Sing, wilder Vogel, sing

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Erscheinungstermin 25.09.2024 | Archivierungsdatum 31.10.2024

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Zum Inhalt

Die junge Honora war schon immer eine Außenseiterin in ihrem Dorf an der irischen Westküste. Es ist das Jahr 1849. Als die Hungersnot ihre Gemeinschaft mit brutaler Wucht trifft, schöpft sie genau aus ihrem Anderssein die Kraft zu überleben. Nachdem sie alles verloren hat, bricht sie auf nach Amerika, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Honora gibt nicht auf, ehe sie ihre Freiheit findet – und jemanden, der sie als das erkennt, was sie ist.

Die junge Honora war schon immer eine Außenseiterin in ihrem Dorf an der irischen Westküste. Es ist das Jahr 1849. Als die Hungersnot ihre Gemeinschaft mit brutaler Wucht trifft, schöpft sie genau...


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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783257073096
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 368

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Dieses Buch mag man gar nicht mehr aus der Hand geben.

Die berührende Reise zur Freiheit und der erbitterte Kampf nach dem eigenen Glück - »Sing, wilder Vogel, sing« beginnt dort, wo Menschlichkeit aufhört und Fiction mit Realität miteinander verschmelzen.
O'Mahonys Schönheit der Sprache teleportiert uns nach Irland, Ende des 19. Jahrhunderts. Eine aufreibend gefühlsvolle und gleichzeitig dramatisch grausame Welt, die tief vordringt und lange widerhallt. Dazu der - auf so vielen Ebenen - starke Hauptcharakter; es ist, als ob es Honora wirklich gegeben hätte. Ihre Lebensgeschichte, geprägt von einem Kampf - der Kampf, seinem eigenen Schicksal zu entrinnen, der Kampf sich selbst nicht zu verlieren und den eigenen Prinzipien treu zu bleiben. Man kann gar nicht anders, als jedes Gefühl, jedes Ereignis mitzuerleben, ja es sogar zu fühlen. Für mich macht es das zu einem der bewegendsten und literarisch schönsten Bücher, die ich die letzten Jahre gelesen habe.

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Honora, eine junge Frau in einem Dorf an der Westküste Irlands war schon immer anders als die anderen Mädchen und Frauen ihrer Heimat. Während der Hungersnot 1849 kämpft sie ums überleben, wandert aus nach Amerika um ein besseres Leben zu finden. Nach vielen Kämpfen, Entbehrungen findet sie zu sich und ihrer Freiheit. Ein tolles Buch, das von einer starken Frau erzählt.

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Wieviele Schicksalsschläge kann ein Mensch hinnehmen? Wie oft steht man wieder auf? Das zeigt dieser eindrucksvolle Roman anhand der Protagonistin Honora, die der schrecklichen irischen Hungersnot entflieht, es nach New York schafft und in Amerika ihr Glück sucht. Immer und immer wieder steht sie auf, egal wie oft das Leben sie zu Boden wirft.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin den Zusammenhang zwischen den indigenen Völkern Amerikas und der gegenseitigen Solidarität mit dem irischen Volk literarisch verarbeitet hat.
Es ist kein easy-read, aber sehr empfehlenswert.

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In der Zeit der Hungersnot in Irland verliert die Protagonistin kurz nach ihrer Geburt ihre Mutter, erfährt die Ablehnung ihres Vaters und die der Dorfbewohner und wird so zur Außenseiterin. Die Sommer verbringt sie schon als kleines Mädchen allein im Wald verbunden vor allem mit den Vögeln und der Tierwelt. Sie ernährt sich von Gras und allem was, die Natur ihr bietet.
Die Autorin beschreibt faszinierend und spannend wie "Honora" ihre Not in starken Lebenswillen wandelt, die fehlende Kommunikation und Liebe durch ein System mit Blick nach innen, Selbstgesprächen und mystischen Erlebnissen stabilisiert und so mit Höchstleistungen auf allen Ebenen den Herausforderungen des Lebens begegnet. Auf wunderbare Weise versteht es die Autorin die Tragödien von Dooglough, des heftigen Hungerjahres 1849 der irischen Westküste, die Auswanderung nach Amerika mit dem Lebenslauf der Honora zu verbinden. Innerliche Dialoge mit ihrem Selbst, die mystischen Ereignisse sowie Niederlagen als auch ihre Leistungsfähigkeit in der Not versteht die Autorin spannend und empathisch zu vermitteln. Bemerkenswert finde ich auch, dass hier die Protagonistin eine Frau ist und somit wie selten geschehen, die extremen Lebenskrisen in Hungersnöten, Kriegen etc.un die Fähigkeiten der "Frauen" gewürdigt wird. Die Auseinandersetzung mit Fakten der irischen Geschichte, Hunger, Auswanderung und der Glaube an ein "gutes" Leben gelingt der Autorin in einer fess.elnden Schreibweise. Also eine absolute Leseempfehlung

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Honora war in ihrem Dorf die Außenseiterin. Schon ihre Geburt stand unter keinem guten Stern, denn als ihre Mutter in den Wehen lag, flog ein Vogel ins Zimmer. Aber dieses schlechte Omen war nicht der einzige Grund, warum die Menschen auf Abstand zu ihr gingen. Honora war nicht wie sie: immer ein bisschen aufmerksamer, immer ein bisschen schlauer und immer draußen unterwegs- so benahm sich keine ehrbare junge Frau. Als sie den Sohn eines der angesehensten Farmers der Gegend heiratete, schien sie endlich angekommen zu sein. Aber die Zeiten waren hart und ihr Glück war nicht von langer Dauer.

Honoras Geschichte beginnt scheinbar am Ende. Sie hat Irland verlassen und ist nach Amerika gegangen, hat dort aber nicht das große Glück gefunden. Sie muss als Prostituierte ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber vielleicht kann sich ihr Schicksal wenden, denn einer ihrer Freier hat sich in sie verleibt und will sie heiraten.

Die Geschichte ist nicht neu, aber die Autorin macht etwas Besonderes daraus. Der kleine Vogel, der bei ihrer Geburt ins Zimmer flog, ist ein Sinnbild für ihr unbeständiges Wesen. Immer wieder fühlt sie sich von den Umständen eingesperrt und will weiterziehen, wie es der kleine Vogel gekonnt hätte. Aber oft muss sie bleiben und kann sich erst später auf den Weg machen.



Ihr Weg ist hart. Er führt sie mit ihrem Dorf über den Doolough Pass, wo sie die einzige Überlebende ist. Dann aufs Schiff, das sie nach Amerika bringt und von New York in den Westen. Dort scheint ihr Weg zu Ende zu sein. Aber der Vogel kann immer wieder weiterflattern, bis sie endlich an ihrem Ziel ankommt.



Honora oder Nell, wie sie sich in Amerika nennt, muss lernen, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen kann. Immer wieder wird sie von den Menschen in ihrer Umgebung enttäuscht. Manchmal habe ich auch schon vor ihr gesehen, wie sich Beziehungen entwickeln würden. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich an der Geschichte habe: die Handlung war stellenweise ein wenig vorhersehbar. Auf der anderen Seite hat mir die Beschreibung der Lebensumstände, gerade in Irland zu Zeiten des großen Hungers und Nells Leben als Frau eines Farmers im amerikanischen Westen, sehr gut gefallen. Schön fand ich auch den Vogel, der nicht nur im Titel steht, sondern auch durch Nells Geschichte flattert. Der Vergleich zwischen ihm und dem Mädchen bzw. der Frau haben die Geschichte für mich zu etwas Besonderem gemacht.

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Ich habe parallel ein anderes Buch über Frauen in der Wildnis gelesen und war eher positiv überrascht. Die Figur ist gut erzählt, mir gefällt die Zeitspanne. Das Ende hat mir solala gefallen. Ja, beide haben etwas verloren, aber da hat mir noch etwas gefehlt. Aber das hat dem Buch gar nicht geschadet.

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1849 sucht eine schwere Hungersnot Irland heim. Honora wird davon stark getroffen und wandert schließlich nach Amerika aus. Sie hofft, wie so viele andere, dort Fuß fassen zu können und ihre Freiheit und ihr Glück zu finden.
"Sing, wilder Vogel, sing" ist ein schonungsloses Portrait einer Zeit, in der viele Menschen große Entbehrungen, ja sogar Unmenschliches, hinnehmen mussten. Es ist eine Geschichte über Kampf und Enttäuschung, aber auch über Menschlichkeit und Hoffnung, Durch ihre bildhafte Darstellung versetzt Jacqueline O'Mahony ihre Leserinnen und Leser mühelos mitten in Honoras Leben und lässt sie an all ihren Erfahrungen und Gefühlen teilhaben. Man spürt förmlich ihren Hunger, ihre Not, ihre Sehnsucht nach Freiheit. Die Autorin findet den passenden Ton um Honoras Schicksal und ihre Bemühungen, ihren Weg zu finden, angemessen zu beschreiben, ohne großes Mitleid zu erregen oder ihren Kampf unbedeutend erscheinen zu lassen. Das Buch ist - obwohl keine leichte Kost - fesselnd und spannend und absolut zu empfehlen.

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Wohl jeder hat schon mal von der großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland gehört, selten aber habe ich so eindringlich davon gelesen wie in diesem Buch.
Honora ist eine der wenigen aus ihrem kleinen Dorf in Westirland, die diese Not halbwegs überstanden hat, nicht ohne gravierende körperliche und seelische Verletzungen. Doch schon als kleines Kind hatte sie einen starken Willen und einen unbeugsamen Freiheitsdrang, jetzt steht ihr Entschluss fest: Wie viele ihrer Landsleute, beschließt sie, nach Amerika auszuwandern.. Als blinder Passagier gelingt es ihr auf ein Schiff zu kommen und New York zu erreichen.
Drei irische Mädchen nehmen sie unter ihre Fittiche, mit Mary wird sie als Hausmädchen in einem New Yorker Haushalt arbeiten - schlecht behandelt und um den Lohn betrogen. Dass ihr Weg hier nicht zu Ende sein kann, steht für Honora fest und so macht sie sich, gemeinsam mit Mary, auf in den Westen.
Die Autorin erzählt uns die Geschichte einer jungen Frau, der sich ein Hindernis nach dem nächsten in den Weg stellt, die aber eine Devise hat: "weiter machen" und ein Ziel: "frei sein".
Das ist spannend, berührend, manchmal ganz schön hart, aber in jedem Fall - höchst lesenswert!

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Intensiv und schonungslos rückt Jacqueline O`Mahonys Roman, "Sing, wilder Vogel, sing", die Tragödie von Doolough und damit die Hungersnot und Armut der irischen Bevölkerung von 1849 in den Blickpunkt.
Im Zentrum der Geschichte steht die junge Honora, eine nach Unabhängigkeit und Freiheit strebenden Frau. Gemeinsam mit ihrem Mann William und den Bewohnern ihres Dorfes begibt sie sich 1849 auf den Marsch, der viele ihrer Leidensgenossen das Leben kosten wird. Den Anweisungen der britischen Regierung Folge leistend, machen sich die hungernden Menschen auf den beschwerlichen Weg durch Regen und Kälte, um Hilfe und Unterstützung zu erlangen. Als ihnen diese nicht gewährt wird, sterben unzählige und Honora verliert alle, die sie kannte. Von dem Traum an ein besseres Leben angetrieben, begibt sie sich auf die beschwerliche Schiffsreise nach Amerika und muss dort vieles durchstehen, bis sie in den Weiten des Westens und in der Liebe zu einem Indianer, endlich ihre Freiheit findet.
Dieser Roman besticht durch seine raue Schönheit, die von Armut, Entbehrung, Prostitution und dem einfachen Leben erzählt. Die Autorin erweckt ein Stück Geschichte zum Leben und verbindet das Schicksal zweier Völker miteinander: das der Iren und das der Indianer Nordamerikas. Eine nicht ganz einfache, aber durchaus lohnende Lektüre!

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Honora O‘Neill, von der man sagt, sie hätte sich als halbwildes Geschöpf selbst aufgezogen, ist im letzten Jahr der großen Hungersnot (1845-49 ) in Irland 20 Jahre alt. Der Hungermarsch nach Dooglough, auf dem die schicksalsergebenen Menschen bereits so abgemagert waren, dass sie sich gegenseitig nicht mehr erkannten, zeigt ihr, dass sie als mutterlose Außenseiterin in Irland nichts mehr zu verlieren hat. Selbst ihr Lehrer, dessen beste Schülerin sie einmal war, bekräftigt sie darin, das Land zu verlassen. Ein mannshoher Schlehdornstock, den die alte Alice ihr überreicht, soll sie begleiten.

Jahre später treffen wir in der Prärie von Oregon eine Frau, die sich Nell nennt und in den Westen zog, um in New York nicht als Hausmädchen ausgebeutet zu werden. Auch wenn sie in der neuen Welt stets vermied aufzufallen, war sie nicht vor Verrat geschützt. Ihre Zweckehe mit Prosper und die Plackerei auf zugeteiltem Farmland übersteht Nell allein durch die aufmunternden Worten der alten Alice im Ohr. Ein angeblich herrenloses Indianerpony in Nells Besitz erweckt die Aufmerksamkeit eines Indigenen Cayuse und so kommt es zur – durchaus glaubwürdigen - Begegnung zwischen irischer Auswandererin und einheimischer Bevölkerung.

Fazit
Honora, die als Jugendliche barfuß gehen musste und im Sommer im Wald schlief, hat ein besonderes Verhältnis zur Natur und nimmt Klänge und Wetterphänomene in Farbtönen wahr. Eine entscheidende Rolle spielen in Honoras Geschichte die Sprache, ihre innere Stimme und das Schweigen, verknüpft damit, dass sie sich als Emigrantin selbst aufgeben muss, um zu überleben. Jacqueline O’Mahony lässt ihre Leser:innen durch Honoras Augen einen weiblichen Blick auf den historischen Marsch nach Doolough werfen und gibt durch die Figur des indigenen Joseph auch seinem Volk eine Stimme. Ein berührendes Buch, das für mich gern umfangreicher sein dürfte.

4 1/2 Sterne

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Honora ist schon früh auf sich allein gestellt. Ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben, ihr Vater hat sie bereits als Kind verstoßen, da er überzeugt ist, dass auf ihr ein Fluch liegt. So fühlt sich Honora in der Natur am wohlsten, kann den Wind und die Landschaft lesen, doch die Menschen bleiben ihr fremd. Als sie den Sohn eines angesehenen Mannes heiratet, scheint sich ihr Blatt zu wenden, aber die große Hungersnot in Irland nach 1845 bringt neues Leid. Als 1849 der Hunger ihr gesamtes Dorf auslöscht und sie alles verliert, bricht sie nach Amerika auf in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch auch in Amerika bleibt sie fremdbestimmt und unterdrückt. Trotz aller Widrigkeiten bewahrt sich Honora ihren Freiheitsdrang und ihr „Inneres Selbst“ und gibt nicht auf…

Jacqueline O’Mahony schreibt kraftvoll und eindringlich. Ich konnte mich gut in Honora hineinversetzen und habe mit ihr mitgefühlt und mitgelitten. Sie ist eine starke, pragmatische Frau, die sich selbst treu bleibt und sich ihren starken Willen und den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben bewahrt. Der Schluss war für mich ein kleiner Schwachpunkt, da die Handlung hier etwas vorhersehbar und zu glatt wirkt.

Besonders bewegend fand ich die Schilderung der Hungersnot in Irland, die an die Tragödie von Doolough (1847) angelehnt ist, auf welche noch heute der Doolough Valley Famine Walk zurückgeht. Sehr interessant waren in diesem Zusammenhang auch das Nachwort der Autorin und ein Interview mit ihr im Anhang.

Ein bewegendes, ermutigendes und sehr empfehlenswertes Buch!

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Dieses Buch war niicht mein erstes Buch zur großen Hungersnot in Irland. Honora steht stellvertretend für die vielen Menschen, die es geschafft haben Irland zu verlassen, in der Hoffnung, dass es ihnen in Amerika besser gehen wird.

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Lass uns gehen

Im Jahre 1849 herrscht in Irland eine große Hungersnot. Die irischen Pachtbauern sind abhängig von englischen Gutsherren, erfahren aber von diesen keinerlei Unterstützung. Etliche Menschen verhungern, einige wollen auswandern, überleben jedoch die Schiffspassage nach Amerika nicht, wenige bauen sich im fremden Land ein neues Leben auf. Stellvertretend für sie steht die junge Honora, die ganz allein und völlig auf sich gestellt die Reise in die Ferne antritt, aber auch dort die erhoffte Freiheit nicht so schnell findet. „Lass uns gehen“, wird zu ihrem Leitspruch.

In Amerika beginnt diese sehr berührende Geschichte über eine starke Frau, deren Mut und Ausdauer überaus bewundernswert ist. Anschließend an diesen kurzen Einstieg mittendrinnen kehren wir zu den Anfängen in Irland zurück. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter und dem Aufwachsen bei einem gestrengen Vater ist Honora alsbald von ihrem Ehemann abhängig und steht nach der Hungerkatastrophe von Doolough mittellos da. Auf diesen sehr spannenden, aber auch bedrückenden Teil in Irland folgt ein zweiter Teil über Honoras Zeit in Amerika. Mittels elegantem Sprachstil und detaillierten historischen Fakten (siehe Nachbemerkungen und Interview mit Jacqueline O’Mahony) entführt uns die Autorin in eine düstere Zeit, wo man schon einen enormen Überlebenswillen gebraucht hat, um in einer Situation wie der Honoras noch Hoffnung und Zuversicht zu verspüren, zu grausam spielt ihr das Schicksal mit.

Auch wenn Honora eine fiktive Figur ist, verspürt der Leser sofort eine gewisse Nähe zu ihr, die Authentizität, mit welcher sie stets beschrieben wird, ist großartig, ihr Lebenskampf einzigartig. Die Autorin schafft an allen Orten eine sehr gut vorstellbare und realistische Atmosphäre, man kann nicht anders, als mit der jungen Frau mitzufühlen und Seite für Seite gespannt ihrem Weg zu folgen. Sie will frei sein, scheint aber stets vom bösen Omen des piseog (Rotkehlchen), das in der Nacht ihrer Geburt ins Haus geflogen ist, verfolgt zu werden. Lass uns gehen, überlegt sie immer wieder und wandert von einem Ort zum nächsten. Kann sie irgendwo ihr Glück finden?

Ein großartiger Roman über die schreckliche Hungersnot in Irland, verknüpft mit den Parallelen zu den indigenen Amerikanern. Honoras Reise nach Amerika und weiter bis in den Wilden Westen ist bewegend, berührend, zuweilen erschütternd. Wer an historisch belegten Fakten interessiert ist und eine willensstarke, zupackende Frau kennenlernen möchte, der liegt hier auf jeden Fall richtig. Ich empfehle „Sing, wilder Vogel, sing“ sehr gerne weiter!


Titel Sing, wilder Vogel, sing
Autor Jacqueline O‘Mahony
ASIN B0CZK74FQ9
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Geb. Buch (368 Seiten)
Erscheinungsdatum 25. September 2024
Verlag Diogenes
Originaltitel Pociao
Übersetzer Roberto de Hollanda

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Honoras Geschichte ist packend, beruht auf bestens recherchierten und wahren Begebenheiten, und ist ein Schicksal was viele Frauen so oder ähnlich teilen und geteilt haben. Noch nie habe ich einen so intensiven Roman aus Irland zur Zeit der Hungerkrise gelesen und selten habe ich mich so in einem Buch verloren. Wer sich auf diesen aufwühlenden Roman einlässt, bekommt eine Geschichte die einen noch lange nach dem Lesen begleiten wird. Alles in Allem ist dieses Buch ein wilder Ritt, und ich hoffe auf weitere Übersetzungen der Autorin. Ganz große Literatur.

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In diesem Buch bin ich regelrecht versunken. O'Mahony gelingt ein absolut fesselnder Roman über den ständigen Kampf einer jungen Frau gegen ihr eigenes Schicksal und für die persönliche Freiheit. Sprachlich gewaltig begeistern tiefgründige Dialoge und poetische Naturbeschreibungen. Die Autorin lässt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verblassen. "Sing, wilder Vogel, sing" hat mich im Sturm erobert und zutiefst beeindruckt und bewegt. Eine Geschichte, die im Gedächtnis bleibt.

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Eine klare Empfehlung für dieses Buch!
Honorar, die Hauptperson, ist schon als Kind anders. Ohne Mutter aufgewachsen, lebt sie am liebsten draußen und entwickelt einen starken, eigenständigen Charakter., wird dadurch aber auch zur Außenseiterin. Während der großen Hungersnot in Irland überlebt sie als einzige ihres Dorfes. Sie verlässt Irland und sucht in Amerika ihr Glück. Doch auch dort muss sie kämpfen, um sich nicht selbst zu verlieren.
Besonders die Passagen, die in Irland spielen, haben mich sehr beeindruckt.

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Wenngleich die Geschichte vom harten Leben Honoras im Irland der Hungersnot und in der USA der Einwanderer beim Lesen berührt und die Figur der Honora mir gefiel, fand ich es zunehmend störend, dass man beim Lesen vor vollendete Tatsachen gestellt wird, die nicht erläutert werden. Drei Beispiele: Plötzlich erfährt man, dass Honorars Ehemann tot ist, man erfährt nicht,, wie Honora es geschafft hat, auf das Schiff für Auswanderer zu kommen und plötzlich ist die Mitreisende Mary nach wochenlanger Krankheit wieder gesund.. Deshalb nur drei Sterne.

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Das Buch spielt im Jahr 1849 in Irland. Honora ist anders als die Dorfbewohner und gilt deshalb als Außenseiterin. In der größten Hungersnot bricht sie nach Amerika in ein neues Leben auf. Mir. hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist intensiv und spannend mit einer ganz besonderen Hauptfigur und einem tollen Cover. Auch der Schreibstil ist detailreich und flüssig. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt und empfehle das Buch deshalb sehr gerne weiter.

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Der Titel "Sing, wilder Vogel, sing" hat mich ja schon ein wenig abgeschreckt, ab der ersten Seite jedoch war ich absolut fasziniert. Mit intensiven Worten wird kärgstes, härtestes Leben beschrieben, eine Seite von Irland, die noch immer recht unbekannt ist, die Parallelen zwischen Iren und Indigenen in Amerika, weitere Stücke finsterer Kolonialgeschichte. Und gleichzeitig eine leuchtende Hommage an die Freiheit eines jeden einzelnen in der Figur der Honora. Sprachlich wie inhaltlich ein großartiges Buch!

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Hoffnungsland Amerika
Gerade als Honora geboren wurde flatterte ein Vogel ins Haus, was zur damaligen Zeit ein schlechtes Omen bedeutete. Bald darauf starb ihre Mutter. Ihr Vater lehnte das Kind ab, sodass sie völlig auf sich selbst angewiesen war und ohne menschlichen Kontakt aufwuchs. Auch im Dorf wurde sie als Außenseiterin gemieden, bis sich William für sie interessierte und sie heiratete. Dann kam das Jahr 1849, das Jahr der schlechten Ernte. Die Menschen hungerten und starben, Honora überlebte als eine der wenigen und wagte die gefahrvolle Überfahrt nach Amerika, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch auch dort sollte sie enttäuscht werden …
Jaqueline O’Mahony, geb. 1972 in Cork, ist eine irisch/britische Schriftstellerin, die bereits im Alter von 14 Jahren als „Young Irish Writer of the Year“ ausgezeichnet wurde. Sie studierte in Irland, Italien und den USA und arbeitete als Journalistin u.a. für die ‚Vogue‘. 2015 absolvierte sie ihren Master in Creative Writing an der City University. Ihr Debütroman „A River in the Trees“ erschien 2020 und wurde bereits für diverse Preise nominiert. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in London.
„Sing, wilder Vogel, sing“ ist die schonungslose Geschichte menschlichen Leids, Hunger, Entbehrungen und verzweifelter Hoffnung. Packend und mitreißend beschreibt die Autorin die Tragödie an der irischen Westküste im Jahr 1849, das infolge der Kartoffelfäule und Missernten als Hungerjahr in die Geschichte einging. Der Marsch der verzweifelten Menschen über den Doolough Pass, ihre Hoffnung etwas Nahrung zu bekommen, ihre grenzenlose Enttäuschung und der unheilvolle Rückweg bei Kälte und Schnee, bei dem nur wenige überlebten, war für mich eine der besten Passagen des Buches. Die Beschreibung von Fakten der irischen Geschichte verbunden mit Auswanderung und der Hoffnung auf ein besseres Leben ist der Autorin außerordentlich gut gelungen. Die Geschichte von Honora, einer jungen Frau die in der Heimat keine Perspektive mehr hat, damit zu verbinden, ist ganz besonders glaubwürdig.
Trotz meiner Begeisterung habe ich auch einiges zu kritisieren. Bisweilen kam es mir tatsächlich so vor, als hätte die Autorin den Faden verloren und sich nicht mehr an das vorher geschriebene erinnert. Es werden Situationen geschildert, von denen man als Leser keine Ahnung hat, wie es dazu gekommen ist. Einige Beispiele: Honoras erster Ehemann ist plötzlich tot – Honora hat es ohne Ticket und ohne Geld aufs Schiff geschafft, dort hatte sie ein Bett und Verpflegung – Honora und die kranke Mary machen sich von NewYork auf den Weg in den Westen, auf einmal sind sie dort und Mary ist gesund – Honora/Nell flieht mit Prosper aus dem Bordell, dann sind sie urplötzlich im zweiten Sommer auf ihrer Farm – wie kann jemand mit einem gebrochenen Bein nach zwei Tagen wieder springen? – von dem am Ende erwähnten Blutmond, unter dem sie zur Welt gekommen sein soll, wurde bei ihrer Geburt jedoch nichts erwähnt.
Fazit: Keine leichte Kost, aber trotz meiner Kritikpunkte eine lohnende Lektüre!

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Jacqueline O'Mahonys Buch "Sing, wilder Vogel, sing" erzählt die Geschichte der jungen Honora zur Zeit der grossen Hungersnot in Irland. Sie verliert alles und alle, die ihr lieb sind, und macht sich zum Schluss auf den Weg nach Amerika. Aber auch hier muss sie alles geben, um zu überleben, bis sie endlich jemanden findet, der sie so annimmt, wie sie ist und ihr die Freiheit bietet, die sie braucht.
Eindringlich und in starken Bildern schildert O'Mahony ihre Geschichte, die eine historische Grundlage hat. Berührend und nichts für schwache Nerven, und doch voller Hoffnung.

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Es gibt Geschichten, die man eigentlich kennt und dennoch nehmen sie einen auf eine ganz andere Art und Weise mit, wenn sie so erzählt werden wie sie hier erzählt werden.
Sprachgewaltig, oberflächig betrachtet teilweise emotionslos und gerade dadurch so gefühlvoll. Die irische Hungersnot ist vielen im Gedächtnis geblieben. Auch mir - und nicht nur durch meinen jahrelangen Aufenthalt in Irland. Die Tragödie von Doolough in County Mayo fiel in diese Zeit und ist weniger bekannt. Eine Zeit und einem Ort, in der unter anderem die Geschichte der jungen Honora angesiedelt ist.
Ein Rotkehlchen flog während Honoras Geburt durch das Haus. Ein piseog, sprich ein Fluch, der Unglück bringt. Kurz darauf starb ihre Mutter. Von den Dorfbewohnern wird die aufgrund des piseog gemieden, der Vater kümmert sich kaum um sie. Ungezähmt wächst sie mehr in den Wäldern auf als im Dorf und weiß sich um sich zu kümmern.
Noch recht jung heiratet sie. Doch bald kommt die Hungersnot und die Dorfbewohner sterben nach einem langen Hungersmarsch.
Halona überlebt und setzt als blinde Passagierin nach Amerika über. Dort gibt sie sich den Namen Nelly. Zu Beginn arbeitet sie in einem Haushalt, dann wird sie im Westen zur Prostitution gezwungen, wo sie ihren späteren Ehemann kennenlernt. Obwohl nun beide über eigenes Land verfügen, fühlt sie sich nie frei. Ich spoilere nicht, wenn ich schreibe, dass sie die Freiheit findet. Durch wen, oder was?

Reichen 368 Seiten aus, um die Geschichte der Außenseiterin Honora auf der Suche nach ihrer Freiheit zu erzählen?
Ja. Ich gebe zu, dass ich das Buch in knapp zwei Tagen gelesen habe, obwohl ich dachte, dass ich mir die Seiten gut eingeteilt hätte.
Zum einen ist die Erzählung an sich spannend und gefühlvoll. Die Verwendung der irischen Sprache an den passenden Stellen (siehe auch „piseog“) gefielen mir sehr.
Zum anderen sind die langen Beschreibungen der Natur und des Hungermarsches detailliert, ohne überbordend zu sein. Ich fühlte mit Honora und ertappte mich manchmal, dass ich ihr endlich ihr Lebensglück wünschte.
Dieses mitfühlen, miterleben zieht sich durch das ganze Buch.
Als ich die letzte Seite gelesen hatte, fühlte ich mich auf den ersten Blick leer, doch gleichzeitig unheimlich gesättigt. Ein Gefühl, welches nicht viele Bücher in mir auslösen können.

Ich habe Lust bekommen, „Sing, wilder Vogel, sing“ erneut zu lesen. Dieses Mal im Original.

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Honora überlebt nur knapp die Tragödie von Doolough in Irland. Kälte und Hunger begleiten sie schon seit sie denken kann und bei dem Hungermarsch von Doolough hat sie alles verloren, was ihr wichtig war. Sie hofft auf einen Neuanfang in Amerika. Das Land verspricht Arbeit, Wohlstand und vor allem Freiheit. Doch Honora, die schon in Irland eine Außenseiterrolle spielte, muss auch im gelobten Land um ihre Eigenständigkeit kämpfen.

Es ist schwierig, mit ein paar Worten zu beschreiben, worum es in diesem Buch geht. Die Hauptperson Honora steht stellvertretend für viele Flüchtlinge aus Irland, die versuchten, in Amerika Fuß zu fassen. Sie ist Hunger und Armut gewöhnt und beschwert sich anfangs nicht, als sie im gelobten Land als Hilfs-Hausmädchen arbeiten muss, doch als ihr der Lohn vorenthalten wird, weiß sie, dass sie weiterziehen muss.

Die Geschichte von Honora ist spannend und von Rückschlägen geprägt, doch sie steht immer wieder auf und kämpft. Sie ist eine sehr starke Frau, die man auf ihrem abenteuerlichen Weg gern begleitet. Ihr Leben und ihre Erlebnisse lesen sich sehr spannend und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich wusste, wie es mit Honora endet, und genau das macht für mich ein gutes Buch aus.

Daumen hoch für eine sympathische, kämpferische Hauptperson und eine Geschichte, die bewegend, spannend und zeitweise auch poetisch geschrieben ist.

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Eine zutiefst berührende und erschütternde Geschichte. Sprachlich raffiniert.
Eine Geschichte vom Überleben und "Weitergehen".
Absolut empfehlenswert!

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Sing, wilder Vogel, sing, ist ein historischer Roman, der aus zwei Teilen besteht. Zunächst lernen wir Honora kennen, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland in bitterer Armut aufwachst. Sie gilt durch einen Fluch als Außenseiterin und verbringt ihre Zeit am liebsten im Freien. In Irland herrscht große Hungersnot. Gemeinsam mit ihrem Mann und dessen Familie muss sich Honora auf den Weg zum britischen Grundbesitzer machen, um Unterstützung zu erhalten. Für die völlig entkräfteten Menschen wird dieser Marsch zur Katastrophe und Honora verliert alles.
Mit einer neuen Identität macht sie sich anschließend auf den Weg nach Amerika, um dort ein neues Leben zu beginnen und endlich die lang ersehnte Freiheit zu gewinnen.

Das Buch war teilweise ganz anders, als erwartet. Ich war von vielen Entwicklungen wirklich positiv überrascht. Besonders der letzte Teil in der Prärie und der Vergleich des Schicksals der Iren und der Indigenen waren äußerst gelungen.
Ich habe jedoch einen Kritikpunkt. Die Autorin scheint Schwierigkeiten beim Erzählen auszuweichen: immer wenn es in der Geschichte eine Stelle gibt, an der es einer konkreten Lösung bedarf, wird sie einfach übersprungen. Als Honora das Schiff betritt, schafft sie das wunderbarerweise ohne Fahrschein. Als Mary und sie sich auf den Weg in den Westen machen, kommt einfach eine Kutsche. Diese und weitere Stellen haben mich beim Lesen gestört, da hätte ich mir mehr Einfallsreichtum gewünscht.

Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Ein starkes Debüt von Jacqueline O‘Mahony.

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Die Tragödie von Doolough 1849 ist ein trauriges Kapitel irischer Geschichte, das bei uns niemand kennt, das aber in Irland noch heute einen Gedenktag hat. Honora war dabei, hat schlimmsten Hunger erlitten und überlebt und wir können es hier plastisch miterleben.

Honoras Leben war schon immer hart. Die Zustände im damaligen Irland bekommt man eindringlich vor Augen geführt, tiefes Leid, Armut, Hunger und schlimmer Aberglaube, der Honora zur Aussätzigen macht. Bei ihrer Geburt flog ein Rotkehlchen durchs Zimmer. Solche Menschen bringen Unglück und werden gemieden. Später flieht sie nach Amerika, aber ihr Leiden hört damit nicht auf.

Die Lektüre dieses Buches ist fesselnd und intensiv. Fängt man an, kann man es nur schwer weglegen. Allerdings erzählt es uns Honaras Geschichte mit einigem Mut zur Lücke. Wenn zum Beispiel ausführlich überlegt wird, wie sie sich denn unbemerkt auf das Schiff nach Amerika schleichen könnte, dann möchte ich auch erfahren, wie sie es geschafft hat. Wir bekommen einen Cut - sie ist einfach da und trifft direkt hilfreiche Mädchen, die sie heimlich versorgen. So etwas finde ich ärgerlich.

Auch die ganzen Rotkehlchen, die immer wieder durch das Buch fliegen, schaffen eine reichlich bemühte Symbolik, die das Buch gar nicht nötig hätte.

Trotzdem hat mir das Buch sehr gefallen. Es verknüpft geschickt ein Stückchen irische und amerikanische Historie und erzählt auch die spannende Geschichte einer Frau, die viel Pech im Leben hatte, die aber auch eine bewundernswerte Überlebenskünstlerin ist. Dieses Buch erzählt sehr originell eine Wildwestgeschichte der anderen Art.

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Ein berührender Roman um eine tapfere junge Frau

Honora ist anders als die Menschen in ihrer Gemeinschaft und wird dadurch ausgegrenzt. Doch als die Große Hungersnot sie alle mit voller Macht trifft, wird ihr dieses Anderssein zum Lebensretter. Sie beschließt, nach Amerika auszuwandern. Hier hofft sie auf ein besseres Leben und vor allen Dingen, auf ihre ganz eigene Freiheit. Doch es soll noch sehr lange dauern, bis sie diese gefunden hat.
Inspiriert von den historischen Ereignissen am 30. März 1849 in Doolough/Irland hat die Autorin diesen berührenden und spannenden Roman geschrieben. Es geht um eine junge Frau, die trotz der widrigsten Umstände für das kämpft, woran sie glaubt. Und ihren ganz eigenen Weg geht, ohne sich an irgendwelche vorgegebenen Gesetze zu halten.
Obwohl die Protagonisten fiktiv sind, sind die historischen Ereignisse belegbar. Jacqueline O'Mahony hat beides gekonnt miteinander verflochten und in Szene gesetzt. Die berührende und mitreißenden Handlung hat mich ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen, und so war es mir fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Der flüssige Schreibstil trug dazu bei, dass die Seiten nur so dahinflogen.
Dieser Roman hat mich wunderbar unterhalten. Gerne empfehle ich ihn weiter. 4 Sterne.

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Sing, wilder Vogel, Sing- Jacqueline O'Mahony

Was für eine Geschichte, was für eine Autorin und vor allen Dingen - was für eine Protagonistin! Dieser Roman hat mich bereits auf der allerersten Seite eingesogen und erst nach Stunden wieder ausgespuckt.

Honora wächst als Außenseiterin in einem kleinen Ort an der irischen Westküste auf. Im Zuge der großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts verliert sie alles und besteigt ein Schiff Richtung Amerika. Auch hier stehen die Zeichen erst einmal schlecht für Honora. Es braucht mehrere Stationen, unglaublich viel Kraft und Mut und einen eisernen Willen bis Honora endlich ihre Freiheit findet.

Honora ist eine ganz unglaubliche Protagonistin, die aus jeder Situation immer noch einen Ausweg findet und für sich nutzt. Mit Mut und Entschlossenheit stellt sie sich als Frau in einer Männerwelt jeder neuen Herausforderung. Dabei weiß sie genau was sie will: Amerika verspricht Freiheit und mit weniger will sie sich auch nicht zufrieden geben.

Von der irischen Hungersnot bis hin zu den indigenen Völkern Nordamerikas verarbeitet die Autorin historische Fakten und stellt Zusammenhänge her.
Den Schreibstil mochte ich ebenfalls sehr, allerdings ist Honoras Geschichte derart spannend, dass er darüber beinahe untergeht. Tatsächlich würde ich dieses Buch als historischen Spannungsroman bezeichnen. Schon länger konnte mich keine Geschichte mehr derart fesseln.

Deshalb, unbedingt lesen! 5 Sterne und ich hoffe, von der Autorin noch häufiger zu lesen.

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Als Honora geboren wurde, flog ein Rotkehlchen durch den Raum. Da dies ein schlechtes Omen bedeutete, wollte die Mutter nichts von ihr wissen. Das Baby bekam Ziegen- statt Muttermilch. Es wurde behauptet, dass sie dadurch so stark und intelligent wurde. Als sie und viele Bewohner ihrer Heimat vor Hunger fast starben, zog es Honora nach Amerika. Als blinder Passagier gelang ihr die Überfahrt.

Stark sein, das musste sie auch in Amerika. Sonst hätte sie die Strapazen nicht überlebt. Als arme Irin musste sie etliche Kränkungen hinnehmen, bis sie tatsächlich das Leben genießen konnte. Die Autorin schreibt so mitreißend, dass mir das Ende zu unvermittelt erschien. Fragen, wie „Was kann ein Mensch erdulden“ oder „Wie bitter ist ein Verrat durch sogenannte Freunde“ sind nur zwei Themen, die sehr beeindruckend in #SingwilderVogelsing dargestellt wurden.

Und dann diese Ereignisse aus dem Jahr 1849. In Irland gab es eine kaum vorstellbare Hungersnot. Viele Menschen hätten überlebt, wenn es nicht die Reichen und über allem Erhabenen gegeben hätte. Das Interview mit der Autorin bestätigt, warum sie dieses Buch schrieb. Wahrlich ein ganz besonderes Buch. Meine Empfehlung ist ausdrücklich und ohne Abstriche. #NetGalleyDE

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Rotkehlchen - piseog

Bereits Honora‘s Geburt stand unter keinem guten Stern, starb ihre Mutter doch kurz nach ihrer Geburt. Sie wächst meist hungrig und schon als Kind wild und freiheitsliebend auf.
Sie kommt mit ihrem zukünftigen Ehemann William zusammen und gemeinsam mit vielen anderen Iren machen sie sich hungrig auf den Weg in eine vermeintlich bessere Zukunft.
Nach einem heftigen Kampf ums Überleben und dem Verlust Williams hat sie nur noch ein Ziel, sie muss um zu überleben in die USA. Doch dort angekommen erwartet sie auch nichts gutes. Doch Honora ist zäh und hat einen starken Überlebenswillen.
Unglaublich was sie alles erleben muß, bis sie endlich ihren Frieden und ihre Freiheit findet.

Die Autorin versteht es den Leser so zu packen, dass er mit Honora fühlt, aber auch leidet. Die große Hungersnot in Irland hat dazu geführt, dass unglaublich viele Iren in die USA geflüchtet sind, um dort ihr Glück zu suchen. Nicht umsonst leben die meisten Iren außerhalb Irlands noch heute dort.
Honora steht sicher stellvertretend für viele starke irische Frauen.
Ein starkes, beeindruckendes, aber auch spannendes Buch! Gerne empfehle ich es weiter, denn es ist nicht nur für Irland Fans interessant.

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Außenseiterin Honora lebt in einem Dorf an der irischen Westküste. 1849 trifft die Hungersnot ihr Dorf mit brutaler Wucht, nur eine Flucht nach Amerika gibt Hoffnung auf ein besseres Leben. Das reale Ereignis der Hungersnot, auf die die Autorin auch in einem Nachwort eingeht, ist sehr ergreifend, auch im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen England und Irland. Ich mag es eigentlich sehr, wenn historische Ereignisse in fiktionalen Werken thematisiert werden.

Im Fall von Honora muss ich sagen, dass mir das Buch leider zu viel Tragik gewollt hat. Honora lebt ein Leben, das ausschließlich deprimierend und trist ist. Sie tat mir definitiv leid, aber darüber hinaus konnte ich keine Bindung zur Protagonistin aufbauen. Sie hat fürchterliches erlebt, aber durch diesen krassen Kulturwechsel (erst die irische Küste, dann die amerikanische Prärie) habe ich irgendwie den roten Faden der Geschichte verloren.

Das finde ich wirklich schade, gerade weil mir das erste Kapitel so gut gefallen hat, dass aber eine ganz andere Erzählstruktur als der Rest des Buches aufgewiesen hat. Leider war "Sing, wilder Vogel, Sing" nicht das richtige Buch für mich.

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Es muss schwer sein, all seine Liebsten zu verlieren und in der Fremde neu zu beginnen. Doch Honora hat einen ungeheuren Überlebenswillen und steht nicht nur die Hungersnot, sondern schafft es auch als blinder Passagier nach Amerika zu emigrieren. Doch auch hier muss sie für ihr Fortkommen kämpfen.
Ich bin leider mit dem Buch nicht gut zurecht gekommen. Die Geschichte klingt spannend und auch ergreifend. Leider habe ich zu Honora überhaupt keinen Zugang gefunden, welches zum einen an dem ziemlich emotionslosen und neutralen Schreibstil lag. Zum anderen konnte ich inhaltlich nicht mit dem Roman warm werden. Honora nimmt eine Schwierigkeit nach der anderen mit und das führte bei mir beim Lesen zu einer Übersättigung. Weiterhin fand ich, dass sich das Buch über weite Strecken sehr in die Länge gezogen hat. Leider war dieses Buch so gar nicht mein Geschmack.

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Die irische Westküste zur Zeit der großen Hungersnot im Jahr 1849: die junge Honora verliert in einem schicksalshaften Winter nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihren Glauben an eine Zukunft in diesem Land. Mit nichts als ihren Kleidern am Leib bricht sie auf nach Amerika. Wird es ihr gelingen, im Land der vermeintlichen Freiheit ihr Glück zu finden?
Vor dem Hintergrund der als Tragödie von Doolough in die Geschichte eingegangen realen Ereignisse des Jahres 1849, entwickelt die Autorin die mitreißende Geschichte einer faszinierenden Frau, die weder in die ihr zugedachte Welt noch in ihre Zeit zu passen scheint. In bildhafter, lebendiger Sprache sensibel erzählt, fesselt dieser besondere Roman von Beginn an. Mit Honora erschafft Jaqueline O’Mahony eine außergewöhnliche Heldin, die mir mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen ist. Eine epische Erzählung über Selbstbestimmung, Schicksal und die alles verzehrende Sehnsucht nach Freiheit. Ein großartiges Lesevergnügen!

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Sing, kleiner Vogel, sing ist eine Geschichte über eine junge, sehr starke Frau, die 1849 von Irland in die USA auswandert.

Die Auswanderer-Wellen aus Irland in die USA sind natürlich hier und da literarisch und cineastisch bespielt; Filme wie IN EINEM FERNEN LAND oder auch Der Schamane (Noah Gordon - dort allerdings von Schottland kommend) fallen einem ein. Die Geschichten sind ähnlich: Aus der Not in der Heimat heraus, macht man sich auf, in Amerika (speziell in der USA) sein Glück zu finden.

Doch das vorliegende Buch fasst tiefer. Die Autorin greift eine der entscheidenden Ursachen der Flucht in die USA auf; die Hungersnot in Irland, welche 1845 voll ausbricht. Sie ist begründet auf 14(!) Kartoffel-Missernten zwischen 1816 und 1842 - zudem natürlich auch auf der englischen Feudal-Herrschaft. Da die Kartoffel praktisch DAS Ernährungsmittel der armen Landbevölkerung darstellte, war eine Hungersnot unabdingbar.
Etwa 1 Millionen Iren verhungerten, 2 Millionen wanderten aus.
Ein weiteres - wie ich finde - lohnenswerte Buch, stammt aus der Feder von Paul Lynch (Das Lied des Propheten) und trägt den Titel GRACE.

Und die Autorin geht noch weiter und lässt die Geschichte auf der Tragödie von Doolough fussen, bei dem mehr als 400 Menschen bei einem Gewaltmarsch umkamen, den sie unternahmen, um von englischen Beamten Hilfe zu erhalten. Nur durch die Willkür dieser Beamten, wurden Kinder, Frauen und Männer - völlig ausgehungert - von einem Ort zum anderen geschickt und starben schließlich an Hunger, Kälte und Erschöpfung.
In der Vorliegenden Geschichte überlebt jedoch eine junge Frau den Gewaltmarsch; die Protagonistin Honora.

Honora verliert direkt nach ihrer Geburt ihre Mutter und wird vom Vater gemieden; niemand im Dorf - außer der alten Alice - kümmert sich um sie, man meidet sie. Denn bei ihrer Geburt ist ein Vogel ins Zimmer geflogen - was ein SEHR schlechtes Zeichen ist.
Trotzdem verliebt William, der Sohn des Dorfvorstehers, sich in sie.
Sie heiraten, sind aber vom Pech verfolgt. Während der Hungersnot verlieren Honora und William ihre Leute in der besagten Tragödie von Doolough. Sie ziehen allein weiter und schließlich stirbt auch William. Honora - völlig geschwächt - beißt sich weiter durch und schafft es schließlich, als blinde Passagierin, auf ein Schiff nach Amerika. Auf dem Schiff lernt sie drei junge Mädchen kennen, die sie unterstützen. Eine davon, Mary, wird zu ihrer Freundin, besser gesagt, zu ihrer Begleiterin.

Doch das Leid hat kein Ende. Zunächst als Hilfshausmädchen, dann als Zwangsprostituierte, stellt sie schnell fest, dass ihre Freiheit nicht größer wird - sondern weiter schrumpft. Noch immer lässt man ihr nie eine Wahl, sondern zwingt sie in niedere Arbeiten und beutet sie aus. Doch sie kämpft weiter und schafft es schließlich in den Westen, wo sie mit ihrem Mann - den sie nicht wirklich liebt - eine Farm aufbaut. Doch sie ist skeptisch; wem gehört das Land, das man ihnen gibt? Was ist passiert, mit den Menschen, die dort zuhause waren? Und bald hat sie die Möglichkeit, es herauszufinden.

Meine Zusammenfassung kratzt natürlicher an der Oberfläche. Die Geschichte ist dichter und stilistisch angenehmer geschrieben, als ich es hier wiedergeben kann. Erzählt wird in Rückblenden, in Erinnerungen, ohne dass der rote Faden verlorengeht. Man reist mit Honora geradeaus und immer voran.
Aufgrund ihrer Erlebnisse, verliert sie teilweise ihre Stimme oder will schlicht nicht sprechen; man befindet sich daher innerhalb der Dialoge häufig in Honoras‘ Gedankenwelt, was der Geschichte sehr viel Tiefe verleiht. Und man leidet mit ihr, wünscht ihr endlich einen Ausweg.

Von meiner Seite gibt es 5/5 und eine klare Empfehlung an alle Leser, die sich in historischen Roman wohlfühlen aber auch - denn auch das findet sich hier - Abenteuerbücher gern lesen. Eine Mischung aus irischen Vibes und einem Wildwestroman, literarisch sehr schön aufbereitet; ich glaube, das trifft es so ungefähr.
Und ansonsten ist es etwas für alle Leser, die einfach Spaß haben an einer guten und schnörkellosen Geschichte.

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Jaqueline O’Mahony beschreibt in ihrem großartigen Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ die Tragödie von Doolough 1849 inmitten der Großen Hungersnot (1845 bis 1852) in Irland. Es ist die junge Honora, der wir in dieser Geschichte folgen werden.

„Du hattest schon immer Feuer im Blut, seitdem du ein kleines Mädchen warst, das niemand haben wollte. Dieses Feuer wird dir nützen. Und nun geh, Mädchen.“ Die alte Alice hat sich ihrer angenommen, nachdem Honoras Mutter bei der Geburt gestorben war, denn keiner sonst im Dorf war ihr wohlgesonnen, sie galt schon immer aus Außenseiterin. Und auch, wenn Alice sie gelehrt hat, zu überleben, so ist es doch die Große Hungersnot, die sie und die anderen im Dorf auf der Suche nach Nahrung ihre Hütten verlassen lässt.

Der Hungermarsch bringt nichts als Leid, viel zu viele überleben ihn nicht. Irgendwie schafft es Honora dann auf ein Schiff über den großen Teich, das gelobte Land bringt ihr jedoch nicht das erhoffte Leben, auch hier muss sie viel erdulden und erleiden. Und doch gibt sie nicht auf, sie ist eine Kämpfernatur, ihr wurde noch nie etwas geschenkt. Nicht in Irland, ihrem Geburtsland und auch später nicht, als sie sich in Amerika behaupten muss.

Die Autorin verwebt geschickt ihre fiktive Geschichte um ihre Protagonistin Honora mit der großen Hungersnot in Irland und der mit der indigenen Urbevölkerung Amerikas, die durch die Territorialansprüche der Einwanderer immer mehr zurückgedrängt wurden. Geprägt von Hunger, von Entbehrungen und dem stetigen Kampf ums Überleben blicken wir in so manch menschliche Abgründe. Auch blitzt Freundschaft immer mal wieder durch und Liebe oder das, was man dafür halten könnte.

In der Nachbemerkung erinnert O‘Mahony an die Tragödie von Doolough. „Was hätte eine Überlebende getan? Sie hätte Irland verlassen und wäre nach Amerika gegangen…“ Diese Gedanken waren es, die sie nach den historischen Verbindungen zwischen den Iren und den indigenen Amerikanern haben suchen lassen. Das Endergebnis – dieses Buch – ist ein äußerst lesenswertes Zeugnis dieser Zeit. Eindrucksstark, lebendig und absolut glaubhaft geschildert.

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Ein kraftvolles, eindringliches und berührendes Buch über eine starke Frau, die für so viele Schicksale steht, und über ein traumatisches Kapitel der irischen Geschichte, das mir so nicht bekannt war. Ich war gefesselt von Honoras Mut in all diesem Leid, von ihrer besonderen Sicht auf die Welt; ähnlich wie bei Lauren Groffs „Die weite Wildnis“. Unbedingt lesen!

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Fakten gut in Romanform gewandet.
Das Cover überzeugt durch ein modernes Gemälde einer jungen Frau, die still in gewisser Trotzhaltung den Betrachter ansieht – stellvertretend für die weibliche Hauptfigur Honora aus dem Dorf Doolough an der Westküste Irlands. Durch Alice und ihre mystischen Weissagungen erhält der Roman einen mächtigen Zauber, der besonders auch in dem Symbol des Rotkelchens das Buch wie einen roten Faden durchzieht. Ab 1849 werden ihr Außenseiter-Dasein und das von Honora neben der dortigen großen Hungersnot beschrieben. Aus historischen Quellen ist der Marsch der hungrigen Iren aus diesen abgelegenen Gebieten nach Louisburgh zur Delphi Lodge, einem Jagdhaus, belegt, auch der dramatische Ausgang des Rückweges mit 400 Toten. Die Kolonisierung durch englische Willkür steht am Pranger. Honora mit ihrer Willensstärke, ihrem Mut und Überlebenswillen kämpft gegen willkürliche Gesetze zunächst in Irland an, aber auch in Amerika. Ihr Widerstand gegen Fremdbestimmung steht stellvertretend für den irischen Kampfgeist und Stolz. Ebenso historisch interessant ist die Parallele zu den indigenen Völkern im wilden Westen. Das indigene Volk der Choctaws hatte 1847 den Iren eine Spende aus Solidarität zukommen lassen, aus der eine dauerhafte Verbindung entstand. Denn gerade sechzehn Jahre zuvor hatten sich die Choctaws auf den Pfad der Tränen begeben und Tausende von ihnen ebenfalls durch Hunger und Krankheiten verloren. Die Themen nach sozialer Gerechtigkeit und Solidarität laden hier zum Nachdenken ein bei der Aufdeckung der vielen Hintergründe durchs Googeln. So wie ein wildes Rotkelchen seine rote Farbe auf der Brust in Gefangenschaft verliert, so spiegelt sich auch Honoras Andersartigkeit wieder: nur in Freiheit entfaltet sich ihr innerstes Wesen.
Manche Zeitsprünge in Kapitelübergängen sind etwas verwirrend. Ansonsten ist viel irische Historie wunderbar in Romanform verpackt.

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Zum Inhalt:
Im Jahr 1849 trifft eine große Hungersnot die Iren. Honora und ihr Mann William ziehen mit anderen zum Gutsherrn für Hilfe, doch dieser verweigert diese und sie müssen zurück. Doch Honora ist unwissentlich schwanger und bringt schließlich ihr Kind tot zur Welt. Nachdem sie auch noch ihren Mann verloren hat, bricht sie auf nach Amerika. Wird sie dort ihr Glück finden.
Meine Meinung:
Ich kannte die Geschichte um die große Hungersnot nicht und musste nach Abschluss des Buches erstmal ein wenig recherchieren. Ich finde es gut, dass die Autorin anhand von Honora die Geschichte erzählt hat. Die Geschichte der Honora ist nicht leicht zu ertragen, denn diese macht wirklich viel durch und sie ist trotzdem eine sehr starke Frau, die einfach nicht aufgibt und hat mir extrem gut gefallen. Man möchte gar nicht ermessen, was die Iren in dieser schweren Zeit durchgemacht haben und jetzt doch mehr verständlich, warum sich so viel Iren aufgemacht haben um in Amerika ihr Glück zu suchen.
Fazit:
Beeindruckende Geschichte

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Der historische Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ begleitet Honora, die in einem Dorf im Westen Irlands lebt. Von Geburt an ist sie eine Außenseiterin, von den Dorfbewohnern als Unglücksbringerin gemieden, denn bei ihrer Geburt flatterte ein Rotkehlchen durchs Haus – ein Symbol drohenden Unheils. Da die Menschen um sie herum Abstand halten, findet sie Trost in der Natur, wo sie einfach sie selbst sein kann. Doch ganz der Gemeinschaft entkommen kann sie nicht. So auch 1849, als die Dorfbewohner während der verheerenden Hungersnot eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß erleben.

Der Anfang des Romans übt einen starken Sog aus und basiert auf der Doolough-Tragödie, die sich am 30. März 1849 ereignete. Die Autorin gelingt es, sowohl ihre Protagonistin als auch deren Einbettung in die Erzählung eindrucksvoll zu gestalten. Honora überlebt und träumt von Glück und Freiheit in Amerika. Sie lässt nicht nur den Hunger hinter sich, sondern auch die Menschen, die sie ausgegrenzt haben. Nur sich selbst kann sie nicht zurücklassen. Das Muster aus Hoffnung, Enttäuschung und der ständigen Suche nach Befreiung wiederholt sich in Amerika: auf der Überfahrt, bei ihrer 1. Anstellung in New York, auf der Reise in den Westen, auf der Farm oder als sie schließlich mit dem Indigenen Joseph in die Freiheit reitet. Das Ende mag auf den 1. Blick etwas kitschig erscheinen, doch genauso empfand ich die Darstellung.

Eine Verbindung zu ziehen, zwischen der Unterdrückung der Iren durch die Briten und der der Ureinwohner Amerikas durch europäische Siedler, ist durchaus nachvollziehbar. Leider gelingt es der Autorin nicht, diese Aspekte mit der nötigen Tiefe und Authentizität darzustellen; sie wirken zu gewollt und oberflächlich. Besonders Honora scheint gefangen im ewigen Strudel der Außenseiter-Heldin; ab einem gewissen Punkt fehlt ihr die nötige Tiefe für eine Protagonistin.

Das mag auch daran liegen, dass nach dem fulminanten Beginn und den tollen Nature-Writing-Elementen meine Erwartungen sehr hoch waren. Ein ausbaufähiges Debüt.

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‚Sie hatte stets getan, was man ihr gesagt hatte, hatte ihr Bestes gegeben, aber irgendwie war es nie genug gewesen‘, erkennt Honora während ihrer Zeit mit Prosper in der Prärie. Und ja, dies fasst das bisherige Leben von Honora gut zusammen! (Und das, obwohl in ihr ein rebellischer Geist wohnt.)

Aufgewachsen unter schwierigsten Verhältnissen in Irland, erlebt sie ‚die Tragödie von Doolough‘ im Jahr 1849 – ein Ereignis während der großen Hungersnot, die bis in die heutige Zeit allen Iren noch ‚im Blut liegt‘. Doch Honora ist zäh und sie schafft es, nach Amerika zu kommen. Dort wird es jedoch nicht einfacher für sie!

Teilweise wurde mir die Anhäufung der ganzen schrecklichen Begebenheiten in ihrem Leben aber zu viel und ich konnte auch manche ihrer Verhaltensweisen nicht mehr nachvollziehen.

Sehr interessant und hilfreich empfand ich jedoch die Nachbemerkung der Autorin und ein Interview mit ihr am Ende des Buches. Dadurch, dass unser Sohn 8 Jahre in Irland lebte, arbeitete und studierte, habe ich mich – neben jährlichen Besuchen in diesem herrlichen Land – auch mit der Geschichte und der Literatur Irlands auseinandergesetzt. Die historischen Verbindungen zwischen Iren und indigenen Amerikanern waren allerdings neu für mich.

Diese neu gewonnenen Erkenntnisse lassen mich auch die gefühlten 3,5 Sterne großzügig auf 4 Sterne aufrunden. Ich empfehle diesen -Roman jedem, der sich für Irland interessiert.

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Honora, die Protagonistin dieses Romans ist eine faszinierende Frau. Auf ihrem Weg durch das Irland Mitte des 19.Jahrhunderts begegnet ihr kaum mehr als Hungersnot, Kälte und Elend. Ein hartes Los, quasi per Geburt entstanden. Denn bei ihrer Geburt starb ihre Mutter und ein Rotkehlchen flog durch das Haus. Ein Zeichen für Unglück, das sich ihr Leben lang fortsetzen soll. Auf ihrem Weg durch ihr elendes Leben gibt es nur wenige, zutiefst menschliche Begegnungen. Sie verliert alles, setzt nach Amerika über und beginnt bei Null. Doch was ihr niemand nehmen kann, ist ihre Persönlichkeit: ihr Kampfgeist. Der Wille, sich ihren Stolz zu bewahren und ihren wachen Geist. Auf ihrem Weg streift sie auch die Leben einiger weniger anderer Menschen, einem Wimpernschlag lang beeinflusst sie sie, nährt sich an ihrer Gesellschaft, um am Ende wieder ihren eigenen Weg zu finden- gewollt, oder nicht. Verraten, missbraucht, verkauft...mehr als ein Mensch in nur einem Leben erleiden sollte.. bis sie schließlich ihre wahre Natur erkennt und den Mut aufbringt, ssiezu entfesseln♡

Der Roman ist sehr spannend erzählt. Ich habe Honoras Schicksal weggeatmet und gerade den ersten Teil in Irland besonders stark empfunden. Die Autorin hat sich mit dem Schicksal des irischen VVolkszu jener Zeit befasst, als die Engländer kamen und sich allen fruchtbaren Boden aneigneten, woraus eine große Hungersnot entstand. Diejenigen, die nicht starben, versuchten nach Amerika zu gelangen, wo gerade Ähnliches den indigenen Bevölkerungsgruppen geschah. Enteignung. In ihrem Roman vereint die Autorin das Schicksal der irischen und der indigen-amerikanischen Bevölkerung und stellt es exemplarisch an den Figuren dar. Authentisch, mitreißend, mit einem Hauch Spiritualität. Das Ende fand ich leider etwas schwach, das kam mir zu Showdown-mäßig daher, aber das betrifft nur die letzten Seiten. Insgesamt wirklich stark, ich hätte auch gern noch etwas länger in Irland verweilt. Das Schicksal der dort gebliebenen ist zum Teil ungeklärt.. genau so wird es aber auch gewesen sein. Starkes Thema, echt guter Roman! (4,5 ☆)

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Ein schweres Leben

Jacqueline O’Mahony lässt uns in ihrem Roman ‘Sing, wilder Vogel, sing‘ den schweren, entbehrungsreichen Weg von Honora gehen. Als bei ihrer Geburt die Mutter verstarb, wandte sich ihr Vater von ihr ab, denn nach uraltem Aberglauben, war das Kind von einem bösen Zauber umgeben, der ins Unglück führt. Hier spielte ein Rotkehlchen Schicksal. Und so wuchs Honora mehr oder weniger auf sich gestellt in den Wäldern ihrer Heimat auf. Eine alte Kräuterfrau hielt ein wenig Kontakt zu ihr. Die große Hungersnot Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, die Irland heimsuchte und unzählige Opfer forderte, überlebte sie, musste allerdings persönliche Opfer in Kauf nehmen. Schließlich führte sie ihr Weg mit der großen Auswandererwelle nach Amerika. Das Leben geht auch hier hart und rücksichtslos mit ihr um.
Schonungslos ehrlich beschreibt die Autorin die Brutalität, der die Protagonistin aussetzt war. Ihr Kampf ums Überleben ist unglaublich hart, doch ihr Mut und die Zuversicht sind nicht zu brechen. So stellt sie sich einer Herausforderung nach der anderen. Die Geschichte ist spannend erzählt und stellt einen starken weiblichen Charakter in den Mittelpunkt.

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Sing, wilder Vogel, sing

Schon der Titel hat mich förmlich angezogen -
die Geschichte hat mich gefesselt und die Gedanken und inneren Monologe absolut fasziniert.

Eine ganz starke Frauenfigur in einer tragisch kargen Zeit!

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