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Das dünne Pferd
von Stefanie vor Schulte
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Erscheinungstermin 21.08.2024 | Archivierungsdatum 07.11.2024
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Zum Inhalt
Was bleibt, als zu fliehen, wenn Kinder plötzlich allergisch auf Erwachsene reagieren, Eltern ihre Kinder vergessen, wenn Hunde ihre Herren anfallen und die Natur des Menschen überdrüssig ist?...
Eine Anmerkung des Verlags
Nach Junge mit schwarzem Hahn und Schlangen im Garten beschäftigt Stefanie vor Schulte nun die Frage nach Mutterschaft in Zeiten des Weltuntergangs
Verblüffend aktuell und grenzüberschreitend – und stets die Balance zwischen Humor und Dunkelheit haltend
Die Welt ist aus den Fugen. Die Zukunft erschöpft. Unerhörtes geschieht.
Nach Junge mit schwarzem Hahn und Schlangen im Garten beschäftigt Stefanie vor Schulte nun die Frage nach Mutterschaft in...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783257073133 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 256 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
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Diesmal hat Stefanie von Schulte eine dystopischen Western-Roman geschrieben, in dem zwei Frauen Kinder zum Schutz in eine ehemaligen Badehotel bringen. Vor Ort sind sie erst so gar nicht willkommen.
Die Figuren/Geschichte fand ich besonders, aber auch etwas sperrig. Da müsste ich sehr überlegen, wem ich (in unserem Geschäft) dieses Buch empfehlen könnte.
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Die Beschreibung sagt eigentlich alles über den Inhalt der Geschichte und doch gar nichts. Es ist einfach großartig, dieser Autorin zuzulesen und nicht zu wissen, wohin die Reise geht oder welche Vergangenheit dazu führte. Der Schreibstil ist anders, atemlos, die Worte kommen nicht schnell genug und die Sucht, weiterzulesen, wird auf die Spitze getrieben. Die beschriebene Welt ist surreal und doch vorstellbar, hinterlässt bei mir viele Fragen und gibt mir gleichzeitig das gute Gefühl, dass auch in einer Welt, in der alles untergeht, die Hoffnung auf den nächsten Tag wichtig ist und Stärke, Liebe und Zusammenhalt jeden Moment und jede Aktion unschätzbar wichtig machen.
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Die Autorin schafft Personen mit starker Aura und besonderer Energie, die sie in eine fragile Umgebung stellt. Stefanie vor Schulte hat eine kreative Imagination, die auffällt. Sie arbeitet hier auch mit Assoziationen an Filme und deutet Klischees erfiindungsreich um.
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Die beiden Frauen sind mit 15 Kindern geflohen und wollen in dem ehemaligen Hotel sich um die Kinder kümmern. Die Bewohner des Dorfes stehen den Frauen skeptisch gegenüber, die Situation eskaliert als Aria ein Pferd entdeckt und dieses retten will.
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Umgeben von einer Welt, die dem Untergang geweiht ist, fliehen Pflegerin Aria und ihre Kollegin Marion mit fünfzehn Kindern aus der Stadt. Am Meer finden sie Zuflucht. Allerdings liegt das gekaufte ehemalige Badehotel im Einflussbereich der Männer von Einstadt, die es den Frauen nicht leicht machen. Die Cowboys rund um Imre Brandt haben ihre eigenen Regeln, an die sich die Frauen halten sollen. Als Aria am Strand ein Pferd entdeckt, will sie es retten, doch das Unterfangen bringt eine ungute Bewegung in die Dorfgemeinschaft.
Die Geschichte ist nicht sehr lang und hat einen großen Mut zur Lücke. Die Welt hat sich zum Schlechteren gewandt – das Wetter spielt verrückt und die Menschen auch. Sie vergessen ihre Kinder, diese reagieren mit Allergien auf die meisten Erwachsenen und das Recht des Stärkeren regiert alles. Warum das so ist, wird nicht erklärt. Grundsätzlich fehlen lange Erklärungen. So wird der Leser mitten ins Geschehen geworfen, muss sich viele Begleitumstände selbst zusammenreimen und erkennt eigentlich nur die negativen Auswirkungen dieser neuen Welt. Am bleibendsten dabei war für mich, dass Frauen gar nichts mehr zu sagen haben und mit der Willkür und Gewalt (auch sexueller Art) der Männer leben müssen. Aria und Marion bilden da eine Ausnahme, da sie sich trauen, über sich selbst zu bestimmen und das Leben der Kinder in die Hand zu nehmen. Die Ortschaft Einstadt erweist sich aber nicht als Idylle, sondern hält neue Bedrohungen bereit.
Was es mit dem Pferd im Meer auf sich hat, war mir zuerst nicht klar. Warum sollte ein Pferd im Meer ausharren und sich stur weigern, dieses zu verlassen? Ich konnte mir das Szenario nicht vorstellen. Bald aber entwickelte sich das Pferd als Sinnbild für Arias Kampf, für ihre Sturheit und zum Teil auch dafür, dass sie Ziele verfolgt, die sie egoistischer erscheinen lassen, als gedacht.
Vom Beginn bis zum Ende bleibt sich die Geschichte treu. Wirft Blitzlichter auf die unterschiedlichen Handelnden, lässt aber sehr viel aus bzw. überlässt sehr viel der Interpretation des Lesers. Das muss man als Leser mögen. Ich kann mir vorstellen, dass die Meinungen zum Buch auseinandergehen – ich jedenfalls mochte diesen Mut zur Lücke und die Geschichte hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.
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Ich habe keine Ahnung, was das alles genau war, aber am Ende hab ich das Buch beendet und es einfach nur für großartig empfunden! Insofern: Einfach ausprobieren, so wie ich! ;) Ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.
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Das dünne Pferd ist Märchen und Fiebertraum in einem. Es spielt an einer raum- und zeitlosen Küste, im imaginären Einstadt, einer Stadt, in der Cowboys regieren und sich die Frauen auflehnen. Aria und Marion flüchten an diesen verwunschenen Ort, mit Kindern im Gepäck, dessen Eltern sich nicht mehr an sie erinnern können. Diese Allergie greift um sich, die Apokalypse ist nah. Angekommen an der gekauften Unterkunft in Einstadt, fällt Aria ein Pferd am Strand auf. Dieses Pferd zu bergen, wird zu ihrer einzigen und übergreifenden Mission.
Mir war der Plot an vielen Stellen zu undefiniert, aber ich mochte den Tiefgang, der hinter der Handlung steckte. Aria war mir sympathisch, und ich mochte auch Hayden und Alex sehr. Stefanie vor Schulte überzeugt mich erneut mit großartigen Charakteren! An ihre Vorgänger hat "Das dünne Pferd" für mich leider nicht ganz herangereicht. Es ist mystisch und magisch, aber der Junge mit Hahn und auch die Schlangen im Garten haben mich ein wenig mehr überzeugen können. Ich werde die Autorin weiterhin gespannt verfolgen und freue mich schon auf ihr nächstes Werk!
3,75 / 5
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Wow 🤩
Endlich mal wieder eine Geschichte, die in keine Schublade passt.
Denn die Handlung ist nicht ganz so leicht zu erzählen, da sie so vieles mehr ist, als Worte auf Papier.
Es ist ein Buch das Mut macht.
Ein Buch, das für Zusammenhalt und Hoffnung steht.
Es ist eine Dystopie und zeitgleich eine kleines bisschen Western.
Beim Lesen schlich sich leise „Der dunkle Turm“ in meine Gedanken. Aber nur ein bisschen.
Ein subtiler Hauch von Schrecken lauert in den Ecken und lässt den Weltuntergang erahnen.
Alles fängt damit an, das Mütter ihre Kinder nicht mehr erkennen. Noch nicht einmal an sie denken.
„Barfüßige Kinder im Winter. Kinder, die im Sandkasten vergessen werden wie kaputte Schaufeln. Schulaufführungen, bei denen die Eltern nicht auftauchen.“ (Pos. 65)
Sogar die Natur wird dem Menschen überdrüssig. Hunde fallen ihre Besitzer an.
Radiosender senden nicht mehr.
Aria und Marion, beides Krankenschwestern, machen sich mit 15 vergessenen Kindern auf den Weg ans Meer.
Die Reise soll nach Einstadt gehen. Dort gibt es ein Badehotel, welches unbewohnt ist.
Unterwegs treffen Aria und Mariona auf Hayden, und nehmen jene kurzentschlossen mit.
Im staubigen Ort angekommen, wirken die Straßen mehr als trostlos. Menschen sind als unsichtbare Geister hinter den Gardinen der Fenster zu vernehmen.
Ein paar Männer zu Pferd, mit blutigen Knöcheln und die Hutkrempen tief ins Gesicht gezogen, weisen mit ihren Schusswaffen an den Gürteln nicht gerade auf ein freundliches Willkommen hin.
Nachdem das Grüppchen den Mäusekasten (wie das Badehotel genannt wird) bezogen haben, bemerkt Aria ein ausgemergeltes Pferd am Strand. Und möchte es auf Biegen und Brechen retten.
Ob dies gelingt und wieso ihr dies Unterfangen ein Herzenswunsch ist, ob das Badehotel von ungebetenen Gästen heimgesucht wird und sich die Frauen gegen Imre Brandt behaupten können, der scheinbar das Sagen im Ort hat, möchte ich euch natürlich nicht vorwegnehmen 😉
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Autorin Stefanie vor Schulte konnte mich bnisher mit jedem ihrer Bücher begeistern, so auch mit "Das dünne Pferd". Vor Schulte schafft es erneut eine ganz eigene Welt mit dystopischer, düsterer Grundstimmung zu erzeugen, die mich komplett in den Bann gezogen hat.
Der Schreibstil hat mich gleich ab der ersten Seite in den Bann gezogen - er ist zugleich knapp und geradlinig, spart dabei jedoch an keinem Punkt die Bildhaftigkeit und Lebendigkeit ein. Ein wirklich interessanter Stil, der mich komplett mitnehmen und begeistern konnte. Die Sprache ist auch sehr klar und schonungslos. Insgesamt ist die Welt nur schwer greifbar und einzuordnen - sie muss auch gar nicht unbedingt eingeordnet werden, steht allein für sich und genügt vollkommen.
Die Protagonist:innen dieses Buches waren interessant porträtiert, jede:r ganz für sich eigen, schwer zu greifen und dennoch vollkommen präsent!
Eine tolle Mischung, die mich auch in diesem Buch wieder begeistern konnte.
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Zwei Kinderkrankenschwestern fliehen mitsamt ihren Schützlingen von der verschmutzten, kranken Stadt in die Pampa ans Meer um dort ein neues Leben zu beginnen.
Dabei werden ihnen von verschiedenen Seiten Steine in den Weg gelegt.
Die lokalen Cowboys, Kriminellen und Hinterwäldler machen stets Probleme und auf einmal taucht an einer unmöglichen Stelle ein stoisches Pferd auf, dass scheinbar unmöglich zu erreichen ist.
Die zwei Frauen finden unerwartete Verbündete und seltsame Feinde.
Die Hauptfigur verliert sich in Ihrer Obsession für das titelgebende dünne Pferd und riskiert dabei nicht nur Ihr eigenes Leben.
Der surreale Stil von Stefanie vor Schulte bleibt stets in sich geschlossen. Was mysteriös ist, bleibt auch so. Wir finden viele Antworten doch bleiben auch viele Fragen offen.
Ich mag das Buch sehr gerne und werde es freudigst in der Buchhandlung empfehlen.
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Ich liebe die klare Sprache, die Stefanie vor Schulte in jedem ihrer bisher drei Romane findet. Immer neu und anders, aber stets auf den Punkt. Knapp, fast karg, mit wenigen Worten schafft sie Szenen und Figuren, die klare Konturen haben und zugleich die eigene Imagination fordern. Die Hauptcharaktere der Bücher - ein Kind, eine Familie, eine Pflegekraft - stehen mutig und eigenwillig außerhalb der Konventionen ihrer Welt. Wer sich auf sie einlässt, wird mit überraschenden Perspektiven auf existenzielle Fragen belohnt.
Nach "Junge mit schwarzem Hahn" und "Schlangen im Garten" bietet Stefanie vor Schultes aktueller Roman ein apokalyptisches Szenario mit Western-Flair, eine Dystopie, in der die Welten von Erwachsenen und Kindern auseinander fallen und sich eine beherzte Krankenschwester und ihre Mitstreiterinnen dagegen stemmen.
Leseempfehlung für alle, die überraschende Geschichten mit Tiefganǵ und einen außergewöhnlichen Erzählton mit surrealen Elementen schätzen, ,
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Ein dystopischer Roman, der einen jedoch so fesselt, dass man nicht aufhören kann zu lesen.
Die Art und Weise, wie Stefanie vor Schulte die Kraft der Frauen und den Kampf gegen Vorurteile und allen Widrigkeiten des Lebens beschreibt, ist einzigartig und in einer wunderbaren Sprache verfasst.
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Bei den Romanen von Stefanie vor Schulte weiß ich nie genau, was Realität und was Fiktion ist. Ihr gelingt es, wirklich abgefahrene Geschichten zu schreiben. Bei diesem Roman hätte ich mir sogar die ein oder andere Seite mehr gewünscht, um in die Welt/Zeit besser eintauchen zu können. Immer wieder wollte ich wissen, wie die Menschheit an den Punkt gekommen ist, an der sie in diesem Roman ist.
Auch bei dem namensgebenden Pferd des Romans frage ich mich, ob es am Ende einfach nur ein Pferd war oder eine Metapher für etwas viel Größeres.
Ein guter Roman, der mir unglaublich tolle Lesestunden bescherte.
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Rätselhafte Weltuntergangsstimmung
Das Cover enthüllt beim näheren Hinschauen eine Frau in wehender, luftiger Bekleidung an grünem Aufstieg stehend – kein Bezug zum Buchtitel, eher zur Hauptfigur erkennbar. Die Gesamtszenerie ist unwirklich, düster, dem Weltuntergang nahe mit Cowboys und sonstigen skurrilen Figuren. Thematisch wird die Dominanz der Männer angesprochen und der stille Aufwachprozess der sich solidarisierenden Frauen. Mit Aria Schulman, der jungen Krankenschwester aus dysfunktionaler, armer Familie stammend, verwandelt sich mit ihrer unendlichen Energie und Strahlkraft der Bus und auch das Badehotel in Einstadt zu einer Zufluchtsstätte, zu einer Arche für 15 Kinder und Frauen. Sie kämpft gegen Gleichgültigkeit, Gewalttätigkeit und Leere an, zeigt viel Verantwortungsbewusstsein und leidet am Helfersyndrom. Die Bedeutung des dünnen Pferdes bleibt etwas unklar in dieser Endzeitstimmung. Der Schreibstil gefällt mit viel Freiraum für Interpretation.
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Mit „Das dünne Pferd“ entführt Stefanie vor Schulte ihre Leser*innen in eine Welt, die gleichzeitig surreal und bedrückend real ist. Der Roman ist ein faszinierender Mix aus Endzeitmärchen, feministischer Western-Parodie und gesellschaftskritischer Allegorie, der mit düsterer Poesie und eindringlicher Sprache überzeugt.
Vor Schulte zeichnet eine erschütternde Endzeitkulisse. Eltern vergessen ihre Kinder, Hunde rebellieren gegen ihre Besitzer und die Menschheit scheint am Rande des Abgrunds. Inmitten dieses Zerfalls stehen die Pflegekräfte Aria und Marion, die mit 15 Kindern in einem klapprigen Bus ans Meer fliehen. Ihr Ziel ist ein verlassenes Badehotel in Einstadt, ein Ort, der mehr nach Verfall als nach Zuflucht riecht. Doch statt Sicherheit stoßen sie auf Ablehnung, Misstrauen und die Dominanz eines männlichen Machtgefüges, verkörpert durch die Cowboy-Bande von Imre Brandt.
Im Zentrum der Geschichte steht das titelgebende dünne Pferd, das Aria am Strand entdeckt. Es ist ein Sinnbild für Verletzlichkeit, Hoffnung und Durchhaltevermögen – ein stiller Begleiter in einer aus den Fugen geratenen Welt. Arias Entschlossenheit, das abgemagerte Tier zu retten, bringt die Situation in Einstadt zum Eskalieren. Doch diese Handlung setzt auch eine Bewegung in Gang. Die Frauen des Ortes verbünden sich mit den Protagonistinnen, stellen sich dem Patriarchat entgegen und zeigen, dass Solidarität eine mächtige Kraft ist.
Vor Schulte schafft es meisterhaft, auf nur 240 Seiten eine Welt voller Symbolik und Tiefe zu erschaffen. Ihre Sprache ist knapp und poetisch, trifft mit Präzision ins Herz. Jede Figur – von den mutigen Heldinnen bis zu den grotesken Cowboy-Antagonisten – ist voller Widersprüche und Menschlichkeit. Die Handlung entfaltet sich in einem rasanten, beinahe filmischen Tempo, ohne dabei an emotionaler Intensität zu verlieren. Humor und Melancholie gehen Hand in Hand, während die Geschichte immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet.
„Das dünne Pferd“ ist mehr als eine packende Geschichte. Es ist eine Parabel über eine Gesellschaft am Rande des Zusammenbruchs, über Ausgrenzung, Unterdrückung und die Kraft der Gemeinschaft. Der Roman thematisiert den Mut, für das Richtige einzustehen, auch wenn die Zukunft ungewiss bleibt. Stefanie vor Schulte liefert mit „Das dünne Pferd“ einen außergewöhnlichen Roman, der gleichermaßen verstört, berührt und inspiriert. Die Geschichte ist tiefgründig, originell und stilistisch brillant – ein Werk, das lange nachhallt. Für alle, die sich auf ein literarisches Abenteuer voller Symbolik, starken Frauenfiguren und gesellschaftskritischer Tiefe einlassen möchten, ist dieser Roman eine absolute Empfehlung.
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Die Welt geht unter. Es wird immer heißer und unerträglicher. Erwachsene verlieren ihr Gedächtnis und kennen die eigenen Kinder nicht mehr. Hunde greifen ihre Herrchen an. Und Kinder werden schwer krank…
Aria ist Krankenschwester und die Hauptperson des Buches. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Marion packt sie kurzerhand 15 kranke Kinder in einen geklauten Bus und fährt mit ihnen and Meer. Dort hat sie ein altes Badehotel gekauft.
Hier nimmt die Dystopie eine Wendung, denn wir tauchen in eine ganz andere Welt ein. Da sind Männer, die Cowboys sind und insgesamt dämlich und gewaltbereit. Da ist ein Ober-Boss, der die Strippen zieht und der nicht gerade freundliche auf die Neuankömmlinge reagiert. Und dann ist da ein dünnes Pferd am Strand, das Aria unbedingt retten möchte.
Für mich war das Buch endlich mal etwas anderes. Ich lese zu viele Bücher, die ähnlich sind. Entweder Stadt-Land-Geschichten des Zurückkommens oder Familiengeschichten mit vielen Geschwistern und deren Konflikten. Das hier war dann erfrischend anders. Aber auch verstörend.
Die Figuren kamen mir nicht nah, muss ich zugeben. Das liegt wahrscheinlich an der eher sachlichen Sprache von Stefanie vor Schulte. Da geht’s eher um das Handeln, die Gefühle und das Innenleben bleiben eher verborgen. Ich fand den Anfang stark, diese vergessenen Kinder inmitten einer Dystopie. Es hätte mich gefreut, wenn es mehr darum gegangen wäre und weniger um das Pferd. Am Ende geht es eher wieder mal um böse und ziemlich blöde Männer, und um tolle Frauen, die sich gegen diese erfolgreich auflehnen. Das ist richtig und wichtig, aber ich fand die vielen Ansätze im Buch unausgegoren.
Kurz gesagt: Mal was anderes, Weltuntergang und Western zusammengemixt, aber danach blieben mir viele Fragezeichen.
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