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Lieferdienst
Roman
von Tom Hillenbrand
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Erscheinungstermin 15.08.2024 | Archivierungsdatum 06.04.2025
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Zum Inhalt
Lieferdienste bringen dir alles, was du willst – und das binnen Minuten. Doch ein Geschäft machen nur Zusteller, die besonders schnell und besonders skrupellos sind. Tom Hillenbrands brillanter neuer Thriller erzählt von einer Welt, in der Kuriere bis an die Zähne bewaffnet sind – und Lieferdienste mehr Macht haben, als wir uns vorstellen können.
Neu-Berlin, irgendwann in der Zukunft: Arkadis Arbeitgeber Rio ist darauf spezialisiert, Bestellungen per 3D-Drucker herzustellen und unverzüglich auszuliefern. Der Druck ist enorm: Sobald etwas geordert wird, egal ob Spielekonsole oder Zahnpasta, beginnt ein gnadenloser Wettlauf aller Lieferdienste um die schnellste Zustellung.
Die Fußsoldaten dieses brutalen Wettbewerbs sind sogenannte Bringer. Auf Hoverboards sausen Arkadi und andere Kuriere durch die Stadt und versuchen, die Konkurrenz mit allen Mitteln auszustechen.
Eines Tages bittet ihn ein Kollege, einen Auftrag für ihn zu übernehmen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege stirbt. Der junge Kurier gerät in einen Strudel von Ereignissen, aus dem er sich kaum mehr befreien kann: Arkadi soll seltsame Sonderaufträge ausführen und seine Chefetage interessiert sich plötzlich sehr für ihn. Kann er die mysteriösen Lieferungen zustellen, bevor ihn die Marketing-Drohnen der Konkurrenz aus der Luft holen?
Lieferdienste bringen dir alles, was du willst – und das binnen Minuten. Doch ein Geschäft machen nur Zusteller, die besonders schnell und besonders skrupellos sind. Tom Hillenbrands brillanter neuer...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462006216 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 192 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein Thriller rasant wie die Lieferanten auf ihren Hoverboards. Tom Hillenbrands neuestes Werk ist aber nicht nur ein Thriller, jedenfalls regt er mit seinen Zukunftsvisionen zum Nachdenken an.
Schnell. Schneller. Am Schnellsten.
Tom Hillenbrand aka Tom König stalke ich seit „Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus“. Seine Xavier-Kieffer-Krimis und die Thriller aus der Welt der Hologrammatica habe ich geliebt und auch „Lieferdienst“ überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Neu-Berlin, irgendwann in der Zukunft: Der Liefergigant aus Seattle war gestern. Heute werden Artikel per 3D-Drucker, den Makern, hergestellt und von sogenannten Bringern auf Hoverboards sofort zugestellt. Nur der schnellste gewinnt. Wer zu spät kommt, dessen Paket geht automatisch zurück.
Arkadi ist Boxrunner, ein Level 4-Bringer, bei Rio, einem der größten Lieferdienste. Er findet heraus, dass Retouren nicht recycelt werden, sondern unterirdisch entsorgt.
Eines Tages bittet ihn Grand Expeditor Airbox, ein Level 8-Bringer, eine Legende, einen Auftrag für ihn zu übernehmen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege stirbt. Eine rasante Katz- und Mausjagd beginnt…
„Lieferdienst“ ist Sci-Fi, die ein bisschen an Star Trek erinnert, voller beeindruckender Wendungen und spannender Entwicklungen. Eine sprachlich kreativ und gut durchdachte Geschichte. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Bekannte Bestandteile sorgen dafür, dass die Welt in „Lieferdienst“ bei allen technischen Erfindungen vertraut erscheint. Und so ist es nur folgerichtig, dass Lieferdienste bald Geschichte sein werden. Denn es muss schneller gehen…
Fazit: Kreative, intelligente und spannende Science-Fiction!
Tom Hillenbrand hat einen rasanten Thriller über die Lieferdienst-Dystopie geschrieben. Das Worldbilding war wieder einmal erste Klasse, leider wirkte die Handlung etwas gehetzt. Ein Buch, das von ein paar Seiten mehr profitiert hätte.
Eigentlich mag ich die Bücher von Tom Hillenbrand gerne, vor Allem die Kriminalromane um Xavier Kieffer. Aber auch "Hologrammatica" u.ä. Aber der neue Krimi strengt mich unheimlich an. Diese ganzen neuen Begrifflichkeiten geben mir das Gefühl, dass ich nur die Hälfte verstehe. Schade, aber leider nicht mein Lieblingsbuch von Tom Hillenbrand.
Ein ziemlich außergewöhnlicher Roman bei dem ich anfangs Probleme hatte, mich in die Geschichte einzufinden. Das hat sich aber ziemlich schnell gegeben und Arkadi als Hauptcharakter gefällt mir wirklich sehr gut. Erschreckend wenn man sich vorstellt, das irgendwann Pakete per Drohne und Hooverboard ausgeliefert werden könnten. Die Geschichte ist spannend und zwar von der ersten bis zur letzten Seite. Es gibt keine Längen oder unnötigen Beschreibungen. Der Roman ist durchaus auch gesellschaftskritisch und regt den Leser zum Nachdenken über unsere Bestellgewohnheiten an.
Das Ende hat mich ein verwirrt weil es so abrupt kam, ist aber durchaus schlüssig.
Von Tom Hillenbrand kennen wir schon einige Zukunftsvisionen und auch bei seinem „Lieferdienst“ ist das Thema höchst präsent. Hauptperson in der Geschichte ist der Lieferant Arkadi, der wie andere Kuriere auf einem Hoverboard durch Neu-Berlin düst und Bestellungen ausliefert. Eher zufällig stößt er während einer seiner Touren auf einige ungewöhnliche Dinge, die irgendwie mit getarnten Retouren zusammenhängen könnten. Neugierig wie er ist, beginnt er nachzuforschen und deckt dabei mehr auf, als ihm lieb ist.
Die Handlung des Kurzromans braucht ein wenig, um in Schwung zu kommen. Zuvor geht es zu sehr um das Leben und Leiden eines Lieferdienstfahrers. Hillenbrand präsentiert hier – wie üblich – ein authentisches Zukunftsszenario, allerdings mit haufenweisen Anglizismen und neuen Begriffserfindungen, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber vielleicht muss das ja so sein. Dazu gibt es einige angenehme bissige Anspielungen und Kommentare auf die heutige Zeit. Das passt auf jeden Fall. So spannend wie „Hologrammatica“ oder „Drohnenland“ ist die neue Geschichte zwar nicht, aber durchaus interessant.
In Tom Hillenbrands futuristischer Welt ist das alte Berlin Geschichte. In New-Berlin leben die Menschen abgeschottet in riesigen Skyscrapern, arbeiten im Homeoffice und kaufen fast nur noch online. Die Bringer müssen sich einem wahnsinnigen Konkurrenzkampf stellen, um die gewünschten Artikel schnellstmöglich auszuliefern. Es sind also einige sehr aktuelle Themen, die Hillenbrand da anspricht: der neue Turbo-Kapitalismus mit smarten neuen Vertriebskanälen, aber schamloser Ausbeutung der Ausführenden, der Bestellwahn Konsum-verliebter Kunden und die Ressourcen-Verschwendung ungezählter gedankenloser Retouren. Im Mittelpunkt steht der Ich-Erzähler Arkadi, der alles für den Job gibt, aber langsam erkennen muss, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Mit 190 Seiten etwas kurz geraten, ist “Lieferdienst” dennoch ein faszinierender Blick in eine besorgniserregende, manchmal erschreckend nahe Zukunft.
Sci-Fi vom Feinsten
Der Kampf um den Titel „Mr. Delivery“ ist hart, trickreich, nicht immer fair. Wenn der 3D-Drucker sein Produkt ausspuckt, muss es sofort zum Kunden. Boxrunner Arkadi weiß das, je schneller, desto besser, auch desto besser bezahlt. Sein Arbeitgeber hat alles straff durchorganisiert. Ist die Konkurrenz schneller, ist der Auftrag futsch. Das Produkt vergeblich produziert. Eventuell 12 Mal. Ständiger Druck, ständiger Stress. Dann ein Spezialauftrag. Gefährlich.
Eine schöne Idee: Emojis zeigen die Kommunikation zwischen Arkadi und seinem Auftraggeber. Noch schöner: Orte bekommen Namen aktueller C- Prominenz oder werden Berliner Plätzen angepasst. Glööckler- Allee!
Tom Hillenbrand hat mit ausufernder und kreativer Fantasie eine Zukunftswelt erschaffen. Manches klingt toll, faszinierend, das Meiste aber hört sich gruselig an. Werden alle Menschen bei skrupellosen Machtkämpfen mitspielen? Unterhaltsam, originell, spannend und erschreckend!
Wir befinden uns hier aber im Berlin der Zukunft und es herrscht ein großer Konkurrenzkampf der führenden Anbieter von Lieferdiensten. Jeder will der Erste sein und alles muss am besten sofort geschehen. Es herrscht ein großer Kampf um die neuesten Technologien und da wird auch vor Menschenleben nicht halt gemacht. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und da das Buch sehr kurz ist, kommt man schnell durch. Das hatte zum Nachteil, dass es vorbei war, nachdem es grade angefangen hat und ich in die Geschichte gefunden habe. Ich hätte mir da etwas mehr Tiefe gewünscht.
Ein überraschend kurzes Buch, dass sich fast mehr wie eine Novelle anfühlt. In einer nicht genauer definierten Zukunft scheint alle Macht in den Händen der großen Lieferdienste zu liegen, die bis an die Zähne bewaffnet ihren Kampf um den Kunden führen.
Mehr Gesellschaftssatire als Thriller, als solche aber ein großes Vergnügen. Liebenswerte Charaktere, mit einer nicht zu hellen Hauptfigur, pfiffige Ideen, doch scheinen sich auf den letzten drei Seiten die Ereignisse zu überschlagen und einige Fragen bleiben offen. Ob es eine Fortsetzung geben soll?
Tolle Science Fiction Stimmung! Zu Beginn musste ich mich an die vielen englischen Begriffe gewöhnen und stellenweise habe ich den Schreibstil als ›distanziert‹ empfunden, doch die Thematik war sehr spannend.
Der Klappentext ist sehr ansprechend und weckte meine Neugier - ein Plot, der wunderbar in unsere Zeit passt. Etwas düster-apokalyptisch, hält leider insgesamt nicht ganz, was ich erwartet hätte. Die Motive der "Bösewichte" bleiben im Dunklen, der Protagonist bleibt blass und die Geschichte war vorbei, ehe ich richtig hineingefunden hatte. Gut erzählt, der Autor versteht sein Handwerk, aber nicht wirklich überzeugend.
Wie gewohnt bietet Tom Hillenbrand ein interessantes Setting eines möglichen Zukunftsszenarios, in dessen Zentrum verschiedene titelgebende Lieferdienste stehen, deren Angestellte zwischen religiöser Verehrung und militärischem Gehorsam für ihre Arbeit und die Gründer der Lieferdienste zu schwanken scheinen.
„Lieferdienst“ ist durchaus spannend und temporeich erzählt, fällt aber im Vergleich zu den übrigen Zukunftsszenarien des Autors – aus der „Hologrammatica“-Reihe und „Drohnenland“ – ab. Das beginnt bei der an der Oberfläche bleibenden Charakterentwicklung und geht bis zu den für den Umfang des Romans schon fast inflationär gebrauchten Wortschöpfungen. Diese sind der Branche, in der die Geschichte spielt, geschuldet, dennoch ist der verwendete Sprachstil eine seltsame Melange aus aktueller Jugendsprache und eben den vielen nicht näher erläuterten Fachbegriffen, was eher störend als locker wirkt.
Das Ende und die Entscheidungen, die Protagonist Arkadi trifft, sind schwer nachvollziehbar, alles in allem wirkt die Geschichte nicht so sorgfältig durchdacht und konstruiert wie die genannten anderen Romane des Autors.
Sci-Fi-Action-Dystopie mit witzigen Einfällen. Spielt in Neu-Berlin im Milieu der Lieferdienste, die sich untereinander bekriegen und von der neuen Technologie der dezentrale 3-D-Drucker bedroht werden. Coole Jungs, die Sprüche kopfen, das Mastermind am Ende ist dann weiblich. Originelle Ideen, allerdings auch platte Klischees.
Wie wäre es, wenn das Lieferversprechen an uns Konsumenten ins Extreme überführt wird? Wenn ein Artikel nicht erst in 24 geliefert wird, sondern innerhalb von 10 Minuten? Das ist die Welt, die Tom Hillenbrand dem Leser präsentiert. Produkte werden in 3D-Druckern auf atomarer Basis gedruckt (weshalb auch jeder Artikel in dem Drucker erstellt werden kann) und die »Bringer« düsen auf Hoverboards mit wahnwitzigen Geschwindigkeiten und liefern das soeben Ausgedruckte.
Die Handlung ist irgendwann in der Zukunft verortet, wo das heutige Berlin ein wenig gelitten hat und die Menschen sich in Neu-Berlin übereinander stapeln. Dort schauen wir einem der Bringer über die Schultern, der zufällig ein Paket überbringen muss, das gegen diverse Lieferregeln verstößt. Und damit gerät dieser Bringer in die Bredouille und in ein Netz undurchsichtiger Machenschaften der Konzerne.
Wer eine Verdenglischung der deutschen Sprache abgeneigt ist, sollte Abstand von diesem Buch nehmen. Tom Hillenbrand packt sehr viele bekannte und erfundene Begriffe in diesen Roman, so dass so mancher Absatz sehr denglisch klingt. Was natürlich gewollt ist und dazu beiträgt, dass dieser Roman genau diese Atmosphäre schafft, die schon ins Absurde hereinreicht, aber so durchaus vorstellbar ist.
Fazit
Dieser dezent dystopische Zukunfts-Thriller liest sich sehr kurzweilig und kann nicht nur mit einer rasanten Handlung punkten, sondern auch mit einem überraschenden Finale. Natürlich prangert der Autor das heutige Konsumverhalten an. Und natürlich sind einige Parallelen zu bekannten Online-Shops sichtbar. Und vielleicht motiviert es den ein oder anderen Leser, mal darüber nachzudenken, weshalb es so schlimm ist, auf ein Paket drei oder vier Tage zu warten.
Großartig! Da steht "Roman" auf dem Cover. Aber es ist ebenfalls ein Science fiction, Krimi, Action-Titel. Darüber hinaus sehr humorvoll, ideen- und temporeich. Ich habe sehr mitgefiebert mit dem Bringer-Held und bin einfach begeistert. Definitiv eine Herbstempfehlung.
Wie, das soll jetzt alles gewesen sein? Das war meine erste Reaktion, nachdem ich Tom Hillenbrands aktuellen Roman „Lieferdienst“ beendet hatte. Zugegeben, mir hätte auffallen können, dass „Lieferdienst“ mit nur 192 Seiten erheblich kürzer ausfällt als Hologrammatica, Qube, Montecrypto oder auch ‚Die Erfindung des Lächelns“, die mir mit ihrer Komplexität und spannenden Entwicklungen ausgesprochen gut gefallen haben.
‚Lieferdienst‘ spielt in einer unbestimmten Zukunft in Neu-Berlin, nachdem die Stadt, die wir heute kennen in einem Krieg zerstört wurde, und nimmt die ausufernde Entwicklung der online-Lieferdienste aufs Korn. Produkte werden nicht mehr in Fabriken produziert, sondern in riesigen 3-D-Druckern nach Bestellung hergestellt, oft von konkurrierenden Lieferdiensten zeitgleich. Wer am schnellsten ausliefert, macht das Geschäft, was übrigbleibt wird vernichtet. Held der Geschichte ist Arkadi, Angestellter bei einem der größten Versandunternehmen, der auf seinem Hoverboard durch die Stadt düst und bei einem Auftrag Zeuge wird, wie ein Kollege ermordet wird. Weitere Sonderaufträge und Befragungen aus der Chefetage bringen Arkadi in brisante Situationen aber auch ins Grübeln, ob da noch alles mit rechten Dingen zugeht.
Passend zum Thema ist die Geschichte temporeich erzählt, auf der Strecke bleiben dabei jedoch detaillierte Beschreibungen und eine Entwicklung der Charaktere. Die Hauptfigur Arkadi bleibt dabei ebenso blass und oberflächlich wie das ganze Szenario. Insbesondere zu Beginn wird der Leser mit fachspezifischen Begriffen gerade zu bombardiert, deren Bedeutung man sich zwar im Verlauf zusammenreimen kann, den Lesefluss aber zunächst holprig gestalten. Kaum hat man sich richtig eingelesen und Gefallen an dem spannenden Verlauf gefunden, ist auch schon das Ende erreicht, das einen wie Arkadi abrupt aus der Luft fallen lässt.
Die Idee hinter diesem Bändchen ist interessant, die Ausführung ist Tom Hillenbrand in seinen anderen Romanen deutlich besser gelungen. Selbst die 14,99 Euro für das ebook halte ich in diesem Fall für deutlich überteuert.
Das Buch ist ein toller Science Fiction Roman mit einem ganz besonderen Zukunfts-Szenario, das man sich so gar nicht vorstellen kann und vielleicht auch will. Gerade deshalb finde ich das Buch aber extrem spannend und aufregend mit Figuren, die eine besondere Entwicklung durchmachen und die man auch gern auf ihrem Weg begleitet. Mir gefällt auch das Cover sehr gut. Der Schreibstil ist detailreich und flüssig. Sehr empfehlenswert.
Tom Hillenbrand ist ein vielseitiger Autor. Er schreibt Kriminalromane ebenso wie historische und, wie das aktuelle Buch, auch Science-Fiction Romane. „Lieferdienst“ ist eine gesellschaftskritische Dystopie, in der wir uns aber gegenwärtig schon auf den Weg gemacht haben.
Schauplatz des Romans ist Neu-Berlin, irgendwann in (naher) Zukunft. Der Protagonist, Arkadis, arbeitet bei einem Lieferdienst, der Bestellungen aller Art per 3D Drucker herstellt und diese schnellstmöglich liefert. Denn: Sobald etwas geordert wird, egal ob Spielekonsole oder Zahnpasta, beginnt ein gnadenloser Wettlauf aller Lieferdienste um die schnellste Zustellung. Aufträge werden an mehrere Lieferdienste vergeben, wer zuerst bei den Kunden ankommt, macht den Deal: Flatrates für Schuhe, Anprobierandroiden, Essenslieferungen und niemand muss dafür seine Wohnung verlassen. Der Produktionsüberschuss wird unbekümmert in Kauf genommen.
Arkadis ist ein sogenannter Bringer, der mit seinem Hoverboard, Waren ausliefert, und mit allen Mitteln versucht, die Konkurrenz auszuschalten. Eines Tages bittet ihn sein Kollege Airbox, eine Bringer Legende (!), einen Auftrag für ihn zu übernehmen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege ermordet wird. Im Laufe der Handlung kommt er einer neuen Technologie auf die Spur und wird selbst zum Ziel im tödlichen Wettkampf der Lieferdienste wird.
Arkadis’ Vater gehört zu jener Generation, die noch in Geschäften einkaufen und die den sogenannten Fortschritt kritisch sehen. Auch sein türkischer Freund Ufuq ist reagiert gelassen auf die neuen Kaufumstände, während Arkadis immer versucht möglichst gut („geil“) abzuliefern und seinem Arbeitgeber zu dienen.
Mit „Lieferdienst“ har Tom Hillenbrand wieder einen fesselnden, gesellschaftskritischen Roman geschrieben; diesmal über Konsumwahn, Kaufsucht aus Langeweile, ein schneller Klick „Bestellung abschicken“ und der Konsument ist glücklich. In diesem dystopischen (?) Roman wird unser Konsumverhalten überspitzt dargestellt. Temporeich sind nicht nur die Geschehnisse in diesem Buch, sondern auch die Sprachgeschwindigkeit, die sich mit nahendem Höhepunkt der Handlung ebenfalls steigert.
In Europa haben Häuser verschiedene Dächer, was die Lieferungen über den Highway in der Luft erschwert. Zur Vorbereitung einer Horrorvision ist dieses Buch jedoch bestens geeignet.