Der ehrliche Finder
Roman
von Lize Spit
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Erscheinungstermin 13.03.2024 | Archivierungsdatum 12.05.2024
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Zum Inhalt
Vom Glück, einen echten Freund zu haben, von Kindheit, Hoffnung und Verzweiflung – eine Geschichte aus dem Herzen unserer Gegenwart.
Seit er vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist, sitzt Tristan in der Schule neben Jimmy, der klüger und einsamer ist als alle anderen und es sich zur Aufgabe macht, Tristan Ibrahimi durch das Schuljahr zu begleiten. Denn der hat nicht nur einen Krieg erlebt und eine Flucht durch ganz Europa, sondern er hat auch das, wonach Jimmy sich am meisten sehnt: eine intakte, große Familie, die Halt und Geborgenheit bietet.
Gemeinsam bauen sie sich ihre eigene Welt voller geheimer Orte und einer Sprache, die beide verstehen, eine Welt, in der Freundschaft möglich ist. Bis jemand eine Entscheidung trifft, die nicht nur ihre Welt gefährdet und Jimmy und Tristan alles abverlangt.
»›Der ehrliche Finder‹ ist ein literarisches Juwel, das die beste Werbung für die Kraft von Literatur ist.« Het Nieuwsblad
»Lize Spit ist eine Meisterin im Aufbau von Spannung.« Trouw
Vom Glück, einen echten Freund zu haben, von Kindheit, Hoffnung und Verzweiflung – eine Geschichte aus dem Herzen unserer Gegenwart.
Seit er vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist, sitzt Tristan...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783103975642 |
PREIS | 18,00 € (EUR) |
SEITEN | 128 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Lize Spit kann auf eine unvergleichliche Art Spannung erzeugen. Schon in ihrem wirklich harten Buch "Und es schmilzt " habe ich das bewundert. (Also, der Roman ist wirklich nichts für zartbesaitete Leser). Dies ist ja nun ein Buch für Leserinnen ab 14 Jahren. Daher muss man keine Angst haben, daß es zu heftig darin zugeht. Die Geschichte eines Außenseiters und eines Geflüchteten beginnt recht harmlos, nimmt dann langsam fahrt auf und führt die Leserinnen unerbittlich bis zum überraschenden Ende. Kein gutes Ende, aber ein Knaller! Soviel würde ich dem Leser oder der Leserin vorab sagen. Ich fand das Buch super!!!
Freundschaft
Der ehrliche Finder ist ein herausragendes Buch DER BELGISCHEN Schriftstellerin Lize Spit. Es hat nur 128 Seiten, aber hat es in sich. Es geht um Freundschaft und Verlassenheit.
Wir lernen Tristan kennen, der mit seiner Familie eine gefährliche Flucht hinter sich hat. Jetzt sind sie in Bovenmeer.
Er befreundet sich mit Jimmy an, der klug ist, aber einsam. Durch Tristan lernt er erst ein Familienleben kennen.
Da geht es vielleicht etwas chaotisch zu, aber es ist auch für Jimmy gemütlich.
Seine Gemütsbewegungen werden von der Autorin gut erfasst.
Bis dann die Abschiebung in die Nähe rückt.
Tristan und seine Schwestern entwickeln einen gefährlichen Plan.
Die Angaben über die Flüchtlingsfamilie
basiert über eine reale Familie. Das ganze Dorf kämpft dafür das sie bleiben dürfen.
Jetzt, wo es so viele Flüchtlinge gibt, nimmt die Hilfsbereitschaft leider ab.
Die Autorin versteht es gut, dieser Geschichte ein gutes Gelingen, zu bereiten.
Der Roman ist spannend und berührend.
Ein Buch über eine Freundschaft zwischen einem Belgier und einem Flüchtling
Der Ich-Erzähler Jimmy ist ein Eigenbrödler, der seine Zeit mit Sammeln von Flippos verbringt, da kennt er sich aus, da fühlt er sich wohl. Sein größtes Glück bisher war, das Tristan, ein Flüchtling aus dem Kosovo neu in seine Klasse kam und die Lehrerin ihn auserkor, um sich um ihn zu kümmern. Er der Aussenseiter, hat jetzt einen Freund, um den er sich liebevoll kümmert. Als der zehnköpfigen Familie die Abschiebung droht, hecken seine Schwester und Tristan einen Plan aus…
Lize Spit ist eine phantastische Schriftstellerin! Sie versteht es höchste Spannung aufzubauen, wenn man ‚Und es schmilzt‘ gelesen hat, erwartet man das schlimmste.
Noch bemerkenswerter finde ich die liebevolle, rührende und einfühlsame Beschreibung von Jimmy und seinen Eigenarten, da steckt so viel Liebe zum Detail drin.
Ein Buch, durch das man hindurchfliegt, unsagbar spannend und wundervoll geschrieben.
Das ist jetzt das dritte Buch, das ich von ihr gelesen habe und es wird nicht das Letzte sein.
Diese Geschichte ist grossartig! Jimmy wächst einem vom ersten Satz an ans Herz und man fiebert bis zur letzten Zeile mit, ob die Geschichte doch noch gut ausgeht. Ein schmales Buch, dass aber unglaublich viele Themen aufgreift und in einer wunderbaren Sprache erzählt wird. Und der Schluss, ja, auch da hat es Lize Spit genau richtig gemacht, der bleibt offen und kann so, so meine ich, für sich selbt positiv oder negativ zu Ende erzählt werden. Unbedingt lesen!!!
Die Geschichte spielt sich in Belgien ab. An die Schule von Jimmy kommt Tristan, der mit seiner Familie eine schlimme Flucht aus dem Kosovo hinter sich hat. Die beiden Jungen freunden sich an und Jimmy ist gern in der großen Familie von Tristan, da ist immer was los. Die Autorin beschränkt sich auf das Wesentliche, was sie ausdrücken will. Sie beschreibt sehr ausführlich Jimmy und sein Leben. Der Junge ist eher einsam und ein Eigenbrötler. Anschaulich beschreibt Lize Spit die Gefühlswelt der Charaktere, vor allem was los ist, als die kosovarische Familie erfährt, dass sie abgeschoben wird. Das Buch umfasst nicht viele Seiten, aber die haben es in sich. Vor allem zum Ende hin, als man begreift, was die Kinder für einen gefährlichen Plan aushecken, spitzt sich die Situation mächtig zu. Das offene Ende kommt plötzlich, so dass ich erst mal schlucken musste. Die Autorin versteht es, Spannung aufzubauen. Ein tolles Buch über eine kaum zu ertragende Situation, mit der sich jedoch viele Flüchtlingsfamilien identifizieren können.
Dieses Buch hat mich sehr betroffen zurück gelassen. Es ist ein so wichtiges Thema,dass Liz Spit,in diesem Roman verarbeitet.Das die Geschichte auch noch auf einer wahren Geschichte basiert,macht sie umso eindrucksvoller.Ich habe noch keinen Roman gelesen,der so nachvollziehbar die Traumata von Kriegsflüchtlingen beschreibt.Die Freundschaft zwischen den Außenseitern Tristan und Jimmy, die beiden in die vierte Klasse der dörflichen Grundschule gehen, ist der positive Gegenpart in dem ganzen Drama.Ein wirklich gutes und wichtiges Buch zum Thema Flüchtlinge und wie mit Menschen,die nicht dazu gehören ,umgegangen wird.
Der ehrliche Finder
von Liz Spit
übersetzt von Helga van Beuningen
Eine Geschichte von Freundschaft und der Suche nach Glück. Noch eine? Ja, unbedingt! Denn Liz Spit erzählt hier eine ganz besondere, sehr gegenwärtige Geschichte. Von Jimmy, der klug ist, aber recht einsam durch den Alltag geht und Tristan, der mit seiner kosovoalbanischen Familie quer durch Europa geflohen ist und nun versucht, in der belgischen Kleinstadt Bovenmeer anzukommen. Wie hier eine Freundschaft wächst, wie beide nehmen und geben und welch verrückt- gefährlichen Plan sie aushecken, als Tristans Familie abgeschoben werden soll - das erzählt die Autorin glaubhaft, humorvoll und spannend. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, was definitiv nicht daran lag, dass es nur 128 Seiten sind.
"Der ehrliche Finder" kommt heute in deutscher Sprache in den Buchhandel. Ganz große #Leseempfehlung von mir.
Danke an @netgalleyde und @sfischerverlage für das Rezensionsexemplar.
Ehrlich und anrührend
Der ehrliche Finder ist eine unheimlich ehrliche Geschichte. Sie wird aus der Sicht eines vielleicht Achtjährigen erzählt und Kinder sind nun einmal ehrlich.
Der Hauptheld Jimmy hat in Tristan einen Freund gefunden. Tristan ist ein Flüchtlingsjunge aus dem Jugoslawien-Krieg, der mit seiner Familie nach Belgien geflohen ist. Jimmy soll Tristan in der Schule helfen und das macht er sehr gut. So werden die beiden Freunde.
Tristan ist älter als Jimmy und unter normalen Umständen wären die beiden wahrscheinlich keine Freunde geworden. Aber Tristan ist Jimmy sehr dankbar und weiß dessen Hilfe zu schätzen. Deshalb ist er ihm auch freundschaftlich verbunden.
Auch wenn die beiden irgendwie eine gemeinsame Sprache und eine kleine gemeinsame Welt gefunden haben, so sind ihre Welten ansonsten dennoch sehr verschieden. Das sehe ich in der Sache mit der Flippo-Sammlung symbolisiert. Jimmy ist leidenschaftlicher Sammler von diesen runden Bildern aus Chipstüten und würde so gern Tristan damit anstecken…
Jimmy ist ein sehr einsamer Junge und ich sehe sein Klammern an die Freundschaft zu Tristan ein wenig als Kompensation seines eigenen fehlenden Familienlebens: Sein Vater ist weg und seine Mutter scheint auch nicht allzu fürsorglich zu sein.
Trotz allem ist das Buch keinesfalls schwermütig. Oftmals ist es sogar ein wenig zum Schmunzeln, wie naiv Jimmy von seinen Beobachtungen erzählt.
Fazit:
Ich war beim Lesen sehr gerührt. Außerdem wird die Geschichte sehr spannend und hat ein unerwartetes Ende.
Sie hätte etwas länger sein können, vielleicht wäre es auch schön gewesen, das Ganze zwischendurch aus Tristans Perspektive zu erfahren. Aber wahrscheinlich hätte dann alles noch etwas anders gewirkt.
Insgesamt ein sehr schönes Leseerlebnis!
Von einer bewegenden Freundschaft…
Nach „Und es schmilzt“ und „Ich bin nicht da“ ist „Der ehrliche Finder“ der dritte Roman der Autorin Lize Spit. Auch hier überzeugt sie mit ihrem besonderen und intensiven Schreibstil.
Hauptfiguren hier sind zwei Jungen, zwischen denen sich eine enge Freundschaft entwickelt. Jimmy Sluis ist ein kluger Junge, dessen große Leidenschaft das Sammeln von Flippos ist – kleine bunte Plastikscheiben, auf denen Zeichentrickfiguren abgebildet sind und als Extra in Chipstüten zu finden sind.
Doch Jimmy ist auch sehr einsam. Doch als eines Tages der etwas ältere Tristan Ibrahimi in seiner Klasse neben ihm gesetzt wird, erlebt er das erste Mal das glückliche Gefühl einer Freundschaft. Tristan, der zusammen mit seiner großen Familie aus dem Kosovo geflohen ist, hat noch mit den schrecklichen Geschehnissen der langen und dramatischen Flucht zu kämpfen. Jimmy macht es sich zur Aufgabe, Tristan zu helfen – bei der Sprache und im Schulunterricht. Die beiden Freunde wachsen zusammen und Jimmy erlebt wie es ist, in einer großen Familie aufzuwachsen, die sich gegenseitig Halt und Geborgenheit gibt.
„Jimmy hatte sich damit abfinden müssen, dass er nur den Tristan-nach-der-Flucht kannte, den Tristan, der nicht wusste, ob er würde bleiben dürfen, und dass sich irgendwo in dem Tristan, den er kennengelernt hatte, ein anderer Tristan versteckte, eine ausführlichere Version, der kosovarische Tristan. (…)
So gerne Jimmy diesen Tristan ebenfalls kennenlernen wollte, kannte er doch nur die äußerste Schicht, die um diesen herumgewachsen war, ein dünner Wachstumsring einer anderen Holzart.“ – Seite 36, eBook
Doch dann erfahren sie eine Neuigkeit, die alles verändern wird – und das zieht einen Plan nach sich, dessen Ausmaße nicht abzuschätzen sind…
Auf nur 128 Seiten hat Lize Spit einen atmosphärisch dichten Roman geschaffen, der -trotz der wenigen Seiten- eine gewisse Tiefe hat. Die Geschichte wird aus Sicht von dem etwa zehn Jahre alten Jimmy erzählt. Dadurch bekommen wir auch seine kindliche Sicht auf die Dinge und Geschehnisse, die er und Tristan erleben. Doch es wird auch deutlich, was alles zwischen den Zeilen steht – dieses ist gut gelungen.
Ein zentrales Thema ist Jimmys Hobby – das Sammeln von Flippos und alles was damit zusammenhängt. Schnell wird deutlich, wie und warum dieses so wichtig für ihn ist – auch seine Gedanken, wie Wünsche und auch Ängste werden klar beschrieben. Wie erfahren schließlich auch, was es mit dem titelgebenden “Ehrlichen Finder“ auf sich hat. Jimmy wächst einem schnell ans Herz.
„Er kannte seine Sammlung besser als irgendetwas sonst, sie steckte so selbstverständlich in seinem Kopf wie das Einmaleins, er konnte vorwärts und rückwärts aufzählen, wie viele Exemplare er von welchem Flippo besaß. (…)
Wenn er nicht schlafen konnte, blätterte er im Bett in seinen Alben, um alles zu studieren.“ – Seite 24, eBook
Die Bedeutung der Freundschaft für Jimmy mit Tristan ist sehr berührend: Nach und nach lernen wir auch Tristans traurige Geschichte und dessen Familie kennen. Und später auch von einem Plan, der aus einer Verzweiflung entsteht…
Über der ganzen Geschichte schwebt eine Atmosphäre, die eventuell Unheilvolles erahnen lässt – und man nicht genau weiß, was geschieht und wie es ausgehen wird.
„Er setze sich neben Tristan auf einen umgedrehten Eimer. Jetzt saßen sie eindeutig im Warteraum zu etwas Schrecklichem.“ – Seite 43, eBook
Die Geschichte ist sehr gut ausgearbeitet und hätte durchaus das Potenzial für einen längeren Roman gehabt. Doch gleichzeitig hat der kurze Roman eine überraschende Tiefe – und den wenigen Seiten steckt so viel, dieses ist großartig gelungen. Nur das Ende kam etwas zu plötzlich, dieses hätte gerne noch ausführlicher sein können.
Mein Fazit: Ein sehr bewegender Roman, der auf nur 128 Seiten eine besondere Tiefe entwickelt. Atmosphärisch dicht und mit ihrem intensiven Schreibstil schafft Lize Spit es auf nur wenigen Seiten, uns Leser:innen zu fesseln. Stark gezeichnete Charaktere, Wünsche, Ängste und eine große Freundschaft – ein berührendes Buch, das ans Herz geht. Sehr lesenswert!
Lize Spit erzählt in ihrem Roman ‚Der ehrliche Finder‘ auf nur 128 Seiten eine kleine aber sehr intensive Geschichte. Sie spielt in Belgien Ende der 1990er Jahre und wird erzählt aus der Sicht des 11-jährigen Jimmy. Er ist anders als seine Klassenkameraden, zu klug und zu wenig cool und damit in seiner Klasse ein Außenseiter. Um so begeisterter reagiert er, als der aus dem Kosovo geflohene Tristan neu in die Klasse kommt, und neben ihn gesetzt wird. Jimmy macht es sich zur Aufgabe, Tristan und seiner Familie die belgische Sprache beizubringen und seinen neuen Freund so zu unterstützen, dass dieser mit ihm in die nächste Klassenstufe versetzt wird.
Es ist beeindruckend, wie glaubhaft die Autorin die Geschichte aus der Sicht dieses einerseits aufgeweckten, andererseits in seiner Unerfahrenheit naiv wirkenden Jungen erzählt. Als Einzelkind und vom Vater verlassen fasziniert ihn das Leben von Tristans großer Familie, die ihn magisch anzieht. Es ist für ihn schwer greifbar, was diese Familie erlebt hat und welche Bürde sie trägt.
Die Geschichte ist zwar kurz, die Spannung baut sich jedoch kontinuierlich auf, man ahnt unterschwellig, dass die Pläne, die Jimmy und Tristan schmieden, nichts Gutes verheißen. Die Geschichte ist ebenso berührend wie erschütternd und hat vor dem Hintergrund der Flüchtlingswellen der letzten Jahre nichts an Aktualität verloren.
Den Kaufpreis von 18,- Euro empfinde ich für diese nur 128 Seiten als sehr hoch, inhaltlich ist das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung.
"Viel mehr könne Tristan am Telefon darüber nicht sagen. Er habe sich einen Plan überlegt, sie würden ihn morgen ausführen, sie bräuchten Jimmy dafür, deshalb wäre es praktisch, wenn er bei ihnen übernachten würde."
Lize Spit ist bekannt für ihre unbequemen Romane. Auch dieses Buch - im Vergleich zu Spits anderen Romanen eher ein Büchlein vom Umfang her, eine Novelle möchte man bald meinen - entspricht dem Stil der Autorin. Und so kommt einem schon beim Lesen des Klappentexte eines böse Vorahnung. Da heißt es, es gehe um Freundschaft und Flucht und um den Wunsch nach Zugehörigkeit zu einer großen Familie. Aber wie weit darf man gehen, kann man gehen und sollte man gehen, um die Träume eines anderen zu verwirklichen?
Seit schafft es, auf nur etwas mehr als hundert Seiten einen unheimlichen Sog zu entwickeln - dabei begleitet der Leser ihre Figuren gerade einmal knapp 24 Stunden. Da ist zum einen Jimmy, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Ein Zehnjähriger, der so wahnsinnig gut an der Grenze zum Erwachsenwerden portraitiert wird. Er versteht noch nicht alles so richtig, obwohl er Klassenbester ist. Aber warum genau die geflüchtete Familie Ibrahimi lieber gemeinsam in einem Raum schläft, als jede*r im eigenen Zimmer, das leuchtet ihm zum Beispiel nicht so recht ein. Ebensowenig wie das, was sein Vater denn nun genau getan hat, dass er im Dorf in Ungnade gefallen ist - und was das für ihn selbst bedeutet. Jimmy stellt Spit den zwölfjährigen Tristan an die Seite, der - ganz anders als unser Protagonist - schon viel zu viel von der Welt gesehen hat und schneller erwachsen werden musste, als es gut für ihn gewesen sein kann. Während Jimmys größte Ernsthaftigkeit auf Sammeltokens aus Chipstüten entfällt, muss Tristan Abschiebebescheide für die Familie übersetzen.
Mit "Der ehrliche Finder" - alleine der Titel regt zu vielen Interpretation an - zeigt Spit wie viel literarische Wucht auf wenigen Seiten möglich ist. Eine Geschichte, die den Leser noch lange nach der Lektüre begleiten wird.
Verglichen mit den anderen Romanen von Lize Spit ist dieser hier ein Häppchen, fast nur ein Booksnack, aber nichtsdestotrotz spannend und berührend. Es geht um Kinder die Probleme haben und uns zeigen, dass Kindersorgen ganz und gar keine Kleinigkeit sind.
Jimmy ist elf, ein Nerd, ein Außenseiter ohne Freunde, bis Tristan in seine Klasse kommt.
Wir erleben die Geschichte aus Jimmys Sicht, der ein seltsamer Junge ist. Zu klug, zu eigen, zu uncool, um bei seinen Klassenkameraden zu bestehen, hat er sich an sein Außenseiterdasein gewöhnt. Er wäre gerne wie andere Kinder, hätte gerne Freunde, aber er kann halt nicht anders. Tristan, der neu ist und noch nicht einmal ihre Sprache beherrscht, ist seine Chance.
Tristan und seine Familie sind frisch aus dem Kosovo gekommen. Nach einer abenteuerlichen Flucht sind sie in Jimmys Stadt gelandet und versuchen zurechtzukommen. Jimmy und Tristan werden beste Freunde und ergänzen sich bestens. Aber dann passiert etwas Unerwartetes, was sie aus der Bahn wirft und die Leser gleich mit.
Ich war wirklich froh, schon andere Bücher der Autorin gelesen zu haben, weil mir eigentlich klar war, dass es nicht die nette Geschichte über Freunde sein kann, die es anfangs zu sein scheint.
Dieses Buch fasst einen an, zieht einen mit. Auch wenn Jimmy irgendwie seltsam ist, tut er einem auch sehr leid. Fast möchte man sich für ihn freuen, wäre da nicht der fiese Hintergedanke, dass es nicht so nett ausgehen kann. Erst macht man sich Sorgen und dann bekommt man Angst um ihn.
Mehr sag ich nicht. 😊
Das neue Buch von Lize Spit ist klein aber intensiv und macht deutlich, dass Kindersorgen keine Lappalien sind und man hinschauen sollte.
Jimmy, dessen Vater als Versicherungsmakler Kundengelder veruntreut und sich aus dem Staub gemacht hat, und Tristan, der Flüchtlingsjunge aus dem Kosovo, haben sich angefreundet. Der Musterschüler Jimmy bringt Tristan Niederländisch bei, und Tristan holt Jimmy aus seiner Einsamkeit. Als Tristans Familie abgeschoben werden soll, entwickeln Tristan und seine Schwester einen waghalsigen Plan, in dem Jimmy eine entscheidene Rolle zukommt...
Es ist beeindruckend, wie Lize Spit die gegensätzlichen Welten und Wesenarten der beiden Kinder zeichnet. Beide Kinder haben, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise, Verluste erlebt. Jimmy ist noch sehr kindlich-naiv, flüchtet sich in Tagträume, seine Sammlung aus Flippos, die als Beigaben in Chipstüten enthalten sind, ist sein größter Schatz, und er beneidet Tristan um die Wärme seiner zehnköpfige Großfamilie. Tristan ist zwei Jahre älter und durch die Flucht früh erwachsen geworden. Die Traumata der Flucht sitzen tief bei ihm und seinen Geschwistern, das große Familienbett, das in Jimmys Augen eine heimelige Kuschel- und Spieloase ist, ist für Tristans Familie bittere Notwendigkeit gegen die Albträume und Ängste, die nachts die Familie heimsuchen.
Die Geschichte wird in personaler Form in der dritten Person aus der Perspektive von Jimmy erzählt. Auch wenn das Buch mit 128 Seiten recht dünn erscheint, gelingt es Lize Spit, mit wenigen Worten einen unglaublichen Sog zu entwickeln. Sie erzählt intensiv, lebendig, beklemmend, und man kann sich der Geschichte nicht entziehen.
Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das nachdenklich macht und viele Möglichkeiten zur Diskussion bietet. Ich könnte es mir in der Mittelstufe sehr gut auch als Schullektüre vorstellen. Für mich war es das erste Buch von Lize Spit und es hat mich so sehr beeindruckt, dass ihre beiden ersten Romane auf jeden Fall auch noch lesen möchte.
Beste Freunde und doch aus verschiedenen Welten. Kinder die schon viel durchgemacht haben, trotzdem vertrauen und die doch noch Kinder sind, was sich auf dramatische Art zeigt. Ein Leseerlebnis.
"Der ehrliche Finder" erzählt über die Freundschaft zwischen Jimmy und Tristan, über kindliche Hoffnungen und Träume und auch über die Gewalt in unserer Welt.
Jimmy ist ein kleiner belgischer Junge, dessen Vater die Familie verlassen hat. Jimmys größte Leidenschaft ist das Sammeln sowie sein einziger Freund Tristan. Tristan ist ein Flüchtlingsjunge, der Schlimmes erlebt hat und nun Sicherheit für seine Familie in dem kleinen belgischen Örtchen sucht. Die Kinder geben einander einen gewissen Halt, den Erwachsene ihnen nicht geben wollen oder können.
Die Story ist vergleichsweise sehr kurz, aber durchaus lesenswert. Sie hat eine ganze Reihe von Triggern, die man aushalten muss. Der Schreibstil hat etwas Kindliches an sich, da die gesamte Geschichte aus Jimmys Sicht erzählt wird. "Der ehrliche Finder" wirft mehr Fragen auf als es beantwortet und hält uns auf eine halbwegs subtile Weise den Spiegel vor. Am Ende lässt die Geschichte den Leser allerdings gewissermaßen links liegen - die Geschichte selbst ist fertig, der Leser damit allerdings nicht.
die Geschichte einer Freundschaft
Jimmy und Tristan leben in einer Stadt in Belgien und haben sich in der Schule kennengelernt.
Jimmy ist Einzelkind, seine Eltern haben sich gerade getrennt und seine Mutter verbringt mehr Zeit mit ihrem Hund als mit ihrem Sohn. In der Schule ist Jimmy Einzelgänger, sein großes Hobby , Sammelbilder. Als Tristan in die Klasse kommt, freunden sie sich an und Jimmy bringt Tristan Niederländisch bei , denn Tristan ist mit seiner 10 köpfigen Familie aus dem Kosovo geflohen. Hier findet Jimmy das, was er zuhause nicht findet, Familie.
Als Tristan`s Familie die Abschiebung droht, hecken sie einen gefährlichen Plan aus, um dies zu verhindern.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Jimmy erzählt und die kindlich, naive Sicht nimmt dem Roman an manchen Stellen seine Schärfe. Die Freundschaft der beiden Jungen zeigt, dass Kinder keine Grenzen kennen was Sprache, Herkunft oder soziale Stellung betrifft. Sie sind unvoreingenommen und sehen nur den Menschen.
Ein Buch über Verlust, Flucht und Verzweiflung, aber auch über eine grenzenlose Freundschaft und Vertrauen.
Ein dünnes Buch mit großer Aussagekraft.
"Der ehrliche Finder" von Lize Spit ist eine Erzählung, die vor allem durch den Erzählton, die Perspektive besticht und mich direkt für sich eingenommen hat. Der Autorin gelingt die Sprache des kindlichen Protagonisten so gut- sehr authentisch, mit einer gehörigen Portion Humor und noch mehr (Mit)Gefühl. Jimmy ist ein eigenwilliger Junge, der sich in seiner Welt gut zurecht findet. Er ist ein Sammler, oder ein Finder und besteht dabei unbedingt auf den Zusatz "ehrlich". Als Tristan als Flüchtlingskind in seine Klasse kommt, nimmt er sich seiner an, gibt ihm und der Familie Nachhilfe in der Sprache, beim Lesen und Schreiben..Im Gegenzug erhält er Freundschaft und Gesellschaft. Ein Gefühl für Familiäre Geborgenheit. Als die Ibrahimis ausgewiesen werden sollen, schmieden Tristan und seine Schwester einen Plan, in dem er, Jimmy, die Hauptrolle spielen soll.. trügt ihn sein ungutes Bauchgefühl?
Obwohl das Ende sehr offen gestaltet ist, hat man eine Ahnung, was passiert. Es kommt abrupt und schockierend , v.a.nachdem die Erzählung vorher so hoffnungsvoll und kindlich- niedlich aufgebaut wurde. Für diese Erzählweise ist die Autorin aber auch bekannt, so bleibt sie also auch in dieser kurzen Geschichte ihrer Linie treu. Ich fand sie sehr eingängig und v.a.die kindliche Perspektive brillant umgesetzt! Sehr lesenswert!
Ein Buch, das mich nicht loslässt. Es müsste Pflichtlektüre werden. Tristan, ein Flüchtlingsjunge aus dem Kosovo, und Jimmy, ein Schüler ohne wirkliche Freunde. Sie freunden sich an und Jimmy unterstützt Tristan, wo er nur kann. Dafür erfahren er und der Leser viel über Flüchtlingsfamilien . Jimmy ist ganz aufgeregt als er bei der großen Familie übernachten darf. Doch dann erfährt er, dass die Familie ausgewiesen werden soll. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dieses zu verhindern. Tristan schmiedet mit seiner Schwester einen Plan. Und Jimmy soll die Hauptrolle spielen. Doch es geht schief……
Es hat mich alles sehr berührt. So dichter Lesestoff auf so wenigen Seiten. Lize Spit ist wieder ein Meisterwerk gelungen.
Bitte lesen.
Tristan und seine Familie fliehen während des Kosovo Krieges nach Belgien. in dem Dorf werden sie recht gut aufgenommen, doch dann sollen wie abgeschoben werden. Tristan, der sich in der Schule mit Jimmy angefreundet hat, einem Außenseiter, dem die große Familie imponiert, in der Tristan aufwachsen kann. Diese beiden Jungen wollen die Abschiebung verhindern und schieden einen sehr ungewöhnlichen Plan.
immer noch beeindruckt von Liz Spits Roman" Bis es schmilzt" war ich natürlich gespannt auf das neue Werk von ihr. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Die Schilderung der Charaktere und der Lebensumstände der beiden jugendlichen Protagonisten, ihre ungewöhnlichen teils skurrilen Einfälle gepaart mit nie in Kitsch abfallenden Gefühlen hat mich wieder total gefangen genommen. Ein Buch, mit Begeisterung weiter empfohlen und sicher noch lange im Gedächtnis.
Wie entsteht eine Freundschaft? Üblicherweise durch Gemeinsamkeiten! Und die haben der 9jährige Jimmy und der 11jährige Tristan im (fiktiven) Bovenmeer, Belgien – beide machen eine schwere Zeit durch. Deshalb setzte die Lehrerin auch beide vor gut einem Jahr zusammen, als Tristan neu in der Klasse dazukommt.
Jimmys Vater hatte einen Monat vorher die Familie verlassen, mit ‚Dreck am Stecken‘, und er ruft auch nie an. Tristan hat eine Flucht aus dem Nordwesten des Kosovo hinter sich, mit viel Strapazen und dramatischen Szenen.
Der große Unterschied bei den beiden: Tristan hat 7 Geschwister (das jüngste noch ein Säugling) – der starke Verbund der Familie ist intensiv zu spüren, am deutlichsten bei der Übernachtung bei ihnen! Jimmy ist Einzelkind und seine Mutter mit sich selbst beschäftigt. Er ist dadurch auch zum Eigenbrötler geworden und geht auf im Sammeln der Flippos (kleine bunte Plastikscheiben mit diversen Themen bedruckt, und in Chipstüten versteckt).
Wir lesen, wie Jimmy sich in dieser Freundschaft engagiert, aber auch wie unterschiedlich die Dorfgemeinschaft auf die geflüchtete Kosovo-Familie reagiert. Als diese den Ausweisungsbescheid bekommt, hecken Tristan und seine 12jährige Schwester Jetmira einen Plan aus, in dem Jimmy eine wichtige Rolle spielt. Sogar eine Prüfung muss er dafür vor beiden ablegen.
Von diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, so spannend war es! Das Ende hat mich sehr aufgewühlt und es wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen (noch dazu, weil dieser Roman von einer wahren Geschichte inspiriert wurde). Ich möchte dieses kurze, aber inhaltsschwere Werk – von Helga van Beuningen übersetzt - am liebsten allen ans Herz drücken. Ich kann es mir auch sehr gut als Schullektüre vorstellen, unsere Enkelkinder bekommen es auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit als Geschenk. Wenn die Möglichkeit bestünde, würde ich auch gerne mehr als die möglichen 5 Rezensions-Sterne vergeben!
MEINUNG:
Lize Spit ist eine Autorin, die ich schon länger gerne lese. Es schmilzt hat bei mir noch immer ein wirklich langen und nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Der ehrliche Finder ist eine Art Auftragsarbeit für den belgischen Buchhandel und wurde gratis verteilt bei jedem Buchkauf.
Tristan flüchtet mit seiner Familie und den vielen Geschwistern aus dem Kosovo nach Belgien. Die Familie hat eine lange Odyssee hinter sich und ist froh in Bovenmeer angekommen zu sein. Auch Jimmy freut sich sehr, denn Tristan sitzt von nun an neben ihm in der Schule und er hat endlich einen Freund. Die Freundschaft beginnt zu wachsen bis eine Entscheidung von außen alles in Frage stellt und von beiden viel abverlangt.
Ich empfand Jimmy als fast schon besessen von Tristan. Ein Stück weit ist das natürlich sicher seinem Alter geschuldet, aber ich empfand ihn auch als relativ einsam. Er hat wenig Freunde, scheint irgendwie sonderbar und die Eltern wirken auch sehr abwesend in seinem Leben. Man erfährt, dass der Vater die Familie verlassen hat und die Mutter darüber nicht gut hinweg gekommen ist und depressiv wirkt. Tristan hat vor allem das, was sich Jimmy sehr wünscht - ein große Familie, die Liebe und Geborgenheit bietet. Auch das ist ein Punkt, von er sich angezogen fühlt. Es ist deutlich spürbar, dass Tristan und Jimmy nicht aus völlig verschiedenen Ländern kommen, sondern auch verschiedenen Kulturen. Tristan, der Krieg und Gewalt erlebt hat, legt auf ganz andere Dinge wert als Jimmy, dessen größte Leidenschaft das Sammeln von sogenannten Flippos, was kleine Scheiben mit Sammelbildern sind, aus Chipstüten sind.
Irgendwie hatte ich schon im Gespür, dass die besagte Entscheidung am Ende für eine der beiden Seiten kein gutes Ende finden wird. Ich mochte es, dass Lize Spit hier relativ sachlich eine Geschichte bietet, ohne dabei in Bewertungen oder Klischees abzudriften. Im Nachwort sagt die Autorin, dass zu Tristans Familie ein reales Vorbild gab und dass es für die Familie gut ausgegangen ist.
FAZIT:
Die Autorin gibt hier auf wenigen Seiten in Der ehrliche Finder ein Gefühl, wie es ist als geflüchtete Person fernab des eigenen Heimatlands, in einem fremden Land anzukommen und dass der Krieg trotzdem aus den Köpfen nicht verschwindet. Ich kann mir das Buch gut als Schullektüre vorstellen, denn es bietet viel Stoff in komprimierter Form um aktuelle Themen wie Flucht und Migration zu diskutieren und erörtern.
Ein schönes Cover und ein sehr dünnes Buch, hat es aber dafür in sich. Ganz simple Geschichte, aus der Sichte eines Kindes, der seinem Freund helfen will, sehr rührend erzählt. Es sind die Gegensätze, die einen beeindrucken. Einerseits der kleine Jimmy, aus einer (halbwegs) heilen Welt, mit seiner frischgewaschenen, muckeligen Mickey Maus Bettwäsche, andererseits der geflüchtete Tristan, der zu sechst im Wohnzimmer schläft, auf Klamotten, immer griffbereit für die Ausweisung.
Liz Spit provoziert mit einigen traumatischen Szenen, vor allem mit dem Krieg und der Flucht der Familie Ibrahimi durch ganz Europa. Besonders schön fand ich es, dass sich die Autorin von einer Geschichte inspirieren ließ, mit einem ähnlichen Schicksal.
Der ehrliche Finder war ein außergewöhnliches Buch ganz im Stile der 90er Jahre.
Dieses Buch könnte ich mir gut als Schullektüre vorstellen.
Die Hauptcharaktere sind noch sehr jung und es geht um Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch um Kriegserlebnisse und Trauma, die nur beiläufig erwähnt werden.
Für mich eine schöne Geschichte, die Spaß gemacht hat zu lesen.
Lize Spit ist eine Autorin, die ich schon länger gerne lese. Es schmilzt hat bei mir noch immer ein wirklich langen und nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die Autorin gibt hier auf wenigen Seiten in Der ehrliche Finder ein Gefühl, wie es ist als geflüchtete Person fernab des eigenen Heimatlands, in einem fremden Land anzukommen und dass der Krieg trotzdem aus den Köpfen nicht verschwindet. Ich kann mir das Buch gut als Schullektüre vorstellen, denn es bietet viel Stoff in komprimierter Form um aktuelle Themen wie Flucht und Migration zu diskutieren und erörtern.
Eine Geschichte welche mich sprachlos zurück lies. Eine Geschichte, die zwar kurz ist... aber soviel zu sagen hat. Eine Geschichte die ans Herz geht. Eine Geschichte welche ich gerne weiter empfehlen werde.
Die Geschichte um Jimmy, Tristan und die Familie Ibrahimi hat mir vom ersten Satz an den Ärmel reingezogen und mich auch nach der Lektüre lange nicht losgelassen. Es geht sehr unter die Haut, wie die Familie von Krieg und Flucht traumatisiert ist - und auch dadurch, dass es aus der Sicht eines Kindes, fast beiläufig, erzählt wird. Die andere Ebene der Tragik, Jimmys Einsamkeit, der Gemütszustand seiner Mutter, etc. kommen erst mit der Zeit zum Vorschein und verändern den Blickwinkel auf das Buch.
Ein sehr kurzes un pregnantes Buch, das einem noch länger in Erinnerung bleiben wird. Die Thematik ist höchst aktuell und wirklich gut aufgegriffen. Die letzten Seiten habe ich nur noch mit offenem Mund gelesen, weil ich so schockiert war. Was in dem Fall aber nur für das Buch spricht.
Ein kurzer Snack für zwischendurch, aber auch definitiv kein leichter. Wir lernen hier eine Flüchtlingsfamilie kennen, die aus dem Kosovo geflohen ist. Wir bekommen hier auch auch eine wunderbare Freundschaftsgeschichte geliefert, die herzerwärmend und richtig schön zu lesen ist. Wie es für einen Flüchtling ist, wenn man in ein fremdes Dorf kommt, die Sprache nicht spricht und niemanden kennt? Das erfahren wir in diesem schmalen Büchlein. Aber auch, was es heißt, wenn die Abschiebung wieder an die Türe klopft. Herzzerreißend und doch irgendwie auch eine wunderbare Umarmung!
Ein gutes Büchlein. Und mit einem Mal ist es ausgelesen - viel zu schnell. Mit "Der ehrliche Finder" ist der belgischen Autorin Lize Spit ein wahres Kleinod gelungen. Sie schreibt in einer Art, dass es den Lesenden wie ein Film vor Augen abläuft... mit Musik, einer emotionalen Begleitmusik. Der Klappentext gibt den Inhalt des knapp über einhundert Seiten langen Textes schon recht vollständig wieder und würde man mehr erzählen, wäre es fast schon gespoilert. Der einheimische Jimmy und der geflüchtete Tristan haben sich gesucht und gefunden; der eine klug und einsam im Klassenverband, der andere anschlusssuchend und traumatisiert durch die Flucht. Faszinierend zu verfolgen, wie die beiden Jungen in ihrem Zusammensein ihre ganz eigene Welt aufbauen (erinnert an die heimeligen Freundschaftsmomente aus der eigenen Lebensgeschichte); faszinierend, wie anders das Zusammenleben von Tristans Familie aus dem Kosovo abläuft (das Trauma der Flucht stets präsent). Und dann die Nachricht, dass abgeschoben werden soll. Da fasst die Gemeinschaft einen Plan... (ab jetzt wäre gespoilert, deshalb unbedingt selber lesen - ein Gewinn!!!)
Was für eine Wucht von einem Buch. Schon sehr sehr lange brachte mich keine Geschichte mehr zum weinen. Es sind doch auch nur aneinandergereihte Wörter, oder nicht? Diese Geschichte ist anders. Sie ist herzzerreißend und schmerzhaft, aber doch auch hoffnungsvoll und schön. Die Perspektive dieser (auf einer wahren Begebenheit basierter) Geschichte ist schlau gewählt. Der Drittklässlerin Jimmy hat ganz andere Probleme als sein Mitschüler Tristan, der einen Krieg überlebte und mit seiner Familie in einem Zimmer voll mit Matratzen schläft. Jimmy wirkt in jedem Moment wie ein Drittklässler, hat ganz unschuldige und manchmal doch derbe Gedanken, die aber irgendwie absolut verständlich sind. Kinder können Situation manchmal einfach nicht so einschätzen. Oder können sie es gerade deshalb besser, weil sie Kinder sind? Eine Geschichte, die mich aufgerüttelt zurück lässt. Und dafür danke ich!
Intensiv und bewegend
Tristan und Jimmy haben sich zu Freunden zusammengefunden, seit Tristan vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist. Mit seiner Familie war er auf der Flucht gewesen vor dem Krieg im Kosovo, zu Fuß durch ganz Europa bis nach Belgien. Während Jimmy seinem Freund hilft beim Erlernen der Sprache und beim Lernstoff im Unterricht, ist er gleichzeitig fasziniert von der großen Familie seines Freundes, die ihm Halt und Geborgenheit bietet. Nun aber soll die Familie ausgewiesen werden. Jimmy darf zum ersten Mal bei Tristan übernachten, und dabei entsteht ein Plan, der dazu führen soll, dass die Familie Ibrahimi in Bovenmeer bleiben kann.
Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Das Buch erzählt aus der Sicht des Drittklässlers Jimmy, mit seiner Sicht auf die Welt. Diese Perspektive ist so nahe am Geschehen dran, dass man fast selbst mittendrin im Geschehen ist. Schnell ist man im Sog der Geschichte, bis man innehält am Ende des Buches, sprachlos hat es mich hinterlassen. Mehr erscheint mir nicht möglich zu schreiben ohne zu spoilern. Diese Geschichte verdient es unbedingt, gelesen zu werden!
Dieses schmale Büchlein komprimiert seine Geschichte auf das Wesentliche, kein Wort ist zuviel, keines zu wenig. Es hinterlässt den Leser sehr nachdenklich, der Inhalt hallt noch eine Weile nach. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.
Great little Flemish novella, about young Jimmy (9) helping his Kosovar friend Tristan obtain Belgian residency by staging an 'accident' in which Tristan can be a hero. Captures the mid-1990s very well and gradually increases the tension all the way until the last sentence.
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Belletristik, Historische Romane