Johanna

Roman

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Erscheinungstermin 21.04.2021 | Archivierungsdatum 25.09.2024

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Zum Inhalt

“Das wäre ja noch schöner, wenn ledige Kinder schon was wollen dürften!”, diesen Satz kann Johanna nicht vergessen. Denn eigentlich will sie eine Ausbildung machen und kommt dafür Anfang der 1930er-Jahre in ein kleines niederösterreichisches Dorf.

Dort angekommen, muss sie jedoch als Magd auf einem Bauernhof arbeiten, unentgeltlich und unter katastrophalen Bedingungen. Aber Johanna gibt nicht auf, kämpft für ihre Zukunft und um ihr Recht auf Selbstbestimmung.

Feinfühlig und ergreifend erzählt Renate Welsh in ihrem Klassiker Johannas Geschichte – und zugleich vom Schicksal einer ganzen Generation. Denn Johanna teilt das Schicksal vieler unehelich geborener Mädchen im Österreich der 1930er-Jahre, das geprägt ist durch Armut, politische Unruhen und den aufkommenden Nationalsozialismus.

Doch trotz aller Umstände nimmt Johanna ihr Leben selbst in die Hand.

“Das wäre ja noch schöner, wenn ledige Kinder schon was wollen dürften!”, diesen Satz kann Johanna nicht vergessen. Denn eigentlich will sie eine Ausbildung machen und kommt dafür Anfang der...


Vorab-Besprechungen

»Renate Welsh hat das Leben der Dirn Johanna und damit ein Stück österreichischer Zeitgeschichte aus Frauenperspektive festgehalten. Sie zeigt: ein Mensch ist mehr als die Summe seines Erlebten.«
Julia Kospach, Welt der Frau

»Das Buch ist ein ganz wesentliches Stück österreichischer Erinnerungskultur und sollte als historischer Roman viel nachhaltiger zu Schullektüre werden.«
Heidi Lexe, STUBE

»Renate Welsh ist vor allem für ihre Kinder- und Jugendbücher bekannt. Die beiden ›Johanna‹-Bände bieten Lektüre für alle Generationen.«
Stefanie Panzenböck, FALTER

»Renate Welsh hat das Leben der Dirn Johanna und damit ein Stück österreichischer Zeitgeschichte aus Frauenperspektive festgehalten. Sie zeigt: ein Mensch ist mehr als die Summe seines Erlebten.«
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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783707607222
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 256

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein sehr gut geschriebenes Buch! Realistisch, spannend und Johanna und Maria sind sympathisch. Mir gefällt besonders, dass es sowohl die tatsächlichen Verhältnisse im Dorf und Österreich widerspiegelt, aber auch die Träume und kleinen Wünsche Raum haben. Dass ich auf der anderen Seite der Rax wohne ist ein Zusatzbonus

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Die Dirn

Die dreizehnjährige Johanna, unehelich geboren, bei einer Ziehfamilie aufgewachsen, verlässt um 1930 das kleine Dorf nahe Güssing im Burgenland, um über den Semmering nach Niederösterreich zu fahren und dort Schneiderin oder einen anderen Beruf zu erlernen. Tatsächlich jedoch landet sie als Dirn (Magd) auf einem Bauernhof und wird gegen ein Bett in der Kammer der Bauerstochter und ein karges Mahl zu allerhand anstrengenden Arbeiten in Haus und Stall herangezogen.

Nüchtern im Schreibstil handelt Renate Welsh diesen Roman ab und vermag es dennoch, mit jedem Satz, mit jeder Szene, das Herz des Lesers zu berühren. Aber genau so war es damals, vor hundert Jahren, als uneheliche Kinder nichts zu wollen hatten. „Das wäre ja noch schöner, wenn ledige Kinder schon was wollen dürften!“ (kindle, Pos. 259). Ungern fügt sich Johanna in ihr Schicksal, hadert damit, dass sie von der Mutter „hergeschenkt“ worden ist, irgendwann nur noch ein „so was“ ist für die Nachbarn, nicht einmal mehr „so eine“ (Uneheliche). Trostlos, aber doch voller Lebendigkeit, schildert Welsh, wie es Johanna und Ihresgleichen ergangen ist, zeigt Bilder von blutigen Händen durch schwere Arbeit, Bilder von schweren Herzen durch die Einsamkeit. Ausgezeichnet gelingt eine sehr realitätsnahe Darstellung des Lebens in den 1930er-Jahren, welche überschattet ist von Standesdenken, hartem Schaffen und Entbehrungen. Trotz allem Ungemach kann Johanna durchhalten, kann sich ihre Träume und Ziele stets vor Augen bewahren, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Ein willensstarkes Mädchen in schwierigen Zeiten, eine einfache Dirn am Rande der Gesellschaft, eine, der nichts zusteht, die aber allen Widerständen zum Trotz ihren Platz sucht. Ein lesenswertes Buch, nicht nur für Jugendliche! Ich empfehle „Johanna“ nach bewegenden Lesestunden sehr gerne weiter und bin natürlich neugierig auf den Folgeband „Die alte Johanna“. Fünf von fünf Sternen!


Titel Johanna
Autor Renate Welsh
ASIN B093Y27QRD
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Geb. Buch (256 Seiten), TB und Hörbuch
Erscheinungsdatum 21. April 2021
Verlag Czernin

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Lesenswert

Die Autorin schreibt hier eine realistische und nachvollziehbare Geschichte über ein junges Mädchen, dass, Anfang des letzten Jahrhunderts als unehelich geborenes Kind, ausgebeutet und rechtlos als Dirn/Magd auf einem Bauernhof unentgeltlich arbeiten muss. Die Bedingungen sind katastrophal. Doch sie gibt nicht auf, für ihre Wünsche und Träume zu kämpfen.
Renate Welsh beschreibt ein Schicksal, wie es zur damaligen Zeit vielen Kindern erging, deren Mütter unverheiratet waren. Geprägt von Armut hatten sie kaum eine Chance auf eine gesicherte Zukunft.
Lebensecht sind die einzelnen Protagonisten beschrieben und so gelang es mir, mich in Johanna hineinversetzen zu können. Durch den flüssigen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin.
Fazit:
Ein sehr lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehle. 5 Sterne.

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"Herbstmilch" trifft auf "Jugend einer Arbeiterin".

Johanna wurde als uneheliches Kind geboren und von einer Ziehfamilie aufgezogen. Mit 13 bricht sie von Zuhause auf und landet auf einem Bauernhof in der Nähe von Gloggnitz, Niederösterreich, wo sie von nun an als Dirn (österreichisch für Magd) arbeiten soll. Eigentlich wollte sie ihre Mutter finden und eine Lehre als Schneiderin machen, weshalb sie so bald wie möglich den Lahnhofer-Bauernhof wieder verlassen möchte...
Wir begleiten Johanna mehrere Jahre, von 1931 bis 1936. Man leidet mit ihr, ist wütend auf sie bestehenden Verhältnisse in denen sie quasi als Sklavin arbeitet und ärgert sich über die boshaften und grausamen Dorfbewohner:innen, die gerne jeden hinterrücks schlecht reden. Es ist einfach unfair zu hören, wie das junge Mädchen behandelt, geschunden und beschimpft wird, einfach nur aufgrund ihrer Herkunft - als uneheliche Tochter einer Magd ist sie nichts wert, was ihr auch ihre Mitmenschen oft und deutlich spüren lassen.
Man ist nur wer, wenn man etwas hat.

... Wenn einer vorbeiging, wussten alle, wie viele Joch Boden da gingen und wie viele Kühe...
- Johanna, 5%


Was ich an diesem Buch auch faszinierend fand, war die düstere Stimmung (Armut, Ernteausfälle...), die durch die prekäre politische Situation nur noch angeheizt wird. Es gibt verschiedene politische Strömungen, die Johanna wahrnimmt: die Dollfuß-Anhänger, Sozialisten und Nazis.
Da die Geschichte aus Johannas Perspektive erzählt wird, werden die politischen Vorkommnisse wie Bürgerkrieg und Dollfuß' Ermordung nur gestreift, denn, wie Johanna öfter feststellt kennt sie sich mit diesen Dingen nicht aus (es geht sie auch nichts an, wie die Bäuerin ihr oft genug sagt), sie möchte aber mehr lernen.

... »Du bist nicht dumm, merk dir das! Die oben, die wollen gern, dass du das glaubst, damit sie dich dann für dumm verkaufen können.«
»Aber ich weiß doch nicht, was los ist!«
Er nickte. »Das ist es ja. Sie wollen nicht, dass wir wissen, was los ist. Wenn nur ein paar wissen, was los ist, dann können sie den vielen sagen: Seht ihr, ihr braucht uns. Ihr braucht unsere Führung. Das ist ja der Grund, warum wir lernen müssen. Verstehst du?«...
- Johanna, 77%

... Wenn einer lang genug gekuscht hat, dann glaubt er ja, er will das so, verstehst du? Weil doch jeder Mensch seinen Stolz hat. Wenn er dann ein gutes Wort von oben kriegt, glaubt er, jetzt ist er wer. Besonders wenn andere noch weiter unten sind. Ich meine, aus einer schwarzen Diktatur kann leicht eine braune werden, weil jede Diktatur dieselbe Art von Menschen braucht, egal was für eine Diktatur es ist. Und schöne Worte können sie alle machen...
- Johanna, 78%


Ein faszinierendes, authentisches Buch. Die Sprache und Art wie es geschrieben ist, erinnert mich oft an die Erzählungen meiner Oma, die ebenfalls am Land aufgewachsen ist.

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Das Schicksal der dreizehnjährige Johanna ist vorgezeichnet. Als uneheliches Kind wird sie von ihrer Pflegefamilie an einen Bauern abgegeben, der sie als billige Arbeitskraft ausnutzt. Entgegen aller abschlägiger Behauptungen träumt Johanna dennoch von einem selbstbestimmten Leben.
Gekonnt in den historischen Kontext, der die tatsächliche Handlung nie überlagert, eingepasst, schildert Renate Welsch sehr eindrücklich das schwere und von Rückschlägen geprägte Leben, dieses jungen Mädchens, deren Lebensweg allein durch ihre Herkunft vorgezeichnet scheint.
Beim Lesen konnte mich sehr gut in ihre Situation hineinversetzen, habe mit ihr gehofft, gebangt, getrauert und ihre unbeirrbare Zielstrebigkeit bewundert. Auch wenn Johanna ihr Leben gemeistert zu haben scheint, steht ihr Schicksal stellvertretend für das unzähliger junger Mädchen, die nicht als eigenständiger Mensch, sondern Eigentum betrachtet wurden. Definitiv ein sehr lesenswertes Buch, das ohne belehren zu wollen uns erdet sich zu besinnen, wie gut wir es heutzutage trotz aller anderen Schwierigkeiten haben.

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