Never Ending Trust

Rezension zu "Never Ending Trust" von Yvonne und Nadine Merschmann

„Never Ending Trust“ von Yvonne und Nadine Merschmann ist der zweite Band einer Reihe, die unabhängig voneinander gelesen werden kann, und vereint die Romantik zweier scheinbar unvereinbarer Charaktere mit einer abenteuerlichen Reise durch die ikonischen Schauplätze der Twilight- und The Vampire Diaries-Universen. Die Geschichte handelt von zwei Seelen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jake, der abenteuerlustige Barkeeper, der das Leben in vollen Zügen genießen möchte, und Lydia, die sich nach einem tragischen Verlust lieber in der Stille und Sicherheit ihrer Bücherwelt zurückzieht.

1. Die Charaktere: Ein Zusammenprall der Gegensätze
Die Hauptfiguren Jake und Lydia sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere, die durch ihre persönlichen Erlebnisse und Lebensweisen tief geprägt sind. Jake ist der typische Draufgänger, der sich durch die Welt treiben lässt und jeden Moment lebt, als wäre es sein letzter. Seine Lebensphilosophie basiert auf einer Bucket List, einer Liste von Abenteuern und Erlebnissen, die er vor seinem Tod abhaken möchte. Es scheint, als würde Jake den Stillstand und die Ruhe fürchten, weil sie ihn zwingt, sich mit sich selbst und seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Lydia hingegen ist das genaue Gegenteil: Sie ist introvertiert, melancholisch und zieht sich nach dem Tod ihrer besten Freundin in die stille Welt der Bücher zurück. Vor allem Twilight bietet ihr Trost, ein literarisches Universum, das ihr hilft, die Realität zu entfliehen und die schmerzhaften Erinnerungen zu bewältigen. Sie liebt die Sicherheit und Ruhe, die ihr das Lesen gibt, und möchte ihr geregeltes Leben nicht mit den Unsicherheiten des Abenteuers in Frage stellen.

Dieser Kontrast zwischen den beiden Charakteren sorgt von Anfang an für Spannungen und Konflikte. Jake und Lydia prallen in ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen heftig aufeinander, was in intensiven, teils humorvollen, teils ernsten Auseinandersetzungen gipfelt. Die Autorinnen schaffen es, die emotionale Tiefe beider Charaktere hervorragend darzustellen, indem sie die inneren Kämpfe beider Protagonisten detailliert schildern. Besonders Lydias Trauer und die Unfähigkeit, loszulassen, werden feinfühlig beschrieben, während Jakes rastlose Abenteuerlust als Flucht vor seiner eigenen Vergangenheit enthüllt wird.

2. Das Setting: Ein Roadtrip durch die Welt von Twilight und Vampire Diaries
Ein besonderes Highlight des Romans ist das Setting, das nicht nur für Fans der Twilight- und The Vampire Diaries-Serien reizvoll ist. Der Roadtrip, den Jake mit seinem besten Freund und Lydia sowie deren Schwestern unternimmt, führt sie an die berühmten Schauplätze der beiden beliebten Fantasy-Welten: Forks und Mystic Falls. Die Beschreibung dieser Orte ist nicht nur nostalgisch für eingefleischte Fans, sondern auch atmosphärisch und visuell ansprechend.

Die nebelverhangenen Wälder um Forks und die mystische, geheimnisvolle Stimmung von Mystic Falls werden lebendig geschildert. Es ist, als würde der Leser selbst durch diese bekannten Landschaften fahren, die in den Filmen und Serien zum Leben erweckt wurden. Diese Reise durch die Welten, die für Lydia besonders viel Bedeutung haben, gibt der Geschichte eine magische Note und bietet die perfekte Kulisse für die aufblühende Beziehung zwischen Jake und Lydia.

3. Die Dynamik zwischen Jake und Lydia: Vom Streit zur Zuneigung
Was die Romanze zwischen Jake und Lydia so authentisch macht, ist die langsame, realistische Entwicklung ihrer Gefühle füreinander. Zu Beginn gibt es nichts als Widerwillen und Missverständnisse. Jake betrachtet Lydia als langweilig und festgefahren in ihrer Komfortzone, während Lydia Jake für oberflächlich und verantwortungslos hält. Die Wortgefechte zwischen den beiden sind spritzig und humorvoll, doch im Verlauf des Buches zeigen sich immer mehr die tiefen Gefühle hinter der Fassade.

Ein zentraler Punkt in der Beziehung der beiden ist das Picknick im Herbstlaub. Diese Szene, die inmitten der malerischen Natur spielt, symbolisiert eine wichtige Wendung in ihrer Dynamik. Hier beginnen sie, sich ohne Vorurteile zu betrachten und einander so zu sehen, wie sie wirklich sind – verletzlich, ängstlich, aber auch voller Sehnsüchte, die sie selbst nicht immer zugeben wollen.

Während Jake mit seiner eigenen Vergangenheit kämpft und sich seiner Angst stellen muss, bleibt auch Lydia nicht stehen. Sie wird durch die Reise gezwungen, ihre Komfortzone zu verlassen und sich dem Abenteuer zu stellen, das sie so lange vermieden hat. Die Spannung zwischen den beiden weicht langsam, und eine tiefe, ehrliche Zuneigung wächst, die in leisen, unaufdringlichen Momenten der Nähe und des Verständnisses zum Ausdruck kommt.

4. Jakes Vergangenheit und der emotionale Konflikt
Ein bedeutendes Element der Handlung ist Jakes Vergangenheit und der Grund für seine Bucket List. Während anfangs nicht klar ist, warum Jake so versessen darauf ist, jeden Moment auszukosten und ständig neue Erlebnisse zu sammeln, wird im Verlauf des Romans deutlich, dass er sich selbst vor etwas flüchtet. Der Roadtrip, der zunächst wie ein harmloses Abenteuer erscheint, wird für Jake zu einer Reise zu sich selbst. Er muss sich seinen eigenen Dämonen stellen und begreifen, dass er nur dann wirklich frei sein kann, wenn er Frieden mit seiner Vergangenheit schließt.

Dieser innere Konflikt ist vielschichtig und gibt der Geschichte eine tiefere emotionale Ebene. Es geht nicht nur um die aufkeimende Liebe zwischen Jake und Lydia, sondern auch um Selbstvergebung und das Überwinden von Angst. Die Autorinnen schaffen es, diesen Prozess sensibel und nachvollziehbar darzustellen, ohne dabei zu sehr ins Kitschige abzudriften.

5. Die Nebencharaktere: Unterstützung und Harmonie
Auch die Nebencharaktere, wie Jakes bester Freund und Lydias Schwestern, tragen zur Dynamik der Geschichte bei. Sie bieten nicht nur humorvolle und erfrischende Momente, sondern helfen auch dabei, die Entwicklung der Hauptfiguren zu unterstützen. Vor allem die Schwesternbeziehung wird liebevoll und authentisch gezeichnet, und sie bietet Lydia eine Art Rückhalt und Sicherheit inmitten des chaotischen Roadtrips.

6. Schlussbetrachtung: Eine gefühlvolle Reise durch Welten und Herzen
„Never Ending Trust“ ist ein wunderschön geschriebener Liebesroman, der von der Kraft des Abenteuers und der Magie unerwarteter Begegnungen erzählt. Die Autorinnen haben es geschafft, eine gefühlvolle Geschichte zu schreiben, die sowohl durch ihre vielschichtigen Charaktere als auch durch ihr atmosphärisches Setting besticht. Die Reise durch Forks und Mystic Falls wird nicht nur für Fans der Twilight- und The Vampire Diaries-Universen zu einem besonderen Erlebnis, sondern auch für alle, die romantische Geschichten mit Tiefgang lieben.

Die langsame Annäherung zwischen Lydia und Jake, ihre gemeinsamen Herausforderungen und die letztliche Erkenntnis, dass sie trotz ihrer Unterschiede perfekt zusammenpassen, wird berührend und glaubwürdig dargestellt. Es ist eine Geschichte über Vertrauen, das Wagnis der Liebe und die heilende Kraft der Vergebung – sowohl gegenüber anderen als auch sich selbst.

Wer nach einem Roman sucht, der eine gekonnte Mischung aus Romantik, Abenteuer und emotionaler Tiefe bietet, wird bei „Never Ending Trust“ fündig. Yvonne und Nadine Merschmann haben hier eine Geschichte geschaffen, die das Herz berührt und den Leser auf eine wundervolle Reise durch Emotionen und Landschaften mitnimmt.

Eine schöne herzliche Geschichte über 2 total unterschiedliche Persönlichkeiten.
Total schön und lustig erzählt. Auch für Fans von Twighlight und Co zu empfehlen.