Meine Zeit mit Eleanor

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Erscheinungstermin 01.04.2019 | Archivierungsdatum 22.08.2019

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Zum Inhalt

Washington, 1932: Die junge Reporterin Lorena Hickok reist in die Hauptstadt, um in der heißen Phase des Wahlkampfs um das Präsidentenamt regelmäßig Einblicke ins Leben des Kandidaten Franklin D. Roosevelt und seiner Frau Eleanor zu liefern. Als Roosevelt wenige Monate später das Rennen für sich entscheidet, zieht „Hick“ ebenfalls ins Weiße Haus ein – und wird zur Geliebten der First Lady.

Eine wahre Geschichte über zwei besondere Frauen mitten im Machtzentrum der USA. 

Washington, 1932: Die junge Reporterin Lorena Hickok reist in die Hauptstadt, um in der heißen Phase des Wahlkampfs um das Präsidentenamt regelmäßig Einblicke ins Leben des Kandidaten Franklin D...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783455005684
PREIS 20,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

"Mach die Augen zu", sagte ich. "Ich geh nicht weg."

Meine Zeit mit Eleanor.

Meine Zeit mit Eleanor ist eine fiktionale Darstellung der Beziehung der First Lady Eleanor Roosevelt und der Reporterin Lorena "Hick" Hickok, denen schon zu Lebzeiten eine Affäre nachgesagt wurde.
Manche Leute, die sich mit der amerikanischen Geschichte auseinandergesetzt haben, wissen das. Ich tat es nicht.
Deshalb war vor allem der Anfang des Buches sehr langsam für mich, da ich mir zu so gut wie jeder der im Buch genannten Person erst einmal einen Wikipediaartikel durchlesen musste. Politikgeschichte liegt mir nicht und interessiert mich generell auch nicht besonders, Asche auf mein Haupt.

Dennoch war Meine Zeit mit Eleanor ein spannendes Buch, angesiedelt in 1945 und aus der Sicht von Hick erzählt.
Der Schreibstil sagte mir persönlich nicht besonders zu und ich war mehr als einmal verwirrt durch aprubte Sprünge in die Zukunft, in die Vergangenheit und zu anderen Gesprächspartnern.

Das waren jetzt einige Kritikpunkte, aber Meine Zeit mit Eleanor ist wirklich ein gutes Buch. Eleanor, und auch alle anderen Figuren (vor allem die Frauen) waren so faszinierende Persönlichkeiten (und Amelia Earhart, eine meiner persönlichen Heldinnen war auch für drei Seiten vertreten) und es gäbe so viele Zitate, die ich an den Anfang dieser Review setzen könnte.
Aber letztendlich ging es um Eleanor und Hick. Ehrlich gesagt erinnerte mich die Beziehung der beiden ein wenig an die Beziehung zwischen Evelyn Hugo und Celia St. James aus The Seven Husbands of Evelyn Hugo, das ich kürzlich gelesen habe. Eine wahre Liebe, die aber nicht gezeigt werden kann und eine Beziehung, die, trotz Liebe, immer wieder wegen dem Stolz oder den Verpflichtungen der einen oder anderen Partei auseinanderbricht.
Und ich muss ehrlich zugeben, beim Kapitel Abschied standen mir tatsächlich die Tränen in den Augen.

Während der Schreibstil nicht mein Ding war und ich einfach grundlegend zu wenig Hintergrundwissen habe, ist das Buch dennoch sehr gut und auf jeden Fall weiterzuempfehlen und das werde ich auch sicher tun. Eleanor Roosevelt ist, ob jetzt die Gerüchte über diese Beziehung der Wahrheit entsprechen oder nicht, eine unglaublich faszinierende Frau.


Vielen Dank an Hoffmann und Campe und Netgalley, die mir dieses Leseexemplar im Rahmen der Netgalley-Challenge 2019 zur Verfügung gestellt haben!

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Dies ist ein historischer Roman über die Liebe zwischen der First Lady Eleanor Roosevelt und der Journalistin Lorena Hickok. Erzählt wird aus der Sicht von “Hick”, wie sie von Freunden genannt wird. Wir erfahren von ihrer bettelarmen Kindheit im mittleren Westen, die von häuslicher Gewalt geprägt war. Davon wie sie in den späten Teenagerjahren die Flucht ergriff und über abenteuerliche Wege nach New York gelangte, wo sie sich zur erfolgreichen Journalistin hocharbeitete. Für einen Artikel interviewte sie eines Tages die Frau des Präsidentschaftskandidaten, woraus sich eine lebenslange Freundschaft und leidenschaftliche Liebesbeziehung entwickelte. Ihr Verhältnis war wohl immer ein offenes, halb akzeptiertes Geheimnis im weißen Haus, jedoch musste Hick natürlich oft gegenüber dem Präsidenten und den fünf gemeinsamen Kindern zurückstecken. Lorenas Zerrissenheit zwischen dem Leben, das sie sich mit Eleanor wünschte und dem, das sie letztendlich als “first friend” führte, wird vor allem in der zweiten Hälfte des Romans thematisiert und gehört für mich zu den berührendsten und besten Passagen. Auch wenn mich “Mein Leben mit Eleanor” nie vollends packen konnte, so hat es mich doch sehr gut unterhalten und auf den letzten Seiten zu Tränen gerührt. Amy Bloom hat einen soliden Roman mit viel historischem Lokalkolorit geschrieben, der mich auch zum Nachlesen der historischen Hintergründe motiviert hat.

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Lorena Hickok, eine junge Reporterin, berichtet im Jahr 1932 aus Washington über die Präsidentschaftswahl. Dabei liegt ihr Augenmerk auf Franklin D. Roosevelt und dessen Ehefrau Eleanor und deren tägliches Leben.
Nachdem Roosevelt die Präsidentschaftswahl gewonnen hat verbindet Eleanor und Lorena bereits eine tiefe Freundschaft. Lorena zieht ins Weiße Haus ein und lebt dort mit den Roosevelts unter einem Dach und erhält Einblicke die wohl nur wenigen vergönnt waren. Die Beziehung geht durch einige Höhen und Tiefen im Laufe des Lebens dennoch bleiben die beiden einander verbunden bis zu Eleanors Tod.

Es fällt zunächst etwas schwer sich in die Geschichte einzulesen, da immer wieder Rückblicke in die Kindheit von Lorena Aufschluss über deren Leben geben. Das Buch ist keine leichte Bettlektüre, ist aber trotzdem schön zu lesen. Amy Bloom schafft es die Spannung aufrecht zu erhalten, so dass man gespannt ist wie die Geschichte weiter geht. Wichtige Details über die Freundschaft der beiden Frauen erfährt man erst im Verlauf der Geschichte.

Ich kann das Buch nur empfehlen um eine etwas andere Sichtweise über den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu gewinnen und auch ein paar sicherlich nicht allgemein bekannte Fakten zu erhalten.

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Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Schon optisch sieht es toll aus und lädt zum Lesen ein. Von der ersten Seite an war es spannend und mit einem wunderbaren Schreibstil geschrieben. Die Figuren sind lebendig und haben Tiefe. Man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren. Die Story an sich fand ich neu und unverbraucht. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch nur empfehlen.

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Tolle lesbische Romanbiografie! Eleanore Roosevelt über dieses Buch zu entdecken hat wirklich Freude gemacht.

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Heute freue ich mich über die bereits abgeschlossene Lektüre eines ganz besonderen Buches nämlich : "Meine Zeit mit Eleanor" - von Amy Bloom, erschienen im Atlantik-Verlag.
Die Geschichte spielt in den 1930er Jahren und erzählt die Liebesgeschichte von Lorena Hickok und Eleanor Rossevelt, der Frau des ehemaligen US-Präsidenten Franklin Roosevelt. Die Journalistin Lorena soll über den Präsidentschaftskanditaten Roosevelt berichten. Zwischen den beiden Frauen entsteht eine große Freundschaft und Liebe, welche über Jahrzehnte andauert. In Rückblicken taucht der Leser in die schwierige Kindheit Leonors ein und wird gefangen von der Lebensgeschichte der erfolgreichen Journalistin und deren berühmter Geliebten. Erst vor kurzem erzählte ich meinem Kollegen in der Buchhandlung: ich mag keine Amerikaner mehr lesen. Das muss ich jetzt revidieren, ich werde wieder allem offen bleiben. Hier spürte ich wieder genau den erzählerischen Sog, den ich an amerikanischen Geschichten so gerne mag, dass ich mich manchmal Themen hingebe, die gar nicht so unbedingt meins sind, oder in Länder, die ich nicht so unbedingt bevorzuge! Ach, wie schön ist Sprache, ach wie schön ist die Literatur, die einem so viel erschließen kann!

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Ein Traum
Nachdem ich vor kurzem Michelle Obamas Buch gehört habe hat Amy Bloom perfekt gepasst. Herzlichen Dank für diese wundervollen Lesestunden

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Eine große Liebe in der falschen Zeit

Ich bin schon des Öfteren um die Bücher der amerikanischen Autorin Amy Bloom herumgeschlichen. Ich finde die Cover ihrer Bücher einfach so schön. Sie bilden genau meine Lieblingszeit ab. Und gerade als ich die Cover noch einmal betrachtet habe, habe ich entdeckt, dass in diesem Jahr im September ein weiterer Roman von ihr im Atlantik Verlag erscheinen wird. Der Inhalt kam mir so bekannt vor, dass ich festgestellt habe, dass ich doch bereits einen Roman von ihr gelesen habe. Aber das ist schon 10 Jahre her, denn der vermeintlich neue Titel „Away“ war schon einmal auf Deutsch bei DTV erhältlich, nämlich unter dem Titel „Die unglaubliche Reise der Lillian Leyb“. Nun aber zurück zum aktuellen Buch. Hier hat mich jetzt tatsächlich direkt das Thema angesprochen – ein Thema, was es meiner Meinung nach immer noch zu wenig in die „normalen“ Publikumsverlage schafft – Frauenliebe! Und dafür danke ich dem Atlantik Verlag sehr,

Zum Inhalt des Buches brauche ich dieses Mal gar nichts weiter zu schreiben, weil ich zur Abwechslung einmal nichts zu meckern habe. Dafür warte ich einfach noch mit ein paar Hintergrundinformationen auf.

Lorena Alice „Hick“ Hickok wurde am 7. März 1883 in Wisconsin geboren und starb am 1. Mai 1968 in New York City. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen und hat es mit viel Courage und Chuzpe geschafft, eine anerkannte Journalistin zu werden. Außerdem hat sie einige Bücher geschrieben, die es leider nur noch in Englisch gibt. Einen Eintrag bei Wikipedia gibt es über sie ebenfalls nur in der englischsprachigen Version. Sie war Zeit ihres Lebens lesbisch.

Eleanor Roosevelt wurde am 11. Oktober 1884 in New York City geboren und starb am 7. November 1962 ebenfalls in New York City. 1905 heiratete sie Franklin D. Roosevelt, ihren Onkel 6. Grades. Von 1933 bis 1945 war sie die First Lady der Vereinigten Staaten. Sie hatten zusammen 6 Kinder, wobei eines als Säugling starb. Eleanor als auch Franklin D. Roosevelt waren beide politisch sehr aktiv, wobei sie radikaler als ihr Ehemann war. Sie war auch noch nach dem Tode ihres Mannes weiterhin politisch tätig. Nachdem herauskam, dass ihr Ehemann eine langjährige Beziehung mit seiner Sekretärin hatte, hat sie selbst auch andere Beziehungen angefangen. Ob die Beziehung zwischen Hick und ihr eine sexuelle Beziehung war, darüber wird heute anscheinend immer noch heiß diskutiert. Auch Eleanor Roosevelt hat Bücher geschrieben, die es ebenfalls nur noch in Englisch gibt.

Der Roman von Amy Bloom hat mich sehr gefesselt, auch wenn ich mich erst ein wenig in die Sprache der Autorin reinlesen musste. Es ist halt keiner meiner üblichen Unterhaltungsromane, sondern schon bessere „Kost“. Die Autorin erzählt die Geschichte aus Hicks Sicht. Das Buch hat als Rahmen ein Wochenende direkt nach der Beerdigung Franklin D. Roosevelts. Zu dem Zeitpunkt sind die beiden Frauen wohl immer noch sehr eng verbunden, aber kein eigentliches Paar mehr. Und im Rahmen dieses Wochenendes lässt Hick ihrer beider Geschichten Revue passieren. Es ist eine sehr schöne Geschichte, die teilweise aber auch sehr traurig ist. Besonders der Part, der von der schwierigen Kindheit und Jugend Hicks erzählt. Beide Frauen haben mir sehr imponiert, da sie sehr starke Persönlichkeiten waren, die sich sehr für die Gleichheit aller Menschen eingesetzt haben. Egal welche Hautfarbe, welche Religion oder welches Geschlecht sie hatten. Wenn es stimmt, wie es hier im Roman erzählt wird, dann hat Hicks für die Beziehung mit Eleanor aus Liebe ihre Karriere zwischenzeitlich auf Eis gelegt.

Amy Bloom erzählt die Geschichte so, dass sie sich wirklich so liest, als ob das Buch aus dieser Zeit stammt, in der es spielt. Vom Verlag hätte ich mir gewünscht, dass er im Anhang noch etwas mehr Informationen zu den beiden Frauen und den Hintergründen geliefert hätte.

Es ist schon erschreckend, wie bigott diese Zeit damals war! Anscheinend wussten ganz viele Menschen von den außerehelichen Verhältnissen von sowohl Franklin D. als auch Eleanor Roosevelt, aber das wurde alles unter den Teppich gekehrt. Eine kleine Episode am Rande in dieser Geschichte hat mich besonders traurig gestimmt. Da geht es um den Diplomaten und langjährigen Freund der Familie Charles Parker Fiske, der selbst homosexuell war, dies jedoch nur im Stillen ausleben konnte. Um in der Öffentlichkeit unerkannt zu bleiben, hatte er mehrfach geheiratet. Er wäre bereit gewesen, andere zu verraten, wenn es ihn seinen Kopf gerettet hätte. Was war das für eine Zeit, wo so etwas notwendig war.

Als ich das Buch ausgelesen habe, habe ich erst einmal in meinen Büchern gesucht, ob ich nicht schon vorher einmal etwas über die Beziehung von Eleanor Roosevelt und Lorena „Hick“ Hickok gelesen habe. Und ich bin fündig geworden. Schon in dem 1997 erschienenen Buch „Wer mit wem“ von Ines Rieder (DTV) stand etwas über diese Beziehung.

Ein ausgesprochen interessanter Roman über zwei starke Frauen, die viel erreicht haben. Nur ihre Liebe musste Zeit ihres Lebens ein Geheimnis bleiben.

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Erzählt wird hier die Geschichte von Eleanor Roosevelt und der Reporterin Lorena "Hick" Hikock aus der Sicht der Letzteren. Es handelt sich hier um einen Roman und nicht um eine Biografie und das Nachwort der Autorin fand ich sehr aufschlussreich.
1945, Franklin D. Roosevelt stirbt kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs und hier startet die Geschichte; erzählt wird sie jedoch mit vielen Rückblicken. Kenntnisse des historischen Kontextes sind sicherlich hilfreich, allerdings geht es in dem Buch vor allem um die private Geschichte von Eleanor. Ob es nun eine Liebesbeziehung war oder nicht, ist nicht sicher. Auf jeden Fall ein interessantes Buch.
Der Schreibstil von Amy Bloom hat mir gut gefallen und machte das Buch zu einer angenehmen Lektüre.

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Ich wusste bisher zwar schon ein paar historische Fakten über das Leben der Eleanor Roosevelt, habe aber nach dem Lesen dieses Romans versucht, noch mehr über sie zu erfahren. Das Netz ist voll von interessanten Berichten über sie und da es in dem Buch um die „Geliebte“ der First Lady geht, lässt sich schnell herausfinden, dass sich bis heute Historiker darüber streiten, ob Eleanor Roosevelt und Lorena Hickok tatsächlich eine lesbische Beziehung unterhielten. So viel zu der Beschreibung „Eine wahre Geschichte“. Bekannt ist allerdings, dass sie eine sehr enge und intensive Freundschaft verband.

Der Roman dürfte die enttäuschen, die nun eine chronologisch erzählte Lebens- und Liebesgeschichte um die beiden Frauen erwarten, denn der Reihe nach geht hier gar nichts. Erzählstimme ist Lorena, die die meiste Zeit gedanklich Monologe an Eleanor richtet. Sie springt in den Zeiten hin und her und setzt beim Leser teilweise ein Wissen voraus, das man sich erst einmal erarbeiten muss. Sie nimmt Bezug auf Zeitungsartikel über Eleanor und sie, berichtet von Partys im Weißen Haus, von Gästen des Präsidenten und seiner Frau und von ihren Reisen mit Eleanor. Lorena beschreibt bestimmte Personen im Umfeld des Präsidentenpaares sehr genau, übernimmt auch den Klatsch und Tratsch, der um diese teilweise berühmten Persönlichkeiten rankt und wird trotzdem selten konkret, wenn es um Eleanor und sie geht.

Sie erklärt Eleanor immer wieder in Gedanken ihre Gefühle und Eindrücke. Selten geht sie ins Detail, häufig reißt sie bestimmte Szenen nur an , all das scheint eher, als seien die Zeilen nur für Eleanor bestimmt. Als nicht eingeweihte Leserin durfte ich zwar einen Blick in diesen Mikrokosmos der beiden werfen, doch die Art, wie Amy Bloom ihre Erzählerin agieren lässt, gab mir beim Lesen das Gefühl, ich würde in fremden Leben stöbern, intimes Wissen recherchieren, das mich nichts angeht. Das Bild einer Liebesgeschichte zwischen Eleanor und Lorena muss man sich aus den Andeutungen und Ahnungen, aus einzelnen nur grob skizzierten Szenen selber zusammensetzen und normalerweise ärgere ich mich, wenn mir als Leserin überlassen wird, aus derart unkonkreten Angaben etwas zusammenzureimen.

Das war anfangs auch hier der Fall, doch dann hat mich der ungewöhnliche Schreibstil am Buch gehalten. Amy hat ihre Lorena mit großer Intelligenz, scharfer Beobachtungsgabe und einem großartigen Sinn für Humor ausgestattet. Zudem sehe ich das Buch im Nachgang als eine einzige Liebeserklärung, deren wunderbare Bilder und kluge Sätze mich über teilweise langatmige Beschreibungen uninteressanter Personen, über unverständliche Zeit- und Gedankensprünge hinwegsehen lassen und mich das Buch in Erinnerung behalten lassen, wie es Lorena – pardon – Amy gemeint haben könnte; als Stimme einer Liebenden, die ihre Liebe niemals öffentlich leben durfte. Mich hat der Stil versöhnt und so beeindruckt, dass ich dem Buch 9 Pünktchen gebe.

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Der Roman springt zwischen der Liebegeschichte zwischen Lorena und Eleanor und den Tagen nach Franklin D. Roosevelts Tod, in denen Lorena ihrer ehemaligen Geliebten Beistand leistet. Auch ihre Herkunft wird erzählt. Lorena stammt aus ärmlichen Verhältnissen, wurde vom Vater vergewaltigt, vor die Tür gesetzt und arbeitete für einige Zeit im Zirkus. Der Moment, in dem ihr klar wird, dass sie auf Frauen und nur auf Frauen steht, ist eindrucksvoll und dennoch nicht übermächtig. Als lesbische Frau weiß sie später, wie sie sich verstellen muss, und kennt den Eindruck, den sie bei anderen hinterlässt.
Die Liebe zu Eleanor überwältigt sie. Diese sonst so zynische, selbstsichere Frau, die ihre Bettgespielinnen regelmäßig wechselt und sich wenig Gedanken um echte Gefühle macht, findet ihre große Liebe. Der Roman macht von Anfang an klar, dass diese beiden niemals, trotz aller Streitereien und Probleme, wirklich voneinander loskommen werden. Sie kommen aus unterschiedlichen Welten und trotzdem träumen sie davon, wie es wäre, wenn Eleanor ihren Mann verließe. Die zarten Liebeleien fehlen. Es sind starke, direkte Töne, die der Roman hierfür findet. Alle Unklarheiten werden durch Lorens direkte Art beseitigt, denn sie ist die Erzählerin. Und sie enttarnt dabei auch Eleanor und nicht zuletzt sich selbst.

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Dies ist die mögliche Liebesgeschichte der Reporterin Lorena Hickock und Eleanor Roosevelt, der Frau von Präsident Franklin D. Roosevelt. Die Geschichte entstammt der Fantasie von Autorin Amy Bloom, ist aber historisch korrekt was Chronologie und einige der darin vorkommenden Figuren angeht. Den Protagonistinnen wurde schon zu Lebzeiten eine Affäre nachgesagt, die aber nie bestätigt wurde.

Ich ging völlig blauäugig an den Roman "Meine Zeit mit Eleanor", ohne irgendwelches Vorwissen über die Familie von Franklin D. Roosevelt oder seine Person, geschweige denn seine Frau zu haben. Das war einerseits von Vorteil, weil ich vorurteilsfrei an die Erzählung rangehen konnte, andererseits habe ich mich aber oft gefragt, was davon fiktiver und was realer Natur ist. Die Frage stellte ich mir vor allem in Bezug auf die Charaktereigenschaften der Autorin. Am Ende des Romans geht Bloom kurz darauf ein, dass alles, was sie geschrieben hat fiktiv ist. Das versöhnt mich nicht so richtig mit der Frage, ob z.B. Eleanor Roosevelt die großzügige Frau mit unbegrenzter Herzensgüte war, als die sie hier dargestellt wurde. Das hat während des Lesens immer wieder an meinem Lesevergnügen gekratzt, das ansonsten sehr hoch war. "Meine Zeit mit Eleanor" hat mir noch besser gefallen, als Blooms Roman "Wir Glücklichen".

Wenn ich davon ausgehe, dass alle Charaktereigenschaften fiktiv sind, hat Bloom zwei Frauen erschaffen, die von unterschiedlicher Struktur sind. Hick ist rau, abweisend und direkt, geprägt durch ihre karge Vergangenheit, die durchzogen ist von Gewalt und Entbehrungen, von Demütigungen und Ablehnung. In Eleanor findet sie ihren Ruhepol, ihr quiet place, den Menschen, der ihre Wunden heilt, obwohl Eleanor selbst mit Demütigung und Verletzung zu kämpfen hat. Ihr Mann ist ein Schürzenjäger. Geht Affären ein. Langfristig, wenn sie von Nutzen sind, kurzfristig, wenn ihm danach ist. Eleanor - ganz die First Lady - steht weiterhin hinter ihm. Sie repräsentieren die Ehe als Institution, als wichtiges Bindeglied zwischen Volk und Regierung.

Die Liebesgeschichte zwischen Hick und Eleanor ist wunderschön. Frei von Kitsch, aber gezeichnet von der Sehnsucht jemanden zu haben, der die Hand reicht, ohne, dass man darum bitten muss, und berührt, ohne zu berühren. Obwohl Hick ihrer Eleanor nicht ihre gesamte Vergangenheit und damit auch nicht alle Narben ihrer Seele offenbart - zu Eleanors Schutz?

Es ist die Verbundenheit zweier Frauen in einer Zeit, in der viele Dinge hinter vorgehaltener Hand geschehen, in der man die Augen vor der Wahrheit verschließt und drohendes Unheil wegfeiert. Die Atmosphäre der 20er und 30er Jahre wird von Amy Bloom anhand der Erlebnisse, des Alltags der beiden Frauen lebendig dargestellt.

Eine festliche Zeitreise, die sich durch Atmosphäre und Emotionen, versteckte Andeutungen auszeichnet und die ich sehr genossen habe.

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Das Buch ist insgesamt sehr überzeugend und anrührend geschrieben. Die Leserin oder der Leser fühlt mit der Hauptfigur. Zu Beginn fand ich es etwas verwirrend, dass man als Lesende nicht alles chronologisch und insgesamt auch nicht alles erfährt. Die Perspektive ist durchgängig eine personale. Auf dieser Basis ergeben gelegentliche Lücken in der Erzählung, Sprünge oder auch wiederkehrende Gedanken viel Sinn und machen auch das Lesen interessanter. In Teilen ist das Buch sicherlich zugänglicher für Menschen, die sich mit amerikanischer Geschichte auskennen. Aber es ist absolut nicht nötig. Das Buch funktioniert eben auf mehreren Ebenen, zunächst mal sicherlich auf der ebene der Liebesgeschichte, die aber sehr überzeugend in die allgemeine Geschichte um die Präsidentengattin Eleanor Roosevelt eingebunden ist. Als Leserin, die Amy Bloom schon kennt, wurde ich nicht enttäuscht, denn sie schafft es erneut, die fiktionalisierte Geschichte eines Lebens in ein kurzes Buch zu fassen, ohne dabei an Identifizierbarkeit oder emotionaler Kraft zu verlieren.

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Eine andere Sicht auf Eleanor Roosevelt

Der Klappentext: „Washington, 1932: Die junge Reporterin Lorena Hickok reist in die Hauptstadt, um in der heißen Phase des Wahlkampfs um das Präsidentenamt regelmäßig Einblicke ins Leben des Kandidaten Franklin D. Roosevelt und seiner Frau Eleanor zu liefern. Als Roosevelt wenige Monate später das Rennen für sich entscheidet, zieht „Hick“ ebenfalls ins Weiße Haus ein – und wird zur Geliebten der First Lady.“
Zum Inhalt: Eleanor Roosevelt definierte die Rolle der First Lady in den Jahren 1932 bis 1945 neu, obwohl sie kein offizielles Amt inne hatte, außer dass der Präsidentengattin war sie eine der einflussreichsten Politikerinnen. Sie wurde zu einer präsenten Botschafterin für soziale Gerechtigkeit und für Freiheit, sie hatte zahlreiche öffentliche Auftritte, hielt regelmäßig eigene Pressekonferenzen ab und veröffentlichte einige Werke. Dass sie mit der Journalistin Lorena Hickok über Jahrzehnte hinweg wohl mehr als eine Freundschaft verband, wurde lange Zeit ignoriert. Erstaunlicherweise konnten nämlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen an der Ostküste durchaus in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, insofern der keine sexuellen Züge erkennbar waren, war diese Form des Zusammenlebens von Frauen aus der gehobenen Mittelschicht durchaus im Rahmen des Möglichen. Ob so eine Beziehung zwischen Eleanor Roosevelt und Lorena Hickok bestand, ist umstritten. In diesem Roman wird eine solche Beziehung in einer fiktiven Biographie ersonnen – und nicht zum ersten Mal thematisiert.

Zum Stil: Erzählt wird diese Geschichte von Lorena Hickok in der Ich-Form und für eine Journalistin passend ist der Stil ist sehr flüssig und bildhaft. Außerdem wurde die Sprache und die Gesten der Zeit der 30/40er Jahre angepasst und die historischen Tatsachen wurden gut und überzeugend recherchiert. Ich gebe gerne zu, dass man sich erst ein wenig einlesen muss, um wirklich in den Sprachgebrauch einzutauchen, doch dann überzeugt die Darstellungen dieser bewegten Zeit.

Mein Fazit: Ein atmosphärischer Roman aus einer sehr brisanten und interessanten Zeit über eine (fiktive) lesbische Beziehung einer politischen Persönlichkeit.

Ich danke Atlantik aus dem Hoffman und Campe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.

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Washington 1932, Franklin D. Roosevelt ist am Weg zur Präsidentschaft der Vereinigten Staaten. Die junge Reporterin Lorena Hickock soll für ihre Zeitung aus dem Leben des Ehepaares Roosevelt berichten, von kleinen alltäglichen, eventuell sogar pikanten Details. Doch als „Hick“, wie die junge Frau genannt wird, Eleanor Roosevelt kennenlernt, zeigt sie mehr Interesse an der Gattin als am Kandidaten. Nach der Wahl Roosevelts gibt Lorena Hickock ihren Beruf auf, zieht mit den Roosevelts ins Weiße Haus, wird die Geliebte Eleanors.
Amy Bloom hat viel Zeit mit Eleanor und Lorena verbracht. Die Autorin betont: „Ich habe mich bei der Arbeit an diesem Buch nach bestem Wissen und Gewissen an die bekannten Fakten hinsichtlich Geographie und Chronologie sowie der Sitten und Gebräuche jener Zeit gehalten und Bücher von Historikern herangezogen. Dessen ungeachtet ist der Roman von der ersten bis zur letzten Seite fiktiv.“
Alles was Bloom über Eleanor und Lorena, aber auch über Franklin Roosevelt schreibt könnte so passiert sein. Das Ehepaar Roosevelt hatte wohl ein Privatleben, aber nicht unbedingt ein gemeinsames. Über Affären des Präsidenten mit der Sekretärin oderanderen Frauen wurden schon immer gerne berichtet. Die (angebliche) Liebschaft Eleanors war ein untervorgehaltener Hand bestätigtes Gerücht. Amy Bloom trifft bei dieser außergewöhnlichen Lebens- und Liebesgeschichte immer den Ton. Es ist kein schlüpfriges Skandälchen, über das sie schreibt. Sie begegnet Eleanor und Lorena mit Respekt. Zwei besondere Frauen stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Zwei Frauen, die sich zueinander hingezogen fühlen, die miteinander vertraut sind, die sich gegenseitig Zuneigung schenken, und dabei aber nicht unterschiedlicher sein könnten.
Lorena „Hick“ ist die Erzählstimme, ihr burschikoses Auftreten überspielt in vielerlei Hinsicht ihre Vergangenheit. Aus desolaten Verhältnissen, ohne großartige Bildung und ohne familiärer Unterstützung wurstelt sich Lorena aus einem Morast von Unterdrückung und Misshandlung. Eleanor hingegen kannte das Weiße Haus schon als Mädchen, kennt das Zentrum der Macht. Ihre Beziehung lebten sie nicht nach außen. Mit den Jahren gingen sie immer wieder auseinander und wieder zusammen. Berührend fand ich ihr Miteinander, als sich die beiden nach dem Tode Roosevelts wieder begegnen, nicht mehr jung, nicht mehr ganz so euphorisch und doch unendlich vertraut.
„Niemand schrieb je einen Artikel über Eleanor und mich.“ Amy Bloom, erzählt, was hätte sein können.

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Gut geschrieben, schnörkellos, dennoch emotional.
Wunderbar empfehlenswert für Kundinnen, die unkitschige Unterhaltungsliteratur suchen .

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Unverblümte, ungewöhnliche, rührende Geschichte der engen Beziehung zwischen Eleanor Roosevelt und Lorena Alice Hickok, genannt Hick.

Hicks Herkunft liegt quasi im Bodensatz der amerikanischen Gesellschaft. Mit Pfiff und Unverfrorenheit, aber durchaus auch Mut und Köpfchen, geht sie ihren Weg, der sie auch an die Seite Eleanor Roosevelts führt und in die engsten Kreise des Weißen Hauses.
Szenen und Begebenheiten aus der Beziehungszeit zwischen Hick und Eleanor wechseln sich ab mit Vorkommnissen und Anekdoten aus Hicks Vergangenheit. Dem Leser/der Leserin wird hierbei die Verortung nicht immer leicht gemacht; aber eigentlich ist die Chronologie auch nicht so wichtig. Es geht nämlich um besondere Momente, um Gefühle im Alltagsgeschehen, um Liebe zwischen Frauen in einer Zeit als diese alles andere als selbstverständlich war, um leise Töne.
Hick und Lorena gehen zwar auseinander, sind aber nie wirklich frei voneinander.
Trotz gelegentlicher Längen und der leichten Verwirrung im episodischen Ablauf ein interessantes, auch unterhaltsames Buch, das stellenweise witzig und leichtfüßig daherkommt, dann wieder leicht melancholisch ist und nachdenklich stimmt.
Ich empfehle es durchaus anspruchsvollen Lesern/Leserinnen, die bereit sind, sich auf diesen persönlichen Blick hinter die Kulissen und auf die Zeit der Roosevelts einzulassen.

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