Bis die Sonne scheint

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Erscheinungstermin 26.02.2025 | Archivierungsdatum 28.02.2025

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Zum Inhalt

Es ist das Jahr 1983. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und träumt von blauem Samtsakko und grauer Flanellhose. Doch seit er die Eltern belauscht hat, schwant ihm, dass daraus nichts wird. Hormanns sind pleite und wissen nicht mehr, wie sie die sechsköpfige Familie über die Runden bringen sollen. So erfinderisch die Eltern auch sind, eines können sie nicht: mit Geld umgehen. Was sie dagegen beherrschen: den Schein wahren, selbst als der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.

Es ist das Jahr 1983. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation und träumt von blauem Samtsakko und grauer Flanellhose. Doch seit er die Eltern belauscht hat, schwant ihm, dass daraus nichts wird...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783257073317
PREIS 25,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Christian Schünemann bisher nicht; die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, nachdem mir der lässige Typ, der am braunen Auto lehnt, auf dem sonst, typisch Diogenes-Verlag, weißen Titelbild aufgefallen ist.
Erzählt wird aus Sicht von Daniel, der 1983 vierzehn Jahre alt ist und sich auf seine Konfirmation und den Frankreich-Schüleraustausch freut. Er und seine 3 Geschwister sind ein sorgloses Leben gewohnt, wissen nicht, wie der Kontostand der Eltern aussieht. Über Geld redet man natürlich nicht mit Kindern (das war in meiner Kindheit und Jugend auch so - wir informieren unsere Kinder zumindest grob) und nach außen muss der Schein gewahrt werden. Typische Dinge aus den 80ern fallen dem Leser ins Auge, wenn man selbst in dieser Zeit aufgewachsen ist, angefangen bei Dosenwurst, RAF-Plakaten in der Postfiliale, Maggi beim Krämer über beigefarbene Autos, Flokatiteppiche, etc. Die „drei Stufen runter zum Kaminzimmer“ kenne ich aus meiner Kindheit, das war auch etwas tiefer gebaut als das Wohnzimmer.
Im Laufe der Geschichte erfährt man aus der Vergangenheit von Vater Siegfried, Mutter Marlene, Oma Henriette und Oma Lydia, was der Krieg mit ihnen allen gemacht hat, wie die Eltern zusammenkamen und wie der Traum vom Eigenheim wahr wurde - und später platzte. Es ist erstaunlich, wie normal die Eltern weiterleben, als sei nichts passiert, als stünden sie nicht am Rande ihrer Existenz. Verdrängen funktioniert hier recht gut, mir tun die Kinder leid, die nicht über ihre Verhältnisse gelebt haben, die keine falschen (oder nicht die besten) Entscheidungen getroffen haben, die einfach mitgezogen wurden. Nicht besonders hilfreich waren die Zinssätze, die damals in die Höhe stiegen, aber wer konnte das wissen? Man merkt aber auch, dass sich an jeden Strohhalm, der sich bietet, geklammert wird, egal, der wievielte Versuch es ist, endlich wieder Fuß zu fassen, auch wenn es erneut schiefgehen kann. Durchhalten können Siegfried und Marlene, das ist klar, aber zu welchem Preis?
Christian Schünemanns Roman lässt sich sehr flüssig lesen, vielleicht findet man sich an manchen Stellen selbst wieder. Das Nachwort hilft sehr, das Gelesene Revue passieren zu lassen, man versteht die Geschichte der „Hormanns“ danach noch besser. Mir hat das Buch, das nur 256 Seiten hat, die es aber in sich haben, gut gefallen, es regt zum Nachdenken an und zeigt, wie vergänglich Geld ist und was man wirklich braucht, um glücklich zu sein - und sei es der Sonnenschein. 5 Sterne und Leseempfehlung gibt es von mir - und Zoes Mixtape war das Highlight zum Schluss.

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Familiengeschichte

Christian Schünemann merkt nach dem Tod seiner Mutter, das die Wahrnehmungen der Erinnerung bei jedem verschieden ist. Aus Briefen der Mutter an ihre Schwester bemerkt er das zuerst.
In seinem Roman, Bis die Sonne scheint, schreibt er seine Familiengeschichte bis zu seinen Großeltern, allerdings mit fiktiven Namen.
Die Frauen in der Geschichte sind die stärkeren. Das mussten sie durch den Krieg und die Fluch auch sein.
Auch seine Mutter hat sich in verschiedenen Arbeiten versucht über Wasser zu halten. Er Vater ist Architekt und mach seiner misslungenen Selbständigkeit, nicht flexibel
Das Buch liest sich gut. Solche Familiengeschichten lese ich immer wieder gerne, ich kann es empfehlen.

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Dieser Titel hatte mich doch sehr überrascht. Vom Klappentext hatte ich eher nur einen sehr witzigen Roman erwartet, was er auch zur Hälfte war. Diese Eltern, die mit vollen Händen Geld ausgeben, was eigentlich nicht da ist. Wie die ganze Familie es schafft, den Schein zu wahren. Dies hatte definitiv eine Situationskomik!
Parallel wird der Leser weit zurück in die Familiengeschichte entführt und bietet hier Erklärungsansätze an, wo die Ursache für das Verhalten der Hormanns liegt. Insgesamt hat mich der Roman vom Konzept her gut angesprochen. Leicht zu lesen und trotzdem etwas zum Nachdenken.

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Christian Schünemann gelingt als Ich-Erzähler eine wunderbare und unterhaltsame Zeitreise in die frühen 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Durch sein Aufarbeiten seiner Familiengeschichte reicht die Reise von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart. Die privaten, alltäglichen Begebenheiten werden so auch vor einen geschichtlichen Hintergrund gestellt.
Alles in allem ein vergnüglicher Unterhaltungsroman, der auch die Lust bzw. die Neugier wecken kann, die eigene Familiengeschichte und Familengeschichten unter die Lupe zu nehmen bzw. aufzuspeüren und festzuhalten..

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Realitätsnah und glaubwürdig;
Das Buch spielt mit der Haupthandlung im Jahr 1983 und wird aus der Perspektive des 14jährigen Daniel geschildert. Ich fand die Lebenswelt eines Teenagers in den 1980er Jahren hervorragend getroffen und viele kleine Details haben meine Erinnerung getriggert. Das Ganze war gut dosiert, nicht zu viel und war ganz natürlich in der Erzählung platziert. Immer wieder gibt es Rückblenden zur Geschichte seiner Eltern und Großeltern, die die Charaktere und ihre Handlungen verständlich gemacht haben. Daniels Eltern, die ihre Finanzen nicht im Griff haben und ihre Situation gekonnt ignorieren, sind ein wiederkehrendes, dramatisches Motiv. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der damaligen Zeit wurden nachvollziehbar geschildert. Es gab einige Details zu den beruflichen Aktivitäten und Geschäften der Eltern, die mir einen Tick zu ausführlich waren. Davon abgesehen eine sehr realitätsgetreue Erzählung, die mich durch das interessante Nachwort des Autors auch persönlich betroffen gemacht hat. Von mir gibt es einen kleinen Abzug für die erwähnten Längen, also insgesamt 4,5 Sterne.

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Großartig! Das Buch ist eine Entdeckung, wenn man bisher nur die Frisörkrimis kennt. Eine berührende Geschichte, mal zum Lachen, mal zum Schlucken, Ich hab es sehr gern und in einem Zug durchgelesen. Absolute Empfehlung!

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Gut vorstellbar. Es macht Spaß die Zeitreise in die 80er anzutreten und der Anfang in dem erzählt wird, dass Helmut Kohl nun Bundeskanzler ist und dass das alles verschlechtern wird, ist toll im Hinblick auf die anstehenden Wahlen. Als ich das Buch durchgelesen hatte, kam ein wenig Enttäuschung auf, weil ich anschließend eigentlich genau da war, wo ich zu Beginn des Buches auch war. Die Figuren haben sich nicht verändert (haben nicht aus ihren Fehlern gelernt?).

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Eine Kindheit in den 80ern, ein liebevoller Blick auf die Eltern und Grosseltern auf der Suche nach dem Warum,
eine ganz normale deutsche Familiengeschichte, Flucht und Vertreibung, Nationalsozialismus als Mitläufer oder Täter, die Wirren den
Nachkriegszeit, Wiederaufbau, das kleine Leben und der Wunsch nach Grösserem. Toll !

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Auch wenn ich selbst gut zehn Jahre jünger bin als der Protagonist Daniel und mich nicht mehr aktiv an das Jahr 1983 erinnere, so habe ich doch vieles an diesem Roman aus meiner eigenen Kindheit wiedererkannt. Das Lebensgefühl der Eltern, die Erwartungshaltung der Großeltern, der unerschütterliche Glaube an eine bessere Zukunft, das Aufrechterhalten des Scheins nach außen um jeden Preis – überhaupt die strikte Trennung zwischen dem Außen und dem Innen. Mit der Geschichte von Daniel und dessen Familie erzählt Schünemann exemplarisch auch die Geschichte Wirtschaftswunderdeutschlands und der Rezessionen nach den Ölpreiskrisen.

Während des Lesens schüttelte ich immer wieder fassungslos den Kopf über das Verhalten von Daniels Eltern, die trotz Pleiten scheinbar ungerührt weiterhin ihren Lebensstil pflegen und den Ernst der Lage nicht zu begreifen scheinen. Dass sie mit Geld nicht umgehen können, ist offensichtlich, doch aus ihren Fehlern lernen sie nicht. Zuweilen dachte ich mir, so blauäugig könne doch niemand sein, und da hat der Autor aber ein bisschen übertrieben. Umso erstaunter war ich, als ich Nachwort las, dass Schünemanns Familiengeschichte (jedoch mit veränderten Namen) die Grundlage für diesen Roman bildete.

Ein sehr lesenswerter Roman, der die Atmosphäre der alten Bundesrepublik noch mal lebendig werden lässt.

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Die Geschichte einer Familie, die nie lernte, mit Geld umzugehen und sich der Realität zu stellen.
Daniel, der jugendliche Sohn der sechsköpfigen Familie, erzählt die Geschichte seiner Familie.
Obgleich bereits der Kuckuck an Fernseher und Klavier klebt und die Villa versteigert wird, beruhigen die Eltern die Kinder immer wieder, dass es weitergeht, schwelgen weiter in Konsum und verreisen. Daniel bemerkt zwar, dass etwas so ganz und gar nicht stimmt, vertraut aber seinen Eltern.
Ein Buch und eine Geschichte, die den Leser mit fiebern lässt und nachdenklich stimmt. Die Rückblicke in die Familienhistorie verdeutlichen die eigenen Gesetze, die in manchen Familien herrschen und der Ausgangspunkt für Probleme sind.
Kreativ und authentisch ist die Einführung in die Kapitel gelöst, die jeweils mit drei französischen Vokabeln beschrieben werden.

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„Bis die Sonne scheint“ ist Christian Schünemanns ganz persönliche Version seiner bewegten Familiengeschichte, die er aus Briefen seiner Mutter, lokalen Archiven und seiner eigenen Erinnerung rekonstruierte. Da Erinnerungen ja bekanntlich trügen, haben alle Charaktere neue Namen bekommen. Wir dürfen Daniel, dem jüngsten von vier Kindern, über die Schulter schauen und mit ihm die turbulente Zeit rund um seine Konfirmation miterleben, in der seine Familie plötzlich mit ihrer fehlende Existenzgrundlage konfrontiert wird. Doch Familie Hormann gibt nicht auf und findet kreative Wege, um nicht nur das beste aus der Situation zu machen, sondern die Situation als solche überhaupt gar nicht so sehr als Problem warzunehmen.
Das Buch liest sich ein bisschen wie im Zeitraffer. Wir rasen mit durch die besonderen Erlebnisse der Generationen - und Daniel beobachtet die Gegenwart, die um ihn herum geschieht, fast wie in einen Film, und wertet sie kaum. Dass jeweils drei von Daniels Französischvokabeln die Geschehenisse der Kapitel vorweg andeuten hat mir gut gefallen.
Wer gerne Familiengeschichten durch die Generationen liest oder mal einen optimistischeren Blick auf das, was manche vielleicht ‚Scheitern‘ nennen würden, gewinnen möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.

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Nobel geht die Welt zugrunde

Die Hormanns leben nach dem Motto mehr Schein als Sein, sie ver(sch)wenden ihre Energie eher darauf, ihr bisheriges Leben weiterzuführen und sich irgendwie durchzuschlängeln, auch wenn die Geldquellen schon lange versiegt sind. Und wenn doch mal was eintrifft, wird es sofort wieder ausgegeben für Kuchenberge, für Restaurantbesuche und auch mal für einen Urlaub zwischendurch. Der Gerichtsvollzieher hat die amtlichen Pfandsiegel auf Fernseher, Klavier und auf alle sonstigen verwertbaren Gegenstände geklebt, was sie nicht anficht, da der Kuckuck eher dezent an einer nicht sofort sichtbaren Stelle klebt.

Alles beginnt damit, dass Daniel von einem blauen Samtsakko mit grauer Flanellhose träumt. Er will diese Kombination zu seiner Konfirmation tragen, was angesichts der finanziellen Misere seiner Eltern eher Utopie bleibt – wir schreiben das Jahr 1983.

Vater Siegfried, Mutter Marlene und ihre vier Kinder leben in einem Bungalow, den sie überwiegend in einer Zeit gebaut hatten, als sie beide noch in Lohn und Brot standen. Irgendwann dann macht Siegfried sich selbständig, was nicht die beste seiner Ideen war, denn von nun an gings bergab. Die beiden Omas – Henriette und Lydia – wissen nichts von der ständigen Geldknappheit, auch die Kinder sind nicht informiert, bekommen aber doch so einiges mit.

Christian Schünemann erzählt von der Familie und deren Mitglieder, wie sie heute leben und von den beiden Herkunftsfamilien. Mal ist er bei Marlene in jungen Jahren, sie ist als Buchhalterin tätig. Sie ist ein kluges Mädchen, das sich stetig weiterentwickelt. Auch von Siegfried erfahren wir so einiges, er hätte als Beamter Zeit seines Lebens ein sicheres Einkommen gehabt. Lydia etwa kommt in Oberschlesien zur Jahrhundertwende zur Welt, ihre Mutter verstirbt im Kindbett, Vater steht mit fünf Kindern alleine da. Ihr Weg wird wie auch der der anderen skizziert, man bekommt ein gutes Gespür für die einzelnen Personen.

Die Erzählung wechselt zwischen den Zeiten und den einzelnen Charakteren, was anfangs ein wenig irritierend war. Bald aber war ich mit diesen Zeitsprüngen vertraut und konnte die Eskapaden der Hörmanns so richtig genießen. Wenngleich ich ob ihrer Unbekümmertheit den Kopf geschüttelt habe, so war die Lektüre ein gar amüsantes Unterfangen. Wie kann man nur? Wie konnte es so weit kommen? Sowohl Siegfried als auch Marlene hatten einen guten Start, sie hatten ein sicheres Einkommen, von ihren Höhenflügen konnten sie jedoch nicht mehr lassen, ihre Ansprüche trotz Geldknappheit nicht mehr zurückfahren. Und so machen sie sich auf den Weg: „Wir fahren so lange, bis die Sonne scheint.“ Was solls – nobel geht die Welt zugrunde.

Das Nachwort verrät, dass der Autor durch seine Familiengeschichte zu diesem Buch inspiriert wurde - er vermittelt das Lebensgefühl dieser Jahre mit einer Leichtigkeit, die dem Thema die Schwere nimmt. Für mich ist es ein gelungenes Porträt einer Familie, das auch die Kriegs- und Nachkriegszeit nicht auslässt und das die Wohlstandsgesellschaft gut charakterisiert. Alles in allem eine rundum stimmige Geschichte, die mich schon auch nachdenklich zurücklässt, die mich aber dennoch bestens unterhalten hat.

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Der Titel hätte Potenzial gehabt. Allerdings zerfassert er sich im Laufe der Handlung und man kann nicht sagen, ist das ein Familienroman, eine Sozialstudie oder was ganz anderes.

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BIS DIE SONNE SCHEINT
Christian Schünemann
1983:
Daniel Hormann fühlt sich ungerecht behandelt: Seine Konfirmation steht bevor, doch ein passender Anzug fehlt ihm noch - dabei hatte er sich längst einen ausgesucht. Das festliche Essen im teuren Restaurant wurde gestrichen, die Gästeliste von seiner Mutter drastisch gekürzt, und er ahnt bereits, dass auch seine erhofften Konfirmationsgeschenke schrumpfen werden.
Bei seinen drei älteren Geschwistern spielte Geld damals keine Rolle. Man gab großzügig aus, denn Vaters Architekturbüro florierte und die Bauwirtschaft boomte. Doch nun scheint sich Vaters neueste Geschäftsidee - der Verkauf von Wasserfiltern - nicht auszuzahlen.
Vorübergehend müssen sie daher von dem Strickgeld leben, das die Mutter für jeden selbstgestrickten Pullover vom kleinen Wollladen erhält. Aber das ist natürlich nur eine Übergangsphase - eine Zwangsversteigerung des schönen Bungalows am Waldrand, so beteuert der Vater, werde es nicht geben.

Wer jedoch glaubt, dass die Familie nun sparsam lebt, irrt sich. Delikatessen werden im Feinkostladen angeschrieben, gemütliche Restaurantbesuche mit Rumpsteak stehen weiterhin auf dem Programm, und um den Anblick der ungeöffneten Rechnungen zu vermeiden, reist man kurzerhand an die Côte d’Azur.

Christiane Schünemann erzählt hier die Geschichte seiner Familie. Besonders gefallen haben mir die vielen kleinen Rückblicke auf die Großeltern.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig - man fliegt nur so durch die kurzen Kapitel. Mehrmals hatte ich das Gefühl, an eigene Kindheitserinnerungen erinnert zu werden. Vielleicht liegt es daran, dass der Autor nur ein Jahr älter ist als ich.

Fazit:
Ein buntes Potpourri aus Familienerzählungen der 70er- und 80er-Jahre - wunderbar gelungen! Daher spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.
4/5

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🌞🌞🌞 3/5
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Christian Schünemanns Roman „Bis die Sonne scheint“ ist eine nachdenkliche Familiengeschichte, seine eigenen Genealogie sogar, angesiedelt in den 1980er.

Es geht um Daniel, der in einem unbedachten Moment seine Eltern belauscht und mitbekommt, das Familie Hormann Pleite ist.

Was die Eltern gedenken, dagegen zu tun? Ignoranz und ungeöffnete Briefe werden es hoffentlich richten und die sechs köpfige Familie irgendwie über die Runden bringen.

Wer denkt, dass sich „Bis die Sonne scheint“ inhaltlich nur an den 1980ern orientiert und mit gut platzierten und zeitentypischen Schlagworten wie Depeche Mode, Culture Club, Spandau Ballett, Pofiterol, Pizza Vierjahreszeiten, Dosenwurst und Maggi aufwartet, wird enttäuscht sein.
Denn der Roman ist kein (wie ich dachte) Coming-of-Age Roman.
Er ist eine Ode an die Familie und die Wichtigkeit des Zusammenhalts, es geht darüber hinaus um den Nationalsozialismus, um Flucht und Vertreibung und die Erwartungshaltungen von Großeltern zu den eigenen Kindern und wieviel vorgelebte Familie ein Jeder in seinem Herzen trägt.

Christian Schünemann kann erzählen. Das sprachliche Niveau ist wundervoll, keine bis kaum gesetzte Wortdopplungen erscheinen im Text und bietet eine Vielfalt an ausgemalten Situationen. Manchmal ein wenig zu colagiert und detailiert geschildert.

Gerne hätte ich mir das Nachwort als Vorwort gewünscht.
Das hätte die Intensität und Authenzität des Romans unterstrichen und mir den Beweggrund dieser eigenen Entstehungsgeschichte näher gebracht.

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"Bis die Sonne wieder scheint" war mein erster Roman von dem Autor und hat mich leider nicht ganz überzeugt. Der Schreibstil des Autors ist ruhig und angenehm, inhaltlich hat es mir nur zu lange gedauert bis sich ein fließender "greifbarer" Handlungsstrang erkennen lies. Ich hatte mir unter dem Klappentext ein vielleicht etwas humorvolleres Buch vorgestellt, nichtsdestotrotz ist es kein schlechtes Buch.

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Ich hatte einen heiteren Coming of age Roman erwartet.Vielleicht wegen des Covers und des Titels.
Es ist ein toll erzählter Familienroman,der wie man im Nachwort erfährt, die Familiengeschichte von Christian Schürmann wiederspiegelt.Mir zog sich beim Lesen nach und nach die Kehle zu,wie es der dem jüngsten Kind,Daniel, ergeht oder auch ergangen wird.Daniel,der sich auf seine Konfirmation freut,weil er dann auch endlich "reich" sein wird,wie seine drei Geschwister zuvor.Den letzten beißen leider die Hunde.Die Eltern konnten nie gut mit Geld umgehen,jetzt kommen aber erschwerend wirtschaftliche Umstände, wie die Zinserhöhung und Ölkrise,dazu ,dass das Geschäft der Eigenheimvermarktung pleite anmelden muss.Die Eltern wollen sich nicht unterkriegen lassen und versuchen den Schein des früheren Wohlstandes zu wahren.
Spannende Zeitreisen von den 80-ern bis ins Kaiserreich und die Nazizeit.
Grosse Leseempfehlung!

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