Mami braucht 'nen Drink – erst recht an Weihnachten

Rezension: "Mami braucht 'nen Drink – erst recht an Weihnachten" von Gill Sims

Gill Sims’ Buch „Mami braucht 'nen Drink – erst recht an Weihnachten“ ist ein humorvoller und äußerst unterhaltsamer Einblick in die Realität des Elternseins während der Weihnachtszeit. Wer bereits die vorherigen Bücher der erfolgreichen „Mami-Reihe“ gelesen hat, wird sofort in die Welt der liebenswert-chaotischen Protagonistin zurückversetzt, die wie viele Mütter die Last der perfekten Weihnachtsvorbereitungen zu tragen hat. Der Humor, der schon in den vorherigen Bänden bestach, setzt sich hier mit einem besonders weihnachtlichen Flair fort und sorgt für viele Lacher – und vielleicht auch für ein paar tröstende Seufzer von Eltern, die sich in der beschriebenen Hektik wiederfinden.

Die Handlung:
Weihnachten – die Zeit der Besinnung, des Zusammenseins, und des Glanzes. Aber für Mami, die Hauptfigur des Romans, wird es zu einem wahren Albtraum. Anstatt den Glanz der Lichter und den Duft von frisch gebackenen Keksen zu genießen, ist sie von der Herausforderung überwältigt, das „perfekte Weihnachtsfest“ zu organisieren. Ihre Kinder, die sich in wahre kleine Weihnachtsdämonen verwandeln, fordern sie in jeder Hinsicht heraus. Das Festmahl, das sorgfältig geplant war, droht, in Flammen aufzugehen, und die Verwandtschaft setzt wie jedes Jahr neue Maßstäbe im unpassenden Verhalten.

Gill Sims trifft hier den Nagel auf den Kopf, indem sie das Idealbild von Weihnachten demontiert und das Chaos darstellt, das in vielen Haushalten tatsächlich herrscht. Mami, die einfach nur ein besinnliches Fest mit Spekulatius am Kamin und eine friedliche Vorlesestunde mit ihren Kindern plant, sieht sich schnell mit der harschen Realität konfrontiert: Nichts läuft nach Plan. Die Gans brennt an, die Kinder haben ihre eigenen, oft widersprüchlichen Vorstellungen, und der Familienzusammenhalt wird auf eine harte Probe gestellt.

Die Charaktere:
Die Figuren des Romans, insbesondere Mami selbst, sind liebevoll und oft überspitzt gezeichnet, was den Humor der Geschichte noch verstärkt. Man spürt die Erschöpfung und Frustration der Protagonistin, die stets versucht, ihre Familie zu bändigen und dennoch immer wieder von den verrücktesten Situationen überrascht wird. Ihre Kinder spielen dabei eine besondere Rolle: Sie sind die Verkörperung des ungebändigten Chaos, das viele Eltern nur zu gut kennen. Aber es ist genau dieser familiäre Wahnsinn, der den Charme des Buches ausmacht.

Auch die Nebenfiguren, insbesondere die Verwandtschaft, sind auf amüsante Weise dargestellt. Sims spielt geschickt mit Klischees: Die Schwiegereltern, die immer etwas auszusetzen haben, die hyperaktiven Kinder, die alles andere im Kopf haben als eine ruhige, besinnliche Zeit, und der Ehemann, der sich vielleicht nicht ganz so sehr in die Weihnachtsvorbereitungen einbringt, wie es Mami gerne hätte. Die Situationen, in denen sich Mami wiederfindet, sind dabei stets übertrieben, aber gerade das macht den Reiz des Buches aus. Es ist eine Karikatur des Weihnachtsstresses, die dennoch genau das trifft, was viele Familien im Alltag erleben.

Der Humor:
Gill Sims’ Humor ist das Herzstück des Romans. Ihre Art, das alltägliche Chaos mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Sarkasmus darzustellen, ist erfrischend und macht das Buch zu einem wahren Vergnügen. Die Leserinnen und Leser werden sich immer wieder dabei ertappen, wie sie schmunzelnd oder gar laut lachend den Kopf über Mamis Miseren schütteln. Die Erzählung ist gespickt mit pointierten, witzigen Beobachtungen, die nicht nur Eltern, sondern auch Leser ohne Kinder ansprechen. Sims gelingt es, den Druck und die Erwartungen, die besonders um Weihnachten herum auf uns lasten, zu entlarven und sie mit Witz und Charme zu durchbrechen.

Besonders gelungen sind die Situationen, in denen Mamis Hoffnungen auf Romantik – wie der ersehnte Kuss unter dem Mistelzweig – auf den harten Boden der Realität prallen. Sims spielt hier gekonnt mit den Erwartungen der Leserschaft, nur um dann mit einer witzigen Wendung das Gegenteil eintreten zu lassen. Anstatt des perfekten Weihnachtszaubers bekommt Mami oftmals genau das, was sie vermeiden wollte: Chaos, Stress und Missgeschicke. Doch all das wird auf so humorvolle Weise erzählt, dass man nur zu gerne Mami bei ihren Abenteuern begleitet.

Ein Blick auf den ernsteren Unterton:
Auch wenn der Humor im Vordergrund steht, bietet „Mami braucht 'nen Drink – erst recht an Weihnachten“ mehr als nur Lachfutter. Im Kern geht es um die Herausforderungen des Elternseins und die oft überwältigenden Erwartungen, die besonders Mütter in unserer Gesellschaft zu tragen haben. Die Vorstellung vom „perfekten Weihnachten“ – mit einem strahlenden Baum, glücklichen Kindern und einem festlichen, friedlichen Miteinander – wird von Sims ironisch beleuchtet und als eine unerreichbare Illusion dargestellt.

Mamis Wunsch, alles richtig zu machen und ihrer Familie ein wundervolles Fest zu bescheren, kollidiert mit der Realität des Alltags, was sicherlich viele Leserinnen und Leser nachempfinden können. Sims bringt hier die Botschaft rüber, dass Perfektion nicht das Ziel sein sollte – besonders nicht an Weihnachten. Vielmehr geht es darum, sich von den Zwängen und überhöhten Erwartungen zu befreien und das Fest in all seiner chaotischen Schönheit zu akzeptieren. Diese tiefere Ebene des Buches gibt der ansonsten leichtfüßigen Geschichte eine unerwartete Tiefe und macht sie umso wertvoller.

Fazit:
„Mami braucht 'nen Drink – erst recht an Weihnachten“ ist eine herrlich amüsante Lektüre, die perfekt in die Vorweihnachtszeit passt. Gill Sims zeigt mit viel Witz und Charme die Schwierigkeiten und absurden Situationen, die das Familienleben zur Weihnachtszeit mit sich bringen kann. Gleichzeitig ist das Buch ein erfrischender Reminder daran, dass Perfektion nicht alles ist – besonders dann nicht, wenn man Glühwein in der Hand und ein Lächeln auf den Lippen haben kann.

Fans der „Mami-Reihe“ werden dieses Weihnachtsbuch lieben, aber auch Neulinge werden sich schnell in Sims’ Schreibstil und ihren liebenswert-chaotischen Charakteren verlieren. Eine absolut empfehlenswerte Lektüre für alle, die Weihnachten mit einem Augenzwinkern und einem Lachen begegnen wollen.

Frohe Weihnachten?
Dieses Weihnachtsfest wird perfekt. Glaubt sie. Bis … .
Gill Simms ist einfach klasse. Schonungslos selbstironisch und ausgesprochen humorvoll schildert sie das ständige Platzen ihrer Träume, beschreibt den chaotischen Familienalltag, verwünscht und liebt gleichzeitig abgöttisch ihre Sippe - herrlich. Die „liebe“ Schwiegermutter sieht man plastisch vor sich, den toleranten Ehemann kann man nur bewundern.
Die Dramaqueen hat Nöte, die wir alle doch irgendwie kennen und im Allgemeinen meistern. Ob das auch Mami gelingt?
Sehr witzig, direkt am Leben und voller sarkastischer Betrachtungsweise unterhält die Autorin in gewohnt amüsanter Schreibe. Klare Leseempfehlung!

Ich bin großer Gill Sims Fan.Auch dieses Buch hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.Britischer Humor und die lebensklugen Ansichten von Ellen,einer Ehefrau und Mutter,deren Kinder kürzlich ausgezogen sind und erstmalig Weihnachten nicht zu Hause feiern werden. Es gibt witzige Rückblicke in vergangene Weihnachtsfeste,die entgegen dem Wunsch von Ellen ein perfektes Fest abzuliefern, irgendwie immer schief endeten und trotzdem schön waren.Und nicht zuletzt muss das anstehende Weihnachtsfeste -ohne Nachwuchs- geplant und überstanden werden.
Tolle Serie♥️.

Mami Ellen plant ein entspanntes Weihnachtsfest mit ihren Lieben, aber natürlich kommt alles anders wie sie es sich erhofft!
Mit Erinnerungen an vergangene Weihnachten versucht sie, sich auf die neuen Situationen einzustellen und das Beste draus zu machen, aber irgendwie ändert sich wieder alles und die Planerei geht weiter, unterstützt vom ein oder anderen Drink.....
"Mami braucht ´nen Drink - erst recht an Weihnachten" von Gill Sims ist ein weiterer Band ihrer beliebten Mami-Reihe.
Humorvoll, bild- und klischeehaft und mit einer Portion Selbstironie schildert die Autorin aus der Sicht von Mami Ellen das chaotische Familienleben und den alltäglichen Wahnsinn in der Weihnachtszeit.
Amüsante Unterhaltung!

Weihnachten - kein anderes Fest ist so sehr mit Erwartungen aufgeladen und bietet dementsprechend so viel Potential für Enttäuschungen. Auch Ellen hat jedes Jahr wieder ihre idealisierte Vision eines Weihnachtsfestes mit der Familie vor Augen – rotwangige Kinder, die mit freudestrahlenden Augen vor dem festlich geschmückten und hell erleuchteten Weihnachtsbaum stehen, glockenhell Weihnachtslieder singend, dazu ein opulentes, perfekt gelungenes Festmahl an der festlich gedeckten Tafel, während draußen der zarte Pulverschnee vom Himmel fällt und alles in ein märchenhaftes Weiß taucht. Doch Jahr für Jahr kommt alles anders, und dieses Jahr kommen nicht mal die inzwischen erwachsenen Kinder.

Gill Sims nimmt mit viel Sinn für Humor den alljährlichen Weihnachtsstress aufs Korn. Ellens skurrile Mischpoke, die die ganze Bandbreite abdeckt von der durchgeknallten Hippie-Schwägerin, die gerne spärlich bekleidet Naturgottheiten huldigt, bis zur hysterisch-perfektionistischen Schwester, sorgt zuverlässig für Chaos. Auf übersteigerte Erwartungen folgt die Ernüchterung, die alljährlich mit Baileys, Gin Tonic und Whiskey kompensiert wird. Die Figuren und Situationen sind hierbei stark überspitzt gezeichnet. An der einen oder anderen Stelle wäre mir ein etwas subtilerer Humor lieber gewesen, da sich die Übertreibungen mit der Zeit etwas abnutzen, aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Der Roman bietet aber nicht nur leichte, kurzweilige Unterhaltung, sondern wartet auch mit ernsteren Untertönen auf. Vermutlich wird sich jede Leserin auf die ein oder andere Weise in Ellen wiederfinden und sich an Weihnachtsfeste erinnern, bei denen die hoffnungsvolle Vorfreude mit der harten Realität kollidierte und es statt weihnachtlicher Eintracht vor allem Streit, Tränen, ein misslungenes Essen und enttäuschte Beschenkte gab. Gill Sims zeigt, dass die idealisierte und romantisierte Vorstellung von Weihnachten ein Konstrukt der Konsumindustrie ist, das vor allem gegenüber Müttern einen hohen Druck aufbaut und unerfüllbare Erwartungen stellt, die letztlich nur enttäuscht werden können und schlimmstenfalls zu großen Selbstzweifeln führen. Dabei würde ein bisschen mehr Gelassenheit zu deutlich entspannteren und damit für alle harmonischeren Festtagen führen.

In diesem Sinne ist „Mami braucht ‘nen Drink – erst recht an Weihnachten“ eine wunderbare Lektüre zur Vorweihnachtszeit, die uns humorvoll daran erinnert, das Weihnachtsfest lockerer anzugehen und uns von äußeren Zwängen freizumachen. Dann stehen die Chancen für ein vielleicht etwas chaotisches, aber heiteres Weihnachtsfest im Kreise der Familie gut – und für alle Fälle gibt es Glühwein!