Das Lied des Propheten

Roman

Gesprochen von Kaja Sesterhenn
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Erscheinungstermin 07.08.2024 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

An einem dunklen, regennassen Abend in Dublin öffnet die Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack ihre Haustür und steht zwei Beamten der neu gegründeten irischen Geheimpolizei. Sie sind gekommen, um ihren Mann Larry, einen bekannten Gewerkschafter, zu verhören. Kurz nach dieser Begegnung mit der Polizei verschwindet Larry und sehr schnell schon beginnen die Dinge in Eilishs Welt aus dem Ruder zu laufen.

Irland befindet sich in der Gewalt einer Regierung, die auf dem Weg in die Tyrannei ist. Eilish findet sich in der alptraumhaften Logik einer kollabierenden Gesellschaft wieder, angegriffen von unsichtbaren Kräften, die sich ihrer Kontrolle entziehen. Sie ist gezwungen, alles zu tun, um ihre Familie zu schützen und alle zusammenzuhalten. Wie soll sie ihren Kindern erklären, was passiert ist, wenn sie nach dem Vater fragen? Wie wird ihr eigener zunehmend dementer Vater auf die gravierenden Veränderungen seines Alltags reagieren? Und wie weit wird Eilish selbst gehen, um sich und ihre Familie zu retten? »Das Lied des Propheten« ist ein atemloses Porträt einer Familie am Rande der Katastrophe, das stilistisch und emotional seinesgleichen sucht. Paul Lynchs meisterhafter Roman ist das Buch der Stunde – und ein Appell, die entstehenden autoritären Regime der Gegenwart zu bekämpfen.

An einem dunklen, regennassen Abend in Dublin öffnet die Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack ihre Haustür und steht zwei Beamten der neu gegründeten irischen Geheimpolizei. Sie sind...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9783608988048
PREIS 19,99 € (EUR)
DAUER 8 Stunden, 30 Minuten

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Wie mag der mit dem Booker Prize gekrönte Roman von Paul Lynch als Hörbuch klingen. Vor kurzem habe ich ihn auf Englisch gelesen. Das ist kein Buch, das einem leicht fällt, aber dass man immer weiter lesen muss. Die Verwandlung von Irland zu einem dystopischen Staat, weg von der Demokratie ist so nachvollziehbar beschrieben, dass es einem mulmig wird. Zurecht hat Paul Lynch den Booker Prize verdient. Gesprochen ist es von einer Frau, was mich überrascht hat. Mir persönlich gefällt die Stimme nicht so gut, was aber Geschmackssache ist. Vorgetragen ist es genau richtig. Die sprecherin beherrscht ihr Werk. Ein Buch das man hören und lesen kann - und sollte!

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Eines dieser beklemmenden Bücher, dass einen aufwühlt, bis es einen nach seinem Ende als emotionales Wrack zurücklässt, außerstande, an etwas anderes zu denken, wie in einer Trance hält es einen gefangen, macht einem die Rückkehr in die eigene friedliche Realität unmöglich. Ich bewundere Bücher, die solch eine zerstörerische Macht besitzen. Die tief in einen eindringen. Man ist danach wie ein Schlafwandler bei Tage. Kann die Wirklichkeit von der Fiktion nicht Unterscheiden. Ein Unwetter vor dem Fenster scheint auf unbegreifbare Weise mit der Geschichte zusammenzuhängen.
Man ärgert sich über die Naivität der Charaktere, die nicht rechtzeitig begreifen wollen, und wäre in der selben Lage doch nicht klüger, man weiß es immer nur von außen besser.
Als Hörbuch erfasst mich die Wucht fast noch stärker, die Verzweiflung in einer Stimme, die panisch immer schneller spricht, weil man nicht anders kann, als den Track immer weiter zu beschleunigen.
Nicht!!!vor dem Schlafengehen konsumieren!

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Das Lied des Propheten spielt in Irland, das als Insel auch ein perfektes Setting für eine Dystopie in unserer realen Welt geeignet ist. Zunächst wird Larry, der Mann von Eilish gefangengenommen, was zunächst wie eine Kontrolle zu Unstimmigkeiten oder Steuerbetrug eines Geschäftsvorstandes erscheint, entwickelt sich schnell zu einer erschreckenden Situation, in der Eilish auch Angst um den ältesten Sohn hat, der eingezogen werden könnte. Mit einem Baby und zwei weiteren mittleren Kindern, bangt sie um Nahrung, Wasser, Strom, sieht die dramatische Entwicklung des Landes und muss eine Flucht planen. Mitten in Europa eine solche Situation? Gar nicht so abwegig, wenn man sich anschaut, was in der Welt los ist. Nichts ist sicher. Dabei beschwört der Autor immer wieder poetische Bilder, es ist also total verständlich, dass es ein preisgekröntes Buch ist. Mich persönlich hat der Schreibstil nicht ganz überzeugt. Besonders am Ende die vielen Satzanfänge mit Und wirken gehetzt um es schnell zu einem Abschluss zu bringen, was irgendwie aber auch für die Situation der Figuren stehen kann, es soll schnell gehen und schnell besser werden …
4,5

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Die Ausgangssituation ist einfach wie erschreckend: Irland hat sich in einer nicht näher bezeichneten Zukunft zu einem totalitären Regime entwickelt, in dem die letzten Fünkchen der Demokratie brutal ausgelöscht werden. Die Geheimpolizei spitzelt selbst im privaten Umfeld und Nachbarn wie Kollegen trauen sich nicht mehr. Eilish Stack, Dublinerin und vierfache Mutter, steht urplötzlich vor der Herausforderung, dass ihr Ehemann Larry, ein engagierter Gewerkschafter, von der Geheimpolizei abgeholt wird und erst mal verschwindet. Wie soll sie damit umgehen, was den eigenen Kindern sagen? Das alles wird sehr beklemmend und einschüchternd erzählt. Zu jedem Zeitpunkt im Roman habe ich mir die Frage gestellt, was würde ich tun, wie würde ich reagieren? Das scheint alles leider gar nicht weit weg und immer im Bereich des Möglichen. Das ist von Paul Lynch unglaublich gut gemacht und zu Recht mit dem letztjährigen Booker Prize 2023 ausgezeichnet.

Aber, leider kommt ein „Aber“. Die Sprache, die Erzählweise ohne Punkt und Komma, Dialoge ohne ein Satzzeichen, führt bei mir dazu, dass der Text als ein einziger großer, langer, dunkler Wortteppich daherkommt. Das hat mich gerade zu Beginn des Romans an meine Grenzen gebracht. Lesefluss wollte so gar nicht aufkommen. Natürlich unterstützt der sprachliche Stil, die Erzählweise, das Beklemmende der Dystopie, aber hat auch fast dazu geführt, dass ich die Lektüre abgebrochen hätte.

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„Das Lied des Propheten“ von Paul Lynch wurde mit dem Booker Prize 2023 ausgezeichnet und das meiner Meinung nach zurecht.

Eilish ist Wissenschaftlerin, hat vier Kinder und wohnt mit ihrer Familie in Irland. Eines Tages kommt ihr Mann Larry, der Gewerkschafter ist, nicht von einer Demonstration nach Hause. Er wurde wahrscheinlich vom neuen Regime ohne Anklage verhaftet und ist seither verschwunden. Sie muss sich nun allein um ihre Kinder und ihren dementen Vater kümmern, während sie versucht Antworten zum Verbleib ihres Mannes zu bekommen und sich die politische und gesellschaftliche Situation im Land immer weiter zuspitzt.

Der Roman wird aus der Sicht von Eilish erzählt. Ungewöhnlich ist die sehr anspruchsvolle poetische Sprache, die mit vielen sprachlichen Bildern gespickt ist. Die Stimmung des Buches ist von Anfang an sehr düster. Umso beklemmender ist das Ganze, wenn man sich vor Augen führt, dass das Geschilderte in der Vergangenheit schon oft so passiert ist und wenn man sich die aktuellen faschistischen Bewegungen, die es gerade in den meisten Ländern gibt, vor Augen führt.

Mich hat das Pacing etwas gestört. Auf der einen Seite wird der Verlusts der Sicherheit der Familie und das Chaos im Land eindrücklich und intensiv dargestellt, aber zwischendurch hat mir etwas das Tempo gefehlt. Ich fand es stellenweise zu langgezogen, die sehr langen Kapitel (im Hörbuch jeweils ca. eine Stunde) tragen dazu ihren Teil bei.

Das Hörbuch ist eindrücklich gelesen, die Sprecherin Kaja Sesterhenn macht einen tollen Job.

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Das Cover ist ungewöhlich und sehr ansprechend. Die Dystopie erschütternd und hochaktuell. Eilish und ihre Familie kann man in vielen Ländern und Zeiten erleben .
Große Probleme hatte ich allerdings mit dem Stil Paul Lynchs: einerseits gedrängt, atemlos, fast primitiv, andererseits zu poetisch, zu viel der Metaphern und Satzkonstruktionen
Der Sprecher gefällt mir sehr gut

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"Das Lied des Propheten" verwandelt Irland in eine düstere Gesellschaft, in der die Hauptfigur um jeden Tag bangen muss, den sie mit ihren Kindern nach der unrechtmäßigen Verhaftung ihres Mannes durchstehen muss. Die beklmmende Stimmung wird gut gehalten, indem immer neue Details zu Tage kommen.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Tendenz zu langen Sätzen sich mit der eigentlich spannenden Handlung beißt. Das erinnert mehr an eine philosophische Abhandlung als an einen Roman.

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Eine Harte Kost.
Tolles sehr poetisches Buch das mich total gefesselt hat. Auch wenn ich von der Stimme der Sprecherin nicht sehr angetan war, kennt sie ihr Handwerk und hat es sehr gut umgesetzt. Wird im Laufe des Buches schneller und eindringlicher.
Man wird in die Bürgerkriegsähnliche Dystopie in Irland nur so reingezogen, und erlebt ihn aus Sicht einer normalen Familie die zuerst ihren Vater und später immer mehr ihr normales Leben verliert. Man leidet mit der Mutter mit und wundert sich warum sie mit ihren Kindern nicht versucht zu fliehen.
Sprachgewaltig und Warnend, nichts zum Einschlafen.

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Ein verdienter Preisträger.
Eine emotionale und nachdenklich stimmende Geschichte, die man nicht so schnell vergisst. Super vorgetragen.

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Dublin, vage im Jetzt: Eilish Stack ist Wissenschaftlerin und Mutter von vier Kindern. Eines Abends klingeln zwei Beamte der frisch gegründeten Geheimpolizei an ihrer Haustüre und wollen ihren Mann Larry zum Verhör abholen. Ihr Mann taucht nie wieder auf. Die politische Situation im Land wird immer brisanter und eskaliert schließlich: Der immer tyrannischer werdende Staat will Aufstände gegen seine Tyrannei niederknüppeln. Irland rutsch Schlag auf Schlag ein einen Bürgerkrieg ab. Und zwischen allen politischen und privaten Katastrophen versucht Eilish verzweifelt ihre Familie zusammenzuhalten.

„Das Lied des Propheten“ hat es geschafft, dass ich vollkommen mit der Protagonistin mitgefühlt und mitgelitten habe. Eilish bricht immer mehr zusammen und schafft es trotz all der seelenzerfressenden Angst irgendwie sich und ihre Familie wenigstens ein bisschen zusammenzuhalten. Immer wieder erleben wir die Alpträume der Hauptperson, nur um zu merken, dass ihre Realität noch viel schlimmer ist. Frust, Verzweiflung und zermarternde Angst sind unglaublich eindringlich geschildert.

Der Mikrokosmos einer Familie in einem tyrannischen Staat, der in einen Bürgerkrieg zerfällt, führt einem sehr schön vor Augen, dass im Grunde alle Kriege gleich sind, da die Ereignisse, die Eilish und ihre Kinder durchstehen, einfach universell erscheinen. Die enge Perspektivierung führt aber auch dazu, dass die Makroebene fehlt: Was führt denn eigentlich zur Tyrannei dieses Staates? Warum zerfällt denn die Demokratie? Der Einstieg des Buches ist die Verhaftung eines Gewerkschaftlers. „Than they came for the trade unionists“ ist aber bereits die dritte Strophe des berühmten Gedichts von Martin Niemöller „First they came for the communists“.

Trotz Kritik war das Buch ein eindringliches und unglaublich bewegendes Leseerlebnis.

Zum Audiobuch: Ich habe selten einer so guten Vorleserin zugehört. Einfach fantastisch.

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Erschütternd, atemberaubend, mitreißend. Sehr gut gelesen. Ich würde dennoch eher das Buch empfehlen, damit noch mehr Raum für eigene Interpretation und Kopfkino bleibt.

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“They are calling it an insurgency on the international news [...] but if you want to give war its proper name, call it entertainment, we are now TV for the rest of the world” (160)

Für mich ist es ein grandioses Buch und ich schätze, dass es am Ende des Jahres unter meinen Top 5 landen wird. Der Einstieg ist mir tatsächlich ziemlich schwer gefallen, denn formal tut Lynch genau das, was ich hasse: endlos lange Sätze, die dabei nicht mal syntaktisch clever verschachtelt sind, sondern als nicht enden wollende Aneinanderreihung eigenständiger Sätze daherkommen. Und - Todsünde! - der Verzicht auf Anführungszeichen! Aber: es sei ihm verziehen, denn in diesem seltenen Fall trägt die Form maßgeblich zur Wirkung des Romans bei. Es ist nicht nur Form um der Form Willen, sondern Mittel zum Zweck, um die Beklemmung, die Unsicherheit, die Frustration und das Chaos in Eilishs Leben zu unterstreichen. Ich habe viel langsamer und bewusster gelesen als sonst und war emotional sehr nah bei der Protagonistin. Das Hörbuch hilft tatsächlich auch, die Sprache flüssiger wirken zu lassen und ich bin froh, dass ich nach kurzer Zeit auf das Audiobook wechseln konnte. Die Sprecherin schafft es sehr gut, den richtigen Ton und die passende Sprechgeschwindigkeit zu finden.

In meinen Augen ist dieses Buch so gut, gerade weil es so unbequem ist. Und das nicht nur sprachlich. Es hält uns nämlich einen Spiegel vor und konfrontiert uns beim Lesen mit Wahrheiten, die wir zu gerne abstreiten möchten: Dass es für uns nämlich durchaus einen Unterschied macht, wo Menschen vor ihrer Regierung fliehen, denn: “the end of the world is always a local event” (304). Dass wir uns sicher (und so ungern wir das zugeben wollen: auch ein bisschen überlegen) fühlen in unserer demokratischen Heimat, einem Mitglied der EU und der NATO, einem Land mit Grundgesetz und Gewaltenteilung. Dass die “finsteren Zeiten” des vorangestellten Brecht-Zitats vielleicht einfach schon angebrochen sind, weil zu viele Menschen Demokratie zwar als Recht, nicht aber als Pflicht verstehen. “[W]hy has nobody shouted stop?” (36)

Mich hat das Buch wirklich begeistert und obwohl es schon so lange her ist, wirkt die Lektüre nach. Ich frage mich, ob und zu welchem Zeitpunkt ich geflohen wäre. Ob und wie das Ausland hätte eingreifen können. Ob und wodurch die Bürger:innen die Situation hätten verhindern können.

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