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Ich dachte, bis dahin bin ich tot
Meine Zeit als RAF-Terroristin und mein Leben danach
von Silke Maier-Witt
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Erscheinungstermin 13.02.2025 | Archivierungsdatum 01.03.2026
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Zum Inhalt
Schonungslos, ehrlich, voller Reue – die ehemalige RAF-Terroristin Silke Maier-Witt erzählt ihr Leben
Die RAF ist ein deutsches Trauma. Viele Verbrechen der Roten Armee Fraktion aus den 70er- bis 90er-Jahren sind bis heute unaufgeklärt, noch immer ranken sich Mythen um die Mitglieder, die die Bundesrepublik terrorisierten. Silke Maier-Witt gibt in diesem Buch einzigartige Einblicke in das Innere der Gruppe.
Am 7. April 1977 – dem Tag des Mordes an Siegfried Buback – schloss Silke Maier-Witt sich der RAF an und tauchte unter. Fortan war sie eine der meistgesuchten Terroristinnen der Bundesrepublik. Während des »Deutschen Herbstes« spähte sie die Fahrtstrecke von Hanns Martin Schleyer aus, leistete logistische Hilfe und gehörte dem innersten Kreis der RAF an, der in Köln den Arbeitgeberpräsidenten entführte und dessen vier Begleiter tötete. Nach einem Banküberfall der RAF, bei dem eine Unbeteiligte erschossen wurde, übte sie Kritik – und stieg aus der Terrorgruppe aus. Mithilfe der Staatssicherheit tauchte sie in der DDR unter und begann ein neues, bürgerliches Leben – das mit ihrer Verhaftung nach dem Fall der Mauer ein jähes Ende fand.
In ihrem Buch blickt Silke Maier-Witt auf ihr Leben zurück – von der Kindheit in Hamburg über ihre Zeit in der RAF, ihrem Leben mit neuer Identität in der DDR, die Haft bis hin zu ihrem Neustart als ausgebildete Friedensfachkraft. Vor allem aber ergründet sie, wie es dazu kam, dass sie sich als junge Frau der Roten Armee Fraktion anschloss, und warum sie das Töten als Mittel zum Erreichen der RAF-Ziele hinnahm.
Schonungslos, ehrlich, voller Reue – die ehemalige RAF-Terroristin Silke Maier-Witt erzählt ihr Leben
Die RAF ist ein deutsches Trauma. Viele Verbrechen der Roten Armee Fraktion aus den 70er- bis...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783462006902 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
SEITEN | 384 |
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Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
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Wie werden Menschen zu Terroristen? Was geht in ihnen vor und bewegt sie? Natürlich können diese Fragen nicht erschöpfend beantwortet werden, das Buch von Silke Maier-Witt bietet dennoch spannende Einblicke und Erkenntnisse. Sympathie kommt dabei selten auf. Spannend!
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Wie wird man Terrorist? Was bewegt einen dazu, sich einer terroristischen Vereinigung wie der RAF anzuschließen und wie blickt man mehr als 40 Jahre später auf diese Zeit zurück? Davon erzählt Silke Maier-Witt, Jahrgang 1950, studierte Psychologin, ausgebildete Friedensfachkraft und ehemalige RAF-Terroristin.
Schonungslos geht sie der Frage nach, wie sie zur RAF kam, warum sie in der Gruppe blieb und versucht (bis heute) zu verstehen, wie alles so kommen konnte. Als eines der wenigen RAF-Mitglieder hat sie umfassend vor Gericht ausgesagt und stellt sich den Fragen der Öffentlichkeit, in Interviews ebenso wie in Gesprächen mit Opfern des Terrors und nun in Form einer Autobiografie.
Das ist packende Zeitgeschichte, die noch viele Fragen offen lässt (z.B. Wer hat Hanns-Martin Schleyer erschossen?), aber auch den Weg einer Frau zeigt, die versucht, sich von ihrer Vergangenheit zu befreien.
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Als jemand der 1964 geboren wurde, habe ich den „deutschen Herbst“ als Schüler miterlebt, bin mit der RAF aufgewachsen, habe ich mich schon früh damit auseinandergesetzt, welche Ziele die Terroristen verfolgten und welche brutale Schneise der Entführung und Ermordung sie durch Deutschland gezogen haben. Und auch nachdem dann viel Zeit vergangen ist, die RAF sich aufgelöst hat, die in der DDR untergetauchten Mitglieder enttarnt, verhaftet und verurteilt wurden – als politisch interessierter Mensch habe ich all das verfolgt. Durch Zufall bin ich auf das Buch von Silke Maier-Witt gestoßen, einem Mitglied „der zweiten Generation“ der RAF, geboren 1950, die sich Mitte der 1970er Jahre erst radikalisiert und dann entschließt, auch „in den Untergrund“ zu gehen, selbst zur Täterin und damit zu einer der meistgesuchten Terroristinnen Deutschlands zu werden. Eine Frau, an die meine ersten Erinnerungen schwarz-weiße Fahndungsposter und Nachrichten in der Tageschau sind. Die mittlerweile in ihren 70ern ist, an Altersgebrechen leidet und zurückblickt auf ein bewegtes Leben. Und ich habe mich gefragt: Ist das relevant? Will man das wissen? Die Antwort ist ja! Will sich da jemand im nachhinein schönfärben und glorifizieren? Nach Lektüre des Buchs kann ich feststellen: Nein. Silke Maier-Witt hat eine Biographie geschrieben, die ihr Leben in chronologischen Schritten wiedergibt, schildert sachlich ihren Werdegang. Aber sie geht auch hart mit sich ins Gericht, reflektiert ihr damaliges handeln und ordnet es in den geschichtlichen Kontext ein. Zusammen mit ihrem Co-Autoren André Groenewoud schreibt sie flüssig und gut lesbar. Wir begleiten sie von Ihrer Jugend in Hamburg, über die Untergrundzeit, die Jahre in der DDR, Haft und ihr „Leben danach“ als Mitarbeiterin einer Friedensorganisation auf dem Balkan. Sie beschreibt aber nicht nur ihr Leben, sie beschreibt auch ihre Beweggründe und sie gesteht den großen Irrtum ihres Lebens: Zu glauben, dass man als Mitglied einer terroristischen Organisation ein Land zum positiven verändern kann. Dass sie Teil einer Gruppe war, die Mord als legitimes Mittel zum Kampf gegen „den Staat“ betrachtete. Silke Maier-Witt ist ein Buch der Aufarbeitung gelungen. Nicht nur in diesem Buch, sondern auch in ihren wenigen öffentlichen Auftritten, vertritt sie glaubhaft, sich geirrt zu haben und sich nicht mehr erklären zu können, wie sie wurde wer sie ist. Sie hat sich mit dem Sohn von Hanns Martin Schleyer getroffen und um Entschuldigung für ihre Taten gebeten. Sie hat ihre Strafe abgesessen und sich geläutert. Und sie hat ein Buch geschrieben, das ein kleines Mosaik im Bild des „deutschen Herbstes“ ist. Ein wichtiges und lesenswertes Buch. Mich hat es bewegt, ich habe es mit viel Interesse und Neugier gelesen. Ich habe viele Ereignisse, die mich in meiner Jugend bewegt haben, aus einer anderen Perspektive, der Perspektive der Täterin und Mitläuferin, gesehen. Was ich als sehr erhellend und aufschlussreich empfinde. Aber auch für jüngere Generationen kann dieses Buch hilfreich und wichtig sein. Denn es zeigt auch die Mechanismen auf, die eine junge Frau dazu gebracht haben, sich in die Illegalität zu begeben, Teil einer Organisation zu werden, die mit Gewalt versucht, ihre Ziele durchzusetzen. Und wer es aufmerksam liest, mag vielleicht im Vorfeld erkennen, dass der Weg der Gewalt ein Irrweg ist. Silke Maier Witt ist mittlerweile – mit allem Respekt – eine alte Frau, an der man auf der Einkaufsstraße vorbeigehen würde und sie für „die Oma von nebenan“ halten. Von der Frau auf den Fahndungsfotos ist nur noch eine gewisse Ähnlichkeit geblieben. Ihr Buch ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte, ein Lehrstück darüber, wie es nicht laufen sollte. Aber auch, ein Buch über die Möglichkeit einer zweiten Chance, seine Fehler einzusehen, aufzuarbeiten und mit dem Wissen darum, zumindest zu versuchen, Wiedergutmachung zu leisten. Für mich ist das ein wichtiges Buch, dass ich geschichtsinteressierten Menschen sehr empfehlen kann. Für mich ein Buch, dass fünf von fünf Sterne verdient hat.
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Silke Maier-Witt ist den Älteren unter uns bekannt von den Fahndungsplakate nder 70erJahre, mit denen die Terroristen der RAF gesucht wurden.
Aus komplizierten Familienverhältnissen stammend, schliesst sie sich den Unterstützerkreisen für die RAF an, Nach dem Attentat auf Generalbundesanwalt Buback geht sie in den Untergrund. Der Wunsch nach Zugehörigkeit treibt sie an. Sie leistet Kurierdienste und sie überbringt das Statement der Gruppe zum Todvon Hanns-Martin Schleyer.. Desillusionert und abgestossen von der Gewalt steigt sie 1980 aus und erhält eine neue Idenität in der DDR. Im Sommer 1990 wird sie dort enttarrnt und verhaftet. In Stuttgart-Stammheim wird ihr der Prozess gemacht. Sie distanziert sich von der Gewalt und kommt Mitte der 90er Jahre frei. Als Psychologin arbeitet sie sie für NGOs.im Kosovo undi n Nordmazedonien.
Ein ziemlich schonungsloser Bericht, eine Absage an Gewalt als Mittel der Politik, ein Zeitdokument.
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