Die zerbrechliche Zeit

Ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2024 und dem Premio Strega Giovani 2024

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Erscheinungstermin 17.10.2024 | Archivierungsdatum 08.11.2024

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Zum Inhalt

Als Amanda in das Dorf in den Abruzzen zurückkehrt, genügt ein Blick ihrer Mutter, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. In den ersten Tagen in Mailand hatte ihre Tochter die Lichter der Stadt in den Augen, doch jetzt scheint sie nur noch verschwinden zu wollen. Mit Schrecken blickt Lucia auf das Schweigen ihrer Tochter und erinnert sich an jene Nacht vor dreißig Jahren, in der nur ein Zufall sie vor dem Schlimmsten bewahrt hat. Unter dem Wolfszahn, auf dem Land, das ihrer Familie gehört und für das sich jetzt ein Immobilienspekulant interessiert, stehen noch die Überreste des Campingplatzes, an dem sich vor vielen Jahren das Schreckliche ereignet hat. Alle waren an diesem Abend hier versammelt. Die Hirten, die Besitzer des Campingplatzes, die Jäger, die Carabinieri, die Alten und die Jungen, das ganze Dorf. Alle außer den Mädchen, die schon nicht mehr existierten. Mit ihrer rauen, lebendigen und poetischen Sprache, die uns das Gewicht eines abweisenden Blicks und den Klang einer unbeantworteten Frage spüren lässt, erkundet Donatella Di Pietrantonio in diesem Roman eine existenzielle Spannung zwischen den Generationen und Geschlechtern und stellt uns vor die Frage, ob grade unsere Wunden, unsere Verletzungen, unsere Narben nicht unser bedeutsamstes Erbe sind.

Als Amanda in das Dorf in den Abruzzen zurückkehrt, genügt ein Blick ihrer Mutter, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. In den ersten Tagen in Mailand hatte ihre Tochter die Lichter der Stadt in...


Eine Anmerkung des Verlags

Ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2024 und dem Premio Strega Giovani 2024

Ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2024 und dem Premio Strega Giovani 2024


Vorab-Besprechungen

Bitte für Besprechung die Sperrfrist 17.10.2024 beachten.

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Marketing-Plan

  • Veranstaltungen im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2024
  • Lesereise im November in Planung
  • Veranstaltungen im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2024
  • Lesereise im November in Planung

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783956146213
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 224

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Für diesen Roman, wurde die Autorin mit dem renomierten Premio Strega (und parallel dazu dem Premio Strega Giovani) ausgezeichnet. Ein anrührendes, erschütterndes Buch, das von seiner klaren und nüchternen Sprache lebt, hinter der sich Feingefühl, Verständnis und Menschlichkeit verbirgt.
Die Physiotherapeutin Lucia - eine vom Ehemann getrennte Mitfünfzigerin mit enger Bindung an die bäuerliche Herkunft der Familie und ihre Heimat im gebirgigen Hinterland der Abruzzen in Mittelitalien - sieht sich mit ihrem "Versagen" als Mutter konfrontiert. Die einzige Tochter Amanda war voller Vorfreude zum Studium nach Mailand aufgebrochen, dann aber enttäuscht und gebrochen zurückgekehrt. Amanda verkriecht sich, verweigert jedes Gespräch; Lucia fühlt sich hilflos. Hilflos fühlt sie sich auch gegenüber den Wünschen und Forderungen der Familie: Ihr Vater möchte ihr ein Terrain am Berg "Wolfszahn" vermachen, auf dem sich die Überreste eines Campingplatzes befinden, den er zusammen mit einem Freund betrieben hatte. Die Tochter dieses Freundes, Doralice, und Lucia selbst waren als junge Mädchen eng befreundet gewesen.
Doch einst hatte sich an diesem "Wolfszahn" eine schreckliche Tragödie ereignet - ein Gewaltverbrechen, das die gesamte Gegend erschüttert und das Leben von Lucia und ihrer Freundin Doralice für immer verändert hatte. Amandas seltsamer Rückzug und das Interesse von Immobilienspekulanten am Grundstück beim "Wolfszahn" lassen in Lucia alte Ängst und tief verborgene Erinnerungen aufbrechen...

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Ganz tolles Buch! Eine Frau musste in den 1990er Jahren mit ansehen, wie ihre beste Freundin nur knapp einer Vergewaltigung und Mord entkommen konnte, und 30 Jahre später erkennt sie dasselbe Verhalten nach dem Erlebnis ihrer besten Freundin in ihrer Tochter wieder, die nach einem Studienbeginn im Lockdown zurückkommt und nicht mehr mit ihrer Mutter spricht.
Es geht um Feminismus in Italien, Generationenkonflikte und familiäre Beziehungen.
Ich habe es fast in einem durchgelesen und würde es jederzeit weiterempfehlen!

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Neuer Lieblingsroman! Die Erzählerin Lucia ist Mutter einer Tochter, die zum Studium aufbricht, und Freundin von Doralice, die in ihrer gemeinsamen Jugend mit knapper Not einem Gewaltverbrechen enting, bei dem zwei junge Frauen ermordet wurden. Der Roman beleuchtet vor allem, wie es weiterging nach der Tat: Vereinsamung, Sprachlosigkeit, unheilbarer Schmerz prägt das Leben der Familien und Freunde. Zusammengeführt werden die beiden Erzählstränge sowohl durch einen Überfall auf die Tochter, dessen Verarbeitung diese ohne Lucias Einmischung bewältigen will, also auch durch die Aufarbeitung des Gewaltverbrechens, weil ein Investor das Gelände, in dessen Nähe die Morde geschehen sind, kaufen und touristisch nutzen will. Mir hat sehr gut gefallen, wie dicht die Beziehungen zwischen den Menschen beschrieben werden, wie die Macht des Zufalls unerbittlich zuschlägt und wie alle damit unterschiedlich umgehen. Und - kaum zu glauben bei so viel Dramatik - der Autorin gelingt ein versöhnlicher Schluss!

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Eine Familie in den Abruzzen

Die italienische Schriftstellerin Donatella Di Pietrantoniodie Zeit, die Gegend und ihre Bewohner in Worte zu bringen.
Ihr Roman, Die zerbrechliche Zeit, zeigt eine schwierige Mutter Tochter Beziehung und gleichzeitig die Mutter für ihren Vater -dasein zu lassen.

Lucia glaubt, das sie keine gute Mutter ist. Ihre Ehe scheitert und ihre Tochter Amanda zieht nach Mailand zum Studium.
Eines Tages kommt sie zurück, redet mit luia nicht.
Gleichzeitig kümmert sich Lucia um ihren Vater. Der überschreibt ihr den Campingplatz, den er mit einem Freund betrieben hat. Jetzt ist es allerdings eine gefährliche Ruine. In Lucias Jugend gab es da eine Tragödie.

Die Probleme werden von der Autorin gekonnt beschrieben.
Der Roman war mir fast zu schnell am Ende.
Es ist ein fesselndes Werk.

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Seit jener Tragödie vor vielen Jahren hat sich ein Schatten um das Land unterhalb des Dente del Lupo, dem Wolfzahn, gelegt. Eine markante Bergformation in den Abruzzen. Das Land ist alt, archaisch, gehört der Familie von Amanda. Ein Campingplatz sollte damals einen Aufschwung bringen, ein wenig Geld in die leeren Kassen der Besitzer und Pächter spülen. Sogar ein Pool wurde gebaut, ausgehoben und dem Land abgerungen, ein Loch gegen einen Berg von Schulden getauscht.
Das restliche Land wird für die Schafszucht genutzt.
Amanda geht nach Mailand, studieren. Ein Zimmer in einer WG, eingepfercht. Ihre Mutter unterstützt sie so gut es geht, hilft beim Umzug. Doch lange haltet es Amanda nicht aus. Die Pandemie macht das Studium vorerst in der Stadt nicht weiter möglich. Das gehe auch von den eigenen vier Wänden aus. Sie kehrt Hals über Kopf zurück zu ihrer Mutter Lucia, nicht nur wegen des Lock-Downs. Amanda hat sich verändert. Ist wortkarg, lichtscheu. Verkriecht sich in ihrem Zimmer, geht kaum raus, ist nicht wieder zu erkennen.
Der geplante Kauf des Landes durch Immobilienspekulanten lockt Amanda heraus. Sie tritt auf die Barrikaden, organisiert sich mit Demonstranten, damit das Land, das mittlerweile ihrer Mutter gehört, nicht veräußert wird.
All das und vieles mehr erzählt uns Lucia, die Ich-Erzählerin. Besonnen, ruhig berichtet sie von ihrem Leben, blickt dreißig Jahre zurück. Das Verbrechen von damals wird langsam sichtbar, taucht aus den Nebeln der Erinnerungen auf und dringt zu uns vor in all seiner Wucht. Was wäre wenn … was wäre, hätte Lucia damals ihre Freundin gebeten, mit ans Meer zu fahren … was wäre dann passiert, oder nicht passiert. Lebenslang aufkeimende Schuldgefühle plagen sie, obwohl sie ganz genau weiß, dass sich nichts dafür kann. Dass es einfache Entscheidungen waren, wie sie das Leben jeden Tag gebärt und verlangt.
Und das Land bleibt das Land, der Dente del Lupo die Heimat der alteingesessenen Bevölkerung. Und die Geschehnisse sollten am besten vergraben werden …

Mit großem Einfühlungsvermögen beschreibt die Autorin das Leben in jenem Landstrich. In der Ferne sieht man das Meer glitzern, vielleicht auch die große Stadt Pescara, auf der anderen Seite türmen sich die Berge empor. Dazwischen findet das Leben statt in einer dörflich geprägten, von Männern dominerten Gesellschaft.

S.45: „Er hatte einen Sohn gewollt, und dann wurde ich geboren … Viel später erwartete er einen Enkel, einen Buben, den er auf den Traktor setzen konnte ... Zweimal wurde mein Vater schwer enttäuscht.“

Wie auch in ihren anderen Romanen Arminuta und Borgosud (beide sehr empfehlenswerte Bücher) erzählt uns auch hier Donatella di Pietrantonio über das Schicksal von Frauen. Mutter und Tochter, einander fremd und dennoch vereint, beide im Versuch, das jeweilig Beste aus sich zu machen, gegen die Ströme der Zeit anzukämpfen, für ein Leben gegen Unterdrückung, Armut. Und vor allem für eine selbstbestimmte Existenz. Doch der misogyne Alltag streckt auch hier seine Tentakel aus, auch wenn es nicht immer ganz so offensichtlich erscheint.
Vielschichtig kommt der Inhalt daher, zeichnet uns ein klares Bild des Lebens in dieser Gegend der Abruzzen. Figuren und Landschaft werden plastisch, die Sorgen und Nöte projizieren sich auf die Leinwand unserer Imagination. Ganz große Leseempfehlung für diesen wunderbaren Roman. Ein weiteres Meisterwerk aus der Feder der Autorin, ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2024 (ein jährlich vergebener Literaturpreis, den seit 1947 nur 11 Frauen gewonnen haben).
Zitat der Autorin am Klappentext: „Ich verspreche, dass ich mich in Wort und Schrift für die Rechte einsetzen werde, für die meine Generation von Frauen so hart gekämpft hat und die heute anscheinend nicht mehr selbstverständlich sind.“

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Die Beziehung zwischen Amanda und ihrer Mutter Lucia steht im Mittelpunkt. Amanda kehrt nach einem traumatischen Erlebnis in Mailand in ihr Heimatdorf zurück. Lucia erkennt sofort, dass etwas mit ihrer Tochter nicht stimmt, kann aber nicht angemessen darauf reagieren.
Amandas Rückkehr weckt bei Lucia Erinnerungen an ein schreckliches Ereignis, das sich vor 30 Jahren zugetragen hat.
Im Mittelpunkt des Romans steht ein Verbrechen, das sich vor vielen Jahren ausgehend von einem Campingplatz am Fuss des "Wolfszahns" ereignet hat. Zwei Mädchen wurden ermordet, eine dritte, Doralice, konnte entkommen.
Dieses Ereignis hat tiefe Spuren in der Dorfgemeinschaft hinterlassen und beeinflusst das Leben der Protagonistinnen noch heute.

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Gut nacherfahrbar werden die Enge der Provinz eines Dorfes im südlichen Mittelitalien, die vehärteten Strukturen und die enge, die vor allem die Frauen von Generation zu Generation zu spüren bekommen. Basierend auf einer wahren Geschchte ein spannender, gut lesbarer Roman.

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