Jesus, die Milch ist alle

Was macht man, wenn plötzlich Jesus und Martin Luther vor der Tür stehen und bei einem einziehen wollen? Pastor Jonas und seine Freundin Trixi machen einfach das Beste draus, gründen eine ungewöhnliche WG und helfen den beiden dabei, ihre Projekte (eine neue Bibelübersetzung und ein neues Evangelium) umzusetzen.


Schon vom ersten Kapitel an hat das Buch meinen Humor getroffen. Das WG-Leben mit Jesus – der mal wieder die Milch aufgebraucht hat – und dem mürrischen Martin war auf den ersten Blick sehr witzig. Beide kommen mit ihren Projekten zwar nicht so voran wie sie sollen – der eine, weil er sich in Streitgespräche mit so ziemlich allen verrennt, der andere weil er nicht so recht schreiben kann – sorgen aber für skurrile Situationen.

Als das erste Hochgefühl auf Grund des Humors abgeflaut war, habe ich mich gefragt, wohin die Geschichte führen soll. Was ist ihr Sinn und Zweck? Zu Beginn konnte der Humor punkten, dann kam eine Phase in der viel Kritik eingebaut wurde. Diese bezog sich auf Kleinigkeiten ebenso wie auf Glaubensfragen und deren Umsetzung oder gesellschaftliche Probleme. Eine große Rolle spielte dabei auch die Digitalisierung. Hier wurde es mir etwas zu Viel des Guten, auch wenn versucht wurde, alles lustig zu verpacken. Erst spät wurden dann die Eigenschaften von Jesus (und indirekt des Glaubens) hervorgehoben, die ich als positiv empfinde. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Jesus Sprache fand ich nicht so passend (musste er wirklich so oft „Scheiße“ sagen.

Wichtig war mir auch das Nachwort, in dem sich der Autor die Frage stellt „Ja, darf der das überhaupt?“. Hier erklärt er, dass es ihn als Pastor Jonas, samt Freundin und den beschriebenen Umständen, wirklich gibt. Seine Lebenswelt hat er herangezogen und sich dabei die Frage gestellt, was wäre, wenn wirklich Jesus und Martin immer wieder mit dabei wären. Dies nahm er zum Anlass seine Ansichten über den Glauben auf lustige Weise weiterzugeben.

Fazit: Zum Großteil ist das Konzept des Autors aufgegangen. Als Leser bekommt man – mit entsprechendem Humor – einige lustige Szenen aber auch Anreize zum Nachdenken.

Jonas und seine Freundin Trixi staunen nicht schlecht, als eines Tages Jesus und Martin Luther bei ihnen ins Pastorat einziehen. Jesus hat den Auftrag, ein neues Evangelium zu schreiben, und Martin Luther will die Bibel neu übersetzen. So bilden Pastor, Pastorin, Gottessohn und Reformator plötzlich eine WG, in der zusammen diskutiert, gegessen, ferngesehen, gespielt und geputzt wird.
Jeder der beiden Gäste gestaltet den irdischen Aufenthalt auf seine Weise. Während Martin Luther kochen lernt und sich per E-Mail mit dem Papst streitet, spielt Jesus Playstation und demonstriert bei Fridays for Future mit. Jonas und Trixi nutzen die Gelegenheit, um mit den Besuchern über gesellschaftliche und Glaubensfragen zu sprechen. Viel zu schnell kommt der Tag des Abschieds, und so viele Fragen sind noch offen …
Wie würden Jesus und Martin Luther sich verhalten, welche Meinungen würden sie vertreten und wie würden sie mit ihrer Umwelt interagieren, wenn sie heute in unsere Zeit kämen? Der Roman zeigt sie als „normale“ Menschen mit Eigenheiten und Schwächen, menschlich eben. Gleichzeitig sehen wir einen Jesus, der den Mitmenschen völlig zugewandt ist, mit ihnen leidet und auf moderne Art im Wesentlichen genau das sagt, was sich auch in der Bibel findet.
Der Roman ist witzig, an manchen Stellen nachdenklich, auf jeden Fall vermittelt er zentrale Inhalte des Evangeliums – zum Beispiel Glaube als Vertrauensbeziehung zu Gott, Gebet und die Frage nach Gottes Plänen als Weg zu einem erfüllten Leben, der Heilige Geist als Kraftquelle. Menschen, die mit der Kirche wenig am Hut haben, stellen hier vielleicht überrascht fest, dass Jesus auch heute noch eine interessante Person ist.
Was mir nicht gefallen hat, ist der flapsige Ton. Ganz normale Alltagssprache hätte aus meiner Sicht genügt, um zu zeigen, dass Jesus „einer von uns“ ist; die Kraftausdrücke und die krampfige Jugendsprache klingen für mich (bei allen Personen) künstlich und unangemessen und haben leider meine Lesefreude getrübt.

Jesus und Martin Luther in einer WG mit einem jungen Pfarrerpärchen.

Eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Nett geschrieben. Die Charaktere sind humoristisch betrachtet und nichts für streng gläubige Kirchgänger, aber ich denke, das zeigt schon das Cover.

Ich habe den Titel gerne am Abend zum Abschalten gelesen und musste immer wieder meinen Partner mit einigen Zitaten unterhalten, denn zu zweit schmunzelt es sich besser. Das Schöne an diesem Titel ist vor allem, dass man ihn immer wieder auch weglegen kann und nicht übermüdet aufwacht, weil man zu lange gelesen hat. Man findet jederzeit den Einstieg wieder, muss nicht zwingend viel denken,

Eine ganz neue Art mit Gott und dem Glauben umzugehen. Die Geschichte ist witzig geschrieben, enthält aber gleichzeitig viele interessante Aspekte.
Mir hat besonders gefallen, dass der Autor weiß, wovon er schreibt - es hat mich angeregt über Gott und mich nachzudenken.

Martin Luther und Jesus als reale Mitbewohner-,diese Idee spielt der Autor mit viel Freude am Thema durch. Wer hätte nicht gerne mal mit diesen beiden Menschen gesprochen? Immer wieder kommt es zu überraschenden Szenen mit Humor und Nachdenklichkeit. Ein Buch über das diskutiert werden sollte- in alle Richtungen .

Eine witzige WG

Eine witzige WG, die tatsächlich auch mit Humor gesehen werden sollte: Ein evangelischer Pfarrer namens Jonas, seine Freundin Trixie, Martin Luther und als Stargast Jesus himself. Es gibt Pläne für das 21. Jahrhundert: Jesus soll das neue Evangelium verkünden ( das er allerdings selber schreiben soll ) und Martin soll eine neue Bibelübersetzung kreieren ( was auch nicht wirklich einfach ist ). Während Jesus sich noch mit seinen niedrigen Followerzahlen auf Instagram rumschlägt, hat Martin ein paar Probleme mit seiner nicht ganz so ausgeprägten Toleranzgrenze. Aber ansonsten ist es sehr interessant, wie in der Vierer Runde die aktuellen Probleme diskutiert werden.

„Jesus, die Milch ist alle- Meine schräge WG und ich“ von Jonas Goebel mit der ISBN 9783451822346. Dieser Unterhaltungsroman kommt aus dem Hause Herder. Der Autor ist selbst Pfarrer und transportiert seine Ideen das Christentums, wie es im 21 Jahrhundert sein sollte. Zur Handlung Jonas, ein Pfarrer lebt mit seiner Partnerin Trixie zusammen und bekommt neue WG Partner geschickt von Gott. Denn er hat einen Plan das Christentum2.0 dazu soll Jesus ein neues Evangelium verkünden und Martin Luther eine neue Bibelübersetzung unter die Menschen bringen. Schließlich zählen die Follower, so wird aus der Gretchenfrage nun die Greta-Frage.
Stilistisch ist es angelehnt an die Känguru Chroniken oder auch Jesus liebt mich. Das Buch kann sich gut mit diesen Bestsellern messen und ist für Fans alle mal geeignet.

Wie wäre es, mit Jesus und Martin Luther in einer WG zusammen zu wohnen? Hier erfährt man es! Witzig, tiefgründig, aber auch mit Impulsen zum Nachdenken. Wäre auch ein etwas anderes Geschenk zur Konfirmation! Jesus, der begeistert ist von Netflix und seiner Playstation und Martin Luther, der wegen einer Vertragskündigung im Clinch mit Vodafone liegt, amüsieren auch die jüngere Altersklasse!