Ein Fantasybuch in der Tradition von Cornelia Funkes „Tintenherz“.

Minna will den Fußstapfen ihrer Mutter folgen - sie will Büchersucherin werden. Ein durchaus gefährliches Unterfangen, denn das Bücherlabyrinth unter der Stadt ist riesig, die Orientierung funktioniert über Staubmechaniken (die es zu erlernen gilt) und es gibt strenge Regeln wie dem Labyrinth Bücher entnommen werden dürfen.

Und dazu gibt es noch magische Wesen, die die Regale und Geheimnisse hüten.

Alina Metz baut eine fantastische Welt rund um das Antiquariat auf, in dem Minna ihre Lehre beginnt. Mit den Charakteren wird eine Mischung aus Archetypen aus Märchen aufgegriffen (die gute Mutter, der böse Lehrmeister) und zeitgemäße Neudeutungen junger Held*innen.
Minna, das Mädchen mit den feuerroten Haaren, Gulliver, der tollpatschige Sohn des Lehrmeisters, der ein Geheimnis mit sich trägt und Mischa, der im Verlauf des Buches immer mehr Marker dafür trägt, dass er ein querer Charakter ist. Metz tut das wunderbar nuanciert und reizt es erst im letzten Drittel des Buches aus, eindeutige Anspielungen mittels eines weiteren Charakters zu machen. Zu einem Zeitpunkt zu dem Mascha bereits viele Merkmale und Charaktereigenschaften gezeigt haben, die über seine Queerness hinaus gehen.

Um ihre Mutter aus dem Labyrinth zu retten muss Minna einen Plan schmieden und vor allem herausfinden, wem sie WIRKLICH trauen kann.

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Wie gut, dass im Sommer 2025 derzeit Teil erscheint.

Die Illustrationen passen großartig zur Geschichte und greifen die Ästhetik auf, die man mit antiquarische Büchern verbindet. Für mein Gefühl hätten es noch etwas mehr sein. Können und alle der wichtigen Charaktere so visuell einführen können.

Text: Alina Metz
Illustration: Lia Visrin
Verlag: Ueberreuter, 2025
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