Traumland

Der Westen, der Osten und ich

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Erscheinungstermin 16.09.2023 | Archivierungsdatum 22.02.2024

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Zum Inhalt

Ein persönlicher Blick auf eine Epoche der Freiheit im Osten wie im Westen Europas. Glänzend erzählt.
Mit spielerischem Scharfsinn hilft uns Adam Soboczynski uns selbst ebenso zu verstehen wie diesen seltsamen Osten Europas. Er erzählt von seiner Jugend in der Bonner und dem Erwachsensein in der Berliner Republik, von der großen Freiheit zwischen den Jahren 1989 und 2022, und wie sie verloren zu gehen droht – in beiden Teilen Europas. Im Osten wird sie von außen bedroht, im Westen durch innere Kämpfe.
Adam Soboczynski zieht als Sechsjähriger aus Polen in die westdeutsche Provinz. Er verlässt mit seinen Eltern die Arbeitersiedlung einer polnischen Chemiefabrik und gelangt in ein fremdes Traumland voller Wunderwerke wie den Ford Capri, die große Trommel Chio Chips und Freiheit. Dass er in seiner neuen Heimat ganz angekommen ist, merkt er Jahre später, als er Deutschland genauso vermieft und unerträglich findet, wie es sich für einen echten Deutschen gehört. Sein Blick wandert immer wieder in den Osten Europas, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zur Blüte gelangt und bald schon wieder bedroht wird. Und wer hätte gedacht, dass sich auch die Freiheit im Westen in Gefahr befindet? Durch Trump und die AfD, aber auch durch die allgegenwärtige Empfindlichkeit der Aufklärungs- und Liberalismuskritiker. Ein heiteres, ein melancholisches, ein kluges und gegenwärtiges Buch.

Ein persönlicher Blick auf eine Epoche der Freiheit im Osten wie im Westen Europas. Glänzend erzählt.
Mit spielerischem Scharfsinn hilft uns Adam Soboczynski uns selbst ebenso zu verstehen wie diesen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608986389
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 176

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In Traumland erzählt Adam Soboczynski von sich und wie er mit seinen Eltern 1981 aus Polen nach Deutschland gekommen ist.

Er erzählt mit einer große Geste der Lakonie.
Dadurch kann er offen erzählen, bleibt aber zum Teil auch zurückhaltend.
Am Anfang erzählt er von der Heimat. Er geht weit zurück bis vor seine Geburt. Sein Vater war 1970 bereits als 21jähriger Streikender auf der Danziger Leninwerft und später Mitglied der Solidarność. Die Mutter hat deutsche Wurzeln.
Und so zieht die kleine Familie schließlich nach Deutschland. Vom Land der Opfer in ein Land der Täter.
Die Schulzeit in der Provinz nimmt er stoisch, ernüchtert wahr.
Nach dem Studium beginnt zu schreiben und wird arbeitet schließlich bei einer bekannten Zeitung.

Seine eigene Karriere als Journalist und Literaturkritiker spart Adam Soboczynski im Buch aber weitgehend aus. Man erfährt daher von der Literaturbranche keine Intimitäten.
Seine Beobachtungen sind mehr oder weniger exemplarisch und zeigen ein gesellschaftspolitisches Bild Deutschlands in diesen Zeiten.
Beim Erzählen springt der Autor auch mal wieder in die Gegenwart und wertet vieles von heute aus gesehen.

Es ist ein interessantes Erinnerungsbuch.

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Adam Soboczynski, geboren in Polen, kam 1981 als Kind mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder nach Deutschland. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch die jüngste Vergangenheit, die spießigen 80er Jahre mit dem dicken peinlichen Kanzler, die 90er Jahre mit unbegrenztem Optimismus und dann das neue Jahrtausend mit Terroranschlägen, Pandemie, Klimakatastrophe und dem Krieg in der Ukraine.
Das Besondere an diesem schmalen Buch ist die doppelte Perspektive, die Adam Soboczynski einnimmt und die uns deutlich macht, dass unsere (westdeutsche) Sicht der Welt auch schon früher nicht von allen Nationen geteilt wurde.
Ein wichtiger Denkanstoß, dabei kurzweilig zu lesen mit vielen Aha-Momenten und einem bemerkenswerten Schlussplädoyer zum Thema Demokratie und Freiheit in unserem Land:
"... die Freiheit, wider besseres Wissen behaupten zu können, man liege in Fesseln, während man in der besten aller möglichen Welten lebt, in einem Traumschloss."

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Der Autor ist Sohn polnischer Eltern, in Polen geboren jedoch als Kind gemeinsam mit den Eltern nach Deutschland ausgereist und dann dort aufgewachsen. Dies noch zu Zeiten des Kalten Krieges. Erzählt werden persönliche Erinnerungen. Erinnerungen von einer Kindheit und Jugend im Deutschland des Kanzler Kohl. Soboczynski gehört meiner Generation an, so habe ich mich häufig wiedererkannt. Interessant wurde das Buch für mich dann besonders als auch Erinnerungen an die Besuche in der polnischen Heimat hinzukamen, von den Eltern und weiteren Verwandten des Autoren erzählt wurde. Von ihren Befindlichkeiten, ihrem Blick auf die Welt - denn ich bin den anderen Weg gegangen und lebe als Deutsche in Polen. Meine polnischen Freundinnen hier, gleichaltrig, gehören zwar derselben Generation an, doch immer wieder kommt es im Austausch zu kleineren Missverständnissen oder "Wissenslücken" auf beiden Seiten was Politik und Geschichte anbetrifft, was ganz natürlich ist wenn man bedenkt, dass wir in unterschiedlichen Regimen aufgewachsen sind. Dieses Buch hat mich mein polnisches Umfeld ein wenig besser verstehen lassen und mir ein besseres Gefühl dafür gegeben was für die Gegenseite ein wenig überraschend oder gar unverständlich sein könnte. Vielen Dank dafür!

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Der Auto erzählt wie er mit seinen Eltern 1981:von Polen nach Deutschland gekommen ist. Seine Mutter hat deutsche Wurzeln. Er bleibt offen und dabei zurückhaltend. Die Erzählungen gehen bis zu der Zeit vor seiner Geburt zurück. Beim Erzählen springt der Autor auch manchmal in die Gegenwart und wertet dies dann aus heutiger Sicht.

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Ein Erinnerungsbuch und ein nachdenklicher Essay, der weder den „goldenen Westen“ und seine Freiheiten verklärt, noch in Ost-Nostalgie verfällt, sondern sehr klug die vielen Ambivalenzen aufzeigt.
Adam Soboczynski kommt als Sechsjähriger mit seinen Eltern Anfang der 1980er Jahre aus Polen in eine westdeutsche Kleinstadt – der Vater war bei der Solidarnosc engagiert, seit das kommunistische Regime das Kriegsrecht verhängt hat, ist die Lage für die Familie zu schwierig; die Mutter hat von ihrer Familiengeschichte her westpreußisch-deutsche Wurzeln. Die Anpassung ans neue Umfeld scheint anfangs nicht so schwer zu fallen, der Westen gilt als Wunderland, wo jeder seines Glückes Schmied sein kann. Doch bei Familienbesuchen in Polen fallen dem Jungen immer stärker die Kontraste an Weltanschauungen und Werten (die Familie und der Zusammenhalt vs. Individualismus) und die Unterschiede im Alltag, bei Lebens-, Freizeit- und Essgewohnheiten auf. Auch als Jugendlicher und später als Erwachsener bereist er immer wieder den Osten (auch z.B. Russland) und stellt fest, dass er mit diesem Interesse eher zu den Ausnahmen gehört. Westliche (Kultur)-Eliten haben nach dem Mauerfall wenig Neugier auf das „Drüben“ – erst die aktuelle Situation um Putins Angriffskrieg auf Russland scheint viele aus einer Art Dornröschenschlaf geweckt zu haben.
Mir haben an diesem Buch vor allem die Beschreibung von Kindheits- und Jugenderfahrungen gefallen und die damit verbundenen klugen Betrachtungen, sowie die detailreichen Beobachtungen bei Reisen nach Moskau oder in die polnische Provinz. Soboczynskis Überlegungen zu den Versäumnissen und blinden Flecken einer ganzen Generation, die sich ab den 1990er Jahren – angeblich hauptsächlich - dem Hedonismus und fröhlichen Liberalismus hingegeben hat, scheinen mir bisweilen etwas zu pauschal.

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Ein brillant geschriebenes Memoir von Adam Soboczynski, der kurzweilig und spannend erzählt.
Sehr empfehlenswert.

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