Der Zauberberg, die ganze Geschichte

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Erscheinungstermin 25.09.2024 | Archivierungsdatum 31.12.2024

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Zum Inhalt

Ein liebeskranker Erzähler reist mit seiner Tochter in das verschneite Davos. Aus dem »Familienurlaub« wird eine vergnügliche Reflexion über die Auswirkungen der Moderne, des Skifahrens und der Tuberkulosepandemie. Auch spürt er der Geschichte nach, wie aus dem bettelarmen Bergdorf das Symbol des globalen Reichtums wurde. Und wie in Thomas Manns ›Zauberberg‹ stellen sich auch ihm inmitten der Schneemassen die wirklich schwierigen Fragen: Wie müssen sich unsere Lebensweisen ändern? Welche Welt vererben wir unseren Kindern?

Ein liebeskranker Erzähler reist mit seiner Tochter in das verschneite Davos. Aus dem »Familienurlaub« wird eine vergnügliche Reflexion über die Auswirkungen der Moderne, des Skifahrens und der...


Eine Anmerkung des Verlags

Zum hundertjährigen Jubiläum des Zauberbergs:
eine Reise von den Anfängen von Davos hin zum World Economic Forum

Ein großes aktuelles Panorama der Geschichte des 20. Jahrhunderts

Ebenso anekdotenreich wie schlank:
das neue Buch von Spiegel-Bestsellerautor Norman Ohler

Zum hundertjährigen Jubiläum des Zauberbergs:
eine Reise von den Anfängen von Davos hin zum World Economic Forum

Ein großes aktuelles Panorama der Geschichte des 20. Jahrhunderts

Ebenso...


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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783257073188
PREIS 25,00 € (EUR)

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Verspielt, aber sorgfältig

Norman Ohler schafft eine Rahmenhandlung mit autofiktionalen Ansatz. Ein Autor ist mit Tochter und deren Freundinnen in Davos und liest dort Thomas Manns Meisterwerk Der Zauberberg.

Darin eingebettet ist die Entstehungsgeschichte des Zauberbergs mit Thomas und Katia Mann als Hauptfiguren.

Prinzipiell ist das alles bekannt, aber der Autor geht so spielerisch mit dem Stoff ab, dass es Spass macht.

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Ein Schriftsteller verbringt mit Freunden und seiner pubertierenden Tochter ein paar Tage in Davos. Während die Teenager Skifahren lernen, recherchiert er für ein neues Buch über Thomas Mann und den Zauberberg. Er trägt viele Fakten zusammen, die ungefiltert an den Leser weitergegeben werden.
Mir stellte sich manchmal die Frage, ob ich gerade einen Roman oder ein Sachbuch lese. Überwiegen tat für mich der Sachbuchcharakter.

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Norman Ohler ist Wiederholungstäter: wieder einmal legt er ein Buch vor, das sich nicht mit den gängigen Genregrenzen exakt fassen lässt.
Im Zentrum des Buchs steht eine Reihe von gleichermaßen informativen wie vergnüglichen Essays über verschiedenste Aspekte rund um Inspirationsquellen und Entstehungsgeschichte zu Thomas Manns Roman "Der Zauberberg". Um nur ein paar Beispiele herauszugreifen: Es gibt Hintergrundinformationen zu Katia Manns Aufenthalt in Davos, der ja eine wichtige Inspirationsquelle für Thomas Mann gewesen sein soll, und sehr vergnüglich zeigt Norman Ohler auf, dass der Anlass wohl eher ein burnout oder eine depressive Verstimmung dieser überaus intelligenten Frau war, die plötzlich hinter Thomas Mann nur noch die zweite Geige spielte und sich sozusagen für die Aufrechterhaltung des Haushalts aufarbeitete. Norman Ohler zeichnet anhand historischer Dokumente den Aufstieg des Ortes Davos vom "bettelarmen Bergkaff" zum Kurort für die Reichen und Verzweifelten nach, später zum Luxusressort für Wintersport-Enthusiasten aus aller Welt. Er entlarvt die Mär um die (nie wissenschaftlich belegte) Heilwirkung des Davoser Klimas, wirft Seitenblicke auf andere schwindsüchtige literarische Größen wie den Autor Klabund, dessen verzehrende Romanze mit der damals „schönsten Frau Deutschlands“, Carola Neher, wunderschön melodramatisch geschildert wird. Die nationalsozialistischen Durchseuchung der Schweizer Bergwelt wird am Beispiel der sehr empathisch geschilderten Geschichte des jüdischen Studenten David Frankfurter betrachtet, der den örtlichen Nazifunktionär Wilhelm Gustloff erschoss. Ja, genau diesen Gustloff, der später namensgebend für dieses große Passagierschiff war, das im Januar 1945 mit tausenden Kriegsflüchtlingen vor der Küste Pommerns unterging. Norman Ohler bleibt aber dort nicht stehen sondern zeichnet, dann (in sicherlich bewusster Imitation des Zauberberg-Romans zum Schluss in deutlich geraffter Form) die weitere Entwicklung von Davos bis in die Gegenwart auf: nicht ohne Seitenhiebe auf das dort stattfindende World Economic Forum, das für Ohler eher eine Lobbyveranstaltung der Superreichen dieser Erde ist, bis hin zu besorgten und selbstkritischen Reflexionen über den bevorstehenden klimawandelbedingten Untergang der Bergwelt so wie wir Älteren sie noch im 20. Jahrhundert kannten.
Der Sachbuch-Charakter – oder sollte man sagen: die Sachbuch-Fiktion – das vermag ich nicht zu entscheiden, wird dadurch gestützt, dass Ohler auch intensiv mit einem Anmerkungsapparat arbeitet sowie ein an wissenschaftlichen Standards zumindest orientiertes Literaturverzeichnis beisteuert.
Damit haben wir jetzt aber nur einen Teil des Buchs betrachtet. Eingebettet sind diese Sachtexte nämlich in eine – in unbekanntem Maß fiktionalisierte – autobiographische Rahmenhandlung, in welcher der Erzähler mit seiner vierzehnjährigen Tochter, deren Freundin und einigen patchwork-Elternteilen ein paar Tage Skiurlaub in Davos verbringt, und zwar im Nostalgie-Hotel Schatzalp, - also einem der mindestens zwei Häuser am Platz, die für sich glaubhaft in Anspruch nehmen können, in Teilen Inspirationsquelle für Thomas Manns Schilderungen des Berghofs gewesen zu sein, und die auch genau dieses Ambiente der zehner oder zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts in ihrer Einrichtung konserviert oder restauriert haben. Von diesem spiritus loci zehr die Rahmenhandlung, die ansonsten eher ereignisarm ist. Verzahnt ist die Rahmenhandlung mit den Sachtexten über eine autoreferenzielle Brücke: wesentliche Tätigkeit des Erzählers der Rahmenhandlung ist nämlich die Vor-Ort-Recherche sowie die Abfassung genau der im Buch enthaltenen Sachtexte. Ein schöner struktureller Kniff des Erzählers, der dieser (aus meiner Sicht eigentlich eher verzichtbaren) Rahmenhandlung doch noch eine gewisse Legitimation und narrative Funktion gibt. Das ist auch eigentlich mein einziger Kritikpunkt an diesem an sich gelungenen Buch und schönen Beitrag zum Zauberberg-Jubiläumsjahr: Die Rahmenhandlung sehe ich eher als ein neckisches aber verlustfrei verzichtbares Element. Die Sachtexte, die ja auch nicht auf der rein objektiv- deskriptiven Ebene stehen bleiben, sondern immer wieder persönlich gefärbte Reflexionen und Wertungen Ohlers enthalten, sind wirklich gut gelungen mit einer für mich perfekten Mischung aus intelligenter Unterhaltung und bereichernder Information, die auch auf eine vertiefte Zauberberg-Lektüre zurückwirken kann. Die Rahmenhandlung ist für mich dann aber insgesamt zu kurz abgehandelt, zu wenig mit den Themen der Sachtexte verwoben, zu wenig ‚bedeutungsschwanger‘ als dass sie für mich einen wirklichen Mehrwert lieferte. Die Reflexionen über die Vater-Tochter-Beziehung und Erziehungsgrundsätze sind zwar nicht schlecht, gehen aber nicht über das Niveau einschlägiger Ratgeber hinaus, und die Verknüpfung mit einer ins Leere verlaufenden Liebesgeschichte des Erzählers, über deren melancholische Perspektivlosigkeit der Erzähler sich beim Rauchen eines Verzweiflungsjoints in einer Schutzhütte während eines Schneegestöbers klar wird, - ja, das ist nett gemacht, auch mit der Platzierung im symbolträchtig nummerierten siebten Kapitel des Buches, aber für mich sowohl inhaltlich als auch literarisch etwas zu dünn. Die subjektiv vom Erzähler wahrscheinlich gefühlte existenzielle biographische Bedeutung dieser Beziehungen wird nicht ausreichend künstlerisch transformiert um dem außenstehenden Leser einen signifikanten ästhetischen oder erkenntnisbezogenen Mehrwert zu bieten. Ich glaube, Norman Ohler hätte hier entweder auf die Rahmenhandlung verzichten und ein dann noch etwas umfangreicheres Sachbuch vorlegen können, - Material und Themen gibt es genug, - und der Titel „Zauberberg – die ganze Geschichte“ lässt ja auch noch hinreichend Platz, viele weitere zentrale Themen des Romans, die hier völlig ausgeblendet bleiben, noch zu inkludieren.
Aber wie gesagt, - das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, - allein schon wegen der gleichermaßen unterhaltsam wie informativ geschriebenen Sachtexte kann ich dieses Buch allen Zauberberg-Enthusiasten wirklich zur Lektüre empfehlen, egal ob man den Roman bereits gelesen hat, oder sich gerade mitten im Anstieg auf den Zauberberg befindet. Das Buch von Norman Ohler liefert vielleicht nicht wie etwas vollmundig versprochen „die ganze Geschichte“, aber es ist ein sehr guter Wanderführer für dieses Bergmassiv, mit vielen lohnenswerten Nebenrouten und Aussichtspunkten.

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Mit seiner 14jährigen Tochter reist der Ich-Erzähler nach Davos. Während Thomas Mann damals immerhin drei Wochen hier verbrachte, setzte der Autor sich ein Limit von drei Tagen. Diese Zeit muss seiner Ansicht nach reichen um die Historie des Ortes zu erkunden.

Dass Davos keineswegs schon immer einer der reichsten Orte der Schweiz war, wird auf den ersten Seiten des Romans #DerZauberbergdieganzeGeschichte deutlich. Dort ist ein Foto abgebildet, das mich nicht mehr loslässt. Es zeigt zwei kleine Buben, die auf dem Weg zum Sklavenmarkt nach Deutschland sind. Ja, hier gab es tatsächlich noch einen Mann, der armen Familien ihre Söhne abkaufte, um sie zu veräußern. Allein diese Vorstellung, dass es hier einen Kindersklavenmarkt gab, ist grausam.

Zum „Mekka der Schwindsüchtigen“ wurde das Bergdorf erst Jahre später und seinen Ruhm verdankte es zwei Männern. Die beiden zog es in die Höhe und tatsächlich, hier konnten sie ihre TB auskurieren. Danach wurde Davos schnell berühmt und als Ort der Genesung begehrt. Aber nur für Reiche, denn schon damals gab es findige Männer, die wussten, wie man mit dem Leid der Menschen viel Geld verdienen konnte.

Neben der wirklich interessanten Historie des Ortes, schreibt der Autor immer wieder über Anekdoten aus dem Zauberberg von Thomas Mann. Sehr lebendig und mit Humor versehen, fliegen die Seiten des Romans nur so dahin. Es war mir ein Genuss, dieses Werk des zuvor für mich unbekannten Autors zu lesen. #NetGalleyDE

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Der Zauberberg, die ganze Geschichte – Norman Ohler
Davos im Wandel der Zeit
Thomas Manns „Zauberberg“ wird hundert Jahre alt – und prompt erscheinen aktuell so einige Zauberberg-Bücher.
Ohler beleuchtet in seiner plaudernden Sachbuch-Variante das verschneite Davos im Wandel der Zeit. Natürlich spielt Thomas Mann, seine Familie und sein Werk eine große Rolle. Doch er begibt sich auch auf andere Wege. Es gibt Informationen zur Tuberkulose an sich und wie es dazu kam, dass sich ausgerechnet dieser Ort in der Schweiz zur Hochburg der Lungen-Sanatorien entwickelte. Er zeigt auch die Schattenseiten, die im Original weniger eine Rolle spielen und schließlich auch den Niedergang. Warum es zum Beispiel nach dem zweiten Weltkrieg kein Wiederaufleben der Sanatorien gab.
Ein beträchtlicher Teil in der Mitte, der mich ehrlicherweise ein wenig langweilte, beschäftigt sich mit der Tatsache, dass Davos eine Zeitlang nicht nur eine Sanatorien-Hochburg, sondern leider auch eine Nazi-Hochburg war.
Zu meiner Freude kehrt er dann jedoch wieder zu Thomas Mann und seinen Schriftsteller- und Philosophenkollegen zurück, die sich gerne und immer wieder in Davos tummelten.
Man erfährt hochinteressante Hintergründe zu Davos und Thomas Manns „Zauberberg“. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn man sich mit dem Bestseller bereits beschäftigt hat und ein gewisses Interesse dafür aufbringt.
Ohler hat einen wunderbar locker-leichten Plauderton. Er wandelt auf berühmten Spuren und lässt immer wieder Anekdoten aus seinem eigenen Liebes-/Familienleben mit einfließen. Es ist also tatsächlich ein ständiger Wechsel zwischen Vergangenheit und Moderne.
Sehr kurzweilig und unterhaltsam. Für Mann-Genießer ein Muss.
5 Sterne

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Dieses durchaus kurzweilige Buch erzählt, wie aus dem armen Bergdorf Davos ein mondäner Kurort und der Schauplatz eines weltweiten Wirtschaftstreffens wurde.
Was total überflüssig ist, sind die Midlife-Probleme des Autoren Norman Ohler, die in diesem Zusammenhang überhaupt nicht interessieren. Und im Vergleich zu den geschilderten historischen Ereignissen auch völlig läppsch sind.
Wenn Sie also den Anfang überblättern und hin und wieder ein paar Seiten überspringen, haben Sie eine lesenswerte Kulturgeschichte der Tuberkulose, des Alpentourismus, des Klimawandels. Sie erfahren einiges über Thomas Mann, dessen Frau Katia hier zu Kur war und ihm Klatsch und Tratsch mitgeteilt hat. Und wussten Sie übrigens, dass Wilhelm Gustloff hier die erste Nazi-Zentrale auf Schweizer Boden errichtete?

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Davos ist eng verknüpft mit dem Zauberberg und dem Weltwirtschaftsforum. Doch was liegt zwischen diesen beiden Fixpunkten? Eine sehr kurzweilige, sehr gut lesbare Mischung aus Geschichte, Literatur und Biographie für eine große Schar interessierter Leser.

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Was steckt eigentlich hinter dem Mythos des Kurortes Davos, von dem sich Thomas Mann in seinem „Zauberberg“ inspirieren ließ? Während eines Skiurlaubs mit Freunden und seiner Tochter beginnt ein Autor, das Geheimnis zu ergründen und recherchiert, während die anderen den Skifreuden frönen, im örtlichen Archiv die Geschichte des Ortes und seiner illustren Gäste. Heraus kommt ein überaus unterhaltsames Historienpanaroma, das zwar dem Berg in gewisser Weise den Zauber etwas nimmt, andrerseits aber auch das Alleinstellungsmerkmal nicht nur der großen Romanvorlage, sondern auch des ursprünglich unbedeutenden Bergdorfes herausstellt, das Davos einmal war.
Und so gerät die Lektüre nicht nur für Berg-und Geschichtsinteressierte zu einem lohnenswerten Erlebnis, auch der Mythos Davos bleibt gewissermaßen auch lange nach der Entdeckung des Antibiotikums bestehen. Und so manchen berühmten Zeitgenossen von damals lernt man zudem mal so ganz anders kennen…

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