Die Chinesin - Krimibestenliste
Kriminalroman
von Jochen Brunow
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Erscheinungstermin 25.07.2024 | Archivierungsdatum 31.07.2024
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Zum Inhalt
Die Konflikte der globalisierten Welt in einem hochatmosphärischen und spannenden Kriminalroman zwischen Sardinien und Berlin
Die Chinesin Xia ist nur eine unter den vielen migrantischen Personen, die in der Bucht von Porto Taverna auf Sardinien versuchen zu überleben, in dem sie Hüte, Sonnenbrillen und anderen Tand verkaufen. Sie ist die Frau mit den goldenen Händen, das am Strand Einheimische und Touristen massiert. Xia weist den frühpensionierten Polizisten Gerhard Beckmann, der auf der Insel lebt, früh auf ein Melanom auf seinem Rücken hin und rettet ihm damit das Leben. Beckmann geht die Frau daraufhin nicht mehr aus dem Kopf, und er begibt sich auf die Suche nach ihr. Bei dem Versuch, ihr in einer Bedrohungssituation zu helfen, wird er mit den Aktivitäten offizieller, aber auch krimineller Chinesen auf der Insel Sardinien konfrontiert, und mit einem Mal geht es um Leben und Tod. Kann er Xias Leben schützen? Und wird er das große Enigma der Chinesin lösen können?
Die Konflikte der globalisierten Welt in einem hochatmosphärischen und spannenden Kriminalroman zwischen Sardinien und Berlin
Die Chinesin Xia ist nur eine unter...
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Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783747206317 |
PREIS | 18,00 € (EUR) |
SEITEN | 296 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Gerhard Beckmann hat in der Abteilung Organisierte Kriminalität beim LKA Berlin gearbeitet und lebt seit seiner Frühpensionierung in Sardinien. Der Tod seiner Frau Anja führte zum Bruch mit Tochter Doris, die in Hamburg als Brokerin für Tanker und Containerschiffe arbeitet. Beckmanns Begegnung mit der chinesischen Masseurin Xia am Strand, die vermutlich illegal auf der Insel arbeitet, konfrontiert ihn mit einem Geflecht von Geschäften, denen Chinesen auf der Insel nachgehen. Von Handel, Gastronomie, Glücksspiel, Menschenhandel bis zum Triaden-System wird allerlei geboten. Beckmanns Backgammonpartner, Maresciallo Lorenzo Farini, scheint zwar informiert über Verbindungen seiner Heimat nach Asien, man sieht jedoch zunächst wenig Aktivität seiner Dienststelle. Gewundert habe ich mich, dass der deutsche Ex-LKA-Mann alles für bare Münze nimmt, das Farini über chinesische Geschäfte zum Besten gibt, und sich erst spät genötigt sieht, den doppelten Boden zu suchen, der die Beteiligung italienischer Stellen verbergen könnte. Weitere interessante Schleifen zu China-Themen entstehen durch Genua als Endpunkt der „Neuen Seidenstraße“ und Doris Beckmanns Beruf, in dem sie sich u. a. mit Havarien vor den Spratly-Inseln im südchinesischen Meer befasst. Als Beckmann Zeuge eines Überfalls auf eine Chinesin wird (die er spontan für Xia hält), muss er sich entscheiden, ob er als Ermittler oder Privatmann handeln wird. Dass über China-Fragen in Europa britische Kollegen am besten informiert sind und wie drängend seine zuverlässige Quelle Brian ihm ins Gewissen redet, zwingt Beckmann schließlich zur Auseinandersetzung damit, welche Ziele China auf Sardinien eigentlich verfolgt.
Fazit
Mit Focus auf den sardischen Carabiniere Lorenzo Farini und den Ex-LKA- Ermittler Gerhard Beckmann baut der Autor vor überzeugendem Inselflair ein bis zum Schluss spannendes Szenario auf. In Nebenrollen treffen wir Beckmanns Tochter Doris, seine Affäre Franca und eine weibliche Ermittlerin, die damit charakterisiert wird, dass sie stets lächelt und stets eine Hand auf dem Oberschenkel eines männlichen Kollegen hat. Plot und Schauplatz überzeugen, sprachliche wie logische Mängel haben mich zu Anfang jedoch zu stark von der Handlung abgelenkt. Als Sprachsünden lässt sich quasi alles auflisten, das mich beim Lesen ärgert: überflüssige Adjektive, Behauptung statt Beschreibung, Fremdwörter, Architekten- und Mediziner-Slang, Verbbildung im Dialekt, Wiederholungen innerhalb weniger Sätze. Lieber als zwei Erwachsenen zum zweiten Mal beim ungeschützten Sex zuzusehen hätte ich früher erfahren, was Beckmann ausmacht und wie professionell er noch denkt und handelt. Beim Blick auf die Logik fehlte mir zunächst die Erklärung, wie Xia und der „Schilfjunge“ vernommen werden konnten, obwohl sie nur gebrochen Italienisch sprechen und wie Beckmann aus Xias wenigen Worten komplexe Zusammenhänge begreifen konnte. Wer sich für Architektur und Sardinien an sich interessiert, kann hier zugreifen.
Der Ex-Polizist Gerhard Beckmann, der nachdem seine Frau Anja bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, in ihrem Ferienhaus auf Sardinien lebt, lernt am Strand die Chinesin Xia kennen, die sich als Masseuse anbietet. Er lässt sich am Strand einige Male von ihr massieren und sie erklärt Beckmann plötzlich, dass er auf dem Rücken etwas Schlechtes habe. Beckmann, daraufhin alarmiert, wendet sich, nach Empfehlung seiner Haushaltshilfe an ein Hospital und ihm wird schnell geholfen. Nach einem merkwürdigen Zwischenfall mit einem asiatischen Motorradfahrer und der angeblichen Xia, bleibt die Chinesin zunächst verschwunden. Aber Beckmann setzt alles in Bewegung um Xia, die ihm das Leben gerettet hat, wieder zu finden und verstrickt sich immer mehr in die gefährliche Welt der chinesischen Mafia, die auch vor Sardinien keinen Halt gemacht hat.
Dieser Kriminalroman ist erschreckend realistisch und bemerkenswert geschrieben. Parallel dazu die Beschreibungen über Sardinien und die Beziehungen zwischen Beckmanns Tochter Doris und zu Frauen waren exzellent miteinander verwoben.
Eine spannende und wirklichkeitsnahe Lektüre
Joachim Brunows 'Die Chinesin' ist ein Kriminalroman, der die Komplexität und die Konflikte der globalisierten Welt auf faszinierende Weise beleuchtet. In einer dichten Atmosphäre zwischen den sonnigen Stränden Sardiniens und dem urbanen Berlin, entfaltet sich eine Geschichte, die den Leser unweigerlich in ihren Bann zieht.
Xia, die titelgebende Chinesin, lebt als Migrantin am Rande der Gesellschaft und versucht, sich durch den Verkauf von Hüten und Sonnenbrillen sowie durch Massagen über Wasser zu halten. Diese Tätigkeit führt sie eines Tages in Kontakt mit Gerhard Beckmann, einem ehemaligen Polizisten, der seinen Ruhestand auf Sardinien verbringt. Xia entdeckt ein gefährliches Melanom auf Beckmanns Rücken, was sein Leben verändert und ihn auf eine Mission führt, die weit über Dankbarkeit hinausgeht.
Beckmann kann Xia nach dieser Begegnung nicht vergessen und macht sich auf die Suche nach ihr. Diese Suche führt ihn in eine Welt, die von offiziellen und kriminellen chinesischen Netzwerken auf der Insel durchzogen ist. Brunow beschreibt eindrucksvoll, wie Beckmanns zunächst scheinbar harmlose Bemühungen, Xia zu helfen, ihn in einen Strudel von Gewalt und Gefahr ziehen. Die Eskalation der Ereignisse, die sich daraufhin entfaltet, hält den Leser in Atem und wirft immer wieder die Frage auf, ob es Beckmann gelingen wird, Xia zu retten und die Rätsel um ihre Vergangenheit zu lösen.
Die Wahl des Schauplatzes ist meisterhaft: Sardinien, eine Insel, die oft als friedliches Urlaubsziel wahrgenommen wird, wird hier zu einem Schauplatz intensiver Konflikte und Gefahren. Brunow nutzt die kontrastreichen Landschaften, um die Kluft zwischen idyllischer Oberfläche und den dunklen Unterströmungen der globalisierten Welt zu illustrieren. Der Roman zeigt eindringlich, dass es keine unschuldigen Orte mehr gibt und dass die Schatten der internationalen Verstrickungen bis in die abgelegensten Winkel der Welt reichen.
Brunows Erzählstil ist präzise und fesselnd, wobei er geschickt Spannung aufbaut und die Charaktere tiefgründig entwickelt. Beckmann, ein Mann, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, wird zu einem glaubwürdigen und sympathischen Helden, während Xia als geheimnisvolle und doch kraftvolle Figur den zentralen Mysterien des Romans Gestalt gibt.
Die Handlung ist geschickt konstruiert und lässt den Leser bis zur letzten Seite nicht los. Brunow versteht es, die Balance zwischen Thrill und tieferer sozialer und politischer Reflexion zu halten, was 'Die Chinesin' zu einem bemerkenswerten Beitrag zum Genre des Kriminalromans macht.
Zusammenfassend ist 'Die Chinesin' ein spannungsgeladener Roman, der auf beeindruckende Weise die Verstrickungen der modernen Welt und die menschlichen Schicksale, die darin gefangen sind, beleuchtet. Joachim Brunow hat hier eine Geschichte geschaffen, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.
Zum Autor: Joachim Brunow ist ein vielseitiger Schriftsteller und Drehbuchautor, der sich mit seinen fesselnden Geschichten und tiefgründigen Charakteren einen Namen gemacht hat. Geboren in Deutschland, begann er seine Karriere zunächst im Theater, bevor er sich der Film- und Fernsehbranche zuwandte. Brunow hat für zahlreiche deutsche TV-Produktionen Drehbücher verfasst und ist bekannt für seine Fähigkeit, komplexe und vielschichtige Geschichten zu erzählen.
Gerhard Beckmann lebt nach dem Tod seiner Frau auf Sardinien. An den Stränden sind seit einiger Zeit Chinesinnen unterwegs, die Massagen anbieten. Eine massiert ihn und sagt ihm, er soll zum Arzt gehen. Dringend. Der findet an genau der Stelle ein bösartiges Melanom im Frühstadium. Beckmann geht geheilt aus der Situation heraus und fängt an nachzuforschen. Er geht aus seiner Komfortzone heraus und erlebt einen heftigen Überfall. Seine persönliche Situation, seine kriminalistische Aufklärungsarbeit, Korruption, Menschenhandel korrelieren miteinander. Daraus entwickeln sich fast zwei unterschiedliche Geschichte, die mich nicht locker ließen.
Der deutsche Ex-Polizist Gerhard Beckmann lebt nach dem Unfalltod seiner Frau dauerhaft auf der Ferieninsel Sardinien. Hier begegnet er am Strand einer Chinesin, die Massagen anbietet, eine Begegnung, die sein Leben ziemlich stark beeinflussen wird.
Autor Jochen Brunow stellt dem Leser mit seiner Hauptfigur einen ziemlichen Einzelgänger vor, der sich in seinem zurückgezogenen Leben eingerichtet hat. Recht schnell wird klar, dass der Tod der Ehefrau noch lange nicht aufgearbeitet ist und auch der fehlende Kontakt zur Tochter, die Beckman eine Mitschuld am Unfall der Mutter gibt, belastet den Ruheständler sehr. Durch seine Bekanntschaft mit Chinesin Xia wird nun die Eintönigkeit unterbrochen, Beckmann wird gezwungen seine Kompfortzone zu verlassen, sich mit sich und auch mit seiner Trauer zu beschäftigen. In all diese persönlichen Probleme kommt nun der Kriminalfall, wird Beckmann doch Zeuge eines brutalen Überfalls.
Das Buch verbindet hier sehr stark die persönlichen Hintergründe der Figuren mit dem vorliegenden Kriminalfall, hier rund um die Ausbreitung der chinesischen Triaden in Europa. An sich ist diese Thematik äusserst spannend, allerdings empfand ich die Ermittlungen hier als recht langatmig, teilweise verworren und undurchsichtig. Zwischendrin dann ein frisch verliebter Ex- Polizist, die, doch sehr klischeehaft gezeichnete, italienische Polizei und wunderschöne, seitenlange Beschreibungen der Insel Sardinien.
Leider war mir diese Mischung nicht ganz ausgewogen. Natürlich verstehe ich den Hintergrund, das Anliegen des Autors zu zeigen, dass das Verbrechen eben auch vor der Idylle der italienischen Urlaubsinsel nicht halt macht und das Corruption, Menschenhandel, moderne Sklaverei inzwischen überall zu finden sind. Ich komme aber eben so überhaupt nicht mit dem Kontrastprogramm, dem Privatleben der Hauptfigur klar, die so viel Raum innerhalb der Geschichte einnimmt, dass ich oft das Gefühl hatte zwei verschiedene Bücher zu lesen.
Generelle finde ich es immer gut den Figuren Tiefe durch Hintergrundgeschichten und Nebenhandlungen zu geben, hier ist mir das Ganze aber zu viel. Der Autor erzählt diesen Teil unglaublich intensiv, erzeugt eine tolle Atmosphäre, zeichnet wunderschöne Bilder um dann komplett umzuschwenken und den Fokus auf den anderen Teil der Geschichte zu lenken, der dann eben wie gesagt langatmig und zäh verläuft. Die Balance, eine Verbindung zwischen beiden Teilen fehlt mir so ein bisschen und das hat mir das Lesen letztlich sehr erschwert, die Krimihandlung war wenig spannend und konnte mich nicht wirklich fesseln.
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