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Stromlinien
von Rebekka Frank
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Erscheinungstermin 26.03.2025 | Archivierungsdatum 25.05.2025
Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #Stromlinien #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps
Zum Inhalt
Wie schwer wiegt ein Geheimnis? Ein großer, sensibel erzählter Familienroman über Lebensentscheidungen, die uns auseinandertreiben können – oder für immer miteinander verbinden.
Enna und Jale sind in den Elbmarschen zu Hause. Sie leben im Rhythmus von Ebbe und Flut, beobachten Kormorane und Austernfischer – und zählen die Tage, bis ihre Mutter Alea aus der Haft entlassen wird. Doch als es endlich so weit ist, verschwindet nicht nur Alea spurlos, sondern auch Jale. Entschlossen durchkämmt Enna auf der Suche nach ihnen das Alte Land, ohne zu ahnen, dass dieser Weg sie für immer verändern wird.
»Atmosphärisch, naturnah und packend wie ein Krimi!« Simone Finkenwirth, Buchhandlung stories!
Wie schwer wiegt ein Geheimnis? Ein großer, sensibel erzählter Familienroman über Lebensentscheidungen, die uns auseinandertreiben können – oder für immer miteinander verbinden.
Enna und Jale sind in...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783758700224 |
PREIS | 24,00 € (EUR) |
SEITEN | 512 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein schönes Portrait der Elblandschaft, verstrickt mit einem Familiendrama, dessen Erzählstränge ähnlich gewunden und miteinander verwoben sind, wie die Elbe und deren Seitenarme. Rebekka Frank bietet uns eine toll recherchierte Story mit viel Herzblut.

Ein so schönes Buch habe ich schon lange nicht mehr in der Hand gehabt. Tolle und zugleich erschreckende Geschichte - klasse erzählt. Tolle Landschaftsbeschreibungen klasse chrakterische Darstellung der Protagonisten.
Toll!,,,, 🥰

Ein mitreißender Roman. Als ich mich an die verschiedenen Zeiten gewöhnt hatte, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Einmalig auch die Beschreibung der Elbe und die Liebe zur Natur.

Selbst der Untergang der „München“ bilden neben den Elbeauen den Rahmen um die Frauen der Geschichte. Die Männer sind mit der München untergegangen, die beiden jüngsten Zwillingstöchter segeln unter den unausgesprochenen Werken ihrer Mutter und deren Zwillingsschwester. Schulfreunde spielen eine große Rolle wie auch die Landschaft. Spannend schildert Rebekka Frank die Suche nach der Wahrheit lange vorher begangener Taten. Das Buch legt man nicht mehr aus der Hand!

Es gibt viele, viele Bücher und dann gibt es - ab und an - dieses eine Buch. Dieses Buch, das man nicht mehr aus der Hand nehmen möchte, wo man überlegt, ob irgendetwas wichtiger ist, als weiter lesen zu können. Eines dieser besonderen Bücher ist Rebekka Franks 'Stromlinien'. Schon der Anfang hat mich in den Bann gezogen und dieser Sog ließ nie nach, er ließ mir ab und zu Zeit zum Atmen um mich dann wieder zu packen. Ähnlich wie Ebbe und Flut, die auch die Protagonisten in ihrem Buch beeinflussen. Spielt der Roman doch in den Elbmarschen im Alten Land. Er erzählt die Geschichte einer Familie, deren Entscheidungen und Schicksale auf Generationen verbunden sind. Ob man die Vergangenheit kennt oder nicht, manchmal ist man ihr hilflos ausgeliefert. Ein Roman der so spannend ist, ohne das auf Effekthascherei gesetzt wird, ein Roman der berührt, ohne kitschig zu sein. Figuren, die glaubwürdig und lebendig sind und, ein Roman, der auch zwischendurch Raum zum Lachen bietet. Ein 'muss' für alle Fans des Alten Landes und für Menschen, die Bücher lieben, die die Mindestanforderung eines Überraschungs-Ei bieten. Nämlich drei Dinge auf einmal: tolles Setting, Spannung und sensible Familiengeschichte. Und statt Schokolade in Staniolpapier, bekommt man eine Familiengeschichte in einer poetischen Sprache, die sich auch einmal Zeit nimmt zu verweilen ohne zu langweilen oder in Langatmigkeit zu versinken. Danke für dieses Buch, das auf meine persönliche Bestenliste kommt.

Der Roman "Stromlinien" wurde von Rebekka Frank geschrieben und erscheint am 26. März 2025 beim Fischer Verlag. Das Buch umfasst 512 Seiten und das Cover zeigt bereits eine malerische Fahrt auf der Elbe. In der Geschichte geht es um Enna und Jale, die in den Elbmarschen leben und auf die Entlassung ihrer Mutter Alea warten. Doch als Alea plötzlich verschwindet, folgt kurz darauf auch Jale. Angetrieben von der Hoffnung, begibt sich Enna auf eine Reise durchs Alte Land, die sowohl körperlich als auch emotional ist und ihr Leben nachhaltig verändern wird. Die Autorin überzeugte mich mit einem einnehmenden Schreibstil. Mit ihren lebhaften Beschreibungen zog sie mich regelrecht in die Handlung ein. Die Figuren sind klar und deutlich gezeichnet, sodass man ihre Emotionen und Beweggründe nachvollziehen kann. Besonders hervorzuheben ist Ennas Streben nach Klarheit über die Ereignisse, das die gesamte Dynamik der Geschichte bereichert. Insgesamt ist das Buch ein sehr gutes Familiendrama, das mitreißt und zum Nachdenken anregt. Absolut empfehlenswert!

Eine Familie, vier Generationen und ihre Schicksale.
In der lebendigen Atmosphäre inmitten der einzigartigen Flora und Fauna der Elbe spinnt Rebekka Frank die Fäden dieser tragischen Geschichte zu einem Strang zusammen. Durch ihre präzise Beschreibung konnte ich mir die Figuren und die Umgebung bildlich vorstellen. Ein grossartiges Leseerlebnis - wie Kino im Kopf. Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.

Starke Lokalatmosphäre, die jedoch nicht ins nostalgische "Damals" abdriftet, sondern die Protagonistinnen Jugendliche ihrer jeweiligen Zeit sein lässt.
Komplexe, ruhige, aber dennoch sehr harte Familiengeschichte über mehrere Generationen, die von vermeidbaren Unfällen und Verbrechen, Verbrechen, die keine sind, geprägt ist. Ähnlich der griechischen Tragödie weisen die Ereignisse auf künftige voraus, wirken sich auf sie aus oder , beziehen sich auf vorvergangene. Anders als in jenen Tragödien entwickelt sich die Handlung jedoch aus den Persönlichkeiten der Figuren heraus und nicht aus einer Prophezeiung oder einer göttlichen Fügung heraus.
Heimliche Hauptfigur ist für mich die "Sturmhöhe", das kleine Boot, mit dem Generationen von Protagonistinnen auf der Elbe und einem ihrer Zuflüsse, der Lühe, unterwegs sind.
Sehr schön ist der kurze Anhang, in welchem die Autorin erläutert, welche Teile der Geschichte historisch sind, welche real und welche ihrer Phantasie entsprungen sind.
Für Hamburger und Marschländer ein Must-Read. Für alle anderen auch sehr atmosphärisch.

Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Wie schwer wiegt ein Geheimnis? Ein großer, sensibel erzählter Familienroman über Lebensentscheidungen, die uns auseinandertreiben können – oder für immer miteinander verbinden.
Enna und Jale sind in den Elbmarschen zu Hause. Sie leben im Rhythmus von Ebbe und Flut, beobachten Kormorane und Austernfischer – und zählen die Tage, bis ihre Mutter Alea aus der Haft entlassen wird. Doch als es endlich so weit ist, verschwindet nicht nur Alea spurlos, sondern auch Jale. Entschlossen durchkämmt Enna auf der Suche nach ihnen das Alte Land, ohne zu ahnen, dass dieser Weg sie für immer verändern wird.
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Rebekka Frank wurde 1988 in Kassel geboren und wuchs auf dem Land auf, zwischen weiten Wiesen und Wäldern. Obwohl sie für ihr Studium in die Großstadt ging und dort nicht nur Theaterwissenschaft und Germanistik, sondern auch Menschen studierte, ließ die Natur sie niemals los. Bis heute ist sie ihr Inspiration und Rückzugsort, wenn sie mit ihrem Hund durch Küsten-, Marsch- oder Flusslandschaften streift. In ihren Romanen sucht sie stets nach der Verbindung zwischen der Kraft der Natur und unserem Leben. Im Zentrum ihrer Geschichten stehen die kleinen und vor allem die großen Geheimnisse, die wir alle in uns tragen, die uns voneinander fernhalten oder uns auch zusammenbringen können. Heute lebt sie mit ihrer Familie wieder in Nordhessen.
Allgemeines
Erschienen im Fischer Verlag am 1. März 2025 als E-Book und am 25. März 2025 als HC mit 512 Seiten
Gliederung: Landkarte der Elblandschaft – Roman in 67 Kapiteln – Nachwort
Teilweise Ich-Erzählung der Enna Eggers, teilweise Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive der anderen Protagonisten
Handlungsort und -zeit: Elblandschaft im Alten Land, verschiedene Zeitebenen zwischen 1923 und 2023
Inhalt
Die siebzehnjährigen Zwillinge Enna und Jale Eggers leben bei ihrer Großmutter Ehmi im Alten Land. Ihren Vater kennen sie nicht, ihre Mutter Alea ist seit Jahrzehnten inhaftiert – die Mädchen wissen nicht einmal genau, welches Verbrechen sie begangen hat. Ehmi spricht nicht darüber. Im Sommer 2023 soll Alea endlich entlassen werden und ihre Töchter zählen schon die Stunden, bis sie ihre Mutter abholen können. Doch in der Nacht vor der Entlassung verschwindet Jale plötzlich spurlos und auch Alea ist abgetaucht, nachdem sie offenbar schon zwei Wochen früher entlassen wurde. Enna und ihre Oma sind sehr verstört, Enna macht sich in den nächsten Wochen beharrlich auf die Suche nach Jale.
Dabei stößt sie auf immer mehr Dinge, von denen sie nichts geahnt hat. Ihre Schwester, die schüchterne Jale, hat Enna offenbar nicht so gut gekannt wie sie dachte. Es zeigt sich, dass Jale sich von der dominanten Enna lösen wollte. Auch das Verschwinden von Alea lässt sich nur aufklären, wenn man Einblick in die Vergangenheit der Familie nimmt…
Beurteilung
„Stromlinien“ präsentiert die Romanhandlung auf verschiedenen, einander abwechselnden Zeitebenen, die die Geschichte von drei Generationen der Familie Eggers sowie einer weiteren, mit ihren Geschicken verflochtenen Familie abdeckt. Die Lebensgeschichte von Ennas und Jales Urgroßvater Gustav Blohm, ihres Großvaters Mickel Eggers und deren Lebensentscheidungen haben verhängnisvolle Auswirkungen auf ihre (Enkel)tochter Alea und deren Zwillingstöchter.
Mit dem Wechsel der zeitlichen Ebenen ist auch ein Perspektivwechsel zwischen den Romanfiguren verbunden. Ennas Nachforschungen im Sommer 2023 werden immer wieder durch Rückblenden in die Jahre 1923 und die 80erjahre des 20. Jahrhunderts unterbrochen, wodurch der Leser einen Wissensvorsprung gegenüber Enna erhält. Die Autorin verwebt die verschiedenen Handlungsstränge souverän zu einem Ganzen, das erst spät durchschaubar wird. Sind die ersten Seiten ein wenig zäh, so nimmt die Spannung schnell kontinuierlich zu, sodass es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Lektüre erfordert aufgrund des komplexen Plots allerdings Ruhe und Konzentration, damit der Überblick nicht verloren geht.
Die Charaktere der Protagonisten sind gut ausgearbeitet und legen einen Fokus auf starke Frauenfiguren.
Der Roman enthält nicht nur schöne Beschreibungen der Elblandschaft, sondern nimmt auch Bezug auf reale historische Gegebenheiten. So wird die „Reformpädagogik“ im Jugendgefängnis auf der Elbinsel Hahnöfersand geschildert und auch zwei Schiffsunglücke, die mit fiktiven Elementen in die Handlung eingearbeitet sind, werden thematisiert: der Verlust des Containerschiffs München im Dezember 1978 und das Unglück der Barkasse Martina im Hamburger Hafen 1984.
Im Nachwort informiert die Autorin über Fakten und Fiktion.
Fazit
Eine komplex konstruierte und fesselnde Familiengeschichte über mehrere Generationen, eingebettet in die schöne Elblandschaft und mit Bezug auf reale Ereignisse der Zeit!
4,5 Sterne

Stromlinien von Rebekka Frank wird definitiv auf der Liste meiner Lieblingsbücher 2025 landen. Ein so toll geschriebenes Buch, das von den Zwillingen Enna und Jale erzählt, die wir mit wunderschönen Naturbeschreibungen in ihrer Sturmhöhe auf der Elbe begleiten dürfen und gemeinsam mit ihnen tief hinabtauchen in die Geheimnisse und Verstrickungen der Familie Eggers. Einfach toll!

Wow, was für ein Buch! Einfach großartig, spannend wie ein Krimi, atmosphärisch, ein Familienroman um drei Generationen im Alten Land. Es geht um Lebensentscheidungen, Schuld und Vergebung. Ein Buch, was man nicht aus der Hand legen kann.

Ein unglaublich spannendes, fesselndes Buch, von der ersten bis zur letzten Seite. Voller ständig neuer Wendungen, Überraschungen und Tragik.
Ennas und Jales Mutter Alea saß viele Jahre im Gefängnis, am Tag ihrer Entlassung erscheint sie nicht, gleichzeitig verschwindet Jale spurlos, ein Motorboot sinkt mitsamt Fahrer.... gibt es einen Zusammenhang? Enna beginnt nachzuforschen und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten. Wie gut kennt sie ihre Mutter eigentlich? Und was hat ihre Zwillingsschwester Jale herausgefunden?
Rebekka Frank erzählt hier wirklich meisterhaft sooo viele Schicksale, die alle irgendwie miteinander verwoben zu sein scheinen. Hat mir wahnsinnig gut gefallen, definitiv schon jetzt eins meiner Highlights in diesem Jahr, unbedingt lesen!

Ein wundervoller Roman über eine Familie und ihre Geheimnisse, die fest verknüpft sind mit der Elbe und dem Alten Land. Sehr stimmungsvoll und spannend wird die Geschichte in drei Zeitabschnitten erzählt. Geschichtliche Ereignisse und Fiktionales halten sich die Waage.
Enna und ihre Zwillingsschwester Jale wachsen bei der Großmutter auf und kennen ihre Mutter Alea nur von den regelmäßigen Besuchen auf der Gefängnisinsel.
Der Tag der Haftentlassung rückt näher. Enna kann es kaum erwarten - und als er da ist, bricht das Chaos in ihrem Leben aus.
Ihr einziger Anker ist das Boot der Familie - die Sturmhöhe.
Ein Buch zum schwärmen mit sehr großer Sogwirkung. Ich liebe es!

Inhalt: Enna und Jale sind in den Elbmarschen zu Hause. Sie leben im Rhythmus von Ebbe und Flut, beobachten Kormorane und Austernfischer – und zählen die Tage, bis ihre Mutter Alea aus der Haft entlassen wird. Doch als es endlich so weit ist, verschwindet nicht nur Alea spurlos, sondern auch Jale. Entschlossen durchkämmt Enna auf der Suche nach ihnen das Alte Land, ohne zu ahnen, dass dieser Weg sie für immer verändern wird.
Was fü ein Buch....
Dieses Buch ist eines meiner absoluten Favoriten Ende 2024. Ich liebe solche Bücher einfach.
Diese Geschichte hat mich fasziniert, berührt... mitgerissen...
Ein sehr gelungenes Werk und eine klare Kauf- und Leseempfehlung von meiner Seite aus.

Endlich kommt ihre Mutter aus dem Gefängnis frei. Ihr ganzes Leben haben Jale und Enna auf diesen Moment gewartet und erst die Jahre, dann die Monate, die Wochen, die Tage und schließlich die Stunden und Minuten gezählt. Doch als der große Tag gekommen ist, steht Enna allein vor dem Tor auf Hahnöfersand. Ihre Zwillingsschwester ist verschwunden und auch auf ihre Mutter wartet sie vergebens. Stattdessen ereignet sich ein Unglück und Enna muss sich mit der Frage auseinandersetzen, ob ihre Mutter und ihre Schwester etwas damit zu tun haben könnten. Auf der Suche nach den beiden und nach Antworten durchkämmt sie das Alte Land entlang der Elbe und der Lühe und muss sich auch mit unbequemen Wahrheiten auseinandersetzen.
Es kommt nicht oft vor, dass ich bei einer Rezension nicht weiß, wo ich anfangen soll. Nicht, weil die Geschichte nicht gut, denn das ist sie definitiv. “Stromlinien” hat mich absolut abgeholt, begeistert und berührt, weil Rebekka Frank so sensibel und klar zugleich schreibt. Erzählt wird die Geschichte aus drei (Haupt-)perspektiven und auf drei Zeitebenen, wobei wir hauptsächlich der siebzehnjährigen Enna im Jahr 2023 folgen. Enna ist stur, naturverbunden und freiheitsliebend und hat unter ihrer rauen, unnahbaren Schale einen eigentlich grundsympathischen Kern. Wie wichtig Enna für die Geschichte ist, wird dadurch deutlich, dass die Autorin sie selbst aus der Ich-Perspektive erzählen lässt, während ansonsten in der dritten Person erzählt wird. Darüber hinaus erfahren wir aus der Perspektive ihrer Mutter Alea, weshalb sie 1984 ins Gefängnis auf Hahnöfersand kam. Mit Gunnar, der im Jahr 1923 als Jugendlicher versucht, im Angesicht der Inflation seine Familie vor Hunger zu bewahren, erhält die Geschichte die einzige männliche Perspektive. Dazu kommen einzelne Kapitel aus der Sicht von Jale und einer unbekannten Person. Insgesamt sind es vor allem die Frauen, die die Handlung bedingen und sie voranbringen. Allerdings wird auch immer wieder deutlich, dass Feminismus nicht nur weiblich ist und Stärke nicht unbedingt etwas männlich konnotiertes sein muss. Die Handlung zeigt aber auch, dass Taten Konsequenzen haben, oft so weitreichende, dass eine Lebensspanne nicht ausreicht, um diese abzusehen.
Die Suche nach Jale und Ennas Recherche nach der Vergangenheit ihrer Mutter sind dabei nicht nur eine Familiengeschichte, an dessen Ende die Erzählstränge zusammenfinden, sondern lassen sich zu weiten Teilen wie ein Krimi lesen. Wenn man bedenkt, dass Ennas Familie der Polizei nicht so recht traut und lieber auf eigene Faust Dinge in Erfahrung bringen möchte, ist der Gedanke gar nicht einmal so weit hergeholt. An Spannung fehlt es definitiv nicht, zumal Rebekka Frank es wirklich auf geniale Weise schafft, verschiedene Fährten zu legen, sodass man tatsächlich erst ganz zum Schluss die Auflösung erfährt.
Fast schon nebenbei fließen dabei Zeitgeschehen, politische und regionale Geschichte mit in die Geschichte und unterfüttern dabei immer die individuellen Schicksale der Protagonisten. Dies zeigt zum einen, dass Handeln immer kontextbezogen ist, zum anderen, dass auch Geschichten immer aus ihrem Kontext heraus politisch sind. Erzählt wird dabei mit viel Liebe für kleine Details, ohne den Blick fürs Wesentliche zu verlieren.
Mit “Stromlinien” ist Rebekka Frank nicht nur eine vielschichtige Familiengeschichte gelungen, sondern vor allem eine Geschichte über wahre Stärke, Mut und Wahrheiten.

Enna und Jale wachsen in der Elbmarsch auf. Bei ihrer Grossmutter. Seit Jahren läuft ein Countdown zwischen den beiden Mädchen. Der Countdown, bis sie ihre Mutter wieder treffen. Doch leider überschlagen sich die Ereignisse davor so sehr, dass alles anders läuft als schon so lange gehofft.
Verstrickt mit der Geschichte ihres Urgrossvaters Gunnar und Grossvaters Mikel, erlangt man immer mehr Wissen der gesamten Geschichte. Verwoben mit den wahren Vorkommnissen des Untergangs der «München», einem deutschen Frachtschiff, im Jahr 1972 und einer Privatjacht, erfahren wir immer mehr die Geschichte dieser vom Schicksal geplagten Familie.
Tönt vielleicht doof, aber dies war mein erstes Jahreshighlight vom 2025! Ich bin überzeugt, dass so schnell keine Lektüre vergleichbar wird. Die Geschichte hat mich von Anfang an so mitgerissen und eingenommen. Es war eine wahre Freude, sie zu lesen und wie immer, wenn sie dann fertig ist, finde ich es sehr schade, diese Personen gehen zu lassen… Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Ganz tolle Geschichte, mitreissend und spannend erzählt und mit so viel Hintergrund und Tiefgang. Es sind keine einfachen Themen und doch so gut in die Geschichte verknüpft. Ich bin ein grosser Fan!
Herzlichen Dank an die Autorin, den Verlag und an NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Wer Familiengeschichten mag und die Elbe liebt, wird diese Geschichte wohl nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Gekonnt verwebt Rebekka Frank Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Realität und nimmt uns mit auf eine spannende und emotionale Reise durch das Alte Land. Die Figuren wachsen einem beim Lesen rasend schnell ans Herz und man möchte gar nicht mehr aus dieser Geschichte auftauchen. Ich zumindest hätte endlos weiterlesen können.

Ein toller Roman, den ich gerne gelesen habe, noch dazu ist das Cover wirklich traumhaft! Wirklich super!

Seit 12 Jahren kommen sie regelmäßig auf die Insel Hahnöfersand. Oma Ehmi und ihre beiden Enkelinnen Enna und Jale. Die beiden Kinder sind Zwillinge und die Töchter von Alea. Die lebt sei vielen Jahren auf der Insel. Im Gefängnis. Als es dann endlich so weit ist und ihre Mutter entlassen wird, beginnt für Enna eine Zeit der Unsicherheit und des Schreckens. Alea ist nicht am verabredeten Ort und Jale spurlos verschwunden. Was hat sich in den letzten Stunden ereignet? Wo sind die beiden und geht es ihnen gut? Es beginnt nicht nur die Frage nach dem Verbleib von Mutter und Schwester. Gleichzeitig kommt es zu Antworten etlicher Fragen, die seit Jahrzehnten das Familienleben belasteten.
Für mich war #Stromlinien eine Familiengeschichte der außergewöhnlichen Art. So viele Geheimnisse, die förmlich nach Klarstellung riefen. Zu lange war das Schweigen in dieser Familie normal und schadete allen Beteiligten. Aber nicht nur das faszinierte mich an dem Buch. Auch diese lebhaften Beschreibungen der Natur an Elbe und ihrem Nebenfluss. Hier gibt es seltene Vogelarten zu bestaunen und auch die Kritik an Umweltschädigungen sind durchaus berechtigt.
Die Autorin beschreibt abwechselnd das Geschehen der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Zeitsprünge sind gut erkennbar und verwirren den Leser nicht. Auch der Lesefluss leidet zu keinem Zeitpunkt. Die Wendungen lassen sich nachvollziehen und tragen zur Spannung bei. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung ohne Abstriche. #NetGalleyDE

Auch wenn mich die sehr einfach und klischeehaft geschriebenen Charaktere am Anfang nicht überzeugen konnten, hat die Handlung dann einen Zog entwickelt, der mich mitgezogen hat. Genug Spannung, dass ich es nicht weglegen wollte, ohne zum Krimi zu werden. Besonders das Nachwort, in dem die Parallelen zur Realität gezogen wurden hat es dann für mich zu einem wirklich spannenden Leseerlebnis gemacht.

Was für ein Buch! Ich liebe es und freue mich sehr auf den Erscheinungstermin. Das es direkt vor unserer Haustür spielt, macht es noch besser.

Die Zwillingsschwestern Enna und Jale Eggers wachsen bei ihrer Großmutter Ehmi an der Elbmündung auf der Höhe der Halbinsel Hahnöfersand auf. Von klein auf sind sie mit der Landschaft direkt am Flussufer vertraut und lernen von Ehmi den Umgang mit ihrem betagten Motorboot „Sturmhöhe“. Die Mädchen kennen – ohne Kontakt zu ihrem Vater - kein anderes Leben als allein bei Ehmi aufzuwachsen; ihre Mutter Alea absolviert in der Justizvollzugsanstalt Hahnhöfersand seit ihrem 19. Lebensjahr eine Haftstrafe. Mit ihrer Zwillingsschwester als einziger Angehöriger hat Ehmi sich überworfen. Da die Großmutter völlig absorbiert von ihrer Tätigkeit als Biologieprofessorin wirkt und nur das Nötigste spricht, haben die Zwillinge keine Chance, etwas aus ihrer Familiengeschichte zu erfahren und sich z. B. in Familienähnlichkeiten wiederzuerkennen. Ehmi fällt jedoch damit auf, dass sie Polizei und Justiz grundsätzlich misstraut und sich mit ihrem 80er-Jahre-Slang zum Thema eindeutig positioniert.
In der unmitttelbaren Gegenwart soll Alea 40 Jahre nach Haftantritt aus der Haft entlassen werden. Zum angekündigten Termin ist sie jedoch längst entlassen worden und untergetaucht. Dass kurz zuvor ihre Tochter Jale verschwindet und zeitgleich ein Sportboot mitsamt dem Bootsführer kentert, wirft die spannende Frage nach möglichen Zusammenhängen auf. In Rückblenden treffen wir auf einen Jugendlichen, der 100 Jahre zuvor eine Strafe in Hahnhöfersand verbrachte, ein dramatisches Ereignis Mitte der 80er und erfahren, aufgrund welcher Tat Alea damals verurteilt wurde. Die Frage, weshalb die Strafe für deutsche Verhältnisse so hoch angesetzt wurde und wer der Vater der Zwillingsschwestern ist, wird in der komplexen, spannenden Handlung zunächst abgelöst vom Grübeln darüber, wie sich die Schwestern im Temperament unterscheiden und ob sie über das Schicksal ihrer Mutter evtl. einen unterschiedlichen Wissensstand haben könnten.
Durch Figuren aus insgesamt vier Generationen, wechselnde Zeitebenen, Schauplätze und Erzählstimmen (Icherzählerin Enna und Focus auf diverse Personen) werden wir als Leser:innen lange über den Ablauf der Ereignisse im Unklaren gelassen. Oft hatte ich den Eindruck, dass Rebekka Frank sofort ein neues Geheimnis hervorzaubert, sowie eine offene Frage geklärt ist. Mich hat „Stromlinien“ durch die Atmosphäre am Fluss und im Marschland beeindruckt, wie auch durch die besondere Beziehung der Icherzählerin Enna zu dieser Landschaft. Für eine Figur, die mit dem Fluss aufgewachsen ist und ganz selbstverständlich mit dem Boot die Fahrrinne der Elbe quert, war mir Ennas Sprache etwas zu landrattenhaft, hier fehlt mir ein strengeres Lektorat. Mit einem Nachwort, das Fakten und Fiktion sortiert, sowie Quellen nennt, ein spannender Schmöker mit Marsch-Atmosphäre.
4 1/2 Sterne

Familiengeschichte aus den Marschlanden
Stromlinien ist ein besonders fesselndes Werk der Schriftstellerin Rebekka Frank.
Die Autorin lässt Schiffsunglücke , die tatsächlich stattfanden einspielen. Das Unglück des Frachters München von 1978 im Nordatlantik hat sie so spannend beschrieben, das man es mitempfindet. Die Personen die das erleben sind allerdings fiktiv.
Genauso findet der Unfall der Barkasse Martina in der Elbe einen gro0en Eindruck.
In diese Katastrophen lässt die Autorin eine Familie leben.
Erschreckend wie sie die Geschehnisse auf diese Unglücke zurückführen lässt.
Die siebzehnjährigen Zwillinge Ema und Jale leben bei ihrer Großmutter. Ihre Mutter sitzt seit vielen Jahren im Gefängnis. Den Vater kennen sie nicht. Jetzt warten sie auf die Entlassung ihrer Mutter. Ungewöhnlich finde ich das sie nicht wissen, warum die Mutterim Gefängnis sitzt.
Man bemerkt die verschiedenen Charaktere der Beiden. Jale versucht doch etwas herauszufinden, aber heimlich.
Nett ist die Freundschaft von Ema und Lukas, das macht die Geschichte etwas leichter.
Besonders gut ist das Nachwort der Autorin.
Es ist ein packender Roman., der wirklich gut gemacht ist.

Der Fluss die Elbe ist der rote Faden in diesem Roman, was hat dieses Gewässer schon alles gesehen, gehört und erlebt. Er wird wie ein lebendiges Wesen beschrieben. Eine Lebensader für die Tiere und Menschen die an ihm und seinen Seitenarmen leben.
Jala und Enna leben bei der Großmutter weil die Mutter im Gefängnis ist. Männer gibt es in ihrem Lebensbereich nicht. Da sie es nicht anders kennen so zu leben, haben sie sich daran gewöhnt Außenseiterinnen zu sein. Durch die Umstände sind sie sich genug, Schwestern, Zwillinge und Freundinnen in Personalunion. Dann verschwindet Jala und die Mutter die entlassen werden soll, ist ebenso weg. Wohin sind die beiden und die wichtigere Frage warum? Warum hat die Mutter über ihren Entlassungstag gelogen? Warum ist Jala ohne ein Wort an ihre Schwester weggegangen? Enna ist verzweifelt und sucht nach ihrer Schwester, am Fluss, auf den Inseln, überall vergeblich.
Die dramatische Geschichte liegt nicht in den Taten, sondern in der Vergangenheit, am Unverständnis, in den Folgen von einem schweren Unglück.
Die Autorin springt in ihrer Erzählung von einem Zeitraum zum Nächsten. In der Gegenwart begleiten wir Enna, in der Vergangenheit erfahren wir Details über das Leben ihrer Großmutter und ihrer Mutter. Warum die Mutter eine Haftstrafe verbüßen musste wird lange nicht erklärt.
Das ist das einzige Manko an diesem Buch, auf einer Seite sind die Mädchen auf TikTok aktiv und in anderen sozialen Medien, auf der anderen Seite haben sie nie nachgeforscht warum ihre Mutter zu so einer langen Haftstrafe verurteilt wurde. Ich würde es wissen wollen und wenn meine Oma es nicht erzählt, mit dem Argument es sei Aufgabe der Mutter etwas zu sagen, dann würde ich im Internet forschen und ich glaube da wäre ich nicht allein.
Die Erklärungen für alle Geschehnisse und die daraus resultierenden Folgen kommen zu spät. Die Fragen stören den Lesefluss, vor allem weil die Erzählung an sich immer wieder ruhige Abschnitte hat, wie die Beschreibung des Flusses, der Wildvögel und ihren Lebensraum. Genau so wichtig ist der Autorin das Thema Umweltschutz, durch die Elbvertiefung geht Lebensraum verloren. Das Gegenüber stellen von der dramatischen Handlung zu den Themen Umweltschutz, Feminismus und Natur ist nur teilweise fremdelnd. Es passt durch die jungen Menschen und ihre Sorgen um die Zukunft.

📖 „Stromlinien“ von Rebekka Frank – Ein Buch, das unter die Haut geht!
Happy Release Day! 🎉 Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das mich komplett in seinen Bann gezogen hat. „Stromlinien“ erzählt die Geschichte der Zwillingsschwestern Enna und Jale, die jahrelang auf die Entlassung ihrer Mutter Alea gewartet haben. Doch als der Moment endlich da ist, verschwindet nicht nur Alea spurlos – sondern auch Jale. Enna bleibt zurück und begibt sich auf eine Spurensuche, die sie nicht nur in die Gegenwart, sondern tief in die Vergangenheit führt.
Diese Geschichte hat mich absolut überwältigt. Sie spielt auf drei Zeitebenen – 2023, 1983/84 und 1923 – und entfaltet sich Stück für Stück wie ein Puzzle. Jedes Kapitel offenbart ein neues Puzzleteil, bis am Ende alles auf faszinierende Weise zusammenpasst. Ich habe mit Enna mitgefiebert, gerätselt und gehofft. Wollte sie an manchen Stellen umarmen und ihr Mut zusprechen, während ich an anderen völlig sprachlos war.
Das Setting? Atemberaubend! 🌊 Das Alte Land mit seinen weiten Landschaften, den Flussufern und dem Spiel von Ebbe und Flut bildet eine fast magische Kulisse für die Geschichte. Die Naturbeschreibungen sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst auf der „Sturmhöhe“ zu sitzen und mit Enna über das Wasser zu gleiten.
Auch die Figuren haben mich tief berührt. Jede*r von ihnen trägt eine Geschichte in sich – und einige ihrer Geheimnisse haben mich echt kalt erwischt. Besonders Enna, ihr Kindheitsfreund Luca, ihre Oma Ehmi und deren Schwester Greetje sind mir ans Herz gewachsen.
„Stromlinien“ ist ein emotionaler, spannender Familienroman mit Thriller-Elementen, historischen Rückblicken und einer Erzählweise, die einen einfach nicht loslässt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugeschlagen.
Ein echtes Highlight! Wer sich gerne in Geschichten voller Spannung, Geheimnisse und bewegender Familiengeschichte verliert, sollte dieses Buch unbedingt lesen. 💙📚

Die Elbmarschen werden zum Schauplatz der Hoffnung und des Schicksals, als die Zwillingsschwestern Enna und Jale ungeduldig auf die Freilassung ihrer Mutter Alea warten. Doch am ersehnten Tag bleiben sowohl Alea als auch Jale spurlos verschwunden. Entschlossen begibt sich Enna auf eine Reise durchs Alte Land, auf der sie die düsteren Geheimnisse ihrer Familiengeschichte entdeckt – Geheimnisse, die ihr Leben für immer verändern werden.
„Stromlinien“ von Rebekka Frank ist ein Buch, das tief berührt und noch lange nachklingt. Die Autorin zeichnet die Schicksale der Frauen über drei Generationen so eindrucksvoll, dass man fast den Puls jeder Protagonistin spürt – wie ein kaleidoskopartiges Zusammenspiel aus Erinnerungen, Tragödien und zarten Hoffnungen, die ein vielschichtiges Gesamtbild ergeben.
Besonders beeindruckend ist, wie Frank das Zusammenspiel von Verantwortung und Schuld in den Familien enthüllt. Ihre Erzählung zeigt, wie impulsive, jugendliche Taten oft erst im Nachhinein ihre grausamen Konsequenzen offenbaren, die in einem lähmenden Schweigen münden und persönliches Wachstum behindern. Dieses unausgesprochene Schuldgefühl legt sich wie ein schwerer Schleier über die Seelen der Figuren.
Die Schicksale der Generationen – von den Zwillingen Ehmi und Greetje bis hin zu ihren Töchtern Enna und Jale – erhalten hier eine besondere Tiefe. Während die älteren Frauen mit den Folgen vergangener Entscheidungen kämpfen, stehen deren Töchter den nachhaltigen Auswirkungen dieser Taten gegenüber. Die fortwährende Wiederholung und das beharrliche Schweigen über Generationen hinweg zeigen eindrucksvoll, wie schwer es ist, sich von der Last alter Wunden zu befreien.
Rebekka Frank gelingt es meisterhaft, eine fesselnde Geschichte zu erzählen und zugleich einen Spiegel vorzuhalten, in dem sich jede*r in den komplexen Gefühlswelten der Figuren wiederfinden kann. „Stromlinien“ fordert uns auf, uns mutig den Schatten der Vergangenheit zu stellen, um den Weg zur Heilung und Selbstbefreiung zu ebnen. Diese Rezension ist für mich mehr als nur ein Lob – sie ist ein Ausdruck tiefer Dankbarkeit für ein Werk, das zeitlose Themen von Schuld, Verantwortung und dem Drang, sich selbst zu befreien, auf eine zutiefst menschliche und aktuelle Weise beleuchtet.

spannende Familiengeschichte
In „Stromlinien“ wird die Geschichte der Zwillinge Enna und Jale erzählt. Sie leben an der Elbe und gleichzeitig mit ihr. So war es schon immer in ihrer Familie, doch eigentlich wissen sie nicht viel über ihre Familiengeschichte. Sie freuen sich auf den Tag, an dem ihre Mutter Alea endlich aus dem Gefängnis entlassen wird. Doch dann verschwindet plötzlich Alea und mit ihr auch Jale. Für Enna bricht eine Welt zusammen. Sie war noch nie ohne ihre Zwillingsschwester und begibt sich auf die Suche nach ihr. Wird es ihr gelingen, sie zu finden? Was verbirgt Oma Ehmi? Welches Geheimnis steckt hinter der Familiengeschichte? Was, wenn Jale etwas passiert ist …
Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitsträngen erzählt. Anfänglich hatte ich jedoch etwas Schwierigkeiten, so richtig hinein zu kommen. Eigentlich lese ich gern Geschichten mit unterschiedlichen Perspektiven. Meist wird so immer gut Spannung aufgebaut. Doch hier ließen sich keine Zusammenhänge erkennen. Die Handlungsstränge waren zu offen. Vielleicht gab es auch zu viele. Dadurch war mir anfänglich der Schreibstil nicht flüssig genug. Als sich dann alles etwas zusammen fügte, fand ich es spannend; wollte wissen, wie es weiter geht – kurz: die Geschichte wurde rund. Die Protagonisten und Handlungsorte sind sehr authentisch dargestellt; die Charaktere sehr unterschiedlich und jeder hat so seine Geheimnisse. Einmal mehr zeigt sich, dass es mit mehr Wahrheit und Ehrlichkeit leichter im Leben geht. Insgesamt gebe ich gern eine Leseempfehlung.
Vielen lieben Dank an NetGalley Deutschland und natürlich an den Fischer Verlag, die mir ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Endlich wollen die Zwillinge Enna und Jale ihre Mutter nach ihrer sehr langen Haftstrafe abholen. Doch am Entlassungstag ist Jale verschwunden und es stellt sich heraus, dass ihre Mutter schon früher entlassen wurde. Wo sind die beiden? Was ist passiert? Enna sucht verzweifelt nach ihrer Schwester und stößt dabei auf immer mehr Geheimnisse. Gleichzeitig stellt sie langsam fest, dass sie außer ihrer Schwester auch noch anderen Menschen vertrauen kann.
Die Geschichte wird auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, deren Zusammenhang sich teilweise erst nach und nach erschließt. Ich fand es sehr spannend herauszufinden, was in der Vergangenheit passiert ist und welche Folgen dies hatte. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man durch die Seiten fliegen kann und die Zeiten- bzw. Perspektivwechsel erhöhen die Spannung. Die Beschreibungen der Autorin führen dazu, dass man ganz dicht an den Figuren ist und z.B. fast gemeinsam mit Enna im Boot "Sturmhöhe" sitzt. Die Landschaft wird sehr eindrücklich beschrieben.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und war sehr neugierig darauf, wann und wie alle Geheimnisse gelüftet werden.

Ein Familienroman, der unter die Haut geht. Die Zwillinge Enna und Jale sind bei ihrer eigenbrötlerischen Oma Ehmi aufgewachsen, da ihre Mutter für 38 Jahre im Gefängnis war. Doch nun sollte sie rauskommen. Auf 3 Erzählebenen erzählt die Autorin sensibel von falschen Lebensentscheidungen, die diese Familie immer weiter ins Abseits führten. Das Rückgrat der Familie ist die Elbe mit ihren Marschlanden, ihrer Natur und Ruhe. Rein ins Boot und raus aufs Wasser und alles ist gut. Oder auch nicht. Sie leben einsam und sehr für sich, Oma Ehmi ist wortkarg und die Zwillinge wissen nicht einmal, warum ihre Mutter im Gefängnis ist. Und nun kommt sie raus. Die Stunden werden runtergezählt. Doch letztendlich steht Enna allein an der Pforte. Ihre Schwester ist weg und ihre Mutter… schon seit 2 Wochen.
Intensiv, traurig, schön. Etwas Besonderes.

Wollte ein Buch lesen, dass im Alten Land spielt, da ich dort Urlaub machte... und hey, was für ein Knaller: Spannend wie ein Thriller, Familiengeschichte, tolle Charaktere!
Als die Zwillinge Jale und Enna 17 Jahre alt sind, soll ihre Mutter endlich aus der Haft entlassen werden aber am Entlasstag verschwindet Jale und Mutter Alea ist schon seit zwei Wochen auf freiem Fuß und ebenfalls unauffindbar.
Dafür sinkt an diesem Tag ein Motorboot auf der Elbe und der Besitzer ertrinkt.
Stück für Stück wird Aleas Geschichte und die ihrer Vorfahren erzählt, dazwischen immer wieder Enna, die verzweifelt und rasend vor Wut ihre Schwester sucht, bis sich die Geschichte Stück für Stück zu einem Bild zusammen setzt. Großartig!

Zum Inhalt:
Enna und Jale fiebern der Haftentlassung der Mutter entgegen. Als es endlich soweit ist, ist Jale verschwunden. Enna macht sich allein auf den Weg zum Treffpunkt, damit die Oma mit Jale zusammen nachkommen kann, wenn Jale wieder auftaucht. Doch weder Jale noch die Mutter tauchen wieder auf. Enna macht sich auf die Suche nach den beiden.
Meine Meinung:
Das Buch ist in verschiedenen Zeitebenen und unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, so dass man nach und nach immer mehr über die damaligen und jetzigen Ereignisse erfährt. Die Protagonisten werden einem im Laufe des Buches immer vertrauter. Was bemerkenswert war, dass man immer wieder kleine, neue Informationen bekommt, die vorher fehlten ohne wirklich auffällig zu sein. Das Buch ist eigentlich eine Familiengeschichte, die aber schon irgendwie Krimielemente aufweist und ungeheuer spannend erzählt wird. Man muss schon aufmerksam lesen, sonst könnte einem das ein oder andere entgehen.
Fazit:
Spannende Familiengeschichte

Also ganz ehrlich - ich musste das Buch einfach haben, da mich das Cover umgehauen hat. Ja, soll man nicht tun. Solche Käufe, nur wegen einem ansprechenden Einband aber der Plot war auch vielversprechend. Wasser und Mädchen in Booten - Ich musste an das Flusskrebse-Buch denken.
Die Geschichte ist ziemlich kniffelig, also konzentriert lesen und am Ball bleiben. Aus verschiedenen Perspektiven und in mehreren Zeitebenen werden immer wieder kleine Versatzstücke eines großen Ganzen gezeichnet. Im Mittelpunkt stehen die Frauen einer Familie. Zwillingsschwestern, die bis zu ihrem 17 Lebensjahr bei der Großmutter aufwachsen, weil die Mutter so lange im Gefängnis eingesessen hat. Die Mutter, die vor vielen Jahren verurteilt wurde und die Großmutter, die die Familiengeheimnisse wortkarg und verhärmt hütet.
Aber warum kehrt die Mutter dann nicht nach hause zurück, als sie entlassen wird? Und wohin verschwindet die eine der Schwestern plötzlich.
Eine Familiengeschichte die es in sich hat und die am Ende wahnsinnig spannend wird. Schöner Erstling.

Das erste Mal, als Enna und Jale mit ihrer Oma Ehmi auf die Gefängnisinsel Hahnöfersand gekommen sind, waren sie fünf Jahre alt. Zwölf Jahre sind seitdem vergangen und nun zählen sie die Tage, die Stunden und auch die Minuten, denn bald ist es so weit. Ihre Mutter Alea wird aus der Haft entlassen. Enna wartet auf sie, aber niemand kommt. Und als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, ist Jale schon in der Nacht aus dem Haus gegangen, auch sie ist nirgendwo zu sehen. Ihr Handy ist aus, Ennas Nachrichten an sie gehen ins Leere.
Enna und Jale, die beiden so unterschiedlichen Zwillingsmädchen, leben im Einklang mit der Natur. „Schon früh waren wir wie Ebbe und Flut. Jale wusste immer, wann wir uns zurückziehen, wann wir leise, still und ruhig sein sollten. Ich hingegen konnte gut vorpreschen…“ denkt Enna. Und genau diese Eigenschaft hilft ihr, nicht locker zu lassen. Sie ist mit der Sturmhöhe, dem alten Boot der Familie, unterwegs auf der Suche nach Mutter und Schwester, sie streift durch das Alte Land, die Gegend hier mit ihren Apfelbäumen, das Obstanbaugebiet, das anschaulich beschrieben ist.
Rebekka Frank erzählt auf drei Zeitebenen eine Familiengeschichte, von 1923 über 1984 bis heute, bis zu Jahr 2023. Für die jetzt 17jährigen Zwillinge Enna und Jale wäre es wichtig gewesen zu wissen, was damals geschah, warum ihre Mutter seit 38 Jahren im Gefängnis sitzt. Ihre Oma Ehmi schweigt beharrlich, sie ist überhaupt sehr wortkarg. Als dann Alea und Jale an dem Tag, der eigentlich ein freudiger sein sollte, spurlos verschwinden, stößt Enna bei ihren Nachforschungen auf Geheimnisse, die über Generationen schlummern, die all die Jahre verschwiegen wurden und deren Ausmaße sich erst nach und nach offenbaren.
Das Nachwort gibt Aufschluss auf die Fakten und die fiktiven Anteile dieses sehr lesenswerten Buches. Enna und Jale sind fiktiv wie auch Alea, Oma Ehmi und deren Zwillingsschwester Greetje. Sie sind sie gut getroffen und auch den Nebenfiguren nehme ich ihre Charaktereigenschaften ab. Schiffsunglücke aus vergangenen Zeiten werden in das Geschehen gut eingebunden, was das Drama um die Familie, das bis heute nachwirkt, nochmal versinnbildlichen.
„Stromlinien“ hat mich innehalten lassen, sowohl die Handlung und der so intensive Erzählstil als auch die hier agierenden Personen, allen voran Enna, haben mich ans Buch gefesselt. Die einzelnen Erzählstränge bewegen sich aufeinander zu, bis alles klar wird, bis alles sichtbar ist. Ein starkes Buch, ein lesenswertes Buch.

alte Geheimnisse - neue Geheimnisse
Zu Beginn taucht man als Leser*in in die Natur und Landschaftsgegebenheiten ein, darauf muss man sich zuerst einlassen können. Ich bin eher neugierig und bestrebt, schnell an neue Informationen zu kommen oder möchte wissen, wie die Geschichte weitergeht. Doch hier wurde ich ausgebremst und habe die Bilder, die dadurch entstanden sind, aber nach kurzer Zeit doch sehr schön gefunden und mich auch auf eine Entschleunigung der Geschichte einlassen können. Wenn man im Nachhinein das Nachwort der Autorin liest, versteht man auch ihren Bezug zu den Erzählungen und zur Natur, das finde ich sehr gelungen. Ich finde es immer interessant, wie Autor*innen gerade auf dieses eine Thema stoßen, das sich für ein Buch lohnt und hier wurde dies sehr ausführlich und für mich nachvollziehbar erklärt.
Inhaltlich werden die Lebensgeschichten einer nicht ganz gewöhnlichen Familie über mehrere Generationen beschrieben. Gewisse Themenbereiche und Probleme treten scheinbar gehäuft auf, wie Gefängnisaufenthalte oder die Frage nach Schuld und Vergebung oder auch die Häufung von Zwillingen. Spannend finde ich vor allem die jugendlichen Sichtweisen von Enna und Luca, kombiniert mit Oma Ehme und Großtante Greetje, eine gelungene Ergänzung. Auch das Leben in der Abgeschiedenheit inmitten der Natur an der Elbe und zugleich die Nutzung neuer Medien finde ich spannend.
Am Ende werden alle Handlungsstränge miteinander in Verbindung gebracht und die Fragen aus der Vergangenheit werden aufgeklärt. Die aktuellen Ereignisse werden zwar auch aufgelöst, allerdings kam mir dies am Ende etwas zu kurz und knapp, vor allem in Relation zu den vorangegangenen, doch sehr ausführlichen Schilderungen. Hier hätte ich mir noch weitere Sichtweisen von Jale oder Alea gewünscht, sie kommen für mich etwas zu kurz. Häufig wird über Jale aus Sicht von Enna oder aus der Perspektive ihrer Schulkolleg*innen von ihr gesprochen, aber was sie selbst denkt und warum sie wie handelt, ist am Ende etwas knapp gehalten. Trotzdem hat mich die Familiengeschichte sehr berührt und ich hätte sehr gerne noch weitergelesen, wie die Zukunft sich entwickeln wird. Alte Geheimnisse werden geklärt, aber neue sind wieder entstanden.

Ich liebe die Bücher von Rebekka! Auch dieses hier hat wieder absolut überzeugt. Eine spannende Geschichte, die in zwei Zeitebenen spielt und die sich im Laufe des Buches immer mehr annähern, um zu einem Aha Effekt zu führen. Ich fand so vieles an dieser Geschichte spannend: Der Fakt, dass die Zwillinge, um die es geht, im Gefängnis zur Welt gekommen sind. Das deren Mutter mehr Zeit ihres Lebens im Gefängnis verbracht hat, als in Freiheit. Das für den Handel mit Containerschiffen die Elbe vertieft wurde und noch immer wird und das das richtig richtig viel mit der Umwelt und der Tierwelt macht. Ich liebe Bücher, bei denen ein wahrer Kern drin steckt und die mich dazu anstiften, auch danach, vielleicht schon währenddessen über Themen weiter recherchieren zu wollen. Genau so ein Buch war Stromlinien. Wer Bock auf eine spannende Familiengeschichte hat: Go for it! Ich kann das Buch sehr empfehlen!

Familiengeschichten im Alten Land bei Hamburg. Von 1923 bis in die Gegenwart lernen wir die Bewohner und ihre Schicksale entlang der Luhe und der Elbe kennen. Das Boot "Sturmhöhe" begleitet die Protagonisten durch die Zeiten und wunderschöne Beschreibungen der Landschaft und der dort lebenden Tiere verzaubern mich. Eine besondere Bedeutung hat die Gefängnis-Insel Hahnöfersand. Hier wurde Gunnar wegen Apfeldiebstahl inhaftiert. Seine Enkelin Alea saß später eine lange Haftstrafe von 38 Jahren ab und brachte dort ihre Zwillinge Enna und Jale zur Welt. Am Tag ihrer Entlassung ist Alea verschwunden und Jale auch. Auf der Suche nach den beiden Frauen kommen nach und nach die Geheimnisse der Bewohner der Elbregion ans Tageslicht.
Ein wunderschönes Cover mit passendem Titel haben mich sofort begeistert. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben. Zwei Zwillingspaare zu unterschiedlichen Zeiten aufgewachsen, die sich sehr unterschiedlich entwickeln, werden charakterlich einfühlsam beschrieben. Die Handlung wird in unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt und macht mich neugierig auf die Zusammenhänge. Das unerwartete Ende hat mich dann erstaunt. Die Nachbemerkung der Autorin war dann auch sehr informativ.

Wie das letzte Buch der Autorin hat mich auch dieser Titel wieder begeistert! Spannend wie ein Krimi - die Geschehnisse erschließen sich erst nach und nach durch die nicht chronologische Erzählweise mit den vielen Zeitsprüngen. Diese bleiben jedoch übersichtlich und nachvollziehbar.
Die Figuren sind fein und einfühlsam gezeichnet, ihre Beweggründe klar aufgezeigt, ohne dass der Text zu viel zu einfach erklärt. Das Thema, wie in einer Familie miteinander umgegangen wird, zieht sich durch das ganze Buch: Wird gesprochen oder geschwiegen? Verziehen? Gibt es Zärtlichkeiten? Auf welche Weise hilft man sich? Wie wachsen Zwillinge auf? Wie wird die Familie von außen beurteilt und was macht das mit den Einzelnen? Hier ist die Familiengeschichte noch dazu dramatisch, ungewöhnlich und voller Geheimnisse, so dass die psychologisch feinfühlige Art der Autorin besonders gut dafür geeignet ist.
Besonders gut gefallen hat mir die Einbeziehung eines real geschehenen Schiffsunglücks, eines großen Containerschiffes, und die Passagen aus den Generationen davor, in denen ein Junge fürs Äpfel klauen ins Gefängnis kommt und die dort geknüpften Kontakte eigentlich erst alles ins Rollen bringen, was nun bis in die Gegenwart Unglück nach sich zieht.
Sehr schön nebenbei auch die Liebesgeschichte zwischen der Erzählerin und ihrem Mitschüler, der so ein wohltuend positiver Charakter ist.
Wer die Landschaft des Alten Landes mag und Hamburg, wird hier belohnt mit Beschreibungen der Natur und einer Liebe zu Flora und Fauna, die immer wieder durchkommt. Auch Naturschutz wird hier deutlichst angesprochen, indem die Folgen einer künstlich verbreiterten und vertieften Fahrrinne beschrieben werden.
Empfehlenswert!