Joe Country
Ein Fall für Jackson Lamb
von Mick Herron
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Erscheinungstermin 23.08.2023 | Archivierungsdatum 30.09.2023
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Zum Inhalt
In Slough House, dem Abstellgleis des MI5, werden Erinnerungen wach – nur leider keine guten. Cathrine Standish kauft wieder Alkohol, und Louisa Guy wühlt in den Trümmern einer alten Liebe. Jackson Lamb quittiert das höchstens mit Flatulenz und einem Schluck Whiskey, doch selbst ihn holen die dunklen Schatten seiner Vergangenheit ein. Auf der Suche nach einem altbekannten Verräter schickt er seine Truppe ins Feld – aber nicht alle kehren zurück
In Slough House, dem Abstellgleis des MI5, werden Erinnerungen wach – nur leider keine guten. Cathrine Standish kauft wieder Alkohol, und Louisa Guy wühlt in den Trümmern einer alten Liebe. Jackson...
Eine Anmerkung des Verlags
Nominiert für den Theakston’s Old Peculier Crime Novel und den CWA Gold Dagger for Best Crime Novel
Sie sind schlau. Sie sind ehrgeizig. Und sie haben versagt: der sechste Fall für Jackson Lamb und die Abservierten aus dem MI5
Im Herbst startet auf Apple TV+ die dritte Staffel der hoch gelobten Serie
Nominiert für den Theakston’s Old Peculier Crime Novel und den CWA Gold Dagger for Best Crime Novel
Sie sind schlau...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Paperback |
ISBN | 9783257300963 |
PREIS | 18,00 € (EUR) |
SEITEN | 480 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Die "Slow Horses" sind wieder unterwegs! Die Gurkentruppe des britischen Geheimdenstes hat Zuwachs bekommen:. Der Fallanalytiker Alec "Lech" Wicinski wurde wegen Kinderpornos auf dem Dienstrechner nach Slough House verbannt und es ist ihm ein Rätsel, wie das passieren konnte. Der Großvater von River Cartwright, der frühere informelle Chef des MI5, ist im Altersheim verstorben und ausgerechnet sein Schwiegersohn und Rivers Vater Frank Harkness taucht bei der Beerdigung auf. Der eben volljährige Sohn von Min Harper - bis zu seinem Tod ebenfalls Ex-Agent in Slough Houset - ist verschwunden..Die etwasverwirrenden Handlungsstränge verbinden sich schließlich im winterlichen Wales.
Spannend, witzig und voller böser Seitenhiebe auf die britische Politik wie in den früheren Bänden schon! Man freut sich schon beim Lesen auf den nächsten Band!
Wie immer eine Leselust. . Leichter Punktabzug für den " lahmen " Beginn. Dann nimmt die Geschichte aber so richtig Fahrt auf. Mit Cliffhanger am Ende. Danke für den Lesespaß.
Jackson Lamb ist wieder da, der widerlichste Kotzbrocken der Weltliteratur!
Diesmal wird der Zustand des MI5 irgendwo zwischen Brexit und Metoo thematisiert.
Das Slough House erhält wieder unfreiwillige Verstärkung durch einen Geheimdienstmitarbeiter, der seine Arbeit im Regents Park leider ein bisschen zu gründlich machte und dort nun in Ungnade gefallen ist.
Ausgelöst werden die sich überstürzenden Ereignisse diesmal durch einen ranghohen Royal, dessen Partyspielchen mit jungen Mädchen etwas aus dem Ruder gelaufen sind. (Jeder Leser weiß natürlich, um wen es sich dabei handelt.) Die Vertuschung dieses Vorfalls zieht bedauerlicherweise einige Todesfälle nach sich, ohne dass der betreffende Royal auch ansatzweise etwas davon mitbekommt.
Ansonsten würzt Mick Herron seinen Spionageroman mit den bewährten Zutaten. Das Buch strotzt nur so vor boshaftem Humor und einer sehr originellen und drastischen Bildersprache. Gegen Ende hin gibt es unvorhersehbare Wendungen. Die Szenen an unterschiedlichen Schauplätzen sind schnell hintereinander geschnitten, um die Spannung zu erhöhen.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall für Jackson Lamb!
Voller Spannung habe ich darauf gewartet, dass der neue Band über die Slow Horses, endlich in die deutsche Sprache übersetzt, erscheint. Und ich wurde nicht enttäuscht. Jackson Lamb glänzt wie eh und je durch zynische Sprüche und unappetitliche körperliche Äußerungen, River setzt ich mit seiner Vergangenheit auseinander ebenso wie Louisa Guy, die ihren Urlaub darauf verwendet ihrem verstorbenen Geliebten einen letzten Gefallen zu erweisen. Dass alles irgendwie miteinander verwoben ist, wird erst später deutlich. Während der Roman voller Spannung unerbittlich voranschreitet, kann man sich besonders an den weiteren schrägen Charakteren unter den lahmen Pferden ergötzen wie Ho mit seinen Allmachtsfantasien und Catherine in ihrem ständigen Kampf im Wortwechsel mit ihrem Chef und immer noch gegen den Alkohol. Das Buch sollte man sich unbedingt gönnen!
Mittlerweile hat sich die Jackson Lamb-Reihe zu einer veritablen Sammlung äußerst gelungener Agententhriller entwickelt, die nicht nur durch die etwas skurrilen Charaktere glänzt, sondern auch mit einer feinen sprachlichen Rafinesse, die das Lesevergnügen ungemein steigert. So auch im inzwischen 6. Fall für die Slow Horses, der mit jeder Menge überraschenden Plottwists aufwartet... Am Ende haben die Slough House-"Insassen" wieder KollegInnen einbüßen müssen, aber eben auch einen weiteren schweren Fall gelöst. Absolute Lese-Empfehlung!
Altlasten
Zum Inhalt:
Die Exfrau von Min Harper kontaktiert Louisa und appelliert an deren schlechtes Gewissen: Mins Sohn ist verschwunden, die Polizei nicht interessiert und Louisa sollte die Fähigkeiten besitzen, den Teenager aufzuspüren. Leider ist dieser einigen Leute auf die Füße gestiegen, die vor nichts zurückschrecken.
Mein Eindruck:
Schon mit dem Prolog macht Herron klar, dass einige der lahmen Gäule nicht die Ziellinie erreichen werden. Da jedoch alle den Liebhabern der Reihe inzwischen ans Herz gewachsen sind, führt das während des Lesens immer wieder zu Adrenalinschüben. Der Autor hat nicht nur ein Gespür für Dialoge, die er mit schwarzem Humor auf höchster Stufe würzt, sondern auch dafür, Charaktere weiterzuentwickeln, Umgebungen zu beschreiben und Politik und Gesellschaft einzubeziehen. Das gilt für die Helden aus der Sloagh Street genauso wie für die Antagonisten (nicht nur des MI5) und insbesondere auch für Jackson Lamb. Die einzige Figur, die immer noch Rätsel aufgibt, da sich Herron spart, dessen Gefühle und Gedanken zu vermitteln. Dadurch beschert der Autor nicht nur seinen Figuren manchen offenen Mund; auch die Leser fragen sich, ob Lamb wirklich so ein Fiesling ist, wie seine äußere Erscheinung und sein offenkundiges Verhalten vermuten lassen.
Ein Tipp: Dieses Buch ist zwar in sich abgeschlossen, aber wenn man britischen, unkorrekten Humor mag, sollte man sich die ganze Reihe in der korrekten Reihenfolge gönnen. Herz, Hirn und Lachmuskulatur werden es einem danken.
Mein Fazit:
Es tut immer noch weh, wenn ein Pferd den Gnadenschuss bekommt
Herron gelingt es einmal mehr, mit viel Witz, Ironie und sogar Sarkasmus ein Intrigenspiel einzuleiten, auf die Spitze zu treiben und grad so knapp aufzulösen, dass man unbedingt den nächsten Band wieder lesen will. Die Figuren sind gnadenlos überzeichnet. verkommen und schräg - wie die Handlung und trotzdem sind sie glaubwürdig, irgendwo liebenswürdig.
in diesem Band geht es hauptsächlich darum, wie diese abgefackten, ausgemusterten Typen trotz allem zusammenhalten und von ihrem schlimmsten aller Chefs so gut als möglich beschützt, aber auch herausgefordert werden.
Es ist ein Heidenspass, dieses Buch zu lesen - danke Mick Herron
Disclaimer: Ich war vermutlich voreingenommen, als ich "Joe Country" von Mick Herron las. Denn ich fand bereits die Vorgängerromane großartig, habe den Autor als intelligent, spannend und mit diesem sehr britisch-selbstironischen schwarzen Humor erlebt - da gehe ich von vornherein mit großem Wohlwollen an jedes neue Buch des Autors heran. Wobei er dadurch ja auch hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Und gleich vorrneweg, ich bin auch diesmal nicht enttäuscht worden.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, Herron hat die Angewohnheit, sich seiner Figuren öfter mal gewaltsam zu entledigen. Als Leser ist man daher gut beraten, keine der Figuren zu sehr ins Herz zu schließen, auch wenn die Spionage-Pechvögel aus dem Slough House dazu einladen können.
Die ungeliebten Versager des MI5 haben diesmal nicht nur mit den Ätz-Kommentaren ihres Chefs Jackson Lamb zurechtzukommen, sondern auch mit einer Rettungsmission, die sie ins tiefste Schneegestöber in Wales führt. Dabei spielen auch die privaten Abgründe und Schicksalsschläge eine Rolle: River Cartwrights ungeliebter Vater, der ungeplant und uneingeladen auf einer Beerdigung auftaucht, sorgt wie schon im Vorgängerband für allerlei gewaltsame Konflikte, doch vor alles ist es Louisa Gray, die zu einem Alleingang in die Kälte aufbricht, als der Sohn ihre toten Geliebten und Ex-Kollegen verschwindet.
Der Teenager, so stellt sich nach und nach heraus, ist auf zufällig auf brisante Informationen gestoßen - und hat sich mit einem plumpen Erpressungsversuch in Lebensgefahr gebracht. Louisas Rettungsmission läuft aus dem Ruder, als sie feststellen muss, dass sie es mit zu allem entschlossenen Gegnern zu tun hat. Werden die übrigen Mitglieder des disfunktionalen Teams rechtzeitig als Verstärkung hinzukommen, oder werden sie sich vorher gegenseitig zerfleischen? Und für welche zusätzlichen Komplikationen sorgt die Dauerfehde zwischen Lamb und der nunmehr zur MI5-Chefin aufgestiegenen Diana Taverner?
Herron wäre nicht Herron, wenn nicht auch dieser Roman mit ein paar Anspielungen gewürzt wäre, die durchaus Erinnerungen an tatsächliche Skandale im Königreich wachrufen. Dabei verbindet er einmal mehr einen gekonnten Spannungsaufbau mit bildhafter Sprache a la Raymond Chandler und einem recht boshaften Humor. Hier trifft intelligente Spannung wie einst bei John le Carré auf schrage Figuren, die auch in Douglas Adams Weltraumabenteuern nicht wesenfremd gewirkt hätten. Das ist einfach nur großartig, und es bleibt zu hoffen, dass Herron nicht zu lange zögert, bis er seine Slow Horses wieder ins Rennen schickt.
Die "Slow Horses" Geschichten von Mick Herron sind reines Lesevergnügen für Fans von Spionageromanen. Es beginnt immer ganz unspektakulär und unvermittelt aber schneller als man denkt ist man mitten drin in einer Episode voller außergewöhnlicher Zusammenhänge. Die pointierte Erzählweise sorgt ebenfalls für Unterhaltung.
"Joe Country" ist der 6. Band von Mick Herrons Jackson-Lamb-Reihe um die sogenannten "Slow Horses" aus dem Slough House, der Abteilung für in Ungnade gefallene Agenten des MI5.
Ich hatte aus dieser Reihe bisher nichts gelesen, aber schon von den Slow Horses gehört und auch von der erfolgreichen Verfilmung auf Apple TV +. Auch wenn es immer wieder Anspielungen auf frühere Bände gibt, werden alle wichtigen Personen ausreichend eingeführt, so dass ich sehr gut in die Geschichte reingefunden habe. Dennoch ist es empfehlenswert, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Mick Herron entwirft eine komplexe Geschichte mit vielen losen Enden, die er nach und nach miteinander verknüpft. Alte Seilschaften und Feindschaften in Geheimdienstkreisen, persönliche Rechnungen, politische Ränkespiele, Erpressung, zweifelhafte Wirtschaftsaktivitäten, der Kampf um Macht in verschiedenster Hinsicht - der Autor verquickt alles zu einem spannenden Thriller, wobei er insgesamt zwischen fünfzehn verschiedenen Perspektiven wechselt.
Die Jackson-Lamb-Thriller sind auf jeden Fall sehr ungewöhnlich und stechen aus der Vielzahl an Krimi- und Thrillerreihen heraus. Das liegt vor allem an den außergewöhnlichen Charakteren der Slow Horses. Jede*r von ihnen hat auf irgendeine Art als Agent*in versagt oder wurde aus anderen Gründen vom MI5 kaltgestellt. Alle sind ziemlich kaputt und exzentrisch, empathielos, oft zynisch und nicht gerade Sympathieträger, allen voran der Chef Jackson Lamb, ein feister, schmuddeliger, furzender Säufer und Zyniker ohne jedes Mitgefühl. Das macht es tatsächlich schwer, mit den Figuren mitzufiebern. Auch der Humor ist ziemlich speziell, sehr schwarz und sehr britisch, was ich eigentlich sehr mag. Allerdings wurden mir im Laufe des Buches das betont abgebrühte Sprücheklopfen und der Zynismus etwas zu viel. Es erinnerte mich an amerikanische Mafiafilme wie "Good Fellas", die eine große Fangemeinde haben, aber nicht mein Geschmack sind.
Als ich nach der Lektüre die Geschichte noch einmal genau durchdachte, fielen mir bei der Story um Lech Wicinski einzelne Ungereimtheiten auf. Störend fand ich auch die klischeehafte Darstellung der meisten weiblichen Agentinnen - sehr aufs Äußere bedacht, modebewusst, mit einem Faible für Schuhe (etwa: "Das Aufflackern der Erkenntnis in Flytes Augen war für Taverner mehr wert als ein neues Paar Schuhe"). Selbst in einer Gefahrensituation beklagen sie sich zuerst über eine farblich nicht dem persönlichen Stil entsprechende Jacke (Kapitel 13).
Fazit: Insgesamt ein toll geschriebener, abwechslungsreicher, spannender und sehr spezieller Thriller in der Welt der Geheimdienste, den ich sehr gerne gelesen habe. Dennoch sind der raue Stil und die Figuren nicht ganz mein Fall, so dass ich die Reihe wohl nicht weiter verfolgen werde.
Ich liebe diese etwas anderen Agententhriller und das Leben im Slough House ist gefährlich. Hier sterben proportional mehr Joes beim Ausüben ihrer Pflicht als beim MI5.
Ich war beim ersten Buch der Serie dabei - seit dem ist viel passiert und es dauerte eine Weile bis man sich im kargen Stil des Buches alle Protagonisten erarbeitet hatte, hatten da nicht einige Personen verschieden Namen... und irgendwann wann man drin in der düsteren Spionagewelt, in der keiner dem anderen was gönnt insbesondere die unterschiedlichen Abteilungen des britischen Geheimdienstes und das soll dann im Sinne des Volkes sein. Die meisten Charaktere sind unsympathisch und ihrem Willen besser zu sein als die anderen tragikomisch. Achja da ist ja noch die Geschichte - ein herrliches düsteres Durcheinander, leider mit einigen Opfer.
Das britische Understatement muss man mögen.
Schade, dass ich diese Reihe nicht schon früher entdeckt habe. Aber auch der Einstieg mit dem 6. Band war gar kein Problem. Skurril, böse und herrlich witzig. So ganz nach meinem Geschmack. Werde ich auf jeden Fall weiterempfehlen.
Die Reihe von Mick Herron über den skurrilen "Agentenführer" Jackson Lamb kann ich nur rundherum empfehlen. Schräg, teilweise böse, hinterhältig zeigen diese romanne doch den Kampf für das Gute, wenn man das das bei nicht wenig derber Sprache nur schwer vermuten kann.
Diese Serie macht süchtig. Verfolge nun, seit 5 Bänden, dem Wohl, Wehen und Scheitern Jackson Lambs und seinen Loosern im Slought House.
Bitterböser Humor, gepaart mit spannenden und hintergründigen Blicken in die Abgründe der Geheimdienste.
Immer nur 5 Sterne für die Slow Horses! Dieser langsame Anfang, das lähmende Slough House und dann plötzlich eine Handlung die mitreisst und trotz oft trotteliger Hauptfiguren derart Fahrt aufnimmt, dass einem hören und sehen vergeht.
Es mag nicht die beste Idee sein, eine Krimireihe mit Band 6 zu lesen zu beginnen. Andererseits offenbaren sich so unter Umständen Schwächen, die Kennern der Reihe nicht auffallen würden. In der Regel sind Krimireihen vertikal erzählt, in sich abgeschlossene Fälle, die man als "Stand alone" genießen kann. Mick Herrons "Slough House"-Reihe gehört eher nicht dazu. Wer die "einsitzenden" Agenten nicht bereits kennt, tut sich schwer mit dem Kennenlernen. Scheinbar motivationslos tauchen nacheinander diverse Figuren auf, die mal mehr, mal weniger interessante Szenen haben. Herron verzichtet darauf, Leser mitzunehmen, die neu sind. Das führt dazu, dass man sich sehr schnell langweilt. Und wenn man nach 50 Seiten immer noch nicht weiß, was hier eigentlich erzählt werden soll, ist man schwer in Versuchung, das Buch einfach zuzuklappen und abzuschreiben. Das ist schade, denn der Prolog mit der brennenden Eule (Spoilerwarnung: Tierfreunde könnten Anstoß nehmen) ist durchaus vielversprechend. Bis es da weitergeht, vergeht aber zu viel Zeit mit vermeintlich belanglosen Szenen, dass man von einer konzeptionellen Schwäche sprechen muss. Wer es dennoch probieren möchte, dem sei vorab die Lektüre der anderen Bände empfohlen.
Skurril, schwächelt aber
Die Reihe um die Slow Horses ist ein Garant für skurrile, unkonventionelle Ermittler die ihre Fälle mit durchgeknalltem Eifer lösen. Doch diesmal zeigt die Geschichte auch Schwächen.
Alle drehen irgendwann am Rad und verfallen in alte Gewohnheiten. Es ist von allem zuviel und wirkt etwas unrund. Einer der schwächsten Teile der sonst so unterhaltsamen Reihe.
John LeCarre in die Neuzeit transportiert. Mick Herron haucht dem :Spionageroman neues Leben ein. Herrlich schräge Charaktere und eine Prise englischer Humor, alles verbunden mit einer spannenden Story, die einen immer tiefer in den Sumpf der Geheimdienste zieht.
Klasse, ganz klare Kaufempfehlung
Der Klappentext zu diesem Buch lässt Böses ahnen, denn Jackson Lamb möchte einen Verräter dingfest machen und dabei sollen nicht alle seiner Mitarbeiter zurückkehren.
Dies ist der sechste und für mich der dritte Band aus der Reihe „Ein Fall für die Slow Horses“. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, den jeweiligen Vorgängerband zu lesen, ist es sicherlich aber auch nicht schlecht, um etwas besser in die Geschichte hineinzukommen. Mir hat dieser Agentenroman wieder sehr gut gefallen. Mick Herron hat einen genialen Schreibstil, voll schwarzem Humor und ziemlich schräg. Die Dialoge sind einfach klasse.
„Slough House“ ist eine Außenstelle des MI5. Hierhin werden alle Mitarbeiter abgeschoben, die nicht erwartungsgemäß funktioniert haben. Das Gebäude ist heruntergekommen, ein echter Schandfleck. Hier dürfen die „Slow Horses“, wie sie boshafter Weise genannt werden, sich dann mit belanglosen Aufgaben beschäftigen und über ihr Versagen nachdenken.
Das Personal wird auch dieses Mal wieder gut eingeführt. Alle sind sehr speziell und haben so ihre Eigenarten und ihre eigenen Probleme. Am liebsten arbeitet jeder für sich, obwohl sie doch eigentlich zusammenarbeiten sollten. Lamb selbst ist ein exzentrischer Typ mit schlechten Manieren und schmuddeligem Äußern, aber er zieht geschickt seine Fäden. Louisa Guy trauert noch um ihren Geliebten und Ex-Kollegen Min Harper, als dessen Sohn Lucas verschwindet. Sie macht sich auf die Suche nach Lucas im verschneiten Wales, der sich mit einem gefährlichen Spiel in Gefahr gebracht hat. Auf der Beerdigung von River Cartwrights Großvater taucht auch Frank Harkness, Rivers Vater, auf, mit dem Lamb noch eine Rechnung offen hat. Die Jagd auf Frank bringt Lambs Agenten auch nach Wales. MI5-Chefin Diana Taverner, genannt Lady Di, versucht derweil Lamb loszuwerden.
Auch dieses Mal gibt es Sarkasmus, Action und viel Spannung. Mich hat das Buch wieder bestens unterhalten.
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