Der Verschwundene
Roman
von Lot Vekemans
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Erscheinungstermin 26.07.2023 | Archivierungsdatum 31.01.2024
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Zum Inhalt
Der Bestseller aus den Niederlanden: melancholisch, spannend und hochemotional!
Unbeholfen hatten sie sich auf dem Flughafen die Hand gegeben, Simon und sein Neffe. Ein unsicherer und schüchterner Junge, mit sehr langen Armen und gerade erst beginnendem Bartwuchs. Seine verzweifelte Mutter hatte nach Jahren des Schweigens plötzlich bei ihrem nach Calgary / Kanada ausgewanderten Bruder angerufen und ihn gedrängt, den Jungen »für eine Weile« bei sich aufzunehmen. Simons gemurmeltes »Soll er doch kommen« erweist sich bald als Fehler. Simon verliert mit der Aufnahme des Neffens seine liebgewonnene Unabhängigkeit. Es dauert nicht lange, bis die Dinge zwischen den beiden schieflaufen. Er ist genervt von dem Jungen, der lieber fernsieht, Pizza bestellt und jammert, er wolle in die Rocky Mountains. In einem Anfall von Nachsicht gibt Simon nach: ein Tagesausflug also. In einem Fast-Food-Restaurant treffen sie auf zwei begeisterte Bergwanderer: Vater und Sohn. Sie nehmen den Jungen mit auf eine Tagestour, während Simon zurückbleibt und wartet. Von der Wanderung kehren die drei mit tollen Geschichten zurück. Und nicht nur das: Sie sind auf den Geschmack gekommen und wollen das kommende Wochenende in den Bergen verbringen. Das Abendessen endet mit einem Streit und einer bodenlosen Demütigung für Simon. Am nächsten Morgen ist das Rocky-Trio spurlos verschwunden; sie haben ausgecheckt, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Wie in ihren Theaterstücken gibt Lot Vekemans auch in ihrem zweiten Roman Einblick in die dunklen Räume der menschlichen Seele, indem sie nach den verborgenen Beweggründen für unser tägliches Tun sucht.
Der Bestseller aus den Niederlanden: melancholisch, spannend und hochemotional!
Unbeholfen hatten sie sich auf dem Flughafen die Hand gegeben, Simon und sein Neffe. Ein unsicherer und schüchterner...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783835355347 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 266 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Simon war vor 25 Jahren aus den Niederlanden nach Kanada ausgewandert, als er die Streitereien in seiner Familie satt hatte. Mit einem Zwillingsbruder geschlagen, der offenbar nur existierte, um Simons Unfähigkeit bloßzustellen, zog er auch in seinem Leben als Auswanderer stets den Schwarzen Peter. Nach diversen Brüchen und Umzügen kommt Simon offenbar besser ohne andere Menschen klar. Mit über 50 muss er sich damit abfinden, dass er wegen einer schlecht heilenden Verletzung weniger körperliche Arbeit leisten kann und sein Verdienst kaum zum Leben reichen wird. Als seine Schwester Hanne ihren Sohn Daan zu Simon nach Calgary schicken will, weil sie seine Eskapaden nicht mehr erträgt, nimmt Simon das wie so vieles hin.
„Der Junge“ hat keinen Plan, was er bei seinem Onkel tun und erreichen soll, und Simon hat mit seiner Schwester nicht über die Ziele dieser Erlebnispädagogik gesprochen. Praktikum, Ehrenamt, für 16-Jährige wird es doch eine Beschäftigung geben, selbst wenn sie offiziell nicht arbeiten dürfen. Simon arbeitet in drei Jobs, an sieben Tagen der Woche; „der Junge“ hängt derweil herum. Daan dagegen weiß was er will, in die Rocky Mountains. Wanderschuhe und den gepackten Tourenrucksack hat er aus den Niederlanden schon mitgebracht. Simon hatte mit den Rockies nie etwas im Sinn. Würde man ihn fragen, wovon er träumt, wäre das ein Blick auf den Hafen von Vancouver.
Als er sich doch zum gemeinsamen Ausflug in die Berge durchringt (weit zu fahren und teurer Eintritt in den Jasper-Nationalpark), lernen er und „der Junge“ einen Vater mit einem behindert wirkenden Sohn kennen. Jeder mit einem Funken Verstand würde diesen Chris als Aufschneider erkennen und ihm nicht über den Weg trauen. Erst recht nicht in einem Revier, indem es Bären und Pumas gibt und in das Menschen zu Besuch kommen dürfen, wenn sie sich der Natur anpassen. U. a. weil Simon sich für die Rockies nicht interessiert, wird er wie gewohnt zur leichten Beute. Als Chris und sein Sohn überstürzt abreisen und „der Junge“ nicht aufzufinden ist, muss Simon zur kanadischen Polizei, um eine Vermisstenmeldung aufzugeben …
Als Leser wartet man bei jedem Schritt darauf, dass der Ausflug in die Rockies schief geht. Ungefährlich ist die Idylle nicht – und Simon ist alles andere als das Unschuldslamm, das er nach außen zeigt. Mit pointiertem Zynismus beschreibt Lot Vekemans, wie Simons Familie sich in dem beredtem Schweigen umkreist, das erst zu Daans Verschwinden führte.
Lot Vekemans: Der Verschwundene
Familiendrama
Simon ist vor Jahren nach Kanada ausgewandert. Jetzt schickt ihm seine Schwester ihren 16jährigen Sohn, der einige Probleme hat. Für den eigenbrötlerischen Simon ist es keine leichte Sache, sich um den verstockten Neffen zu kümmern, zumal er noch durch eine Verletzung am Bein gehandicapt ist. Beziehungsprobleme durchzieht die Familie schon seit langen.
Nach einem Streit verschwindet der Junge spurlos.
Simon fürchtet sogar eine Entführung und schaltet die Polizei ein.
Das Buch ist interessant, sogar spannend. Es ist aber kein Thriller, sondern ein intelligenter Roman um zwischenmenschliche Beziehungen und menschliches Verhalten.
Lot Vekemans ist eine erfahrene Dramatikerin und weiß einen Stoff zu gestalten. Daher ist auch dieser Roman in seiner Gesamtheit so gelungen.
9783835355347
Simon und sein Neffe treffen sich am Flughafen. Er ist ein schüchterner Junge. Seine Schwester hat in nach Jahren angerufen und gebeten, ob er den Jungen nicht für eine Weile zu sich nehmen könne. Simon war nicht begeistert hat aber zugestimmt, dass er kommen soll. Diese Entscheidung sollte sich als Fehler herausstellen. Simon verliert durch die Anwesenheit seines Neffen seine Unabhängigkeit. Er möchte in die Rocky Mountains, Simon gibt nach. Sie lernen die begeisterten Bergwanderer Vater und Sohn kennen. Diese bieten an, sein Neffe mitzunehmen auf eine Tour. Das Abendessen eskaliert zwischen den beiden. Am Morgen ist das Rocky-Trio spurlos verschwunden. Sie haben auch ausgecheckt. Dieses Buch beleuchtet die dunklen Seiten der menschlichen Seele. Das Buch ist sehr interessant zu Lesen. Ein Thriller möchte ich es nicht nennen. Sondern ein Buch welches sehr eindrücklich die menschlichen Beziehungen und das Verhalten aufzeigt. Für mich ein sehr gelungenes Buch das sich zu Lesen lohnt.
Ein sehr schöner Roman über Gefühle und Abgründe mit tiefen Blicken in die Seele und zwischenmenschlichen Beziehungen. Der Roman ist mit einer derartigen Intensität geschrieben, dass man schon nach wenigen Seiten nicht mehr aufhören kann zu lesen. Die Hauptfiguren sind dabei besonders interessant, aber auch das interagieren mit den Figuren bei der Wanderung. Das Cover finde ich sehr gelungen, auch der Schreibstil ist detailliert und packend. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.
Der Verschwundene von Lot Vekemans war eine Überraschung für mich. Ich hatte das Buch schon vor einiger Zeit lesen wollen, und deswegen eine Vorstellung davon, worum es gehen würde. Über NetGalley wurde mir nun freundlicher Weise ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt - und es war alles anders.
Zuerst hatte ich Probleme, in das Buch hinein zu kommen. Die ersten Seiten lesen sich zäh, der Stil (vielleicht auch die Übersetzung?) war spröde und unzugänglich. Die Person, die mir auf den Seiten begegnete, versprach wenig Unterhaltung. Doch je länger ich las, desto größer wurde der Sog der Handlung. Der Protagonist Simon, ein Mann mittleren Alters, der schon vor Jahrzehnten nach Kanada ausgewandert ist und dort ein geordnetes, eintöniges und halbgewollt einsames Leben führt, bekommt mit kurzer Vorwarnung und wenig Lust Besuch von seinem 16-Jährigen Neffen, den er nur "den Jungen" nennt. Der hat, wie wir feststellen, Probleme zu Hause, und soll nun wieder auf die gerade Bahn kommen. Unklar ist allerdings, wie das in Kanada passieren und was er dort eigentlich den ganzen Tag machen soll. Und so gibt es, in enervierender nicht- oder wenig-Kommunikation, fast nur Schweigen, Missverständnisse und Konflikte.
Den Neffen interessiert eigentlich nichts, nicht die neue Stadt, nicht der Onkel, vielleicht ein bisschen der Job den Simon ihm bei einer Freundin besorgt. Doch eines will er unbedingt: In die Rocky Mountains. Blöd nur, dass Simon eine Beinwunde hat, und deswegen nicht wandern kann. Nach einigem hin- und her fahren sie aber doch ein Wochenende hin - und damit verändert sich die Dynamik zwischen dem Jungen und seinem Onkel erneut. Denn dort treffen sie einen Mann mit Sohn, der kann, was Simon nicht kann, und nach einem großen Streit sind der Junge und die zwei Unbekannten wie vom Erdboden verschwunden.
Simon ist ein schwieriger Charakter, eingefahren, inflexibel; selbst in Gesprächen mit der Polizei und der Mutter des Jungen ist sein Verhalten schwer zu verstehen. Wir erfahren einiges über die Familiengeschichte, über alte Wunden und was es heißt, sich von der Welt zu isolieren. Nicht alles funktioniert immer - eine Romanze, beispielsweise, scheint doch etwas arg konstruiert - aber vieles funktioniert sehr oft. Die Autorin beobachtet genau, und hat keine Angst davor, uns mit fragwürdigen Entscheidungen ihres Protagonisten zu konfrontieren, Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, und habe dabei ein differenziertes Verständnis für die unterschiedlichen Charaktere gewonnen. Spannend, intelligent und ungewöhnlich - auf jeden Fall eine Empfehlung.
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