Noto

Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an in seinen Bann gezogen. Am Anfang ist dort eine große Traurigkeit das Erzählers zu spüren Komma der gerade seinen Lebenspartner verloren hat, mit dem er sich gerade erst ein Zuhause auf Sizilien aufgebaut hat. Mit einem Schlag ist die Welt von Konrad zusammengebrochen. Er begibt sich voller Trauer auf die Überfahrt mit der Fähre auf diese Ganz besondere Insel im Gepäck die Asche seines Freundes. Auf dieser Reise trifft er immer wieder auf enge oder weniger enge Freunde Und alle gehen ganz unterschiedlich mit dieser Situation um. Konrad fühlt sich bedrängt, Entscheidungen über das Haus zu treffen. Er findet Trost vor allem in den Kindern der Nachbarn, die wirklich ganz zauberhaft beschrieben werden. Zugleich trifft er auch immer wieder auf exzentrische und skurille Mesnchen. Einige dieser Begegnungen klingen aus meiner Sicht etwas surreal , Wie die Geschichte mit Gwyneth im Bärenkostüm. Und diese ausführliche Beschreibung dieser Promihochzeitsfeier war etwas drüber. Hier wäre weniger mehr gewesen. Dennoch ist diese Geschichte wunderbar erzählt und sie hat mich sehr berührt. Vor allem diese zweite Ebene mit den stillen Zwiegespräche mit dem verstorbenen Freund fand ich sehr schön und passend . Dadurch bekam man als Leser ein Bild davon, wie Adriano war - gefühlvoll aber auch exzentrisch, wild und freiheitsliebend . Mir hat auch dieses ambivalente Bild von Sizilien gut gefallen, Die Beschreibungen dieser sehr morbiden Schönheit, die traumhafte Landschaft aber auch der viele Müll, die Kadaver am Straßenrand und die zerstörerischen Brände. Sehr gut wurden auch die ursprünglichen Sizilianer, mit ihrem Stolz auf ihr Land, aber auch die Korruption und die Resignation beschrieben. Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen, weil es sich doch vom Mainstream abhebt. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass diese zum Teil derbe Sprache und dieses Thema durchaus auch polarisieren kann.

Konrad reist mit Adrianos Asche nach Sizilien. Hier haben die beiden sich ein Haus gekauft und eine zweite Heimat aufgebaut. Konrad wird von dem jungen Santi begleitet, der das Leben auf die leichte Schulter nimmt. Auf der Insel werden die beiden von den Gegensätzen jeder auf seine Art herausgefordert. Man liest von den Jahren, die die beiden hier verbrachten und auch einen Ausblick wie es nach dem Verlust weitergehen kann. Mich hat das farbenfrohe Cover sehr angesprochen. Vorstellen unter dem Titel und dem Coverbild konnte ich mir noch nichts. Doch dies änderte sich schnell als ich mit lesen der Geschichte begann. Für mich eine tolle, wundervolle, Liebesgeschichte an das Leben. Wer schon einmal einen Verlust erlitten hat, kann sich Konrad sehr gut vorstellen. Es ist so, als fällt die Decke auf den Kopf. Ich habe mit ihm mitgelitten und was mich besonders gefreut hat ist, dass er auf der Reise sein Glück gefunden hat. Das Buch empfehle ich Lesern, die auch mal etwas Sentimentales lesen möchten.