Die Tage nach dem Pflaumenregen

Roman | Der fesselnde Liebesroman und das perfekte Geschenk für Liebhaber großer Geschichten.

Sie müssen sich anmelden, um zu sehen, ob dieser Titel für Anfragen zur Verfügung steht. Jetzt anmelden oder registrieren
NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.

1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 27.02.2025 | Archivierungsdatum N/A

Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #DieTagenachdemPflaumenregen #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Als LEX ab Oktober 2024 verfügbar!

Freigabe für Rezensent:innen ab dem 17. Februar 2025.

1938: Suchi und der Nachbarsjunge Haiwen verlieben sich in den Straßen Shanghais. Als Haiwen sich jedoch heimlich zur Armee meldet, um seinen Bruder vor der Einberufung zu bewahren, bleibt Suchi allein mit seiner Geige und einer Nachricht zurück: Verzeih mir.

Sechzig Jahre später treffen sich Haiwen und Suchi in Los Angeles zufällig wieder. Für ihn ist es eine zweite Chance, aber sie möchte nicht zurückblicken. Können die beiden die Liebe, die sie verloren haben, wiederfinden?

Die epische und mitreißende Geschichte einer Liebe, die alle Zeiten und Distanzen überdauert.

»Historische Fiktion in ihrer besten Form. In diesem fesselnden Roman verschmelzen romantische Lyrik und harter Realismus.« Kirkus

Als LEX ab Oktober 2024 verfügbar!

Freigabe für Rezensent:innen ab dem 17. Februar 2025.

1938: Suchi und der Nachbarsjunge Haiwen verlieben sich in den Straßen Shanghais. Als Haiwen sich jedoch...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783989410046
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 608

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley-Reader (EPUB)
NetGalley Bücherregal App (EPUB)
An Kindle senden (EPUB)
Download (EPUB)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Dieses Buch hat mich komplett in seinen Bann gezogen!
Haiwen und Suchi kennen sich seit Kindertagen, sie sind beide im selben Viertel in Shanghai aufgewachsen. Im Laufe ihrer Jugend sind sie zu einem jungen Liebespaar geworden und ihre gemeinsame Zukunft stand eigentlich schon fest, als Haiwen stellvertretend für seinen Bruder in die Armee geht und Suchi und seine Familie zurücklässt. Ein halbes Leben später treffen die beiden sich in Amerika wieder, beide mit unzähligen Erinnerungen, die zwischen ihnen stehen. Während Haiwen sofort eine Chance sieht, die alte Liebe wieder zu entflammen, zögert Suchi. Für sie ist die Kluft zu groß und die Erinnerung zu schmerzhaft. Kapitelweise schreitet der Leser mit den Beiden in die Vergangenheit und erfährt, was ihnen gemeinsam und weit entfernt voneinander geschieht. Ich war wirklich bewegt vom Schicksal der beiden, dies ist eine Liebesgeschichte, die ohne jeglichen Schnulz auskommt und dennoch packend geschrieben ist. Die Kapiteleinteilung fand ich sehr gelungen, man springt immer abwechselnd in die Vergangenheit und in die Gegenwart, bis die beiden Stränge sich überschneiden schließlich noch einmal in der Gegenwart ankommen. Dadurch wird ein Spannungsbogen erzeugt, der mir sehr gut gefallen hat und nach und nach die Schicksale der beiden Protagonisten enthüllt. Ein wunderschöner Roman zum mitleiden und mitfiebern!

War diese Rezension hilfreich?

Selten hat mich eine Geschichte so tief berührt wie diese.
In meinen Augen war auch der Aufbau etwas ganz besonderes - während Suchis Seite chronologisch dargestellt wird, ist es bei Haiwen genau entgegengesetzt. Für mich symbolisierte dies die Annäherung zwischen den beiden.
Auch die Namensänderungen im Verlauf empfand ich als sehr passend, sind doch auch die Lebensumstände der Figuren im Wandel.
Gerne werde ich meinen Kunden dieses Buch ans Herz legen!

War diese Rezension hilfreich?

Was für ein schöner Roman! Die Liebes- und Lebensgeschichte von zwei Chinesen, die das Leben hin- und herwirft. Jeder muß seinen Weg so hinnehmen wie es nötig ist. Die vielen Zeitsprünge sind übersichtlich und so gut geschrieben, dass sich jeder Leser sofort im historischen Kontext wiederfindet. Mir hat besonders gefallen wie die Protagonisten ihre Fähigkeiten und den Lebensweg ertragen. Die besondere Verbindung die die beiden haben ist so wunderbar zart beschrieben, wobei sie es unterschiedlich hart haben. Der musische Teil, der nicht sein darf und doch soviel Halt gegeben hat, beiden auf so unterschiedliche Weise.
Ich habe mich gut einfühlen können in die Geschichte von z.B. Taiwan und die Herausforderungen für eine Familie, die ins Ausland geht. Ein wirklich gutes Buch, vielen Dank für das Leseexemplar.

War diese Rezension hilfreich?

Ein wunderschönes Buch, in dem historische Ereignisse sehr flüssig lesbar in einen Roman verpackt werden. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten, deren Lebensgeschichte sowie die der Familiengeschichte zeigt ein eindrückliches Bild einer dunklen Geschichte Chinas.

War diese Rezension hilfreich?

Ich bin eigentlich kein Fan von Liebesgeschichten - aber dieses Buch ist eine wunderbare Ausnahme!

Haiwen trifft nach Jahrzehnten unerwartet seine Jugendliebe Suchi wieder. Beide haben ein langes Leben mit anderen Ehepartnern hinter sich, doch die Zuneigung aus alten Tagen ist unverändert da. Durch ihre Treffen brechen langsam alte Erinnerungen und längst vergessene Verletzungen wieder auf. Wieviel verdrängte Wunden kann man nach all der Zeit noch ertragen? Und wieviel Vergangenheit muss eine gemeinsame Zukunft eigentlich enthalten?

Klug und mit einer Prise Wehmut entführt die amerikanische Autorin Karissa Chen mit einem unglaublichen Detailreichtum ins vorkommunistische Shanghai, so dass man immer wieder das Gefühl hat, wirklich vor Ort gewesen zu sein. Die Geschichte von Suchi und Haiwen rutscht jedoch nie in Nostalgie ab, sondern lässt den Leser die chinesische und taiwanesische Geschichte hautnah miterleben, ohne je belehrend oder langweilig zu werden.

Ein abloslutes Must-Read für alle, die bereit sind, ein bißchen über den Horizont zu blicken!

War diese Rezension hilfreich?

Suchi und Haiwen verlieben sich 1938 in den Straßen von Shanghai. Haiwen meldet sich heimlich zur Armee und Suchi bleibt alleine zurück. 60 Jahre später treffen sie sich zufällig in Los Angeles wieder. Gibt es eine zweite Chance oder ist es besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen?
Mich hat das Buch sehr berührt. Hier trifft die harte Realität einer schwierigen politischen Situation auf zarte romantische Liebe. In Rückblenden erzählt, wunderbar geschrieben und ganz nah dran.

War diese Rezension hilfreich?

Rezension: Die Tage nach dem Pflaumenregen von Karissa Chen
Karissa Chens Die Tage nach dem Pflaumenregen ist ein epischer, berührender Liebesroman, der sich über Jahrzehnte und Kontinente erstreckt. Mit einer Mischung aus historischer Fiktion, tiefen Emotionen und poetischer Sprache erzählt der Roman von einer verlorenen Liebe, die dem Schicksal trotzt – und von den Narben der Vergangenheit, die auch nach Jahrzehnten nicht verblassen.

Inhalt & Handlung
Shanghai, 1938: Die Stadt ist geprägt von kulturellem Reichtum, aber auch von politischen Spannungen. Suchi und Haiwen, zwei junge Menschen aus benachbarten Familien, teilen eine zarte erste Liebe. Ihre gemeinsamen Spaziergänge, seine Musik und ihre Gespräche schaffen einen magischen, fast nostalgischen Zauber. Doch als Haiwen sich freiwillig für die Armee meldet, um seinen Bruder zu schützen, bleibt Suchi zurück – mit nichts als seiner Geige und einer kurzen Nachricht: Verzeih mir.

Sechzig Jahre später: Los Angeles. Haiwen und Suchi treffen durch Zufall wieder aufeinander. Doch während für Haiwen die Vergangenheit eine zweite Chance bedeutet, will Suchi nicht zurückblicken. Sie hat ein Leben aufgebaut, in dem sie gelernt hat, ohne ihn weiterzugehen. Doch kann eine Liebe, die einst so stark war, einfach verblassen? Oder gibt es Dinge, die über die Zeit hinweg Bestand haben?

Die Handlung entfaltet sich in zwei Zeitebenen: Während die Vergangenheit von Kriegswirren, Opfern und der bittersüßen Schönheit einer ersten Liebe erzählt, zeigt die Gegenwart die emotionale Zerrissenheit zweier Menschen, die mit den Entscheidungen von damals leben müssen.

Charaktere & Emotionen
Suchi ist eine außergewöhnlich starke Protagonistin. Ihre Entwicklung von einem naiven jungen Mädchen zu einer Frau, die gelernt hat, mit Verlust und Enttäuschung umzugehen, ist glaubwürdig und tiefgründig erzählt. Sie ist nicht bereit, einfach alles hinter sich zu lassen und sich erneut auf Haiwen einzulassen – denn er war es, der damals gegangen ist.

Haiwen hingegen ist eine Figur voller Reue, Hoffnung und innerem Kampf. Er wusste, dass seine Entscheidung ihn alles kosten könnte, aber er tat es aus Liebe und Pflichtgefühl. In Los Angeles sieht er sich mit der Realität konfrontiert, dass die Vergangenheit nicht einfach ungeschehen gemacht werden kann.

Die Beziehung zwischen den beiden ist komplex und herzzerreißend. Die Dialoge, unausgesprochenen Gefühle und inneren Monologe schaffen eine emotionale Tiefe, die authentisch und nachvollziehbar ist.

Schreibstil & Atmosphäre
Karissa Chen schreibt mit einer poetischen Eleganz, die den Leser direkt nach Shanghai entführt – man spürt die engen Gassen, riecht das Essen der Straßenhändler und hört Haiwens Geige durch die Luft schweben. Gleichzeitig sind die Szenen in Los Angeles von einer ruhigen, melancholischen Schönheit geprägt, in der sich Erinnerungen mit der harten Realität der Gegenwart vermischen.

Die Autorin schafft es meisterhaft, historische Ereignisse mit persönlichen Schicksalen zu verweben, sodass sich die große Geschichte des Krieges mit der intimen Geschichte zweier Liebender verbindet.

Fazit
Die Tage nach dem Pflaumenregen ist ein Roman über Liebe, Verlust, Zeit und die schmerzhaften Entscheidungen, die uns formen. Wer historische Liebesromane mit emotionaler Tiefe, poetischer Sprache und vielschichtigen Charakteren liebt, wird von diesem Buch begeistert sein.

✅ Empfohlen für Fans von epischen Liebesgeschichten à la „Was vom Tage übrig blieb“ oder „Die Nachtigall“.
💜 Ein Buch, das ans Herz geht, zum Nachdenken anregt und noch lange nachhallt.

⭐⭐⭐⭐⭐ 5/5 Sterne – eine ergreifende Geschichte über eine Liebe, die selbst die Zeit nicht zerstören konnte.

War diese Rezension hilfreich?

Ergreifende Zeitgeschichte

Die Tage nach dem Pflaumenregen ist ein grandioses Werk der Schriftstellerin Karissa Chen.
Sie hat die Vorfahren ihres Vaters recherchiert und viele ähnliche Schicksale in ihren Roman eingebunden. Man erfährt von dem Schicksal der Einwohner von Schanghai. Erst gibt es die Besatzung der Japaner und dann gibt es noch den chinesischen Bürgerkrieg.
Für die Familien der beiden Protagonisten Suchie und Haiwen ist es seit den 1938er Jahren gefährlich.
Die Beiden kennen sich seit sie sechs Jahre alt sind und werden dann ein Liebespaar. Als Haiwen siebzehn Jahre alt ist meldet er sich freiwillig bei den Soldaten.
Dann sehen sie sich lange nicht.
Suchie und ihre Schwestern werden von ihrem Vater nach Hongkong geschickt, um sie zu retten.
Nach sechzig Jahren treffen sich Suchie und Haiwen in Amerika wieder.
Er ist inzwischen Witwer und ist einer neuen Beziehung nicht abgeneigt. Suchie ist da etwas skeptisch.
Der Roman ist sehr gut geschrieben und ich war von der Geschichte gefangen.

War diese Rezension hilfreich?

Eine Liebe, die Zeit und Kontinente überdauert

Die Tage nach dem Pflaumenregen von Karissa Chen erzählt die epische Geschichte einer Liebe, die trotz widriger Umstände und großer Entfernungen Bestand hat. Im Jahr 1938 begegnen sich Suchi und Haiwen in den belebten Straßen Shanghais. Ihre Verbindung wird jedoch durch Haiwens Entscheidung, sich heimlich zur Armee zu melden, abrupt unterbrochen. Sechzig Jahre später führt das Schicksal die beiden in Los Angeles erneut zusammen. Während Haiwen diese Begegnung als zweite Chance sieht, zögert Suchi, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.

Karissa Chens Schreibstil besticht durch poetische Tiefe und emotionale Intensität. Die Autorin versteht es, die inneren Konflikte und Gefühle ihrer Protagonisten authentisch darzustellen, was beim Lesen tief berührt. Der Mittelteil des Romans verknüpft Rückblenden und Gegenwart, um die Sehnsüchte und inneren Kämpfe der Figuren eindrucksvoll zu beleuchten. Eingestreute Briefe und Erinnerungen verleihen der Erzählung zusätzliche emotionale Tiefe. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist zwar anspruchsvoll, dennoch bleibt die Geschichte fesselnd. Ein etwas strafferer Erzählfluss hätte an einigen Stellen jedoch das Leseerlebnis verbessern können.

Insgesamt ist dies ein beeindruckendes Debüt und eine bewegende Erzählung über verpasste Chancen, die Macht der ersten Liebe und die Frage, ob die Zeit wirklich alle Wunden heilen kann.

War diese Rezension hilfreich?

Zusammen mit den Protagonisten Suchi und Haiwen begibt sich der Leser nicht nur auf eine gefühlvolle, romantische Reise, sondern auch durch die Leiden des japanisch-chinesischen Krieges. Dabei handelt es nur am Rande um das Kriegsgeschehen selbst, es schwebt immer in der Luft.

Während Haiwen in der Armee ist, begleiten wir einen Großteil von Suchis Leben, welches mit einigen Rückschlägen verbunden ist. Normalerweise bin ich gegenüber schweren Schicksalen hart gesotten, doch bei Suchi ertappte ich mich, wie es mich emotional sehr mitnahm. Dabei gab es keine expliziten Beschreibungen. Diese Gefühle wurden einzig durch den tollen ruhigen, aber eindringlichen Schreibstil ausgelöst.

Die Trennung verarbeiten beide auf unterschiedliche Art und als sie sich durch Zufall wiedersehen sind sie beide noch die Personen von damals und gleichzeitig ganz anders. Geprägt durch Situationen, die sie eigentlich gemeinsam hätten durchstehen sollen.
Mir gefiel, wie Chen die gesellschaftliche Strukturen Shanghais darstellt und die politischen Verbindungen zwischen Shanghai, Hongkong und Japan. Wie unterschiedlich die chinesisch sprechenden Regionen doch leben und denken, fällt in diesem Buch sehr zu Gewicht. Ich liebte das Zusammenspiel aus harmonischer, friedlebiger Musik und dem gewaltsamen Fortschreiten der Zerstörung, im Namen der Befreiung. Nach zig Kriegsgeschichten über den 1. und 2. Weltkrieg war es eindrücklich, über die Vergangenheit anderer Länder und Nationen zu lesen. Über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Das Buch lebt von vielen Zeitsprüngen. Die Gegenwart, in der sich ein Annähern schwer darstellt. Die unvoreingenommene Kindheit, in der die zarte Liebe erblühte, sowie die Kriegsvergangenheit, in der die Protagonisten ihren Platz suchen und in Schicksale gepresst werden. Diese Einteilung war sehr gelungen und sorgte zu jeder Zeit für ein spannendes Fortschreiten der Geschichte.

Das Ende wartet dann etwas poetisch auf. Die Sicht wechselt und nimmt den Leser auf sanften Schwingen mit, beendet das Buch in einem taktvollen Ton. Klare Empfehlung.

War diese Rezension hilfreich?

Karissa Chens “Die Tage nach dem Pflaumenregen” ist ein eindrucksvoller Roman, der einen auf eine intensive Reise durch Zeit und Raum führt. Die Geschichte beginnt 1938 in Shanghai, als sich Suchi und Haiwen kennenlernen und ineinander verlieben. Doch ihre junge Liebe wird durch die Kriegswirren auf eine harte Probe gestellt. Haiwen meldet sich freiwillig zur Armee, um seinen Bruder zu schützen, und hinterlässt Suchi nur seine Geige und eine Nachricht: „Verzeih mir.“
Was wie eine tragische Liebesgeschichte beginnt, entfaltet sich über sechs Jahrzehnte hinweg zu einer tiefgründigen Erzählung über Erinnerungen, Versäumnisse und die Sehnsucht nach Versöhnung - mit den eigenen Entscheidungen und den Menschen, die sie betreffen. Als sich Suchi und Haiwen sehr viel später in Los Angeles wiedersehen, zeigt sich, dass die Vergangenheit nicht einfach verblasst – sie lebt in jedem unausgesprochenen Wort weiter.
Karissa Chens Schreibstil ist poetisch und atmosphärisch, voller leiser Melancholie, aber auch alles überdauernder Hoffnung. Besonders beeindruckend ist die Art, wie sie die komplexen Emotionen ihrer Protagonist:innen schildert: Suchis Zögern, sich der Vergangenheit zu stellen, steht in starkem Kontrast zu Haiwens Wunsch nach einer zweiten Chance. Diese Geschichte bedarf keiner übermäßigen Dramatik. Es sind gerade die leisen Momente - ein Blick, zufällige Berührungen, ein ungesagtes Wort - die am lautesten sind und direkt unter die Haut gehen.
Chen gelingt es meisterhaft, die politischen und historischen Ereignisse jener Zeit mit den persönlichen Schicksalen ihrer Figuren zu verweben. Der Zweite Chinesisch-Japanische Krieg (1937–1945) war eine Zeit brutaler Gewalt und Zerstörung, die das Leben vieler Menschen unwiderruflich veränderte. Besonders in Shanghai, das lange als kosmopolitisches Zentrum galt, hinterließ der Krieg tiefe Spuren. Die japanische Besatzung, die Verfolgung der Bevölkerung und die Unsicherheit jener Jahre werden in der Geschichte spürbar – nicht durch direkte Schilderungen von Schlachten, sondern durch die Entscheidungen der Figuren im Buch, die aus Angst, Notwendigkeit oder Pflichtgefühl handeln. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erfahrung der chinesischen Diaspora. Viele Chines:innen, die nach dem Krieg oder während der politischen Unruhen nach Amerika auswanderten, fanden sich in einer völlig neuen Welt wieder – zwischen Assimilation und dem Bewahren der eigenen Identität. Suchis Leben in Los Angeles reflektiert genau dieses Spannungsfeld: Sie hat sich angepasst, aber die Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln. Diese Thematik verleiht dem Roman eine zusätzliche Tiefe, die über eine reine Liebesgeschichte hinausgeht.
Die Tage nach dem Pflaumenregen ist ein bewegender, tiefgründiger Roman, der weit über eine klassische Liebesgeschichte hinausgeht. Er ist eine Reflexion darüber, wie Entscheidungen unser Leben prägen und wie die Zeit Wunden heilt, aber nie ganz verschwinden lässt. Wer historische Romane mit emotionaler Tiefe und fein ausgearbeiteten Figuren schätzt, wird dieses Buch lieben.

War diese Rezension hilfreich?

Karissa Chens Debütroman "Die Tage nach dem Pflaumenregen", der am 27. Februar 2025 im Gutkind Verlag erscheint, ist ein ambitioniertes Werk, das das Schicksal zweier Menschen eng mit der Geschichte Chinas verknüpft. Schon im Vorfeld deutete sich eine epische, zeitlich umspannende Erzählweise an, die die Lebenswege der Protagonisten Sushi und Haiwen von ihrer Kindheit in den 1930er Jahren bis zu ihrem späten Wiedersehen in Los Angeles nachzeichnet.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1938, als sich die beiden Nachbarskinder Sushi und Haiwen kennenlernen. Beide sind schüchtern und zurückhaltend, doch gerade diese Gemeinsamkeit bringt sie einander näher. Hinter ihren stillen Fassaden verbergen sich große Träume: Haiwen möchte eines Tages als professioneller Geiger auftreten, während Sushi von einer Karriere als Sängerin träumt. Doch das Schicksal hat andere Pläne für sie, und die Leser wissen bereits zu Beginn, dass sie weder ihre Träume verwirklichen noch als Paar zusammenfinden werden. Dies wird durch eine kluge Erzählentscheidung der Autorin früh enthüllt: Gleich zu Beginn beschreibt sie ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden in Los Angeles – sechzig Jahre später.
Der Roman schildert in einem prägnanten und fließenden Erzählstil die Lebenswege der beiden Hauptfiguren. Feinfühlig beschreibt Karissa Chen die stillen Momente ihrer Kindheit, das vorsichtige Erkunden des anderen Geschlechts und die ersten Herausforderungen, die ihnen in den Weg gelegt werden. Besonders Sushis Eltern stehen einer Verbindung mit Haiwen skeptisch gegenüber, und doch könnte man anfangs meinen, dass ihre Freundschaft die Widerstände überdauern wird.
Doch das Leben hält andere Wendungen bereit: Haiwen gibt seine Karriere als Geiger und auch seine Beziehung zu Sushi auf, um sich dem Militär anzuschließen und seiner Familie zu helfen. Damit gerät sein Leben auf eine völlig andere Bahn, und erst im Alter wagt er einen letzten Versuch, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Doch kann man einst verlorene Träume wiederbeleben? Oder sind sie im Laufe der Jahre nur noch blasse Erinnerungen?
„Die Tage nach dem Pflaumenregen“ wirft grundlegende Fragen über Identität und Anpassung auf. Chen zeichnet das Bild zweier Menschen, deren Charakter nicht festgelegt ist, sondern sich den Umständen beugen muss. Vielleicht ist es ein notwendiger Überlebensmechanismus – nicht nur für Individuen, sondern auch für Nationen. Während Sushi und Haiwen mit den Umwälzungen ihrer Heimat ringen, verändert sich auch China über sechs Jahrzehnte hinweg radikal. Politische und gesellschaftliche Umbrüche sind nicht nur eine Kulisse, sondern nehmen direkten Einfluss auf die Lebenswege der Figuren. Die Autorin zeigt auf, dass persönliche Schicksale stets untrennbar mit historischen Ereignissen verwoben sind.
Sushi und Haiwen verlassen China schließlich und beginnen in den USA ein neues Leben. Sushi übernimmt die Verantwortung für ihre Schwester und nimmt selbst die erniedrigende Arbeit in einem Restaurant auf sich. Doch aus dieser Notlage entwickeln sich unerwartete Wendungen: Ein reicher Gönner nimmt sie zur Frau, und sie wird Mutter. Doch trotz ihrer neuen Familie scheint Sushi nie wahres Glück zu finden. Ähnlich ergeht es Haiwen, der ohne Musik und ohne Sushi ein Dasein fristet, das ihn ebenso wenig erfüllt.
Eine der zentralen Fragen des Romans lautet daher: Hätten sie ihr Glück gefunden, wenn sie auf ihrem ursprünglichen Weg geblieben wären? Oder waren ihre Träume in einem von Krieg und Revolution geprägten Land ohnehin zum Scheitern verurteilt? Karissa Chen wagt keine eindeutige Antwort, sondern überlässt es den Lesern, selbst darüber nachzudenken, wie viel Einfluss ein Einzelner auf sein Schicksal hat.
Für einen Debütroman ist „Die Tage nach dem Pflaumenregen“ ein durchaus gelungenes Werk. Karissa Chen nimmt sich die Zeit, ihre Protagonisten über Jahrzehnte hinweg zu begleiten, ohne dass der Roman dabei überladen oder unausgeglichen wirkt. Trotz des historischen Hintergrunds erhebt das Buch keinen belehrenden Anspruch und konzentriert sich in erster Linie auf die beiden Hauptfiguren. Ihre Erlebnisse stehen zwar exemplarisch für viele chinesische Emigranten, doch bleiben sie in ihrer individuellen Tiefe glaubwürdig und greifbar.
Der Roman folgt einer bewährten Erzählstruktur, wie sie bereits in vielen Werken über das Leben im Exil zu finden ist. Dennoch gelingt es Chen, das Thema auf eine Weise zu behandeln, die berührt und zum Nachdenken anregt. „Die Tage nach dem Pflaumenregen“ ist eine einfühlsame Geschichte über verpasste Chancen, über die Anpassungsfähigkeit des Menschen und über die Frage, ob sich verlorene Träume jemals wiederfinden lassen. Wer sich auf das bewegende Schicksal von Sushi und Haiwen einlässt, wird in diesem Buch einige fesselnde Lesestunden erleben.

War diese Rezension hilfreich?

Die Tage nach dem Pflaumenregen von Karissa Chen gelesen dank Netgalley
Suchi und Haiwen begegnen sich das erste Mal vor der Einschulung in Shanghai. Aus der Freundschaft wird mit der Zeit Liebe, doch das Weltgeschehen trennt sie, als sie eigentlich von Hochzeit träumen. 60 Jahre später begegnen sie sich in Amerika wieder und auch wenn sie beide frei sind, bleibt lange in der Schwebe, ob mehr als Freundschaft möglich ist.
Die Geschichte vernetzt die beiden Zeitebenen und wechselt zwischen dem Zeitstrang der unter der japanischen Besetzung in Shanghai beginnt und dem gelebten Leben in Amerika. Nach und nach werden die Personen und ihre Beziehungen zueinander und zum Weltgeschehen entwickelt.
Ein Roman, der nicht nur eine unterbrochene Liebesgeschichte erzählt, sondern auch viel Geschichtliches aus einer Weltgegend einbindet, die uns nicht so vertraut ist.
Ich mag den Erzählstil, die Personen, auch wenn sie sich nicht immer leicht öffnen und das Buch als Ganzes gern. Sie erzählt die „alte Geschichte“, er die „neue“. Beide Erzählstimmen ergänzen sich gut und die Trennung der Erzählebenen auf die beiden Personen lässt viel recht lange im Dunkeln und erhält eine Ungewissheit, die sonst vom späten Zeitstrang zu früh aufgelöst würde.
#DieTagenachdemPflaumenregen #KarissaChen #NetGalleyDE! #KathrinliebtLesen #Bookstagram #Rezension

War diese Rezension hilfreich?

unglaublich vielschichtiger Roman. Er hat mich sehr berührt und ich habe nichts an dem Roman auszusetzen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und die Thematik war wirklich sehr spannend.

War diese Rezension hilfreich?

Zum Inhalt:
Suchi und Haiwen verlieben sich 1938 in Shanghai. Um seinen Bruder vor der Einberufung zur Armee zu schützen, meldet er sich heimlich zur Armee und hinterlässt Suchi eine Nachricht mit den Worten: Verzeih mir. 60 Jahre später treffen sich die beiden zufällig in Los Angeles wieder, Haiwen sieht es Chance, Suchi will nicht zurück schauen. Bekommt die Liebe von damals eine neue Chance?
Meine Meinung:
Das war ein ganz schöner Wälzer, aber um die Geschichte zu verstehen, musste es natürlich viele Rückblenden geben, damit man die Lebenswege der beiden Protagonisten nachvollziehen kann. Dafür musste man seinen Gehirnschmalz ganz schön zusammen halten. Gerade was die Kriegszeiten angeht ist das Buch auch ganz schön heftig, aber so ist Krieg halt. Suchis Schmerz wird genauso betrachtet wie auch die Schuldgefühle von Haiwen. Was ich bemerkenswert fand, der Schreibstil ist irgendwie angepasst an die jeweiligen Erzählzeiten, das hat man doch eher selten und fand das besonders im Anbetracht dass es Debut der Autorin ist schon enorm.
Fazit:
Berührende Geschichte

War diese Rezension hilfreich?

"Noch Jahre später wird er in seinen Erinnerungen an den Ort wühlen, den er als seine Heimat betrachtet, wird sie übereinanderlegen wie gestapelte Reispapierblätter und versuchen, sich zu erinnern, was wann war, ohne je das ganze Bild zu sehen."

Erinnerung - das ist ein zentrales Element in Karissa Chens Roman "Die Tage nach dem Pflaumenregen". In ihrem recht umfangreichen Buch treffen (mindestens) zwei Welten aufeinander: Das Leben im kriegsgebeutelten Shanghai, das unter japanische Herrschaft zu fallen droht, und der Alltag im modernen Amerika. Haiwen und Suchi (ob man ihre Namen so oder anders schreibt - im Roman finden sich mehrere Schreibweisen - hängt immer vom regionalen Kontext ab) lernen sich in Shanghai als Kinder kennen. Mit sieben werden sie gemeinsam eingeschult und Suchi ist fasziniert vom Geigenspiel des Jungen. Westliche Instrumente sind im asiatischen Raum noch selten, Suchis Elternhaus konservativ eingestellt. Dennoch verlieben sich beide ineinander. Doch dann meldet sich Haiwen freiwillig für den Armeedienst, um seinen Bruder zu schützen. Beiden ist klar, dass sie sich wohl nie wiedersehen werden. Aber aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz treffen sie als Renter in Amerika wieder aufeinander. Beide sind Teil der Diaspora, die gleichzeitig versucht, an den eigenen Werten festzuhalten, aber die Kinder "amerikanisch zu erziehen". Beide haben eine Ehe bzw. eine langjährige Beziehung hinter sich, haben ein Leben gelebt, aus dem der andere plötzlich verschwunden ist.

Tatsächlich bahnt Chen eine einfühlsame Liebesgeschichte zweier Menschen in der letzten Hälfte ihres Lebens an. Dabei schreibt sie so mitreisend, emotionsvoll und mit liebevollem Blick, dass die Liebe der beiden älteren Menschen den typischen Romanzen in keiner Weise nachsteht. Es wäre aber zu kurz gedacht, "Die Tage nach dem Pflaumenregen" als bloßen Liebesroman abzutun. Der triviale Beigeschmack würde Chens Roman nicht gerecht werden. Einerseits habe ich durch die Lektüre eine ganze Menge über die chinesische Geschichte, die unterschiedlichen Regionen und die damit verbundenen Wertvorstellungen gelernt. Auch auf den Zweiten Weltkrieg eröffnet die Handlung eine ganz neue Perspektive. Das besondere Element des Roman ist allerdings die Suche nach Heimat und die Frage nach Identität(en). Die Autorin reißt das Thema in ihrem Vorwort bereits an. Eindrucksvoll wird der riesige Unterschied zwischen Haiwens und Suchis Alltag damals und heute durch die geschickte Kapitelgestaltung. Beide Zeitschienen wechseln sich ab, sodass harte Schnitte vom Behelfsklassenzimmer in Shanghai in den amerikanischen Seniorenklub führen. Einen ähnlichen "Clash" müssen die Figuren in ihrem Leben ständig erfahren haben. Ebenfalls gelungen: Die Figuren treffen immer wieder auf Freunde, die von ihrer Jugend, den Kriegserfahrungen oder dem Umgang mit dem Einfinden in eine völlig andere Gesellschaft beschreiben.

"Die Tage nach dem Pflaumenregen" wird zuerecht als große Erzählung beschrieben, die den Leser oft herausfordert mit Vieldeutigkeit umzugehen. Das ist nicht immer leicht, bietet aber einen vielschichtigen und interessanten Roman.

War diese Rezension hilfreich?

Dieser Roman hat mich sehr berührt, denn es zeigt die chinesische Geschichte anhand von Shanghai und anderen Orten mit seiner ganzen Härte – von 1937 bis heute. Dabei ist alles so lebendig beschrieben, dass man die Gerüche in den Straßen Shanghais in der Nase hat, die Grausamkeit des Krieges mitdurchleidet und die Liebe zu Kindern und Familie mitfühlt. Eine sehr besondere Geschichte!

War diese Rezension hilfreich?

Bei diesem Buch gefällt mir das Cover besonders gut und es passt auch sehr gut zur Geschichte. Der Blick der jungen Frau sagt so viel aus.
In diesem Roman "Die Tage nach dem Pflaumenregen" erzählt die Autorin Karissa Chen die bewegende Geschichte von Suchi und Haiwen. Schon als Kinder (1938) fühlen sie sich zueinander hingezogen. Sie verlieben sich ineinander, aber das Schicksal hat es nicht so gut mit ihnen gemeint. Um im Zweiten Weltkrieg für sein Vaterland zu kämpfen, meldet sich Haiwen heimlich zur Armee. Er hat Suchi nur einen Zettel hinterlassen.

Dann sechzig Jahre später treffen sich die beiden zufällig in Los Angeles. Während Haiwen an eine neue Chance glaubt, möcht Suchi nicht an die Vergangenheit anknüpfen.
Mir haben die Verknüpfungen Vergangenheit und Gegenwart sehr gut gefallen. Die Erzählweise ist sehr lebendig und berührend. Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen und empfehle diesen Debütroman sehr gerne weiter.

War diese Rezension hilfreich?

Der Roman von Larissa Chen "Die Tage nach dem Pflaumenregen" ist sehr bewegend, über Liebe, Verlust und die Auswirkungen historischer Ereignisse auf individuelle Schicksale. Die Autorin integriert eindrucksvoll die Schicksale der Einwohner Shanghais während der japanischen Besatzung und des chinesischen Bürgerkriegs. Und die Auswirkungen auf die Gegenwart.

War diese Rezension hilfreich?

Es ist eine Liebesgeschichte, die 1938 beginnt, als die 7-jährige Haiwen Wang Suchi Zhang trifft. Ihre Leben scheinen füreinander bestimmt zu sein. Doch das Leben in China ist nicht stabil. In Shanghai, wo sie beide als Kinder lebten, gibt es ständige Veränderungen. Es gibt Kriege, wechselnde Allianzen, Umzüge und die Frage, wer China im Laufe von sechs Jahrzehnten besetzt hält. Die Gewissheit, die beide in ihrer Jugend und Unschuld hatten, schwindet dahin. Es ist eine so schöne Geschichte mit reichen und komplexen Charakteren. Ich habe es geliebt, über beide Familien zu lesen und die Veränderungen zu sehen, die im Hintergrund ihres Heimatlandes stattfinden. Kann man jemals wirklich nach Hause zurückkehren, indem man einfach nur seinen Fuß auf den Boden der Gegend setzt, in der man aufgewachsen ist, wenn sich dieser Ort so dramatisch verändert hat? Oder gehört mehr dazu, die Heimat zu finden? Kann man wirklich über all das nachdenken, wenn man nur versucht zu überleben? All diese Fragen werden in dem Buch sehr anschaulich behandelt.

Der Hintergrund des Lebens in China und seine Schwankungen sind so ein Teil der Geschichte, und das war ausgezeichnet. Ich habe so viel über die Geschichte gelernt, die ich gar nicht kannte. Ich liebe epische Geschichten, die sowohl wunderbare Charaktere als auch die Vorfahren und das Bewusstsein für einen Ort in sich vereinen.

War diese Rezension hilfreich?

Ein zarter Roman vor dem Hintergrund des Japanisch-Chinesischen Krieges, der 1945 endete.

Die Beziehung zwischen Suchi und Haiwen beginnt als unschuldige Freundschaft. Haiwen, der nur seine Musik und das Geigenspiel im Kopf hat, nimmt kaum etwas anderes wahr – bis Suchi sich seiner annimmt. Langsam entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Liebe, doch diese findet ein abruptes und viel zu frühes Ende, als Haiwen sich als Soldat einziehen lässt.

Danach trennen sich ihre Wege. Jeder lebt ein Leben, das nicht aus freier Wahl entstanden ist, sondern durch die Umstände bestimmt wurde. Über die Jahrzehnte begegnen sie sich immer wieder, doch es scheint nie der richtige Zeitpunkt zu sein. Während der Geschichte verfolgt man die charakterliche Entwicklung beider Figuren, wobei die Erzählweise zwischen ihren Perspektiven wechselt.

Es ist eine fein gezeichnete Generationengeschichte, die zwar Liebe als zentrales Motiv hat, aber kein klassischer Liebesroman ist. Vielmehr stehen die historischen Hintergründe und die Frage im Vordergrund, wie Krieg, Verlust und unerfüllte Träume einen Menschen prägen und verändern können. Besonders spannend fand ich die subtile Charakterstudie: Wie entwickeln sich Menschen über Jahrzehnte hinweg? Wie sehr bestimmen äußere Umstände – hier der Krieg – wer wir werden?

In dem Buch werden keine explizierten Szenen bezüglich der Brutalität des Krieges dargestellt; es wird nur angedeutet.

Das Geschichte hat mich berührt, auch wenn ich einige Handlungen, besonders gegen Ende, nicht ganz nachvollziehen konnte. Dennoch bleibt mir vor allem die feinsinnige Beobachtung der Veränderungen im Gedächtnis – die stille, aber kraftvolle Art, mit der dieser Roman zeigt, wie das Leben uns formt und wie komplex zwischenmenschliche Beziehungen sind.

Und wie Liebe, egal wie zart sie ist, selbst nach Jahrzehnten nicht vergeht.

Eine Leseempfehlung!



Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an NetGalley & Gutkind Verlag

War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: