Antoinette
Roman
von Robbert Welagen
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Erscheinungstermin 11.10.2023 | Archivierungsdatum 13.12.2023
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Zum Inhalt
»Ich wusste nicht, dass man auch etwas verlieren konnte, was man noch nicht besaß.«
Ein Mann wartet in einem Budapester Thermalbad auf eine Frau, seine Frau, auf Antoinette. Vor sieben Jahren waren sie schon einmal hier. Ganz am Anfang. Ganz am Anfang ihres Glücks. Dazwischen unzählige erfolglose Kinderwunschbehandlungen, Entfremdung und schließlich eine gescheiterte Ehe. Werden sie sich jetzt wiederbegegnen, wird ihre Liebe eine zweite Chance bekommen?
Robbert Welagen, ein Meister der leisen, wohldosierten Worte, entwirft in diesem Roman das Panorama einer Ehe und das Seelenleben zweier Menschen, die an ihrer Kinderlosigkeit zu zerbrechen drohen. Sehr atmosphärisch, von minimalistischer Schönheit und ungemein tröstlich.
– Ein großes Thema unserer Zeit, literarisch betörend geschildert.
»Ich wusste nicht, dass man auch etwas verlieren konnte, was man noch nicht besaß.«
Ein Mann wartet in einem Budapester Thermalbad auf eine Frau, seine Frau, auf Antoinette. Vor sieben Jahren waren...
Eine Anmerkung des Verlags
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783772530470 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 148 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ruhige Literatur
Antoinette ist ein leiser Roman des niederländischen Schriftsteller Robbert Welagen.
Er zeigt das Seelenleben eines Paares, das an seiner Kinderlosigkeit scheitert.
Es wird aus der Sicht des Mannes erzählt. Das ist gut gemacht.
Antoinette ist seine große Liebe und er möchte trotz allem mit ihr zusammenleben.
Der Autor versteht es perfekt die Empfindungen einzufangen.
Die Geschichte liest sich angenehm.
„Antoinette“ ist ein ruhiges, eher sachlich geschriebenes Buch, das mich berührt, gefesselt und mit seinen echt wirkenden, unverstellten Eindrücken gekriegt hat.
3,5*
Inhalt
Ein Mann ist mit seiner Frau an einem Budapester Thermalbad verabredet. Sie kommt nicht. Er betritt das Bad – und taucht ein in seine Vergangenheit.
Antoinette ist überall – nur nicht da
Der Ich-Erzähler des Buches, ein 42-jähriger Niederländer, wartet auf seine Frau Antoinette. Als die Geschichte beginnt, hat er schon zwei Stunden ohne uns ausgeharrt – und ohne sie.
Antoinette ist nicht da – und doch überall: Er trägt einen Zettel mit ihrer Nummer mit sich herum, den sie ihm vor Jahren gegeben hat; er hat ein Hemd an, das ein Geschenk von ihr war; er sieht sie an jeder Stelle, ja, sogar am und im Bad. Trotzdem fehlt sie. Wo ist sie? Wieso taucht sie nicht auf?
Die Frage nach dem Warum, das Fehlen, das Wegbleiben, all das zieht sich durch das Buch, denn es geht auch um:
Ungewollte Kinderlosigkeit
Der Protagonist vermisst seine Frau, erwartet sie. Doch da ist noch mehr: Die Zeit wechselt, wir lesen über die Ereignisse in der Vergangenheit, erfahren, dass die beiden Schwierigkeiten hatten – zunächst damit, ein Kind zu kriegen, dann in der Beziehung.
ZITAT
"Jeder Mensch muss früher oder später in seinem Leben Verluste verkraften, das wusste ich. Aber ich wusste nicht, dass man auch etwas verlieren konnte, was man noch nicht besaß."
eBook, Kap. 8, Pos. 620/1504
„Antoinette“ ist nicht bloß eine Geschichte. Das Buch erzählt den unfreiwilligen Alltag viel zu vieler Menschen. Was passiert, wenn ein gemeinsamer Traum zerplatzt? Wenn eine an der Hoffnung festhalten will – und der andere es nicht kann? Wenn die Behandlungen fehlschlagen und man dem Thema doch nicht aus dem Weg gehen kann, weil es überall Kinder gibt, weil Freunde und Familie Nachwuchs kriegen, weil man sich Fragen stellen lassen muss, ob man will oder nicht? Wie kann man das verkraften? Zusammen? Alleine?
Sehnsucht
Dies ist keine rührselige Geschichte, absolut nicht. Aber sie berührte mich dennoch. Und zwar wegen der Gedanken und Gefühle, die die Hauptfigur zum Ausdruck bringt.
Vor dem Thermalbad sieht er ein Mädchen und einen Jungen – und das, was ihm da in den Kopf kommt, das kriegte mich.
Wir haben hier keine rasante und spannende Unterhaltung, es ist kein Buch, bei dem mir eine markante Besonderheit in Erinnerung bleiben wird. Es ist die Einfachheit, die überzeugt. Die Geschichte ist ruhig und seltsam fesselnd. Sie ist traurig und melancholisch. Die Worte wurden sorgfältig gewählt, die Charaktere sowie deren Beobachtungen, Überlegungen und Handlungen erscheinen realistisch. Der Text erzeugt Bilder und Gefühle. Es ist alles eine Mischung aus intim und distanziert – genau wie das Setting: Ein Thermalbad, in dem er auf fremde Menschen trifft, die halb nackt, aber schweigend und eher abweisend nach Entspannung suchen.
Plotmäßig darf man nichts Großes erwarten. Darum geht es nicht. Es geht um Wunschdenken, Tagträume, das sich-Sehnen, um die sicher verwahrten „Es war einmal …“-s und die unzähligen „Was wäre, wenn …?“-s. Sie sorgen dafür, dass das Buch so stark ist, wie es ist.
Aufbau/Schreibstil
Die Geschichte spielt sich an einem einzigen Tag ab – und in den Erinnerungen an die Vergangenheit. Wir folgen dem Ich-Erzähler, der namenlos bleibt, was passend ist, weil er nie im Mittelpunkt stand. Er hat ihr, der titelgebenden Antoinette, diesen Platz gerne überlassen.
Das Buch hat lediglich 148 Seiten und ist in 18 Kapitel aufgeteilt.
Der Autor schreibt sehr nüchtern. Manchmal stört mich das, hier nicht. Ich mochte den präzisen Bericht des Protagonisten, habe seine Gedankengänge gerne verfolgt, ihm die Sehnsucht abgenommen, seinen Verlust und die Machtlosigkeit gespürt. Wie sich sein Ziel verschob … Ich war nie in seiner Situation, aber ich weiß genau, wovon er da spricht.
Es ist eine realistische Geschichte und ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass da so viel Ehrlichkeit in den Zeilen liegt, dass ich nicht anders konnte, als sie zu mögen.
Fazit
Ich glaube nicht, dass „Antoinette“ die breite Masse verzaubern wird. Es ist ein ruhiges, eher sachlich geschriebenes Buch. Aber ich fand es fesselnd – und ich mag sehr, wie der Autor die Gedanken seiner Hauptfigur darstellt. Ein melancholischer, völlig ungekünstelter Text. Ich möchte mehr von Robbert Welagen lesen.
Antoinette erscheint am 11.10.2023 – zumindest als Buch.
In einem Budapester Thermalbad wartet ein Mann auf eine Frau, seine Frau. Ihr Name ist Antoinette. Sie beiden waren vor siebe Jahren schon einmal an diesem Ort. Es ist viel passiert in dieser Zeit. Wird ihre Liebe nochmals eine Chance erhalten? In dieser Geschichte wird sehr real der Weg einer Ehe aufgezeichnet, die sich so abspielen kann. Gescheitert sind die beiden an der Kinderlosigkeit. Der Man wartet seit Stunden, sie ist überall nur nicht hier. Warum erscheint sie nicht? Wie man liest, zerbrach ihre Ehe an der Kinderlosigkeit. Beim Lesen haben mich die beiden Protagonisten sehr berührt. Es werden die Gefühle, Sehnsüchte wunderbar geschildert. Ich glaube viele Ehepaare schlagen sich mit diesem Problem herum. Diese Geschichte ist eine mit leisen Tönen, die mich sehr berührt haben. Dieses Buch ist vielleicht nicht für die Masse bestimmt, aber sicher werden es Leser gut finden. Die Schilderung des Problems, das die beiden hatten, sind fast Alltag. Sehr empfehlenswert.
Ein kleiner intimer Roman über ein Paar dessen Beziehung zerbricht, weil sie kein Kind bekommen können, aus der Sicht des Ehemannes. Er kehrt nach Jahren zurück nach Budapest, da lernten er und Antoinette sich kennen. Dort im Thermalbad lässt er seinen Gedanken freien Lauf. Er erinnert sich an ihre Verliebtheit, das Begehren, der Zauber des Anfangs. Hochzeit, Zusammenziehen der Wünsch nach Kindern. Aber es wird nicht dazu kommen. Was passiert mit der Beziehung, wie entwickeln sich die Partner weiter, wohin mit dem Schmerz ? Das beschreibt der Autor sehr einfühlsam und klarsichtig. In langsamen, ruhigen Bildern spüren wir dieser einstigen Liebe nach und bleiben allein zurück.