Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
Michael Ende - Roman eines Lebens | Eine fesselnde Romanbiografie über Leben und Wirken des Autors der „Unendlichen Geschichte“
von Charlotte Roth
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Erscheinungstermin 27.09.2019 | Archivierungsdatum 29.02.2020
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Zum Inhalt
Inhaltlich kuratiert von Roman Hocke, langjährigem Freund und Nachbarn Endes
»Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.« Michael Ende (Momo)
Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen, die Michael Ende nicht preisgab, ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern. Sein Leben, das ein knappes Jahrhundert umfasste, wird mit seinem ganz speziellen Blick auf die Welt beleuchtet, der hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare zu erspüren suchte. Geschrieben von Charlotte Roth und inhaltlich kuratiert von Michael-Ende-Kenner Roman Hocke wird dem Innenleben des beliebten Autors auf besondere Weise nachgespürt – in einer Fülle von Bildern, Schauplätzen und Begegnungen, aus der sich das Mosaik seiner ganz eigenen Geschichte zusammenfügt.
Inhaltlich kuratiert von Roman Hocke, langjährigem Freund und Nachbarn Endes
»Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.« Michael Ende...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783961610693 |
PREIS | 24,00 € (EUR) |
SEITEN | 432 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Michael Ende hat die deutsche Literatur geprägt und nicht nur Kinder mit in seine Fantasie-Welt genommen. Doch was hat seine Vorstellungskraft genährt, wo kommt der Erfinder von Momo und Jim Knopf her?
Reisen wir in die Kindheit und Jugend des Autoren und begleiten ihn ein Stück seines Weges. Charlotte Roth erzählt meisterhaft und fesselnd aus dem Leben Endes und lasst uns den Menschen hinter all den tollen Geschichten sehen.
Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit von Charlotte Roth
Erscheinungsdatum: 27.09.2019 gelesen dank Netgalley im Juni 2019 als ebook (Epub)
Genre: Biographischer Roman
Zunächst ein Satz zum Genre: Dieses Buch ist eine Biographie im klassischen Sinne, nicht einmal eine Biographie in Romanform. Die Geschichte ist insofern wahr, dass Menschen, die Michael Ende nahestanden, ihn darin wiedergefunden haben und insofern unwahr, als nicht alle Geschichten darin genauso oder zu genau der Zeit oder auch überhaupt in der Realität geschehen sind.
Die Geschichte beginnt mit Michaels Vater, Edgar Ende, der sich aufmacht, um einer Liebe hinterherzufahren und endet mit der Fahrt von ... zu Michaels Beerdigung. Dazwischen finden sich die Welten seiner Phantasie, die Realitäten der grauen Männer in seinem Leben. Die Liebe in all ihren Bildern und Taten, Glück und Trauer, Geburt und Tod, Phantasien, Italien, gute Freunde, gutes Essen, noch bessere Gespräche.
Ich habe einige seiner Bücher geliebt, Momo mehr als die unendliche Geschichte, Spiegel im Spiegel und für mich als Letztes der Wunschpunsch. Der Autor dahinter, der Entdecker der Welten, die er in seinen Büchern schuf, interessierte mich wenig. Nach diesem Buch hätte ich gern an seinem Holztisch gesessen, Brot, Käse und Wein genossen, Freunde gewonnen und mich vielleicht auch in den Mann hinter den Geschichten verliebt.
Auch wenn ich nicht erahnen kann, was wahr ist und was nicht, so malt dieses Buch doch ein wundervolles Bild des Mannes, der mit Worten Welten erschuf und zugleich in unserer Welt ein Fremder blieb, bewahrt nur von seiner Liebe zu den Menschen seines Vertrauens, selbst wenn dieses Vertrauen einmal nicht mehr trug. Bewahrt vor den grauen Herren und beschützt durch den Gedanken "Ist nur Geld" und am Ende von Meister Hora mitgenommen.
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Charlotte Roth kennt sich in der Welt und im Leben von Michael Ende sehr gut aus. "Es ist ein Roman", wird gleich zu Beginn von Charlotte Roth betont. Ein Roman der unterhalten soll und sich nicht immer so ganz an das wahre Leben von Michael Ende hält..Dabei trifft die Autorin genau den "Ende-Ton". Ein schöner Roman, der Michael Ende bestimmt gefallen hätte.
Charlotte Roth entführt mit ihrem poetischen und warmherzigen Schreibstil den Leser in die (Gedanken-) Welt von Michael Ende. Das heisst, sie beginnt mit dem Vater und dem Kennenlernen seiner Eltern. Je länger ich las, wurde mir bewusst, weshalb es wichtig war, dass man auch seine Eltern kannte. Michael Ende hat nicht nur die künstlerische Ader seines Vaters geerbt, sondern auch noch ein einige andere Wesenszüge. Aber generell kann man sagen, dass die Eltern eine wichtige Rolle in seinem Leben spielten.
Da das Buch keine Biografie im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Romanbiografie ist, muss man sich bewusst sein, dass sich nicht alles so wie beschrieben abgespielt haben kann. Jedoch hat die Autorin die nötige Sensibilität, sich in die Gedankenwelt von Michael Ende einzufühlen. Sie beschreibt sehr feinfühlig den Schaffensprozess seiner berühmtesten Bücher. Für mich jedenfalls war es ein Vergnügen diesem Michael Ende zu begegnen und ihn durch sein Leben zu begleiten. Seine fiktive Lebensgeschichte wird in diesem Buch fantastisch erzählt und lässt ihn virtuell wieder zum Leben erwecken.
Literatur vom Feinsten. Charlotte Roth hat eine Biographie über Michael Ende geschrieben.
Sie pocht darin nicht auf die Wahrheit, sondern hat ihre eigene Fantasie mit eingebracht.
Schon beim Lesen der ersten Seiten war ich gefangen. Der Schreibstil ist sehr
detailiert. Es wurde mir klar woher Ende diese ganze Fantasie hat, die in seinen Büchern
viele Leser begeistern.
Es ist kein Buch dass man in einem Rutsch durchlesen kann. Kapitel für Kapitel
und dann etwas sacken lassen. Vielen Dank für diesen großartigen Roman.
Ein ganz besonderes Buch: eine Biografie über Michael Ende in dem Stil geschrieben, in dem auch Michael Ende seine Geschichten erzählt hat.
Beginnen tut der biografische Roman mit dem Leben seiner Eltern. Über das Elternhaus lernt man Endes Wesen verstehen.
Besonders die Hintergründe zu Endes Büchern machen Lust nun auch noch einmal das gesamte Werk des Autors zu lesen.
Etwas schade ist, dass man nicht immer genau weiß, was rein biografisch ist und was der dichterischen Freiheit von Charlotte Roth entspringt.
Aber auf jeden Fall: Sehr lesenswert!
Im Herbst 1928 fährt Edgar Ende mit dem Zug von Hamburg nach Garmisch. Er ist auf der Suche nach seiner geliebten Elis, die von ihren Eltern aus seinem „Dunstkreis“ entfernt wurde. Zu schlecht schätzen sie den Einfluss des erfolglosen Künstlers auf ihre Tochter ein. Schließlich soll sie entsprechend ihres Ranges eine gute Partie machen und davon ist Edgar weit entfernt.
Edgar findet in Garmisch Elis zwar nicht, aber als er sich vor dem Regen in einen kleinen Laden flüchtet lernt er Luise Bartholomä kennen, mit der er sich gleich verbunden fühlt und die er nur vier Monate später heiratet.
Das gemeinsame Leben der beiden Außenseiter ist geprägt von Geldmangel und Kreativität. Luise schafft das Geld heran, während Edgar malt und nur hin und wieder ein Bild verkauft. Sein Stil liegt gerade nicht im Trend, mit seiner überbordenden Fantasie können nur wenige Menschen etwas anfangen. Doch Luise hält ihm den Rücken frei.
Als sich der kleine Michael ankündigt und im November 1929 geboren wird, wird der Alltag nicht leichter. Aber die Eltern schaffen ihm ein liebevolles Heim, glückliche, leuchtende Kinderjahre, an die Michael sein Leben lang gerne zurückdenkt.
Denn nicht immer wird es so bleiben. Der Umzug nach München reißt ihn aus seiner gewohnten Umgebung, die Eltern streiten und trennen sich, beiden – vor allem der Mutter - bleibt er eng verbunden, aber die Beziehungen sind ambivalent. Michael plagen Selbstzweifel, seine Schreibversuche sind zunächst von wenig Erfolg gekrönt, die Verleger verstehen ihn nicht, manche versuchen, seine Texte umzukrempeln. Mit seinem ersten Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ wird er in die Kinderbuchschublade gesteckt, in die er nie hinein wollte. Er ringt mit seinen Texten, nur selten gehen ihm die Geschichten schnell von der Hand. Zeitweise lebt er in seinen eigenen, fantastischen Welten, bekommt sie aber nicht für sich zufriedenstellend aufs Papier. Seine Frau Ingeborg wird ihm zu einer unersetzlichen Stütze. Doch auch einige andere Frauen spielen eine wichtige Rolle in seinem Leben.
Die Autorin Charlotte Roth ist mit dem Leben und Werk Michael Endes seit vielen Jahren vertraut. Mit diesem Roman – der ausdrücklich keine Biografie sein will - über sein Leben ist ihr etwas ganz Besonderes gelungen. Sprachlich ausgefeilt, poetisch und detailliert nimmt sie die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch die Gedanken- und Vorstellungswelt von Michael Ende. Sie beginnt den Bogen schon vor seiner Geburt zu spannen und beendet ihn mit seinem Tod. Durch die intensive Einbindung der elterlichen Geschichte wird umso deutlicher, wie er sich zu dem Menschen entwickeln konnte, der er war.
Dabei spielt die Autorin mit den Fakten und hält sich auch nicht immer an die chronologische Reihenfolge der Ereignisse. „Ein Romanautor verknüpft die Fakten des äußeren Lebens mit fiktiven Verdichtungen, um einen Blick in die Innenwelt zu werfen,“ schreibt sie in ihren Anmerkungen, die sie dem Buch voranstellt. Auch wenn nicht alles der objektiven Wahrheit entspricht, atmet das Buch den Geist und die Persönlichkeit Michael Endes.
Dazu hat auch Roman Hocke, langjähriger Freund und Lektor von Michael Ende, beigetragen, indem er das Buch inhaltlich kuratiert hat. „Ein Leben wie das von Michael Ende, das in der Außenwelt gleichermaßen drastische wie wunderschöne Ereignisse aufweist und mit einer reichen, einmaligen Innenwelt aufwartet, konnte aus unserer Sicht also nur in Form eines Romans lebendig gemacht werden“, schreibt er in seinem Nachwort.
Egal, ob man die Bücher von Michael Ende kennt und liebt oder nicht: Dieses außergewöhnliche Leseerlebnis kann ich jeder Leserin und jedem Leser nur wärmstens empfehlen. Es macht Lust darauf, seine Geschichten neu zu entdecken.
Wie war der Mensch, der diese wunderbaren Bücher geschrieben hat?
Am 12. November 2019 hätte Michael Ende seinen 90. Geburtstag gefeiert. Doch leider ist er bereits 1995 mit 64 Jahren verstorben. Und so kann er leider nicht diese Roman-Biografie lesen, die Charlotte Roth so wunderbar geschrieben hat. Ich glaube, sie hätte ihm gefallen!
„Charlotte Roth?“ werden sich jetzt vielleicht einige von Ihnen fragen. „Ist das nicht die Autorin mit den sepiafarbenen Büchern, in denen es zumeist um den 2. Weltkrieg und das 3. Reich geht?“ Ja, genau diese Autorin ist es. Charlotte Roth kann aber weitaus mehr. Sie hat Germanistik, Latein, Anglistik und italienische Literatur in Berlin, Neapel und London studiert. Und sie ist ein Fan Michael Endes spätestens seit sie 1979 zum ersten Mal sein Buch „Die unendliche Geschichte“ gelesen hat. Und so hat sie sich jetzt einmal an ein ganz anderes Genre getraut – eine Roman-Biografie.
Ganz am Anfang des Romans gibt es eine Anmerkung der Autorin, in der sie noch einmal ganz deutlich darauf hinweist, dass dieses Buch „[…] ein Roman ist. Keine Biografie. Dass Menschen Michael Ende – und/oder sogar sich selbst – darin wiedererkennen , würde ich mir sehr wünschen. Dass sämtliche Fakten erkenn- und nachschlagbar sind, war hingegen nicht mein Wunsch, denn wie gesagt: Dieses Buch ist ein Roman.“
Das Buch beginnt noch vor der Geburt Michael Endes. Sein Vater, der Hamburger Maler Edgar Ende, reist nach Garmisch. Er sucht nach einer Frau und findet letztendlich eine andere – nämlich seine spätere Ehefrau Luise Bartholomä. Es ist eine ungewöhnliche Beziehung zwischen diesen beiden Menschen. Sie ist bereits siebenunddreißig, er knapp achtundzwanzig Jahre alt. Sie hat ein kleines Geschäft, in dem sie Spitze, Schmuck und allerlei Krimskrams verkauft. Ihre Liebe entdecken sie anscheinend über ihr gemeinsames Interesse an den Lehren Rudolf Steiners. Während Edgar Ende relativ weltfremd erscheint, versucht seine Frau mit ihrem Geschäft erst sie beide und nachher auch den gemeinsamen Sohn über Wasser zu halten. Es ist sicherlich kein einfaches Leben, denn die Bilder von Edgar sind zwar sehr außergewöhnlich, finden aber selten Käufer. Was die Familie aber hat, ist ihre große Liebe zueinander und ihre Fantasie. Später zieht die Familie nach München, da er sich dort bessere Möglichkeiten für seine Bilder erhoffte. Doch inzwischen hat das 3. Reich begonnen und seine Bilder gelten als entartete Kunst.
Michael Ende wächst also in der Zeit des 3. Reichs auf. Wie nimmt er diese Zeit wahr? Was macht es mit ihm und seinen Eltern, dass der Vater nicht mehr malen darf, später sogar als Soldat eingezogen wird.
Als junger Mann versucht Michael Ende seinen eigenen Weg zu finden. Erst will er Schauspieler werden, dann versucht er sich daran Theaterstücke zu schreiben. Und irgendwann Ende der 50ger Jahre schreibt er sein erstes Buch, was ein erster kommerzieller Erfolg wird – „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Für dieses Buch gewinnt er sogar gleich auf Anhieb den Deutschen Jugendbuchpreis. Doch eigentlich will er gar keine Kinder- und Jugendbücher schreiben. Er will nicht in eine Schublade sortiert werden. Und so versucht er sich immer wieder einmal an anderen Themen. Doch seine bekanntesten Erfolge bleiben seine Kinder- und Jugendbücher, obwohl es auch andere Facetten von ihm gibt.
Was für ein Mensch ist Michael Ende? Dadurch, dass seine Mutter ihn erst mit knapp 38 Jahren bekommen hat, vergöttert sie ihren Sohn und behütet ihn über alle Maßen. Und auch später findet Michael Ende immer wieder starke Frauen, die die praktischen Dinge des Lebens für ihn erledigen. Er scheint hier ein wenig wie sein Vater zu sein – ein Künstler durch und durch, etwas weltfremd und gerade Gelddinge interessieren ihn überhaupt nicht. Dies wird ihm in späteren Jahren noch einmal zum Verhängnis werden.
Charlotte Roth folgt seinem Leben bis zu seinem Tod. Den Hauptteil des Buches nimmt sein Leben als erwachsener Mann und Autor ein. Wir lernen die wichtigen Frauen seines Lebens kennen, erfahren viel, wie er seine Bücher schreibt. Wir lernen seinen Verleger und Lektor kennen und auch weitere Freunde und Bekannte. Wir fühlen uns in seinem Haus in Genzano di Roma Zuhause und leiden mit ihm mit, als er wieder zurück nach München geht.
Mich hat dieses Buch sehr positiv überrascht. Zum einem wusste ich so gut wie gar nichts über Michael Ende. Dabei habe ich den Autor auch bereits 1979 für mich entdeckt. Damals habe ich „Die unendliche Geschichte“ als „Lohn“ für ein 14 tägiges Praktikum in einer Buchhandlung bekommen. Das Buch war ganz frisch erschienen. Kurz danach habe ich auch „Momo“ gelesen, aber zu dem Zeitpunkt war ich für dieses Buch wohl noch zu jung. Nun möchte ich es bei Gelegenheit noch einmal wieder lesen. Ich habe mir weder 1979 noch später Gedanken über den Autor gemacht, der diese wunderbaren Bücher geschrieben hat. Ich wusste auch nicht, dass die Kritiker seine Bücher immer abgelehnt haben.
Michael Ende ist augenscheinlich ein ausgesprochen interessanter Mensch gewesen. Allerdings auch ein sehr eigenwilliger Mensch. Und ich glaube Psychologen hätte ihre Freude an ihm und seiner Prägung durch seine gehabt .
Bei diesem Buch wurde ich aber nicht nur wegen des ausgesprochen interessanten Inhalts überrascht, sondern auch, weil es eine ganz andere Charlotte Roth ist, die wir hier kennenlernen dürfen. Ihre Sprache, in der sie die Geschichte Michael Endes erzählt, ist so ganz anders als wir sie sonst aus ihren Romanen kennen. Es ist ein Buch, in einer wunderbaren Sprache, die ideal zu dem Menschen und Autor Michael Endes passt. Mich hat dieses Buch, was ich übrigens auch optisch sehr gelungen finde, begeistert. Und ich hoffe sehr, dass es möglichst viele Leserinnen und Leser findet. Und vielleicht entdecken Sie dann sogar noch einmal seine Bücher neu!?
Michael vom bunten Haus
Die Schriftstellerin Charlotte Roth lese ich schon seit vielen Jahren gerne. Ihr neuer Roman „Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit“ ist eine Geschichte über Michael Ende. Roman Hocke hat Michael Ende noch gekannt kuratierte den Inhalt und schreibt ein Nachwort.
Charlotte Roth hat Michael Endes Leben von der Geburt 1929 bis zum Tod 1996 eine interessanten Flair gegeben.
Ich war erst etwas skeptisch, zwar kennt ja jeder Lukas den Lokomotivführer, aber mit dem Autor hatte ich mich nicht befasst.
Diese Geschichte hat mich fasziniert.
Seine Kindheit im Bunten Haus ist bildhaft geschrieben.
Manchmal war mir der Protagonist zwar etwas blauäugig, aber das ist er wahrscheinlich auch gewesen .
Die Autorin beschreibt sein Wesen respektvoll und mit Gefühl. So habe ich einen Menschen mit Ecken und Kanten, Hochs und Tiefs, kennen gelernt. Ich war von dem Roman fasziniert und möchte ihn gern weiter empfehlen.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es beinhaltet interessante Thematiken :-)
Das Cover und der Titel sind für mich ansprechend gestaltet.
Es ist der Roman eines Lebens. Und dieses Leben ist bunt, wechselhaft, italienisch, geprägt von Frauen, der Fantasie und dem Wunsch, in dieser Welt etwas zu bedeuten. Charlotte Roth hat in Zusammenarbeit mit Roman Hocke, der zum Schluss ein enger Vertrauter Michael Endes war, ein Buch geschaffen, das sich ohne Weiteres in den Kanon der Ende-Literatur einordnen könnte und sich in seinem Kern anfühlt wie eine ehrliche Hommage an den Künstler und Literaturmenschen, der heute Kult und Kultur ist.
„Die Schildkröte war ein Tier, das kein anderes zum Feind hatte und auch keinem anderen von Nutzen war, das sichtlich auf der Welt keinen Zweck erfüllte, sondern sich damit begnügte, salatfressend auf ihr vorhanden zu sein.“
Dabei verliert sich der Stil oftmals in einem sanften Rausch an Kitsch, der sich zugegeben wohlig im Leser ausbreitet und die Zeilen wohlwollend miteinander verbindet. Besonders der Beginn, wenn Michaels Kindheit erzählt wird, rückt das Magische und Fantasievolle mit Machtwort in den Vordergrund. Sie retten den Jungen, der ein bisschen anders ist, nicht viele Freunde hat, der die Schule hasst und in seinem jungen Alter zum ersten Mal den Männern in den braunen Anzügen begegnen muss. Jung erlebt er Krieg, Verlust und Trauer, ein System, das Menschen verachtet, und daneben seine kleine Oasen-Familie, die ihn vor allem abschirmt und mit Zuneigung beschüttet. Vom Maler-Vater erbt er die Liebe zum geschriebenen Wort, zum Künstler-Sein und die Opfer, die man gewillt sein muss, zu bringen, wenn man ein Selbst sein will. Schauspieler soll er werden und frei sein, aber die Jugend, das Selbstbewusstsein, oder das Fehlen solchen, und das Leben hindern ihn daran. So beginnt sein langer Kampf um künstlerische Anerkennung, die ihn spät und mit voller Wucht zum Schriftsteller macht.
„Ich nenne mich Schreiber, aber in Wahrheit habe ich nicht einmal einen Beweis dafür, dass ich schreiben kann oder es je können werde.“
So ein ganzes, komplexes Leben ist schwer in zusammenfassende Worte zu fassen, besonders wenn einige Eckdaten so prominent sind. Endes erstes Buch, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, erscheint erst in seinen Dreißigern, Die Unendliche Geschichte noch viel später. Das Davor und das Danach liegen dabei so nah beieinander und irgendwie auch ganz weit voneinander entfernt, aber bleiben wird immer der unsichere Mann, der eigentlich ein großer Künstler sein will. Er will sich um nichts sorgen, als um seine Geschichten – seine Momo, seinen Lukas, seinen Bastian –, schätzt die Liebe und die Frauen , seine Frau noch mehr viel, viel mehr, die ihm Struktur gibt. Charlotte Roth bringt alles in einen literarischen, detailreichen Kontext und erzählt ein Buch von einem Mann, der seinen Platz findet und dabei Hilfe braucht, um nicht unterzugehen.
„Es wäre gegen das Schreiben ja auch nichts zu sagen, wenn es nicht stets mit dieser quälenden Überzeugung einherginge, dass ich in Wirklichkeit gar nicht schreiben kann. Dass mich demnächst jemand als Scharlatan entlarven wird. Und wie du weißt, entlarvt mich das Heer Kritiker auch prompt jedes Mal. Das macht es nicht leichter.“
Verträumt, magisch, liebevoll – das sind wohl die richtigen Charakteristika für diesen Roman. Denn das ist er: Ein Roman mit biografischen Bezügen ohne Anspruch auf absolute Korrektheit, der mit seiner Sprache verzaubert, nachhaltig beeindruckt und in seiner ganzen Szenerie und Atmosphäre einen wunderbaren Leserausch erzeugt. Die absolute Wahrheit, die irgendwo darin verborgen liegt, ist gleichzeitig essenziell und nebensächlich, ist doch das Leseerlebnis das, worüber danach gesprochen werden muss. Und das ist einzigartig, ein kleiner Rausch in der Realität, eine Hommage an Michael Ende, ein irgendwie auch ehrliches Portrait eines Träumers.
„Wie seltsam das war, dass einer das Alleinsein so lastend empfand, der doch auf der anderen Seite so viel Zeit für sich selbst benötigte und gern stundenlang allein beschäftigt war. Ich bin ein geselliger Eremit.“
Kurz: Eine große Empfehlung, nicht nur für Ende-Fans.
Als Kind eines Künstlers wächst Michel Ende in armen aber herzlichen Verhältnissen auf. Seine Fantasie wird sowohl von der Mutter als auch vom Vater und seiner Kunst angeregt, sodass er sich immerzu in Abenteuer flüchten kann. Die Zeiten bringen aber auch schlechtere Bedingungen mit sich und die Realität, die immer wieder über Michaels Fantasie hereinbricht.
Das Buch beginnt zu einer Zeit, als Michaels Vater Edgar einer anderen Frau hinterherjagt um in Garmisch Michaels Mutter kennenzulernen. Auch wenn die nachfolgende Zeit eine voller Liebe in der kleinen Familie ist, hängt immer ein melancholischer Schatten über der Erzählung. Das Unvermögen mit seinen Bildern Geld zu machen aber auch die Angst der als Waisenkind aufgewachsenen Mutter, wieder verlassen zu werden, trüben die schönen Momente. Im Gegensatz dazu stehen die Szenen, die die Familie aus dem Alltag entfliehen lassen. Dazu dienen nicht nur die Zeichnungen und Bilder seines Vaters, sondern auch die Geschichten seiner Mutter.
Ein Umzug bringt Abenteuer und neue Freunde in Michaels Leben. Die Zeiten, in denen sein Vater seine Bilder verkaufen kann, dauern aber nicht lange, da seine Kunst als entartet eingestuft wird. Ein neuerlicher Umzug bringen Michael die „bösen Zeiten“ näher. Dabei sind es weder die Machtergreifung der Nazis als der ausbrechende Krieg, die der Junge so richtig fassen kann. In wenigen Momenten erkennt zwar auch er den bösen Einfluss von außen – so beim Verlust seiner Tante, die Jüdin war – für ihn sind es aber mehr der Streit zwischen den Eltern und das scheinbare Auseinanderbrechen der Familie, die die schlechten Zeiten bestimmen. Der Einzug seines Vaters und die Bomben über der Stadt erreichen aber auch Michael, der es sich angewöhnt hat in fantasievolle Welten zu entfliehen.
Der Krieg erreicht Michael doch noch und lässt ihn vom Kind zum jungen Mann wachsen. Nicht nur der Vater kommt verändert daraus zurück. Auch Michael stürzt sich nun ins Leben und will vor allem genießen. Eine Karriere als Schauspieler scheitert, er selbst sieht sich aber auch mehr als Theaterschreiber. Die Begeisterung für seine Werke hält sich von außen aber in Grenzen. Und immer wieder sind es die Einblicke in die Welt seiner Familie, die einen traurigen Beigeschmack mit sich bringen.
Als er Ingeborg Hoffmann begegnet, wird sein Leben von ihr und der Mutter bestimmt, die nachdem sie vom Vater verlassen wird, ihre ganze Liebe auf ihn richtet. Nicht nur hier, sondern auch in der Zeit, als er und Ingeborg in Italien leben und Michael endlich Erfolg mit seinen Kinderbüchern hat, spielt die Liebe eine bedeutende Rolle. Selten kann man sie aber als rein gutes Gefühl genießen. Als Künstler ergeht es Michael so wie seinem Vater – er ist getrieben von seinem Inneren, die Kritiken scheinen ihn zu zerschmettern und seine Gefühle sind manchmal zuviel für ihn und die, die sie treffen. Auch zeigt sich hier sein Kampf mit den Geschichten, die aus ihm herauswollen und doch keine Befreiung finden. Die Geburt der berühmtesten Werke ist damit nicht nur mit Glück verbunden. Und immer wieder sind es überbordende Liebe, Sehnsucht und große Freundschaften, die Glück versprechen aber auch eine gute Portion von Verzweiflung in sich bergen können.
Die Autorin betont, dass es sich um einen Roman und keine chronologisch, faktisch immer nachweisbare Biografie handelt. Dennoch wird hier das Leben des Autors Michael Ende erzählt, das durch die Wahl dies im Zuge eines Romans zu machen, weniger sachlich dabei umso emotionaler wirkt. Dadurch, dass erst seine realistische aber hoffnungsvolle Mutter die Geschichte bestimmt um dann auf den unschuldigen aber schon durch das harte Leben geprägte Michael zu wechseln, gibt der Erzählung schon von Beginn an einen sehr melancholischen Charakter. Auch der erwachsene Michael und die Menschen, die ihm nahe stehen zeigen immer wieder traurige Züge an sich und passen damit in die Grundstimmung des Buches. Mehr als in einer distanziert verfassten Biografie kann man hier mit den Personen mitleiden und mithoffen. Fehlerlos sind sie dabei nicht und erscheinen damit umso menschlicher.
Fazit: Michael Endes Leben wird hier facettenreich aber auch überschattet von den Erlebnissen seiner Kindheit und von seiner Künstlernatur erzählt. Die eingefangenen Emotionen sind stark aber nicht nur positiv ausgerichtet. Hoffnung und Melancholie halten sich die Waage, was die Lektüre zu keiner leichten Kost macht – aber genau das war, was mich vereinnahmen konnte.
Da Buch zu lesen ist ein wahrer Genuss. Charlotte Roth entführt den Leser in die Welt der Familie Ende. Sie beginnt mit dem Vater von Michael und wechselt dann immer mehr zum Sohn. Durch ihren einfühlsamen Schreibstil kann man immer mehr das Denken und Handeln von Michael Ende verstehen. Aus Sicht eines Lehrenden ist dieses Buch durchaus als Sekundärliteratur zu empfehlen. Sicherlich, und das schreibt Frau Roth ja bereits am Anfang, ist es keine Biographie sondern ein Roman. Dies ist aber ein großer Vorteil für das Leseempfinden. Die Geschichte liest sich locker und leicht und wird nicht ständig vom Kreisen um Fakten gestoppt. Somit gewinnt man schnell einen Eindruck der Welt in der Ende lebte und liebte.
Ein wunderbares Buch, welches das Leben von Michael Ende mit fiktiven Gedanken und Erlebnissen spickt. Sprachlich sehr angenehm und hat mich tief berührt.
Meine VideoRezension: https://www.youtube.com/watch?v=LSPJ4zbjG9M
Dieser Roman über das Leben Michael Endes hat mir gut gefallen, da es mich anregte, die Bücher von Ende noch einmal zu lesen, insbesondere die beiden Jim Knopf Titel. Mit dem neu erworbenen Wissen um die Kindheitsgeschichte von Michael Ende wird die Lektüre bestimmt noch mehr Spaß machen. Auch werde ich mich mit Edgar Ende, dem Vater, beschäftigen.
Michael Ende ist mir durch das Buch nicht sympathischer geworden dank seines Egoismus bei diversen Gelegenheiten. Was wäre er geworden, wenn nicht seine Mutter und später seine erste Ehefrau ihre eigenen Bedürfnisse derart zurückgestellt hätten?
Die Schilderungen, wie er um seinen ersten Bucherfolg kämpft und welche harte Arbeit und Qualen hinter jedem Titel steckten, beeindruckten mich.
Ein Sternchen fehlt, weil die Autorin ihre Figuren zu oft „brennen“ ließ und der Lektor/ die Lektorin dies hat durchgehen lassen. Das fand ich nervend.
Großartig! Charlotte Roth hat as geschafft, den Zauber von Michael Endes Büchern einzufangen und in diesen Roman zu bringen. Man hat wirklich das Gefühl, ihn jetzt ein bisschen zu kennen - nun werde ich erstmal seine Bücher erneut lesen mit einem ganz anderen Blick, aber nicht weniger Begeisterung. Wirklich ein tolles Buch für alle, die sich je in einer seiner Welten verloren haben!
Ein lesenswertes Buch!
Mir hat diese Roman-Geschichte, bei der es um die Biografie von Michael Ende geht, ganz gut gefallen. Ich habe sehr viel über sein Leben erfahren und für mich war es ein Muss, dieses Buch zu lesen, da ich ein großer Fan von diesem Autor war. Ich liebe seine Geschichten und könnte sie immer wieder lesen und daher bin ich dankbar, dass „Charlotte Roth“ diese Roman-Geschichte geschrieben hat.
Danke an den Verlag und auch an NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Selbst wer den Autor Michael Ende nicht kennt, ist wahrscheinlich schon einmal seinen Helden begegnet: dem abenteuerlustigen Jim Knopf und seinem Freund Lukas, dem Lokomotivführer auf ihren Reisen in der Lok Molly; der träumerischen, aber mutigen Momo, die sich gegen die Grauen Herren stellt, die den Menschen ihre Zeit und damit ihre Lebensqualität rauben; den zauberhaft-magischen Gestalten aus Phantásien rund um Atreju, den Drachen Fuchur und die Kindliche Kaiserin.
In diesem biographischen Roman erzählt Charlotte Roth von wichtigen und prägenden Lebenserfahrungen des Schriftstellers, dem wir diese wunderbaren Figuren verdanken: von seiner Kindheit als Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende, der lange Zeit als "entartet" verfemt war, von der frühen engen Verbindung seiner Eltern, die sich für Anthroposophie und Spiritualität interessieren, von der intensiven Bindung an seine Mutter nach der Trennung der Eltern, vom bohemienhaften Leben in den Schwabinger Künstler- und Theaterkreisen der Nachkriegszeit, von seinem späteren, inspirierenden Refugium in den Bergen bei Rom, von seinen Erfolgen und seinem Scheitern, von seinen Träumereien und Inspirationen, von unerfüllten Ambitionen, als Schriftsteller für Erwachsene ernst genommen zu werden, von Enttäuschungen im Medienbetrieb und von den beiden großen Lieben seines Lebens.
Ein vielschichtiges Buch, das nicht nur die Leser von Michael Endes Kinderbüchern begeistern kann, sondern auch als psychologische Darstellung eines intensiven familiären Dreiecksverhältnisses interessant ist. Neben Einblicken in verschiedene künstlerische Milieus zeigt es auch, welche Sprengkraft Bücher wie "Die unendliche Geschichte" entwickeln konnten und wie sich die offizielle literarische Kritik in Deutschland bisweilen schwer tat mit Literatur für Kinder und/oder mit literarischen Erfolgen.
Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen , die Michael Ende nicht preisgab , ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern.
Ich gebe zu, dass ich bisher gar nicht so viel von Michael Ende gelesene habe. Doch nun, da ich selbst Mama bin - bekomme ich wieder einen Zugang zu all den für mich vergessenen Büchern. Für mich war dieser Roman - die Autorin schreibt selbst, dass es keine Biografie darstellen soll - sehr interessant und schön geschrieben. Ob sie etwas für Menschen ist, die sich schon eingehender mit ihm beschäftigt haben kann ich nicht sagen. Für einen Neuling wie mich jedoch, war es sehr spannend in diese (seine) Welt einzudringen. Die Sprache ist verständlich und man kann sich sehr gut vorstellen wie die Welt aussehen soll. Ein wirklich tolles und kurzweiliges Buch.
Wer kennt Michael Ende nicht? Dieses Buch zeigt uns den Mann hinter den fantastischen Geschichten, die uns in der Kindheit begleitet haben und hoffentlich auch noch viele Kinder begleiten wird. Charlotte Roth erzählt auf sehr eindrucksvolle Art und Weise von diesem einzigartigen Menschen. Nicht nur ein Buch für Fans!
Es ist ein bissel magisch und sehr liebevoll geschrieben, diese besondere Roman-Biographie - für Fans von Michael Ende ein grosser Lesespaß, und man wird seine Bücher vielleicht doch noch mal "neu lesen".
Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Leseexemplar!
Michael Ende, eine Persönlichkeit, die man aus der deutschen Autorenlandschaft nicht mehr wegdenken kann. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet, verfilmt und sind zu modernen Klassikern geworden.
Doch was weiß man eigentlich über den Autoren, hinter diesen Büchern? .
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Charlotte Roth hat sich dieser Aufgabe angenommen und eine Romanbiografie erschaffen, die Michael Ende geradezu lebendig werden lässt. Wir begleiten ihn von seiner Geburt an, erfahren viel über das Leben seiner Eltern, die es in einer schwierigen Zeit alles andere als leicht hatten. Doch sie haben gekämpft, für ihren Sohn, für die Malerei des Vaters und ums überleben. Michael Ende entstammt also einer Künstlerfamilie, die ihn prägt und seinen Weg unterstützt.
Dieser Weg ist alles andere als einfach und nur durch seine baldige Frau, schafft er den Durchbruch. Mit Jim Knopf startet seine einzigartige Laufbahn als Schriftsteller. Von den Literaturkritikern ignoriert und von den Lesern geliebt, schreibt er trotz Stolpersteinen und Hindernissen weitere Bücher. .
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Die Autorin lässt uns teilhaben am Leben von Ende, seinen Erfolgen, seinen Niederlagen und Rückschlägen. Durch die Lektüre dieses Buches habe ich jetzt das dringende Bedürfnis "Momo" und auch die "Unendliche Geschichte" zu lesen! Da ich als Kind lediglich den "Wunschpunsch" inhaliert habe. Dieses Buch gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights!
"Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit." Der Titel hat mich direkt angesprochen und natürlich das Thema: Wie viele andere bin ich mit der "unendlichen Geschichte" "Momo" und Co. aufgewachsen und war ganz gespannt darauf, in die Welt ihres Schöpfers einzutauchen.
Der Sprachstil hat mir gut gefallen und ich hab mir tatsächlich einige Sätze aufgeschrieben, die ich besonders schön fand. Allerdings muss ich sagen, dass sich das Buch doch ein wenig gezogen hat. Etwa zwei Drittel habe ich richtig, den Rest dann leider nur noch quer gelesen. Es war total interessant, etwas mehr über diesen besonderen Mann zu erfahren, deshalb finde ich es schade, dass mich seine Geschichte hier nicht so fesseln kann. Einem Michael-Ende-Fan würde ich es aber trotzdem empfehlen!
Mir hat dieser biographische Roman sehr gut gefallen! Charlotte Roth ist eine geschickte Erzählerin. Sie hat Michael Endes Lebensgeschichte sehr gut beschrieben, das Kennen- und Liebenlernen seiner Eltern so intensiv dargestellt, dass man die Gefühle sehr gut nachvollziehen konnte und traurig war, als dieser innige Familienzusammenhalt nach und nach zusammenbrach. Sprachlich hat es mich sehr an Michael Endes "Unendliche Geschichte" und an "Momo" erinnert, fast kam es mir vor wie eine Autobiographie.
Ich werde dieses schöne Buch weiterhin gern meinen Kunden empfehlen!
https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/ID143200428.htmlMichael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Ich gebe zu, dass ich bisher gar nicht so viel von Michael Ende Gelesene habe. Ich bekomme wieder einen Zugang zu all den für mich vergessenen Büchern. Für mich war dieser Roman sehr interessant und schön geschrieben. Ob sie etwas für Menschen ist, die sich schon eingehender mit ihm beschäftigt haben, kann ich nicht sagen. Für einen Neuling wie mich jedoch, war es sehr spannend in diese Welt einzudringen. Die Sprache ist verständlich und man kann sich sehr gut vorstellen wie die Welt aussehen soll. Ein wirklich grossartiges und kurzweiliges Buch. Empfehlenswert.
"Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit" von Charlotte Roth ist eine Romanbiografie über den Schriftsteller Michael Ende. Wie vermutlich die meisten Kinder habe ich dessen berühmtesten Bücher "Lukas und der Lokomotivführer", "Momo" und "Die unendliche Geschichte" als Kind begeistert gelesen (und vor allem die Augsburger Puppenkisten Adaption vom Lukas geliebt). Mit seinem Leben und seiner Entwicklung als Autor habe ich mich aber nie näher beschäftigt. Trotzdem hat mich die Idee einer Romanbiografie über sein Leben sofort angesprochen, schon alleine durch den sehr faszinierenden und inspirienden Titel.
Die Geschichte beginnt schon vor der Geburt Michael Endes, mit dem Kennenlernen seiner Eltern Edgar Ende und seiner Mutter Luise. Edgar Ende ist Künstler und Maler, vor und auch nach Michaels Geburt in Garmisch-Partenkirchen nur mit sehr wechselhaftem und unzuverlässigem kommerziellen Erfolg gesegnet. Michaels Mutter liebt ihren kleinen Sohn abgöttisch, eine Liebe die schon in den ersten Jahren des Familienlebens bei mir beim Lesen ein etwas unwohles Gefühl hervorrief, obwohl nichts im Text eine Erklärung dafür lieferte. Das das Gefühl etwas gerechtfertigt war, zeigte sich im späteren Verlauf des Buches allerdings noch, denn die Liebe von Michaels Mutter erschien dann später doch oft als durchaus "erdrückend". Auch der starke Zusammenhalt der armen aber glücklichen Familie aus den ersten Jahren bleibt nicht lange erhalten, so dass Michaels Kindheit zuerst durch viele erbitterte Streitereien der Eltern und dann auch noch durch die Gräuel der Nazi-Zeit geprägt sind. Trotzdem bekommt Michael von seinen Eltern schon immer ein Faible für Kunst, Fantasie und Träumereien vermittelt. Nachdem es beruflich für seinen Vater zuerst etwas bergauf ging, wird dessen Kunst während der Nazizeit zu entarteter Kunst erklärt und verboten, die Familie landet wieder ganz am Anfang und kann sich nur durch die Arbeit der Mutter als Heil-Masseurin mit Mühe und Not in einer kleinen Münchner Wohnung über dem Wasser halten.
Beeindruckend fand ich bei dem Teil der Geschichte die Erzähl- und Bildkraft der Autorin Charlotte Roth, die den Einfluss der schwierigen Zeit auf das Kind Michael so lebhaft vermittelte, dass es für mich eine der eindrücklichsten und bewegendsten Schilderungen einer Kindheit im 3. Reich war, auch wenn das hier nur einen relativ kleinen Teil der Geschichte ausmachte. So lernte ich auch in diesem Buch das erste Mal welchen Einfluß diese Kindheitserfahrungen zum Beispiel auf die Entstehnung von "Momo" waren und was Hintergrund und Inspiration für die Zeit stehlenden Grauen Herren waren, etwas das mir als Kind nicht bewußt war.
Der 2. Teil des Buches beschäftigt sich dann entsprechend einerseits überwiegend mit Michael Endes schriftstellerischer Karriere, die durch bemerkenswert viele Zweifel, Schreibblockaden und Fehlschläge geplagt war und andererseits mit seinen Beziehungen zu seiner ersten Ehefrau, der Schauspielerin Ingeborg Hoffmann, deren großen Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen, sowie seinem etwas schwierigem Verhältnis zum Thema Treue. Besonders interessant fand ich auch zu erfahren wie schwierig und für den Autor deprimierend der Prozess der Verfilmung von "Die unendliche Geschichte" verlief und wie unzufrieden und verhasst der endgültige Film für Michael Ende war (er wurde nur unter Androhung einer für seinen Verlag und ihn selbst existenzbedrohenden Klage dazu genötigt sich nicht mehr gegen den Film zu positionieren) . Da ich den Film als Kind gar nicht so schrecklich fand (obwohl ich die Kritik von Michael Ende aus dem Buch jetzt im Nachhinein schon gut nachvollziehen kann und es auch als Kind schon etwas merkwürdig fand, dass Fuchur aussieht wie ein putziger Hund), war das quasi erst mal etwas schockierend. Aber genauso habe ich erst dieses Jahr erfahren, dass Stephen King die doch sehr kultige Verfilmung von "Shining" mit Jack Nicholson hasste. Vermutlich kommt es gar nicht so oft vor, dass eine Romanverfilmung die künstlerischen Ansprüche des Autors erfüllt.
Sprachlich und stilistisch fand ich das Buch wirklich herausragend und auch sonst hat es mir immens Spaß gemacht auf diese Art und Weise mehr über den Autor Michael Ende und seine Werke zu erfahren. So erhält man als Leser nochmal einen ganz anderen Zugang zu den Texten und Figuren eines Autors und ich habe richtig Lust bekommen die Klassiker von Michael Ende unter diesen neuen Voraussetzungen mal wieder zu lesen. Fans von Biografien (man sollte sich bewusst sein, dass bei einer Romanbiografie der künstlerische Ausdruck vor 100% Faktentreue steht, was im Vorwort auch betont wird) und Fans von Büchern über Autoren und Literatur, sowie allen Lesern, die Michael Endes Bücher mögen empfehle ich das Buch uneingeschränkt.
Dieses Buch ist keine Biografie im eigentlichen Sinne , sondern eine Biografie in Romanform geschrieben.
Die Autorin Charlotte Roth entführt die Leser mit ihrem warmherzigen Schreibstil in die Welt von Michael Ende.
Großartig umgesetzt und sehr interessant zu lesen.
Klare Leseempfehlung von mir.
Michael Ende wäre am 12. November 2019 90 Jahre alt geworden. Das war wohl mit ein Grund für Frau Roth, dieses besondere Buch zu schreiben. #DieGanzeWeltIstEineGroßeGeschichteUndWirSpielenDarinMit würdigt nicht alleine das Leben des Autors. Auch sein steiniger Weg bis zum ersten Erfolg wird eindrucksvoll geschildert. Herr Ende wurde nicht mit einem goldenen Löffel in der Hand geboren. Sein Vater, ein unbekannter Maler, dessen Werke als „entartete Kunst“ gebrandmarkt wurde, trug nicht viel zum Lebensunterhalt bei. Die Mutter war es, die dafür sorgte, dass das Ehepaar nicht hungerte. Sie arbeitete hart in ihrem kleinen Laden, der gerade so viel einbrachte, dass sie ein Dach über dem Kopf und immer etwas zu Essen hatten. Als dann Michael auf die Welt kam, musste ein dritter Mund gestopft werden. Das machte das Leben nicht einfacher. Aber es war die Liebe der Eltern und der Zusammenhalt der Familie, der sie für Michael bis an sein Lebensende so einzigartig erschien.
Das Buch ist eine Mischung aus Fakten und Fiktion. Als Michael auf die Welt kam, war seine Mutter bereits 38 Jahre alt und er musste durch Notkaiserschnitt entbunden werden. Vielleicht war es dieser Umstand, dass Mutter Luise so abgöttisch an dem Kleinen hing. Frau Roth schrieb über das Leben Endes von der Wiege bis zur Bahre. Und das machte sie mit so viel Gefühl, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Sprachgewaltig, ja, auch blumig, vermittelte sie mir die Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg hautnah. "Die sind nie weg, die Braunen. Die kleiden sich jetzt nur in Grau."
Auch die Schwierigkeiten Endes, bis sein Jim Knopf endlich anerkannt und gelesen wurde, erlebte ich mit. Der Roman ist ein erstes Highlight in meinem Lesejahr 2020. Jetzt werde ich wohl endlich auch mal ein Buch von Michael Ende lesen. Er ist mir durch das Werk von Frau Roth ans Herz gewachsen. Das Nachwort schrieb Roman Hocke, der mit Herrn Ende eng verbunden war.#NetGalleyDE
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Rezension zu "Die ganze Welt ist eine grosse Geschichte" am 08.12.2020 um 19:55 Uhr
Edgar malt und zeichnet sehr gerne. Geht dabei auch sehr sinnlich immer seinem Lebensweg nach. Heute sitzt er im Zug und hat ein wunderbares Buch zu lesen bei sich, einen Schatz, an den er die ganze Zeit über denkt...
Wie heisst dieser Schatz???🤔
Und wann wird Er es lesen???🤔
Diese Geschichte habe ich mir die Tage durchgelesen und finde sie dabei auch wirklich sehr poetisch verfasst mit einer nachdenklichen Art und Weise dabei.
Etwaige Enttäuschungen habe ich dabei auch sehr mitgefühlt. Der lockere Schreibstil hat mir dabei auch sehr zugesagt. Sehr schön finde ich darin unter anderem ein wunderbares Mopsgedicht:
"Immer lustig - immer froh
Wie der Mops im Paletot
Denn die grosse Pleite
Kommt ja sowieso
irgendwann um die Ecke" (diese Zeile ist von mir).
Dieser kleine Text entspricht aber auch wirklich der Wahrheit in unserem bisherigen Menschenleben. Da es ja bekanntlich auch nicht einfach ist. Sympathisch ist es mir dabei aber auch sehr gewesen.😁😁😁
Da es mich diesbezüglich auch sehr überzeugt hat, bekommt es nun von mir die wohlverdienten 5 Sterne plus ein grosses Lob dazu an die liebe Autorin und allen mit daran Beteiligten.😁😁🤔
🧁lichst empfehlen kann ich es Jedem von Euch 🍧
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Ein toller biographischer Roman. War etwas skeptisch ob Frau Roche das so gut gelingt.. Aber ich wurde mehr als positiv überrascht. Man kennt immer nur seine Geschichten (Jim Knopf, Momo etc).. Hier bekommt man einen tollen Einblick in Michael Endes eigenes Leben.
Berauschend gut geschrieben
Charlotte Roth, Literaturwissenschaftlerin und Autorin, ist mit dem vorliegenden Buch etwas ganz Besonderes und absolut Bewundernswertes gelungen. Und zwar eine romanhafte, poetisch erzählte Biographie, die so viel mehr als eine Biographie ist. Eher ein Erspüren, ein Nachspüren dessen, was Michael Ende ausmachte. Eine Roman-Biographie also als etwas Er-Dichtetes, als etwas Ver-Dichtetes im direkten Wortsinn. Nein, Charlotte Roth ist keine Biographin, sondern eine künstlerische Gestalterin eines Lebens, in das sie tief, tief eingedrungen ist und das sie mit ihrer persönlichen wunderbar poetischen Sprache wiedergibt. Und womöglich kommt Charlotte Roth und mit ihr somit auch der Leser dem Menschen Michael Ende dadurch sehr viel näher als jegliche theoretische, chronologische Auflistung an Lebens- und Werkfakten es je leisten könnte.
Der Titel (ein Zitat aus „Momo“) könnte gar nicht treffender sein, aber verkaufsfördernd ist er vermutlich nicht, denn für den oberflächlich schweifenden Blick eines Menschen in einer Buchhandlung ist er zu lang. Oder wirkt er vielleicht gerade deshalb anziehend? Wie auch immer, hinter dem Titel verbirgt sich ein Buch, das zu lesen mich begeistert hat wie schon lange keines mehr und dem ich viele vorurteilsfreie Leser wünsche.
Über den Inhalt muss man nicht viel erzählen. Der Roman beginnt mit dem Elternhaus von Michael Ende. Sowohl der Vater, Edgar Ende, eine schwierige Künstlerpersönlichkeit, als auch die Mutter Luise, erfüllt von geradezu besitzergreifender Liebe zu Michael, lernen wir sehr ausführlich kennen, was dem Leser ein gewisses Grundverständnis für die Persönlichkeit Michael Endes schenkt. Wir verfolgen seinen Lebensweg, sein verzweifeltes Ringen, sein permanentes Suchen, unterbrochen von nur kurzen Zeiten des entspannten Zurücklehnens, des wachsenden Erfolges. Wir erleben mit Michael Ende Lüge und Betrug, Neid und Profitgier und am schlimmsten schmerzend viel Unverständnis.
Der Schreibstil der Autorin ist sensibel, inhaltsreich, psychologisch klug, mit großer emotionaler Kraft, deshalb nichts für oberflächliche Schnellleser. Zuviel steckt in den Sätzen. Ihre intensiven Beschreibungen, ihre Wortbilder wirken an manchen Stellen fast so surreal wie die Bilder von Edgar Ende, dem Vater. Allein schon wie es Charlotte Roth gelingt, sich in das Kind Michael einzufühlen, das zwischen Verzärtelung, bitterer Armut, Elternstreit und politischer Zeit-Verzweiflung aufwächst, mit einer Mutter, „die nach innen weint“, das ist unfassbar gut und psychologisch tief. Sie schreibt poetisch, bilderreich, intelligent, einfühlsam, mit Kopf und Herz gleichermaßen, ohne je zu werten, in den ihr eigenen intensiven Sprachbildern. Eine Roman-Biographie von großer sprachlicher Kraft über einen lebenslang verzweifelt Suchenden, berauschend gut geschrieben.
Jaaaa, endlich wieder mal ein bisschen Zeit für eine Rezension! Obwohl, eigentlich immer noch keine Zeit. Eine halbe Stunde halt, weil ich vor acht Uhr nicht zu lernen beginnen will. Und da ich dieses Buch gestern noch fertig gelesen habe (und heut nicht schon wieder nur Buchzitate veröffentlichen will), schreibe ich jetzt noch schnell die Rezension.
Michael Ende war der eine Autor, der meine Kindheit mehr geprägt hat, als irgendein anderer. Mit "Jim Knopf" habe ich lesen gelernt und habe die zwei Teile ungefähr eine halbe Million mal gelesen. "Momo" hat mir mein Vater geschenkt, als ich so um die acht Jahre alt war und auch dieses Buch hab ich so oft gelesen, bis der Einband ganz zerfledert war. Beide Bücher stehen immer noch in meinem Zimmer. Was ich an Michael Endes Bücher so geliebt habe, war die ganze Phantasie, die darin steckte. Ich saß mit offenem Mund vor den Büchern und war einfach nur eine stille Beobachterin, die mit Jim Knopf über den Markt Mandalas spazierte oder sich mit Momo gegen die grauen Männer wehrte. Kein Wunder also, dass ich diese Biografie unbedingt lesen wollte. Ich wusste, bevor ich mit dem Lesen begann, gar nichts über Ende. Ich hab mir vorgestellt, dass er wohl ein total glückliches Leben gehabt haben muss, denn wie kann ein unglücklicher Mensch so schön schreiben? Nun, so kann man sich täuschen. Michael Endes Leben ist tragisch und von so viele Tiefpunkten geprägt. Und ich weiß nicht, ob er auch nur an einem Punkt auch nur geahnt hat, wieviele Kinder er mit seinem Werk berührt hat und in der Zukunft berühren würde. Oder ob das überhaupt irgendwer geahnt hat, gerade zu Beginn seiner Laufbahn. Die war ja eher holprig. Kann sich das wer vorstellen? Eine Welt, in der es Michael Endes Bücher nicht gibt? Also ich kann mir das nicht vorstellen, auf gar keinen Fall.
Bei diesem Buch handelt es sich eigentlich nicht um eine richtige Biografie, sondern um eine Romanbiografie. Bedeutet also, dass nicht einfach die Fakten wiedergegeben werden, so wie sie halt passiert sind, sondern das Leben Endes in einen Roman verpackt wurde. Die Fakten seines Lebens sind daher laut Autorin nicht unbedingt genau so, wie sie auch stattgefunden haben. Manche Sachen wurden hier als wichtiger dargestellt, andere weggelassen und es findet eine klare Konzentration auf das Innenleben der Figuren statt. Das stand so schon im Vorwort des Buches und ich bin froh darum. Auch, wenn mich das in der ersten Sekunde ehrlich gesagt etwas stutzig machte, da ich deswegen halt nie so genau wusste, was sich die Autorin da jetzt dazugedichtet hat und was genau so stattgefunden hat. Aber: Wann weiß man das schon? Selbst wenn man selbst eine Biografie schreibt, kann man doch nie die Dinge so wiedergeben, wie sie wirklich stattgefunden haben.
Den Schreibstil fand ich großartig. Er ist sehr poetisch. Das war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und für die ersten hundert Seiten brauchte ich fast eine Woche. Aber danach war ich drin im Buch und den Rest hab ich dann an einem Wochenende gelesen. Ich weiß, für mich ist das immer noch recht langsam. Normalerweise ist langsames Lesen bei mir ein Zeichen dafür, dass ich wohl abbrechen werde, aber diesmal habe ich keine Sekunde daran gedacht, dass ich abbrechen könnte. Das Buch gefiel mir gut und der Schreibstil passte irgendwie dazu.
Mein Fazit also? Gut gelungenes Buch, das ich sehr genossen habe.
Michael Ende, wer kennt seine Bücher nicht? Meine Kindheit und Jugend habe ich mit ihnen verbracht. Vor allem "Momo" und "Die unendliche Geschichte" habe ich sehr gemocht. Charlotte Roth ist mit ihrem Buch nun etwas ganz Besonderes gelungen und zwar eine romanhafte Biographie. Eine Annäherung an das Leben des Schriftstellers, beginnend mit seinen Eltern. Und sie hat die Lücken immer sehr fantasievoll und gelungen gefüllt. Aber es geht hier auch um seine Ideen, sein Innenleben. Eine Romanbiographie, aber auch etwas ganz Eigenes, geschrieben in einem wunderbaren Schreibstil, ein Buch, das mich sicherlich erneut zu den Werken von Michael Ende greifen lassen wird.
Schon komisch, bevor ich diesen Roman gelesen habe, hatte ich mich noch nie mit Michael Endes Leben beschäftigt. Obwohl mich seine Bücher durch meine Kindheit begleiten und mir sehr viel bedeuten, wusste ich daher praktisch nichts von ihm persönlich.
Eigentlich lese ich auch eher selten Romanbiografien, da ich im Normalfall eher sachliche Informationen bevorzuge mit klarer Literaturliste. Doch hier erschien mir diese Art der Annäherung passend. Vielleicht auch, weil mir klar
war, das durch Roths Recherche und ihre Zusammenarbeit mit Endes engem Freund Roman Hocke keine objektive Herangehensweise möglich war. Es ist klar, das hier schon ein ganz bewusster Blickwinkel auf den Autor eingenommen wird. Aber vielleicht auch gerade deshalb. Es geht nicht nur um harte Fakten, sondern auch um eine Gefühlsebene, die sich in Romanform doch sehr viel anders vermitteln lässt. Ein Roman gibt von vorneherein zu, einfach nur ein Blickwinkel zu sein und auch nicht den Anspruch zu haben, die ganze Wahrheit abzubilden.
Außerdem hatte Roth so einen einzigartigen Tonfall in dem sie Endes Leben langsam nach und nach erzählt. Verschiedene Blickwinkel ergeben sich zu einem Bild. Verschiedene Personen die für ihn eine wichtige Rolle spielten, vor allem seine Eltern, aber auch seine Ehefrauen bilden eines der Puzzleteilchen um sich ihm zu nähern. Und natürlich auch Michael Ende selbst.
Dieser Tonfall ist manchmal fast so märchenhaft wie Endes Romane (zumindest die, die ich kenne). Es ist der Versuch auch zu vermitteln, wie Endes Kindheit unter Künstlern und voller Geschichten, seinen Blick auf die Welt formten.
Für mich besonders spannend war aber auch, zu erfahren, welche Schwierigkeiten der Autor zunächst hatte. Mit einem Kinderbuch in den 70er Jahren ernst genommen zu werden, war alles andere als leicht. Im Grunde wurde Literatur für Kinder belächelt. Und obwohl sein Jim Knopf veröffentlicht wurde, zeigt seine Teilung in 2 Bände auch, was man von Kindern als Leser*innen dachte. - Zu dicke Bücher sind nichts für Kinder, sie lesen sowas nicht z.B. Und gleichzeitig nahm er Kinder als Leser*innen ernst, fragte sich ob man Kinder als eben solche nicht unterschätzt.
Seine innere Unsicherheiten spiegeln sich dabei genauso wieder, wie eine Bindung zu seiner Mutter, die manches mal als recht einengend wirkt. Ich kann mir vorstellen, das es sicher nicht immer einfach war, mit der Familiären Situation umzugehen und gleichzeitig eine eigene Identität als Autor und Mensch zu finden. Sehr spannend fand ich, mit welchen Literarischen Größen (und auch Theatergrößen) er so bekannt war. Das war mir vorher nie klar gewesen. Und auch welche künstlerische Bedeutung Endes Vater hatte, wusste ich bis dahin gar nicht.
Für mich war dieser Zugang genau das Richtige, denn irgendwie passte dieser manchmal träumerische und eher märchenhafte Zugang zu Werk und Autor gleichermaßen. Gleichzeitig kann ich mir aber gut vorstellen, das er für seine Mitmenschen sicher auch nicht gerade der einfachste Mensch war. Dieser Aspekt bleibt etwas im
Verborgenen. Man merkt manchmal schon, das hier jemand im Hintergrund (aka Endes Freund Hocke) die Finger mit mit im Spiel hatte. Es ist klar, das damit ein bestimmtes Bild gezeichnet wird und auch so gezeigt werden sollte. Einem Roman kann ich das eher verzeihen (bis zu einem bestimmten Punkt natürlich) als ich das bei einem sachlichen Buch könnte.
Ich persönlich fand diesen ersten Zugang zu Endes Leben wirklich sehr schön und hätte mir nur hi und da weniger Glättungen gewünscht.
*Großartige Romanbiographie über Michael Ende*
"Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen." Michael Ende (Momo)
In ihrer wundervollen, gut recherchierten Romanbiographie „Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit“ hat sich Spiegel-Bestsellerautorin Charlotte Roth dem bewegten Leben von Michael Ende angenommen, der zweifellos zu den bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts gerechnet werden kann.
Am 12. November 2019 hätte Michael Ende, der leider bereits 1995 mit 64 Jahren verstarb, seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Seine populären Bücher „Jim Knopf", "Momo" und vor allem sein Welterfolg "Die unendliche Geschichte" gelten als zeitlose Klassiker der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur, werden immer noch gern gelesen. Seine vor Kreativität und Ideenreichtum überschießenden Fantasiewelten können auch erwachsene Leser in seinen Bann ziehen. Unvorstellbar, dass ihm statt der verdienten Anerkennung für seine einzigartigen Werke von vielen Kritikern Weltflucht und Realitätsverweigerung vorgeworfen wurde.
Mit ihrem literarisch ansprechenden Schreibstil hat Charlotte Roth das faszinierende Lebensbild Michael Endes sehr abwechslungsreich und einfühlsam gezeichnet. Man merkt, dass die Autorin sich sehr eingehend mit der Biografie und dem Werk von Ende beschäftigt hat, aber auch das zeitgeschichtliche Umfeld gründlich recherchiert hat. Inhaltlich wurde der Roman von Michael-Ende-Kenner, Nachbarn und engem Freund Roman Hocke kuratiert.
Zu Beginn ihres Buchs macht die Autorin in ihrer „Anmerkung zum Roman“ deutlich, dass sie bewusst keine faktenorientierte Biografie sondern einen Roman schreiben wollte, mit dem Ziel, sich sehr all jenen Geheimnissen anzunähern, die Michael Ende nicht preisgab, und dem Innenleben des beliebten Autors auf sehr respektvolle Weise nachzuspüren. Hierzu hat sie ein vielfältiges Kaleidoskop aus Schauplätzen, Begegnungen und Eindrücken zusammengetragen und sehr stimmig zu Endes ganz eigener, vielschichtigen Geschichte zusammengefügt.
Es gelingt ihr hervorragend, die von ihr ersonnenen und sorgfältig ausgewählten Episoden stimmungsvoll und glaubwürdig in die biographischen Fakten einzubetten. Diese ausgewogene Mischung aus Wahrheit und Fiktion lässt ein sympathisches, stimmiges Bild des Künstlers, Autoren und Menschen hinter seinen wundervollen Büchern lebendig werden.
Die Autorin zeichnet die verschiedenen Stationen seines wechselvollen Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen bis hin zu seinem Tod sorgsam nach: Beginnend mit dem Kennenlernen seiner Eltern, dem Hamburger Maler Edgar Ende und späteren Ehefrau Luise Bartholomä in Garmisch, seine Kindheit und Jugend in München, dem Zweiten Weltkrieg, das Scheitern als Schauspieler auf der Bühne, der Durchbruch als Kinder- und Jugendbuch-Autor schließlich Ende der 50ger Jahre. Darüber hinaus nehmen wir Anteil an seinen tiefen Schaffenskrisen und seinem Neuanfang in späten Jahren. Wichtige, starke Frauen prägten sein Leben, aber auch herbe Schicksalsschläge, persönlichen Enttäuschungen, Selbstzweifel und tiefe Trauer.
In ihrer Romanbiografie berücksichtigt Roth aber immer auch Endes sehr speziellen, einzigartigen Blick auf die Welt, der hinter dem Sichtbaren auch stets das Unsichtbare erspüren wollte. Sehr anschaulich hat sie ebenfalls die Ursprünge seiner überbordenden Fantasie und Hintergründe seiner Gedankenwelt heraus gearbeitet
Charlotte Roth ist es hervorragend gelungen, uns die ausgesprochen faszinierende Persönlichkeit Michael Endes mit all seinen schillernden, aber auch fragilen Facetten näher zu bringen. So hat man am Ende der Lektüre beinahe das Gefühl, diesen interessanten, äußerst sympathischen und bisweilen schwierigen Menschen wirklich persönlich kennen gelernt zu haben.
Man bekommt richtig Lust, seine Bücher noch einmal zu lesen und wird sicher einiges in ihnen ganz neu entdecken.
FAZIT
Eine sehr empfehlenswerte Romanbiographie über Michael Ende - feinfühlig und lebendig portraitiert, hervorragend recherchiert und abwechslungsreich erzählt. Eine lesenswerte Reise in Endes fantastische Welten!
Charlotte Roth hat mit ihrem Buch Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit ganz wunderbar die Stimmungen von Michael Ende eingefangen. Von Anfang bis Ende eine Freude, dieses Buch zu lesen. Erinnerungen an Momo und Jim Knopf machen die Freude noch größer. Sehr empfehlenswert.
„Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ ist die romanhaft aufgearbeitete Biografie des Schriftstellers Michael Ende. Sein Leben könnte so passiert sein, oder auch nicht. Das Buch ist ein Roman, keine Biografie, daher strebt die Autorin Charlotte Roth keine Korrektheit des Inhalts an, obwohl das Buch durch Roman Hocke, einen Freund und Kenner von Michael Ende inhaltlich kuratiert wurde. Da ich mit „Momo“, „Die unendliche Geschichte“ und „Jim Knopf“ aufgewachsen bin, haben mich das Buch und der darin beschriebene Mann hinter den Büchern meiner Kindheit sehr interessiert.
Sprachlich finde ich, dass der der Autorin Charlotte Roth ein ganz wundervolles Buch gelungen ist, bildstark und wohlformuliert. Sie nimmt den Leser in die (fiktive) Kindheit des Schriftstellers mit, vom Kennenlernen seiner Eltern über seine Geburt, den Krieg, Umzüge, Existenzsorgen und seine Schwierigkeiten in der Schule. Man erlebt seine ersten Fantasiewelten mit und spürt die unendliche Liebe, die seine Eltern ihm entgegenbringen. Man erlebt aber auch, wie bei den Eltern Edgar und Luise aus der großen Liebe die große Gleichgültigkeit wird, die dann zur Trennung führt. Das Dasein der Mutter drehte sich wohl jahrelang nur um Mann und Sohn. Und dann, mit Pubertät und Adoleszenz, verliert Michael den sonst so guten Draht zu den Eltern, sie entfremden sich allesamt voneinander. Dabei wiederholt Michael Ende sehr vieles, was seine Eltern ihm vorgemacht haben: mit der Schauspielerin Ingeborg Hoffmann heiratet er eine hingebungsvoll liebende ältere Frau (die bereits ein Kind aus einer früheren Ehe hat), betrügt sie während der Ehe (auch sein Vater hatte die Mutter betrogen) und auch sonst ist die Ehe zwischen zwei Künstlern eher schwierig. Er liebte seine Freiheit und bestand darauf, sie musst es hinnehmen, hatte im Leben keinen Platz für „kleine Eifersüchteleien“.
Interessant und bedrückend wahr und aktuell sind manche Zitate aus dem Umfeld der Familie zum damaligen Nationalsozialismus. So sagt sein Vater nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft auf die Aussage, die Nazis seien nun weg: „Die sind nie weg, die Braunen. Die kleiden sich jetzt nur in Grau“. Ein Bekannter hatte schon Jahre zuvor orakelt: „Wem 1931 auf den Magen schlägt, dem rate ich, sich vor 1933 den Darm amputieren zu lassen.“
Persönlich gestört haben mich die am Anfang sehr vielen Querverweise auf Rudolf Steiner, den Begründer von Anthroposophie und Waldorfschulen, aber auch Antisemit durch und durch. Michael Ende hatte einen großen Hang dazu und zur Christengemeinschaft nach Rudolf Steiner. Die Weltoffenheit und Fantasiebegabung von Ende und der Antisemitismus und die sonstige Haltung Steiners passen für mich nicht zusammen. Vieles, was in seinen Büchern sehr kindlich und verklärt erscheint, sehe ich jetzt in einem anderen Licht – und das ist nicht immer positiv. Für mich jedenfalls haben die Bücher Michael Endes ihren Zauber verloren.
Ich habe mich insgesamt in dem Buch teilweise irgendwie verloren gefühlt. Zeitsprünge ohne Jahreszahlen machten mir die Orientierung nicht leichter. Auch hat es einige Längen, die es mir schwer gemacht haben, mich in die Geschichte wirklich einzufinden. Sprachlich hat mir das Buch gefallen, inhaltlich ist es über einen Menschen, der mir nicht sympathisch ist. Da die Autorin dafür nichts kann, vergebe ich für das Buch vier Punkte.
Michael Endes Lebensgeschichte
Als Kind eines Künstlers wächst Michel Ende in armen aber herzlichen Verhältnissen auf. Seine Fantasie wird sowohl von der Mutter als auch vom Vater und seiner Kunst angeregt, sodass er sich immerzu in Abenteuer flüchten kann. Die Zeiten bringen aber auch schlechtere Bedingungen mit sich und die Realität, die immer wieder über Michaels Fantasie hereinbricht.
Das Buch beginnt zu einer Zeit, als Michaels Vater Edgar einer anderen Frau hinterherjagt um in Garmisch Michaels Mutter kennenzulernen. Auch wenn die nachfolgende Zeit eine voller Liebe in der kleinen Familie ist, hängt immer ein melancholischer Schatten über der Erzählung. Das Unvermögen mit seinen Bildern Geld zu machen aber auch die Angst der als Waisenkind aufgewachsenen Mutter, wieder verlassen zu werden, trüben die schönen Momente. Im Gegensatz dazu stehen die Szenen, die die Familie aus dem Alltag entfliehen lassen. Dazu dienen nicht nur die Zeichnungen und Bilder seines Vaters, sondern auch die Geschichten seiner Mutter.
Ein Umzug bringt Abenteuer und neue Freunde in Michaels Leben. Die Zeiten, in denen sein Vater seine Bilder verkaufen kann, dauern aber nicht lange, da seine Kunst als entartet eingestuft wird. Ein neuerlicher Umzug bringen Michael die „bösen Zeiten“ näher. Dabei sind es weder die Machtergreifung der Nazis als der ausbrechende Krieg, die der Junge so richtig fassen kann. In wenigen Momenten erkennt zwar auch er den bösen Einfluss von außen – so beim Verlust seiner Tante, die Jüdin war – für ihn sind es aber mehr der Streit zwischen den Eltern und das scheinbare Auseinanderbrechen der Familie, die die schlechten Zeiten bestimmen. Der Einzug seines Vaters und die Bomben über der Stadt erreichen aber auch Michael, der es sich angewöhnt hat in fantasievolle Welten zu entfliehen.
Der Krieg erreicht Michael doch noch und lässt ihn vom Kind zum jungen Mann wachsen. Nicht nur der Vater kommt verändert daraus zurück. Auch Michael stürzt sich nun ins Leben und will vor allem genießen. Eine Karriere als Schauspieler scheitert, er selbst sieht sich aber auch mehr als Theaterschreiber. Die Begeisterung für seine Werke hält sich von außen aber in Grenzen. Und immer wieder sind es die Einblicke in die Welt seiner Familie, die einen traurigen Beigeschmack mit sich bringen.
Als er Ingeborg Hoffmann begegnet, wird sein Leben von ihr und der Mutter bestimmt, die nachdem sie vom Vater verlassen wird, ihre ganze Liebe auf ihn richtet. Nicht nur hier, sondern auch in der Zeit, als er und Ingeborg in Italien leben und Michael endlich Erfolg mit seinen Kinderbüchern hat, spielt die Liebe eine bedeutende Rolle. Selten kann man sie aber als rein gutes Gefühl genießen. Als Künstler ergeht es Michael so wie seinem Vater – er ist getrieben von seinem Inneren, die Kritiken scheinen ihn zu zerschmettern und seine Gefühle sind manchmal zuviel für ihn und die, die sie treffen. Auch zeigt sich hier sein Kampf mit den Geschichten, die aus ihm herauswollen und doch keine Befreiung finden. Die Geburt der berühmtesten Werke ist damit nicht nur mit Glück verbunden. Und immer wieder sind es überbordende Liebe, Sehnsucht und große Freundschaften, die Glück versprechen aber auch eine gute Portion von Verzweiflung in sich bergen können.
Die Autorin betont, dass es sich um einen Roman und keine chronologisch, faktisch immer nachweisbare Biografie handelt. Dennoch wird hier das Leben des Autors Michael Ende erzählt, das durch die Wahl dies im Zuge eines Romans zu machen, weniger sachlich dabei umso emotionaler wirkt. Dadurch, dass erst seine realistische aber hoffnungsvolle Mutter die Geschichte bestimmt um dann auf den unschuldigen aber schon durch das harte Leben geprägte Michael zu wechseln, gibt der Erzählung schon von Beginn an einen sehr melancholischen Charakter. Auch der erwachsene Michael und die Menschen, die ihm nahe stehen zeigen immer wieder traurige Züge an sich und passen damit in die Grundstimmung des Buches. Mehr als in einer distanziert verfassten Biografie kann man hier mit den Personen mitleiden und mithoffen. Fehlerlos sind sie dabei nicht und erscheinen damit umso menschlicher.
Fazit: Michael Endes Leben wird hier facettenreich aber auch überschattet von den Erlebnissen seiner Kindheit und von seiner Künstlernatur erzählt. Die eingefangenen Emotionen sind stark aber nicht nur positiv ausgerichtet. Hoffnung und Melancholie halten sich die Waage, was die Lektüre zu keiner leichten Kost macht – aber genau das war, was mich vereinnahmen konnte.
Meine Meinung:
Wer kennt sie nicht: Jim Knopf, Lukas, Emma und Lummerland? Wenn ich mich recht erinnere, war die Geschichte von Jim Knopf so ziemlich das erste, was ich von der Augsburger Puppenkiste gesehen habe. Das Buch habe ich nie gelesen, dafür aber Momo und die unendliche Geschichte und die Filme im Kino gesehen.
Deshalb hat mich dieses Buch interessiert, denn ich wollte mehr vom und über den Autor erfahren.
Gleich zu Anfang wird noch einmal darauf hingewiesen, dass es keine "normale" Biografie ist, sondern ein so genannte Romanbiografie. Das Buch beginnt mit der Geschichte seiner Eltern, die ihn sehr geprägt haben und auch später nicht loslassen konnten, besonders das Verhalten der Mutter sollte einiges beeinflussen. Ich fand alles sehr interessant zu lesen, allerdings hatte ich mir öfter mal gewünscht, zu wissen, in welchem Jahr ich mich beim Lesen befinde beziehungsweise wie alt Michael Ende jeweils war. So sehr ich mich für das Buch interessierte, konnte es mich nicht so richtig überzeigen. Mir kam vieles sehr langatmig beschrieben vor, es gab große Zeitsprünge und wenn ich es mir recht überlege, habe ich mir das Leben eines Autors ganz anders vorgestellt. So kam es, dass ich mit Michael Ende dann doch nicht so richtig warm wurde.
Fazit:
Wie bereits erwähnt, fand ich es sehr interessant, Einblicke in das Leben des Autors zu erhalten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine reine Biografie mir mehr gefallen hätte. Mit Sicherheit gibt es genügend Leser, die mehr von Michael Ende erfahren möchten und nicht so kritisch sind, wie ich es bin.
Die Autorin Charlotte Roth stellt gleich zu Beginn des Romans klar, dass es sich NICHT um eine Biografie, sondern um einen Roman handelt. Und das stimmt. Es ist beides und noch viel mehr!
Ich habe diesen biografischen Roman unglaublich gern gelesen. Habe gestaunt, geschmunzelt, mitgefühlt, mich gewundert. Es ist eine sehr traurig-melancholische, aber auch hoffnungsvoll und für mich inspirierende Geschichte.
Was mir ganz besonders gefallen hat, ist die Begeisterung und Liebe der Autorin, in Bezug auf Michael Ende, sein Leben und seine Arbeit. Dieser Funke ist auf mich übergesprungen und konnte mich mitreißen.
Es ist allerdings kein leichter und fluffiger Roman, sondern durchaus etwas zum Nachdenken und verweilen.
Ich habe dieses Buch als großer Ende-Fan mit hohem Interesse gelesen und fand es interessant zu lesen, wie auch informativ Für mich ein sehr unterhaltsames Buch
ein biographischer Roman, was soll man sich darunter vorstellen, was ist Biographie, was ist Roman.
Die Antworten muss jeder Leser für sich selbst finden. Einiges ist leicht, die Eltern, die Wohnorte, die Bücher das ist Biographie, Vermutlich einige Klassenkameraden und ihr Verhalten, Bekannte, Gespräche mit anderen sind der Phantasie der Autorin zu zu ordnen.
Das hat sie meiner Meinung nach sehr gut hin bekommen.
Ich kenne einige Bücher von ihr und hatte jedesmal das Gefühl, das sie in die jeweilige Zeit oder in diesem Fall in die Person hineintaucht, fühlt und hört und dann erst schreibt.
Sie vermittelt eine große Empathie für einen sehr geschätzten Schriftsteller den ich als Kind gelesen und bis heute sehr bewundere und seine Bücher mittlerweile schon zerlesen habe.
Es ist kein Buch das man in einem Rutsch durch liest, sondern man legt es wieder und wieder beiseite,
nach: hat er das wirklich so gesehen als er Momo schrieb oder hat er das gedacht was ich daraus gelesen habe?
Es ist nicht spannend im üblichen Sinn aber nachhaltig. Der Autor Michael Ende ist wieder lebendig geworden.
Ich werde wieder mal eins einer Bücher lesen und wieder genauso viel Freude haben auch wenn ich es jetzt vielleicht mit anderen Augen lesen werde.
Charlotte Roth ist mit diesem Titel ein wundervolles Lebensportrait gelungen, dass gerade durch die gewählte Form der Romanbiographie einen bisher unbekannten Einblick in das Leben und Wirken Michael Endes ermöglicht. Die bildhafte Sprache erzeugt beim Leser einen Hauch von Ahnung, mit welchem Blick Ende durch sein Leben schritt und bleibt spannend bis zuletzt.
In einer sehr schönen Sprache bringt Charlotte Roth einem das Leben von Michael Ende näher. Die Romanbiografie ist definitiv lesenswert für alle Ende-Fans und Momo-Liebhaber.
Den Menschen Michael Ende kennenlernen
Michael Endes Bücher sind ein Begriff für jedermann, sie sind Kult, mit ihnen wachsen inzwischen Generationen von Kindern auf. Obwohl er nicht nur Kinder als Zielgruppe hatte. Wer steckte hinter diesem Namen auf den Büchern? Die Autorin Charlotte Roth und Roman Hocke, langjähriger Freund und Nachbar von Michael Ende, haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, den Menschen hinter dem Namen Michael Ende dem Leser näherzubringen.
Entstanden ist ein spannender Roman, keine Biografie, wie sowohl Roman Hocke im Vorwort wie auch Charlotte Roth im Nachspann bekräftigen. Doch die faszinierende Persönlichkeit des Menschen Michael Ende spiegelt das Buch wieder, erzählt von seiner Kindheit in Kriegszeiten, von Begegnungen, die später ihren Niederschlag in seinen Büchern finden werden, von Ereignissen, die ihn geprägt haben. Dabei gelingt es der Autorin, dem Leser einen Einblick in die Gedankenwelt von Michael Ende zu gewähren, sehr schnell fiebert man bei den Geschehnissen mit. Manchmal habe ich es vermisst, nicht so genau zu wissen, was nun hinzugedichtet wurde, doch die Geschichte hat mich sehr schnell verschlungen, so dass mir der Mensch hinter den Fakten wichtiger wurde. Dies darzustellen ist diesem Buch auf wunderbare Weise gelungen. Da mag man sofort alle Bücher von Michael Ende nochmal neu lesen (und erkennen).
Wer sich auf dieses Kennenlernen von Michael Ende einlassen möchte, wird neben der „Geburt“ der bekannten Buchfiguren den Menschen selbst kennenlernen, der die Fantasie zu diesen Geschichten in sich hegte und pflegte. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.
Die Geschichte beginnt mit dem Maler Edgar, einem träumerischen, etwas versponnenen jungen Mann, der nach Garmisch reist, um seinen Schwarm Elis wiederzusehen. Doch statt seiner Angebeteten trifft er die zehn Jahre ältere, patente Ladenbesitzerin Luise. Das scheinbar ungleiche Paar entdeckt in dem jeweils anderen etwas, das man eine verwandte Seele nenne könnte. Beide haben einen fantasievollen Geist, der ihnen unbegrenzte Welten eröffnet. Ein halbes Jahr später sind Edgar und Luise verheiratet, bald darauf wird ihr erster und einziger Sohn Michael geboren – das vielgeliebte, von allen verhätschelte Kind, dem seine Eltern die Fähigkeit vererbt haben, das Wunderbare im Alltäglichen zu sehen und hinter die Grenzen der ‚Wirklichkeit‘ zu blicken. Doch in seiner Kindheit und Jugend eckt Michael immer wieder an: Es sind die Dreißiger-, Vierzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts, es ist weder die Zeit noch der Ort, seine Fantasie und Imaginationskraft öffentlich ausleben zu können oder zu dürfen. Michaels Vater wird die Lebensgrundlage entzogen, seine Kunst gilt als „entartet“, die Mutter versucht mit allen möglichen Jobs, die Familie über Wasser zu halten. Doch so schwer die Zeiten sind, in der Familie steht man zusammen, versucht, der grauen Realität zu entfliehen. Als junger Erwachsener versucht Michael – ein gutaussehender Schürzenjäger mit überbordendem Selbstbewusstsein – sein Glück als Theaterautor, doch der große Erfolg will sich nicht so recht einstellen. Erst als ein Kinderbuchillustrator ihn bittet, seine Zeichnungen mit einem kleinen Text zu versehen, findet er seine wahre Berufung, um nicht zu sagen, Bestimmung. Aus dem ‚kleinen Text‘ wird ein Kinderbuch von mehr als 500 Seiten, das mit den Worten beginnt: „Das Land, in dem Lukas, der Lokomotivführer wohnte, war nur sehr klein.“ …
Ich muss gestehen, dass ich herzlich wenig über das Leben von Michael Ende wusste. Und natürlich ist eine Romanbiografie – denn genau darum handelt es sich bei diesem Buch – keine lineare Wiedergabe von Lebensdaten und -abschnitten, sondern, wie die Autorin Charlotte Roth im Vorwort betont, ein Roman. Indes „ist Erfundenes [zuweilen] hilfreich, um im Verborgen Geschehenes sichtbar zu machen.“ Dieser sich am Leben von Michael Ende orientierende Roman ist eine wunderbare und wundersame Geschichte, in der man vieles aus Endes Kinderbüchern wiederfindet (was mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat) und die überdies so wunderschön und in einer so verzaubernden Sprache erzählt ist, dass ich sie allen wärmstens ans Herz legen möchte.
Eine interessanter Roman über das Leben Michael Endes, eine teilweise fiktive Biographie seines Lebens - im "Romanstil" beschrieben.
Sicher nicht für jeden etwas - stellenweise recht langatmig.
Aber einige Hintergründe zu den einzelnen seiner Geschichten fand ich sehr interessant
Ich nutze Netgalley für einen ersten Lesedruck, dann, im besten Fall, das Buch ganz zu lesen und anschließend zu besprechen!
Nicht immer beeindrucken mich die Bücher positiv.
Dann nehme ich von einer Beurteilung Abstand.
Mein Credo ist eben #liesdichglücklich.
Ein grundsätzliches Dankeschön an den Verlag und Netgalley!
Alle positiven Besprechungen finden sich als Buchempfehlung
bei Instagram #fraumitzopf
Als ich dieses Buch bei NetGalley.de entdeckte, freute ich mich schon sehr aufs Lesen, denn Michael Ende gehört zu jenen Jugendbuch-Autoren, die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Als ich damals erfuhr, dass auch er kein Buch mehr schreiben würde, war ich tief getroffen. Diese unglaubliche Fantasie, das Talent, dieses in Worte kleiden und Jugendlichen wie Erwachsenen zugänglich machen zu können… Genial!
Etwas mehr über das Leben und Wirken dieses Autors zu erfahren, ließ mich diesen biografischen Roman ganz langsam genießerisch verschlingen. Oft mit Tränen in den Augen, war ich emotional ergriffen, als ich erfuhr, wie schwer er es doch anfangs hatte, bis der große Durchbruch kam. Und ganz ehrlich, “Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer” habe ich immer mit der Augsburger Puppenkiste in Verbindung gebracht, aber nicht gewusst, dass dies der Durchbruch Michael Endes war! Wieder was gelernt :)
Die Autorin schreibt ein sehr gutes, der Zeit angemessenes Deutsch und hat es verstanden, vor meinem inneren Auge viele Szenen erstehen zu lassen, die mich wieder ein Kind werden ließen, staunend und hoffend. Es ist zu schade, dass ich diesen Autor niemals werde kennenlernen können.
Ein klitzekleines Fünkchen an Kritik muss ich dennoch loswerden: Das Buch hat mitunter Längen… seufz. Aus diesem Grund gebe ich auch nicht die volle Punktzahl, sondern 09/10, danke aber vielmals für die ergriffene Möglichkeit, das Buch unentgeltlich lesen zu dürfen.
(Meine Rezension wird bei Amazon derzeit noch geprüft)
Zu Anfang fand ich den Sprachstil ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch wer als Leser trotzdem weiter liest, wird dafür reich belohnt...
Gut gemachte Romanbiographie über den gandiosen Kinderbuchautor Michael Ende, der mit seinen Werken zeitlose Klassiker schuf.
Nicht nur Kindheit und Privatleben des Autors werden interessant geschildert, sondern auch die Entstehungsgeschichte seiner bedeutendsten Werke: Jim Knopf, Momo, Die unendliche Geschichte, Der Wunschpunsch.
Für Ende-Fans ein Must-Read!
Das Cover und der Titel des Buches haben sofort mein Interesse geweckt. Ich wollte den Roman über Michael Ende unbedingt lesen. Gleich im Vorwort verkündet die Autorin, dass ihre Geschichte keine Biografie, sondern ein Roman ist. Sie erklärt dem Leser, dass in ihrem Buch nicht die Fakten und die historische Chronologie am wichtigsten sind, sondern, dass der Mensch Michael Ende selbst und sein Leben im Vordergrund stehen. Im schönen bildhaften Stil erzählt sie über die Ereignisse aus dem Leben des erfolgreichen Schriftstellers.
Zuerst berichtet sie ausführlich über das Leben von Michaels Eltern, das alles andere als rosig und einfach war. Michaels Vater, ein surrealistischer Maler, konnte nicht immer seine Familie ernähren, aber seine Geschichten und Bilder, die er malte, haben Michael in der Kindheit begleitet und seine Fantasie nachhaltig geprägt.
Es folgen mehrere Seiten über das Leben im Buntem Haus, dem ersten Zuhause der Familie Ende, über die unerschütterliche Liebe und Fürsorge seiner Mutter, Michaels erste Liebschaften und seine Anfänge als Schriftsteller. Alles gefühlsvoll und respektvoll von Charlotte Roth erzählt.
Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Literaturagent Roman Hocke, der mit Michael Ende eng befreundet war. Roman Hocke lieferte für diesen biografischen Roman viele Fakten aus dem Leben von Michael Ende.
Der Roman von Charlotte Roth hat mir tiefe Einblicke in das Leben und die Gedankenwelt von Michael Ende gewährt und ihn selbst als Autor und Mensch nähergebracht. Auch die historische Kulisse, malerisch dargestellt, hat mich fasziniert. Wunderschön beschrieben fand ich Michael Endes Zuhause und sein Leben mit Ingeborg in Italien.
Trotzdem fand ich diesen Roman nicht besonders spannend. Ich musste das Lesen im Buch immer wieder unterbrechen um über das Gelesene nachdenken zu können. Es störte mich manchmal auch, dass ich zwischen den wahren Begebenheiten und der Fiktion nicht immer unterscheiden konnte.
Nach dieser Lektüre kann ich aber besser verstehen, wie die Werke (es sind nicht nur Bücher) von Michael Ende entstanden sind und was ihn als Autor und Schriftsteller geformt hat. Die Geschichte seines Lebens ist sehr interessant und das Buch von Charlotte Roth eine empfehlenswerte Lektüre.
Eine Geschichte um den Autor Michael Ende kann einfach nur gut sein.
Die Autorin erzählt seine Geschichte von Kindheit an mit so einem schönem Schreibstil, dass man sofort gefangen ist.
Die Bücher Michael Endes, vor allem "Momo" haben meine Kindheit sehr geprägt. Wie schön, dass ich an den Zauber dieser Tage noch einmal anknüpfen durfte, indem ich diesen wundervollen biographischen Roman las!
Die Geschichte seiner Familie, seiner Kindheit und Jugend, vor allem seine Beziehung zu seiner Mutter sind nicht nur anrührend und fesselnd zu lesen. Sondern als als Erwachsener versteht man auch viele Motive und Geschichten der Kinderbücher Michael Endes besser, da man begreift, dass sie ihren Ursprung in seiner eigenen Geschichte haben. Das gilt vor allem für die Melancholie, die in der eigenen Familie des Autors als Gefühlszustand vorherrscht und die die Leser dann auch in seinen Büchern wieder findet.
Die Lektüre war für mich nicht nur ein Blick zurück in meine eigene Kindheit, sondern auch eine erwachsene Begegnung mit dem Menschen und Autor Michael Ende, den ich noch nicht kannte, da er zu Lebzeiten ja immer sehr viel Wert darauf legte, sich bedeckt zu halten und hinter seinen Büchern zurück zu treten.
Ich hätte lieber eine gebundene Ausgabe genommen als ein eBook, dann hätte ich es direkt zu Endes Werken stellen können :)
Diese Mischung aus Roman und Biografie hat mir extrem gut gefallen. Dabei ging es mir vordergründig nicht einmal um das Genie welches mich früh lehrte meine Zeit bewusst zu nutzen und bewusster zu leben (Momo), sondern eher darum, was Menschen prägt.
Die Eltern sind sicherlich einer der größten Faktoren für den jungen Michael gewesen und hatten letztlich auch viel Einfluss auf sein Werk, was in diesem Buch gut übermittelt wird. So wirken das klammern seiner Mutter aufgrund ihrer zeitweiligen Einsamkeit und die Unstetigkeit seines Vaters sicherlich in Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mit.
Einiges waren mir bekannte Fakten, die ich aus persönlichem Interesse sammelte, in anderen Punkten war ich überrascht, so zum Beispiel über den starken Einfluss des künstlerischen Wirkens von Michaels Vater.
An manchen Stellen fand ich die Erzählung etwas "einseitig", Michael als verkanntes Genie. Wie andere Leute ihn gesehen haben und mit ihm ausgekommen sind wird leider nur spärlich betrachtet. Ich nehme an dass Herr Hocke als gutmeinender Freund wirklich viel mehr Einfluss auf dieses Werk hatte als dem Leser gut getan hätte.
Was mir wirklich überaus extrem ganz und gar fatal GUT gefallen hat war der Schreibstil. Fast wie ein Lied, sehr poetisch und auch wieder nicht. Allein deswegen würde ich es nochmal lesen.
Meine Meinung
Der Cover ist in dunkelblau gehalten. Auf ihm ist eine seiner bekannten Persönlichkeiten seines Bestsellers „Momo“ die Schildkröte Kassiopeia zu sehen.
Da Michael Ende viele Romane für Kinder geschrieben hat, ist die Biographie eher als Roman geschrieben, wie als Sachbuch.
Bastian, Jim Knopf, Momo, die grauen Herren - Michael Ende hat so viele faszinierende Charaktere und fantastische Welten erdacht.
Fast alle kennen die Bücher, doch wenige kannte den Menschen Michael Ende.
Was hat ihn zu seinen Ideen inspiriert?
Mit wem teilte er sein Leben?
Ähnelte seine Kindheit der von Bastian Balthasar Bux aus “Die unendliche Geschichte”?
Die Autorin Charlotte Roth hat einen zauberhaften, biografischen Roman über den beliebten Geschichtenerzähler geschrieben. Ende hat unzählige Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt begeistert. Doch er selbst fühlte sich oft nicht verstanden, nicht erkannt, ausgeschlossen.
1929 geboren, wuchs Michael Ende kurz vor dem Krieg auf. Sein Vater war surrealistischer Maler und das Leben der Familie Ende war geprägt von Entbehrung. Was dagegen immer im Überfluss vorhanden war, war Fantasie und Freunde und die Liebe seiner Eltern.
Wir folgen Michael Ende zu den verschiedenen Stationen seines Lebens: das Theaterspielen als junger Mann; die Verzweiflung, als Autor keinen Anklang zu finden; dann der Durchbruch mit “Jim Knopf”; seine Ehe und das Leben in Italien.
Es geht um Beziehungen, sein Schreiben, Neuanfänge, Betrug und auch um Krankheit und den Tod.
Aber wie Michael Ende vielleicht gesagt hätte:
“Ich werde nicht mehr hier sein. Nur woanders.”
Ich hatte meine Probleme mit dem Erzählstil und fand ihn sehr anstrengend zu lesen, Charlotte Roth, von der ich bisher noch nichts gelesen habe, erzählt sehr ausschweifend.
Im Nachwort macht Roman Hocke, der auch im Roman eine Rolle spielt, sehr deutlich, dass es sich um einen Roman handelt, und daher nicht unbedingt alles tatsächlich so stattgefunden hat, manches verändert wurde und man daher nicht alles für bare Münze halten darf, dass er und die Autorin es aber für wichtig erachtet hatten, diesen Weg zu nehmen, um auch das Innenleben der Akteure darstellen zu können.
Fazit
Ein poetisches, zuweilen auch sehr melancholisches Buch über den großen Autor und fantasievollen Menschen Michael Ende, der am 12.11.2019 90 Jahre alt geworden wäre.
Was habe ich mitgenommen?
Im Roman lernte ich einen Michael Ende kennen, der sich schwer tat, als Mensch und als Autor. Sein Leben wirkt auf mich oft deprimierend. Er, aber auch seine Bücher, werden ein Stück weit entmystifiziert – für mich sehr schade. Sehr interessant dagegen sind die Hintergründe seiner Werke, sehr stark zu sehen bei „Die unendliche Geschichte“, aber auch bei „Momo“.
Fazit
Eine Biografie in Romanform
Diese Romanbiografie von Charlotte Roth über den Autor Michael Ende erschien im September 2019 im Eisele Verlag. Damit pünktlich zum Geburtstag von Michael Ende am 12.November, letztes Jahr wäre er neunzig Jahre alt geworden. Michael Ende ist wohl jeder*m ein Begriff, gehört er doch zu den bedeutendsten deutschen Jugendbuchautoren mit seinen (Meister-)Werken, wie “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer”, “Momo” und “Die unendliche Geschichte”. Dieses Buch ist eine 432 Seiten lange Liebeserklärung an diesen wahrhaftigen Phantast und Menschen Michael Ende. Ziel des Buches ist primär nicht die korrekte Darstellung und Chronologie von Ende’s Leben, sondern vielmehr das Vorhaben einer Reise in die wunderbare Welt dieses Menschen einzutauchen, mit all seinen Rätseln und Geheimnissen. Sein Leben, Handeln, Denken und Fühlen wirkt wie ein großes Puzzle und die Autorin schafft zusammen mit Roman Hocke (ehemals Freund und Lektor von M. Ende), der dieses Buch kuratierte, ein tolles Gesamtbild zusammen zu setzen. Dies sehr kreativ und bildstark.
Das Buch beginnt mit dem Kennenlernen von Edgar und Luise, die später Michael’s Eltern wurden. Die Kindheit von Michael war von viel Geborgenheit und unendlicher Elternliebe geprägt. Der Michael dieser Romanbiografie nimmt Leser*innen mit auf seine phantastischen Abenteuer, man lernt Freunde, Wegbegleiter und seine schier grenzenlose Vorstellungskraft kennen. Ende hat in seinem Leben nicht nur Leichtigkeit erlebt, sondern mit vielen Verlusten, Trauer, Entfremdung von geliebten Personen und privaten, wie beruflichen Niederschlägen kämpfen müssen. Was er nie getan hat: aufgeben. Weiterhin entführt uns Ende nach Italien, wo er viele Jahre lebte und dort an seinen Schreibtisch, an dem er seine Geschichten schrieb, mit Verlagen kämpfte, Glück und Unglück (er-)lebte…
Ein wahres Geschenk für jeden, der*die seine Geschichten liebt, denn als Leser*in taucht man wieder etwas ab in diese außergewöhnliche Welt, diesen ganz besonderen Kosmos und Zauber. Die ruhige, kreative, ausschmückende und sanfte Wortwahl der Autorin hat mir gefallen, zwischendurch empfand ich einige Längen, die für den weiteren Verlauf später jedoch relevant waren. Wie viel an diesem Buch Fakten sind und wie viel Fiktion ist mir persönlich unwichtig, im Großen und Ganzen sind Daten und Orte, Namen und Geschehnisse aber stimmig mit der tatsächlichen Biografie.
Ich möchte gerne glauben, dass es so oder zumindest ganz ähnlich war, denn viele Figuren finden hier ihren Ursprung in Ende’s Historie. Die Schildkröte, die grauen Männer, Bastian, so vieles erklärt sich. Der große Erzähler phantastischer Geschichten erhält mit diesem Buch nun seine eigene persönliche Zaubergeschichte.
Nach der Lektüre habe ich das Gefühl, dass eine Biographie in Romanform eine der vielleicht wahrhaftigsten Arten ist sich dem Autor Michael Ende und seiner Phantasiewelt zu nähern. Charlotte Roth schafft es packend und eindringlich von Endes Leben und Werk zu schreiben und hat dabei einen liebevollen Blick auf die Protagonisten ohne deren Fehler zu verschweigen oder schönzuschreiben.
Man muss sich bewusst sein, dass gerade die Schilderungen von Endes Innenleben und seinen Gedanken und Gefühlen - wie auch dem der anderen Personen - nur fiktiv, bestenfalls anhand von Zeitzeugen gut gemutmaßt, sein können. Dennoch tut dies der Spannung der Romanbiographie keinen Abbruch. Durch ihre Zusammenarbeit mit Endes langjährigem Lektor Roman Hocke wirkt die Erzählung des Lebens wie das beste "So könnte es gewesen sein", an das man wohl herankommt. Gleichzeitig beruhren die Schilderungen natürlich auf den tatsächlichen Lebensereignissen, die historisch verifiziert sind, auch wenn die Autorin, nach eigenem Vorwort, diese nicht immer ganz in der tatsächlich passierten Chronologie belässt.
Ich habe "Momo" und "Die unendliche Geschichte", aber auch "Jim Knopf" als Kind und Jugendliche geliebt (und tue dies immer noch). Gerade die ersten beiden gehören für mich zum Kanon der Literatur. Und ich schreibe an dieser Stelle bewusst Literatur und nicht Kinderliteratur, denn selbst wenn man die Bücher im Jugendalter nicht gelesen hat, können sie einen im Erwachsenenalter ebenso stark inspirieren.
Ich finde es schwierig mehr Zeilen zu diesem Buch zu schreiben. Wenn man sich für den Autor interessiert sollte man das Buch lesen, denn es ist ein ganz besonderes Buch, informativ, dazu wunderbar geschrieben und fesselnd erzählt.
Ein wunderbarer (fiktiver) Roman über Michael Ende, über den ich vor dem Lesen wenig wusste. Natürlich kennt man Michael Ende, aber nicht auf diese Weise.
Charlotte Roth ist eine Erzählerin. Sie erschafft ein so reales Bild sodass man glaubt, es sei eine Biographie. Die Autorin schafft ein Bild von Ende, das berührt, unterhält und ihn als Mensch greifbar macht.
Wer gerne Romane über tatsächliche Personen/Persönlichkeiten liest, dem kann ich diesen ans Herz legen!
Es kürzlich habe ich es geschafft "Momo" zu lesen und war deshalb sehr gespannt auf diese Roman-Biografie. Schließlich bringen Biografien immer eine Art Entmystifizierung des Idols mit sich. Die Art und Weise, wie dieses Buch jedoch geschrieben ist, hat weniger mit einer Biografie voller harter Fakten zu tun. Als Leser begleiten wir Reisen in die Kindheit und Jugend des Autoren Michael Ende, und gehen mit ihm ein Stück des Weges. Charlotte Roth erzählt sehr gelungen und fesselnd aus dem Leben des Autoren, und bietet so Einblick in das Leben des Menschen, der uns als Kinder und auch Erwachsene verzaubert hat.
Die bekanntesten seiner Werke, angefangen von „Jim Knopf und Lukas“ über „Momo“ und „Der Wunschpunsch“ bis hin zu „Die unendliche Geschichte“ habe ich mit Begeisterung verschlungen und hüte die Schätze nach wie vor in meinem Regal. Über Michael Ende selbst wusste ich bisher kaum etwas. Das hat sich durch diesen biografischen Roman geändert. Das Buch ist in mehrfacher Hinsicht sehr interessant. Zum einen interessierte mich, wer hinter den phantasievollen Geschichten steckt, wer der Mensch Michael Ende war. Zum anderen hat sich eben Charlotte Roth, mir eigentlich besser bekannt unter dem Namen Charlotte Lyne, dieses Stoffs angenommen, was meines Erachtens sehr gut passt. Ich liebe die historischen Romane der Autorin, und ich bin der Meinung, diesen biografischen Roman hätte niemand besser schreiben können. Es ist keine Biografie, sondern eben eine fiktive Geschichte, jedoch mit sehr viel Wahrheit. Der Roman beginnt mit der Begegnung von Michael Endes Eltern und endet nach seinem Tod, umfasst also seine komplette Lebenszeit. Die Autorin beleuchtet Michael Endes Umfeld in allen möglichen Zeitabschnitten. Der Leser verfolgt seine Kindheit und erlebt die Kriegszeit mit dem jungen Michael. Man nimmt an seinem Leben teil und erfährt vieles über die Höhen und Tiefen seiner Entwicklung, sowohl beruflich als auch privat. Charlotte Roth versteht sich aufs Fabulieren und wagt sich fiktiv in die Gedanken- und Gefühlswelt Michael Endes vor. Im Leben dieses bekannten Autors baute alles aufeinander auf. Spätere Handlungen basieren letztendlich auf früheren Erlebnissen. Für mich wird Michael Ende in diesem Roman weder erhoben noch entzaubert, sondern er wird einfach als Mensch dargestellt. Über vieles konnte Charlotte Roth nur vage spekulieren, aber es steckt vermutlich auch sehr viel Wahres in dieser Lebensgeschichte, denn Roman Hocke, Michael Endes Freund und Verleger, stand der Autorin bei ihrer Recherche mit seinen Erfahrungen, seinem Rat und persönlichen Anekdoten zur Seite. Ich habe Michael Endes Lebensgeschichte mit Spannung verfolgt, und auch wenn mir manches fast zu sehr ins Detail ging, so finde ich diesen biografischen Roman doch sehr gelungen. Michael Endes Bücher werde ich sicher künftig noch aus einem anderen Blickwinkel betrachten, denn hier habe ich etwas über die Entstehung seiner Werke und einige faszinierende Punkte dazu erfahren.
Ein besonderer Mensch wird zu einem besonderen Autor
Michael Ende war ein besonderer Mensch. Das wird einem beim Lesen über seine frühe Kindheit und Jugend schon klar. Man versteht im Laufe der biographischen Handlung was seine Fantasie genährt hat und was ihn dazu befähigt hat , so ein bedeutender Autor zu werden.
Kurzbeschreibung
zu
Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit: Michael Ende – Roman eines Lebens
Die Autorin Charlotte Roth hat mit dem langjährigen Freund und Nachbarn Endes, Roman Hocke hier Michael Endes Leben niedergeschrieben, nicht als Biographie, sondern auf die Geheimmisse die Michael Ende umgaben.
Hier kann man Einblicke nehmen in seine Kindheit, in sein Wesen, seine Gedanken und Einblicke in sein Leben voller Entbehrungen, aber auch Glücksmomente.
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Mein erster Eindruck
Sehr interessant einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, über einen interessanten Menschen und brillianten Autor.
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Meine Meinung
zu
Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit: Michael Ende – Roman eines Lebens
Ich war neugierig auf dieses Werk und gespannt was mich hier erwartet. Man lernt hier Michael Ende kennen, seinen Lebensweg, aber auch sein Wesen, die Art wie er aufgewachsen ist mit Hoffnungen und Träumen, aber auch Ängste und Entbehrungen die ein Teil davon waren.
Dabei lernt man auch seine Familie kennen und auch seine Freunde, seine ersten Arbeitsversuche, sein Schreiben und sein Denken.
Wirklich wunderschön zusammengefasst.
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Fazit
Sehr gelungener Einblick.
Ich habe ihn in meiner Kindheit verehrt: Michael Ende. Deshalb war dieses Buch – eine Art Biographie – ein MUSS für mich. Wer erfahren möchte, warum Michale Ende solch fesselnde Kinderbücher schreiben konnte, den wird dessen Kindheit und Jugend sehr interessieren. Ein Auf und Ab der Gefühle, glückliche Kindheit mit melancholischen Sprenkeln durch die Altlasten der Eltern, wächst Ende in einem Künstlerhaushalt auf. Wen wundert, dass er heir die erforderliche Fantasie entwickeln konnte.
Und er tritt in die Fußstapfen seines Vaters, fühlt sich getrieben von den Kritikern - Sehnsucht, Glück und Verzweiflung hängen eng zusammen.
Die facettenreiche Schliderung seines Lebens gibt em Leser eine Erklärung, wie solche Bücher entstehen: Genie und Wahnsinn liegen wohl doch nah beieinander. Ein interessantes Buch!
Michael Ende, der große Kinderbuchauor, wie ich ihn noch nicht kannte. Wie er aufwuchs, seine Wurzeln, seine Erfahrungen und seine Kämpfe mit dem Schreiben und mit dem Leben las sich wirklich interessant, Charlotte Roth hat gemeinsam mit Roman Hocke eine Romanbiografie geschrieben, die Michael Ende ganz anders zeigt, der mit seinem Dasein als Kinderbuchautor hadert und nie den Erwachsenenroman schuf, den er so dringend wollte.
Eigentlich traurig, wie sein Leben verlief, schon als Kind nie genug gewesen zu sein, für das Glück der Mutter Verantwortung tragen zu müssen und dann noch seinen eigenen Ansprüchen nicht zu genügen.
Ich werde seine großen Geschichten nochmal lesen und dieses Mal um den Kampf der Entstehung wissen.
„Michael, das Künstlerkind aus dem bunten Haus.
Michael, der Heimatlose in der zertrümmerten Welt.
Michael – auch ich in Arkadien.
Michael, der Münchner Erfolgsautor.
Übrig blieb Michael, das Ende der Geschichte“
Es ist der Roman eines Lebens, des Lebens des Michael Ende, begnadeter Fantast und Autor. Charlotte Roth hat ihren biografischen Roman „Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit“ mit diesem Leben versehen. Im Unterschied zur Biografie, die allein Fakten geschuldet ist, kann sich die Autorin in einem biografischen Roman die Freiheit nehmen, in das Schicksal der Protagonisten zu schlüpfen. Nicht nur die Außenwelt, sondern auch die Innenwelt in allen Facetten zu schildern.
Es ist die Zeit zwischen den zwei großen Kriegen, in der Michael Ende zur Welt kam. Der Vater Edgar ist Maler surrealer Bilder, einer der im Dunkeln zu Hause ist. Michaels Mutter Luise – älter als Edgar – versorgt die Familie mit kleinem Kunsthandwerk. Auf engem Raum wohnt die Familie in Garmisch im bunten Haus, lebt vom Nötigsten. Die Lampe in der Stube hing so, dass drei Menschen Licht zum gemeinsamen Lesen hatten. Eine Dreieinigkeit: Vater-Mutter-Sohn.
„Sie tanzten seil. Sie stritten. Sie machten sich Sorgen. Aber in diesen Jahren im Bunten Haus fanden sie einander immer wieder, so schnell, wie sie sich verloren hatten, und die Sekunde des Schreckens war, ehe sie unerträglich wurde, schon vorbei.“
Michael ist das vielgeliebte Kind verschrobener Eltern. Die fantastischen Bild des Vaters sind Nahrung für Michaels Fantasie, lässt ihn durch das „Land Gu“ streifen. Beschützt und geborgen von Lieflam, dem Schafgeist mit dem gläsernen Herzen, das im Ohr steckt und bei Streit zerbricht.
Das Leben ändert sich nach einem Umzug nach München. Vaters Zunft von jeher eher brotlos gilt nun als entartet. Die „braunen Herren“ schwadronieren durch die Gassen, zertrampeln mit ihren Soldatenstiefeln die Fantasie zum Nichts. Dem Krieg ist von der Dreieinigkeit nichts mehr zu vorhanden. Der Vater verlässt die Familie, die Mutter weint nach innen. Michael wird erwachsen und bleibt trotzdem zeitlebens Mutters Kind. Luise vereinnahmt den Sohn, steht so lange sie lebt immer zwischen ihm und seinen Frauen.
Mit Ingeborg Hoffmann findet Michael Ende eine ebenbürtige Partnerin, intellektuelle Stütze und moralische Instanz. Nach langen Jahren und vielen Versuchen als Bühnenautor zu reüssieren, bricht aus Ende eine Geschichte heraus: „Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer wohnte, war nur sehr klein.“. Der Grundstein für eine beispiellose Erfolgsgeschichte als Autor von Kinderbüchern war gelegt.
Charlotte Roth erzählt mit so viel Herz und Seele vom Erzählen und dem Erzähler Michael Ende…
„Über seinen Hang zum Absonderlichen, Befremdlichen, Wirklichkeitsfernen, das so wirklichkeitsfern gar nicht war, sondern die Antwort auf eine Wirklichkeit, die den Halt verlor, sich selbst ad absurdum führte.“
…aber auch seinem Hadern mit den „grauen Herren“ im Anzug, die an seiner künstlerischen Freiheit zehren, von einem schlichten Schuhkarton voller Ideen und Gedankenschnipseln, von der Entstehung von „Momo“ und der „Unendlichen Geschichte“, von seinem erbitterten Streit mit den Filmemachern, die aus seinem „Zauberbuch“ einen amerikanischen Blockbuster machen.
Charlotte Roths Buch ist eine Liebeserklärung an Michael Ende, dessen Name ihn gelegentlich in Angst und Schrecken versetzte: „Endlos, unendlich, das bedeutete ohne Ende…“
Und es ist eine Liebserklärung an die Unendlichkeit der Fantasie.
„Hab keine Angst, Michael…es hat kein Ende…“
Michael Ende ist ein Held meiner Kindheit. Wer kennt sie nicht die Geschichten von Momo, Lukas dem Lokomotivführer und Jim Knopf, dem Traumfresserchen oder die Unendliche Geschichte, mein absolutes Lieblingsbuch in der Kindheit. Charlotte Roth hat ein bewegendes Porträt des Schriftstellers erschaffen, ohne dabei zu trocken oder langweilig, wie es manche Biographien leider an sich haben, zu sein. Ein Muss für alle Liebhaber seiner traumhaften Geschichten.
Michael Ende sagt bestimmt fast jedem etwas, zumindest seine berühmten Werke Momo, Die unendliche Geschichte, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. In diesem Buch schildert die Autorin eindrucksvoll und informativ das Leben von Michael Ende. Es ist jedoch keine trockene Biografie, sondern liest sich wie ein spannender Roman.
Stellenweise zwar etwas zähflüssiger, aber insgesamt wirklich interessant und spannend, erfährt man viele Einzelheiten aus seinem Leben. Wie alles begann, welche Schwierigkeiten seine Familie und später er hatten und wie er zu seinen großartigen Geschichten kam. All dies und noch mehr erfährt man in diesem eindrucksvollen und fantastischen Buch.
Fazit
Ein äußerst interessantes und informatives Buch über den weltberühmten Autor Michael Ende.
Michael Endes Lebensgeschichte, aufgeschrieben wie ein Liebesgedicht an ihn und seine Werke. Eine großartige Autorin welcher diese Glanzleistung grandios gelingt.
Ein wunderbares Buch, das einen ganz neuen Blick auf das Leben - nicht nur von Michael Ende - wirft!
Die Autorin Charlotte Roth hat sich mit ihrem Werk „Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ in ein eher untypisches Genre gewagt. In diesem Buch wird das Leben des bekannten Autors Micheal Ende beleuchtet, wobei Roth von Roman Hocke begleitet wurde, welcher ein Freund von Michael Ende war.
Klappentext:
Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen, die Michael Ende nicht preisgab, ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern. Sein Leben, das ein knappes Jahrhundert umfasste, wird mit seinem ganz speziellen Blick auf die Welt beleuchtet, der hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare zu erspüren suchte. Geschrieben von Charlotte Roth und inhaltlich kuratiert von Michael-Ende-Kenner Roman Hocke wird dem Innenleben des beliebten Autors auf besondere Weise nachgespürt – in einer Fülle von Bildern, Schauplätzen und Begegnungen, aus der sich das Mosaik seiner ganz eigenen Geschichte zusammenfügt.
Charlotte Roth ist mir vor allem von ihren historischen Romanen unter dem Namen Charlotte Lyne bekannt. Als ich gesehen habe, dass sie ein Buch über Michael Ende geschrieben hat, war ich sofort interessiert. Ich persönlich liebe seine „Die unendliche Geschichte“ und war sehr gespannt, welche Person hinter diesen Büchern steht.
Die meisten kennen Werke, vor allem Kinderbücher, aus der Feder von Michael Ende. Dennoch habe ich mich nie mit der Person hinter diesen Büchern beschäftigt. Ich habe mich noch nie mit seinem Leben auseinandergesetzt, was ihn geprägt hat oder welche Hürden er meistern musste, wie er zu seinen Ideen gekommen ist. Daher war ich sehr auf diesen Roman gespannt. Ich habe, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, auf jeden Fall ein besseres Verständnis für die Person hinter den Büchern bekommen, habe auch besser verstehen können, wie seine Geschichten zu ihm gefunden haben.
„Die ganze Welt ist eine Geschichte und wir spielen darin mit“ ist keine reine Biographie, dies ist ein Roman über den Autor Michael Ende. Roth versucht in diesem auch, in die Gefühls- und Gedankenwelt von Ende einzutauchen und haucht ihm erneut Leben ein. Es ist eine fiktive Geschichte, in diese auch reale Gegebenheiten eingeflochten werden. Geholfen hat hier ein langjähriger Freund von Ende, sodass man glauben kann, dass manche späteren Gegebenheiten sich auch so abgespielt haben. Man bekommt in diesem Roman einen gelungenen Einblick in das Leben des Autors und lernt auf interessante Weise mehr über sein Schaffen.
Wie ich es bereits von anderen Büchern aus der Feder von Charlotte Roth gewohnt bin, ist auch dieses Mal der Schreibstil sehr bildgewaltig und lässt sich flüssig lesen. Detailreich wird das Leben von Ende erzählt, teilweise werden viele Details umfangreich beleuchtet. Es gibt ein paar zähe Passagen, durch die ich mich ein wenig hindurch kämpfen musste. Gekonnt lässt die Autorin Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen, sodass ich Michael Ende quasi über die Schulter schauen konnte und ihn auf seinem Lebenswerk begleiten konnte. Zunächst lernt man seinen Vater Edgar Ende kennen, dieser ist Maler und sitzt zu Beginn in einem Zug und hofft an seinem Ziel ein junges Mädchen zu finden. Doch natürlich kommt alles anders als erwartet. In Garmisch lernt er Luise kennen, die beiden finden zueinander. Die beiden haben nicht viel, aber dennoch ist das Leben des jungen Michaels reich an anderen Sachen, sein frühes Leben ist geprägt von fantastischen Geschichten und ein eigensinniges Miteinander. Dieser Roman umfasst die komplette Lebensspanne von Ende – man erfährt einiges über seine Kindheit und Jugend, aber auch als erwachsener Mann. Es ist informativ und ich habe einiges über die Person Michael Ende gelernt. Man begleitet ihn durch diverse Höhen und Tiefen, einige negative Erfahrungen haben ihn geprägt. Besonders der Auszug aus dem bunten Haus in Garmisch hat ihn stark beeinflusst. Er hat sich mit den neuen Gegebenheiten schwer getan. Mir erging es da leider nicht anders. Ich habe mich mit dieser Episode seiner Kindheit ein bisschen meine Schwierigkeiten, hier fehlte mir ein bisschen die Spannung. Dies hätte man meiner Meinung nach vielleicht ein wenig straffen können. Man merkt, dass es bei den Eltern kriselt, dass sie ganz schön aneinander ecken und auch Michael tut sich mit den Gegebenheiten seines Lebens schwer, er findet keinen richtigen Zugang zu anderen Kindern. In seiner Jugend verliert er auch Freunde und muss einige Hürden meistern. Auch wird er durch die Kriegszeit geprägt, sein Vater Edgar wird eingezogen und zusammen mit seiner Mutter müssen sie um ihr überleben kämpfen und für sich selber sorgen.
Mir hat es auch gefallen, dass Michael Ende in diesem Roman nicht in den Himmel gelobt wird, man lernt auch seine Schattenseiten kennen, als Erwachsener war er bestimmt nicht immer einfach – manche Ansichten zu seinem Leben oder auch zu seinen Werken sind nicht immer komplett nachvollziehbar. Aber dadurch wirkte dieses Buch recht authentisch auf mich.
Insgesamt hat die Autorin Charlotte Roth mit ihrem Roman „Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ ein vielseitiges Werk geschaffen, indem ich viel über das Leben und Schaffen von Michael Ende kennen gelernt habe. Mein Interesse an weiteren Werken aus seiner Feder wurde geweckt. Größtenteils habe ich dieses Buch wirklich genossen, aber es gab ein paar zähe Passagen. Daher möchte ich für diesen Roman 4 Sterne vergeben.
Keine gewöhnliche Biografie über keinen gewöhnlichen Geschichtenerzähler. Dieser biografische Roman erzählt das Leben von Michael Ende, angefangen bei den Eltern, die ihrem Sohn ein kreatives Umfeld boten. Die Trennung der Eltern, Selbstzweifel auf dem Weg zum werdenden Schriftsteller, ein in manchen Dingen weltfremdes Leben als Künstler – nicht immer leicht ist der Lebensweg dieses interessanten Menschen. Die Autorin schreibt in einer poetischen Weise, die zwar manchmal im Unklaren lässt, was wahre Begebenheit war und was vielleicht Fiktion, jedoch passt diese Erzählweise ganz wunderbar zu diesem Menschen. Eine berührende und wunderbare Lektüre.
Wer kennt sie nicht, die "Unendliche Geschichte", das zeitlose Werk von Michael Ende? In diesem Roman geht es um den Autor selbst, Charlotte Roth schreibt über sein Leben. Die Autorin betont dabei, dass es sich um einen Roman und keine Biografie handelt. Ich sehe das Buch eher als Mischung von beidem an, mir hat die Lektüre sehr gut gefallen, das Buch liest sich leicht und zügig.
Michael Ende wuchs in armen Verhältnissen auf, seine Eltern fördern seine überbordende Fantasie. Doch Roth zeigt auch die Schattenseiten seines Aufwachsens: Geldnöte, Ängste der Mutter und schließlich die Machtübernahme der Nazis und der Krieg. In dieser Zeit erlebt die Familie, wie so viele andere, traurige Verluste. Michael Ende flieht immer öfter in seine fantasievollen, ausgedachten Welten. Auf verschiedene Wege hat Michael Ende versucht sein Umfeld an seiner Fantasie teilhaben zu lassen, doch die Begeisterung für seine Werke hielt sich zunächst in Grenzen, der junge Mann muss Rückschläge hinnehmen. Irgendwann dann aber schafft er den Durchbruch, hat Erfolg mit seinen Kinderbüchern und bald auch eine Frau an seiner Seite.
Die Wahl Michael Endes Leben in einen Roman statt eine traditionelle Biografie zu packen finde ich sehr gut, so ist es emotionaler im Vergleich zur Sachlichkeit die oft Biografien anhaftet. Die Autorin schafft es Michael Endes Leben interessant zu erzählen. Die Mischung aus Licht und Schatten gelingt ihr dabei sehr gut, in Endes Leben hat auch Melancholie immer eine Rolle gespielt. Eine leichte Kost ist das Buch dadurch nicht, aber eine sehr lesenswerte!
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Michael Ende - Roman eines Lebens" - so nennt Charlotte Roth ihr Buch im Untertitel. Weder ist es eine Biografie noch eine Romanbiografie, vielmehr ist es der Versuch, den Menschen Michael Ende lebendig werden zu lassen. Der Mensch Michael Ende zeigt sich bei Roth vor allem im Umgang mit Menschen, in seinem Vertrauen zu Freunden, seinem Umgang mit Frauen und darin, was er unter Treue verstand. Was wahr ist, was erfunden ist. Roth gibt es nicht preis, wie sie in ihrem Nachwort schreibt. Der Roman will eine Fiktion sein.
"Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit" lautet der Titel von Charlotte Roths Romans, bei dem es sich um ein Zitat aus Michael Endes Buch "Momo" handelt. Dies zeigt sich vor allem am Anfang des Romans. Sehr ausführlich geht Charlotte Roth auf Kindheit und Jugend Endes in München ein. Vor allem dem Vater, Edgar Ende, ein surrealistischer Maler, wird sehr viel Raum eingeräumt.
Hier verknüpft Charlotte Roth sehr geschickt Edgar Endes Art zu malen mit Michael Endes Art zu schreiben. wo der Vater im verschlossenen Zimmer wartet, bis die Bilder zu ihm kommen, wartet der Sohn auf die Geschichten, bis sie in ihm lebendig werden. Er kann nicht weiterschreiben, wenn die Figuren nicht zu ihm sprechen. Ein Schriftsteller sei wie ein Angler, heißt es im Text, er müsse geduldig sein und warten können.
Dem, wie Michael Ende geschrieben hat, wird in dem Buch nicht viel Platz eingeräumt, wohl aber dem, wie er mit seinem Stoff umging, wenn er ihn erst einmal gefunden hatte. Auch den Enttäuschungen wird Raum gegeben: den vergeblichen Versuchen, sich als Schriftsteller (oder Schauspieler) in der Nachkriegszeit zu etablieren, dem schwieriger werdenden Verhältnis zum Vater und schließlich der Enttäuschung durch einen Freund, der zugleich Finanzverwalter seines Geldes war und nicht nur Endes Vermögen an der Börse verzockte, sondern Ende zugleich einen riesigen Schuldenberg von 7 Millionen D-Mark verursacht hat.
Allerdings: Beim Lesen von Charlotte Roths Roman bekommt man den Eindruck, dass es Michael Ende mehr Verdruss bereitete, dass die Verfilmung der "Unendlichen Geschichte" aus Sicht Endes ein Desaster war, als dass es er vom Millionär zum Hochverschuldeten wurde.
Die Sprache des Buches kommt an manchen Stellen sehr opulent daher, wenn über Ingeborg Hoffmann, Endes spätere Ehefrau und rechte Hand, etwa gesagt wird, ihre "Augen waren Bojen, um die der Ozean hätte tosen können, ohne dass sie sich erschüttern ließen". Das Nachmittagslicht kann da schon mal "wie Honig vom Himmel tropfen".
Transportiert die "Seele" Michael Endes und beweist, wie wertvoll dessen Geschichten auf ewig für die Leserwelt sind. HIGHLIGHT!
Die Bücher von Michael Ende habe ich hoch und runter gelesen! So war es sehr interessant, etwas über das Leben des Autors zu erfahren. Charlotte Roth beschreibt nicht nur die harten Fakten aus Endes Leben, sondern vielmehr auch sehr sensibel die Gefühlsebene. Den Menschen hinter den Büchern wie Momo oder der Unendlichen Geschichte zu finden, ist hier selbst eine große Geschichte, die sich nicht immer sklavisch an die Wahrheit hält, aber durch den tollen Schreibstil, den Leser von Seite zu Seite weiter zieht, bishin zu Ende. Das Buch hat mir viel Spaß gemacht und deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung ab.
Eine wundervoll geschriebene Romanbiographie, die mich viel mehr zu begeistern wusste, als ich es vorher erwartet hätte und die gekonnt Realität und Fiktion miteinander verwebt. Die Stellen, die zugunsten der Dramaturgie entweder verändert wurden oder in eine andere zeitliche Reihenfolge gesetzt werden, haben sich wirklich gut eingefügt. Der Schreibstil konnte mich sehr von sich überzeugen und er hat wunderbar zum Leben von Michael Ende gepasst. Als sehr gut empfand ich es, dass die Romanbiographie trotzdem noch ehrlich geblieben ist und den "Protagonisten" nicht durchgehend nur sympathisch dargestellt hat. Alles in allem ein wirklich schönes Leseerlebnis.
Romanbiographie. Da stellt man sich immer die Frage, was ist wirklich, was ist erfunden. So geht es einem natürlich auch mit Charlotte Roths Buch über den Kultautor Michael Ende. Wer hat nicht Momo oder Die unendliche Geschichte gelesen? Wer hat schon geahnt, dass sich hinter diesem Autor eine gespaltene Seele versteckte? Geprägt durch eine eher ärmliche Kindheit mit einem Vater, der als Maler in der Nazizeit "entartete Kunst" malte. Eine überbehütende Mutter, von der er sich bis zu ihrem Tod fast nicht befreien kann - belastend für die Beziehung zu seiner ersten Frau. Bücher mit Anspruch schreibend, die alle floppen. Und mit einem "Kinderbuch" Weltruhm erlangen. All das unterstützt Michael Ende in seinem ewigen Selbstzweifel. Getoppt vielleicht nur von den Bemühungen um die Verfilung der "unendlichen Geschichte", bei der man ihn immer mehr ausbootet. Wie so viele Autoren, deren Werke verfilmt werden, ist er entsetzt vom fertigen Film.
Ein sprachlich herausragend geschriebenes Buch mit Hintergrundwissen, das nur Menschen erlangen, die Michael Ende nahe standen: Charlotte Roth und Roman Hocke. Sicher keine leicht Kost, aber auf jeden Fall lesenswert.
Charlotte Roth hat eine sehr schöne Romanbiographie über Michael Ende , den Autor von "Momo" und "Die unendliche Geschichte", geschrieben. Es ist eine Hommage und jede einzelne Seite war eine Freude zu lesen.
Aufgeteilt ist der Romsn in 5 Abschnitte, die jeweils einen Lebensabschnitt Endes beinhalten. Beginnen tut sie bei den Eltern und man merkt im Laufe des Buches wie viel er von ihnen an Weisheit, für sein Leben und Werk mitgegeben haben.
Charlotte Roth löst auch nicht alle Lebensbrüche von Ende auf, aber ich habe von diesem Roman so viel mitgenommen, dass mir Ende richtig nahe gekommen ist.
Im Hinblick auf Roths Schreibstil sei angemerkt, dass er sehr romanhaft und bildlich ist und keinesfalls Sachbuch gemäß.
Wer mehr über Michael Ende erfahren möchte, dem sei diese Romanbiografie ausdrücklich empfohlen.
Eine Biografie spannend wie ein gutes Buch! Charlotte Roth erzählt fesselnd aus dem Leben Michael Endes, der wohl viele Kinder so geprägt hat wie nie, mit seinen phantasievollen Geschichten. Er war sozusagen mein Einstieg in die fantastische Literatur. Doch was hat ihn zu seinen unvergesslichen Geschichten inspiriert? Wo kamen ihm die Ideen zu Momo und der unendlichen Geschichten (und noch so vielen mehr)? Im Buch machen wir sozusagen eine Zeitreise in die Kindheit und Jugend Michael Endes und erfahren so einiges, was wir als Leser seiner Bücher noch nicht wussten.
Fazit: Ein famoses, unvergessliches Buch über einen famosen und unvergesslichen Schriftsteller! Unbedingt lesenswert!