Fahrtwind
Roman
von Klaus Modick
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Erscheinungstermin 15.04.2021 | Archivierungsdatum 01.10.2021
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Zum Inhalt
Auf den Spuren eines Taugenichts.
In seinem neuen Roman erzählt Klaus Modick von einer Zeit der Umbrüche, von einem jungen Mann, der sich weigert, nützlich zu sein, und seinem abenteuerlichen Roadtrip ins Offene und Ungewisse. Die Bundesrepublik in den turbulenten Siebzigern. Während an den Universitäten die Revolution geprobt und bundesweit nach den Mitgliedern der RAF gefahndet wird, sitzt ein junger Mann vor dem muffig-engen Elternhaus und trifft eine Entscheidung. Er packt ein paar Sachen, greift seine Gitarre und geht. Wenig später steht er an der Straße und reckt den Daumen in den Wind. Ohne Geld und Plan schlägt sich der selbsternannte Nichtsnutz über Wien und die Toskana nach Süden durch, trifft auf schräge Vögel, hoffnungslose Romantiker, zwielichtige Rocker, Hippies und die große Liebe, spielt als Troubadour im Batikshirt groß auf, entdeckt die magische Welt der Pilze, das unvergleichliche Licht Italiens und die unermessliche Freiheit der Straße. Unfreiwillig wird er dabei zum Protagonisten eines raffiniert eingefädelten Verwirrspiels, das die Grenze zwischen Tag und Traum auf märchenhafte Weise verschwimmen lässt ...
»Fahrtwind« ist ein schillernder Roman über das Loslassen und Ausreißen, über unstillbare Sehnsucht, die Wirren der Liebe, den Rausch und die Kraft der Musik. Kunstvoll und einfühlsam porträtiert Klaus Modick einen modernen Taugenichts, der sich mit Witz, Ironie und Fantasie den gesellschaftlichen Konventionen und Zwängen seiner Zeit widersetzt. Und Eichendorff winkt aus der Ferne.
Auf den Spuren eines Taugenichts.
In seinem neuen Roman erzählt Klaus Modick von einer Zeit der Umbrüche, von einem jungen Mann, der sich weigert, nützlich zu sein, und seinem abenteuerlichen Roadtrip...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462001303 |
PREIS | 18,69 € (EUR) |
SEITEN | 208 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Aus dem Leben eines Musikus
„Ich sah die Villa in ihrer selbstbewussten Schlichtheit, den lässig halb verwilderten Garten, den türkisfarbenen Spiegel des Sees, und kam mir vor wie ein alter Römer, der, einen breiten Strohhut auf dem Kopf, das süße Leben auf seinem Landgut genoss und fünf gerade sein ließ – procul negotiis.“ (Zitat Pos. 1265)
Inhalt
Vor etwa fünfzig Jahren hatte der Autor anlässlich einer Vorlesung über Eichendorffs Taugenichts die Idee, wie es wohl wäre, diesen ungebundenen, abenteuerlustigen und manchmal verträumten Freigeist in den turbulenten 1970er Jahren nach Süden ziehen zu lassen. Statt der Geige nimmt sein Protagonist die Gitarre mit und auf den Spuren des Taugenichts schreibt er eigene Texte und Songs. Sein Weg führt ihn in ein nobles Hotel in der Nähe von Wien, dann weiter auf ein Landgut in der Toskana, die Villa Maria Ioana, umgeben von einem auf romantische Art etwas verwilderten Garten, Olivenhainen und einem verschwiegenen Beet mit sattgrün wuchernden Pflanzen. Weiter geht die Reise nach Rom und über den Gardasee zurück nach Wien. Mit den beiden Künstlern Wyatt und Billy, eigentlich Leo und Guido, kommt das perfekte Easy Rider Feeling in sein Leben und auch einige Abenteuer und überraschende Wendungen.
Thema und Genre
Dieser Roman, die moderne Version der bekannten romantischen Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“, handelt von Freiheit, Musik, italienischer Lebensfreude und von der Liebe. Es geht um die zeitlose Sehnsucht nach der Verwirklichung der Lebensträume und Romantik, im 19. Jahrhundert wie auch im Umbruch der Siebziger Jahre.
Charaktere
Der sympathische Hauptprotagonist weiß nicht, was er will, nur eines weiß er genau, er will auf keinen Fall als „& Sohn“ in das väterliche erfolgreiche Sanitärunternehmen Johann Müller eintreten. Er ist offen für Abenteuer, fasst seine Gefühle in Texte und Melodien und genießt das freie Leben als Musikus.
Handlung und Schreibstil
Die Hauptfigur, von den Menschen, denen er begegnet, Musikus genannt, schildert die Geschichte seiner Reise als Ich-Erzähler. Er lässt uns poetisch an seinen Gedanken, Gefühlen und Träumen teilhaben und ergänzt seine mit Witz geschilderten Erlebnisse und Abenteuer durch lebhafte Beschreibungen der Menschen, die ihm begegnen. Musik als Ausdruck seiner Lebenseinstellung zieht sich durch den Text, vermischt sich mit den genussvollen Eindrücken des italienischen Dolce Vita in der sonnigen Wärme der Toskana und in der lebhaften Metropole Rom.
Fazit
Eine in die Siebzigerjahre versetzte, moderne, wunderbar leicht, poetisch und mit einem humorvollen Augenzwinkern erzählte Version der bekannten Novelle von Joseph von Eichendorff. Perfekt für angenehme Lesestunden, die uns sofort in die Aufbruchstimmung dieser Zeit und in das unvergleichliche Gefühl italienischer Lebensart versetzen. Umgeben von Musik und Songtexten, nickt im Hintergrund die Blaue Blume der Romantik begeistert im Takt.
Ein charmantes Buch!
Die Vermutung, diese Geschichte basiere teilweise auf den Erinnerungen des Autors, liegt nahe.
Vermutlich Anfang der 70er: Ein junger Mann weiß nach dem Schulabschluss nicht recht wohin mit sich. Klar ist nur: in die Sanitärfachfirma des Vater will er nicht einsteigen!
Also schnappt er sich seine Gitarre und will per Anhalter weg, am liebsten "in den Süden". Auf dieser Reise lässt er sich vom Zufall leiten, begegnet allerhand interessanten und skurillen Menschen, ergattert kleine Jobs als Musiker zur Aufbesserung der Reisekasse und natürlich verliebt er sich auch in eine wunderschöne Frau...
Das alles könnte auch schnell belanglos daherkommen, wird aber mit viel Leichtigkeit und schönen Bildern erzählt und liest sich dadurch locker weg. Die Figur des "Taugenichts" von Eichendorff und dessen Reise zwei Jahrhunderte früher diente ganz offensichtlich als Ideengeber, auch ohne dieses Wissen ist es eine schöner Roadtrip gen Italien mit Humor.
Besonders gut gefallen könnte dieses Buch Männern, die sich leicht sehnsüchtig an ihre Sturm-und-Drang-Zeit erinnern möchten :-)
Statt in die Firma des Vaters einzusteigen, folgt der junge Protagonist lieber seiner Neigung zur Brotlosigkeit, stellt sich mit Rucksack und Gitarre an den Straßenrand und lässt sich als Anhalter von verschiedenen Reisenden „südwärts“ mitnehmen. Er landet im noblen Schlosshotel Lindenhof bei Wien, verliebt sich glücklos, zieht weiter in die Toskana und von dort nach Rom, findet eine neue Herzensdame und kehrt am Ende als Bandmitglied ins Lindenhof zurück, wo sich so manches Rätsel löst.
Der kurze Roman ist eine moderne Nacherzählung von Eichendorffs Taugenichts, angesiedelt in den 70er Jahren. Schwärmerische Naturbeschreibungen, eine weltvergessene Hauptperson, die sich vom Schicksal treiben lässt, und geheimnisvolle Verwicklungen sind der Vorlage sehr stark nachempfunden, die Sprache wirkt antiquiert. Die ganze Geschichte hat etwas Träumerisches, Schwereloses an sich, größere Erschütterungen oder Einsichten gibt es nicht. Im Grunde könnte man stattdessen Eichendorffs Original lesen und hätte nicht viel verpasst.
Die Sprache im Roman wirkt sehr antiquiert und wird eigentlich auch peinlich. Der Protagonist, eine Art Hippy, reist nach Italien und erlebt dort so manches. Der Autor will wohl eine zeitgemässe Erzähling von Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts" produzieren, was meiner Meinung nach nicht ganz gelungen ist.
Super Unterhaltung für den Sommer. Leicht zu lesen, kurzweilig, witzig und ein nostalgischer Ausflug in die 70er Jahre. Hat Spaß gemacht.
Kein Roman Modicks ist wie ein anderer - und das ist gut so. Auch in seinem neuen Roman präsentiert er sich als Erzähler der Spitzenklasse und zelebriert sein Romanthema auf eindrucksvolle Weise. Ein Bich über das Wirklich-Erwachsenwerden, über Bestimmungen und den Mut, einfach mal "drauf los zu leben". Sehr unterhaltsam, sprachlich sehr gewandt und sehr anregend.
Ein sehr schönes Roadmovie mit viel italienischem Flair und eine großartige Remineszenz an Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts. Die perfekte Sommerlektüre!
Müller, der Held ohne Vornamen, bringt Ordnung in seine Bibliothek, reflektiert dabei über sein Verhältnis zu bestimmten Büchern und stößt auf eine Reclam Ausgabe von Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts", noch bestückt mit dem Zigarettenplättchen, das ihm als Lesezeichen diente. Und ihn packt erneut die Begeisterung für diesen "Bruder Leichtfuß". Nach dem Willen seines Vaters soll der Ich-Erzähler in die Heizungsbau-Firma seines Vaters einsteigen. Aber das Leben erscheint ihm zu verheißungsvoll. um es mit schnöder Arbeit zu verbringen. So mutiert der Held zum "Taugenichts der 70er Jahre", greift zur Gitarre und lässt sich auf der Fahrt nach Italien ordentlich den Fahrtwind durch die Haare wehen. Modick beschreibt die Sehnsucht nach einem Leben, das sich keinen Verhaltensmustern unterordnet.
Modick versteht es meisterlich, das Leben von Künstlerpersönlichkeiten neu, modern und anders zu erzählen. Unterhaltung und Niveau passen hier perfekt zusammen.
Dieser Roman vom sonst von mir sehr geschätzten Klaus Modick lässt mich ratlos zurück. Er erzählt von einem jungen Mann, der sich weigert, nützlich zu sein, und seiner abenteuerlichen Reise ins Ungewisse der Siebziger als Hommage an Eichendorffs Taugenichts. Sprachlich gibt es natürlich nichts zu bemängeln, aber die Geschichte dieses Luftikus hat mich gar nicht erreicht..
Eine moderne Version von Eichendorffs "Taugenichts": Eher könnte man den Protagonisten als "Lebenskünstler" denn als "Taugenichts" bezeichnen, dann hat er nicht so eine negatives Image.
Klaus Modick verlegt die Geschichte eines "Aussteigers" in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts und erzählt die Reise in den Süden anhand der Stationen von Eichendorffs Novelle: Vergnüglich zu lesen!
Modick nimmt sich des Eichendorffschen Stoff des Taugenichts an und transferiert diesen in die alte BRD. So entsteht der Roadtrip eines Studenten nach Süden. Gleich dem Taugenichts trifft er dort auf Wein, Weib und Gesang.
Dem Autor gelingt die Überführung des Stoffes in die jüngere Vergangenheit gut. Leider langweilt die Geschichte sehr, ist vorhersehbar und man fühlt eine gewisse Anstrengung des Autors beim Schreiben des Textes. So viele bedeutungsschwere Geschehnisse sollen eingearbeitet werden, genug gefühlt und herumgehangen werden. Ud statt Gedichten von damals gibt es Songs.
Seichte Story, ellenlange Naturbeschreibungen und eintönige Langeweile. Definitiv nicht das beste Buch von Klaus Modick! Wie schön war noch Konzert ohne Dichter...
Die Vorlage für diesen Roman bietet "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph Eichendorff, der im 19. Jahrhundert gelebt hat.
Klaus Modick verfrachtet diese Geschichte kurzerhand in die 70 er Jahre und macht einen Hippie-Roman daraus.
Der namenlose Protagonist enttäuscht die Hoffnungen seiner Eltern, da er nicht ins Unternehmen des Vaters einsteigen will. Irgendwann beschließt er, das bürgerliche Leben hinter sich zu lassen und bricht mit seiner Gitarre im Gepäck auf in die weite Welt. So genau weiß er auch noch nicht, wo es hingehen soll. Beim Trampen wird er dann von zwei hübschen Damen in einem schicken Auto mitgenommen und natürlich verliebt sich unser namenlose Protagonist in die jüngere, hübschere der beiden. Eigentlich ist es müßig, die ganze Geschichte zu erzählen, denn viel spannendes passiert nicht.
Modick konnte mich nicht wirklich gut halten, ich habe tatsächlich vor Ende des Buches die Segel gestrichen.
Eine moderne Variante des Taugenichts von Eichendorff. Eine interessante Idee, aber andere Titel von Modick haben mir besser gefallen.
Im Westdeutschland der 1970er Jahre hat ein junger Mann gerade seine Schule beendet. Um ihn herum toben Studentenrevolte und RAF. Die Eltern möchten gern, dass er in die Sanitärfirma des Vaters einsteigt. Das allerdings ist ungefähr das letzte was sich unser Protagonist vorstellen kann. So reist er stattdessen gen Süden. Mit im spärlichen Gepäck: seine Gitarre. Er spielt nicht nur bekannte Songs seiner Zeit nach, sondern schreibt und dichtet vor allem selbst.
Er trifft auf zwei junge Männer mit Motorrädern. Auch deren erklärtes Ziel heißt Italien. Man beschließt, die Reise gemeinsam fortzusetzen - nicht ohne gegenseitiges Misstrauen. Schließlich wird sich unser Protagonist als einer von ihnen ausgeben und die Reise unter Pseudonym zunächst allein fortführen.
Die Musik als Thema ist allgegenwärtig im Roman. Nicht nur die selbstgeschriebenen Lieder unserer Hauptperson werden immer wieder eingestreut. Jedes Kapitel ist überschrieben mit einem Zitat: Bob Dylan oder The Beatles etwa finden hier ein Plätzchen.
Modicks "Fahrtwind" ist an Eichendorffs "Aus dem Leben eines Tagenichts" stark angelehnt - allerdings erweitert und modernisiert. Und so kommt auch Eichendorff selbst an verschiedenen Stellen des Romans zu Wort.
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