Der Wald
Roman
von Nell Leyshon
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Erscheinungstermin 15.03.2019 | Archivierungsdatum 08.03.2020
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Zum Inhalt
Eine Mutter und ihr Sohn.
Zwei Leben – eine Vergangenheit.
Der neue Roman von der Autorin des Indie-Bestsellers "Die Farbe von Milch"
Polen im Zweiten Weltkrieg: Der kleine Pawel wächst wohlbehütet in einem bürgerlichen Warschauer Haushalt auf. Doch als der Krieg kommt und sein Vater sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert, ändert sich alles. Die Familie lebt in ständiger Gefahr. Eines Nachts bringt der Vater einen verwundeten englischen Kampfpiloten mit nach Hause, um ihn in Würde sterben zu lassen, und löst damit eine Kette folgenschwerer Ereignisse aus ...
England, viele Jahre später: Pawel führt in England ein Leben als freier Künstler. Tief in sich trägt er die Erinnerung an die Erlebnisse seiner Kindheit – daran, wie er mit seiner Mutter in den Wald fliehen musste und dort Monate verbrachte, jenseits von allem, was er kannte, allein inmitten der Natur. Die Geschehnisse dieser Zeit haben beide ganz unterschiedlich geprägt und für immer aneinander gebunden; doch in der Gegenwart stellen sich Mutter und Sohn Hindernisse in den Weg, die es ihnen schwer machen, wieder zueinander zu finden ...
»Nell Leyshon zeigt mit "Der Wald" erneut, dass sie eine Meisterin darin ist, sich in die Psyche ihrer Charaktere hineinzuversetzen. Ihr Roman ist so viel mehr als eine Geschichte aus dem Krieg, er ist eine herzzerreißende Liebeserklärung an Söhne und ihre Mütter.« Brigitte
»Ein Roman über den Verlust von Identität und darüber, wie es dem menschlichen Geist aus reinem Überlebensdrang gelingt, irgendwie das Beste draus zu machen.« emotion
»Die britische Autorin Nell Leyshon, die mit ‚Die Farbe von Milch‘ einen Bestseller schrieb, zeigt mit ‚Der Wald‘ erneut, dass sie eine wahre Meisterin darin ist, in die Psyche ihrer Charaktere hineinzukriechen.« Brigitte WOMAN
»Was für eine Wucht! Keins ist wie dieses Buch. Nell Leyshon hat mit ihrem neuen Werk noch an Intensität, Eindringlichkeit und Anspruch zugelegt. Hier sticht komplexe Originalität konventionelle Trivialität.« Passauer Neue Presse
»Eine unfassbar starke Stimme.« DONNA über Die Farbe von Milch
»Nell Leyshon ist eine furchtlose Erkunderin der Seelen.«
SPIEGEL Online über Die Farbe von Milch
»Ein Roman von archaischer Wucht.« SPIEGEL Online über Die Farbe von Milch
»Ein kompromissloses Werk von seltsamer, sprachlicher Schönheit.«
Brigitte über Die Farbe von Milch
»Ein ungewöhnliches Meisterwerk.« BÜCHER Magazin über Die Farbe von Milch
»Ein literarisches Kleinod.« WDR 5 Bücher über Die Farbe von Milch
»Ebenso berührend wie eindringlich.« Myself über Die Farbe von Milch
»Großer kleiner Roman.« Frankfurter Rundschau über Die Farbe von Milch
»Die bewegende Geschichte eines schwierigen Mutter-Sohn-Verhältnisses.« BUNTE
Eine Mutter und ihr Sohn.
Zwei Leben – eine Vergangenheit.
Der neue Roman von der Autorin des Indie-Bestsellers "Die Farbe von Milch"
Polen im Zweiten Weltkrieg: Der kleine Pawel wächst wohlbehütet in...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783961610525 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 400 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Nach dem Roman DIE FARBE VON MILCH war ich so gespannt auf das neueste Werk der Autorin NELL LEYSHON . Und ich wurde nicht nur nicht enttäuscht, nein, ich bin begeistert! Von der ersten Seite an spürt der Leser wieder das Besondere! Einfühlsam und eindringlich, spannend und heftig! Ein herzlicher Dank an die Autorin, die mir dieses Lesevergnügen beschert hat!
Ist über eine Kindheit während des zweiten Weltkriegs nicht schon alles geschrieben? Nein, wie dieser Roman zeigt. Das Leben in Warschau, Widerstand, Flucht in ein einsames Gehöft im Wald und Beginn eines neuen Lebens nach dem Krieg in England bilden in diesem Buch nur den gemeinsamen und prägenden Hintergrund der Geschichte von Pawel und seiner Mutter Zofia. Beide lieben sich, doch zwischen ihnen herrscht keine Einigkeit., Zu unterschiedlich sind ihre Charaktere. Auf der einen Seite Pawel, verträumt, weich, ernsthaft, phantasievoll, aus dem Alltag fliehend, auf der anderen Seite die Mutter, realistisch, hinterfragend, abwägend, ihrem "Gedankengeschnatter" hilflos ausgesetzt. Ein Leben lang ringen sie um gegenseitiges Verständnis, versuchen sie, die Kluft zwischen sich zu überbrücken.
Wunderbar beschrieben ist die allmähliche Annäherung der beiden, die allerdings erst im hohen Alter wirklich gelingt. Suchte ich anfangs beim Lesen noch nach mehr Informationen über die weiteren Personen des Buches, so nahm deren Bedeutung im Lauf der Zeit immer mehr ab, sie waren und blieben Randfiguren des Geschehens.
Fazit: eine sehr gut umgesetzte Mutter - Sohn - Beziehung mit liebevoll ausgearbeiteten Hauptdarstellern. Beeindruckend auch die bilderreiche gepflegte Sprache.
Ich weiß selbst nicht genau warum, aber ich liebe dieses Cover. Es ist schlicht und hat einfache und sehr schöne Farben. Es passt daher auch zu dieser schlichten und schönen Geschichte.
Der kleine Pawel lebte mit seiner Familie in ihrem eigenem schönen Haus. Sie hatten ein Kindermädchen, ein Dienstmädchen und eine Köchin. Die Beziehung zu seiner Mutter war eher distanziert, denn sie hatte Bedienstete, die sich um Pawels Betreuung kümmerten. Aber dann kam der Krieg und alles wurde anders. Zusammen mit seiner Großmutter, seiner Tante, seiner Mutter und seinem Vater wohnt Pawel nun in einer Wohnung im besetzten Warschau. Nichts ist mehr wie früher. Auf engstem Raum und unter völlig anderen Bedingungen müssen Mutter und Sohn sich einander annähern, wobei Pawel sehr an seiner Mutter hängt, sie dagegen aber teilweise etwas distanziert ist.
Als sein Vater einen verletzten Engländer zum Sterben mit nach Hause bringt verändert sich alles und es kommt dazu, dass Pawel und seine Mutter vom Lärm des Krieges in die Stille des Waldes fliehen müssen. Hier leben sie in einer Scheune und Pawel lernt dort Dinge, die ihn sein ganzes Leben begleiten werden. Und auch die Beziehung von Mutter und Sohn verändert sich zunehmend.
Pawels Charakter und dessen Entwicklung gefällt mir sehr gut. Mit seinem kindlichen, manchmal naiven und sehr aufgeweckten Art hält er seine Familie auf Trab und sorgt für den ein oder anderen Schmunzler. Seine Mutter ist bemüht, aber schafft es in meinen Augen nicht immer Pawel gerecht zu werden. Manchmal kommt sie eher unsympathisch rüber, was aber auch an der Umständen liegen mag, in denen sie Pawel groß ziehen muss. Aber auch später in London zeigt sie sich oft eher von einer distanzierten und verständnislosen Seite. Als hätte sie Angst, Pawel zu sehr zu lieben, weil sie im Krieg zu viel verloren hat.
Es ist kein spannendes Buch, aber eine Geschichte mit sehr viel Gefühl, Emotionen und voller kindlicher Hoffnung. Es beschreibt die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, die sich während des Krieges und auch danach sehr verändert.
Das Buch hat keine richtigen Kapitel. Es ist in Leseabschnitte mit Überschriften gegliedert. Wobei sich die Überschriften aus der Zeit des Krieges später wiederfinden, in der Zeit, als beide in England leben. So kann ein "blaues Hemd" in der Kriegszeit ganz andere Gefühle und Wahrnehmungen haben wie in der Zeit danach. Die Art wie das Buch aufgebaut ist und auch der Schreibstil der Autorin ist einfach und trotzdem fesselnd.
Fazit: Die Autorin schafft es hier, eine sehr schlichte Geschichte voller Emotionen und Gefühle zu schreiben, die man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dieses Buch ist nicht spannend, aber einfach schön geschrieben und sehr bewegend.
Eine Mutter und ihr Sohn im Zweiten Weltkrieg. Pavel wächst mit seinen Eltern Zofia und Karel wohlbehütet in einem gutsituierten Haushalt in Warschau auf. Es gibt eine Köchin, ein Dienstmädchen und ein Kindermädchen.
Die Mutter spielt Cello und Pavel die Geige. Aber dann wird Warschau von den Deutschen besetzt und alles ändert sich für die Familie - der Vater geht in den Widerstand und die Großmutter, eine Ärztin hilft Verwundeten und Bedürftigen.
Eines Tages bringt der Vater einen schwer verletzten englischen Piloten mit nach Hause, damit dieser in Würde sterben kann. Doch der Mann überlebt mit Hilfe von Zofias Schwester Joanna und bringt letzten Endes die ganze Familie in Schwierigkeiten.
Zofia und Pavel werden vom Vater in einer einsamen Scheune tief im Wald versteckt. Ihr Kontakt beschränkt sich auf die alte Baba, die ihnen von ihren Vorräten abgibt, damit die beiden nicht verhungern müssen.
Die einzigen Dinge, die sie aus ihrem Haushalt mitbringen konnten, sind zwei Porzellantassen, eine rote Decke und ein zerlesenes Märchenbuch, in dem Pavel immer wieder blättert.
Zu seiner Mutter, die sich mit ihrer Lebenssituation nicht anfreunden mag, hat er ein distanziertes Verhältnis.
Mit der alten Baba lernt Pavel das Gärtnern, sie stellen Pflanzenfarben her und bemalen damit die Wände.
Viele Jahre später in England: Pavel heißt nun Paul und lebt als erfolgreicher Künstler in London und will aufs Land ziehen, um seinen Traum vom eigenen Garten zu verwirklichen. Zofia hat ihren Namen in Sofia geändert, ihr zweiter Mann Peter ist gestorben.
Die Mutter-Sohn-Beziehung ist nach wie vor von großem Unverständnis und dem Unvermögen, sich anzunähern geprägt. Erst nach und nach beginnen die beiden, zueinander zu finden.
Nach dem Buch "Die Farbe von Milch" bin ich mit sehr hohen Erwartungen an diesen Roman herangegangen.
Auch hier fand ich eine sehr beeindruckende, eindringliche Geschichte, die mich sehr berührt hat., wenngleich ich mir noch einige Details zu den handelnden Personen und historische Hintergrundinformationen gewünscht hätte.
Nichtsdestotrotz - eine wunderbar bewegende Geschichte über das Schicksal einer Mutter und ihres Sohnes!
Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn
Nach „Die Farbe von Milch“ war ich sehr gespannt auf Leyshons neues Werk. „Der Wald“ erzählt von Pawel, der in Warschau behütet in einem bürgerlichen Haushalt aufwächst. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus, und alles ändert sich. Der Vater kämpft im Widerstand gegen die Nazis, wodurch die Familie in ständiger Gefahr schwebt. Überall gehen Bomben nieder. Eines Nachts werden Pawels Großmutter und Tante mitgenommen – er und seine Mutter flüchten und verstecken sich im Wald.
Dies ist eine Erzählung über die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, und wie sie sich über die Jahre ändert. Von der Kindheit, dem Verlust der Angehörigen und der gesamten Besitztümer im Krieg, der Flucht, bis zu dem Leben in England Jahre später. Zofia ist von Anfang an wenig gefestigt in ihrer Rolle als Mutter – sie lebt in der stetigen Angst, ihren Sohn zu sehr zu bemuttern. Teilweise ist sie etwas barsch mit ihm. Die Monate im Wald und auf der Flucht prägen beide. Dort im Wald lernt Pawel die Natur kennen, er lernt, Lebensmittel anzubauen, und er lernt das Zeichnen – von Baba, einer alten Frau, bei der sie Unterschlupf finden. Während dieser Zeit ist die Mutter häufig nicht in der Lage, sich richtig um Pawel zu kümmern, sodass Baba eine Art Ersatzmutter für ihn wird. Jahre später, lange nachdem Zofia und Pawel nach England geflüchtet sind, treffen wir die beiden wieder. Diesmal gibt es andere Dinge, die die beiden zu verarbeiten haben. Dennoch lassen die Erinnerungen an den Krieg sie nie los…
Mir gefällt Leyshons Schreibstil. Sie schreibt sehr ruhig und unaufgeregt, teils in kurzen Sätzen, manchmal sehr poetisch. Man kann sich richtig in die beiden Protagonisten einfühlen. Sie schafft es, die beiden in jedem Alter sehr akkurat zu portraitieren. Der gesamte Roman ist sehr ruhig, da die Protagonisten im Wald ein sehr eintöniges Leben führen und sehr viel Zeit zum Nachdenken haben. Besonders Zofia verliert sich oft in Gedanken. Insgesamt ein sehr schöner, elegant geschriebener Roman, der Zeit zum Nachdenken lässt und der mich wirklich berührt hat.
Fasziniert hat mich an diesem Roman vor allem der Stil. Besonders der kleine Pawel, dessen Gedanken ziemlich authentisch wirken, hat eine lebendige Fantasie. Er fühlt alles Erlebte äußerst intensiv, was sich hervorragend in der poetischen Sprache widerspiegelt. Hier hat die Autorin wirklich Schönes geschrieben.
Die Geschichte gliedert sich in drei ziemlich unterschiedliche Phasen:
Zunächst erzählt die Autorin von dem Leben von Pawels Familie in Polen während des Zweiten Weltkriegs. Die Angst des Jungen, der Verlust der Angestellten, die ständig ins Haus eindringenden Kriegsgeräusche oder die Nahrungsmittelknappheit: Das wirkt oftmals eindringlich und äußerst packend. Viele Details lassen die Szenen lebendig werden. Gleichzeitig hätte dieser Teil von mir aus ruhig etwas gekürzt werden können. Die Handlung bewegt sich nur schleppend vorwärts, da vor allem Pawel das Haus natürlich selten verlassen darf. So lässt sich für den Jungen (und damit auch für den Leser) nur erahnen, was draußen gerade passiert.
Im zweiten Teil haben sich Pawel und seine Mutter Zofia vor den Nazis in einer Scheune im Wald versteckt. Sie bestechen die Besitzerin Baba, um hier mehr schlecht als recht versteckt leben zu können. Der Abstieg von der wohlsituierten Familie mit Angestellten zu einem Leben mit dem absolut Nötigsten beeinflusst auch die Mutter-Sohn-Beziehung sehr. Einerseits sind sich beide durch das fehlende Kindermädchen näher. Gleichzeitig weiß gerade die Mutter oft nicht richtig mit der Nähe umzugehen. Pawel wendet sich daher verstärkt Baba zu, die ihm vom Farbenmischen bis zum Gemüseanbau viel beibringt.
Im dritten Teil begegnen wir nun dem erwachsenen Pawel, der sich in seiner neuen Heimat England Paul nennt. Hierher ist er mit seiner Mutter geflohen. Durch den riesigen Zeitsprung wirkt der letzte Teil beinahe wie ein neues Buch. Nach und nach wird jedoch klar, wie die Kriegserlebnisse die beiden Protagonisten auch Jahrzehnte später noch beeinflussen. Vor allem Babas Einfluss merkt man Pauls Lebensgeschichte an.
Da die Handlung eher dünn ist, spielt sich vieles in den Köpfen der Charaktere ab. Die Autorin gibt vor allem Pawel/Paul ein reiches Innenleben. Manchmal hätte ich mir trotzdem ein bisschen mehr Handlung gewünscht, aber im Großen und Ganzen hat mich der Roman sehr bewegt.
Ein wunderschönes Buch, berührend,erschütternd und trotz all der Tragik ein versöhnliches Ende.
Ein zutiefst menschliches Buch geschrieben mit einer poetischen, aber sehr klaren Sprache. Unbedingt lesen!
Toller Roman!
Pawel kann auf erschütternde Erlebnisse zur Zeit des zweiten Weltkrieges zurückblicken. Nun ist er ein Künstler, wohnt in England, doch seine Vergangenheit lässt ihn nicht los. Das Verhältnis zu seiner Mutter Zofia war nicht einfach, erst im höheren Alter finden die beiden einen Weg zueinander.
Diesen Weg und die Ereignisse der beiden auf der Flucht von Warschau nach England sind keine leichte Kost. Nell Leyshon vermittelt die Sorgen und Ängste gekonnt, ich fühlte mich in die beiden Charaktere hineinversetzt. Litt im Wald und bei allen anderen schrecklichen Erfahrungen mit ihnen, und wünschte mir, die beiden würden einen Weg finden sich zu verstehen.
Der erste Roman der Autorin hat mir bereits gut gefallen, hier finde ich den Schreibstil sogar noch besser.
Ein Roman, den man gelesen haben sollte! Unbedingt!
Gleich mit ihrem ersten Titel "Die Farbe von Milch" hatte mich die Autorin Nell Leyshon schon begeistert! Um so gespannter war ich natürlich nun auf " Der Wald" und wurde nicht enttäuscht! "Der Wald" ist wieder ein sensibler Roman in einer leisen feinen Sprache. Und ein Kompliment an den Eisele Verlag, der dieses Buch wunderschön ausgestattet hat. Bezaubernder Schutzumschlag mit einem ebenso bezaubernden Vorsatzpapier, hier lohnt sich der Buch-Kauf!
Zofia und ihr kleiner Sohn Pawel leben in Polen zur Zeit der Nazi-Besatzung. Zusammen mit Zofias Mann, einem Widerstandskämpfer, ihrer sensiblen Schwester und Pawels Großmutter, einer Ärztin. Die Situation ist angespannt, es herrscht Krieg, es wird gehungert. Als ihnen ein schwerverletzter englischer Soldat ins Haus gebracht wird, den die Großmutter behandelt, bringt das die Familie in allerhöchste Gefahr, und Zofia muss sich mit ihrem Sohn im Wald verstecken, um den Krieg zu überleben...
Dieser Roman könnte auch "Die Mutter" heißen, denn es geht thematisch vor allem darum,
was es bedeutet, eine Mutter zu sein bzw. jemandes Sohn/Kind zu sein. Ein sehr weises und intelligentes Buch.
In gutem Sprachstil hervorragend erzählt und sehr fesselnd gemacht.
Für mich schon jetzt eines der besten Bücher des Jahres!
Unbedingt empfehlenswert!
Ein Buch, das unter die Haut geht!
Zofia und ihr junger Sohn Pawel überleben die deutsche Besetzung Polens abgeschnitten von der Außenwelt im Wald, wo sie mit Pferden und Kühen in einer Scheune wohnen. Eine sie für immer verbindende Zeit, die Einfluss auf ihr ganzes Leben nehmen wird, auch wenn sie nach dem Krieg nach England auswandern.
Schon “Die Farbe der Milch“ hat mich aufgrund der außergewöhnlichen Perspektive und des großartigen Schreibstils begeistert. So auch dieses Buch, das zum einen die Unsicherheit und Verzweiflung und auch die Unwissenheit im Versteck unglaublich gut beschreibt. Dabei hat mir besonders gefallen, wie die Autorin die Erfahrung von Mutter und Sohn differenziert. Im Verlauf des Buches wird die Beziehung zwischen Mutter und Sohn mit viel Gefühl erzählt.
Ein wunderbares Buch, mit Zartheit geschrieben, das einem geradezu den Atem raubt!
Eine kurze Bemerkung vorab: ich bin eigentlich eingefleischter Krimi-/Thriller-Fan und lese dieses Genre mit Abstand am Liebsten. Da mir allerdings das erste auf deutsch erschienene Buch der Autorin (Die Farbe von Milch) so gut gefallen hatte, war ich auf diese Neuerscheinung sehr gespannt.
Das Buch ist dreigeteilt - es beginnt in Warschau und erzählt von einer polnischen Familie im Krieg. Dieser Beginn hat mich sehr in seinen Bann gezogen, ich fand die Geschichte sehr gut erzählt und wollte unbedingt erfahren wie es weitergeht mit Zofia und ihrem Sohn Pawel nach all den tragischen Geschehnissen.
Der zweite Teil erzählt dann vom Leben der Beiden nach ihrer Flucht aus Warschau, sie kommen bei einer alten Frau tief im Wald unter und warten dort ab, bis der Krieg vorbei ist und sie wieder zu ihrer Familie - oder was davon noch übrig geblieben ist - zurückkehren können. Dieser zweite Abschnitt hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Ich denke, das lag an der für meinen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftigen Sprache, die hier verwandt wurde und der relativ wenigen Geschehnisse. Das liegt aber wahrscheinlich einfach daran, dass ich normalerweise Krimis/Thriller lese. Dort ist eine solche poetische Sprache nicht zu finden.
Im dritten Abschnitt erfahren wir dann die weitere Lebensgeschichte von Mutter und Sohn, die nach dem Krieg nach England ausgewandert sind und nun um einige Jahre gealtert sind. Zu diesem Abschnitt möchte ich nicht viel schreiben, außer dass er mir sehr gut gefallen hat und ganz entgegen meinen Gewohnheiten mir sogar hier und da ein Tränchen geflossen ist.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen - im Mittelteil etwas zu poetisch, aber der Schluß hat mich dafür mehr als genug entschädigt.
Ich werde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen und würde mir ein nächstes auf deutsch erscheinendes Buch der Autorin unbedingt kaufen.
Nell Leyshon hat einen wunderbaren intensiven Schreibstil.
Ich habe schon ihren Roman Die Farbe von Milch verschlungen. Der neue Roman „Der Wald“ ist wieder eine Wucht.
Der Roman behandelt das Leben einer Mutter und ihres Sohnes.
Es beginnt mit der pflegebedürftigen Sofia in England.
Dann geht es zurück in den zweiten Weltkrieg nach Polen. Der kleine Pawel erlebt in Warschau die Besetzung.
Die Großmutter ist Ärztin, weil sie einen Engländer behandelt hat wird sie abgeholt. Der Vater versteckt Pawel und dessen Mutter Zofia im Wald.
Für Zofia ist es am schwersten, sie ist es nicht gewohnt zu kochen und die vielen Fragen ihres Sohnes zu beantworten. Vor dem Krieg hatte sie ein Kindermädchen und eine Köchin.
Dann ist Zofia plötzluch 58 Jahre alt. Dann gibt es noch einen Zeitsprung.
Der Roman besticht durch die Gedanken Sofia und Pawels. Viele Entscheidungen haben ihren Anfang in ihrem Vergangenheit.
Nell Leyshon hat diese Geschichte mit Bravour komponiert. Die Fragen und Antworten, die Entscheidungen und das Nachgeben der Protagonisten sind perfekt eingebunden.
Diesen Roman kann ich nur empfehlen.
Warschau im Zweiten Weltkrieg. Pawel wächst wohlbehütet in einer gutsituierten Familie auf. Doch die Wirren des Krieges reißen die Familie auseinander. So kommt es, dass Pawel und seine Mutter Unterschlupf bei einer alten Bäuerin im Wald finden, alleine und ohne Informationen, wie es dem Rest der Familie geht...
Jahre später in England. Pawel hat sich eine künstlerische Existenz in England aufgebaut. Das Verhältnis zu seiner Mutter ist durch das gemeinsam Erlebte ein besonderes. Doch dann werfen Hindernisse einen Schatten auf Mutter und Sohn...
"Der Wald" ist ein ruhiges, leises Buch, dem es jedoch nicht an Kraft fehlt. Nell Leyshon beschreibt darin die Entwicklung der Mutter-Sohn-Beziehung von Zofia und Pawel von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Sie tut dies ohne großen Aufhebens und mit ihrem ganz eigenen, einzigartigen Schreibstil, der sich mühelos der jeweiligen Geschichte anpasst. Hier ist er klar, pointiert und poetisch. Durch die eingestreuten Gedanken der Protagonisten hat sie mich oftmals zum Nachdenken gebracht - und genau das schätze ich an der Schreibweise der Autorin ganz besonders. Sie schafft es mit einer Präzision und Einfühlsamkeit die Gefühle, die Lebensumstände und eben Gedanken ihrer Charaktere so bewegend und anschaulich zu schildern, so dass man sich der Sogwirkung nicht entziehen kann. "Der Wald" habe ich sehr gerne gelesen, es ist eine gepflegte Geschichte, die man wirken lassen sollte, damit sie noch lange in Erinnerung bleibt.
Fazit: Einfühlsames Porträt einer Mutter-Sohn-Beziehung
Von der Autorin habe ich bereits das Buch "Die Farbe von Milch" gelesen, welches mir nur so mittelmäßig gefallen hatte. Trotzdem war ich sehr auf ihr neues Buch gespannt, da mich der Klappentext sehr angesprochen hat.
Die Geschichte beginnt in Polen und wir lernen den jungen Pawel kennen. Er lebt mit seiner Mutter Zofia, Tante und Großmutter in einem Haus. Die Autorin beschreibt die Abläufe und Ereignisse im Haus sehr detailliert aus seiner Sicht. Die Blickweise von Pawel hat mir sehr gut gefallen und auch sein kindlicher Blick auf die Welt wurde sehr gut dargestellt. Von den Geschehnissen des Krieges bekommt man kaum etwas mit. Man bekommt generell keine Hintergrundinformationen, was mich aber nicht gestört hat, da die Geschichte eben aus Pawels Sicht erzählt wird.
Der Fokus liegt eindeutig auf der Beziehung zwischen Pawel und seiner Mutter. Er ist sehr auf sie fixiert und verbringt ausschließlich Zeit mit ihr.
Der zweite Teil der Geschichte kommt dann ziemlich abrupt und auf einmal gibt es eine Szene von Pawel im Wald, wo er sich mit seiner Mutter in einer Scheune versteckt. Dieser Teil bildet den Kern des Buches, da es ja auch "Der Wald" heißt. Mir persönlich war er etwas langatmig. Die Natur spielt in diesem Buch generell eine wichtige Rolle und die Kapitel in diesem Teil haben auch botanische Namen.
Danach gibt es wieder einen abrupten Wechsel und wir springen nach England, wo Pawel schon im fortgeschrittenen Erwachsenenalter ist. Dieser Teil hat mir sogar am besten gefallen.
Durch die drei Teile begleitet man die Beziehung zwischen Pawel und seiner Mutter in verschiedenen Lebenssituationen.
Fazit:
Man merkt, dass die Autorin sich viele Gedanken über den Aufbau des Buches gemacht hat und die Einteilung in die drei Lebensabschnitte hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch ist eine berührende Mutter-Sohn-Geschichte und ich kann es nur empfehlen.
„Der Wald“ von Nell Leyshon beginnt schon so vielversprechend, dass ich am Liebsten einen ganzen Tag Zeit gehabt hätte, um es fertig zu lesen.
Es handelt von dem kleinen Pawel und seiner Familie und wir befinden uns in Polen im Zweiten Weltkrieg.
Pawel wächst in einem gut bürgerlichen Haushalt in Warschau auf. Sein Vater ist im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Eines Abends bringt er einen stark verwundeten engl. Kampfpiloten nach Hause. Er soll in Würde sterben können.
Der Wald wird zur Zuflucht. Dieser Teil der Geschichte hätte, meiner Meinung nach, etwas länger ausfallen können.
Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn ist der rote Faden im Roman und wird, wie alles andere auch, sehr ruhig erzählt. Ich mochte den Roman sehr, aber viel mehr noch als die Handlung hat mich die Sprache fasziniert. Diese ruhigen, aber so treffenden Formulierungen! Leseempfehlung!
Zu Beginn des Romans findet sich der Leser nicht im Wald wieder, sondern in einer polnischen Stadt. Zofias Familie war wohlhabend und hatte Bedienstete, aber dann kam der Krieg und ihnen ist nur das große Haus geblieben. Zofia wohnt dort mir ihrem Mann Karol, ihrem Sohn Pawel, ihrer Schwester Joanna und der Mutter, die Ärztin ist. Ihr Sohn Pawel ist anders als man es von einem Jungen in seinem Alter erwarten würde, anders als sein Vater es von ihm erwartet. Er ist empfindsam, ängstlich und anhänglich.
Der Wald taucht erst im zweiten Teil auf, denn dort versteckt sich Zofia mit Pawel vor dem Krieg. Im dritten Teil ist Pawel erwachsen und Zofia alt und sie leben in Großbritannien.
Das Buch ist ganz anders, als ich erwartet hatte. Es ist sehr ruhig erzählt und es passiert gar nicht so furchtbar viel. Es werden auch keine Geheimnisse gelüftet. Im dritten Teil nimmt das Buch eine Wendung, es geht um die Mutter-Sohn Beziehung, nun ist die Mutter alt und es ist an der Reihe des Sohnes sich zu kümmern. Doch etwas steht zwischen ihnen und ich möchte hier nicht verraten, was das ist.
Ich habe das Buch gelesen, weil mich „Die Farbe von Milch“ sehr begeistert hat. Doch dieses Buch ist ganz anders. Es ist viel ruhiger erzählt, ohne einen großen Spannungsbogen und auch ohne Paukenschlag. Es ist angenehm zu lesen, aber es ist nicht so richtig bis zu meinem Herz vorgedrungen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nach „Die Farbe von Milch“ etwas anderes erwartet habe. Etwas Dramatischeres.
Ein gutes Buch, aber im direkten Vergleich zum Vorgänger fällt es leider etwas ab.
Klappentext von der Verlagsseite
Warschau im Zweiten Weltkrieg: Der kleine Pawel wächst wohlbehütet in einem bürgerlichen Haushalt auf. Doch als der Krieg kommt und sein Vater sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert, ändert sich alles. Die Familie lebt in ständiger Gefahr. Eines Nachts bringt der Vater einen schwer verwundeten englischen Kampfpiloten mit nach Hause, um ihn in Würde sterben zu lassen. Doch entgegen jeder Wahrscheinlichkeit überlebt der Pilot und löst damit eine Kette folgenschwerer Ereignisse aus … England, viele Jahre später: Pawel führt ein Leben als freier Künstler. Tief in sich trägt er die Erinnerung an die Erlebnisse seiner Kindheit – daran, wie er mit seiner Mutter in den Wald fliehen musste und dort Monate verbrachte, jenseits von allem, was er kannte, allein inmitten der Natur. Die Geschehnisse dieser Zeit haben beide ganz unterschiedlich geprägt und für immer aneinander gebunden; doch in der Gegenwart stellen sich Mutter und Sohn Hindernisse in den Weg, die es ihnen schwer machen, wieder zueinander zu finden …
Autoreninfo von der Verlagsseite:
Nell Leyshons erster Roman Black Dirt stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Im EISELE VERLAG erschien zuletzt mit großem Erfolg bei Presse und Publikum Die Farbe von Milch, ihr zweiter Roman, für den sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert war. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset.
Erster Satz:
Sofia hört, wie sich die Klappe des Briefschlitzes öffnet und schließt, hört das Gewicht der Briefe, wie sie auf den Boden fallen.
Aufbau:
Nell Leyshons “Der Wald” ist in drei Teile eingeteilt mit den Titeln Stadt – Wald – Kleinstadt. Jedes Kapitel umfasst noch einige Unterkapitel. Sowohl der Prolog als auch der Epilog trägt den Namen “Zwei Briefe”.
Meinung:
“Der Wald” von Nell Leyshon ist ein eindruckvolles Werk, welches von den leisen Tönen lebt. Leyshon greift den Zweiten Weltkrieg als Rahmenhandlung auf und kommt dabei ohne blutige Gräueltaten aus. Ihr Stil ist sehr leise und unterschwellig spürt man das Grauen des Krieges.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Zofia und ihrem Sohn Pawel, die zu Kriegszeiten mit ihrer Familie in Warschau leben. Zofia ist Cellistin und ihr Mann ist im Widerstand aktiv, gerade diese Aktivität, sollte die Familie noch in Schwierigkeiten bringen.
Pawel ist noch ein kleiner Junge und versteht nicht, was draußen vor sich geht. Er ist ein kleines, verträumtes Kind. Der genaue Gegensatz zu seiner Mutter Zofia, die nachdenklich und strukturiert ist, aber auch mit der Nahrungsmittelknappheit und dem Kriegsgeschehen nicht umzugehen vermagt. Ihr Verhältnis zu Pawel ist zwiegespalten, auf der einen Seite würde sie ihn am liebsten die ganze Zeit bemuttern, auf der anderen Seite nimmt er ihr die Luft zu atmen.
Verständlich auf der einen Seite, da sie früher Bedienstete hatte, die sich um Pawel gekümmert haben. Dennoch war mir Zofias Verhalten zu ihrem Sohn sehr distanziert. Das ändert sich auch in den folgenden Kapiteln nicht, auch nicht als sie mit ihm in den Wald fliehen musste, als sich die Ereignisse in Warschau und ihrem Zuhause überschlagen.
Erst da erfährt Pawel so etwas wie Zuneigung durch die alte Frau im Wald, die sich um die beiden kümmert und mit deren Hilfe sie den Krieg überstehen. Das Verhältnis von Mutter und Sohn wird noch schwieriger, da sich Zofia schwer mit ihrer Situation tut, weit ab von der Zivilisation zu leben. Es ist eine Gradwanderung zwischen den beiden und man spürt allzu oft wie Pawel versucht seiner Mutter näherzukommen.
Als der Krieg vorüber ist, können Zofia und Pawel nach England fliehen, sie nennen sich nun Sofia und Paul. Der Sprung erfolgt sehr abrupt und so musste ich mich erst noch etwas hereinfinden. Auch dort lässt sie ihre Vergangenheit nicht los, aber sie gehen beide ihren Weg. Der sie nicht näher zueinander bringt.
Gerade Pawel/Paul hat mir in seiner Charakterisierung gut gefallen, er ist vom kleinen Träumer zu einem sehr vielseitigen Mann herangewachsen, der Erfolg hat und seine Träume lebt. Die Zeit im Wald mit der alten Frau Baba hat ihn geprägt, was man immer wieder merkt.
“Der Wald” ist ein leises Buch ohne Action und Spannung. Man könnte meinen es plätschert vor sich hin, aber gerade die vielen Gedankengänge von Zofia und Pawel vertiefen die Handlung. Man kommt den beiden näher. Am besten ist es mir bei Pawel gelungen, besonders ihn charakterisiert Leyshon sehr deutlich und ich mag seine gesamte Entwicklung. Mit Zofia hatte ich bis zum Schluss meine Probleme, obwohl sie mir nicht unsympathisch war, aber irgendwie kam sie nie so deutlich zum Vorschein wie Pawel. Vielleicht lag es auch für mich daran, dass sie sich mit der Entwicklung ihres Sohnes bis zu ihrem hohen Alter schwertat und ihn nicht verstehen konnte oder wollte.
Die Handlung lebt von den Emotionen und dem eigenen Gedankenkino, dass sich dem Leser auftut. Es ist kein Kriegsroman, sondern ein wundervoll, leicht, ruhig und poetisch geschriebener Entwicklungsroman und eine sehr gekonnt über mehrere Jahrzehnte dargestellte Mutter-Sohn-Beziehung, die im stetigen Wandel ist.
Neben diesem poetischen Stil und den Charakteren hat mich besonders der Aufbau der Story angesprochen. Das Buch ist wie gesagt in drei Teile eingeteilt mit vielen Unterkapiteln. Gerade diese birgen ein Geheimnis in ihrem jeweiligen Titel, das ich sehr gelungen finde. Ist es mir doch erst im Laufe der Handlung aufgefallen. Ein weiteres Augenmerk gehört auf den Schreibstil von Leyshon gelenkt, sie erzählt die Handlung oft in kurzen Sätzen, die einen in die Geschichte reinziehen.
Fazit
“Der Wald” ist ein poetischer, leiser Entwicklungsroman über eine Mutter-Sohn-Beziehung, der mich berührt und bewegt hat. Ein Roman zum Nachdenken und der noch lange nachklingt.
Nell Leyshons neuer Roman „Der Wald“ erzählt von Pawel, der in einem wohlbehüteten Zuhause in Warschau aufwächst. Als der zweite Weltkrieg ausbricht ändert sich alles. Sein Vater Karol kämpft im Widerstand gegen die Nazis, überall gehen Bomben nieder und die ganze Familie schwebt in ständiger Gefahr. Eines Nachts werden Pawels Großmutter und seine Tante Joanna von den Nazis mitgenommen. Um zu überleben flüchten Pawel und seine Mutter Zofia in den Wald…
In einem leisen, unaufgeregten Ton erzählt Nell Leyshon von der Beziehung zwischen Pawel und seiner Mutter und wie sich diese über die Jahre ändert. Dabei wird die Geschichte in drei Teile untergliedert. Beginnend in Warschau mit den tragischen Ereignissen während des Kriegs, verfolgt man die Flucht von Mutter und Sohn in den Wald, wo sie bei einer alten Frau unterkommen und in monatelanger Angst ausharren, bis der Krieg vorbei ist und sie wieder zu ihrer Familie zurückkehren können. Der dritte Abschnitt handelt von den späteren Lebensjahren der beiden, die nach dem Krieg nach England ausgewandert sind, dort einen Neubeginn gewagt haben und mittlerweile um einige Jahre gealtert sind.
Einfühlsam und ausführlich werden die bewegenden Erlebnisse und dramatischen Geschehnisse während des Kriegs, die Gefühle, Gedanken und später die Erinnerungen von Pawel und seiner Mutter geschildert. Und wieder hat Nell Leyshon mit Pawel einen absolut liebeswürdigen Protagonisten geschaffen, den man sofort ins Herz schließen muss: Naiv, wissbegierig und einfach anrührend!
Vor allem aber gefällt mir Leyshons unspektakulärer und detailverliebter Schreibstil. Ihre Gabe in eine vermeintlich schlichte Geschichte so viel Gefühl, Emotionen, kindliche Hoffnung und auch Poesie hineinzupacken, machen diesen Roman zu einem intensiven Leseerlebnis. Ein eindringlicher Roman, der Zeit zum Nachdenken lässt und berührt.
Nach "Die Farbe von Milch" war ich sehr gespannt auf den neuen Roman von Nell Leyshon. Und die Mutter-Sohn-Geschichte, die zum großen Teil zur Zeit des 2. Weltkriegs in Polen spielt, hat mich nicht enttäuscht. Nachdem im Haushalt der ehemals wohlhabenden Familie ein versteckter englischer Soldat gefunden wurde, bricht die Familie auseinander und Mutter und Sohn verstecken sich fortan im Wald. Hier müssen sie sich mit ihrem bisherigen Leben auseinandersetzen und versuchen, sich in der vollkommenen neuen Situation zurechtzufinden. Dieser Zeitabschnitt in beider Leben beschäftigt Mutter und Sohn auch noch in der Gegenwart, in der sie den Krieg und Polen scheinbar hinter sich gelassen haben.
Besonders gelungen finde ich, wie es Leyshon gelingt, die einzelnen "Wachstumsphasen" von Mutter und Sohn zu schildern. Von der Zeit in der vom Krieg heimgesuchten Stadt über den Aufenthalt im Wald bis zur Gegenwart in England - es ist spannend zu sehen, wie sich die Protagonisten verändern. Vor allem das Seelenleben der Mutter fand ich glaubhaft dargestellt. Ein emotionaler Entwicklungsroman der stillen Töne!
Ein toller Roman. Einfühlsame starke Sprache. War von der Geschichte sofort in den Bann gezogen. Mutter- Sohn- Beziehung der besonderen Art.
Meine Meinung:
„Wir wissen nicht, wie wir sein werden, wenn Krieg ausbricht, wenn wir Gefahren ausgesetzt sind. Wir wissen nicht, wie wir reagieren werden, bis wir reagieren. Wir sind leichter zu verformen, als wir wissen.“
„Früher einmal war sie die Sonne, aber jetzt ist sie ein Planet. Ihr Sohn ist jetzt die Sonne, der Mittelpunkt ihres Universums.“
Mich konnte Nell Lyshon mit ihrem Vorgängerroman „Die Farbe von Milch“ leider nicht begeistern, allerdings löste das Cover und der Klappentext ihres neuen Romans direktes Interesse bei mir aus und ich war gespannt auf die Darstellung der Mutter-Sohn Beziehung zu Kriegszeiten und mit den daraus resultierenden Folgen in der beschriebenen Gegenwart.
Der Schreibstil ist im positiven Sinne speziell. Die Sätze sind kurz und prägnant, halten dabei sprachlich schöne Bilder bereit und verlieren sich somit nicht in zu ausschweifenden Beschreibungen.
Als durchweg sehr gelungen empfand ich den Perspektivwechsel zwischen mütterlicher und anfangs noch kindlicher Sicht, da dieser sowohl die Zeit in Warschau, als auch die Flucht in den Wald und später die Ereignisse in England sehr greifbar vermittelt und mich emotional mitreisen lies.
Der junge Pawel ist sicher für viele ein Kind mit hohem „Nervfaktor“, denn er gibt sich mit einfachen Antworten auf seine unzähligen Fragen nicht zufrieden, besitzt dabei eine sehr sensible Seele und ich habe mir schon denken können, zu welchen Hindernissen es in der späteren Mutter-Sohn Beziehung kommen wird.
Diese wird von der Autorin mit viel Feinsinn und teils ergreifenden Worten dargestellt und sie bildet sicher den Kern ihrer Erzählung, bei der es erst im Gegenwartspart zu interessanten Spannungsmomenten kommt.
So gibt es zwischenzeitlich zwar einige Längen im Handlungsverlauf, bei denen die Emotionen jedoch nie auf Pause gestellt werden.
Fazit:
Ein ergreifendes Porträt einer Mutter-Sohn Beziehung, das sprachlich brilliant verfasst ist!
“Der Wald” ist ein fesselnder Roman, auch wenn das Cover nicht meinen Geschmack trifft.
Die Autorin zaubert ein wunderschönes und klares Inhaltsverzeichnis sowie ein tollen Innenaufbau.
„Wir haben nur eine Chance, unser Leben zu leben. Eine. Und manchmal leben wie eben am falschen Ort zur falschen Zeit.“
Der außergewöhnliche Schreibstil und die etwas andere Kapitelaufteilung machen das Buch für mich zu etwas Besonderem.
Ein ergreifendes Porträt einer Mutter-Sohn Beziehung, das sprachlich brilliant verfasst ist!
Ein berührendes und tiefgründiges Buch
Die Geschichte von Pawel und seiner Mutter Zofia ist keine leichte Lektüre. Sie handelt von der intensiven Mutter-Sohn Beziehung in der schweren Zeit des zweiten Weltkriegs.
Als der Vater im Untergrund tätig ist und die Großmutter als Ärztin verwundete und verfolgte Menschen versorgen muss, wird das behütete Leben des kleinen Pawel komplett auf den Kopf gestellt.
Er muss mit seiner Mutter fliehen und lebt zurückgezogen in einem Wald, immer in Furcht vor dem Krieg....
Dieser Roman berührt den Leser und ist sehr tiefgründig, man muss sich auf diese Stimmung und den Klang des Geschriebenen einlassen.
Eine schöne Tiefschürfende Geschichte die aus mehreren Perspektiven erzählt wird. Der Schreibstil ist leicht und locker die Sprache Bildhalft, Der Mittelteil, war für mich weniger lesenwert. Aber in großen und ganzen. Große Unterhaltung,
Pawel ist viel zu verträumt für einen Jungen und sein Vater fürchtet, dass aus ihm nie ein richtiger Mann wird. Er lebt in seiner eigenen Welt, zeichnet gerne. Währen des zweiten Weltkriegs behandelt seine Großmutter verletzte Soldaten, bis sie eines Tages abgeholt wird. Pawel und seine Mutter verstecken sich auf einem abgelegenen Hof im Wald, werden den Krieg überleben und können letztendlich emigrieren. Doch diese von Angst geprägte, entbehrungsreiche Zeit wird Mutter und Sohn für ihr Leben prägen.
Mich hat die Autorin erst vor Kurzem mit "Die Farbe von Milch" begeistern können. Also war es logisch, dass ich ihr neues Buch auch lesen muss.
Und obwohl ich das Buch insgesamt positiv bewerte und in Erinnerung behalten werde, muss ich am Anfang leider Abstriche machen.
Das Buch ist in mehrere Abschnitte eingeteilt und der erste Abschnitt spielt in einer größeren polnischen Stadt während der Besatzung der Deutschen im 2. Weltkrieg. Wir lernen die Hauptpersonen Zofia und Pawel (Mutter und Sohn) im Kreis ihrer Familie kennen und bekommen durch die Gedanken der Personen eine sehr genaue Vorstellung der aktuellen Verhältnisse und der Situation in der Familie.
Dieser erste Abschnitt ist mir tatsächlich zu langatmig. Gerade in den Gedanken von Zofia dreht es sich immer um die selben Probleme. Hier hätte man für meinen Geschmack einiges wegkürzen können.
Im nächsten Abschnitt wurden Mutter und Sohn vom Vater in eine Hütte im Wald in Sicherheit gebracht. Dieser Abschnitt war für meinen Geschmack weit interessanter, da gerade der Sohn dort eine Entwicklung durchmacht.
Zum Abschluss erfahren wir noch etwas über die aktuelle Situation von Sofia und Paul in England. Ein Abschnitt der einiges offen gebliebene aufklärt und Licht auf ihr neues Leben wirft.
Mit Abschnitt zwei und drei konnte die Autorin mich wieder in gewohnter Weise fesseln.
Nachdem ich bereits im vergangenen Jahr "Die Farbe von Milch" von Nell Leyshon gelesen habe und sehr beeindruckt war, war ich schon sehr auf das neueste Werk "Der Wald" gespannt und hatte sehr hohe Erwartungen. Enttäuscht wurde ich hierbei zum Glück nicht, denn "Der Wald" ist eine spannende und berührende Geschichte, die mich voll und ganz überzeugen konnte.
Nell Leyshon hat hierbei einen Roman geschrieben, der sich trotz seiner gewissen Schwere flüssig lesen lässt, aber auch zum Nachdenken anregt, berührt und für so manches Kopfschütteln, aber auch Lächeln sorgt. Die Figuren, allen voran Pawel, sind gut gezeichnet, man lernt diese ausreichend kennen und auch die Dialoge lesen sich gut, ohne holprig zu wirken.
In "Der Wald" wird eine berührende Mutter-Sohn-Geschichte erzählt, die so manche Höhen und Tiefen mit sich bringt. Der kleine Pawel und seine Mutter Zofia fliehen während des Zweiten Weltkriegs in den Wald, nachdem sich sein Vater im Widerstand gegen den Nationalsozialismus befindet. Für ihn und seine Mutter, die bislang immer ein eher zurückhaltendes Verhältnis zueinander hatten, ist der Wald Fluch und Segen zugleich, denn während sie sich wieder annähern, wächst auch die Angst von Tag zu Tag mehr.
Jahre später leben die beiden in London, wo sie sich neue Namen gegeben und fortan Paul und Sofia heißen. Während Paul mittlerweile als Künstler arbeitet und mit beiden Beinen im Leben steht, leidet das Mutter-Sohn-Verhältnis immer mal wieder, sodass er und Sofia oft ihre ganz eigenen Probleme miteinander haben. Dabei werden die Probleme und die Gedanken und Gefühle der beiden perfekt beschrieben, sodass man als Leser gut mit den beiden Figuren mitfühlen kann.
Das Cover ist hübsch anzusehen und besticht mit tollen Ästen, Blüten und Blättern sowie mit Vögeln, die das Cover abrunden. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und stimmig und machte direkt Lust auf mehr, sodass ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben habe.
Kurz gesagt: "Der Wald" ist insgesamt eine schonungslose, mitfühlende und rundum gelungene Geschichte, die mit starken Protagonisten und einem starken Schreibstil überzeugen kann. Ich kann die Geschichte somit nur wärmstens empfehlen.
Guter Roman, dem aber etwas die Verbindung zwischen erster und zweiter Hälfte fehlt. An Leyshons "Die Farbe von Milch" kommt "Der Wald" leider nicht im Mindesten heran.
So ruhig und doch so intensiv
Nell Leyshon hat es mit ihrem ersten Buch „Die Farbe von Milch“ in Deutschland 2017 gleich geschafft zum heimlichen Liebling der Buchhändler zu werden. Jetzt sind parallel das neue Buch der Autorin als Hardcover und das erste Buch als Taschenbuch erschienen. Wie so häufig habe ich erst mit dem zweiten Buch begonnen, werde das erste aber mit Sicherheit auch noch lesen.
Nell Leyshon ist eine englische Autorin, die ihr Studium mit einem Prädikatsexamen in Englischer Literatur an der University of Southampton abschloss. Zeitweise war sie Gastdozentin an ihrer Universität. Sie schreibt Theaterstücke, Romane und Kurzgeschichten.
Die Autorin erzählt in ihrem neuen Roman eine Mutter-Sohn-Geschichte. Das Buch beginnt in der Gegenwart. Sofia, eine alte Dame, die auf Hilfe von Pflegerinnen angewiesen ist, erhält einen Brief. Den Inhalt erfahren wir nicht, nur dass der Briefschreiber davon ausgeht, dass sie die Einladung auf jeden Fall annehmen wird. Dann geht es zu Paul, der ebenfalls einen Brief erhält. Einen Brief aus Polen. Einen Brief, den er erwartet hat, der ihm aber Angst macht. Und dementsprechend legt er ihn erst einmal beiseite. Ab dem zweiten Kapitel lernen wir Pawel, einen kleinen Jungen und seine Mutter Zofia kennen. Peu á peu erkennen wir, dass wir uns in einer Stadt in Polen (Warschau?) in einer größeren Wohnung befinden. Pawel ist ein kleiner, verträumter Junge, der viel nachdenkt. Seine Mutter wäre gerne eine Konzertcellistin geworden. Aber ihre Liebe zu dem Maler Karol und ihre Schwangerschaft mit Pawel haben diesen Wunsch früh sterben lassen. Stattdessen versucht sie aus ihrem Sohn einen Geiger zu machen. Pawel und seine Eltern leben mit Zofias jüngerer Schwester Joanna und ihrer Mutter, einer Ärztin zusammen. Joanna ist eine sehr sensible junge Frau. Es ist die Zeit des 2. Weltkriegs. Der Ehemann Karol ist im Widerstand, der Rest der Familie versucht so gut wie möglich zurecht zu kommen. Allerdings eskaliert die Situation, als Karol einen verwundeten englischen Soldaten zu seiner Schwiegermutter bringt. Dann macht das Buch einen Sprung. Zofia und Pawel leben in einer Scheune im Wald. Die alte Baba, mit der sich Pawel nach und nach anfreundet, versorgt Mutter und Sohn mit Nahrungsmittel. Was passiert ist, können wir uns nur denken. Im dritten Teil befinden wir uns in England. Wie Pawel und Zofia vom Kriegsende erfuhren, und was danach in Polen passiert ist, erfahren wir nicht. Da macht der Roman einen gewaltigen Sprung. Sofia lebt allein. Und Paul hat sich nach einer erfolgreichen Karriere beim Theater als Buchautor und Illustrator selbständig gemacht. Als seine Mutter ihn in seinem neuen Haus in Glastonbury besucht, kommt ein von ihm lang gehütetes Geheimnis an die Oberfläche. Dies ist eine große Belastung für die eh schon nicht einfache Mutter-Sohn-Beziehung. Und im letzten Teil des Buches sind wir wieder in der Gegenwart. Wir erfahren, was in den beiden Briefen stand.
Es ist ein beeindruckendes Buch. Nell Leyshon schreibt in einem sehr ruhigen Ton. Sie ist eine Beobachterin. Ihre beiden Hauptprotagonisten sind ebenfalls Beobachter. Pawel/Paul betrachtet die Welt sehr neugierig und möchtet alles wissen. Er hinterfragt sehr viel. Während der Zeit im Wald hat er das Malen von der alten Baba gelernt. Und dort hat er ebenso seine Lust auf Ruhe, Natur und das Gärtnern entdeckt. Erst im späteren Leben kann er dies umsetzen. Seine Mutter Zofia/Sofia ist ein typisches Produkt ihrer Zeit. Offensichtlich stammt sie aus einer wohlhabenden polnischen Familie. Ursprünglich hatte die Familie Dienstboten, und sie musste sich auch nicht selbst um ihren Sohn kümmern. Doch das hat sich geändert, als die Deutschen Polen überrannt haben. Ihre eigene Mutter ist oft außer Haus und kümmert sich um alle Kranken und Verletzten, die sie brauchen. Joanna kommt einem nicht als lebensfähig vor. So liegt nun die ganz normale praktische Versorgung der Familie auf Zofias Schultern. Ihr Sohn, zu dem sie ein sehr zwiegespaltenes und distanziertes Verhältnis hat, irritiert sie sehr häufig, da er extrem ihre Nähe sucht. Zofia ist eine Frau, die ebenfalls eine Beobachterin ist. Aber sie beobachtet nicht die Welt um sich herum, sondern sie beobachtet sich selbst. Ihre Gedanken. Ihre Gefühle. Und viele davon hat sie weggeschlossen, da sie zu schmerzhaft sind.
„Im Wald“ ist kein Kriegsroman, sondern es ist ein sehr intensiver Roman über eine schwierige Mutter-Sohn-Konstellation. Der Krieg und die Erlebnisse dieser Zeit haben ihre Spuren auf den Seelen der beiden hinterlassen. Und dementsprechend sind die beiden das Resultat dieser Zeit. Und es ist eine Zeit des extremen Umbruchs mit dem gerade die Generation, die beide Kriege miterlebt haben, z.T. große Schwierigkeiten haben. Das einzige, was mich an dem Buch geringfügig gestört hat, ist, dass die Autorin nie angibt, in welchem Jahr sich ihre Geschichte gerade abspielt. Aber das kann sich jeder so ungefähr selbst denken.
Mir gefällt der Schreibstil dieser Autorin. Er ist ruhig und doch sehr intensiv. Die Autorin versteht es, ihren Personen Leben einzuhauchen und in ihre Psyche einzutauchen. Ein Buch, das bewegt und mich noch lange beschäftigen wird.
Ich war sehr gespannt auf das neue Werk von Nell Leyshon, da mit "Die Farbe von Milch" sehr gefallen hat. So hat mich auch dieses Mal wieder der virtuose Umgang mit dem Medium Sprache überzeugen können, allein schon deshalb ein wahrer Lesegenuss. Doch auch die Geschichte hat mich berührt und von sich überzeugen lassen.
Dieses Mal steht Pawel im Mittelpunkt der Geschichte, die - auf der ersten Zeitebene - zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Warschau spielt. Der Vater engagiert sich im Widerstand und es kommt zu einer folgenschweren Entwicklung, als dieser einen schwer verwundeten britischen Soldaten mitbringt. Die zweite Zeitebene spielt viele Jahre später, Pawel ist erwachsen und Künstler geworden. Die damaligen Ereignisse haben ihn und seine Mutter stark geprägt. Sie mussten damals in den Wald fliehen und haben dort einige Monate gelebt - daher der Titel.
Ein eindringliches Buch, geschrieben in einer wunderbaren Sprache.
Nachdem „Die Farbe der Milch“ für mich ein absolutes Highlight war, wollte ich dieses Buch der Autorin auch unbedingt lesen. In diesem geht es im Großen und Ganzen um die Entwicklung einer Mutter-Sohn-Beziehung über die Jahre. Der Schreibstil ist flüssig, aber sehr ruhig, ein paar Längen waren vorhanden. Die Autorin hat es wieder geschafft, sich sehr gut in die Protagonisten einzufühlen und sie authentisch zu beschreiben und handeln zu lassen, trotzdem hat die Geschichte mich leider nicht so gefesselt wie das andere Buch und ich brauchte mehrere Anläufe, um in die Geschichte hineinzufinden.
Ganz so überzeugen wie der erste Roman von Nell Leyshon "Die Farbe von Milch" konnte mich "Der Wald" nicht, allerdings kann ich es trotzdem empfehlen. Der ruhige, teilweise distanziert wirkende Schreibstil führt einen durch die Geschichte und ich habe diese durchwegs gerne gelesen.
Manchmal sind es gerade die leisen Töne, die lange nachhallen!
Ich nutze Netgalley für einen ersten Lesedruck, dann, im besten Fall, das Buch ganz zu lesen und anschließend zu besprechen!
Nicht immer beeindrucken mich die Bücher positiv.
Dann nehme ich von einer Beurteilung Abstand.
Mein Credo ist eben #liesdichglücklich.
Ein grundsätzliches Dankeschön an den Verlag und Netgalley!
Alle positiven Besprechungen finden sich als Buchempfehlung
bei Instagram #fraumitzopf
Eine Geschichte über den Krieg und eine Geschichte zwischen Mutter und Sohn. Ein nun in England lebender Künstler, der sich daran erinnert, wie er während des Krieges mit seiner Mutter im Wald in Polen überlebt hat.
Eindringlich und beeindruckend schildert Nell Leyshon eine wunderbare Geschichte über Vergangenheit und deren Prägung für die Gegenwart.
Eine Mutter-Sohn-Geschichte, wie sie sicherlich nicht selten ist. Und immer noch brandaktuell! Leyshon ist es gut gelungen die Charaktere zu zeichnen und sie in den geschichtlichen Kontext einzubetten.
Die wichtige Botschaft dieses Romans: Das Kind annehmen, wie es ist. Nicht formen und auch nicht verbiegen. Glücklichsein und Akzeptanz!
Völlig anders als "Die Farbe von Milch", aber nicht weniger ergreifend!
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