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Leuchtende Jahre
Aufbruch der Frauen 1926-1933
von Regine Ahrem
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Erscheinungstermin 26.02.2025 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Regine Ahrem lädt ein zu einer faszinierenden Zeitreise auf den Spuren von sieben außergewöhnlichen Frauen: Vicki Baum, Marieluise Fleißer, Mascha Kaléko, Irmgard Keun, Erika Mann, Ruth Landshoff und Gabriele Tergit. In einer spannenden Collage entfaltet sie die Lebensgeschichten der Autorinnen und erzählt von ihrer künstlerischen Entwicklung ab 1926 bis zur »Machtergreifung« 1933, die ihren Karrieren ein jähes Ende setzt. Chronologisch und kaleidoskopisch werden die Wege der Schriftstellerinnen nachgezeichnet, die sich mitunter berühren und immer wieder kreuzen. Alle sieben gehören zu den »Neuen Frauen«, die in den 1920er-Jahren die öffentliche Bühne im Sturm erobern – sie sorgen für Theaterskandale, werden Bestsellerautorinnen und It-Girls einer ganzen Generation. Nicht nur für Vicki Baum werden es die interessantesten und fruchtbarsten Jahre ihres Lebens.
Ein wilder Reigen – sprühend vor weiblicher Schaffenskraft und Energie, inspirierend und atmosphärisch dicht erzählt.
✶ Auf den Spuren großer Schriftstellerinnen: Vicki Baum, Marieluise Fleißer, Mascha Kaléko, Irmgard Keun, Ruth Landshoff, Erika Mann und Gabriele Tergit
Regine Ahrem lädt ein zu einer faszinierenden Zeitreise auf den Spuren von sieben...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783869153100 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
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Die kurze Blüte deutscher Autorinnen 1926-33 war knapp nach Einführung des Frauenwahlrechts 1918 geprägt vom ungewohnten Frauensport, der Einführung von PKW und Fahrrad, wachsender Popularität von Film, Theater und Radio, androgynem Auftreten von Frauen und nichtbinären Identitäten. Eine Blüte, die 1933 abrupt mit Bücherverbrennung und dem Verbot jüdischer Autor:innen endete. Gerade in Autorinnenbiografien interessiert mich besonders, wie schreibende Frauen ihren Lebensunterhalt verdienten, ehe sie ihren ersten Verlagsvertrag unterschreiben konnten, und wie sie (als Ledige) überhaupt eine Wohnung fanden zu einer Zeit, als verwitweten berufstätigen Frauen selbstverständlich die Wohnung gekündigte wurde, weil sie als Vertragspartnerin nicht akzeptiert waren. Zu diesen Interessen liefert Regine Ahrem mit ihrer episodenhaft erzählten Sammelbiografie interessantes Material.
Erika Mann, die zwischen ihren Reportagereisen lebenslang in die Familienvilla zurückkehrte, und Irmgard Keun, die aus großbürgerlicher Familie stammte und in der väterlichen Firma als Stenotypistin arbeitete, haben zum Thema Wohnungssuche zwar wenig zu bieten. Mascha Kalékos Herkunft aus dem Berliner Scheunenviertel war dagegen für Frauen ihrer Epoche repräsentativer; sie teilte sich als junge Dichterin ein Zimmer mit drei Schwestern. Hochinteressant waren für mich die Tätigkeit Gabriele Tergits als Gerichtsreporterin beim Berliner Tageblatt, die damit die Gerichtsberichterstattung als eigenes Genre etablierte, aber auch die Verlagsbeziehungen der Genannten zu S. Fischer, Ullstein und Rowohlt. Der Ullstein Verlag punktete damit, dass seine Autorinnen mit sicherem Einkommen als Zeitschriftenredakteurinnen beschäftigte, so dass ihr Name als Marke etabliert wurde und sie im direkten Kontakt Themen aufnehmen konnten, die ihre Leserinnen umtreiben. Aus der Gruppe erfolgreicher Autorinnen ragt Marieluise Fleißer heraus, die sich in tragische Abhängigkeiten von dominanten Männern verstrickte und geschlagen nur unter das Dach einer Familie zurückkehren konnte, die eine Arbeitskraft benötigte.
Die Kapitel sind chronologisch geordnet, die sehr kurzen Abschnitte jeweils mit Ort und Vornamen überschrieben. So entsteht in Sprüngen zwischen deutschen Großstädten und aus zahlreichen Verknüpfungen zu Zeitgenoss:innen ein lebendiges Bild der Zeit von 1926-33, für die u. a. charakteristisch war, dass mehre Elternpaare schreibender Frauen unverblümt aussprachen, sie hätten keine Tochter gewollt.
Mit Kurzbiografien und Auswahlbibliografie im Anhang ein informatives Buch, das Interesse am Werk der Autorinnen weckt und sich trotz der Fülle an Orten und Begegnungen flüssig lesen lässt.
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Die dargestellten Autorinnen
Vicki Baum 1880-1960
Marieluise Fleißer 1901-74
Mascha Kaléko/Golda Malka Aufen 1907-75
Irmgard Keun/verh. Tralow 1905-82
Erika Mann 1905-69
Ruth Landshoff/Landshoff-Yorck geb. Levy 1904-66
Gabriele Tergit/Elise Reifenberg geb. Hirschmann/Pseudonym auch Christian Thomasius) 1894-1982
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Was für ein fantastisches Buch. Hat mir unglaublich gut gefallen. Auch die stilistische Ausführung fand ich richtig gut.
In kurzen Abschnitten wird abwechselnd das Leben von sieben Schriftstellerinnen/Künstlerinnen der Weimarer Republik dargestellt (Irmgard Keun, Mascha Kaléko, Marieluise Fleißer, Gabriele Tergit, Ruth Landshoff, Vicky Baum und Erika Mann). Auf sehr unterhaltsame, spannende Weise schildert Regine Ahrem wie diese Frauen in den 1920er Jahren Berühmtheit und gesellschaftlichen Aufstieg erlangen. Sie schreiben Romane oder Gedichte, sie schreiben für Zeitschriften und auch für das Theater oder spielen selbst......sie äußern sich in ihren Werken politisch oder zeitkritisch, oder aber sehr freizügig und provokant......
Es ist eine Zeit des Aufbruchs, der Freiheit, eine losgelöste, frivole Zeit, in der Frauen aus der üblichen Frauenrolle ausbrechen und eigenständig sind, gleichgeschlechtliche Beziehungen sind an der Tagesordnung und geheiratet wird auch nicht mehr zwingend..... Es liest sich wie eine einzige große Party.....Aber es wird auch deutlich, dass der Erfolg fragil ist, da sie in unruhigen Zeiten leben. Zunehmend greifen die Nationalsozialisten immer stärker in das Geschehen ein, die jüdischen Schriftstellerinnen geraten in Gefahr, die systemkritischen ebenfalls. Man will die Gefahr noch nicht sehen oder wahrhaben, aber sie ist irgendwann nicht mehr zu ignorieren, was den einen oder anderen schließlich ins Exil treibt. Mit einem Mal ist die aufkeimende Freiheit im Keim erstickt und die Künstlerinnen, sowie ihre Veröffentlichungen landen zunächst in der Versenkung. Viele werden erst Jahrzehnte später oder gar nach ihrem Tod wieder veröffentlicht.
Regine Ahrem gelingt es auf ganz großartige Weise all dies unglaublich mitreißend zu transportieren, den Geist dieser Zeit einzufangen, sowie das hohe künstlerische Niveau und die Aufbruchstimmung jener Jahre zwischen zwei Kriegen ...... es fallen Namen wie Marlene Dietrich, Gustaf Gründgens, Charlie Chaplin, Max Reinhardt, Bertold Brecht usw. Ein Reigen von Berühmtheiten, die ihre Anfänge oft in dieser Zeit haben......
Für mich persönlich schon jetzt ein Highlight dieses Jahres.