Café Royal
von Marco Balzano
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Erscheinungstermin 21.08.2024 | Archivierungsdatum 14.11.2024
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Zum Inhalt
Mailand im Sommer 2020: Die sonst so lebendige Via Marghera wirkt wie ausgestorben. Nur das Café Royal ist geöffnet. Man trifft sich vorsichtig, auf Abstand – und ist doch so froh, dass menschliche...
Eine Anmerkung des Verlags
Ein liebenswerter Mikrokosmos voller einzigartiger Figuren
Ein Buch über das unverhoffte Glück in der Großstadt
Vom Autor des Weltbestsellers Ich bleibe hier, mehr als 200 000 verkaufte Exemplare
Ein liebenswerter Mikrokosmos voller einzigartiger Figuren
Ein Buch über das unverhoffte Glück in der...
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Cafe Royal ist eine wunderbare Sammlung bezaubernder Geschichten, die im Corona Sommer 2020 spielen. Die Stadt ist wie ausgesorben, im Cafe Royal geht das Leben auf wunderbare Weise weiter.
Im Café Royal verkehren die unterschiedlichsten Menschen. Sie alle stehen in Beziehung zu anderen Menschen.
Balzano wirft den Blick auf (ehemalige) Liebespaare, Geschwister, Eltern-Kind-Beziehungen, den Priester und seine Gemeinde, eine obdachlose Drogenabhängige, einen Kellner des Café Royals...
All diese Beziehungen erfahren durch die Pandemie eine andere Intensität oder flauen ab.
Die einzelnen Kapitel lassen sich durchaus als alleinstehende Kurzgeschichten lesen, ergeben aber im Ganzen eine wunderbare Geschichte unserer Gesellschaft.
Viele kleine Erzählungen
Der italienische Schriftsteller Marco Balzano versteht es gut den Leser zu unterhalten.
Das Café Royal hat 2020 als eines der wenigen geöffneten Cafés auf. Es ist die Coronaepedemi in Mailand, die diese Zeit überschattet.
Es sind viele kleine Erzählungen von Besuchern des Cafés.
Jede zeigt die Beziehungen einzelner Personen, die einen tollen Stil haben.
Da gibt es zum Beispiel einen Arzt, der seine Patienten nicht mehr richtig behandelt.
Oder der Mann, der sich in einen Nachbarn, den er auf dem Balkon sieht verliebt und sich etwas einfallen lässt, um ihn mal zu treffen.
So sind es immer wieder interessante Fantasien, die der Autor sich einfallen lässt.
Ich wurde gut unterhalten und kann es gerne empfehlen.
Über menschlich allzu Menschliches, die Liebe, das Leben und Familie - Marco Balzano fängt sie in seinen Geschichten alle ein. Zart, mit Hingabe und voller Seele!
Beinah alle Menschen in Balzanos neuem Roman, "Cafe Royal", haben Bezug zu der Straße, in der das Cafe liegt, der Via Maghera oder finden sich an jenem Ort selbst ein. Es ist das Jahr 2020, die Pandemie ist noch nicht vorüber, aber so allmähliche traut man sich wieder aus seiner Wohnung, sucht den Kontakt zu Freunden, Familie und Fremden und tastet sich behutsam zurück ins Leben.
Wie die Seiten einer Medaille betrachten wir die zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Erzählungen aus den Blickwinkeln beider Beteiligten. Das macht es besonders interessant und reizvoll und breitet zudem eine Palette unterschiedlichster Charakterzüge vor uns aus.
Denn darin ist Balzano ein Meister. Mit seinem Erzählstil trifft er die Seele menschlicher Beziehungen in all seinen Nuancen.
CAFÉ ROYAL
Marco Balzano
Das Café Royal, an der Via Marghera ist gut besucht. Einige Gäste kommen herein um einen Espresso zu trinken, etliche gehen nur vorbei.
Der Lockdown ist gerade beendet, es zieht die Menschen wieder nach draußen. Manch einer konnte die Ruhe, die der Lockdown mit sich brachte, genießen, die meisten fühlten sich jedoch physisch und psychisch an ihre Grenzen gebracht.
Geschickt verwebt Marco Balzano Schicksale oder Lebenssequenzen von 17 Personen und beleuchtet diese aus unterschiedlichen Perspektiven:
Ein paar von ihnen kennen sich gut, andere hatten in der Vergangenheit miteinander zu tun, nicht alle mochten sich, wenige jedoch waren oder sind ineinander verliebt.
Manuel, z. B. schreibt einen Brief an seinen Freund Luca. Er beschwert sich über seine Frau, von der er in den letzten Jahren nur noch enttäuscht wurde. Sie besitze kein Durchhaltevermögen, schreibt er, beginne alles und brächte nichts zu Ende. Er gesteht, dass er eine andere Frau kennengelernt und es Liebe auf dem ersten Blick gewesen sei.
Später kommt seine Frau zu Wort und erzählt ihre Sichtweise auf die Beziehung.
Oder wir hören die Geschichte von Ahmed, der seine alte Liebe Barbara nie vergessen konnte. Während des Lockdowns konnte er nur noch an sie denken. Als die Bevölkerung endlich wieder rausgehen durfte, reiste er extra für sie nach Mailand, um in das Café zu gehen, welches sie des Öfteren als ihren Standort postete, dort sieht er sie, doch sie zeigt keine Anzeichen des Erkennens.
Ich gebe zu, dass ich mich erst einlesen musste. Kurzgeschichten sind nicht mein bevorzugter Lesestoff, doch nach kurzer Zeit konnte ich mehr hinter den Geschichten erkennen. Die Traurigkeit, die sich hinter den vielen unterschiedlichen Schicksalen versteckt, die Frustration, die die Corona-Krise bei vielen ausgelöst hat, der Drang endlich wieder Freude am Leben zu haben - all das hat der Autor perfekt verstanden in Worte zu packen. Nebenbei spricht der Autor ein paar wichtige Themen an, wie die mangelnde Fürsorge und Achtsamkeit für andere Mitmenschen oder die übersättigte, heutige junge Generation.
Nicht jede Geschichte wurde zu Ende erzählt. Bei einigen hat es mich nicht gestört, da die Protagonisten mir komplett unsympathisch waren, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren.
Insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen.
4/ 5
Mailand im Corona-Sommer 2020: Ein Café (Café Royal) und eine Straße( Via Margherita) sind Dreh- und Angelpunkt von Menschen verschiedenster Couleur, beseelt vom Wunsch nach Liebe, Lebendigkeit und Abwechslung in ihrem Leben, das sich oftmals in einer Sackgasse befindet. Aber ist Abwechslung immer das Richtige?
Café Royal
von Marco Balzano
Ein neuer Roman, dessen Zentrum das Café Royal in Mailand ist. Sommer 2020 das Leben ist noch nicht wieder normal - rund um das Café Royal leben die unterschiedlichsten Menschen, die alle eine mehr oder weniger intensive Bindung zum Café haben und eben diese erzählen in jedem Kapitel eine kurze Episode aus ihrem Leben.
Die Sammlung an Lebensschnipseln ist harmonisch und fein, seine Romane gefallen mir allerdings besser. Ich tauche lieber weiter und tiefer in die Leben der Protagonisten ein.
Wer Marco Balazanos Romane wie "Ich bleibe hier" oder "Wenn ich wiederkomme" kennt, muss sich bei "Café Royal" ein wenig umstellen. Zwar zeigt Balzano auch in seinen früheren Werken wechselnde Perspektiven seiner Figuren auf, doch die bleiben überschaubar und ziehen sich durch die ganze Handlung.
"Café Royal" ist eher ein Episodenroman, der fast ausschließlich in der Mailänder Via Marghera und dem dortigen Café Royal spielt, in dem seine Figuren sich begegnen, arbeiten, vorbeiflanieren. Jedes Kapitel ist eine neue Geschichte, und auch wenn sich einige Figuren wiederholen, handelt es sich doch eher um ein Kaleidoskop der Mailänder Gesellschaft, einen Mikrokosmos während und nach der Corona-Epidemie.
Oft geht es um Liebe und Einsamkeit, um Kommunikationsprobleme zwischen Paaren oder Generationen, um Aufbruch und Ausbruch. Fremde begegnen sich, alte Freunde erkennen einander nicht mehr, ein Blick zum Nachbartisch kann eine neue Hoffnung oder ein Spiegel von Verzweiflung sein.
Das Leben geht weiter, auch in der Pandemie.
Gut geschrieben, aber die Vorgänger haben mir mit ihrer durchgehenden Handlung besser gefallen. Dennoch geben auch diese Skizzen gute Einblicke in das Innenleben von Balzanos Figuren.
Kurzweilige Geschichten, die jede für sich Spaß gemacht hat. Nur finde ich den Titel nicht ganz passend, da das Cafe doch eher selten der Schauplatz der Geschichten ist.
Obwohl Erzählungen nicht mein bevorzugtes Genre sind, war mir hier schon nach den ersten Seiten klar, dass ich das gesamte Buch lesen werde. Sofort hatte mich die Gedanken- und Gefühlswelt eines Arztes eingefangen, der seine Patienten nur noch lustlos am Telefon behandelt.
Diese und alle anderen Geschichten haben in irgend einer Weise mit dem Cáfé Royal in Mailand zu tun, aber nicht alle Geschichten spielen dort. Die Pandemie spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Balzano schreibt über völlig unterschiedliche Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Über den Priester, der an seiner Berufung zweifelt, über eine alte Mutter, die mit Hilfe von Kameras von ihren Kindern überwacht wird. Oder über einen frustrierten Ehemann, der sich nach einer Affäre sehnt.
All seine Figuren teilen sich mit schonungsloser Offenheit mit. Sie erzählen, das, was man seinem besten Freund oder seiner besten Freundin anvertrauen würde. So ist jede Geschichte auf ihre Art bedeutsam. Hinzu kommt Balzanos präzise Sprache, die ohne ein Wort zuviel auskommt.
Ich habe mich extrem gut unterhalten und auf jede neue Geschichte gefreut.
Die Vorfreude auf das neue Buch von Marco Balzano war sehr groß. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht so wirklich in ihren Bann ziehen. Nett, ja. Aber nicht mehr!
Ob in der U-Bahn, im Warteraum eines Arztes oder im Café: Viele Menschen beobachten andere heimlich und mit großem Interesse. Dabei unterschätzen sie, wie sehr diese sie auch im Blick haben. Diesen Denkfehler haben Psychologen als Tarnkappenillusion bezeichnet. Im Mittelpunkt von Balzanos Roman stehen siebzehn Figuren, die einander beobachten, ausspionieren; ein Verhalten, das vielleicht in der Zeit der Covid-Pandemie noch häufiger aufgetreten ist als davor und danach. Sie tun das im Café Royal an, einem Café in der Via Marghera in Mailand.
Die Figuren sind Männer und Frauen, deren Geschichten sich überschneiden und zu Begegnungen führen, deren Ziel eben das einladende Café Royal ist. Da ist z.B. Betti, Mutter von drei Kindern, die allein unter den Augen einer Kamera lebt, unter der Kontrolle der Kinder, die sich nicht um ihre Mutter kümmern wollen und auf diese Weise ihr Gewissen zu beruhigen versuchen.
Eine weitere Figur ist Noemi. Sie sitzt mit Freunden in der chinesischen Bar vor dem Café Royal und kritisiert ungesehen ihre Mutter in Gesellschaft von Gleichaltrigen im Café, die ihrerseits beiläufig über ihre Tochter sprechen und nicht mit Klatsch und Tratsch gespart haben. Alle Charaktere haben eines gemeinsam: Sie stehen vor Veränderungen, stecken in einer Krise, mit zerbrochenen Träumen, einer existenziellen Wendung. Alle Geschichten sind sehr kurzgehalten. Als Leser:in erkennt man schnell die sich überkreuzenden Lebenslinien, die die Figuren einander näherbringen oder trennen.
Balzanos Blick ist aufmerksam und neugierig, nie jedoch voyeuristisch. Er ermöglicht, sich mit den sehr unterschiedlichen Menschen zu identifizieren und den Blick für andere Standpunkte zu öffnen. Der Autor erzählt mit diesem Buch von uns allen. Er repräsentiert darin unsere Gesellschaft, unsere Familienstrukturen und sozialen Beziehungen. Wir können mit jeder Figur unser eigenes Verhalten reflektieren.
Dieser Roman ist absolut lesenswert!
Ein kleines, gemütliches Café, ein starker Kaffee in der Hand, du sitzt allein, dein Stuhl ist hart - du erhascht einen heimlichen Blick auf die Menschen, die Rin und ausgehen. Beobachtest sie, denkst dir kleine Geschichten aus...
Genauso fühlst sich Marco Balzanos Roman an; eine Ansammlung kleinerer Kurzgeschichten. Ein kurzer, wenn sich tiefer Einblick in die Welt eines Menschen. Jedes Kapitel eine neue Geschichte. Menschen ändern sich, Perspektiven wechseln, doch Sorgen und Unsicherheit hält sie zusammen.
Geradezu spielerisch leicht zieht sich der rote Faden sanft über die Kapitel. Die Verbindung ist simpel - das Café, ein wiederkehrender Angelpunkt ist klug und prägend eingebaut. Es erinnert uns an die Fügungen im Leben, die kleinen Überraschungen und Zufälligkeiten.
Ein Buch, das lohnt, es ein weiteres Mal zur Hand zu nehmen. Es wird sich garantiert immer etwas Neues finden.
Marco Balzanos „Café Royal" ist eine einfühlsame und atmosphärische Sammlung von Kurzgeschichten, die das Leben im von der Pandemie geprägten Mailand 2020 beleuchtet. Die Isolation, die Sehnsucht und das allmähliche Wiedererwachen der menschlichen Beziehungen in einer ausgebremsten Großstadt werden meisterhaft eingefangen. Das Café Royal wird zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichten, die Balzano in seinem Roman erzählt. Es ist eines der wenigen Cafés, die während des Lockdowns geöffnet bleiben und zieht Menschen an, die nach langen Monaten der Isolation wieder vorsichtig Kontakt zu anderen suchen. Ein zentraler Ort, an dem verschiedene Charaktere ihre Erfahrungen, Schicksale und Gefühle teilen und sich ihre Geschichten miteinander verweben.
„Café Royal“ ist aber viel mehr als nur eine Sammlung von Geschichten – es ist eine Momentaufnahme einer Gesellschaft in einer Ausnahmesituation. Balzano gelingt es, das Lebensgefühl einer Stadt in der Pandemie einzufangen und gleichzeitig universelle Themen menschlicher Beziehungen zu beleuchten. Dabei greift er Themen wie Liebe, Entfremdung, Einsamkeit und die Suche nach zwischenmenschlicher Nähe auf. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren darzustellen und dabei tief in deren Seelen blicken zu lassen. Die Geschichten sind berührend, amüsant, manchmal melancholisch und regen zum Nachdenken über die Veränderungen an, die die Pandemie in unser aller Leben gebracht hat. Eindrucksvoll beschreibt er die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der Menschen und spricht dabei gleichzeitig aktuelle gesellschaftliche Fragen an, wie die mangelnde Fürsorge füreinander und die Herausforderungen, die die Krise mit sich gebracht hat.
Die Geschichten im Café Royal sind ebenso zart wie intensiv, voller Emotionen und leiser Beobachtungen. Ein kurzweiliges, aber tiefgründiges Lesevergnügen, das sowohl durch seine Charaktervielfalt als auch durch die sprachliche Eleganz überzeugt. Wer Kurzgeschichten schätzt, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen und dabei tief in die menschliche Psyche eintauchen, wird dieses Buch lieben.
Aus dem Italienischen von Peter Klöss.
Marco Balzano hat sich selbst übertroffen. Ich habe dieses Buch verschlungen. Die Sammlung der kleinen Geschichten, die jeweils aus zwei Perspektiven erzählt werden, hat mich gefesselt. Wir beobachten die Menschen, die sich nach der Pandemie wieder langsam sortieren und einander zuwenden. Ein berührendes Buch mit einer großartigen Idee von Schicksalen zu erzählen.
Das Leben rund um ein Café in Milano während der Corona Zeit. Die Geschichten berühren. Das Lebensgefühl dieser ausserordentlichen Zeit kommt gut zur Geltung.
Klang vielversprechend, konnte die Erwartungen aber leider nicht so recht erfüllen. Die einzelnen Episoden sind nur lose eher mit der gesamten Straße Via Marghera verknüpft, wodurch das titelgebende Café Royal seiner vorgesehenen Funktion als Dreh- und Angelpunkt der verschiedenen Geschichten nicht so ganz gerecht werden kann. Auch haben viele der Charaktere zu viele Ecken und Kanten, um die Sympathie des Lesers/der Leserin zu wecken.
Ich bin großer Fan des Autoren Marco Balzano, doch leider konnte ich mich mit seinem neuen Werk nicht anfreunden. Kurzgeschichten sind eigentlich nicht so mein Geschmack, doch da ich gespannt auf das kleine, zarte Buch war, habe ich mich darauf eingelassen. Zwar haben mich die einzelnen feinfühligen Episoden mit Einblicken in das Leben der einzelnen Menschen im und um das Cafe Royal gut unterhalten, doch mir fehlte das große Ganze. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf weitere Werke des Autors.
Interessante Menschen halten sich da im Umfeld des Café Royal auf. Man fühlt mit ihnen mit und möchte immer mehr über sie erfahren. Am Ende war ich ganz traurig, dass ich das Buch schon beendet hatte. Sicher lag das auch an einer tollen Übersetzerleistung!
Mit leichtem Herzklopfen habe ich nach dem Buch gegeriffen - "Ich bleibe hier" war so ein Wunder und hat für mich den Zauber des mir bis dato unbekannten Autors ausgemacht. Nun diese Geschichte(n). Erste Seiten gelesen und ich wusste schon, der Zauber wirkt - auch wenn eine ganz andere Erzählung und der zeitliche Rahmen. Es sind 18 wunderbare Geschichten, die man als Leser einfach genießt. An sich sind sie schön. Jeder von uns hat aber Corona erlebt und so wirken sie noch authentischer. Jedes Schicksal ist anders, aber in jedem findet man sich selbst, manchmal einen Schatten, manchmal auch mehr. Vor allem aber die Beschreibung der Gefühle, die manchmal sogar weh tut; das Fremdgehen, das Alter, die Familie, die Einsamkeit, einige Momente... Ich würde am liebsten weiterlesen. Nicht nur weitere Geschichten, sondern auch die Fortsetzungen des Erzählten.
Im Sommer 2020 füllt sich Mailand nach dem ersten Lockdown langsam wieder mit Leben. Im Zentrum steht das Café Royal – so zumindest der Klappentext. Und ja, das Café sowie die Via Marghera tauchen in den Kurzgeschichten immer wieder auf, doch so präsent, wie ich es erwartet hatte, ist das Café letztlich nicht.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit Balzanos Romanen deutlich mehr anfangen kann als mit diesem Sammelsurium an Kurzgeschichten. Manche Charaktere blieben für mich zu blass, von anderen hätte ich gerne mehr erfahren, und einige waren mir einfach unsympathisch oder suspekt. Offenbar liegt meine Begeisterung für Kurzgeschichten eher in der japanischen Literatur - schade, denn Balzanos Romane lese ich sehr gerne.
Zwar bieten die kurzen Skizzen interessante Einblicke in die Figuren, doch der Funke ist bei mir selten übergesprungen. Vielleicht lag es daran, dass ich einen stärkeren Zusammenhang zwischen den Geschichten erwartet hatte. Oder, es fehlt mir an der nötigen Beobachtungsgabe, um die kurzen Darstellungen richtig zu würdigen.
Trotzdem möchte ich betonen, dass Marco Balzano einen großartigen Erzählstil hat. Doch dieses Buch bleibt für mich leider hinter den Erwartungen zurück.
Wunderbar! Ganz tolle Geschichten, alles spielt in Mailand, in der Nähe des namengebenden Cafe Royal, bunte Geschichten, manchen Charakter lernt man intensiver kennen, andere werden aus Sicht der Personen dargesetllt. Tolle kurzweilige Lektüre, hat mich sehr beglückt
18 kurze Geschichten über Menschen, die rund um das Café Royal in Mailand leben und deren Lebenswege sich teilweise kreuzen. Im Jahr 2020 und danach lernen wir Menschen kennen, deren Leben durch Corona beeinflusst wird und wurde.
Die Geschichten dieser Menschen hängen teilweise zusammen, bieten eben auch einmal die Perspektive des anderen. So lernen wir einen Ehemann kennen, der sich über seine Frau beklagt. In einer weiteren Geschichte dreht sich dann aber alles um sie und man lernt so ihre Unzufriedenheit auch mit ihm kennen.
Ich fand das Buch an sich schön zu lesen, allerdings lese ich Kurzgeschichten normalerweise nicht am Stück. Wenn man hier allerdings zu lange Pausen macht verliert sich die Zusammengehörigkeit der Geschichten, da die Reihenfolge nicht unbedingt zusammengehörig ist. So liest man zwischendrin immer wieder von ganz anderen Menschen um dann in die Perspektive der Gegenseite zurück zu kehren. Dabei ging mir teilweise zu viel verloren, ich hätte hier zurückblättern müssen um die zugehörige Geschichte eventuell noch ein weiteres Mal zu lesen. Wen das nicht stört ist hier sicher richtig.
Für mich hat sich der Reiz des Ganzen zum Ende hin etwas verloren, anfangs hatte ich das Gefühl, dass hier ein ganzes Bild entsteht in dem es immer wieder Querverbindungen gibt. Allerdings hatte ich am Ende das Gefühl dass dieses Bild nur bruchstückhaft entstanden ist. Und zu manchen Geschichten fehlte mir ein wenig der Abschluss. Da wurde etwas angerissen, es folgte aber nichts daraus.
Alles in allem war es ein nettes Buch für zwischendurch, das mich aber ein wenig unbefriedigt zurückgelassen hat.
Eine Sammlung mit Begegnungen in einem Mailänder Cafe, und in der Gasse in der es steht. Ein kleiner Kosmos mit Menschen die mit der Pandemie umgehen müssen. Und mit vielem im leben, Liebe, Leid, Armut , Einsamkeit.
Kein Roman,aber alles hängt mit allem zusammen.
Balzano geht neue Wege ... und orientiert sich ein bisschen an den südostasiatischen Romanen: ein fetser Ort, um den sich eigene kleine Geschichten ranken, zwischen deren Figuren sich Fäden entspinnen. Sehr charmant, sehr schön ausgearbeitet, eine feine Lektüre für katastrophen- und krisenmüde Lesende. Verkaufe ich sehr gerne!
Klappentext:
„Mailand im Sommer 2020: Die sonst so lebendige Via Marghera wirkt wie ausgestorben. Nur das Café Royal ist geöffnet. Man trifft sich vorsichtig, auf Abstand – und ist doch so froh, dass menschliche Begegnungen wieder möglich sind. Auch der Schriftsteller Michele hebt den Blick vom Bildschirm, verlässt das Haus und findet Gesellschaft, die seine Fantasie entfacht. Langsam kehrt wieder Leben in das Café Royal ein. Und in die Menschen, die es besuchen.“
Das Jahr 2020 ist noch nicht allzu lange her, jeder weiß was damals war und wie wir alle weltweit damit umgehen mussten. Autor Marco Balzano nimmt uns mit nach Mailand. Als Leser sitzen wir in einem Cafe mit dem Namen „Café Royal“ und genießen einfach. Der Leser wird hier mit 18 Kurzgeschichten angeregt einfach mal sein Kopfkino zu aktivieren und stiller Beobachter zu sein. Es geht in den Geschichten um alles mögliche Interessante aber auch Uninteressante. Mal emotional bewegend und auch mal langweilig und nichts sagend. Jede Geschichte hat dennoch ihren ganz eigenen Reiz und fest steht, nur ein sehr guter Beobachter kann so schreiben wie es Balzano hier geschafft hat. Er beschreibt das Leben in schwierigen Zeiten und die Themen die uns beschäftigen. Das Buch ist kein Zeitzeugnis aus Krisenzeiten. Es ist eine Art Spiegelbild. Mein Fazit: definitiv lesenswert und besonders! 4 sehr gute Sterne!
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