Der Schatten einer offenen Tür

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Erscheinungstermin 25.09.2024 | Archivierungsdatum 31.12.2024

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Zum Inhalt

Die gottverlassene Provinzstadt Ostrog wird von einer Suizidserie von Jugendlichen im Waisenhaus erschüttert. Kommissar Alexander Koslow aus Moskau soll die Ermittlungen in die Hand nehmen, doch die örtliche Polizei hat ihre eigenen Theorien. Als Petja, ein Sonderling mit einem Herz für die Natur, verhaftet wird, glaubt Koslow nicht an dessen Schuld. Aber warum geriet Petja damals derart außer sich, als der Bürgermeister von Ostrog den Heimkindern einen Griechenland-Urlaub spendieren wollte?

Die gottverlassene Provinzstadt Ostrog wird von einer Suizidserie von Jugendlichen im Waisenhaus erschüttert. Kommissar Alexander Koslow aus Moskau soll die Ermittlungen in die Hand nehmen, doch die...


Eine Anmerkung des Verlags

Ein philosophischer Kriminalroman von einem der »aufregendsten Autoren russischer Sprache« (News, Wien)

Inspiriert von einer wahren Geschichte

Ein philosophischer Kriminalroman von einem der »aufregendsten Autoren russischer Sprache« (News, Wien)

Inspiriert von einer wahren Geschichte


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783257071597
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 272

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Sasha Filipenko versteht die Kunst des Schreibens. Mit „Der Schatten einer offenen Tür“, hat er ein Buch mit einer so ernsten und düsteren Thematik erschaffen, was man aber aufgrund des spannenden Schreibstils nicht mehr aus der Hand legen kann und einen immer wieder zum Nachdenken bringen wird.
Eine fesselnde Geschichte mit Charakteren, die eine tiefe Traurigkeit beherbergen und der Hoffnung hinterherlaufen.

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Filipenko schafft es in seinen Geschichten seinen Lesern die sogenannte "russische Seele" ein wenig näher zu bringen. Etwas, das ich sehr an seinen Büchern mag und ihm auch mit "Der Schatten einer offenen Tür" dank der wundervollen Charaktere wieder gelingt.
In einem Waisenhaus begehen vier Jugendliche kurz hintereinander Suizid. Was steckt dahinter? Moskau entsendet Spezialisten, um diese Frage zu klären.

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Als sich in der russischen Provinzstadt Ostrog eine Reihe von Waisenkindern umbringt, wird der Ermittler Alexander Koslow hinzugezogen. Er soll bewerten, ob es jemanden gibt, der die Kinder in den Selbstmord treibt. Die lokale Polizei hingegen hat einen eigenen Verdacht: der Sonderling Petja soll der Mörder sein.

Die Geschichte beginnt mit einem Blick auf Petja, der sich, je mehr man von ihm hört, wirklich als Sonderling herausstellt. Er ist es auch, dem immer wieder ein Kapitel gewidmet wird. Allerdings in anderer Weise, als ich mir das erwartet hatte. Der Kommissar Koslow erfährt nämlich erst sehr spät, dass Petja überhaupt verdächtig wird. Überhaupt ist Koslow ganz anders, als ich mir erwartet hatte: Er ist viel zu sehr mit seinen eigenen Problemen (einer länger zurückliegenden aber noch nicht verarbeiteten Scheidung) beschäftigt, um sich allzusehr für den aktuellen Fall zu interessieren. Auch geht er den ganz anders an, als gedacht. Er ermittelt eigentlich nur, in dem er einige wenige Befragungen durchführt und dann Akten liest und liest und liest. Auch als Held taugt er wenig: Er ist viel zu abgeklärt und pessimistisch um sich für jemanden stark zu machen. Weder die Abgründe der Waisenhäuser noch Polizeigewalt scheinen ihn groß zu stören. So passt er ins düstere Bild, das hier gezeichnet wird. Die Provinzstadt scheint keinerlei Zukunftshoffnung zuzulassen, die Kinder im Waisenhaus leben in sehr prekären Verhältnissen und nichts davon scheint irgendjemanden zu interessieren – außer, es lässt sich medienwirksam zu einer Sensationsnachricht aufbauschen.

Überrascht hat mich, in wie vielen Bereichen sich der Autor Russland gegenüber kritisch ausspricht. Nicht nur in Bezug auf den Umgang mit Waisenkindern war das der Fall, auch das russische Rechtssystem wird hinterfragt, ebenso seine Politik.

Fazit: Ich bin mir nicht so sicher, was ich von dem Krimi halten soll. Mit einem klassischen Krimi hatte das Ganze nicht sehr viel gemein – und doch fand ich einige Aspekte der Geschichte ansprechend.

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Eigentlich eine spannende Geschichte, auch der Ermittler ist ein durchaus interessanter Mensch. Aber empfehlen würde ich das Buch nur bedingt. Zu sehr bestätigt es das, was wir von Russland zu kennen glauben. Mich lässt es mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit zurück.

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Einleitendes
„Der Schatten einer offenen Tür“ von Sasha Filipenko ist nichts für schwache Nerven.
Ein unbequemer Roman, der das Zeug hat, einem das Herz zu brechen.


Inhalt
Revierinspektor Michail Leontjewitsch kriegt unerwünschte Verstärkung aus Moskau: Alexander Koslow und Fortow, Leutnant der Justiz, reisen in die Provinzstadt Ostrog, um eine Suizidserie aufzuklären. Als die beiden Ermittler eintreffen, hat sich der vierte Teenager umgebracht, wieder ist es eines der Heimkinder. Sie hinterlassen keinen Abschiedsbrief, scheinen keine Gemeinsamkeiten zu haben. Was geht hier vor sich?


Ein Ermittler mit Liebeskummer
Protagonist Alexander Koslow möchte nicht nach Ostrog. Er war schon einmal hier und hat sich unbeliebt gemacht. Auch von seinem Begleiter, diesem Neuling, hält er nichts. Alles, was er will, ist seine Frau zurück. Die Richterin hat sich vor einigen Jahren von ihm getrennt, doch er glaubt noch immer an ein Happy End.

Ich hatte Schwierigkeiten, einen Draht zu Koslow zu kriegen. Allgemein empfand ich die Figuren als schwer zugänglich, denn daneben haben wir den abstoßenden Fortow, den Provinzler Michail Leontjewitsch, der nichts ernst nimmt, und Pjotr Petrowitsch Pawlow, genannt Petja oder Petak, ein ehemaliges Heimkind. Der Junge ist anders: Uneigennützig betreibt er ein kostenloses Sammeltaxi, er ist verständnisvoll, kämpft für die Natur und das, was er für richtig und wichtig hält. Er ist ein guter Mensch – und damit in dieser Geschichte der Außenseiter.


Kein typischer Krimi

Zitat
"Diese Kinder waren einmal, und jetzt sind sie nicht mehr. Aus dem Leben gefallen wie Milchzähne."
eBook, Sechzehnter Gesang, Pos. 1714/2487, 69 %

Kassimow Rinat, Oxana Zwetkowa, Olja Gagarina – und bei Eintreffen der Ermittler bringt sich ein weiteres Mädchen um. Vier Tote, ein Dorfpolizist, zwei von der Mordkommission, es könnte ein herkömmliches Buch dieses Genres sein. Ist es aber nicht.

Ich geb’s zu: Ich gehöre nicht zur Zielgruppe. Ich wollte einen banalen Kriminalroman – und ja, die Fälle werden (nebenbei) aufgeklärt, es ist jedoch keine typische Detektivgeschichte. Der Text lässt sich schwarzhumorig bzw. „realitätskritisch“ lesen. Wenn man sich eine Sekunde nimmt und zu dem belarussischen Schriftsteller Sasha Filipenko recherchiert, überrascht das nicht. Mein Fehler. Deshalb: Wer auf der Suche nach einem leichten Krimi ist, wird vermutlich wenig Freude mit dem Buch haben, ebenso diejenigen, die auf etwas Schöngefärbtes und einen glücklichen Ausgang hoffen. Alle anderen dürfen gerne zugreifen, aber Achtung: Es könnten Fragen offen bleiben, denn in vieles muss man mehr hineinlesen, als auf den Seiten steht (die siamesischen Zwillinge etc.). Und: Es ist ein düsteres und hartes Buch.


Nichts für schwache Nerven
Werfen wir einen Blick auf das Umfeld, in dem „Der Schatten einer offenen Tür“ spielt: Ostrog ist eine ehemalige Gefängnisstadt, selbst der verehrte Bürgermeister Arkadi Baumann saß sieben Jahre ein. Wir haben eine Menge Ex-Gefängnisangestellte, der 40-jährige Michail war Aufseher. Die Kinder sind ungewollt, unverstanden, ungehört. Es ist eine beklemmende Stimmung, es herrscht eine allumfassende Hoffnungslosigkeit. Die Menschen sind einiges gewohnt – ich nicht. Bei den Foltermethoden wollte ich aussteigen. Aber es ist nicht nur das. Das Buch wirft Fragen auf – und zwar solche, deren Antworten man nicht hören will.


Die Folgen einer guten Tat
Alles, was wir tun, hat Folgen. Und hier geht es um die Auswirkungen guter, eigentlich richtiger (einmaliger) Entscheidungen, die in diesem Umfeld zu verhängnisvollen werden.

Die Figuren haben mich nicht beeindruckt, aber mit Petja habe ich gefühlt. Was kann man werden an einem Ort wie diesem? Wenn alle um einen herum anders sind – ist man dann falsch? Das ehemalige Heimkind wird zum Einzelprotestler, gibt nicht auf, obwohl er der Außenseiter ist und von allen Seiten angegriffen wird. Wie kann er sich einfügen in diese Welt, in die er nicht passt? In der für diejenigen, die für die Wahrheit und Anstand eintreten, kein Platz ist? In der die, die für das Gute kämpfen, nichts zu suchen haben?

Zitat
"Leuten wie dir müsste mal einer von klein auf erklären, wie beschissen die Welt ist! Nichts zu machen! Sieh dich um - was willst du hier verändern? (...) Nicht diese Typen bräuchten Erziehung, sondern du!"
eBook, Erster Gesang, Pos. 83/2487, 3 %

Ach, Petja.

Letztlich muss sich Koslow entscheiden, was er, der nie kriegt, was er haben möchte, will: Die Wahrheit oder einen Schuldigen?

Und wir müssen uns fragen: Wie nah an der Realität ist diese bittere Geschichte?


Aufbau
Es gibt einen Prolog, die Kapitel „Erster Gesang“ bis „Vierundzwanzigster Gesang“ mit zwei Zwischenspielen, einen Epilog und eine Besonderheit: Eine Fragenliste für den Unterricht. Mit einem Postskriptum schließt „Der Schatten einer offenen Tür“ nach 272 Seiten ab.


Fazit
Wenn einem dieses Buch nicht das Herz bricht, dann weiß ich auch nicht.

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Klingt die Prämisse von Filipenkos neuestem Roman im ersten Moment nach einem klassischen Krimi, so ist "Der Schatten einer offenen Tür" tatsächlich ein überaus düsterer Gesellschaftsroman, der sich gegenüber vielen Aspekten des russischen Alltags (Politik, Recht, Sozialwesen...) sehr kritisch ausspricht. Mit Charakteren durchdrungen von Pessimismus und Gleichgültigkeit, mit sehr expliziten Szenen polizeilicher Willkür und Gewalt und einer allgegenwärtigen Aura der Hoffnungslosigkeit, in der selbst gute Taten verhängnisvolle Konsequenzen haben können, ist
"Der Schatten einer offenen Tür" definitiv keine leichte Kost für Zwischendurch.

Fazit: Ein lesenswertes, aber schwer verdauliches Buch, dessen ungeschönter Realismus den Leser noch lange verfolgt.

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Selbstmordserie im Waisenhaus

„Dann geh, und sieh es dir an, dann erfährst auch du auch gleich, wie dein Volk abseits der Hauptstadt lebt.“

Schon in seinen Romanen „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ prangert Filipenko russische Zustände an. So auch in diesem Buch, in dem er Ermittler nach einem Schuldigen für eine Selbstmordserie Jugendlicher suchen lässt.

Der scheint schnell in dem Außenseiter Petja gefunden zu sein. Aufgewachsen im Waisenhaus, von diversen Pflegefamilien wieder zurückgegeben, verhält er sich anders als andere. Einst hat er sich gegen eine Reise der Waisenhauskinder nach Griechenland ausgesprochen, die mehreren Selbstmorden vorausgegangen ist. Nun begleiten wir die Ermittler bei ihrer Recherche, warum die Kinder nicht mehr leben wollten.


Dieses Buch ist geschrieben wie ein emotionsloser Bericht und hat mich – vielleicht gerade deswegen - aufgewühlt. Denn was hier alles beleuchtet wird, ist kaum vorstellbar. Der Autor zeigt seine Figuren mit all ihren Eigenschaften und die Reaktion der Umwelt darauf. Wer nicht so ist wie gewünscht, wird schief angeschaut und verurteilt. Der Aufbau des Romans hat mich besonders angesprochen: Hier werden keine Erklärungen gegeben, sondern anhand von Momentaufnahmen nur Geschehenes berichtet, untermalt mit diversen Aufsätzen und Zeitungsberichten.


Sasha Filipenko, 1984 in Minsk geboren, ist laut PEN Berlin einer der herausragenden belarussischen Autoren und einer der profiliertesten Kritiker des Lukaschenko-Regimes. Er studierte an der Europäischen Humanistischen Universität in Minsk und nach deren Schließung 2004 an der Universität Sankt Petersburg Literatur. Nach dem Master arbeitete er für die unabhängigen Sender Dozhd und RTVi. Er beteiligte sich an den Protesten 2020 und lebt seitdem mit seiner Familie im Schweizer Exil. Hier engagiert er sich für Meinungsfreiheit, was dazu führte, dass sein Vater mit den Worten »Danke deinem Sohn« von belarussischen Polizisten im November 2023 festgenommen wurde.


Fazit: diese zeitgenössische Literatur über russische Zustände ist ausgesprochen lesenswert!

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In einer Kleinstadt in der tiefsten russischen Provinz begehen nach und nach mehrere jugendliche BewohnerInnen eines Waisenhauses Selbstmord. Der nachdenkliche Moskauer Ermittler Alexander Koslow wird entsandt um den mysteriösen Ereignissen in Ostrog auf die Spur zu kommen. Und stößt schließlich auf eine Erkenntnis, die ihn in seinen Grundfesten erschüttert…
Sasha Filipenko hat einen besonderen Kriminalroman der leisen Töne kreiert, der ungewohnte Einblicke in die russische Seele und die aktuelle Lage im Staat gibt. Der melancholische Kommissar Koslow und sein übermotivierter junger Assistent spiegeln die Zerrissenheit des Landes perfekt wider. Philosophische, tiefgehende Krimiunterhaltung, die ohne Action und Blutvergießen subtile Spannung erzeugt.

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Die Story war interessant.
Allerdings bin ich mit den Figuren nicht warm geworden. Die Namen haben mich verwirrt und ich musst immer überlegen, wer wer ist.
Zusätzlich waren manche (sexualisierten) Szenen für das Buch nicht gut. Dies war zu weit von der eigentlichen Geschichte entfernt und hat den Charakter unsympathisch gemacht.
Die Einblicke, in ein Kinderheim in Russland waren anders als erwartet.

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