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Ginsterburg
Roman
von Arno Frank
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Erscheinungstermin 15.02.2025 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Der große Roman von Arno Frank über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten
Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg ein neuer Alltag eingekehrt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren – und die meisten versuchen, sich mit der neuen Ordnung zu arrangieren. Allmählich aber öffnet sich unter dem Alltag der Abgrund. Ein feinfühliger und atmosphärischer Roman über Liebe, Familie, Freundschaft – und persönliche Verstrickungen in den Jahren 1935 bis 1945.
Lothar träumt vom Fliegen. Eben noch ein kleiner Junge, kann seine Mutter Merle nur ohnmächtig zusehen, wie sein Traum von der Freiheit ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Eine neue Zeit ist angebrochen. So sehr Merle ihr auch misstraut, kann sie ihr doch nicht entkommen – nicht in ihrer Buchhandlung, nicht in den Gesprächen mit Eugen, dem Feuilletonisten der Lokalzeitung von Ginsterburg. Doch während die einen verstummen und einige sich langsam korrumpieren lassen, verstehen andere es, die neue Machtverteilung zu ihren Gunsten zu nutzen. Blumenhändler Gürckel schwingt sich zum Kreisleiter auf, Fabrikant Jungheinrich macht beste Geschäfte, und auch der Arzt Hansemann wittert völlig neue Möglichkeiten. Im Lichtspielhaus spielt weiter Heinz Rühmann, über den Nürburgring schießen Runde für Runde die Silberpfeile. Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch im Mikrokosmos der Stadt zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Ginsterburg unaufhaltsam nähert.
Der große Roman von Arno Frank über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten
Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg ein neuer Alltag...
Vorab-Besprechungen
Bitte nicht vor dem 15. Februar 2025 besprechen.
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Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608966480 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
SEITEN | 448 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein fesselnder Roman in düsterer Zeit
Noch Tage nachdem ich den Roman beendet habe, hallt dieser in mir nach. Eine fiktive Kleinstadt, die für viele in Deutschland steht. Wir begleiten die Bewohner in den Jahren 1935 bis 1945 im Nationalsozialismus. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, in die Jahre 1935, 1940 und 1945. Es werden einige der Bewohner vorgestellt und man begleitet sie in ihrem Umfeld, ihren Gedanken und Handeln. Sie haben unterschiedliche Charaktere und einen unterschiedlichen Background. Ganz deutlich wird, wie sich die Menschen in den bestimmten Lebenssituationen verhalten und wie sie auch geprägt werden. Durch die drei Teile wird eindringlich erzählt, was der Nationalsozialismus aus diesen Menschen gemacht hat. Ein Buch, was mich stark berührt hat. Ich habe mit einigen Protagonisten fast körperlich mitgelitten, die Sprache ist so atmosphärisch dicht. Mal wählte der Autor stakkatoartige Sätze, die mich atemlos der Geschichte folgen ließen, dann waren es solche, mit ähnlicher Satzkonstruktion/Wörtern, die eindringlich eine Situation beschrieben und dann ging es wieder „normal“ weiter. Grandios. Der Autor versteht es einen durch seine Sprache wie mit einem Sog in diese Geschichte zu ziehen. Ich habe lange nichts vergleichbares gelesen. Ich kann das Buch daher sehr weiterempfehlen, es sollte gelesen werden.
Wenn man dieses Buch liest und die politische Lage zur Zeit im Kopf hat, kann man dieses Buch den Leuten die sich rechts so wohlfühlen, nur empfehlen
So könnte es wieder werden.
Das Buch ist hochaktuell, empathisch und verständnisvoll geschriben.
Der Autor erzählt von der NS-Zeit in einem politisch bedeutungslosen deutschen Provinznest.
Jeder sollte dieses Buch lesen, es ist so aktuell und so gut geschreben
Ich kann es nur empfehlen
Ein außerordentlich guter Roman. Ich mochte schlichtweg alles, über den realistischen Schreibstil bis hin zu der Zeitgliederung und dem Ende. Am Beispiel einer fiktiven deutschen durchschnittlichen Stadt namens Ginsterburg taucht man ein in das Geschehen und das einmal 1935, dann 1940 und schließlich 1945.
Man begleitet die ganz unterschiedlichen Darsteller auf deren Lebensreise und lernt an deren Umgang mit dem Nationalsozialismus plausibel, wie es wohl gewesen sein könnte. Es ist ein Querschnitt aus Anpassern, Strebern, blinder Ereiferungen und aber auch einigen, die ihren Kopf nicht dem NS hingeben und sich treu bleiben.
Davor hatte ich noch nichts von dem spektakulären Raketenstart der Natter durch Lothar Sieber gehört. Ihn gibt es wirklich, sein Schicksal wird mir durch das Buch im Gedächtnis bleiben. Perfekt wäre für mich noch ein kurzer Abspann gewesen in dem man erfährt, was der Autor der Realität entnommen hat und wo genau die Grenzen der Fiktion verlaufen.
fesselnd
Arno Frank führt uns in seinem Roman, Ginsterburg, durch zehn Jahre im Naziregime.
Er hat den Roman in drei Abschnitte geteilt. Erst 1935, dann 1940 und dann 1945. Einige Personen aus der fiktiven Kleinstadt Ginsterburg werden in diesen Jahren abwechselnd zu den Protagonisten.
Die Personen oft ziemlich schnell im Wechsel dargestellt.
Es sind verschiedene Charaktere und ihre verschiedenen Beziehungen.
Die politischen Geschehnisse spielen eine große Rolle, sind aber nicht so drastisch, wie in einigen anderen Romanen. Es sind meist Beziehungsprobleme, die die Geschichte ausmachen. Allerdings gibt es auch ein paar Figuren, die mir nicht so gefielen, aber die gibt es eben immer wieder.
Allerdings empfinde ich da schon aus der heutigen Zeit, die Angst machen, das solche Zeiten wieder anfangen könnten.
Der Autor schreibt fesselnd und ich habe ihn gerne gelesen..
Arno Franks Roman "Seemann vom Siebener" zählte 2023 zu einem meiner Lieblingsbücher. Selten habe ich etwas so Verdichtetes und sprachlich poetisches gelesen. Um so gespannter war ich auf die Lektüre seines neuen Werkes, "Ginsterburg". Hier erzählt Frank die Geschichte einer kleinen, beschaulichen Stadt während des Dritten Reiches. Abwechselnd verfolgt er das Leben einzelner Bewohner in der Zeit von 1935 bis 1945. Da ist der linientreue Kreisleiter, der unentschiedene Journalist, die sozialistische Buchhändlerin, ihr vom Fliegen besessener Sohn samt seiner nazitreuen Verlobten u.a. Anhand dieses Spektrums unterschiedlicher Charaktere, beschreibt Frank den Alltag unter der Diktatur. Dabei begegnen wir Menschen und ihren Lebensläufen, die sich versuchen den Gegebenheiten anzupassen oder zumindest unter dem Radar mitzuschwimmen. Es geht allzu menschlich zu und von den Gräueltaten des nationalsozialistischen Terrors erfährt man nur am Rande.
Sprachlich und stilistisch bleibt dieser Roman für mich hinter seinem Vorgänger zurück. Vielleicht versteht sich der Autor auf kurze Formate besser. Hier gab es teilweise Längen im Erzählen und eingeschobene Episoden, die nach meinem Geschmack den Erzählfluss gestört haben.
Trotzdem eine lohnende Lektüre, die ich gerne empfehlen werde.
Mit Münster, Synagoge, Stadtpark und Lokalzeitung ist das fiktive Ginsterburg keine kleine Stadt. Mit Focus u. a. auf die Buchhändlerin Merle, den Lokalreporter und Weltkriegsveteranen Eugen, den Blumenhändler Gürckel, deren heranwachsende Kinder, samt Exkursen zur Kampffliegerei und zum Jahrmarktsmilieu. erzählt Arno Frank über das gebildete Kleinbürgertum des Ortes während des Nationalsozialismus. Im Prototyp einer deutschen Kleinstadt haben sich kleine und große Gewerbetreibende mit dem Nationalsozialismus arrangiert und glauben, ihr persönliches Schäfchen ins Trockene gebracht zu haben. In drei Romanteilen 1935, 40 und 45 spielend, legt Merles gewissenhafter Sohn Lothar eine erfolgreiche Karriere als Kampfpilot hin und verliebt sich in Eugens Tochter, steigt Gärtnereibesitzer Gürckel zum Kreisleiter auf, während seine Frau Henriette in Berlin nach Höherem strebt. Ein Epilog führt ins Ginsterburg des Jahres 2025. Arno Frank zeigt eine Gesellschaft, die ihren Untergang vorbereitet, obwohl die körperlich und psychisch versehrten Veteranen des Ersten Weltkriegs sie eines Besseren hätten belehren können. Die Konstruktion aus drei Zeitabschnitten führt leider zum Abtreten einiger Figuren und dass einige Schicksale nur angedeutet werden.
Fazit
Die Stützen der Ginsterburger Gesellschaft zeigen hier wie beim Blick durch eine Lupe das Bild des Nationalsozialismus, Antisemitismus und ihr daraus resultierendes eugenisches Weltbild - mit erschreckenden Parallelen zur unmittelbaren Gegenwart.
4 1/2 Sterne
In 'Ginsterburg' erzählt Arno Frank anhand unterschiedlicher Bewohner das Leben und Erleben des Nationalsozialismus in den Jahren 1935,1940 und 1945. Er erzählt von Träumen, von Wachsen, von Freundschaft und Liebe. Aber auch von anfänglichen stillen Protesten, die allmählich in Mitläufertum übergehen. Wir finden beim Lesen glückliche und alltägliche Situationen, Heldentum und Scheitern. Ein Held des 1. Weltkrieges wird zum 90. Geburtstag umjubelt und sinniert, gezeichnet von Demenz, darüber nach, dass ihm der Sinn des Kämpfens abhanden gekommen ist. Während die vaterlandstreue Schwiegertochter vor Scham und Wut bebt. Eine Sozialistin muss hilflos zusehen, wie ihr Sohn, um des Fliegens Willen, zur Hitlerjugend geht und ein hochdekorierter Flieger wird. Und während die Stadt sich, bei den Luftangriffen, unsichtbar macht, geschieht das auch mit den Menschen und ihren Ansichten, Vorlieben und Gesinnungen. Ein Roman der Kraft seiner bildhaften Sprache und, ja, ich möchte sagen, Poesie, diese Zeit noch intensiver beschreibt. Man kann und möchte dieses Buch nicht aus der Hand legen, bis der letzte Buchstabe gelesen ist und bleibt dann gedanklich immer noch lange in Ginsterburg.
Es wird viel über den zweiten Weltkrieg berichtet und geschrieben, oft geht es dabei um das Kriegsgeschehen und die unvorstellbaren Grâultaten. Arno Frank dagegen stellt in seinem Roman Ginsterburg die Frage auf, wie die Bevölkerung mit dieser Zeit umgegangen sind. Anhand der Einwohner des Ortes erzählt er deren Geschichten, die stellvertretend für die von Millionen anderer Menschen dieser Zeit stehen.
Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Wir lernen die Menschen im Jahr 1935 kennen, Hitler ist bereits an der Macht und sein Einfluss spürbar, dann geht es im Jahr 1940 weiter, der Krieg hat begonnen und noch sind viele euphorisch. Der letzte Teil spielt dann 1945 als Deutschland in Trümmern liegt
Der Roman erzählt von den ganz normalen Menschen, ihrem Alltag und wie sie mit den Geschehnissen umgegangen sind. Haben sie wirklich nicht erkannt was da auf sie zukam oder einfach weg gesehen? Interessant fand ich wie die Jungen schon früh vom Krieg begeistert worden sind.
Sehr lesenswert
Ginsterburg ist eine fiktive Kleinstadt in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Menschen mit unterschiedlicher Gesinnung,u.a.. eine verwitwete Buchhändlerin und deren Sohn, der ein erfolgreicher Flieger wird; einen ehrgeizigen Blumengroßhändler, der zwei Söhne an den Krieg verliert; einen Journalisten, der sehr anpassungsfähig ist; einen Kinobetreiber; einen adligen Bürgermeister. Verschiedene Personen, die mit den politischen Entwicklungen unterschiedlich umgehen, die meisten durch Wegsehen und Ignorieren der bestehenden Situation. Sieht man erst mit Abstand klarer? Was braucht es, um die Wahrheit zu erkennen? Ein nachdenklich machender Roman, der noch länger nachhallt!