Solange wir schwimmen

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Erscheinungstermin 08.08.2023 | Archivierungsdatum 15.11.2023

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Zum Inhalt

In ihrem Schwimmbad fühlen sie sich zu Hause, hier können sie bei ihren täglichen Bahnen ihre Sorgen hinter sich lassen: Designer, Nonnen, Hundesitter, Veganerinnen, Polizisten, Professorinnen, Schauspieler... Bis eines Tages ein Riss erscheint – am Beckengrund, aber auch im Gedächtnis von Alice, die genau wie die anderen hier im Schwimmen stets Trost und Halt gefunden hat. Während sie bald nur noch in bruchstückhaften Erinnerungen schwimmt, versucht ihre Tochter, sich in ihre Mutter hineinzuversetzen, ihr Verhältnis zueinander neu auszuloten und Alice’ Leben Sinn und Zusammenhang zurückzugeben.

Aus so unterschiedlichen wie verblüffenden Perspektiven und mit unvergleichlichem Gespür für das Komische im Tragischen schreibt Julie Otsuka über Liebe und Verlust, Trauer und Erinnerung, Mütter und Töchter und die große Frage, was wir unseren Eltern schuldig sind.

In ihrem Schwimmbad fühlen sie sich zu Hause, hier können sie bei ihren täglichen Bahnen ihre Sorgen hinter sich lassen: Designer, Nonnen, Hundesitter, Veganerinnen, Polizisten, Professorinnen...


Vorab-Besprechungen

»Mit scharfsinniger Charakterzeichnung und originellen Beobachtungen erzählt Otsuka diese Geschichte leise, aber auch voller schwarzem Humor.«

– Spectator


»Ein starkes Buch über die Demenz einer Mutter und die Liebe einer Tochter.«

The Washington Post

»Mit scharfsinniger Charakterzeichnung und originellen Beobachtungen erzählt Otsuka diese Geschichte leise, aber auch voller schwarzem Humor.«

– Spectator


»Ein starkes Buch über die Demenz einer Mutter...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783866486911
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 160

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das Buch entsprach nicht meinen Vorstellungen und das war gut, Es ist kein ach was konnte meine Mutter vor ihrer Demenz alles besser und wie schlimm war es hinterher Buch. Der überraschende Perspektivenwechsel ist grandios, oft realistisch rücksichtslos. Als bekennende Schwimmerin gefiel mir die Beschreibung der ungeschriebenen Regeln gut und viele der Charaktere habe ich auch im Becken getroffen. Ein tolles Buch.

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Während gefährliche Gewässer täglich viele Menschenleben beenden, sind für manche Leute ihre täglichen Runden im Pool so existentiell, dass ihr Leben aus den Fugen gerät, wenn ihr Stamm-Schwimmbad schließt.

So auch bei Alice, die mit beginnender Demenz kämpft und im Schwimmbad mit seiner jahrzehntelangen Vertrautheit eine stabile Orientierungshilfe hat. Jeder der täglichen Badegäste kennt sie und ihre Tochter. Alle sind eine eingeschworene schweigende, blubbernde Gemeinschaft, die wie ein Schwarm Fische dem Alltag trotzt.

In meiner Studienzeit ging ich, wenn es stressig wurde, für seelischen und körperlichen Ausgleich um 13 Uhr ins Schwimmbad. Im Winter 40 Bahnen im Hallenbad, im Sommer 20 Bahnen im Freibad. Immer 1.000 Meter. Ungefähr eine halbe Stunde – die genaue Zeit interessierte mich nicht. Wenn ich aus dem Becken kam, konnte der Rest des Tages kommen.

Dieses Gefühl der Stärkung wird in Julie Otsukas Kurzroman wundervoll transportiert. Sprachlich verlegt sich Otsuka auf endlose Listen, was zunächst wie ein genialer Stilgriff erscheint und in den späteren Kapiteln aber zunehmend ermüdet und irritiert. Eine ordnende Erzählstimme wäre mir dann doch lieber gewesen. Aber das Sujet - die Demenz - rechtfertigt die Form der unzusammenhängenden Eindrücke natürlich und so wirkt die Geschichte wie sie soll. Die Ungeduld, die mich als Leserin erfasst, ist ja die Empfindung, die Demenzkranke bei ihrer Umgebung hervorrufen können.

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Solange wir schwimmen ist so ein Buch, bei dem ich mir selber nicht sicher bin was ich davon halten soll.

Es ist vom Schreibstil her einerseits sehr gewöhnungsbedürftig, andererseits halt mal was ganz anderes. Wie oft liest man schon aus der Wir-Perspektive?
Oft werden einfach nur Phrasen / Eigenschaften / Dinge /,.. aneinander gelistet. Ganz schlechte Beschreibung, aber ich weiß wirklich nicht wie ich das sonst beschreiben könnte. Es fühlt sich alles sehr so an, als hätte die Autorin stream-of-consciousness-mäßig einfach mal alles aufgeschrieben, was sie gerade so dachte. Normalerweise kann ich das nicht abhaben, aber hier hat es irgendwie einfach funktioniert.

Gleichzeitig hat mich die Geschichte oft sehr berührt, vor allem gegen Ende hin, und obwohl ich eine Weile gebraucht habe, um das mit dem Riss im Schwimmbadboden so ganz zu kapieren, fand ich das im Nachhinein eine richtig interessante Idee.

Ich würde das Buch also durchaus weiterempfehlen, bin mir aber gleichzeitig bewusst dass es für sehr viele Leute vermutlich absolut nichts ist.

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SOLANGE WIR SCHWIMMEN von Julie Otsuka

"Solange wir schwimmen" ist ein nächstes großartiges Buch von Julie Otsuka.
Die Autorin erzählt Geschichten mit Aufzählungen. Wiederholte Satzanfänge lassen Szenen besonders eindrücklich erscheinen. Es ist ihr ganz persönlicher und besonderer Schreibstil, der mich immer wieder staunen lässt.
Sie beschreibt Situationen objektiv, rational... ja schon fast emotionslos und erzeugt damit dennoch große Gefühle. Die neutrale Position der Erzählenden lässt uns deren Platz einnehmen, wir empfinden uns selbst als Beobachtende... mitten drin im Geschehen.
Großes Kopfkino ♥

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Ich schwimme sehr gerne. Dabei mag ich es am meisten wie ich langsam meine Runden kraule und dabei sanfte Wellen schlage. Die Autorin schlägt mit ihren leisen, kurzen Sätzen ebenfalls leise, stetige Wellen, die immer wieder mein Herz angestoßen haben. Mit jeder Welle wurde ich schwermütiger, emotionaler und trauriger. Ich mag diese Art der Erzählung, die anhand von Bildern und wenigen Wörtern Emotionen hervorrufen können, ohne diese direkt zu benennen. Anfangs war ich überrascht über den Anfang, aber ich assoziiere das versteckte Schwimmbad unter der Erde mit dem Gehirn der Mutter, die immer schwächer und 'rissiger' wird, bis es irgendwann aufgibt. Ein sehr schönes, sanftes Buch, was den Zustand der schwindenden Mutter in wenigen Seiten gefühlvoll rüberbringt.

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Mich hat der Roman innerhalb weniger Seiten komplett mitgerissen. Von der außergewöhnlichen Erzählweise war ich sehr beeindruckt. Besonders die Szenen im Schwimmbad haben mir sehr gut gefallen. Der Fokus auf letztendlich einzelne Personen war spannend, wenn ich auch mehr Freude an den Stellen im Schwimmbad hatte.
Alles in allem ein wahnsinnig ergreifendes Buch über das Leben, Gesundheit, Krankheit, Vergänglichkeit und Liebe, das ich kaum weglegen mochte.

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The swimmers lautet der Originaltitel des neuen Romans von Julie Otsuka. Doch lässt die deutsche Übersetzung Solange wir schwimmen nicht erheblich mehr an Deutungen, Assoziationen, Mutmaßungen zu? Solange wir schwimmen, sind wir noch Teil einer Gemeinschaft? Gehören wir einer größeren Einheit an? Kann nichts passieren? Ist die Welt noch in Ordnung? Sind wir noch intakt?

Wie im Film zoomt eine fiktive Kamera immer weiter heran: Vom Wir zum Individuum zum verschwindenden Ich. Von der schwirrenden Polyphonie bis zum endgültigen Verstummen. Zu Beginn gehört Alice noch zur großen Gemeinschaft der Schwimmbadnutzer, die wie selbstverständlich das Motto „Einheit in der Vielfalt“ leben. Jeder hat hier sein eigenes Päckchen zu tragen, seine individuellen Einschränkungen und Handicaps: „Wir leiden unter Rückenschmerzen, Senkfüßen, geplatzten Träumen, gebrochenen Herzen, Angstzuständen, Melancholie, Antriebsschwäche.“ Manche haben „Arthritis, Ischias, Schlafprobleme, eine nagelneue Titanhüfte.“ Oder eben Demenz. Kein Grund zur Panik. „Seid nett zu ihnen“, lautet der ungeschriebene Appell an alle anderen.

Der Riss am Beckenboden ist mehr als eine Metapher – führt er doch zu einem unausweichlichen Cut, zur Schließung des Schwimmbads, zur Spaltung der Gemeinschaft, zum sukzessiven Zerfall. Auch wenn man als Leser den Fortgang der Geschichte erahnen, ja geradezu befürchten mag, ist man vor Schrecken und Schaudern nicht gefeit. Dabei beschreibt die Autorin den Lauf der Dinge unverwechselbar lakonisch, ungeschönt und ohne Sentimentalität, doch mit feinem Humor und zärtlichem Mitgefühl für menschliche Beziehungen. Ein schmales und doch wortgewaltiges, seelenvolles Buch.

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Die eingeschworene Schwimmer-Gruppe benutzt das Schwimmbecken im Keller aus den unterschiedlichsten Gründen, von ärztlich empfohlenem Reha-Training bis zu individuellen Zielen. Diese Schwimmer sind krebskrank, unfreiwillig kinderlos, verzweifelt – und ihre Kümmernisse werden als gleichwertig wahrgenommen. Beim Eintritt in die unterirdische Welt bleiben die alltäglichen Katastrophen an der Oberfläche zurück und man wechselt in ein „Wir“, das z. B. den eigenen Partner ausschließt. Die Schwimm-Meister führen ein strenges Regiment, unter dem jedoch freiwillig auf Alice Rücksicht genommen wird. Wegen ihrer beginnenden Demenz muss sie keine Baderegeln aufsagen und ist vor Kritik geschützt. Der enge Zusammenhalt lässt es unvorstellbar erscheinen, dass es diese Gruppe einmal nicht mehr geben könnte. Und doch tritt ein Ereignis ein, das unerwartete Seiten an einigen Schwimmern ans Licht bringt.

Der Handlungsfaden im Schwimmbad wird in der Wir-Form erzählt und demonstriert damit den unverrückbar wirkenden Zusammenhalt. Warum die Erzählerstimme so viel aus Alices Kindheit zu berichten weiß, könnte allerdings verwundern. Ein zweiter Handlungsfaden richtet sich in der Du-Form an Alices rund 50jährige Tochter, von Beruf Autorin. Die Tochter hat als kleines Mädchen Kleider und das Spiel mit Puppen abgelehnt, wollte nie eigene Kinder und hält Distanz zu ihrer Mutter. Alice wiederum nutzt die - vermutlich letzte - Gelegenheit, von ihrer japanischen Herkunft zu sprechen und der Deportation in die amerikanische Wüste während des Zweiten Weltkriegs. Dieser Teil der US-Geschichte wird mit Alice sterben. Ein weiterer Du-Appell spricht Alice als neu aufgenommene Patientin im Pflegeheim Belavista an und stellt unerbittlich klar, dass es mit ihr von nun an nur bergab gehen kann. Die Gruppe – die Patientin – die Tochter – Otsuka bietet auf nur 160 Seiten Anlass, über die Verbindung zwischen ihnen zu grübeln.

Fazit
Julie Otsuka lässt kein Stadium von Alices Demenzerkrankung aus, blickt auf die betroffenen Angehörigen und zeigt schonungslos, wie sinnlos Hadern mit dem Schicksal oder Schuldgefühle sind. In der Kürze zeigt sich die Meisterin.

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Vielen Dank, war erst skeptisch da sich die Demenzbücher häufen. Aber dieses Buch ist super. Klasse die Beschreibungen des Kellerschwimmbades. An den Fuß tippen, könnten wir in unseren wenigen noch funktionierenden Bäder auch gut einführen. Vielen Dank für die bereichernde Lektüre.

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Interessant wie eine Parallelgesellschaft sich täglich in einem doch recht abgeschlossenen Schwimmbad zum gemeinschaftlichen Programm (?) zusammenfindet. Man achtet sich, hält sich an geschriebene oder selbstaufgelegte Regeln, achtet auf den Nächsten und macht sich Gedanken über Fernbleibende. Ein vermeintlicher Riss im Beckenboden ist ein großer Vorfall der sich zum Glück nicht zur Katastrophe auswächst, die gedachten Wogen glätten sich wieder zur Normalität.interessant!

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Das Schwimmbad war für Alice und die anderen wie ein zweites Zuhause. Der Sprung ins prickelnde Nass, das Abtauchen in die künstlichen Fluten, die kraftvollen Schwimmzüge lenken ab, spenden Trost und geben Halt im stressigen Alltag. Egal ob Polizist*innen, Professor*innen, Nonnen oder Hundesitter – hier genossen alle eine Auszeit. Doch eines Tages entsteht ein Riss am Beckenboden. Soll man ihn ignorieren? Läuft bereits Wasser aus? Wie der Boden des Schwimmbads beginnt auch Alices Gedächtnis Risse zu bekommen, ihre Erinnerungen schwinden erst langsam, dann immer deutlicher dahin. Ihre Tochter versucht, das Geschehen zu verstehen und sich in die Lage ihrer Mutter zu versetzen.
Julie Otsuka erzählt in ihren neuen Roman “Solange wir schwimmen” von dem schwindenden Erinnerungsvermögen von Alice. Kapitelweise berichtet sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven über Gewohnheit und Veränderung, über Trauer und Vertrauen, Liebe und Erinnerung. Auf intelligente, liebevoll-sensible Weise beleuchtet sie das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter und stellt sich die Frage, was Kinder ihren Eltern eigentlich schuldig sind. So ist “Solange wir schwimmer” ein manchmal sentimentaler, manchmal tragisch-komisch erzählter Roman, der sich mit Familie, Verlust und neuen Rollen auseinandersetzt.

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