Haus aus Wind

Roman

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Erscheinungstermin 24.07.2024 | Archivierungsdatum 22.09.2024

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Zum Inhalt

»Ein Buch von radikaler Schönheit.« Antje Rávik Strubel

Getrieben von düsteren Gedanken in ihrem Alltag und einem unentwegten Rasen im Körper strandet Johanna in einem Surfcamp an der Algarve. Anstatt nach zwei Wochen Sommerurlaub nach Hause zurückzukehren, ihre Karriere als Synchronsprecherin wieder aufzunehmen und die Beziehung zu Rosa zu retten, bleibt sie an der Atlantikküste. Sie beginnt im Surfcamp zu arbeiten, verliebt sich in zwei Frauen auf einmal und scheint sich mit jedem Tag in den Wellen etwas leichter zu fühlen. Doch mit dem Herbsteinbruch holt sie das wieder ein, was sie eigentlich hinter sich lassen möchte.

»Haus aus Wind« ist ein Surfroman ohne Surferboys, ein Sommerroman mit einem stürmischen Winter. Das verspätete Coming of Age eines zu früh erwachsen gewordenen Kindes. Und die Geschichte einer queeren ostdeutschen Frau, die nach ihrer eigenen Stimme sucht. 

»Ein Buch von radikaler Schönheit.« Antje Rávik Strubel

Getrieben von düsteren Gedanken in ihrem Alltag und einem unentwegten Rasen im Körper strandet Johanna in einem Surfcamp an der Algarve. Anstatt...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783103975369
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 336

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Sommer an der Algarve. Johanna genießt Wind und Wellen und ist auf der Suche nach dem eigenen ich. Denn auch bei aller Schönheit lässt sich die Vergangenheit nicht abschütteln.
Lesenswert und unterhaltsam.

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Johanna strandet getrieben von düsteren Gedanken im Alltag in einem Surfcamp an der Algarve. Statt nach Ende der Ferien nach Hause zurückzukehren, ihre Karriere als Synchronsprecherin wieder aufzunehmen und die Beziehung zu Rosa zu retten, bleibt sie an der Atlantikküste. Sie nimmt eine Arbeit im Surfcamp an und verliebt sich dabei in zwei Frauen. Doch sie wird von dem eingeholt, im Herbst, was sie hinter sich lassen, wollte. Es ist die Geschichte einer queeren ostdeutschen Frau, die nach ihrer eigenen Stimme sucht. Der Leser wird auf eine Reise mitgenommen in dem die Themen Selbstfindung und persönliche Transformation vor dem Hintergrund der rauen Schönheit der Algarveküste erforscht wird. Mir hat diese wunderbare Geschichte bestens unterhalten. Es ist auch eine ergreifende Geschichte über die queere Identität in der heutigen Gesellschaft. In diesem Buch liest man über Mut, Veränderung und die anhaltende Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Nach dem Ende musste ich zuerst einmal über so einiges selber nachdenken. Es ist ein Buch das ich empfehlen kann.

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Flucht und Sinnsuche

Zum Inhalt:Johanna entflieht ihrem Leben und flüchtet sich in ein Surfcamp an der Algarve. Doch statt am Ende ihres Urlaubs heimzukehren, beschließt sie zu bleiben, nimmt einen Aushilfsjob an und verliebt in zwei Frauen. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein und die leichte Blase langer Sommernächte beginnt langsam zu platzen.

Ich hab mich ganz merkwürdig in die Geschichte geworfen gefühlt. Normalerweise macht mir das nichts aus und gefällt mir sogar, aber hier habe ich mich sehr schwergetan ein Gefühl für Johanna und ihre Situation zu bekommen.
Die Protagonistin wirkte auch mich vor allem anfangs fast schon kindlich naiv, aber je mehr Seiten ich gelesen habe, desto verständlicher wurde sie mir.

Was mich immer so ein bisschen aus dem Lesefluss gerissen hat, waren die englischen Dialoge. Die habe ich verstanden, waren ja auch denkbar einfach gehalten, aber dieser Switch von Deutsch zu Englisch und wieder zurück war irgendwie nicht so meins. Hatte jetzt auch nicht unbedingt das Gefühl, dass es als Stilmittel besonders zur Stimmung oder so beigetragen hätte.

Viele ihre Gedanken und Gefühle empfand ich als überraschend nahbar, wie es plötzlich aus ihr herausbricht, als wäre da kein Raum mehr in ihr um den aufgestauten Frust, die Ängste und Verzweiflung zu verstecken. Der Schreibstil und die Sprache tragen sehr gut dazu bei zu vermitteln, was da in Johanna brodelt, wie es in ihr arbeitet und was das mit ihr selbst und ihrem Selbstbild macht. Dazu Rückblicke in Johannas Kindheit und Jugend. Zu Momenten, die sie geprägt haben. Sie ist wahnsinnig selbstreflektiert, reflektiert aber ihr gesamtes Umfeld direkt mit, was sie zunehmend strauchelnd lässt und in regelrechtes selbst-bashing ausartet

Das Buch hat eine wunderschöne, teils richtig poetische Erzählstimme. Die Geschichte wird auf eine feinsinnige Art erzählt, die sich ganz wunderbar lesen lässt. Es ist kein klassischer Sommerroman, überzeugt aber mit den tiefsinnigen Untertönen.

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"Haus aus Wind" ist ein gleichsam wildes und sehr zärtliches Buch, das in wunderschöner Weise von queerer Liebe erzählt, von Sisterhood und Freundschaft. Laura Naumann entwirft mit ihrer kleinen queeren Surf Enklave einen paradiesischen Ort, an dem jede*r seine Identität frei ausleben man. Man erfährt viele spannende Details über Johannas Arbeit als Synchronsprecherin und wie sie seit ihrer Kindheit dort verbraten wird. Äußerst interessant sind auch die Einblicke in Luz Leben als Profisurferin, das sie leider aufgeben musste, nachdem sie ihr Coming-Out hatte. Sehr cool ist auch, dass die komplette wörtliche Rede des Buchs in Englisch geschrieben ist, man also beim Lesen immer zwischen Englisch und Deutsch hin und her wechselt.
Naumann zelebriert in ihrem Roman queere Identität und das Surfen, zeigt aber auch, wie zerstörerisch Sexismus und Homophobie in der Surfbranche leider noch sein können.
Insgesamt ist „Haus aus Wind“ von Laura Naumann ein wahres Sommerhighlight gewesen.

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Johanna fühlt ein Rasen in ihrem Inneren und viele belastende Gedanken. So landet sie in einem Surfcamp in Portugal und kehrt nach den zwei Wochen Urlaub nicht nach Hause zurück. Ihre Arbeit als Synchronsprecherin bleibt liegen, ihre Beziehung zu Rosa ist am Ende. Im Surfcamp beginnt sie zu arbeiten und kommt zwei Frauen näher, mit denen sie immer mehr Zeit verbringt. Doch kann sie sich dort selbst finden?

Ein beeindruckender Roman über eine ostdeutsche, queere Frau, die den Halt im Leben verloren hat. Es wird nach und nach klar, wieso sie so ist, wie sie ist, und ich habe ständig gedacht "Bitte mach eine Therapie". Das faszinierendste und zugleich auch traurigste war für mich, dass in keiner Beziehung, die Johanna in diesem Buch führt, Liebe zu ihr vorkommt. Echte Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit, sich aufgehoben fühlen. Das vermittelt kein Gegenpart, weder die Eltern, noch die Frauen in ihrem Leben. Kein Wunder, dass sie so verloren ist. Ihr innerer Konflikt ist so stark dargestellt, angefangen davon, wie die Vergangenheit sie geprägt hat.

Das einzige Manko am Buch ist, ohne Englischkenntnisse wird man hier etwas verloren sein, denn viele Dialoge finden auf Englisch statt. Aber insgesamt wirkt der Roman für mich stark nach, die psychischen Verhaltensauffälligkeiten sind so detailliert und passend geschildert, dass alles Sinn ergibt.

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Die junge ostdeutsche Johanna und ihre Freundin Rosa haben sich getrennt. Johanna wirft das komplett aus der Bahn und so nimmt sie sich spontan 2 Wochen Urlaub, um Berlin und ihrem Job als Synchronsprecherin zu entkommen. In Portugal angekommen lernt sie nicht nur surfen, sondern auch Profisurferin Luz, Robyn & Co. kennen. Aus 2 Wochen werden Monate, in denen Johanna immer wieder vor allem mit sich selbst zu kämpfen hat.

Wirklich schlimm schlimm schlimm waren die Kuscheltiergespräche, die Johanna mit ihrem Plüschfrosch Gerd führt. Sooo drüber und nein, also bitte beim nächsten Mal lassen. Zwiegespräche können auch echt anders und vor allem besser dargestellt werden.

Aber zum Glück habe ich mich überzeugen lassen, weiterzulesen, denn es wird wirklich besser. "Haus aus Wind" behandelt viele relevante Themen, sowohl gesellschaftliche als auch persönliche. Beispielsweise den gesellschaftlichen Erwartungen an weiblich gelesene Personen oder die Queerfeindlichkeit im Profisport. Was ich wirklich großartig finde, sind die regelmäßigen Einschübe, oft in Dialogform, in denen es um Feminismus und die Bedeutung des Queerseins geht.

Immer wieder gibt es auch Passagen, die auf Englisch geschrieben und nicht übersetzt sind. Ich fand das total okay, denn es ist dieses urlaubshafte everyday english und das kriegendie meisten sicher hin. Es ist auch ein interessantes Stilmittel um zu zeigen, dass wenn man sich mit einer Fremdsprache verständigen muss, nicht immer alles so gesagt werden kann, wie man es eigentlich gern möchte.

Ohne die nervigen Kuscheltiergespräche ist es eine wirklich schöne queere und moderne Sommerlektüre die zum Nachdenken über die Labels unserer Gesellschaft anregt, dabei aber nicht die notwendige Leichtigkeit, die ein Sommerbuch braucht, vergisst.

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Johanna ist Synchronsprecherin, Ende zwanzig und flüchtet auf ein Surfboard an die Algarve vor ihrer gescheiterten Beziehung mit Rosa, ihrem Job, den sie macht, seit sie elf ist und vor dem Desinteresse ihrer Eltern. Dumm nur, dass sie nicht surfen kann.
Als sie beinahe ertrinkt, rettet sie die Surflehrerin Luz.
Johanna verliebt sich in Luz und fühlt sich auch zu der älteren, geheimnisvollen Robyn hingezogen. Es ergibt sich eine Art Menage a Trois und Johanna beschließt, zu bleiben.
Doch sie ringt mit dieser inneren Unruhe, der Unsicherheit und Angst, die sie still werden lassen und einer kalten Wut, die sie verschluckt und ihr das Gefühl vermitteln, dem Leben der anderen nur zuzusehen.
Sparingspartner ihrer Gedanken ist ein altes Kuscheltier, Gerd, das Meerschwein, das sie immer mit auf Reisen nimmt und mit dem sie originelle Dialoge führt.

Ein flirrender Roman voll Querness, lesbischer Liebe, Begehren, Angst und Mut, der die Gefühle einer Angststörung erfahrbar macht, ohne zu dramatisieren oder zu psychologisieren. Es geht um Selbstbehauptung und Selbstliebe aber auch um Vertrauen und Geborgenheit. Das offene Ende ist nur folgerichtig und es hat mir sehr gefallen, dass Johanna zwar nicht in den Sonnenuntergang reitet, sondern sogar fliegt.

Fischer 2024

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