Mädelsabend
Roman
von Anne Gesthuysen
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Erscheinungstermin 13.02.2020 | Archivierungsdatum 03.08.2020
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Zum Inhalt
In ihrem neuen Roman kehrt Anne Gesthuysen zurück an den Niederrhein und spannt den Bogen vom Zweiten Weltkrieg über die piefigen Fünfziger- und die wilden Siebzigerjahre bis in die Gegenwart. Humorvoll und feinfühlig erzählt sie von einer jungen Mutter, die um eine Entscheidung ringt, und von den Herausforderungen einer Jahrzehnte währenden Ehe. Von der Liebe, kuriosen Hochzeitsbräuchen und Anti-AKW-Treckerfahrten, von patriarchalen Machtstrukturen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Dabei spürt sie der Frage nach, welche Bedeutung Freiheit und Selbstverwirklichung haben, und zeigt, dass es keine einfachen Antworten gibt, nur individuelle Wege zum Glück.
»Die Frauen in diesem Roman wachsen einem sofort ans Herz.« Freundin
Oma und Enkelin – zwei starke Frauen und die Frage: Wie viel Ehe verträgt ein erfülltes Leben?
In ihrem neuen Roman kehrt Anne Gesthuysen zurück an den Niederrhein und spannt den Bogen vom Zweiten...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462054149 |
PREIS | 12,00 € (EUR) |
SEITEN | 384 |
Links
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Die 88-jährige Ruth van Rennings zieht mit ihrem 90-jährigen Ehemann Walter nach einem Sturz in die Seniorenresidenz Burg Winnenthal. Dort blüht Ruth regelrecht auf, denn schnell hat sie unter den Bewohnern neue Freundinnen gewonnen, mit denen sie sich lebhaft austauscht. Aber auch der Chor hat es ihr angetan, bei dem sie kräftig mitwirkt. Walter dagegen möchte nichts mehr, als zurück in sein altes Zuhause, was die 65-jährige Ehe der beiden auf eine harte Probe stellt. Derweil erhält Enkelin Sara, eine alleinerziehende Mutter, die als Ärztin arbeitet, eine Zusage für ein Forschungsstipendium für Cambridge und muss sich bald entscheiden, wie ihr Leben mit ihrem Lebensgefährten Lars und Söhnchen Paul weitergehen soll, wenn sie für längere Zeit pendeln muss. Bei ihren Besuchen in der Seniorenresidenz bei den Großeltern merkt Sara bald, dass bei den beiden der Haussegen in Schieflage geraten ist…
Anne Gesthuysen hat mit „Mädelsabend“ einen unterhaltsamen und gleichsam tiefgründigen Generationenroman vorgelegt, der Vergangenheit und Gegenwart mit einer gewissen Leichtigkeit verbindet und einen guten Entwicklungsquerschnitt vom Zweiten Weltkrieg bis ins jetzt zieht. Der flüssig-gefühlvolle und feinsinnige Erzählstil lässt den Leser schnell in die Handlung eintauchen und sich sowohl an Ruths als auch an Saras bewegen, um beide mit ihrer Gedanken- und Gefühlswelt gut kennenzulernen. Dabei darf er die Unterschiedlichkeit der Möglichkeiten entdecken, die beiden Frauen in ihrer jeweiligen Zeit zur Verfügung standen bzw. stehen. Die Autorin lässt nicht nur die spießigen Fünfziger Jahre wieder auferstehen und macht einen Schwenk in die 70er, sondern gibt Einblick in Anti-Atomkraft-Demos, die rheinische Karnevalskultur sowie die sich in all den Jahren im Wandel befindliche Rolle der Frau. War sie am Anfang nur Hausfrau und Mutter und benötigte sogar die Erlaubnis ihres Ehemannes, um den Führerschein zu machen oder einer Arbeit nachzugehen, darf sie heutzutage nicht nur wählen, sondern ist auch beruflich gefordert und trifft mittlerweile ihre eigenen Entscheidungen. Wunderbar stellt die Autorin das Leben der 88-jährigen Ruth und ihrer über 30-jährigen Enkelin gegenüber und zeigt die unterschiedlichen Möglichkeiten der beiden Frauen in ihrer jeweiligen Zeit auf. Oftmals hat man als Leser das Empfinden, beide Schicksale in ähnlicher Art zu kennen. Gerade deshalb trifft die Geschichte einen Nerv.
Die Charaktere sind wunderbar lebendig gestaltet und wachsen dem Leser mit ihrem unterschiedlichen Naturell schnell ans Herz, so dass er mit ihnen fühlen und ihren Entscheidungen entgegenfiebern kann. Ruth ist eine Frau aus wohlhabendem Hause, die nach jahrzehntelanger Unterdrückung durch ihren Ehemann und die gesellschaftlichen Konventionen im Seniorenheim endlich aufblüht und auf den Geschmack der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, gekommen ist. Walter ist ein Griesgram, der das Heft in der Hand behalten will und seine Ehefrau nicht wiedererkennt, die sich auf einmal nichts mehr von ihm sagen lässt. Seine Autorität schwindet schneller, als ihm lieb ist. Kein Wunder, dass er lieber wieder nach Hause möchte, wo er noch das Sagen hatte. Sara ist eine selbständige Frau, die sich beruflich weiterentwickeln möchte. Aber sie ist auch Lebensgefährtin und Mutter, so dass ihr die Entscheidung nicht leicht fällt. Doch so modern sich ihr Freund Lars auch gibt, fällt er schnell in die Rolle eines Mannes, der seine Frau lieber bei sich haben möchte, um ihre Pflichten zu erfüllen.
„Mädelsabend“ ist ein sehr interessanter und nachdenklich stimmender Roman über die Rolle der Frau und der Entwicklung von damals bis heute, die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen und wie sie sich dabei selbst nicht verlieren sollten, um diesen zu entsprechen. Wunderbar feinsinnig erzählt kann es hier nur eine absolute Leseempfehlung geben! Vor allem Männer sollten diesen Roman aufmerksam lesen…
Oma und Enkelin
Mädelsabend ist ein humorvoller einfühlsamer Familienroman der Autorin Anna Gesthuysen. Unter dem Titel hatte ich mir erst etwas leichtes vorgestellt, wurde aber angenehm überrascht. Der Roman geht in die Tiefe.
Es ist interessant geschrieben über das Seelenleben der Frauen über 3 Generationen, von zweiten Weltkrieg bis heute.
Der Schauplatz liegt am Niederrhein, der Heimat der Autorin.
Oma und Enkelin müssen sich selbst finden.
Es muss die Möglichkeit geben, sein Leben zu ändern, oder sich wenigstens zu arrangieren.
Das ist ein Roman, der mich in meiner Sicht der Dinge unterstützt.
Trotz aller Probleme versteht es die Autorin alles humorvoll zu verweben.
Der Roman hat mich gut unterhalten.
In "Mädelsabend" stehen zwei Frauenschicksale vom Niederrhein im Fokus: die Enkelin ist junge Mutter und versucht - typisch Frau von heute - verzweifelt, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. Die Oma hat sich Zeit ihres Lebens für die Familie aufgeopfert. Mit fast 90 möchte sie im Seniorenstift endlich einmal ihre eigenen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. Was bei ihrem anhänglichen Mann auf wenig Gegenliebe stößt.
Dies ergibt nicht nur das Porträt mehrerer Generationen sondern auch mit Hilfe von Rückblenden einen wilden Ritt durch die biederen 50er und die wilden 70er Jahre der Bundesrepublik bis ins hier und heute.
Warum nun hat mich "Mädelsabend" so berührt? Geschichten vor historischem Hintergrund habe ich schon viele gelesen. Aber hier ging mir das Schicksal der Großmutter besonders ans Herz. Es hat mir aufgezeigt, wie gut ich es als "Frau von heute" habe. Denn ich habe es selbst in der Hand, was ich aus meinem Leben mache. Ganz im Gegensatz zur Generation unserer Großmütter. Damals war der Ehemann federführend und hat z.B. darüber bestimmt, ob die Frau arbeiten darf (im Zweifel nein) und wie die Finanzen geregelt werden (auch wenn die Frau wie in "Mädelsabend" das Vermögen mit in die Ehe gebracht hat). Ehefrauen waren ihren Männern also komplett ausgeliefert.
Besonders schlimm finde ich die Vorstellung, als frisch verheiratete Frau ins Haus der Schwiegereltern ziehen zu müssen und von den Schwiegereltern schikaniert und kontrolliert zu werden. Bei dem Gedanken läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter. Ich hätte das nicht überlebt.
In letzter Zeit hört man immer wieder, dass es zu Trennungen oder Scheidungen bei hochbetagten Paaren kommt (siehe Lothar Späth). Ich habe mich schon länger gefragt, wie es hierzu kommen kann. In "Mädelsabend" schildert Anne Gesthuysen sehr plastisch, wie die Ehefrau noch einmal zu neuen Ufern aufbrechen möchte. Der Ehemann kommt bei diesem Tempo nicht mit und aus Angst, seine Frau zu verlieren, klammert er sich an sie und nimmt ihr damit die Luft zum Atmen.
Aber auch im Leben der Enkelin ist nicht alles Gold was glänzt. Denn was die Oma zu wenig an Entscheidungsfreiheit hatte, gibt es heutzutage zu viel, möchte man meinen. Trotzdem würde ich mich immer für das zu viel an Möglichkeiten und gegen das Leben unter der Fuchtel eines Mannes entscheiden.
Trotz aller Dramatik gab es auch leichte und amüsante Momente, die mich zum Lächeln gebracht haben. Eine positive Grundstimmung kann man "Mädelsabend" in meinen Augen auf keinen Fall absprechen. Sehr gut gefallen hat mir zudem, wie Anne Gesthuysen den Lokalkolorit vom Niederrhein ins Buch einbaut.
Für mich stellt "Mädelsabend" eine perfekte Mischung aus ernsten Tönen und Unterhaltung dar. Ich wurde unterhalten und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt. Somit ist "Mädelsabend" ein rundes Buch, das mir sehr viel gegeben hat.
Frauen früher und heute, eine bewegende Geschichte
Schon ganz oft haben mich die Büchercover der Autorin in der Buchhandlung angelacht, nun habe ich endlich zum ersten gegriffen und das wird definitiv nicht mein letztes bleiben. Anne Gesthuysen hat mich von Anfang an in ihren Roman gezogen und auf ganz wunderbar, rührende Art und Weise mehr als fesselnd unterhalten.
„Fünfundsechzig Jahre lang hatte sie an seiner Seite gestanden, seine Schwächen und Schrullen ertragen, sie konnte nicht mehr.“
Für Sara waren die Großeltern immer der Inbegriff einer guten Ehe gewesen, ein eingespieltes Team, das sich liebte und schätzte und auch die Aversionen ihres Vaters gegenüber dem Großvater hat sie nie wirklich verstanden. Dass sie ihr Bild von Opa Walter vielleicht doch überdenken muss, wird erst klar, als sie mehr aus der Vergangenheit erfährt.
Ruth, Saras Großmutter liegt nach einem Brand im Seniorenheim Burg Winnethal im Krankenhaus. Zum Glück nichts Ernstes, nur ein, zwei Nächte zur Überwachung und so kann diese mit Lili Heinemann bereits wieder scheckern, als Sara sie besucht. Ruth scheint in letzter Zeit richtiggehend aufzublühen inmitten der lebenslustigen Frauen und anderen Mitbewohner im Seniorenheim und ganz besonders der Singkreis hat es ihr sehr angetan. Ganz anders hingegen Walter, den man bei einem anschließenden Besuch auf der Burg kennenlernen darf. Fest ist er davon überzeugt, dass Lili den Brand absichtlich gelegt hat, um ihren Ehemann um die Ecke zu bringen, der Singkreis schädlichen Einfluss auf seine Ruth hat und nichts wünscht er sich mehr, als mit Ruth gemeinsam zurück in sein Elternhaus Bönninghardt kehren zu können. Dass dies nach einem Sturz von Ruth für die beiden alten Leute gar nicht mehr möglich ist, ignoriert er schlechthin. Mehr als griesgrämig ist daher seine Laune und das macht auch Ruth das Leben schwer. Nun will er ihr doch tatsächlich den Kontakt zu den anderen Mitbewohnern verbieten. Ebenfalls eine Krise bahnt sich bei Sara an. Die junge Mama ist eigentlich ganz zufrieden, hat alle Hände voll zu tun, ihren Job als Ärztin mit der Mutterrolle zu vereinbaren und kommt daher auch gar nicht zum Nachdenken. Doch als ihr ihre Chefin das Angebot macht, sich für sie für ein Forschungsstipendium in Cambridge einzusetzen, leben die alten Träume wieder auf. Und auch wenn Lebensgefährte Lars sie bisher in jeder Hinsicht unterstützt hat, hat sie Bedenken ihm von ihrem Wunsch dieses Stipendium anzunehmen, zu erzählen. Wie wird sie sich entscheiden?
Als Leser erfährt man durch Erzählungen nach und nach Ruths Geschichte. Es geht los mit Erinnerungen an ihr Elternhaus und ihre Oma, man darf miterleben, wie sie Walter kennenlernt, wie sie ihn trotz der Warnung „Meine Güte, hüte dich vor einem van Rennings. Sie machen ihre Ehefrauen nicht glücklich.“ heiratet, weil sie ihm sein >>Ich verspreche dir, dich niemals zu betrügen<<, sagte er heiser. >>Ich verspreche dir, ein guter Ehemann zu sein.<<, glaubt. Man erfährt vom despotischen Schwiegervater, der alles unter Kontrolle und allen das Leben schwer gemacht hat. Episoden aus dem Ehealltag, Szenen, die Ruth mit ihrem Sohn erlebt, Träume und Wünsche und auch der eine oder andere Ausreißer, den sie sich erlaubt, zeichnen nach und nach ein eindrückliches Bild ihres Lebens für das gilt, „Sie hätte etwas mehr Glück verdient gehabt.“ oder auch „Ich verlange doch gar nicht viel. Nur etwas Zeit für mich.“
Ruth eine Frau, die sich ein Leben lang hinten angestellt hat für die Familie, einen anderen Weg hat hingegen Lilis Mutter eingeschlagen. „Sie wolle noch einmal von vorn anfangen, die Krebserkrankung habe ihr gezeigt, dass sich manche Dinge nicht auf die Zukunft verschieben lassen.“ Durch Tagebucheinträge darf man zwischendurch auch auf deren Leben blicken, während man im Heute mit Sara noch darum ringen muss, welche Entscheidung die richtige ist. Die Chance ergreifen sich verwirklichen oder für die Familie zurückstecken. „Du eröffnest mir hier gerade, dass du unsere Familie aus dem Altar des Karrierestrebens opferst. Erwartest du ernsthaft, dass ich dabei ruhig bleibe.“ Lars ist auf jeden Fall genauso wenig begeistert wie ein Walter.
Ebenfalls im Heute darf man zudem noch ganz viele amüsante Episoden aus dem Alltag auf der Burg erleben. Man darf gemeinsam mit Lili Pläne schmieden wie >>Keine Sorge. Wir müssen ihn ja nicht gleich um die Ecke bringen<<, sagte sie und zwinkerte ihr zu. >>Aber vielleicht braucht er eine besondere Therapie.<<, darf ihren Unterhaltungen lauschen, bei denen für mich ebenso galt, wie für „Sara hätte so gerne die Polizisten gesehen, die sich Ende der Vierzigerjahre von Ottilie Oymann einen Sexunfall schildern lassen.“, oder man darf bei einem historischen Burgfest Zeuge davon werden, wie es bei einer Greifvogelshow heißt, ein Falke „kackte Walter auf die Schuhe“.
Der einnehmende Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang an gefangen genommen. Trotz der Fülle an berührenden, stellenweise auch wirklich schockierenden Momenten, Ruht muss wirklich viele Demütigungen hinnehmen, fehlt niemals die Leichtigkeit. Für diese sorgt sie mit einer perfekt dosierten Prise an Humor. Ich konnte so z.B. unheimlich viel schmunzeln, ganz besonders, wenn die Bewohner von Burg aus dem Nähkästchen plaudern und dabei vor allem Lili und auch Ottilie kein Blatt vor den Mund nehmen. Zudem lässt sie unheimlich viel Spannung entstehen, wird sich eine Ruth jetzt nach 65 Jahren noch von Walter trennen, was wird aus ihm dann, wie entscheidet sich Sara, wird die junge Familie daran zerbrechen, wenn sie geht.
Die Autorin ist eine Meisterin der Figurenzeichnung. Der innere Zwiespalt, „Ruth kam sich vor wie eines dieser Zootiere, die in die Freiheit entlassen werden sollen, aber partout nicht aus dem Käfig herausgehen.“, den sowohl Ruth als auch Sara erleben, ist perfekt dargestellt. Ich konnte mich so richtig in die beiden Frauen hineinfühlen. Zudem schafft Anne Gesthuysen, dass man mit seinen Sympathien für die einzelnen Mitspieler immer hin und hergerissen ist. Im einen Moment hätte ich so Walter einen Tritt versetzen können, wenn er wieder einmal besonders gehässig war, im nächsten hätte ich ihn am liebsten in den Arm genommen, wenn von ihm ein so hilfloses, „Aber ich muss doch auf sie achtgeben. Das habe ich doch immer gemacht, sie ist doch meine Frau. Ein Mann muss auf seine Familie achtgeben. Was sollen die Leute denn denken, wenn ich sie ganz allein lasse. Die fangen doch an zu tratschen.“ Auch allen anderen Mitspieler sind gelungen dargestellt.
„Kämpfe nicht gegen Dich selbst, sondern richte Dich in dem Leben ein, das Dich froh macht. Du hast nur dieses eine.“ Eine tolle Botschaft, die die Autorin ihren Lesern mit auf den Weg gibt und damit endet auch meine Buchbesprechung. Alles in allem ein ganz wunderbarer Roman, der fünf Sterne mehr als verdient hat.
Eine Familiengeschichte mal zum schmunzeln aber auch mal traurig.
manchmal etwas zu langatmig....man hätte es auch etwas kürzer schreiben können.
Habe mir mehr von diesem Buch versprochen.
Wunderbarer Familienroman über eine Großmutter und ihre Enkelin - bodenständig, authentisch und lebensklug
Ruth van Renning und ihre Enkelin Sara haben eine ganz besondere Beziehung zueinander. Sara arbeitet als Ärztin, hat einen kleinen Sohn und erhält die Möglichkeit, in England in ihrer beruflichen Karriere einen großen Schritt nach vorn zu machen. Ihre Großmutter Ruth lebt mit dem sturen Großvater Walter in einer Wohnanlage für betreutes Wohnung auf Burg Winnenthal, wo sie sich sehr wohlfühlt und die vielen sozialen Kontakte zu ihren Mitbewohnern und das gemeinsame Singen genießt, während Walter sich nach dem eigenen Haus zurücksehnt. Bei ihren Besuchen auf der Burg tauschen sich Sara und Ruth regelmäßig aus, sprechen über die Gegenwart wie aktuelle Ereignisse auf der Burg, aber auch über Ruths Vergangenheit und ihre Ehe, in der es für Ruth alles andere als einfach war und ist. Auch Sara hat mit Problemen zu kämpfen und muss endlich eine Entscheidung treffen....
Anne Gesthuysen schreibt sehr angenehm: verständlich, klar und direkt. Der Roman liest sich unkompliziert und flüssig. Die Autorin erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, mal steht Saras aktuelle Situation im Fokus, dann werden Ereignisse aus Ruths Leben in Rückblenden geschildert. Vieles, was in der Vergangenheit der Familie passiert ist, erfährt der Leser auch über Gespräche der Figuren untereinander. Diese Erzählweise macht den Roman sehr lebendig und abwechslungsreich. Definitiv eine sehr interessante, nicht alltägliche Familiengeschichte.
Die Hauptfiguren Ruth und Sara werden ausführlich und sehr plausibel dargestellt. Beide befinden sich im Zwiespalt, Ruth führte eine unglückliche Ehe, musste aber stets Verantwortung für einen Sohn tragen. Sara möchte beruflich Karriere machen, aber gleichzeitig für ihren Sohn und Freund Lars da sein. Beide wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, sind auf der Suche nach ihrem richtigen Weg. Sie zweifeln und das macht sie nachvollziehbar und sympathisch. Je mehr man über die beiden Frauen erfährt, desto verständlicher wird ihr Verhalten, desto intensiver fühlt der Leser mit ihnen. Besonders sind auch die Bewohner der Burg Winnenthal, sie zählen keineswegs zum alten Eisen. Unter ihnen finden sich einige erfrischende „Originale“ mit ganz viel geballter Lebenserfahrung, allen voran die lebenslustige Ottilie Oymann. Weniger angenehm erscheinen dagegen die Männer in Ruths Familie, ihr inflexibler Ehemann, mit dem ich aber trotz allem auch irgendwie Mitleid hatte, und der tyrannische Schwiegervater Berthold.
Mädelsabend ist ein großartiger Roman über zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die fest in ihrer Familie verwurzelt sind, über eine Familie, in der vieles alles andere als optimal, aber auch manches gut läuft und darüber, dass es sich nicht lohnt zu hadern, sondern das Leben so zu nehmen, wie es ist und war und das Beste daraus zu machen.
Ein Buch wie ein anregendes Gespräch bei Kaffee und Kuchen mit einer netten, lebenserfahrenen Großmutter, die verstanden hat, worauf es im Leben wirklich ankommt. Klug, authentisch, absolut empfehlenswert.
Zum Inhalt:
Eine Ehe, die nach 65 Jahren vor dem Aus steht, ja geht das denn noch? Und die junge Mutter, die mit ihrer Entscheidung nicht nur ihr Leben entscheidend verändern würde. Welchen Weg soll sie gehen?
Meine Meinung:
In diesem Buch passiert im Grunde wirklich nicht mehr als eben das wahre Leben und was eben so alles passieren kann. Und das war meiner Meinung nach gut erzählt. Was mich natürlich als Kind vom Niederrhein besonders berührt hat, dass ich die Gegend einfach kenne. Auch viele der Begrifflichkeiten oder der Dialekt sind mir einfach vertraut und dadurch fand ich das Buch einfach besonders. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Protagonisten fand ich klasse und konnte mir so manchen förmlich vor mir sehen.
Fazit:
Für einen Menschen vom Niederrhein total schön
Eine traumhaft schöne Lektüre. Großmutter- Enkeltochter Beziehung der besonderen Art.
Jede Generation hat seine Herausforderungen des Lebens zu meistern.
Viel Gefühl, Humor und zum Teil bitterer Ernst. Eine geniale Mischung.
Ein schonungsloser Blick auf die Ehe und männlich-weibliche Rollenbilder sowie die patriachialischen Strukturen
in unserer Gesellschaft vom Zweiten Weltkrieg bis heute.
Gesthuysen erzählt die Geschichte von Ruth und ihrer Enkelin Sara am Niederrhein.
Beide sehnen sich nach Freiheit und Selbstverwirklichung in ihrer Ehe, was alles andere als einfach ist.
Großartig wie die Autorin die Geschichten der beiden Frauen gegenüberstellt, und so die patriarchialischen Strukturen durch die 50er, und 70er Jahre bis heute aufdeckt.
Es wird aufgezeigt, welche unterschiedlichen Möglichkeiten Frauen wählen, mit der Sehnsucht nach Freiheit und Emanzipation umzugehen.
Sehr schön erzählt.
"Wir sind doch Schwestern" hat mir allerdings noch einen Hauch besser gefallen.
Der Titel "Mädelsabend" hat bei mir zuerst zu Assoziationen von gemeinsamen, schönen, feucht-fröhlichen Abenden unter Frauen geführt ... ha, weiter weg vom Inhalt geht es wohl kaum. Stattdessen geht es um Oma und Enkelin, die beide in verschiedenen Zeitsträngen und mit unterschiedlichen Herausforderungen bzw. Hindernissen kämpfend, nach Selbstverwirklichung inmitten einer Beziehung streben.
Anne Gesthuysen schreibt Figuren, die einem ans Herz wachsen und wechselt dabei die Zeitstränge scheinbar mühelos. Ich habe so mit den beiden Hauptfiguren mitgelitten und mitgefiebert, war gleichzeitig aber auch geschockt, dass noch vor gar nicht allzu langer Zeit, Frauen für alles (besonders eine Karriere und die Familienplanung) die Zustimmung des Mannes brauchte. Emanzipation, Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung, häusliche Gewalt... alles wichtige Themen in Mädelsabend. Ich fühlte mich beiden Generationen unendlich nah und fast solidarisch mit ihnen, wenn ich auch oft zwischen Bewunderung und Wut pendelte.
Besonders toll fand ich, wie die Autorin ernste Themen und Unterhaltung fast mühelos verbindet; so bleibe ich als Leserin auch mit einem positiven Gefühl zurück... und unendlich dankbar, eine starke Frau als Mutter zu haben.
Zurecht auf der Bestsellerliste: tolle Familiengeschichte, die einem Einblick in drei Generationen einer Familie gewährt und wie jede mit Beziehungen, Liebe und dem eigenen Leben und Herausforderungen umgeht. Daumen hoch!
Die 88-jährige Ruth van Rennings ist nach einem Sturz mit ihrem Mann Walter in ein Seniorenheim gezogen. Hier blüht sie auf, denn sie findet Gleichgesinnte und genießt die Gesellschaft von anderen und die Aktivitäten. Das passt aber Walter gar nicht, denn bisher hat Ruth nach Walters Vorstellungen alles im gemeinsamen Leben organisiert. Ihre Enkelin Sara steht auch vor einer schwierigen Entscheidung. Ihr wird ein zweijähriges Forschungsprojekt in England angeboten. Aber sie hat einen Partner und einen kleinen Sohn. Wie soll sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen?
In „Mädelsabend“ geschieht nicht so viel und dennoch hat mich diese Geschichte gepackt. Ich komme selbst vom Niederrhein und fühlte mich gleich heimisch. Geboren bin ich Anfang der Fünfziger, daher kam mir vieles aus den vergangenen Zeiten recht bekannt vor. Der Schreibstil von Anne Gesthuysen ist leicht und flüssig zu lesen und die Charaktere lebendig dargestellt.
Es sind viele Jahre, die Sarah und ihre Großmutter Ruth trennen. Vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert, aber immer noch sind es die Frauen, die die Hauptverantwortung für die Familien tragen und dabei oft ihre berufliche Karriere aus dem Auge verlieren. Was wird aus ihren Wünschen und Träumen?
Ruth hat geheiratet und sich dem Mann untergeordnet, wie es zu der Zeit üblich war. Selbst wenn eine junge Frau eine Ausbildung gemacht hatte, benötigte sie die Erlaubnis ihres Mannes, um arbeiten zu gehen. Selbstverständlich kehrte sie zurück an den heimischen Herd, wenn die Kinder kamen, und kümmerte sich fortan um das Wohl der Familie. Die Entscheidungen traf der Ehemann und ihre Meinung war nicht unbedingt gefragt. Sara hat studiert und ist Ärztin. Aber auch die emanzipierte junge Frau, die ihren Beruf hat, gerät wieder in die alte Falle. Darf eine Frau ihre eigenen Entscheidungen nach ihren Vorstellungen treffen? Oder ist es wieder sie, die für die Familie zurückstecken soll? Was hat sich in den Jahren, die zwischen Ruth und Sara liegen, wirklich verändert?
Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen – es sollte aber ein Gleichgewicht da sein.
Auch wenn ich mir das Ende ein wenig anders gewünscht habe, so ist es doch schlüssig.
Mir hat dieser nachdenklich machende Roman gut gefallen.
Bewegend. Ergreifend. Bedrückend.
Leseerlebnis:
Zunächst habe ich nicht so gut in das Buch einfinden können. Nach den ersten hundert Seiten hat sich das Dranbleiben aber definitiv gelohnt. Man taucht immer tiefer in die Vergangenheit und die Gegenwart von Ruth ein und erfährt unheimlich viel über frühere Zeiten, die damaligen Beziehungen zwischen Mann und Frau, sowie über die Wertschätzung von Frauen. Teilweise wird ein erschreckendes Bild gezeichnet, was mich sehr bedrückt und zugleich berührt hat.
Die Charaktere, allen voran Ruth als Protagonistin, bekommen auch durch die Rückblicke und beeindruckende Tiefe.
Der Schreibstil von Anne Gesthuysen ist sehr flüssig, feinfühlig und sehr warmherzig.
Teilweise hätte ich mir etwas mehr Leichtigkeit gewünscht. Das Cover vermittelt beispielsweise einen ganz anderen Eindruck.
Fazit :
Ein Buch, das einen durch viele Jahrzehnte führt, berührt und Spuren hinterlässt. Das ergreifende Porträt einer Ehe.
Manche Bücher verkauft man besser, wenn man sie nicht gelesen hat. Dieser Titel gehört dazu. Die Geschichte hat nach meiner Meinung zu wenig Tiefe, ebenso die Figuren. Eine Empfehlung würde ich bedingt aussprechen.
Klappentext:
Oma und Enkelin – zwei starke Frauen und die Frage: Wie viel Ehe verträgt ein erfülltes Leben?
Eine Ehe steht nach fünfundsechzig Jahren vor dem Aus – und eine junge Mutter ringt um eine Entscheidung, die nicht nur ihr Leben bestimmen wird. In ihrem neuen Roman kehrt Anne Gesthuysen zurück an den Niederrhein und spannt den Bogen vom Zweiten Weltkrieg über die piefigen Fünfziger- und die wilden Siebzigerjahre bis in die Gegenwart. Humorvoll und feinfühlig erzählt sie von einer jungen Mutter, die um eine Entscheidung ringt, und von den Herausforderungen einer Jahrzehnte währenden Ehe. Von der Liebe, kuriosen Hochzeitsbräuchen und Anti-AKW-Treckerfahrten, von patriarchalen Machtstrukturen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Dabei spürt sie der Frage nach, welche Bedeutung Freiheit und Selbstverwirklichung haben, und zeigt, dass es keine einfachen Antworten gibt, nur individuelle Wege zum Glück.
Meinung:
Ich hatte anfangs ein wenig Schwierigkeiten in das Buch hinein zu finden. Der Roman hat durchaus seine Längen und das Cover, welches Leichtigkeit signalisiert, ist etwas irreführend. Dennoch muss ich sagen, dass mich die Geschichte durchaus packen konnte.
Da dass Buch auf verschiedenen Zeitebenen spielt, bekommt man einen tiefen Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Protagonisten, die Charaktere erhalten dadurch eine interessante Tiefe.
Die Rolle der Frau steht dabei auch im Fokus, in wie weit konnte die Frau sich weiterentwickeln im Hinblick auf die Emanzipation?
Alles in allem ein interessanter Roman mit Stärken und Schwächen.