Solikante Solo

Roman

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Erscheinungstermin 10.03.2021 | Archivierungsdatum 10.05.2021

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Zum Inhalt

Ein Paar, so gegensätzlich wie Stadt und Land. Während er in Solikante nach einem abgeschiedenen Zufluchtsort sucht, sehnt sie sich nach Lebensfreude und der Weltläufigkeit des multikulturellen Lebens in Berlin: Dorfkrugtresen versus Großstadtnacht. Das Ende der Beziehung scheint besiegelt. Doch dann zeigt sich, dass das Leben als Singles alles noch schlimmer macht.
Björn Kern verschränkt das Schicksal eines nicht mehr ganz jungen Elternpaares mit den gesellschaftlichen Verwerfungen, die seit einigen Jahren unser Land bestimmen. Voll aktueller Bezüge gelingt ihm ein Roman, der beides ist: das Abbild einer Gesellschaft, der die Mitte abhanden gekommen ist. Und das mitreißende Portrait eines Paares auf der Suche nach Heimat in einem tief gespaltenen Land.

"Wer 'Unterleuten' von Juli Zeh gern gelesen hat, der sollte auf jeden Fall auch 'Solikante' lesen." Thalia Berlin-Gesundbrunnen

Ein Paar, so gegensätzlich wie Stadt und Land. Während er in Solikante nach einem abgeschiedenen Zufluchtsort sucht, sehnt sie sich nach Lebensfreude und der Weltläufigkeit des multikulturellen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783596700899
PREIS 14,95 € (EUR)
SEITEN 336

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Romantische Idylle und knallharte Realität.

Der 1978 im Südschwarzwald geborene Björn Kern hat mit „Solikante Solo“ einen packenden und vielschichtigen Roman über das Kleine und das Große geschrieben:
Über die Familie und über die Gesellschaft.

Auf den ersten Blick ist „Solikante Solo“ eine tragikomische Beziehungsgeschichte.
Beim genaueren Hinsehen bzw. Hinhören nimmt man daneben eine unaufdringliche, aber bedeutsame Hintergrundmusik wahr: gesellschaftspolitische Probleme und Phänomene.

Ruth, eine Psychotherapeutin und Jann, ein Unternehmer, sind ein nicht mehr ganz junges und recht spezielles Elternpaar, dessen grundsätzliche Lebensvorstellungen ziemlich divergieren.
Jann fühlt sich u. a. von der Luftverschmutzung bedroht und vermutet sein Glück auf dem Land. Ruth möchte mit der gemeinsamen Tochter lieber in Berlin bleiben.

Entspannende Ruhe und idyllische Beschaulichkeit des Landlebens versus pulsierender Lebendigkeit und multikultureller Weitläufigkeit des Großstadtgetümmels.

Tja. Wird ihre gegenseitige Liebe ausreichen, um diese grundsätzliche Gegensätzlichkeit zu überwinden? Werden die zunehmenden Streitereien die Beziehung gefährden oder gar zum Scheitern bringen?

Sisal, deren Tochter ist mittendrin und zwischendrin. Sie ist letztlich die Leidtragende und kann sich der problematischen Familiendynamik und der gespannten Atmosphäre zwangsläufig nicht entziehen.

Ich mochte den Schreibstil von Björn Kern. Er ist ein genauer Beobachter und zeichnet die Charaktere dieser beiden interessanten und extremen Persönlichkeiten Ruth und Jann ausdrucksstark, nachvollziehbar und authentisch. Dass manches etwas zugespitzt oder klischeehaft wirkt, empfand ich nicht als störend, sondern sah ich als Stilmittel, das die Thematik und Problematik unterstreicht und hervorhebt.

Die sich ergebende Not der zwischen den Stühlen sitzenden Tochter Sisal vermittelt er dabei anschaulich und glaubhaft. Er beschreibt die Gefühle und Reaktionen des Mädchens, das zur Symtomträgerin des elterlichen Dilemmas wird, sehr einfühlsam.

Die Konflikte des Paars hat Björn Kern gut ausgearbeitet und mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehnissen und Problemen verknüpft.
Die Gegensätze prallen hier lautstark aufeinander und lösen schwere Unruhen und tiefgreifende Konflikte aus.

Ich empfehle „Solikante Solo“ von Björn Kern gerne weiter. Der Roman, gleichermaßen Familien- wie Gesellschaftsportrait, ist unterhaltsam, literarisch ansprechend und gibt Denkanstöße.

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Jann sehnt sich nach Ruhe. Er möchte der Grossstadt entfliehen. Er ist der Meinung, dass es für seine Tochter Sisal besser sei, auf dem Land aufzuwachsen. Seine Lebenspartnerin Ruth ist eine richtige Grossstadtpflanze. Das Landleben ist eine Horrorvision für sie. Doch Jann glaubt, wenn sie alle auf dem Schloss leben würden, wird sich alles zu Guten wenden. Mit dieser Illusion kauft ein verlottertes Schloss in Solikante. Dieses will er im Alleingang renovieren.

Björn Kern hält mit seinem Buch der Gesellschaft den Spiegel vor. Lebensentwürfe werden nicht mehr von langer Hand vorbereitet, sondern gleich umgesetzt. Ruth versucht es Sisal zuliebe mit dem Landleben.

Zu Beginn habe ich mich begeistert in die Lektüre gestürzt, habe mich zu Jann und Ruth gesellt. Mir gefällt der minimalistische Schreibstil, der das aus dem Takt geratene Leben des Liebespaares noch unterstreicht. Jedoch hatte ich etwa in der Mitte eine Flaute, mich haben die Protagonisten genervt. Gegen Ende habe ich mich wieder mit ihnen versöhnt.

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