvollen, gefährlichen Anomalie, hat mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn ich mir nicht unbedingt sicher bin, ob ich mir alles so vorgestellt und nachvollzogen habe, wie vom Autor gedacht. Die Handlung des Buches und die Entwicklungen darin fand ich so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Gleichzeitig wirft der Autor auch philosophische Fragen auf. Lyneham hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich kann diesen Roman auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Wer anspruchsvolle, trotzdem lesbare, atmosphärisch dichte und richtig gute Science Fiction sucht, dem kann man "Lyneham" ohne zu zögern empfehlen. Mich hat der Autor schon mit "Athos 2643" überzeugt. Natürlich sollte man ein Faible für Science Fiction haben und bereit sein, sich auf eine Reise zu begeben, die faszinierend, gefährlich, nachdenklich stimmend und absolut spannend ist! Leseempfehlung!

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Es gibt selten Bücher, bei denen ich nichts wegkürzen würde - dieses ist eines davon. Das Thema der Besiedelung neuer Welten, verpackt in einen Krimi und verbunden mit vielen moralischen Fragen. Starke Figuren und spannende Umsetzung.

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Lyneham – Nils Westerboer
Eigentlich lese ich relativ wenig Science Fiction – Dystopien dagegen mag ich sehr. Lyneham ist eine gelungene Mischung aus beidem, und noch soviel mehr. Dieses Buch hat mich wirklich begeistert.
Henry Meadows ist zwölf, als die Erde endgültig am Ende ist. Die einzige Rettung ist der Planet Perm. Hier soll die Menschheit eine Zukunft finden. Eigentlich sollte bei der Ankunft auf Perm bereits alles vorbereitet sein, doch irgendetwas muss schiefgegangen sein und die Neuankömmlinge müssen sehr bald um ihr Leben kämpfen.
Eine „neue Erde“, die auf den zweiten Blick doch so ihre Eigenheiten besitzt, mal davon abgesehen, dass der Sauerstoffanteil der Atemluft ohne Masken nicht ausreicht. Es gibt so einige praktische Probleme, die zu lösen sind. Den irdischen Forschern gelingt es nur schwer, zu verstehen, dass die Evolution auf Perm einfach eine komplett andere ist. Auch darüber hinaus können es die Erdflüchtlinge natürlich nicht lassen, ihre alten Probleme, Vorurteile und Streitigkeiten mit in ihre neue Heimat zu bringen. Wie könnte es anders sein?
Henry hat die Reise zusammen mit seinen beiden Geschwistern angetreten. Die kindliche Erzählsicht fand ich ganz besonders toll. Komplizierte Zusammenhänge können hier noch einmal verständlich erklärt werden, außerdem ist die kindliche Weltsicht oftmals einfach die Bessere. Leider müssen die drei immer wieder feststellen, dass man ihnen wichtige Dinge verschweigt.
In einem zweiten, kursiv gedruckten, Handlungsstrang begleiten wir die Mutter der drei Kinder. Sie ist mit einem anderen Raumschiff nach Perm gereist um Vorbereitungen zu treffen. Wirklich spannend und faszinierend, allerdings will ich dazu nicht mehr schreiben, um nicht zu spoilern.
Diese postapokalyptische Science-Fiction-Dystopie ist unheimlich komplex aufgebaut und hat ein grandioses Worldbuilding. Eine sehr bildreiche Beschreibung von Natur- und Lebewesenwelt hilft sehr beim Verständnis der teilweise sehr abstrakten Zusammenhänge. Perm funktioniert komplett anders als die Erde. Das zu verstehen ist nicht nur für die Figuren im Roman eine Herausforderung.
Zusätzlich ist dieser Roman durchaus gesellschaftskritisch, vielschichtig und tiefgründig. Es gibt hier so viel zu entdecken, dass mir sicher einiges entgangen ist. Ich würde dieses Werk auf jeden Fall als literarisch und anspruchsvoll bezeichnen. Es steckt hier einfach so viel drin und wirft in vielen Bereichen existentielle Fragen auf: politisch, gesellschaftlich, menschlich, evolutionistisch, ökologisch
Zum Ende hin wird es ein wenig chaotisch. Der Autor hat scheinbar noch Ideen für viele weitere Geschichten. Hier war es am Schluss aber ein wenig zu viel des Guten.
Eine komplett andere Welt – toll geschrieben. Ich bin begeistert und vergebe mit Freuden 5 Sterne.

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Henry Meadows und seine Geschwister gehören zu den Menschen, die das Glück hatten, die sterbende Erde mit einem Raumschiff zu verlassen, um auf dem urzeitlichen Mond „Perm“ ein neues Leben zu beginnen. Mildred, die Mutter von Henry und seinen Geschwistern, war Wissenschaftlerin auf der Erde und entschied sich, noch auf ein schnelleres Raumschiff zu warten, um die langsamer reisenden Schiffe zu überholen und die Lebensumstände auf Perm schon für die neuen Bewohner optimal zu gestalten.

Als die Familie eintrifft, sind sie fasziniert von Perm, jedoch können sie nur in Biosphären überleben, da die äußeren Bedingungen überlebensfeindlich sind. Die Atmosphäre hat noch nicht genug Sauerstoff, es gibt gefährliche Tiere, die unsichtbar sind und eine Anomalie arbeitet sich über das Land und zerstört alles, was sie wahrnehmen kann.

Der Leiter des Unternehmens für das Mildred arbeitet, hat für die Menschen bestimmte Pläne und erwartet, dass alle seinen Forderungen entsprechen, doch Mildred kann das nicht akzeptieren und geht ihren eigenen Weg. Dieser Weg wird das Schicksal ihrer Familie beeinflussen und ernste Folgen für die Besiedelung Perms nach sich ziehen…

Vorab der Hinweis; wer Chemie und Physik liebt, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die Schilderungen von Perm und die Art, wie Mildred wissenschaftlich an ihre Projekte herangeht, setzen voraus, dass man Naturwissenschaften zumindest ein wenig mag. An manchen Stellen hätte ich mir ein paar Erklärungen durch den Autor gewünscht. So habe ich bis zum Schluss kein Bild von der immer wieder genannten „Windleite“ gehabt, aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Ich war fasziniert von der fremden Welt und den beschriebenen Lebensumständen auf Perm. Wissenschaft, Intrigen, neue Welten, viel Technik und mitten darin Henry und seine Familie, mit deren Augen wir das Ganze sehen dürfen, haben dies Buch so faszinierend für mich gemacht.
Und ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass man sich auf einen außergewöhnlichen Showdown und ein überraschendes Ende freuen kann.

Mein Fazit: Ein sehr guter und kluger Science-Fiction-Roman, dessen Bilder ich noch lange in Erinnerung behalten werde…

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"Lyneham" ist der erste Roman von Nils Westerboer, den ich gelesen habe, aber es wird bestimmt nicht der letzte sein.

Henry landet mit seinen beiden Geschwistern und seinem Vater auf Perm, denn menschliches Leben auf der Erde ist nicht mehr möglich. Perm ist allerdings weit davon entfernt, ein Paradies zu sein. Die ehemaligen Erdenbewohner müssen in eigens für sie erbauten Gebäuden, die hermetisch von der Außenwelt Perms abgeriegelt sind, leben, da sie schlicht menschenfeindlich ist. Und dann stellt sich den Kindern auch noch die Frage, wo ihre Mutter bleibt.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven: Henry und seine Mutter Mildred erzählen aus ihrer jeweiligen Zeit und Perspektive, denn wir Leser*innen erfahren schon recht früh, dass Mildred gemeinsam mit anderen Wissenschaftler*innen zwar später abgeflogen ist als ihre Familie, aber dank verbesserter Technik wesentlich früher auf Perm gelandet ist, um die Ankunft der letzten Menschen vorzubereiten.

Es gibt vieles, was mich an "Lyneham" begeistert hat - allem voran das Worldbuilding, das dermaßen gelungen ist, dass ich gar nicht genug davon bekommen konnte. Vor allem Mildreds Schilderungen Perms sind unglaublich faszinierend. Sie ist diejenige, die dem Leben auf Perm nachspürt, es erforscht und zu verstehen versucht. Ihre Beobachtungen und Schlüsse nachzulesen, ist ein wunderbares Erlebnis. Nils Westerboer ist gelungen, dass ich manchmal fast vergaß (oder vergessen wollte), dass es sich um Fiktion handelt. Und auch Mildred selbst ist eine so grandiose Persönlichkeit, dass ich gar nicht genug von ihr bekommen konnte.

"Lyneham" ist kein Spannungs-Sci-Fi im herkömmlichen Sinne. Die Erzählweise ist unaufgeregt und Westerboer legt es nicht darauf an, einen Pageturner abzuliefern. Wichtiger sind das bereits erwähnte Worldbuilding, die Charaktere und die Fragen, die sich im Verlauf der Handlung mal mehr, mal weniger subtil ergeben. Tatsächlich gibt es überraschend viele Themen, die Eingang in den Roman gefunden haben, ohne dass sie ihn unnötig aufblähen. Erfreulicherweise fügt sich alles sehr natürlich ein und ist immer im Sinne der Handlung.

Auch wenn die Spannung nicht im Vordergrund steht, gibt es dennoch zahlreiche spannende Momente, die allerdings ganz anders erzeugt wird, als ich vorher angenommen hatte. Der Beginn ist noch relativ vorhersehbar: Das Chaos der Ankunft, der gefährliche Weg zum Habitat, die Kämpfe um Sauerstoff... Der Anfang ist ziemlich konventionell, aber das ändert sich recht schnell, was dem Roman meiner Meinung nach sehr gut tut. Spannung ergibt sich im weiteren Verlauf vor allem aus den Beziehungen der Menschen zueinander - insbesondere aus den Differenzen zwischen Mildred und ihrem Chef Noah.

Am Ende - wenn sich alles zusammenfügt - ist "Lyneham" trotz der stattfindenden Action vor allem emotional packend. Da zeigt sich, wie wichtig es war, dass Westerboer sich auf die Charaktere konzentriert hat.

Ein Manko hat der Roman aber: Das Finale erfordert viel guten Willen der Leser*innen, es so zu akzeptieren, wie es Westerboer erdacht hat. Für mich war es okay, denn ich war emotional stark genug eingebunden, um darüber hinwegsehen zu können, dass es - nun ja - ein bisschen wie aus dem Hut gezaubert wirkt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es Leser*innen gibt, die sich daran stören. Ich kann damit leben, auch wenn sich - gerade im Vergleich zu meiner Begeisterung für den Rest des Romans - meine Freude in Grenzen hält.

Fazit: "Lyneham" ist super geschrieben, kommt ohne billige Effekte aus, stellt die richtigen Fragen an den richtigen Stellen, regt zum Nachdenken an und ist dabei auch noch unterhaltsam. Mit Mildred Meadows hat Nils Westerboer zudem eine Figur geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde und von der ich nicht genug bekommen konnte. Ich bin begeistert! 4,5 Sterne

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"Lyneham" von Nils Westerboer ist eine tiefsinnige und vielschichtige Science-Fiction-Geschichte. Der Roman folgt Henry Meadows, der mit seiner Familie auf den urzeitlichen Mond Perm reist, nachdem die Erde stirbt. Die Kolonie kämpft mit den Herausforderungen des Terraformings und der gefährlichen Natur des Mondes. Henrys Mutter hat eine Warnung hinterlassen, die das Schicksal der Kolonie beeinflussen könnte. Westerboer verbindet persönliche Erlebnisse mit historischen und politischen Analysen und bietet so einen tiefen Einblick in die aktuelle geopolitische Lage. Ein mitreißendes und aufrüttelndes Werk, das zum Nachdenken anregt

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"Lyneham" – Ein fesselndes Sci-Fi-Abenteuer voller Emotionen und beeindruckender Weltgestaltung

Schon das Cover von Lyneham zieht in seinen Bann – es strahlt eine düstere, fast mystische Atmosphäre aus, die sich perfekt in die Geschichte einfügt. Und genau diese Atmosphäre macht das Buch so besonders.

Gleich zu Beginn sorgt eine clevere Szene für einen gelungenen Einstieg: Ein Marshmallow-Test, der nicht nur für einen humorvollen Moment sorgt, sondern auch tiefere Bedeutung hat. Doch dahinter verbirgt sich weit mehr als nur ein spielerischer Test.

Die Geschichte folgt Henry, einem 12-jährigen Jungen, der miterleben muss, wie die Erde stirbt. Mit seiner Familie macht er sich auf den Weg in ein neues Sonnensystem, doch auf tragische Weise wird er von seiner Mutter getrennt. Was folgt, ist eine fesselnde Reise voller Abenteuer, emotionaler Höhen und Tiefen sowie einer beeindruckend gestalteten Zukunftsvision.

Das Worldbuilding ist zweifellos eines der Highlights des Buches. Lyneham entführt die Leser in eine faszinierende neue Welt, die durchdacht und bildgewaltig beschrieben wird. Die Geschichte vereint klassische Science-Fiction-Elemente mit einer intensiven Erzählweise, die sowohl Spannung als auch emotionale Tiefe bietet.

Henry als Hauptfigur ist besonders gelungen. Seine Gedanken, Ängste und Hoffnungen sind authentisch und machen es leicht, mit ihm mitzufiebern. Seine Entwicklung innerhalb der Geschichte verleiht dem Buch eine zusätzliche emotionale Ebene, die es noch packender macht.

Für Sci-Fi-Fans ist Lyneham ein absolutes Muss! Die Mischung aus klassischer Raumfahrer-Story und moderner Erzählweise sorgt für eine mitreißende Lektüre. Wer gerne in fremde Welten eintaucht und abenteuerliche Besiedlungsgeschichten liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ein beeindruckendes Science-Fiction-Epos, das spannende Unterhaltung garantiert!

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Bei "Lyneham" handelt es sich um eine äußerst spannende Sicence-Fiction, die mich von der ersten Seite gefesselt hat und die durch die zwei Handlungsstränge in der Vergangenheit und der Gegenwart auch immer einen konstanten Spannungsbogen erzeugen konnte. Dass es sich bei den Protagonisten um Familienmitglieder handelt, hat mir besonders gut gefallen, da es eine für mich immer interessante Figurendynamik erzeugt. Lediglich das Ende ging mir dann doch etwas über den Kopf, aber das liegt mehr daran, dass ich bei wissenschaftlicher Sci-Fi immer wieder merke, dass mir selbst ein wenig mehr wissenschaftlicher Kontext gut tun würde. Fans von Andy Weir kommen bei "Lyneham" auf jeden Fall auf ihre Kosten!

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Mit Lyneham entführt uns Nils Westerboer in eine faszinierende Welt, die nicht nur die Zukunft der Menschheit, sondern auch tiefgreifende ethische Fragen des technologischen Fortschritts aufwirft. Nachdem die Erde unbewohnbar geworden ist, flieht die Familie Meadows auf den Mond Perm, um zu überleben. Doch schon bald wird klar, dass die Reise mehr ist als nur ein Schritt ins Ungewisse – sie wird zum Abenteuer in einer Welt, in der das Überleben an der Grenze zwischen Technologie und Natur, Menschlichkeit und Überlebensdrang steht. Perm ist gefährlich: Eine giftige Atmosphäre und unvollständiges Terraforming machen das Überleben zu einem täglichen Kampf.
Westerboer kombiniert klassische Science-Fiction-Elemente mit tiefgründigen menschlichen Konflikten. Die hochentwickelte Technologie der Kolonisten ist sowohl fortschrittlich als auch bedrohlich, und die moralischen Entscheidungen, die die Charaktere treffen – besonders die von Henrys Mutter Mildred – werfen ethische Fragen auf, die den Leser zum Nachdenken anregen.
Die Welt von Perm ist ebenso faszinierend wie gefährlich. Die Bedrohung durch unsichtbare Tiere und die ständig drohende Gefahr erzeugen eine düstere, spannende Atmosphäre. Besonders die Themen Verlust und Trennung, die Henry durchlebt, sowie die komplexen moralischen Dilemmata der Charaktere sorgen für emotionale Tiefe.
Westerboers Schreibstil macht Lyneham zu mehr als nur einem Sci-Fi-Abenteuer. Es ist eine nachdenklich stimmende Reflexion über den Preis des Fortschritts und die Balance zwischen Menschlichkeit und Überleben. Ein fesselnder, atmosphärisch dichter Roman, der sowohl Science-Fiction-Fans als auch Leser, die sich mit ethischen Fragen auseinandersetzen möchten, begeistert.

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