Die Frauen von Maine
Roman
von J. Courtney Sullivan
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Erscheinungstermin 07.09.2024 | Archivierungsdatum 24.11.2024
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Zum Inhalt
Ein mitreißender Roman über Familiengeheimnisse vor der atemberaubenden Kulisse Maines
Auf einer abgelegenen Klippe an der Küste Maines steht ein Haus, das Geheimnisse aus einem ganzen Jahrhundert birgt. »Die Frauen von Maine« erzählt die Geschichte dieses besonderen Ortes und die Leben der Frauen, die mit ihm verwoben sind. Ein umwerfend schöner Generationenroman der amerikanischen Bestsellerautorin J. Courtney Sullivan.
In ihrer Kindheit zieht es Jane Flanagan oft in das geheimnisumwitterte Haus, das einsam auf den Klippen von Maine steht. Als Erwachsene kehrt Jane in ihre Heimat zurück – nach einem schrecklichen Fehler, der ihre Ehe und ihren Beruf als Archivarin in Harvard bedroht. Erst ist sie skeptisch, als Genevieve, die neue Besitzerin des viktorianischen Hauses, sie bei den Nachforschungen zu dessen Geschichte um Hilfe bittet, doch dann erwacht ihr Spürsinn. Je tiefer sie gräbt, desto lebendiger werden die Frauen, die das Haus einst bewohnt haben, und mit ihnen ihre großen Sehnsüchte und Verluste. Und sie sind aufs Engste mit Janes eigener Vergangenheit verwoben – eine Entdeckung, die ihr Leben völlig verändert. „Die Frauen von Maine“ ist ein inspirierendes Buch über Mütter, Ehen, Freundschaften und Selbstfindung. Ein Roman über die Frauen, die vor uns kamen und mit denen wir über alle Zeiten hinweg verbunden sind.
Ein mitreißender Roman über Familiengeheimnisse vor der atemberaubenden Kulisse Maines
Auf einer abgelegenen Klippe an der Küste Maines steht ein Haus, das Geheimnisse aus einem ganzen Jahrhundert...
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Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608988246 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
SEITEN | 496 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Großartig. Hat mich sogleich hineingezogen. War für mich eine Mischung aus "Papierpalast" und den Büchern von Joël Dicker. Konnte nicht mehr wirklich aufhören zu lesen. Auch die Übersetzung ist sehr gelungen und ermöglicht einen leichten, sommerlichen Lesefluß. Jane und ihr Haus haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen! Ich werde es auf jeden Fall weiterempfehlen, wenn es im September rauskommt! Und bestimmt jetzt noch mehr von Sullivan lesen. Danke.
Ich freue mich jedes Mal auf ein neues Buch von J. Courtney Sullivan und dieses ist keine Ausnahme.
Gut geschrieben und glaubwürdig ist es ein toller Frauenroman im besten Sinne.
Der geisteraspekt hat mich erst irritiert, hat aber die Geschichte abgerundet.
Jane Flanagan wächst mit ihrer Schwester bei der alkoholkranken Mutter auf. Immer wieder zieht es sie in ihrer Jugend zu einem verfallenen Haus auf einer Klippe. Jane wird erwachsen, studiert und lernt ihren Mann kennen. Sie kommt nur noch selten in ihren Heimatort. Als ihre Mutter stirbt und sie sich bei einem Arbeitsevent völlig daneben benimmt, kehrt sie nach Hause zurück. Ihre Mutter ist gestorben, das Haus steht leer und sie steht vor den Scherben ihres Lebens. Das alte Haus auf den Klippen ist mittlerweile verkauft und topsaniert. Die neue Eigentümerin bittet Jane mehr über die Geschichte heraus zu finden. Jane taucht ein in die Geschichte der Indigenen, die vormals auf diesem Felsen gelebt habten, die früheren Bewohner und auch über ihr Leben wird sie sich im Klaren. sie erkennt, dass auch sie selbst alkoholkrank ist und das Ende ihrer Ehe und Karriere darauf zurück zu führen ist..
Toller Frauenroman vor schöner Kulisse, mit Herzschmerz,aber auch interessanten Einblicken über die indigene Geschichte des Staates Maine.
Eine großartige Geschichte. Eingebettet in eine feministische und ausgewogene Beschreibung der Geschichte von Maine wird hier die Entwicklung einer Frau, die durch familiäre Prägung mit der Alkoholsucht erzählt. Komplex, erhellend, spannend, mitreißend. Über viele Generationen wird ein Bogen gespannt über die Verbundenheit mit dem Ort, der Stellung der Frau in der Gesellschaft aber auch die Natur und die Landschaft von Maine. Habe es sehr gerne gelesen!
Ein Buch über Frauen Maine, aber nicht nur dies, auch der indigenen Bevölkerung, der religiösen Bevölkerung der Shaker und der Alkoholabhängigkeit werden viel Beachtung geschenkt.
Mehrere Frauengeschichten werden erzählt, die zunächst einzeln im Raum stehen, aber dann zunehmend miteinander verwoben werden und am Ende zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden. In Zuge dessen wird der indigenen Bevölkerung von Maine große Beachtung zu Teil.
Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen, die einzelnen Frauenschicksale sind hervorragend beschrieben, wieder hat C.J. Sullivan große Erzählkunst bewiesen, man lebt und leidet mit den Frauen und kann sich in sie hineinversetzen.
Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus, besonders, wenn man sich für die Geschichte Maines interessiert
Ein wunderbarer Roman über viele Generationen von Frauen. Ihre Stärken, Nöte und Geschichten. Sie alle haben einen gemeinsamen Ort, ein altes Haus an der Küste von Maine. Hier finden ihre Geschichten statt.
Für Jane ist das alte, verlassenen Haus ein heimlicher Rückzugsort. Hier fühlt sie sich verbunden. Als sie nach Jahren wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrt ist das Haus renoviert und bewohnt. Doch die neue Besitzerin ist nicht glücklich und wird von seltsamen Begebenheiten im Haus fast verrückt. Sie bittet Jane, mehr über das Haus und seine Geschichte herauszufinden und so kommen sie den früheren Besitzeinnen und deren Leben auf die Spur.
Ein wirklich starkes Buch über Freundschaft, die Kraft der Frauen und Verbundenheit.
Absolut lesenswert.
Ein Roman, der mich schon nach wenigen Seiten gefesselt hat. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und das Geheimnis, das alle Frauen miteinander verbindet, offenbart der Roman nur in kleinen Brosamen.
Die Frauenfiguren sind sehr unterschiedlich charakterisiert. Es sind starke Frauen, die aber auch gewisse Probleme mit sich herumtragen. Alle Protagonisten kommen sehr authentisch herüber.
Der spirituelle Hintergrund hat mich zunächst etwas irritiert, passt aber exzellent zum historischen Kontext der indigenen Bevölkerung rund um Maine.
Auch auf dieses Thema wird man neugierig, wird aber gekonnt hingehalten und erhält nur Zug um Zug einige Informationen.
Absolut spannend und informativ! Eine eindeutige Leseempfehlung!
Ich bin ein großer Fan dieser Autorin und habe bis jetzt jedes Buch von J. Courtney Sullivan gelesen. Bei diesem Buch muss ich sagen, dass sie von ihrem Stil und der Geschichte eine tolle Weiterentwicklung gemacht hat und diesmal mehrere Zeitebenen/Generationen geschickt miteinander verknüpft. Wie die Geschichte der jeweiligen Frauen miteinander durch ein Haus verbunden sind, wie sie das dargestellt hat, hat mir sehr gut gefallen. Solche Bücher würde ich noch gerne mehr von ihr lesen. Meine absolute Leseempfehlung für den Sommer - Unterhaltung auf Niveau!
Die meisten Leben gehen an die Zeit verloren...
Die Frauen von Maine von J. Courtney Sullivan
Den Leser erwartet ein packender und bewegender Roman. Dieser ist spannend und flüssig geschrieben. Unsere Autorin erzählt die Geschichte aus ihrer Perspektive. Während der Anfang noch wie eine Beschreibung klingt, ändert sich dieses innerhalb des Romans.
Im Mittelpunkt unserer Geschichte steht ein altes Haus auf den Klippen,dass seit 25 Jahren leer steht. Für Jane ist es ein Rückzugsort während ihrer Highschool Zeit.Gemeinsam mit ihrer Freundin Allison erkundet sie ihr“ lila Haus“...
Ich lerne frühere Bewohner und tauche kurz in ihre Leben und die Verbindung zu diesem Fleckchen Erde ein. Dabei erfahre ich spannende und auch traurige Geschichten, Denn das Haus in Awadapquit beherbergt ihre Seelen...
Der Fokus der Geschichte liegt auf den Frauen die dort gelebt haben...
Frauen von Maine- was soll da kommen frag ich mich und wurde prompt in eine lange Geschichte mit der Protagonistin Jane gezogen. Abstecher zu den Ureinwohnern von den dort anlandenden Engländern beraubt und ausgerottet wie auch frühen Szenen bei den Shakern die ich ehrlich gesagt tatsächlich nur von ihren hübschen und praktischen Möbeln kannte. Jane durchlebt Himmel und Hölle des Alkohols, verdirbt es sich mit Job und Ehemann, taumelt durch ihre Geschichte neben den Geistern des Ortes- aber findet ein gutes Ende. Hätte gerne weiter gelesen, aber „ist auch mal gut“!
Ich hätte gerne mehr Sterne, die ich vergeben kann, denn Romane deren Story über mehrere Generationen gehen, sind absolut mein Ding. 😍 Ein bisschen erinnert mich dieses Buch an Romane von Nora Roberts. 🔱Absolut lesenswert!🔱
Um Jane Flanagans Ehe steht es nicht gut und auch im Job kriselt es gewaltig. Für eine Auszeit zieht sie nach Maine. Dort muss sie das Haus ihrer verstorbenen Mutter ausräumen. In Maine lebte sie während ihrer Kindheit, dort hatte sie ihren geheimen Unterschlupf. Das verlassene, viktorianische Haus auf der Klippe. Allerdings ist dieses bei Janes Rückkehr bewohnt. Genevieve, die neue Hausbesitzerin, ist nicht einfach, bittet Jane aber Nachforschungen über die Geschichte ich des Hauses anzustellen.
Zuerst möchte Jane absagen, aber das Haus scheint irgendwie mit ihrer Familie verbunden zu sein. Janes Neugier ist geweckt. Sie taucht immer tiefer in die Geschichte der Frauen ein, die früher an ihrem geheimen Ort gelebt haben und dann macht Jane eine Entdeckung, die sie völlig aus der Bahn wirft.
Ein altes, verlassenes Haus auf den Klippen in Maine!
Schon als junges Mädchen hat sich Jane magisch davon angezogen gefühlt!
Dieses Haus ist friedlich und unheimlich zugleich: Der Tisch ist noch gedeckt, es sieht bewohnt aus und doch besteht die Einrichtung aus längst vergangenen Tagen.
Alte, verwitterte Grabsteine liegen zwischen hohen Kiefern.
Wer mag wohl hier gelebt haben, was ist aus den Menschen geworden?
Viele Jahre später steht Jane vor den Trümmern ihres Lebens, das sie selbst zerstört hat.
Da ergibt sich für sie die Gelegenheit, nach der Geschichte dieses Hauses zu forschen.
Was sich zunächst als Ablenkung von ihren eigenen Problemen anbietet, führt sie schließlich zu ihrer eigenen Geschichte und die der Frauen, die durch die Zeit hindurch mit diesem schönen Fleck der Erde verbunden waren.
Ein Buch über viele Frauenschicksale, Liebe, Verlust, vererbte Traumata, Spiritualität und die Geschichte der Indigenen, das Muttersein und darüber, wie man nach tragischen Wendepunkten versucht, weiter zu leben!
J. Courtny Sullivan verknüpft all diese Schicksale meisterhaft und hält die Spannung bis zum Ende, wo alles ein großes Ganzes ergibt.
Einfach toll!
Vielen Dank an Netgalley für das tolle Leseexemplar!,
Ein starkes Buch über starke Frauen.
Alle Figuren sind über ein Haus untereinander verknüpft und dieses Haus scheint auch noch ein Eigenleben zu führen.
Kann mensch sich von seinen prägenden Verhaltensweisen emanzipieren, ist die Grundfrage der Autorin. Nach dem letzen Kapitel muss ich jeder Lesende selbst eine Antwort geben. Obwohl einige Themen echt amerkanisch sind, fühle ich mich oft stärker angesprochen, als ich sollte ;-)), vielleicht weil ein Hauptcharakter Bibliothekarin ist.
Das Buch spricht sicher nicht nur Frauen an!
Vielschichtiger Roman um Familiengeheimnisse
Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt die Wissenschaftlerin Jane in ihren Heimatort in Maine zurück, wo ihre Schwester Holly und ihre beste Freundin Allison noch immer wohnen. Jane geht es nicht gut, sie trinkt zu viel und leidet unter dem Verlust ihrer Mutter und der Beziehungspause zu ihrem Mann David. Da wird sie von der zugezogenen neureichen Genevieve gefragt, ob sie Nachforschungen zu ihrem neu erworbenen Haus auf den Klippen am Meer durchführen möchte. Dieses Haus hat Jane von jeher fasziniert, und sie willigt ein ...
Der Roman ist ein monumentales Porträt verschiedener Frauen, die verschiedenen Generationen angehören. Im Mittelpunkt steht Jane, aber auch andere Frauen, die in jenem Haus auf den Klippen wohnten, werden mitsamt ihrer Lebensgeschichte dargestellt. Jane ist eine facettenreiche Person, ehrgeizig, erfolgreich, dabei verletzlich und und verzweifelt. Auch die anderen Frauen und ihre Geschichten sind interessant und abwechslungsreich.
Der Autorin ist es gelungen, ein großes Stück amerikanischer Geschichte in den Roman einfließen zu lassen. Denn es geht nicht nur um die Familiengeschichte James, sondern auch um die Vergangenheit des Bundesstaates Maine. Viel Raum nimmt auch die Geschichte indigener Stämme und ihrer Kultur ein. Faszinierend fand ich auch Janes Begegnung mit dem Medium Clementine.
Insgesamt ein fesselnder Roman, der keine Langeweile aufkommen lässt.
Zum Eintauchen.
Die Schriftstellerin J. Courtney Sullivan
hat mit ihrem Roman Die Frauen von Maine, wieder ein spannendes Werk geschaffen.
Der Roman spielt in Wechselnde Zeitebenen. Zwischendurch erfährt man von der Geschichte von Maine.
Die Autorin versteht es gut uns in diese Geschichte zu ziehen.
Erschreckend ist, das drei Generationen von Frauen, Alkoholikerin waren.
Die Protagonistin Jane musste als Kind unter der trinkenden Mutter leiden. Da verstehe ich nicht, das sie selber eine starke Trinkerin ist.
Die spirituellen Aktionen hätten nicht unbedingt sein müssen, aber die indogenen Personen, sind da doch sehr empfindsam.
Das Haus auf den Klippen war eine schöne Kulisse. Es ist die Grundlage dieser Geschichte.
Der Roman ist gute Unterhaltung und lesenswert.
Auseinandersetzung mit dem Leben
Wann immer Jane Flanagan ihrem Alltag entfliehen kann, sucht sie Zuflucht auf dem Grundstück mit einem alten, hinter Gestrüpp verborgenen Haus, das an den Klippen Maines gelegen ist. Sie sucht die Stille, um Nachdenken zu können über ihr Leben mit der alkoholkranken Mutter. Hier oben an diesem verlassenen Ort mit dem Blick aufs Meer fühlt sie sich frei, kann ihre Alltagssorgen abstreifen. Die alte Villa umgibt eine geheimnisvolle Aura, das spürt sie, verwirrt sie und zieht sie gleichzeitig an. Jahre später nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Jane an den Ort ihrer Kindheit zurück mit einem Sack voller Probleme. Und wieder strahlt das alte Haus, welches in der Zwischenzeit zu einer prunkvollen Villa umgebaut wurde, eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, die einen gewaltigen Einfluss auf ihr weiteres Leben haben wird.
J. Courtney Sullivan beschenkt uns Lesende mit ihrem hervorragenden Roman 'Die Frauen von Maine'. Ihre Gedanken zur Geschichte indigener Vorfahren, zu Suchtkrankheiten und den wunderschönen Seiten des Lebens fasst sie in Worte, die tief unter die Haut gehen, die nachdenklich stimmen und gleichzeitig ein hohes Maß an Lesevergnügen bringen. Intelligent setzt sie ihre Charaktere in Szene, gibt ihnen Volumen und füllt sie mit einer unglaublichen Ausdruckskraft.
Dieses Buch schafft mit seiner einfühlsamen Authentizität eine Wohlfühlatmosphäre und den steten Drang tiefer in die Geschichte einzutauchen. Damit schreit es förmlich nach einer Leseempfehlung.
Ich mag J. Courtney Sullivans Romane für ihre starken Frauenfiguren und ihre klugen Beleuchtungen von Dynamiken in Freundschaft und Familie. Hier geht es noch um so viel mehr.Familie spielt wieder eine große Rolle. Jane kehrt zurück, um das Haus ihrer verstorbenen Mutter auszuräumen. Es kommt nicht nur vieles ans Tageslicht, was buchstäblich unter den Teppich gekehrt wurde, sie wird mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert.Sullivan bearbeitet in diesem Roman schwere Themen wie Alkoholismus und Landnahme. Geschichte nimmt sehr viel Platz ein. Wie verändert sich unsere Sicht auf die Welt und unsere Rolle darin, mit wachsender Lebenserfahrung?Ich fand die Informationen über die indigenen (Vor)Bewohner Maines faszinierend, genauso wie die Beschreibung der Lebensweise der Shaker.Als wäre das nicht schon Stoff genug, taucht ein Medium auf und Geister der Vergangenheit. Alles in allem sehr viel Information unterhaltsam verpackt. Es hätte für mich fast ein bisschen weniger sein können. Einige Erzählstränge sind etwas untergegangen. Dennoch ein gutes Buch, wenn auch keine leichte Lektüre.
Ein altes Haus an einer Klippe über dem Meer ist Dreh- und Angelpunkt in J. Courtney Sullivans Roman „Die Frauen von Maine“. In dem vielschichtigen Roman geht es um verschiedene Frauenfiguren, die über die Jahrzehnte und Jahrhunderte in diesem Haus gelebt haben. Die Geschichte der indigenen Ureinwohner in Maine ist genauso Thema wie die komplizierten Bande zur Familie, die Spiritualität, der Feminismus oder auch die Alkoholsucht. Hauptfigur Jane Flanagan fühlt sich von klein auf zu jenem verwunschenen Haus hingezogen, das oft leersteht. Nach einem persönlichen und beruflichen Tiefpunkt kehrt sie später in ihre Heimatstadt zurück. Hier wird sie von Genevieve, der neuen Besitzerin des geheimnisvollen Hauses, gebeten, dessen Geschichte zu erforschen.
Während Jane tiefer in die Vergangenheit eintaucht, entdeckt sie die Geschichten der Frauen, die vorher dort gelebt haben, und erkennt, wie eng ihre eigenen Erfahrungen mit ihnen verwoben sind. J. Courtney Sullivan, eine 1982 geborene US-amerikanische Schriftstellerin, gönnt sich in ihrer Geschichte einige kleine gruselig-romantische Abstecher ins Reich der Gespenster, was ihrem Roman zuweilen den Anstrich eines herrlich altmodischen viktorianischen Schauerromans verleiht – passend eben zu einem uralten Haus am Meer. Der Roman wirkt hervorragend recherchiert, lässt sich dabei aber leicht lesen. Damit reiht er sich bestens ein in die Reihe anderer Romane der Autorin (u.a. „Sommer in Maine“, „Die Verlobungen“). Der Autorin gelingt es zudem, lebendige und komplexe Charaktere zu erschaffen, deren persönliche Kämpfe und Erfolge berühren. Jane ist eine Person mit Ecken und Kanten, die nicht durchweg positiv geschildert wird.
„Die Frauen von Maine“ ist ein eindrucksvoller Roman über Familie, Geheimnisse und Selbstentdeckung.
Großartig recherchierte Geschichte über ein Haus und Generationen von Frauen
Als Erstes fällt natürlich auf, wie gründlich die Geschichte recherchiert wurde. Schon die Idee zu dem Roman ist großartig. Erst zum Ende offenbart sich, wie die Geschichten der Frauen in den unterschiedlichen Jahrhunderten miteinander verwoben sind. Dass dieser rote Faden sich schlüssig durchs gesamte Buch zieht, macht den Roman so packend. Ich mochte die Figur der Jane. Sie wirkt auf den ersten Blick perfekt, aber mit kleinen Fehlern, doch der Schein trügt. Ihre Vergangenheit holt sie ein und diese Szenen sind so emotional und realistisch beschrieben, dass mir die Tränen kamen. Leider ist die Geschichte aber auch oft abgedriftet und hat sich in die Länge gezogen. Gerade der Museumsbesuch hat so viele Fakten beinhaltet, dass man diese nicht fassen konnte. Oder auch die vielen Randgeschichten wirken überladen mit Namen und Daten, dass man sehr konzentriert bleiben muss. Allgemein finde ich, dass man die Geschichte der Ureinwohner als Europäer nicht wirklich begreifen kann. Die Geschehnisse sind grausig und leider bekannt, aber interessieren mich nicht so detailliert.
Die Frauen von Maine ist eine über Jahrhunderte großartig recherchierte Geschichte. Das Schicksal von Jane berührt beim Lesen und doch artet die Handlung oft in Einzelheiten aus. Trotzdem spürt man auf jeder Seite die Liebe der Autorin zu diesem Projekt und den Drang, einen Teil der dramatischen Vergangenheit der USA darzustellen.
Das Buch empfand ich persönlich als sehr wechselhaft. Nach einem packenden Einstieg dümpelte die Geschichte im ersten Drittel vor sich hin und ja, echte Langweile drohte sich breit zu machen. Zu sehr wurde mir Janes Familiengeschichte ausgewalzt. Etwa nach der Hälfte dann wurde ein entscheidendes Geheimnis gelüftet und es war mir ein Rätsel, wieso das Buch jetzt noch einmal genauso lang weitergehen sollte, bot sich hier doch ein passendes Ende an. Doch dann kamen völlig neue Ereignisse - und Frauen - zur Geschichte hinzu, und auf einmal wurde es richtig packend und dramatisch. Jetzt, nachdem ich das Buch fertig gelesen habe, bin ich froh dass ich tapfer bis zum Ende durchgehalten und mich nicht vom zähen Anfang habe abschrecken lassen, denn meine Geduld wurde mit einem herausragenden Buch belohnt. Hier geht es nicht nur um die Geschichte einiger Frauen, die zu verschiedenen Zeiten in Maine gelebt haben. Alle Geschichten hängen mehr oder weniger fest zusammen, sind durch kleine Entscheidungen miteinander verbunden, die sich über Jahrhunderte ziehen oder wiederholen sich in kleinen Begebenheiten. Und das Buch liefert faszinierende Einblicke in historische Begebenheiten und in das Leben der Quaker und die indigene Welt, die mir neu waren. Da ich in Romane verpackte Geschichtsbücher sehr gerne lese, bin ich am Ende also auf meine Kosten gekommen. Ich vermag gar nicht zu sagen, welche der Frauen mich am meisten beeindruckt hat, jede zeigte auf ihre Weise und zu ihrer Zeit eine bewundernswert große Stärke, selbst wenn diese mit Schwächen einherging, wie gerade Janes launenhaftes Schicksal zeigt.
Fazit: wer am Anfang etwas Durchhaltevermögen zeigt, wird mit einer eindrucksvollen, vielschichtigen Geschichte belohnt.
Sehr komplex und informativ. Ein schöner Roman über die Geschichte Amerikas und die Geschichte unterschiedlicher Frauen, die alle einen Bezug zu dem schönen Ort in Maine haben.
Ich mag Jane und ihre Familie und ihren klaren Hang zu Fehlern, für die sie komplett einstehen muss.
Gute Unterhaltung, ein schöner Roman.
Dieser Roman ist auch eine Geschichte des Ortes,
eines Hauses, abgelegen auf einer Klippe.
Jane Flanagan kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück.
Zusammen mit der jetzigen Besitzerin des Hauses
werden alte Geheimnisse aufgedeckt.
Es ist ein wunderbares Buch über die Frauen, die dort
gelebt und geliebt haben.
Auch Janes Schicksal ist mit diesen Geheimnissen verbunden.
Im Mittelpunkt steht ein geheimnisumwittertes Haus, das einsam auf den Klippen von Maine - und Jane, die von den Geschichten und Erzählungen, die sich um dieses Haus ranken, nicht loskommt.
Diese erzählen von Frauen, die das Haus einst bewohnt haben, in dem ihre großen Sehnsüchte und Verluste immer noch spürbar sind und
sich mit Janes eigener Vergangenheit verbinden.
Dieser unterhaltende Roman inspiriert dazu, in Häuser zu gehen und nach den Menschen zu suchen, die dort gelebt, gehofft und den Raum in ihrer zeit gefüllt haben.
Die Küstenlandschaft Maines ist schon ein Sehnsuchtsort an sich. Hier hinein versetzt J. Courtney Sullivan ihre Leser mit ihrem neuesten Roman.
Es geht um eine alte, verlassene, viktorianische Villa, ganz versteckt auf den Strandfelsen einer unbedeutenden Kleinstadt in Maine. Die jugendliche Jane Flanagan hat sie für sich entdeckt. Hierhin verzieht sie sich in den Sommern ihrer Kindheit, um zu lesen und zu träumen. Später zeigt sie das Gebäude ihrem Verlobten, doch schon nach kurzer Zeit wird dieses Juwel von einem Haus von einer neureichen Touristin gekauft und protzig renoviert.
Die Handlung springt nun, nicht gerade chronologisch, durch die Lebensgeschichten der jeweiligen Besitzerinnen. Es sind alles starke Charaktere mit beeindruckenden Schicksalen.
Ein anderer wichtiger Handlungsstrang ist der von Jane. Sie hat ein ganz anderes Schicksal, das sie lange nicht vor sich eingestehen möchte. Sie ist das vernachlässigte Kind einer schweren Trinkerin. Wie hat sie ihre Mutter wegen ihrer Schwäche verachtet! Nun geht Jane einen schmerzhaften Weg der Selbsterkenntnis, auf dem sie sich nur langsam eingesteht, wie sehr auch sie abhängig ist.
Und zwischen diesen beiden großen Themen werden immer interessante Fakten erzählerisch eingeflochten, in denen es zum Beispiel um Esoterik oder geschichtliche Begebenheiten geht. Manchmal sind diese Exkurse etwas ermüdend und man wünschte sie sich etwas konzentrierter erzählt.
Insgesamt ist es ein sehr schöner, leicht zu lesender Roman. Die eingestreuten Randerzählungen hätten für mich nicht unbedingt sein müssen, auf jeden Fall nicht in dieser Ausführlichkeit. Dennoch war es ein schöner literarischer Ausflug nach Maine.
Ein altes verwunschenes Haus auf einer Klippe hoch über dem Meer – und Jane Flanagan, eine junge Frau, die sich diesem Haus auf unerklärliche Weise verbunden fühlt: damit sind die Koordinaten genannt, die den Roman bestimmen.
Die Autorin spürt allen Frauen nach, die dieses Haus jemals bewohnten oder in irgendeiner Weise mit ihm in Verbindung standen. Sie konzentriert sich auf die Frauen, und den Männern wird nur eine Rolle als Randfigur zugewiesen, wenn überhaupt. Es sind sehr unterschiedliche Frauen, die die Autorin vorstellt, und ihre Biografien sind mit der Geschichte dieses Landstrichs verbunden, in dem das Haus steht. Dazu geht die Autorin bis zu den Erzählungen der indigenen Einwohner Maines zurück und spannt dann den Bogen über die ersten Einwanderer, die Sklaventransporte, über Glaubensgemeinschaft der Shaker, über indigene Traditionen bis hin zur Gegenwart. Die Themen sind daher vielfältig: Kolonialismus, Frauenbewegung, Ethnozid und Genozid, Spiritualismus, transgenerationale Traumatisierung u. a.
Alle diese Geschichten werden verbunden durch Jane Flanagan, die mit ihren familiären Traumata, ihrem Alkoholismus und anderen privaten und beruflichen Desastern zu kämpfen hat. Sie erforscht die Geschichten der Frauen und vereint sie schließlich alle in dem Haus an den Klippen, das sie zu einem Museum ausgestaltet. Die Autorin verweigert sich dabei einer chronologischen Darstellung und ahmt dadurch die Art und Weise nach, wie Jane Flanagan ihre Themen findet. Nicht immer gelingt es ihr, die historischen Tatsachen mit dem Roman selber zu verweben, sodass sie zu Vorträgen bzw. Exkursen greifen muss. Sehr schön gelingt der Autorin die Erzählung, wenn sie Jane Flanagan Schritt für Schritt nicht nur ihre eigene leidvolle Familiengeschichte, sondern vor allem auch die unglückliche Verbindung mit dem Haus entdecken lässt. Eine psychologisch dichte und überzeugende Darstellung!
Noch eine dritte Motiv-Linie zieht sich durch das Buch, und zwar Übernatürliches wie Geistererscheinungen. Ein ganzes Kapitel befasst sich mit Spiritualismus und seiner Geschichte, wenn sich Jane einen Vortrag darüber anhört. Sie kann allerdings noch keine Verbindung zum Haus und zu ihrer eigenen Geschichte ziehen, der Leser dagegen schon. Man mag zu Geistervisionen und Nachrichten aus dem Jenseits stehen, wie man will, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass Geister Murmeln aus dem Nichts heraus verteilen, Gegenstände verrücken und dergleichen. Die Geistererscheinungen haben dramaturgisch vermutlich die Aufgabe, Gegenwart und Vergangenheit auf geheimnisvolle Weise zu verbinden. Was nicht nötig gewesen wäre. Die Autorin leistet diese Verbindung in der Figur der Jane und ihrem Museumsprojekt hinreichend.
Fazit: eine angenehme Sommerlektüre, der einige Straffungen gutgetan hätten.
Als Kind war es ihr ein Zufluchtsort vor den prekären Verhältnissen daheim, nun, als Erwachsene, zieht es Jane erneut dorthin: das verlassene, verwunschene Haus auf der Klippe an der Küste Maines. Und es scheint, als hätten das Haus und die Frau eine gegenläufige Entwicklung durchlebt: Während Jane vor den Trümmern ihrer Existenz steht, erstrahlt das Haus, von seinen neuen Besitzern von Grund auf saniert, in beinahe groteskem Glanz. Als Genevieve, die überspannte Hausherrin, Jane bittet, mehr über ihr neues Domizil herauszufinden, zögert diese zunächst. Hat sie nicht schon genug damit zu tun, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen? Als Jane den ungewöhnlichen Auftrag letztlich annimmt, taucht sie nicht nur tief in die Geschichte des Hauses ein, sondern auch in die Maines – und letztlich ihre eigene.
Wer bei dem Titel „Die Frauen von Maine“ von J. Courtney Sullivan an einen „Frauenroman“ denkt … hat zweifellos recht. Ja, es sind Frauen, die im Mittelpunkt stehen, ihre Schicksale, Hoffnungen und Sehnsüchte, ihre Wünsche und Verluste. Es geht um Liebe und Freundschaft, um Mütter und Kinder, um Trauer und die Suche nach Glück. Doch wird diese mehrere Generationen umspannende Geschichte so fesselnd erzählt und streift so viele Facetten, die über die fiktiven Lebensgeschichten der Romanfiguren hinausgehen (die Geschichte des Bundesstaates Maine und seiner indigenen Bevölkerung, die religiöse Tradition der Shaker), dass sich dieser Roman durchaus von anderen seines Genres abhebt. Im besten Sinne (!) gute Unterhaltung, die für einige Stunden aus dem Alltag entführt.
Amerikanische Geschichte in Romanform
Die Szenerie spielt hauptsächlich in dem von Touristen frequentierten Küstenort Awadapquit, Maine – an der Ostküste nahe Canada. Speziell das einsam am Kliff gelegene " viktorianische lila Haus" und ihre gesamten Eigentümer stehen im Mittelpunkt der sehr umfangreichen Recherche. Diese wird von der Hauptfigur Jane Flanagan, Archivarin, betrieben. Nicht nur ihre Familiengeschichte mit Blick zurück bis zu ihrer Großmutter wird beleuchtet. Auch die vielen Familiengeschichten mit ihren speziellen Frauenschicksalen, Geheimnissen und Geistern rund um dieses lange vernachlässigte Haus werden im Auftrag von Genevieve, der neuen Besitzerin, in Auftrag gegeben. Überraschend stellt Jane nicht nur eine innige Verzahnung ihrer Familie mit den Bewohnern dieses geheimnisvollen Hauses fest. Der Verlust des geliebten Ehemanns an die See, langes romantisches Sehnen, schicksalhafte Verluste, künstlerisches Erwachen, der Verkauf von historischen Artefakten der indigenen Bevölkerung und die langen Schatten von Kolonisation durch die Engländer – all das entdeckt Jane neben ihrer Selbstfindung. Thematisiert werden weiterhin in diesem vielschichtigen und gut recherchierten Roman auch die düstere Seite von Alkoholismus, inniger Freundschaft, die Geschichte der Shaker, das Wirken von Spiritualisten. Der Schreibstil ist berührend, einfühlsam.
Insgesamt ein interessanter, amerikanischer Generationenroman.
Dieses Buch schildert ein mitreissende Familiengeschichte vor der atemberaubenden Kulisse Maines. Jane Flanagan zieht es viel Male in das geheimnisumwitterte Haus auf den Klippen. Sie kehrt als Erwachsene zurück. Dies nach einem schrecklichen Fehler, der ihre Ehe und ihren Beruf als Archivarin in Harvard bedroht. Genevieve bittet sie um Hilfe bei den Nachforschungen zu dem Haus und dessen Geschichte. Was sie herausfindet, ist auch mit ihrer eigenen Vergangenheit eng verbunden, eine Entdeckung, die ihr Leben verändert. In diesem Buch liest man über Mütter, Ehen, Freundschaften und Selbstfindung. Man erhält dadurch einen guten Einblick in die Leben der Frauen die und vorausgegangen sind und wir mit ihnen verbunden sind über alle Zeiten. Diese Geschichte schildert auch die Veränderungen und die Rolle der Frau im Laufe der Jahrhunderte. Dies auf eine sehr eindrückliche Weise. Das Lesen ist sehr spannend und macht neugierig. Mich hat die Geschichte noch einige Zeit nach dem Ende beschäftigt. Ein Buch das ich sehr empfehlen kann.
Der Friede beginnt im eigenen Haus. – Karl Jaspers
Awadapquit/Maine. Jane Flanagan hat in einem verlassenen viktorianischen Haus direkt auf einer Klippe über dem Meer ihren persönlichen Zufluchtsort gefunden. Mit einer Alkoholikerin als Mutter und einer jüngeren Schwester, die immer im Vordergrund stand, hält sie es daheim kaum aus. Ihr Studium führt sie von Maine an die Universität Harvard, doch 20 Jahre später kehrt sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück nach Awadapquit, um nicht nur deren Haus zur räumen, sondern auch Ordnung in die Trümmer ihrer eigenen Existenz zu bringen. Als die jetzige wohlhabende Besitzerin des alten Klippenhauses, Genevieve Richards, Jane bittet, mehr über die Geschichte des Hauses herauszufinden, erkennt Jane bei ihren Nachforschungen, dass diese auch viel mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben…
J. Courtney Sullivan hat mit „Die Frauen von Maine“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der neben einer komplizierten Familiengeschichte auch starke Frauen und viel gut recherchierten historischen Hintergrund über die amerikanischen Ureinwohner bietet. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil der Autorin nimmt den Leser schnell gefangen und lädt ihn auf eine Reise ein, die ihn neben der Gegenwart auch in die Vergangenheit führt, um die unterschiedlichsten Frauenschicksale kennenzulernen. Janes Kindheit war nicht glücklich, einzig ihr Geheimplatz am Klippenhaus hat ihr eine Atempause gegeben. Das Studium ermöglichte ihr die Flucht aus Maine, doch die Vergangenheit kann man auch nach vielen Jahren einfach nicht abschütteln. Obwohl sie verheiratet ist und einen gutdotierten Job hat, setzt sie mit ihrem Verhalten fast alles aufs Spiel. Die Rückkehr nach Maine soll Atempause sein und gleichzeitig nach dem Tod ihrer Mutter mit der Räumung deren Hauses einen Schlusspunkt setzen. Doch dann kommt es mit der Begegnung von Genevieve alles ganz anders. Sowohl sie als auch Jane sind eng mit dem Klippenhaus verbunden, und die Nachforschungen fördern einiges zutage, was Janes Leben auf den Kopf stellt. Sullivan versteht es hervorragend, ihren Protagonisten sowohl Stärken als auch Schwächen zu verleihen und Historie gekonnt einen Rahmen zu geben. Die Vielfalt der Themen ist gut miteinander verstrickt, allerdings stören die esoterischen Abschweifungen eher und nehmen der Geschichte deutlich einiges an Tiefe. Zudem ist der erste Teil leider sehr langatmig, hier muss der Leser sich wirklich durchkämpfen, etwas Straffung hätte hier gut getan.
Die Charaktere sind glaubwürdig mit menschlichen Ecken und Kanten versehen, so dass sie für den Leser authentisch wirken und diesen auf ihre Fährte locken. Jane ist eine zurückhaltende, intelligente und belesene Frau, die aufgrund ihres familiären Hintergrunds nicht nur mit Unsicherheiten und Einsamkeit zu kämpfen hat, sondern auch extrem misstrauisch geworden ist. Genevieve dagegen weiß genau, was sie will, dabei ist sie weltoffen und nicht so schnell zu verängstigen. Doch das alte Haus „atmet“ in ihren Augen etwas zu sehr und hinterlässt bei ihr ein ungutes Gefühl, dem sie sich gemeinsam mit Jane stellen will.
„Die Frauen von Maine“ vereint starke Protagonistinnen, unterschiedliche Familienschicksale sowie historischen Hintergrund miteinander, wobei viele Themen wie amerikanische Geschichte, Geheimnisse, Verlust und Trauer eingebracht werden. Etwas Straffung und weniger Esoterik hätten der Handlung allerdings gut getan. Verdiente Leseempfehlung!
Die Autorin schafft es wieder sehr gekonnt, verschiedenste Frauenschickale miteinander zu verweben. Hauptsächlich spielt das Buch in der amerikanischen Gegenwart, man erfährt jedoch auch sehr viel über die Zeit der "Eroberung" Amerikas. Sowohl über die Ureinwohner als auch über die Menschen, die in dem Land die Religionsfreiheit suchten. Mir gefällt der flüssige Schreibstil der Autorin sehr, sehr gut. Das Buch wurde auch außergewöhnlich gut übersetzt. Die Autorin versteht es wunderbar, eine Spannung zu erzeugen, obwohl eigentlich gar nicht so viel passiert. Ich habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen und werde mich auch an einige im Anhang genannte Bücher machen, weil mich das Thema sehr gefangen genommen hat.
Dies ist mein erstes Buch von J. Courtney Sullivan, dass ich gelesen habe und einmal mehr frage ich mich, wie sie mir so lange entgehen konnte.
Für mich ist es keine Überraschung, dass sowohl Oprahs Bookclub und der Buchclub von Reese Witherspoon dieses Buch empfohlen haben, denn es ist einfach ausgezeichnet.
Von aussen betrachtet, geht es um Jane Flanagan, die die Geschichte eines alten Hauses für die neue Besitzerin aufrollt, da sie beruflich eine Archivarin ist. Das ist aber nur der Rahmen, der der Autorin dazu dient, die eigentliche Geschichte zusammenzuhalten. Und worum es tatsächlich geht, ist, Spiritualität, Generationenbande, Familienbande und wie die Lebensentscheidung einer Person, ganze Generationen beeinflussen kann.
Dieses Buch befasst sich mit so viel mehr als amerikanischer Geschichte und der Zeit als die Ureinwohner, von den einwandernden Engländern, verschleppt und unterjocht wurden.
Meiner Meinung nach ist der Grund weswegen J. Courtney Sullivan, den Ureinwohnern Amerikas eine Stimme gegeben hat, ist die Spiritualität, die damals gegenwärtig war und die, die Menschen damals mit Ihren Ahnen, Ihren Familien und ihrem Land verbunden hat. So wie die Frauen in diesem Buch mit dem Land von dem alten Haus verbunden sind.
Aber das ist noch nicht alles.
Es geht auch um Alkoholismus und Selbsterkennung.
Wenn ich sage Selbsterkennung meine ich damit, sich selbst und der eigentlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen und sich auch damit zu konfrontieren. Was mich wirklich begeistert hat, wie die Autorin diesen Teil der Geschichte erzählt hat ist, dass sich diese Krankheit nicht nur bei Jane abzeichnet und wie sie damit umgeht und wie klar man Dinge bei anderen erkennen und verurteilen kann, wohingegen man bei sich selbst, dann wie blind agiert. Ein wenig geht es für mich dabei auch darum, dass man bei seinen Eltern oft das am meisten ablehnt und hasst, was man dann bei sich selbst wieder erkennt, oder geschockt nach Jahren feststellen muss, dass man das gleiche nervige Verhalten an den Tag legt. Dies dann bei sich selbst zu bearbeiten, statt es zu ignorieren oder zu entschuldigen, ist die nächste Stufe…
Ja und dann ist noch der Teil mit der Spiritualität, der einen grossen Teil einnimmt, ohne, dabei belehrend oder nervig ist. Ich habe mich sehr inspiriert gefühlt und meine Neugierde wurde einmal mehr geweckt und ich musste erkennen, wie viele Dinge es doch gibt, von denen man noch nie etwas gehört hat und ist das nicht das tollste an Büchern, dass sich immer wieder neue Türen für den Lesern öffnen?!
Ich glaube es ist relativ klar, ich liebe dieses Buch es gehört definitiv zu den besten Büchern, die ich in 2024 gelesen habe.
Von mir 4.5 Sterne
"Die Frauen von Maine" – Ein bewegendes Zeitreise-Epos
J. Courtney Sullivan entführt uns mit "Die Frauen von Maine" in eine faszinierende Geschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt und tief in die Vergangenheit des amerikanischen Staates Maine eintaucht. Im Mittelpunkt steht ein altes Haus am Meer, das Schauplatz von Leben, Liebe, Verlust und tiefgreifenden Veränderungen ist.
Besonders beeindruckend ist die detaillierte Beschreibung der Landschaft in Maine. Sullivan schafft es, die Schönheit der Natur so anschaulich zu vermitteln, dass man sich selbst an die raue Küste versetzt fühlt. Die Lust auf eine Reise in diesen faszinierenden Staat wird geweckt.
Ein weiterer großer Pluspunkt des Romans ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner und den Verbrechen, die ihnen angetan wurden. Am Beispiel einer Familie wird deutlich, wie tief diese Wunden in der Gesellschaft sitzen und wie wichtig es ist, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
"Die Frauen von Maine" ist ein Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt. Die Geschichte ist gut erzählt und die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig. Auch wenn der Roman an einigen Stellen etwas langatmig wirkt, ist er insgesamt eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für Familiengeschichten, historische Romane und die Geschichte der USA interessieren.
Fazit: Ein bewegendes Epos über Frauen, ein Haus und eine Region, das die Leserinnen und Leser mitnimmt auf eine emotionale Reise durch die Zeit.
"Die meisten Leben gehen an die Zeit verloren."
Diese Aussage findet sich im Prolog und im Epilog von Sullivans Roman "Die Frauen von Maine". Eine Dozentin der Hauptfigur Jane erwähnt den Satz an der Universität, wo die Highschool-Schülerin bereits erste Kurse besucht. Das sie das tut ist nicht selbstverständlich, denn Jane stammt aus einem Elternhaus, das man heute als schwierig oder gar prekär beschreiben würde. Die Mutter trinkt, einen Vater gibt es nicht und Geld ist auch keines da. Jahre später - und in dieser Zeit begleiten die Leser Jane - scheint sie am Tiefpunkt angelangt zu sein, ihrer Mutter ähnlicher als beabsichtigt. Nach einem Absturz auf einem Empfang ist nicht nur ihre Ehe am Ende, sondern auch ihr geliebter Job als Archivarin in Harvard dahin. Da Janes Mutter gestorben ist und deren Haus auf Entrümplung wartet, fährt Jane zurück nach Maine, in ihre alte Heimat. Dort trifft sie nicht nur auf ihre beste Freundin und auf ihre Schwester, sondern sie besucht auch das alte Haus am Rande des Ortes wieder, das hoch auf den Klippen thront. Durch einen Zufall beginnt sie, die Geschichte des Hauses zu recherchieren.
Würde es in Sullivans Roman einzig um Janes Geschichte gehen, würde man das Buch schnell als trivial abtun. Als ein Buch von vielen, in dem mittelalte Frauen vor den Scherben ihrer Beziehung stehen. Die Kuns hinter "Die Frauen von Maine" steckt allerdings in den Verknüpfungen verschiedener Frauenschicksale aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Beim Lesen erfährt man zunächst viel über die Arbeit einer Archivarin. Jane arbeitet in einer Bibliothek, die die Zeugnisse von Frauen verwaltet. Ihr ist durchaus bewusst, dass die Geschichte Amerika aus Sicht der Frauen ganz anders erzählt werden müsste. Allerdings fehlen von vielen Frauengruppen schriftliche Dokumente über ihr Leben, ihren Alltag und ihre Sicht auf die Welt. Sind Menschen aus sozial weniger angesehenen Milieus bereits kaum vertreten, gilt das erst recht für die indigene Bevölkerung Amerikas. Auch sie spielt in dem Buch eine zentrale Rolle. Das Land, auf dem das alte Haus steht, war einst Land eines indigenen Stammes. Die Menschen wurden von den britischen Kolonisatoren vertrieben. Welches Unrecht genau ihnen angetan wurde, auch davon erzählt dieser Roman sehr einfühlsam. Ein weiteres verbindendes Element ist die Magie bzw. Frauen als Medien zwischen der Geisterwelt und der unsrigen. Auch hier gibt es deutliche Bezüge zu den Traditionen der Indigenen. So wundert es wenig, dass sich das Buch stellenweise wie ein (sehr spannendes) Sachbuch liest. Sullivan legt einen Teil der amerikanischen Geschichte frei, der bisher wenig erzählt wurde.
Interessant ist auch die Vielschichtigkeit, die die Autorin in ihr Werk einflechtet. Sie lässt unterschiedliche Frauen zu Wort kommen, was den Roman selbst wie ein Archiv von weiblichen Stimmen erscheinen lässt. Die Arbeit Janes wird also auf der erzählerischen Ebene fortgeführt. Leider gelingt es der Autorin dabei aber nicht, die Stimmen so individuell zu gestalten, dass sie zu tatsächlich unterschiedlichen Persönlichkeiten mit eigenem Erzählstil werden. Davon abgesehen, ist "Die Frauen von Maine" ein spannender Roman mit tiefen Einblicken in die amerikanische Geschichte, den es sich zu lesen lohnt.
Vielschichtig gezeichnete Frauenfiguren treffen auf eine ebensolche Handlung! Unterhaltsam, mystisch, dabei sehr berührend und mit großartiger Rechercheleistung!
Die Frauen von Maine ist ein gut gelungener Unterhaltungsroman, ein Familienroman, ein Frauenroman. Ein verlassenes Haus, das an einem Hang steht mit Aussicht zum Meer lockt den Leser einzutauchen in die Geheimnisse dieses lila Hauses. Jane, eine Archivarin, die Hauptprotagonistin des Romans enthüllt die verborgenen Geschichten die das Haus zu erzählen hat. Auch Janes eigenes Leben, das die Probleme einer Alkoholikerfamilie aufzeigt ist sehr eindrucksvoll geschildert. Etwas schwerer zu lesen fielen mir die Kapitel, die sich mit Spiritualität befassten. Kontaktaufnahme mit der Welt der Geister. Was aber wiederum gut zu dem dritten umfangeichen Thema passt welches die Geschichte der indigenen Bevölkerung, der Ureinwohner Amerikas behandelt.
Ein leichtfüßiges Buch trotz der schwierigen Themen. Wunderbar zu lesen.
Ich habe mit Jane gelitten, mitgefiebert, gehofft und fast schon aufgegeben. Es ist unbeschreiblich, wie es Sullivan schafft, so viele Themen in ein Buch zu packen! Die Geschichte der indigenen Bevölkerung Amerikas, die Geschichte einer Sucht, die Geschichte einer kaputten Ehe, die Geschichte vom Verlust des eigenen Kindes....und es gelingt Sullivan, dabei nie den roten Faden zu verlieren!
Jane Flanagan nimmt sich nach dem Verlust ihres geliebten Jobs und der Trennung von ihrem Mann David eine Auszeit in ihrer Heimat.
Seit ihrer Kindheit zieht es sie immer wieder zu einem alten Haus an den Klippen. Die neue Besitzerin bittet Jane ihr bei den Nachforschungen zu den Vorbesitzern des viktorianischen Hauses zu helfen.
Jane ahnt nicht, wie sehr diese Geschichten mit ihrem eigenen Leben verwoben sind.
Ein fesselnder Roman über Genarotionen von starken Frauen, angesiedelt an der wilden Küste Maines.
Jane Flanagan wird seit ihrer Kindheit von einem geheimnisvollen Haus auf den Klippen von Maine angezogen. Nach einem Fehler, der ihre Ehe und Karriere gefährdet, kehrt sie in ihre Heimat zurück. Genevieve, die neue Besitzerin des Hauses, bittet sie um Hilfe bei der Recherche zur Geschichte des Hauses. Dabei stößt Jane auf Geheimnisse, die eng mit ihrer Vergangenheit verbunden sind
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Gelesen habe ich auf meinem @pocketbook_de das Buch «Die Frauen von Maine» von J. Courtney Sullivan. Es ist für mich kein Highlight, da mich ein paar Dinge gestört haben, aber ich weiß schon jetzt, dass ich oft an diese Geschichte denken werde. Ich fand es gut gelöst, wie sich die Figuren mit der Zeit verbinden, obwohl einige in einer anderen Zeit lebten. Auch die Geschichte der Native Americans, besonders der Frauen, fand ich toll eingebunden und habe viel dazugelernt. Einige Themen, die Jane anspricht, kenne ich gut, und es hat mich schockiert, wie sehr sie auf mein Leben zutrafen
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Doch es gab ein paar Dinge, die meinen Lesespass getrübt haben. Vor allem die unglaublich langen Kapitel. Es ist nicht gerade motivierend, wenn man sieht, dass noch 56 Seiten bis zum Kapitelende sind. Da war nichts mit „schnell vor dem Einschlafen noch ein Kapitel lesen“. Obwohl mich die Themen sehr berührten, fehlte mir der emotionale Bezug zu den Protagonisten. Auch fand ich an einigen Stellen den Schreibstil etwas sperrig und zu distanziert.
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J. Courtney Sullivan war mir bis zu «Die Frauen von Maine» völlig unbekannt. Nach diesem Buch denke ich mir aber: Ich muss mehr von ihr lesen.
Eine tolle Geschichte über mehrere Frauen, deren Geschichten und Schicksale alle mit einem alten viktorianischen Haus auf den Klippen einer Kleinstadt in Maine verbunden sind. Fesselnd und spannend von der ersten Seite, und sprachlich wirklich toll erzählt. Ein Buch, das einen beim Lesen einfach nur reinzieht und in der Geschichte festhält. Lediglich das etwas zu harmonische Ende hat mich ein wenig herausgerissen, tut dem Buch insgesamt nicht wirklich weh. Schön!
Den Roman „Die Frauen von Maine“ von J. Courtney Sullivan habe ich eher zufällig gelesen und nicht wirklich viel von ihm erwartet. Umso schöner, dass sich der Roman als sehr lesenswert entpuppte und sich in die Top 3 meiner Highlights 2024 geschoben hat.
Die Hauptfigur im Roman ist eigentlich ein Haus, das malerisch auf einer Klippe an der Küste Maines steht. Mit dem Haus sind Schicksale verschiedener Frauen verbunden, die dort durch die Jahrhunderte lebten. Die menschliche Hauptfigur ist Jane, Historikerin, die nach einem beruflichen wie privaten Fiasko in dem Haus ihrer kurz zuvor verstorbenen Mutter Zuflucht sucht, um ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Das Haus auf den Klippen kennt sie seit Jugendtagen und seither übt es eine seltsame, morbide Faszination auf sie aus. Die aktuelle Besitzerin Genevieve beauftragt sie damit, mehr über die Vorbesitzer herauszufinden, denn augenscheinlich spukt es im Haus. Jane beginnt zu recherchieren und deckt dabei die Schicksale der verschiedenen Frauen auf, die auf dem Grundstück bzw. im Haus selbst lebten. Jede Frauenfigur erhält im Roman eigene Kapitel, in denen ihre besondere Geschichte erzählt wird. Das ist teils sehr ergreifend, aber immer sehr lesenswert erzählt.
Darüber hinaus war es für mich als große Stephen-King-Bewunderin ein echter Mehrwert, die Küste Maines und die Menschen, die dort leb(t)en, mal aus weiblicher Perspektive wahrzunehmen. Unterschiedliche Genres – ich weiß – aber trotzdem öffnet es doch auch noch mal einen ganz anderen Blickwinkel und lenkt den Fokus auf Widerstände und die Unterdrückung von (indigenen) Frauen durch die Jahrhunderte. Unglaublich mitreißend und interessant erzählt. Insbesondere der Lebensweg der jungen Shakerin „Sister Eliza“, die aus der Gemeinschaft der Shaker, einer Freikirche, ausbricht und ihre individuelle, diverse Freiheit entdeckt und selbstbewusst lebt, hat mich wirklich bewegt.
Und was ich abschließend als wirklich wunderbar empfunden habe, war der rote Faden, der die vielen verschiedenen Frauenfiguren miteinander verbunden hat – eine großartige schriftstellerische Leistung von J. Courtney Sullivan. Irgendein Detail, wie z. B. ein Kleidungsstück oder ein Gegenstand, ein Schmuckstück oder Porzellanteller, aus einer der Geschichten tauchte in einer der folgenden, Generationen später, wieder auf und erhält einen neuen Sinn. Wir sind alle miteinander verbunden!
vielschichtig und themenreich
Der Roman ist inhaltlich sehr breit ausgerichtet. Es geht um das Thema Familie über mehrere Generationen hinweg, die zugleich auch historisch hinterlegt werden und mit dem Schwerpunkt auf das damalige Leben der Frauen ausgerichtet werden. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin hier fast zu viel vorgenommen hat, dies alles in einen Roman zu packen, es war mir zwischenzeitlich auch nicht ganz klar, warum so viele Details über die Sklaverei, Indogene, Geister von Verstorbenen so ausgebreitet werden, aber am Ende hat es die Autorin geschafft, alle Stränge und Ideen wieder zusammenzuführen und zu einem runden Abschluss zu bringen. Auch aktuelle Problematiken wie Alkoholmissbrauch und die Co-Abhängigkeit von Angehörigen werden thematisiert, somit eine gelungene Kombination aus historischen Hintergründen und der aktuellen Zeit.
Die Charaktere sind unterschiedlich gut ausgearbeitet und gelungen, finde ich. So hat mir Genevieve nicht gefallen, nicht nur aufgrund ihrer Taten, sondern auch aufgrund ihrer naiven und überzogenen charakterlichen Darstellung. Sie wirkt wie aus der Zeit gefallen, in ihren Aussagen und Handlungen. Allison hingegen wirkt frisch, lebendig, sozial, als Charakter vielschichtig beschrieben, auch mit Momenten der Schwäche und der Selbstzweifel, aber dadurch umso menschlicher.
Das Thema der historischen Aufarbeitung der Vergangenheit, vor allem in Bezug auf die Sichtweise und Lebensweise von Frauen, finde ich sehr schön und wichtig und auch notwendig, dass ihnen endlich Raum und Platz gegeben wird. Dies war sehr lange Zeit über nicht von großer Bedeutung und umso schwieriger gestalten sich die Recherchen.
Der Roman ist vielschichtig und reich an Themen, sodass ich ihn sehr genossen habe und für Interessierte weiterempfehlen kann!
Jane lebt seit ihrer Kindheit in einem kleinen Ort an der Küste Maines. Im Sommer jobbt sie nebenher auf einem Touristenboot und erzählt den zahlenden Kunden von der Geschichte des Ortes. Auf einer dieser Fahrten entdeckt sie ein altes Haus, versteckt auf einer Klippe und dieses Haus wird ein wichtiger Teil ihres Lebens werden.
Die Frauen von Maine ist ein sehr berührender Roman über Frauen, Familie, Liebe, Verlust, über Wurzeln, darüber, wie verschieden die Perspektiven auf die Vergangenheit sein können und darüber, wie diese verschiedenen Perspektiven dazu führen können, wie Geschichte, über Generationen hinweg falsch weitergegeben wird.
Die Autorin schafft es mit ihrem Stil einen direkt mitzunehmen in die Geschichte, die mit Jane und ihrer Jugend beginnt. Man lernt die Familienverhältnisse kennen, erlebt das schwierige Verhältnis zu Janes alkoholkranker Mutter, die Freude, die Jane in ihren Büchern findet, am Lernen und die ersten Enttäuschungen, als sie realisiert, das sie ein Stipendium eben nur bekommt, weil sie durch ihre Lebensumstände dafür in Frage kommt. In dieser Phase findet Jane dann ihren Sehnsuchtsort, das Haus auf den Klippen, hier findet sie Zuflucht vor der Welt und beginnt sich schon früh zu fragen, wer wohl früher hier gelebt hat und wie das Leben dieser Menschen wohl ausgesehen haben mag.
Jahre später begegnet der Leser Jane wieder, konfrontiert mit dem Tod ihrer Mutter, mit ihrer ungewollten Kinderlosigkeit, mit dem Scheitern ihrer Ehe und mittlerweile auch ihrem eigenen Alkoholproblem. Eine wirklich sympatische Hauptfigur ist Jane hier eher nicht, sie wirkt sehr egoistisch, selbstzerstörerisch, zerfließt vor Selbstmitleid und schwelgt in ihrer Wut und ihrem Hass auf ihre Mutter. In diesem Teil des Buches webt die Autorin geschickt die Schicksale der verschiedenen Frauen ein, die in den vergangenen Jahrhunderten im Haus auf den Klippen lebten, nach und nach entsteht so ein Bild der Vergangenheit, bis hin zu den indigenen Ureinwohnern, die im Buch bewusst an bestimmten Stellen "Indianer" genannt werden, eben weil es die Bezeichnung ist, mit der sie in historischen Berichten, Tagebucheinträgen und Dokumenten genannt werden. Hier spannt sich ein weiter Bogen, hin zur Entstehungsgeschichte des Ortes, zur Zeit der Ankunft der ersten Siedler in der "Neuen Welt" und hier kommt dann auch zur Sprache, wie verzerrt, die Ereignisse hier dargestellt werden, je nach dem, aus wessen Sicht sie erzählt werden. Da gibt es dann etwa auch die gewalttätigen Eingeborenen, die ganze Siedlungen niederbrennen, die heroischen Stadtväter, die unter Einsatz ihres Lebens das wilde Land in Besitz nehmen und auf der anderen Seite eben die, im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten lebenden Indigenen, die an ihren angestammten Lagerplätzen plötzlich auf Fremde treffen, die die Männer verschleppen, den Wald roden, Flüsse vergiften, Krankheiten verbreiten, gegen eine Kopfprämie ganze Familien ausrotten und darüber akribisch Buch führen.
Das Buch verbindet über die titelgebenden Frauen von Maine eine unglaubliche Vielzahl von persönlichen Schicksalen und liefert so einen sehr authentischen Blick auf das jeweilige Zeitgeschehen. Gerade bei der Thematik rund um die indigene Bevölkerung wird auch deutlich gemacht, welche Aufklärungsarbeit selbst heute noch nötig ist, um historische Fakten ins richtige Licht zu rücken, um historische Ereignisse in den richtigen Kontext zu setzen, um den Menschen ihre Würde, ihre Traditionen, ihre Identität zurückzugeben. Hier bietet das Buch natürlich nur eine recht kleine Plattform und daher finden sich am Ende noch einige Hinweise auf weiterführende Literatur.
Mich hat diese Verschmelzung der verschiedenen Thematiken sehr berührt, allerdings kann ich verstehen, dass einige Leser das eventuell als zu viel empfinden. Kurz ging es mir persönlich so, als die Autorin Spiritualität und Geister ins Spiel bringt. Allerdings wurde dieser Teil dann auch zum emotionalsten für mich, den es wird hier etwas beschrieben, das ich eins zu eins so selbst schon erlebt habe, mag man daran glauben, oder eben nicht. Im Grunde hat die Autorin den Stoff für mehrer Bücher in eins gefasst. Für mich macht genau das den Reiz der Geschichte aus, die am Ende geschickt wieder zum Ausgangspunkt, zu Jane, zurückkehrt. Ich habe Die Frauen von Maine gern auf ihren Lebenswegen begleitet.
Die Frauen von Maine von J. Courney Sullivan hat mich begeistert. Jane ist die Frau von Maine, die im Mittelpunkt des Romans steht, es ist die Geschichte von Jane und ihrer Familie, in der der Alkoholismus von Generation zu Generation weitervererbt wurde.
Jane lebt mit ihrer Mutter und Schwester in Awadapquit, was in der Sprache der Abenaki „Wo die herrlichen Klippen und das Meer sich begegnen“ bedeutet. Die drei bewohnen ein kleines Häuschen, das früher ihrer Großmutter gehört hatte. Janes und Hollys Mutter lebt vom Verkauf gebrauchter Waren, das Geschäft läuft mehr schlecht als recht, die Familie kommt gerade so über die Runden.
Jane ist sehr intelligent und belesen, mit einem Stipendium schafft sie es aufs College, wo sie ihr Studium abschließt. Sie bekommt eine Stelle als Archivarin an der berühmten Schlesinger-Bibliothek, wo sie sich mit der Geschichte der Native Americans beschäftigt und Ausstellungen organisiert. Ihre Arbeit erledigt sie gewissenhaft und gut, von ihrem Umfeld wird sie sehr geschätzt
Seit zehn Jahren ist sie mit David glücklich verheiratet. Sie versucht, die Finger vom Alkohol zu lassen, was ihr jedoch immer seltener gelingt. Auf einer Veranstaltung der Schlesinger-Bibliothek benimmt sich so daneben, dass ihr nahegelegt wird, sich eine längere Auszeit zu nehmen. Auch David erträgt es nicht länger, mit einer Alkoholikerin zusammenzuleben. Jane beschließt, ihrer Schwester Holly bei der Auflösung des Haushalts ihrer vor wenigen Monaten verstorbenen Mutter zu helfen.
In Awadapquit lebt Janes beste Freundin Alison, mit der sie seit ihrer Schulzeit befreundet ist. Alisons Eltern haben Jane immer unterstützt und häufig die Aufgaben übernommen, die eigentlich ihre Mutter hätte erledigen müssen.
Als junges Mädchen zieht es Jane zu einem verlassenen Haus an den Klippen. Dort verbringt sie viele glückliche Stunden. Während ihrer Auszeit wird sie von Geneviève, der neuen Besitzerin des Hauses beauftragt, gegen sehr gute Bezahlung die Geschichte der früheren Bewohner dieses uralten Hauses zu erforschen. Hintergrund ihres Interesses ist der Geist, der ihrem kleinen Sohn erscheint.
Jane stürzt sich begeistert in die neue Aufgabe. Sie bekommt heraus, dass einige der früheren BewohnerInnen im Haus gestorben und auf einem kleinen Friedhof an den Klippen begraben wurden. Sie nimmt Kontakt mit einem Medium auf und nimmt gemeinsam mit Alison und Geneviève an einer Rückführung in vergangene Leben teil. Dabei erfährt sie, dass auch ihre Großmutter eine Verbindung zu dem Haus hatte.
Wow! Ein wunderbarer, spannender Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte! Es waren vielleicht ein oder zwei Handlungsstränge zu viel, mir hätte die Geschichte von Jane fast ausgereicht, deren Leben und Charakter sehr stark von ihren Vorfahrerinnen beeinflusst wurden. Sehr interessant fand ich den spirituellen Aspekt, die Kontaktaufnahme mit der Welt der Geister und Janes Forschung über Native Americans. „Ich bin mir sicher, dass die Dekolonialisierung der Beitrag unserer Generation wird.“ (S. 153). Jane wollte „verdeutlichen, dass die Anfänge amerikanischer Geschichte in der Geschichte der indigenen Bevölkerung wurzelten.“ (S.394). Von mir eine große Leseempfehlung für alle, die gern Familien- und Frauenromane lesen und alle, die sich für die amerikanische Geschichte interessieren.
Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Es war äußerst interessant quasi aus der Warte eines Hauses eine Geschichte zu erzählen.
Die indigene Kultur, ihre Ausrottung und der emotionale Hintergrund haben mich noch länger beschäftigt.
Ebenso fand ich die Suchtgeschichte sehr plastisch.
Als Kind wurde Jane Flanagan vom einsamen Haus auf der Klippe angezogen und sie hier wunderbare Träume sich ausmalen über die vergessenen Bewohner. Als sie als Erwachsene nach dem Scheitern im Beruf und in ihrer Ehe steht das Haus auf der Klippe immernoch, aber nun wohnt dort eine Familie und die neue Besitzerin Genevieve bittes Jane etwas über die Geschichte der viktorianischen Villa herauszufinden.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, spannend fand ich die historische, eben über die Frauen die in der Vergangenheit hier gelebt und gelitten haben.
In Maine, Neuengland, steht auf einem Felsen direkt am Meer und mit Blick auf eine kleine Insel, ein sehr altes Haus. Dieses Haus ist der Dreh- und Angelpunkt einer ganzen Reihe von Frauenschicksalen.
Jane stammt aus einer eher "bildungsfernen" Familie. Ihre Mutter ist alkoholkrank und verdient meist unregelmäßig Geld mit Trödelgeschäften. Janes erste Zuflucht sind Bücher, in die sie sich vertieft, und ihre guten Noten. Eines Tages bekommt sie ein Stipendium für einen Sommerkurs. Als sie herausfindet, dass das Stipendium extra für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen gedacht war und sie somit durch ihren familiären Hintergrund qualifiziert war, geht sie nicht mehr hin. Bei ihren Streifzügen findet sie das verlassene Haus. Für sie ein Sehnsuchtsort...
Viele Jahre später ist Jane am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Als ihr angeboten wird, in Bezug auf die Geschichte des Hauses zu recherchieren, greift sie zu. So nimmt ihre eigene Geschichte zwar einen wichtigen Teil, sogar den größten Teil des Buches ein, immer wieder werden aber auch die teilweise extremen Leben anderer Frauen beschrieben, die ebenfalls mit diesem Haus zu tun hatten. Dabei wird deutlich, dass Geschichte eben immer auch durch die eingefärbt wird, die sie erzählen. Das kommt stark in Bezug auf die Gründerväter des Städtchens und die indogene Bevölkerung zum Ausdruck. Hinzu kommen einige paranormale Aktivitäten, die für mich einen großen Teil der Spannung und emotionalen Tiefe des Romans ausmachen. Generell ein extrem vielschichtiges Buch, das für mich ruhig auch länger hätte sein können. Toll und volle Atmosphäre.
Schade, es hätte ein ganz wunderbarer Roman werden können, wenn sich die Autorin entschieden hätte, was sie schreiben möchte: einen Schmöker oder einen interessanten, zeitgemäßen Text, den ich sicher mit mehr Hintergrundwissen abgeschlossen hätte.
J.C. Sullivan hat gut recherchiert, viel gelesen über Native Americans, über die Shaker, zur Vergangenheit Mains, Spiritualisten, interessant auch die Schlesinger Libery, historische Hintergrundkenntnisse hat sie in den Roman mit eingebaut. Und dann umschließt diese ganzen, interessanten, spannend und fesselnd erzählten Kosmos eine unsäglich, langatmige Rahmenhandlung. Der Protagonistin Jane ist eine gut angelegte Figur mit all ihren Schwächen und Schwierigkeiten, aber ihr wird viel zu viel Platz eingeräumt, ihr Weg würde sicher einen ganz eigenen Roman füllen. Ich war ständig am Sortieren, wer nochmal wohin gehört.
Ausnahmen bilden die stringent erzählten Abschnitte über Frauen in den vergangenen Jahrhunderten. Und diese Kapitel machen den wahren Wert dieses Buches aus. Darum empfehle ich es, ich bin mit neuem Wissen zum Nachdenken angeregt worden.
Ein Haus, welches verschiedene Generationen von Frauen miteinander verbindet und damit einen großartigen Roman hervorbringt. Wunderschöne Kulisse, tragische Charaktere und eine wiederkehrende Geschichte. Ein feministischer Blick auf die Geschichte von Maine, von der ich zuvor nicht viel wusste.
Ein stimmungsvoller Roman, der einem zu Herzen geht.
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