Es geht mir gut

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Erscheinungstermin 14.02.2025 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Es beginnt mit einem stillen Protest. Kathleen Beckett entscheidet sich, den ungewöhnlich warmen Novembersonntag anders zu verbringen – den Gottesdienst mit der Familie ausfallen zu lassen und in den Pool zu steigen. Im Wasser treibend, lässt Kathleen ihre verpassten Chancen und Träume an sich vorbeiziehen und rebelliert gegen die Person, die sie in den letzten Jahren war. Währenddessen ist ihr Mann Virgil gefangen zwischen Schuld und Verantwortung und versucht, das eigens gesponnene Netz aus Lügen aufrechtzuerhalten, um die Illusion ihrer Ehe nicht zu gefährden. Doch mit jedem Augenblick, den Kathleen länger im Pool bleibt, droht auch Virgils Fassade zu bröckeln. Mit psychologischem Feingefühl und literarischer Tiefe erzählt Jessica Anthony von Zuneigung und gleichzeitigem Überdruss und von der Zerbrechlichkeit, aber auch von der Stärke der stillen Auflehnung. Ein kraftvoller Roman über das, was passiert, wenn wir dem innersten Drang, wirklich zu leben, nachgeben.

Es beginnt mit einem stillen Protest. Kathleen Beckett entscheidet sich, den ungewöhnlich warmen Novembersonntag anders zu verbringen – den Gottesdienst mit der Familie ausfallen zu lassen und in den...


Eine Anmerkung des Verlags

»Ich wusste von Anfang an, dass sich der Konflikt der Geschichte im Laufe eines einzigen Tages abspielen würde. Kathleens Entscheidung, den Tag über im Pool zu bleiben,
war nicht vorsätzlich – wir begreifen nicht immer, warum wir uns wünschen, was wir uns wünschen. Aber sie hat sich damit unbewusst auf einen Zeitpunkt in ihrer Ehe festgelegt,
an dem die Wahrheit endlich ans Licht kommen kann (...)
Und Kathleen ist auf ihre eigene Art und Weise radikal – aber sie rebelliert nicht gegen die patriarchale Struktur, sie rebelliert gegen sich selbst bzw. gegen die Person, die sie in
ihrer Ehe gewesen ist.«
JESSICA ANTHONY ÜBER »ES GEHT MIR GUT«

»Ich wusste von Anfang an, dass sich der Konflikt der Geschichte im Laufe eines einzigen Tages abspielen würde. Kathleens Entscheidung, den Tag über im Pool zu bleiben,
war nicht vorsätzlich – wir...


Vorab-Besprechungen

»Jessica Anthony schafft das Unmögliche: Es erzählt etwas Neues über die Ehe.«KATE CHRISTENSEN, Autorin von The Great Man

»Vertrauen Sie mir ... Es geht mir gut ist ein Muss!« - RICHARD RUSSO, Autor von Diese gottverdammten Träume

»Mit diesem scheinbar harmlosen Akt der weiblichen Auflehnung führt uns Jessica Anthony in den im Verborgenen schlummernden Strudel der Ehe.« - OPRAH DAILY

»Ein schnelles, aber psychologisch scharfsinniges Buch mit einem präzisen Gespür für Zeit und Ort.« - BOSTON GLOBE

»Eine ausgezeichnete, spannende literarische Erzählung über Sport im wahrsten Sinne des Wortes, über Gewinnen und Verlieren, Strategie und Entscheidung. Jessica Anthonys Schreiben ist eine donnernde, vielstimmige Musik ganz eigener Art.« - ALISSA NUTTING, Autorin von Tampa

»Dieser großartige Kurzroman verdient es, ein Klassiker zu werden... Anthony hat ein Meisterwerk vollbracht.« - NATIONAL PUBLIC RADIO

»Ein Literaturklassiker des 21. Jahrhunderts, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden« - KATE CHRISTENSEN, Autorin von The Great Man

»Jessica Anthony schafft das Unmögliche: Es erzählt etwas Neues über die Ehe.«KATE CHRISTENSEN, Autorin von The Great Man

»Vertrauen Sie mir ... Es geht mir gut ist ein Muss!« - RICHARD RUSSO...


Marketing-Plan

  • Digitales und physisches Leseexemplar 290/89079
  • Nominiert für den National Book Award 2024
  • Social Media und Presse Schwerpunkt
  • Digitales und physisches Leseexemplar 290/89079
  • Nominiert für den National Book Award 2024
  • Social Media und Presse Schwerpunkt

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783036950556
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 160

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

„Für ihn ging es beim Sex um Eitelkeit, und während er Kathleen beim Schwimmen zusah, wurde ihm mit erschreckender Deutlichkeit bewusst, dass er ohne Weiteres eine andere Frau hätte heiraten können und vielleicht auch sollen.“ (Pos. 1110)

Virgil könnte es mit Kathleen Beckett nicht besser getroffen haben. Und dies gilt im gleichen Maße in die andere Richtung. Oder etwa nicht?
Zumindest hat es nach außen den Eindruck.

Doch hinter der familiären Fassade beginnt es gehörig zu bröckeln, als sich Kathleen eines Tages dazu entschließt, die gewohnten Abläufe zu durchbrechen und ihrem Mann die Stirn zu biegen, indem sie einfach mal nicht ihrer Care-Arbeit nachgeht, sondern sich im hauseigenen Pool treiben lässt.

In abwechselnden Rückblicken werden die Fehltritte und Selbstverständlichkeiten der scheinbaren Bilderbuchehe Revue passieren gelassen und es entblättert sich eine nicht immer zugewandte Ehe.

„Es geht mir gut“ ist eine schmerzhafte Geschichte voller Lügen und Sehnsucht, Überdruss und Selbstgefälligkeit.

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In einem Swimmingpool im November

Der Roman ist in Maine, 1957 angesiedelt und stellt das Ehepaar Kathleen und Vergil in den Mittelpunkt. Sie sind schon ein paar Jahre verheiratet, haben Kinder. Vergil ist eher ein oberflächlicher Typ, liebt den Jazz und macht sich keinen Kopf. Die sportliche Kathleen aber ist in eine Krise geraten. Sie steigt an einem Novembertag in den Swimmingpool und weigert sich, wieder rauszukommen.
Es ist aus heutiger Sicht nicht einfach, sich in die Situation der amerikanischen Paare der fünfziger hineinzuversetzen. Doch das Buch, im Original The Most, ist als Gesellschaftsporträt nicht zu unterschätzen. Es war sogar auf der Longlist des National Book Award 2024.

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In dem kurzweiligen Roman " Es geht mir gut" schildert die Autorin das Zusammenspiel eines Ehepaares, deren Wünsche, Hoffnungen, Träume und die davon stark abweichende Realität. Ein einziger Tag im November und zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit beider Personen reichen am Ende des Romans und des Tages aus, ein abgerundetes Bild von ihrem Leben zu bekommen.
Beim Lesen hofft man für beide, dass ihre Geschichte gut ausgeht. Und doch bleibt das Ende offen, so dass man es in Gedanken selber weiter schreiben kann. Ein gelungener Roman, der einen nachdenklich zurück lässt.

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Manche Geschichten erzählen auf wenigen Seiten mehr als manch ein Roman auf vielen hundert Seiten. Auch bei „Alles ist gut“ ist das der Fall. Sofort fühlte ich mich in die Handlung hineinversetzt, spürte die Stimmung, konnte die Gedanken nachvollziehen. Auf nur wenigen Seiten wird eine nach außen hin vorbildliche Ehe in einer unaufgeregten Rückschau demontiert. Lügen kommen zum Vorschein, aber auch Sehnsüchte. Immer wieder hoffte ich, dass endlich die Wahrheit gesagt werden würde, dass endlich richtig miteinander gesprochen wird.
Eine Novelle, die es in sich hat und zeitgleich die Gesellschaft bzw. Ehe in den USA der 1950 Jahre widerspiegelt.

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„Es geht mir gut“ von Jessica Anthony wurde aus dem Amerikanischen übersetzt von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck.
Verlag: Kein&Aber

Die Autorin erzählt in ihrem Roman über eine Ehe im Jahr 1956.
Virgil hatte sich im Krieg den Knöchel verstaucht, jedoch die Lüge eines gebrochenen Knöchels daraus gemacht, und nutze die Chance nach Hause geschickt zu werden. Er hinkte noch etwas, um bei den Mädchen Eindruck zu schinden und lernte auf Krücken gestürzt die große, schlanke und erfolgreiche Tennisspielerin Kathleen in der Bibliothek der University of Delaware kennen.
Kathleen wusste schon damals, dass er ein Schwindler war.

Die beiden heirateten und führten von Beginn an eine Ehe mit Geheimnissen, Lügen, Täuschungen und unerfüllten Sehnsüchten. Die Autorin lässt uns einen schonungslosen Blick auf die fragile Dynamik der Ehe werfen, die auf unausgesprochenen Wahrheiten beruht. Jessica Anthony zeigt uns durch ihre präzise Sprache und subtile Beobachtung ein tiefgründiges Porträt einer Ehe.

Die Komplexität menschlicher Beziehungen wird durch diesen Tag im November aufgezeigt. Kathleen steigt in den Pool und verlässt diesen nicht mehr. Im Wasser treibend, aufgedunsen und doch unglaublich klar lässt sie ihr Leben Revue passieren. Und stellt sich die Frage, ob es so bleiben soll?
Aber zuerst muss Virgil sprechen, er bekommt seine Chance zuerst die Wahrheit zu sagen. Kathleen hat mehr Ausdauer und die Dinge werden sich ändern, ob sie es will oder nicht.

„Kathleen war noch nicht bereit, aus dem Pool zu steigen. Sobald sie draußen war, würde alles wieder so sein wie immer, normal, und normal war nicht mehr länger hinnehmbar.“ (Pos. 1559)

Virgil kümmert sich nicht ernsthaft um seine Frau, geht dem gewohnten sonntäglichen Kirchgang und Golfspiel nach. Er versucht verzweifelt seine Ehe aufrecht zu halten. Seine Frau soll funktionieren, er liebt sie und doch lässt ihn dieser Tag nachdenken. Er möchte endlich die Wahrheit sagen, die Vergangenheit aufarbeiten und in die Zukunft blicken. Er war bereit oder?

Die Autorin zeichnet ein einfühlsames und zugleich unbehagliches Buch. Die Geschichte dieser Ehe zeigt auf, wie schwer es ist, die Wahrheit in Beziehungen zu finden oder zu akzeptieren.

Ich habe das Buch in einem Ruck durchgelesen, der Schreibstil war klar und präzise, die Charaktere gut ausgearbeitet und die Tatsache, dass sich alles an diesem einen Tag abspielt sehr faszinierend und unglaublich gut zur Geltung gebracht. Eine Beziehung aus dem Jahr 1956 und doch nicht in der Vergangenheit behaftet.

Jessica Anthony zeigt mit diesem schmalen Roman auf, dass unter der Oberfläche alltäglicher Beziehungen oft ein ganzes Universum an Emotionen, Geheimnissen und Lügen verborgen liegt.

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Endlich mal den Pool der Wohnanlage nutzen. An einem herbstlich warmen Tag. Und sich den Gedanken hingeben, für die im Alltag keine Zeit ist. Lesende erwartet ein Roman, der das Porträt einer Familie zeichnet. Die talentierte Tennisspielerin und der gutaussehende junge Mann und ein ordentliches Zuhause, zwei Söhne. Behutsam lässt uns die Autorin hinter die fassen blicken.

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Ein schmales, gehaltvolles Buch über Realität und Lebensträume und Aufbegehren. Amerika 1957
Kathleen, Mutter zweier Söhne, Ehefrau von Virgil hat eines Tages im November genug.
Sie geht in den Pool in der schäbigen Wohnsiedlung, voll mit alten Leuten. Angeblich wohnen sie da nur zum Übergang, bis Virgil was Besseres gefunden hat, aber dieser Übergang dauert jetzt schon ziemlich lange. Virgil muss mit den Jungen allein in die Kirche gehen Kathleen lässt sich im Pool treiben, es ist ja recht warm.
Er geht zum Golf, als er zurück kommt, ist seine Frau immer noch im Pool. Es geht ihr gut, aber das ist nicht wahr.
Sie überdenkt ihr Leben, was auch Virgil dazu bringt, mal nachzudenken. Alle Träume und Pläne von Kathleen sind geplatzt.
Ein großartiges Buch

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Zwischen Scheinidylle und Lebensrealität, Familie und Emanzipation.

Ein Buch über das, was in einem Menschen alles vorgeht, in wenigen Minuten, aber auch über viele Jahre hinweg. Wie laut die Gedanken und Gefüle sein können, wenn man einmal genau hinhört. Wenn man sich nicht mehr vor sich selbst versteckt, sich mit Mut endlich selbst begegnet. Jessica Anthony schreibt genau davon: Davon, was passiert, wenn man sich die Zeit nimmt und ehrlich zu sich selbst ist.

Mit psychologischem Feinsinn, Unnachgiebigkeit und literarischer Stärke hat mich "Es geht mir gut" nicht nur aus emanzipatorischer Hinsicht absolut überzeugt! Wahnsinnig gut!

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ein Stein bringt eine Lawine ins Rollen

Der Roman beschreibt kurz und prägnant Kathleens Lebensgeschichte und ihren Anstoß zur Veränderung. Es ist gut zu erkennen, dass eine gedankliche Auseinandersetzung und ein Umschwung ins Rollen kommen, wenn man sich einmal zutraut, den ersten Schritt zu setzen und aus den gewohnten Rollen heraustritt. Im Fall von Kathleen ist es das lange Schwimmen im Pool im November, von dem sie sich nicht abhalten lässt, auch wenn sie von ihren Nachbarn kritisch beäugt wird und ihre Familie sich schon Sorgen um sie macht. Kathleen beginnt mit einem stummen Protest, hinterfragt ihr bisheriges Leben und überlegt sich Situationen, in denen sie glücklich war und ob es nicht wieder mehr solche Situationen geben sollte. Mit ihrem Verhalten drängt sie gleichzeitig auch ihren Ehemann in die Rolle des Reflektierens, sodass auch er sich seine eigenen Gedanken macht.
Der Schluss ist ein wenig offen gehalten und regt gedanklich zum Weiterträumen an, nicht nur für Kathleen, sondern auch für die Leser*innen.

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Ich war wirklich überrascht von dem Buch, da ich mit was anderem gerechnet habe. Die Sprache des Buches hat mir gut gefallen und ich würde es empfehlen.

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Großartig. Was für ein literarisches Kleinod. Ich bin total begeistert von dem Buch. Unbedingt lesen und empfehlen.

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Inhalt: Kathleen steigt an einem Tag im November in einen Swimmingpool und weigert sich wieder herauszukommen. Während ihrer Zeit im Wasser macht sie sich Gedanken über ihre Ehe, ihr Leben und wie alles zu dem Punkt geführt hat an dem sie heute steht.

Der Roman spielt im Jahr 1957 und anfangs fiel es mir schwer mir das immer wieder in Erinnerung zu rufen. So viele Punkte und Facetten kann man auch auf die heutige Zeit projizieren. Kathleen ist eigentlich eine Vorzeigehausfrau, kümmert sich um ihren Mann Virgil und ihre zwei Kinder, geht regelmäßig in den Gottesdienst, hat Haushalt und Leben im Griff. Und jetzt spielt sie ihre Rolle plötzlich nicht mehr, stößt ihre Familie und Nachbarn die das Schauspiel im Pool beobachten vor den Kopf und weigert sich weiterhin ihre heile Welt aufrecht zu erhalten.

All das passiert auf wenigen Seiten und in sehr klar und eindringlicher Sprache.
Unter der Oberfläche der scheinbar perfekten Familie brodelt es gewaltig. Es gibt Geheimnisse die sowohl Kathleen als auch Virgil voreinander verbergen, beide reflektieren jeweils ihre Ehe und die Gefühle dazu.
In klaren Sätzen ohne ein Wort zu viel formt Jessica Anthony ein Bild einer nur nach aussen hin glücklichen Ehe die längst implodiert ist was mindestens ein Part nicht hat kommen sehen. Sehr scharfsinnig und präzise beobachtet sie zwei Menschen deren Kennenlernen schon auf einer Lüge basierte und weitere Lügen, Täuschungen und Geheimnisse zogen sich durch ihr weiteres gemeinsames Leben.

"Es geht mir gut" ist ein eindrückliches Zeugnis davon wie sehr ein einziger Tag im Leben alles verändern kann und dass so ein Tag sowohl in den 1950er Jahren als auch heute passieren kann denn die Themen die Frauen umtreiben sind oft und immernoch die gleichen.

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1957: Es ist ein warmer Novembertag, als Kathleen beschließt, in den Pool statt in die Kirche zu gehen.
Als eine Art stiller Protest bleibt sie dort auch.
Und während sie selbst über ihr Leben und ihre Ehe nachdenkt, bröckelt nach und nach auch die Fassade ihres Mannes Virgil.

“Es geht mir gut” ist ein schnelles, aber dadurch nicht weniger einnehmendes Werk über die Ehe.
Jessica Anthony lässt ihre Protagonistin zu Beginn etwas gar nicht so Ungewöhnliches tun: Sie steigt in den Pool, woraufhin ihr Ehemann alleine mit den zwei Söhnen zum Gottesdienst gehen muss.
Bei der Rückkehr wandeln sich die ersten leisen Zweifel des Mannes dann in Wut: statt sich zu sorgen, sieht er ausschließlich seinen Nachteil in ihrem Tun; er möchte doch wie jeden Sonntag zum Golfen, wer kümmert sich nun um Kinder und Essen?
Und so beginnen beide Parteien, über ihr Leben und insbesondere über ihre Ehe nachzudenken. Diese scheint von beiden Seiten auf Lügen aufgebaut zu sein, welche vom jeweils anderen stillschweigend hingenommen wurden.
Jessica Anthony schreibt klug und einfühlsam, sie hat ein gutes Gespür für das richtige Timing und zeigt, wie laut die Gedankenwelt sein kann. Außerdem macht sie deutlich, wie unterschiedlich ein und dieselbe Situation aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen wird.
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin nicht mit erhobenem Zeigefinger auf eine der beiden Figuren zeigt, niemand wird beschuldigt, beide Seiten werden wertfrei aufgezeigt.
“Es geht mir gut” ist kein Buch, in dem klassische Spannung erzeugt wird, es ist eher ein Porträt zweier Personen, die zwar geheiratet, aber sonst nichts gemeinsam haben und deren Bilderbuchehe nun ins Bröckeln gerät. Es ist ein Roman, der eine Gesellschaft beleuchtet, in der alles getan wird, um den guten Schein zu wahren, nicht aber, um sein Leben zu genießen. ⭐️4/5⭐️

*Übersetzt von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck

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Es geht mir gut von Jessica Anthony ist ein Kurzroman mit 160 Seiten, auf denen die Ehe von Kathy und Virgil, ihre Herkunft und ihr Familienleben analysiert werden.
Ein Sonntag im November 1957 in Newark, Delaware: Kathy, Virgil und ihre beiden Söhne Nicholas und Nathaniel wohnen seit sechs Monaten in einer Apartmentanlage mit einem nierenförmigen Pool in der Mitte. Sobald der Pool benutzt werden kann, ergreift Kathy die Gelegenheit, geht hinein und verbringt dort den ganzen Tag, während Virgil wie jeden Sonntag mit seinen Kollegen Golf spielt, und die beiden Söhne fernsehen und mit den Nachbarskindern spielen.
Nach und nach erfahren wir wie es um Kathys und Virgils Ehe steht. Kathy denkt an Billy, ihre erste Liebe, und überlegt, warum sie eigentlich nicht Billy, sondern Virgil geheiratet hatte. Billy war ihr Tennistrainer, an der Universität von Delaware war sie eine erfolgreiche Tennisspielerin. Virgil arbeitet bei einem kleinen Versicherungsunternehmen, er ist selten zu Hause und verbringt seine Zeit lieber mit Kollegen in Bars oder beim Golfen. „Wo Billy intellektuell und ernsthaft war, war Virgil locker. Lustig. Kathleen konnte sich nicht erinnern, Virgil einmal mit einem Buch gesehen zu haben.“
Wir erfahren viel über Kathys und Virgils Elternhäuser, Virgils Vater Coke ist Kriegsveteran und erzählt liebend gern von seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg. Er ist davon überzeugt, dass Virgil nicht Nathaniels biologischer Vater ist.
In dem Roman werden zwei bedeutende historische Ereignisse erwähnt: Die Einweihung der Golden Gate Bridge in San Francisco im Jahr 1937 und die Weltraumfahrt von Sputnik 2 mit der Hündin Laika an Bord im November 1957.
Der Roman hat mir gut gefallen, die Einblicke in eine Ehe in den 1950er Jahren in Amerika waren sehr interessant. Leicht konsterniert war ich über den Vaterschaftstest, den Coke bei Nathaniel vorgenommen hatte. Kathy fand ich sympathisch, Virgil hingegen empfand ich als sehr oberflächlich, er hatte sich sein Leben lang immer nur auf sein gutes Aussehen verlassen.
Das offene Ende passt gut zur Handlung und regt zum Nachdenken an. Ein Buch, das nachhallt, und das ich gerne weiterempfehle.

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Eine spontane Idee verändert ein ganzes Leben. An einem Sonntag beschließt Kathleen Beckett, nicht mit ihrer Familie in die Kirche zu gehen, sondern in den Pool der Wohnanlage zu steigen. Es ist zwar schon später Herbst, aber das Wetter ist noch warm und auch wenn ihr Mann Virgil nicht ganz verstehen kann, warum Kathleen ausgerechnet heute in den Pool will, geht er mit den Söhnen allein los. Aber als er zurückkommt, liegt seine Frau immer noch im Wasser und sagt, es gehe ihr gut und ihr Mann solle doch bitte den Jungs etwas zu Essen machen.

Virgils erster Gedanke, dass das Verhalten seiner Frau ihn vom Golfspielen abhält, hat mir alles über ihre Ehe erzählt. Für ihn soll seine Frau funktionieren und das hat sie bis jetzt getan. Ohne zu hinterfragen, ist sie mit ihrem Mann mitgegangen, als er seine gutbezahlte Stelle aufgegeben hat. Der Umzug in den schäbigen Wohnpark war in jeder Hinsicht ein Schritt zurück und auch wenn Virgil verspricht, dass sie bald in eine schöne Gegend umziehen werden, hat sich in den letzten Monaten nichts getan. Ich habe mich gefragt, warum Kathleen nicht aufbegehrt. Warum beschwert sie sich nicht und fordert von ihrem Mann, dass er endlich sein Versprechen einlöst?

In der Zeit, die sie im Pool verbringt, denkt nicht nur sie sondern auch Virgil über ihr gemeinsames Leben nach. Eigentlich ist es eine banale Geschichte: von zwei Leben, die nicht den Weg eingeschlagen haben, den sich die Eheleute für sich erträumt hatten. Kathleen und Virgil leben nebeneinander her. Sie sind verheiratet, aber sie sind kein Paar, sondern zwei Menschen, die in dem Konstrukt Ehe gefangen sind. Eine Sprachlosigkeit wie die von Kathleen und Virgil gibt es in vielen Beziehungen, aber hier lässt Jessica Anthony ihre LeserInnen in die Köpfe und Herzen der Protagonisten hineinsehen und wo man sonst nur eine Seite sieht, hat man hier das gesamte Bild. Das macht die Geschichte einer wahrscheinlich normalen Ehe für mich zu einer Geschichte, die sich aus der Masse der Bücher über dieses Thema hervorhebt.

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„Es geht mir gut“ von Jessica Anthony spielt 1957 in Newark, Delaware. Es geht um Kathleen und Virgil ein Ehepaar mit zwei Kindern. An einem warmen Novembertag begibt sich Kathleen in de Pool ihrer Wohnanlage und beschließt dort auszuharren. Man bekommt in dem Roman Einblicke in das Leben von Kathleen und Virgil und welche Ereignisse Kathleen dazu bewegen in den Pool zu steigen und vorerst nicht herauszukommen.
Ein kurzer, intensiver Roman über die Ehe und Gegebenheiten, die diese mit sich bringt.
Ich fand den Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu folgen. Die Autorin hat einen schönen Erzählstil. Mir ist es bei manchen Zeitsprüngen schwer gefallen zu verstehen, wo wir uns in der Geschichte gerade befinden.
Ansonsten sehr empfehlenswert.

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Entscheidung am Pool – Jessica Anthony erzählt von Täuschung und Wahrhaftigkeit in der Liebe

Es ist kein Sonntag wie jeder andere. Nicht nur, dass es außergewöhnlich warm ist für November. Kathleen, seit neun Jahren mit Virgil Beckett verheiratet und Mutter von zwei Kindern (mit einem dritten ist sie, wie wir später erfahren, schwanger), hat an diesem besonderen Tag auch den roten Badeanzug aus Collegetagen hervorgekramt und sich gleich morgens an den ansonsten verwaisten Pool der einigermaßen deprimierenden Wohnanlage begeben, in dem die Familie seit einem halben Jahr lebt. Und ist von dort den lieben langen Tag nicht mehr wegzubewegen – aller Bitten und Überzeugungsversuche ihres Mannes zum Trotz. Der, ein nicht gerade erfolgreicher und auch nicht besonders ehrgeiziger Versicherungsvertreter, erlebt das vordergründig als eine der »Anwandlungen«, für die Frauen, auch nach Ansicht seiner Kollegen, nun einmal bekannt sind, und ahnt doch, dass mehr dahintersteckt.
Jessica Anthony hat mit »Es geht mir gut« einen Roman geschrieben, der in mancher Hinsicht der den gesamten schönen Sonntag im Pool planschenden Ehefrau ähnelt. Vordergründig handelt es sich um eine im Jahr 1957 spielende Ehe-, Familien- und Suburbia-Geschichte, wie wir sie beinahe bis zum Überdruss aus der amerikanischen Gegenwartsliteratur von John Cheever, Richard Yates und John Updike, später Jonathan Franzen und Tom Perrotta kennen. Doch es steckt mehr dahinter, und man muss nur wenige Seiten von Jessica Anthony gelesen haben, um das zu ahnen, und am Ende, nach kaum 160 Seiten, ist aus der Ahnung Wissen und Erkenntnis geworden.
Kathleen Lovelace Beckett ist vor der Ehe auf dem College zweifache Tennismeisterin gewesen, ihr Bild hängt sogar in der Memorial Library als eine von vier »bemerkenswerten« Absolventinnen. Das Spielen beigebracht hat ihr Billy Blasko, ein Student, der aus einer jüdischen Familie im Süden der damaligen Tschechoslowakei stammt und mit dem sie dann auch eine Liebesbeziehung eingeht. Als Krönung seiner Künste lehrt er Kathleen einen Schlag, den er den »Most« nennt, was auf Tschechisch »Brücke« bedeute. Und eine Brücke, so seine Worte, sei nicht nur eine Überführung, sondern auch eine Falle. (»The Most« lautet dann auch der Originaltitel des Buches, kaum übersetzbar, aber so viel interessanter als das lapidare »Es geht mir gut«.)
Der Schlag bedarf einer präzisen Vorbereitung. Sie besteht darin, dass man den Gegner mit immer kürzeren Bällen immer näher ans Netz und damit in die Falle lockt. »Wir sind auf der Brücke«, ruft er Kathleen zu, als er ihr den »Most« das erste Mal demonstriert. Nun folgt ein Volley, den sie kaum noch abwehren kann, woraufhin Billy den Ball scharf anschneidet und an ihr vorbei ins rechte Eck donnert.
Kathleen hat mit ihrer Heirat die Tenniskarriere an den Nagel gehängt, so wie das Frauen in den Fünfzigerjahren machten. Die Most-Taktik aber hat sie sich gemerkt. Und wendet sie an dem warmen Novembersonntag gegenüber ihrem Mann an, von dem sie ahnt, dass er sie immer wieder betrügt. Vor allem aber träumt sie – wie letztlich auch Virgil – von einem anderen, freieren, mehr den eigenen Wünschen folgenden Leben. Was für Kathleen der Dunlop Gold Wing ist, den sie einst zu ihrem Geburtstag bekommen hat, ist für ihn ein Saxophon, so wie es Charlie Parker spielt, ohne dass er jemals eines besessen, geschweige denn darauf gespielt hätte. Nun aber erhält er völlig unerwartet eines von seiner heimlichen Geliebten zum Geschenk …
Jessica Anthonys Buch folgt einer raffinierten Konstruktion, ohne in irgendeiner Weise konstruiert zu wirken. Auf dem Cover steht zwar »Roman«, in Wirklichkeit aber handelt es sich um eine Novelle. Nicht nur der mittleren Länge wegen und weil ein singuläres Ereignis erzählt wird, das um einen Konflikt zwischen Ordnung und Chaos kreist. Es gibt auch das novellentypische Leitmotiv, in diesem Fall die Hündin Laika, von der dieser Tage nahezu jeder redet, weil sie in der sowjetischen Raumkapsel Sputnik um die Erde kreist und einen qualvollen Tod an Überhitzung stirbt. Doch auch das ist ein Spiel mit dem Leser. Elend und Scheitern, Generalbass der amerikanischen Vorstadtromane, müssen in der Ehe nicht sein. Kathleen lockt ihren Mann an den Pool, weil sie von ihm die Wahrheit erfahren will, um ihm dann auch endlich ihre Wahrheit sagen zu können. »Als sie an diesem Morgen aufgestanden war, hatte sie nicht gewusst, dass es heute so weit sein würde, aber so war es.« Wahrhaftigkeit, so die Botschaft dieses kurzen Buches mit dem Zeug zum Klassiker, rückhaltlose Wahrhaftigkeit kann das Scheitern abwenden. Dann muss keine(r) zum vernichtenden Schlag ausholen. Das Problem der Ehe ist nicht, den oder die Richtige zu finden, sondern wahrhaftig zu bleiben. Jessica Anthony ist eine amerikanische Jane Austen des 21. Jahrhunderts.

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Ich fand den Roman teilweise anstrengend zu lesen, da in sehr kurzer Reihenfolge immer Rückblenden in die Vergangenheit erfolgten. Dennoch hat mir die Geschichte an sich sehr gut gefallen, die Zerrissenheit der Charaktere und deren Lebenslügen waren sehr gut geschildert. Für mich stellt dieser Roman auch eine Warnung dar, Lebensträume nicht einfach so aufzugeben, weil sie schwer zu erfüllen sind und aus einem Kompromiss heraus eine Partnerschaft einzugehen, die dann ins Unglück führt.

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Kurzweiliges, gut geschriebenes Buch. Ein normaler Sonntag im Leben der Familie Beckett - mit einem Unterschied: Katherine Beckett, die Mutter, entschließt sich, den sonntäglichen Kirchenbesuch der Familie ausfallen zu lassen und steigt lieber in den bisher unbenutzten Pool ihrer Wohnanlage. Der Roman verfolgt die daraus entstehenden Verwerfungen im Familiengefüge, während Katherine Rückschau über ihr bisheriges Leben, ihre sportlichen Ambitionen und ihre Beziehung mit Ehemann Virgil hält.

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Über Träume & Realität
-Rezensionsexemplar-
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Genre: Ein kurzweilige Ausschnitt aus einem Tag in den 60ern. Über das Zeitgefühl & die Träume aus der Jugend.
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Setting: Kathleen war aufstrebende Tennisspielerin & hockt heute in dem Pool ihres Wohnblocks. Ihr Mann, attraktiver aber langweiliges Versicherungsmakler, kommt mit den 2 Kindern zurück aus der Kirche & stellt fest, daß seine Frau im Pool sitzt, in dem nie jemand ist. Banal, aber der Anstoß zu Gedanken, Realitätscheck, Geheimnissen & Träumen.

Schnapp dir einen Kaffee & schnupper in die Zeit.

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Ein Tag, an dem die Idylle einer Ehe zerbricht. Eine sehr fragwürdige Idylle, wie sich im Laufe des Tages herausstellt. Ein Buch mit nur wenigen Seiten aber mit sehr viel Inhalt.
Einzig der Preis im Verhältnis zum Umfang wird die Leser(innen) davon abhalten, es zu lesen...leider! Das Buch wird seine Chance wahrscheinlich erst als Taschenbuch bekommen.

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Nachdem ich "Es geht mir gut" von Jessica Anthony gelesen habe, bin ich tief beeindruckt von der intensiven und eindringlichen Erzählweise dieses Romans. Die Geschichte beginnt mit einem scheinbar einfachen Akt: Kathleen Beckett entscheidet sich an einem ungewöhnlich warmen Novembersonntag, nicht wie gewohnt mit ihrer Familie zum Gottesdienst zu gehen, sondern stattdessen in den Pool ihrer Wohnanlage zu steigen. Dieser stille Protest wird zum Ausgangspunkt für eine tiefgehende Reflexion über ihr Leben, ihre verpassten Chancen und die Rolle, die sie in ihrer Familie und Gesellschaft spielt.

Während Kathleen stundenlang im Wasser treibt, entfaltet sich ein vielschichtiges Bild ihrer inneren Welt und der Dynamik ihrer Ehe mit Virgil. Virgil, der zunächst irritiert über das Verhalten seiner Frau ist, beginnt, die Fassade ihrer scheinbar perfekten Beziehung zu hinterfragen. Die Autorin zeichnet mit psychologischem Feingefühl die Zerrissenheit und den stillen Aufruhr einer Frau, die sich nach einem authentischen Leben sehnt.

Jessica Anthony gelingt es auf nur 160 Seiten, die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Zerbrechlichkeit persönlicher Identität eindrucksvoll darzustellen. Die poetische Sprache und die tiefgründige Charakterzeichnung machen "Es geht mir gut" zu einem kraftvollen Roman, der lange nachhallt. Ich vergebe dem Buch 5 von 5 Sternen.

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Frauenleben in der Nachkriegszeit
Kathleen Beckett hat bislang in ihrem Leben immer alles wie von ihr erwartet gemacht. Sie hat den gutaussehenden und ziemlich langweiligen Versicherungsverkäufer Virgil geheiratet und ist ihm quer durchs Land mit ihren zwei Jungs im Schlepptau gefolgt.
Eines Sonntags beschließt sie, auf den wöchentlichen Kirchgang zu verzichten und legt sich in den Pool der Wohnanlage. Virgil ist zwar überrascht, doch lässt er sie gewähren. Als Virgil zurückkommt bleibt seine Frau weiter im Pool, wo sie bis zum späten Abend bleiben wird. Ihr geht es dort gut, sie fühlt sich leicht und befreit und genießt die Schwerelosigkeit im Wasser. Auch als ihre Familie gerne essen möchte, weist sie auf den gefüllten Kühlschrank hin, als Virgil sie bittet, herauszukommen, treibt sie weiter im Pool und auch die Neugierde der Nachbarn bringt sie nicht dazu, aus dem Wasser zu steigen.
Kathleen lässt ihr Leben Revue passieren. Im College war sie leidenschaftliche Tennisspielerin und fing ein Verhältnis mit ihrem Lehrer an, den sie auch später noch getroffen hat. Doch sie hat sich für ein Leben nach dem „American Dream“ der 50er Jahre entschieden – angepasst, abhängig und immer den Schein wahrend. Dass das für Kathleen kein Traumleben ist, das wird schon sehr früh in der Erzählung klar, ganz langsam entblättert Jessica Anthony den Dream von außen nach innen, bis am Ende nichts mehr so ist, wie es den Anschein hatte.
Ich mochte diesen kurzen und sehr feinen, tiefgründigen Roman sehr gern. Es steckt so viel mehr drin als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Er zeigt, was in den 50er Jahren von Frauen oft erwartet wurde, wie das klassische Rollenbild in der Ehe ausgesehen hat und wie schwer es für Frauen war, ein anderes Leben zu denken oder gar zu leben.
Sehr gut finde ich hier die Verbindung zu großen geschichtlichen Ereignissen wie dem Bau der Golden-Gate-Bridge zu Kathleens Kindheit und den Raketenprogrammen der beiden Großmächte. Auch das Reflektieren über ihre Leben allein und gemeinsam aus wechselnder Perspektive von Kathleen und Virgil hat mir gut gefallen.
Ein wunderbarer Roman, der mich berührt hat und der mich zum Nachdenken gebracht hat. Einzig eine Wendung zu viel am Ende hätte es für mich nicht sein müssen. Doch gibt es von mir eine große Leseempfehlung gibt für alle, die gerne Romane lesen, die einen Einblick in die Zeit nach dem Krieg geben und die Rolle der Frau thematisieren.
Das Cover hat mich sofort angesprochen – ich finde es einfach richtig schön!

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Eine Ehegeschichte

Hat dieses Buch nicht ein traumhaftes Cover? Dieses Cover mit der Frau im Badeanzug hat mich einfach neugierig gemacht. Da mir auch der Klappentext zugesagt hat, habe ich das Buch gelesen.

Das Buch ist ein ganz ruhiges Buch. Es passiert nicht wirklich viel in der gegenwärtigen Handlung. Kathleen Beckett erwacht an einem Sonntag im November, der unnatürlich heiß ist, Sie entscheidet sich Zuhause zu bleiben und schickt ihren Mann Virgil und die zwei Söhne allein in die Kirche. Sie steigt in ihren alten, eigentlich zu engen, rotem Badeanzug und geht in den Pool, der zu der Wohnanlage gehört. Und dort bleibt sie den ganzen Tag. Sie reflektiert ihr Leben. Denkt über ihren ursprünglichen Karrierewunsch und ihre erste große Liebe nach und fragt sich, wie sie in ihre jetzige Situation geraten ist.

Nachdem ihr Mann mit den Söhne zurückkommt, versucht er seine Frau davon zu überzeugen, den Pool zu verlassen, scheitert aber. Und so geht er zum Golfen mit Arbeitskollegen. Und auch er denkt über sein bisheriges Leben nach.

So bekommen wir nach und nach ein immer genaueres Bild der Ehe dieser beiden Menschen.

Anfangs habe ich mich gefragt, in welcher Zeit das Buch spielt. Durch den Hinweis, dass gerade der 2. Forschungssatellit – Sputnik – mit der Hündin Laika an Bord ins All geschickt wurde, konnte ich googeln und kann ihnen somit sagen, dass das Buch 1957 spielt. Und dann wird auch einiges, was das Rollenverhältnis betrifft, klarer.

Ich habe das Buch gerne gelesen, aber mit dem Ende hadere ich. Und deshalb bekommt der Roman von mir nur 4 Sterne. Aber das ist natürlich wie immer eine rein subjektiv Meinung.

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In diesem sehr interessanten Buch wird die Ehe zwischen Kathy und Virgil analysiert. Die Familie wohnt seit sechs Monaten in dieser Apartmentanlage mit Pool. Die Familie ist, Kathy, Virgil und ihre beiden Söhne Nicholas und Nathaniel. Hier lässt Kathy ihre verpassten Chancen und Träume an sich vorbeiziehen und rebelliert gegen die Person, die sie in den letzten Jahren war. Virgil versucht das Netz aus Lügen aufrecht zu erhalten, um die Ehe nicht zu gefährden. Ein kraftvoller Roman über das, was passiert, wenn wir dem innersten Drang, wirklich zu leben, nachgeben. In diesem spannenden Buch erfährt der Leser Schritt für Schritt wie es eigentlich um die Ehe der beiden steht. Mich hat die Schilderung von Jessica Anthony sehr berührt. Da ich diese Zeit miterlebt habe und mich an so manche Dinge die Geschildert werden erinnern kann. Eines ist sicher, dieses Buch ist keine leichte Lektüre und lässt sicher einige Leser konsterniert zurück. Dieses Buch empfehle ich vielen Lesern und hoffe, dass nach dem Ende viele Nachdenklich werden.

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Es gibt Bücher, die einen sofort packen, emotional mitreißen und lange nachwirken. Und dann gibt es Bücher wie “Es geht mir gut” von Jessica Anthony – ein Roman, der mich nicht ärgerte, aber eben auch nicht berührte.
Schon das Cover und die Vermarktung des Buches haben mich neugierig gemacht. Der Satz “Dieser Roman schafft das Unmögliche: Er erzählt etwas Neues über die Ehe” weckte hohe Erwartungen, denn Geschichten über Beziehungen und Ehen habe ich bereits viele gelesen. Der Klappentext klang ebenfalls vielversprechend: Eine Frau steigt bei eigentlich unpassendem Wetter in den Pool und kommt nicht mehr heraus – ein Akt der Auflehnung. Das versprach psychologische Tiefe, subtile Spannung, vielleicht sogar ein außergewöhnliches Leseerlebnis. Marketingtechnisch gibt es für dieses Buch also eine glatte 10 von 10. Doch die Geschichte selbst konnte für mich nicht mithalten.
Zunächst war ich überrascht, dass der Roman in der Nachkriegszeit spielt – eine Information, die aus dem Klappentext nicht hervorgeht. Zwar wollte ich mich darauf einlassen, doch mein fehlender Zugang zu den Figuren begleitete mich von der ersten bis zur letzten Seite. Der nüchterne, schnörkellose Erzählstil war durchaus angenehm, aber in Kombination mit einer Geschichte, die sich für meinen Geschmack ebenfalls als zu schnörkellos entpuppte, blieb das Leseerlebnis blass.
Das zentrale Thema des Romans ist eigentlich interessant: Virgil und Kathleen führen eine Ehe, die nach außen hin funktioniert, in der jedoch Lügen existieren, die das Fundament der Beziehung zum Einsturz bringen könnten. Die wechselnden Perspektiven der beiden Figuren ermöglichen einen Einblick in die Abgründe dieser nach außen hin perfekten Familie. Doch obwohl die Ausgangssituation Potenzial bietet, blieb ich als Leserin auf Distanz. Die Figuren blieben mir fremd, ihr Innenleben war für mich nicht greifbar, so dass mir insgesamt die Emotionalität fehlte: die der Figuren und meine eigene.
Als ich das Buch beendet hatte, fragte ich mich: Was sollte mir diese Geschichte sagen? Sollte sie mich überraschen, schockieren oder zum Nachdenken bringen? Habe ich tatsächlich etwas Neues über die Ehe erfahren? Nein, ich denke nicht. Wie so oft kommen in solchen Momenten die Selbstzweifel: Habe ich das Buch einfach nicht verstanden? Bin ich nicht aufmerksam genug, nicht schlau genug für diesen Roman? Doch dann schiebe ich diese Gedanken beiseite. Nicht jedes Buch ist für jeden Leser gemacht – und dieses war eben nicht meins.
Mein Fazit:
“Es geht mir gut” ist ein Roman mit einem spannenden Ansatz, der für mich jedoch nicht die versprochene Tiefe erreichte. Zwar ist der Stil klar und die Geschichte handwerklich solide erzählt, doch fehlte mir das emotionale Echo, das mich wirklich hätte mitfühlen lassen. Wer nüchterne, zurückhaltende Erzählweisen mag, könnte hier auf seine Kosten kommen. Für mich blieb das Buch jedoch blass und hinterließ zu viele Fragezeichen in meinem Kopf.

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+ Ich mochte den schreibstil sehr gerne
+ Die Protagonistin war mir sehr sympathisch und ich würde gerne noch mehr geschichten aus ihrem leben lesen
+ der pool als mittelpunkt des buches war finde ich sehr spannend gewählt
- das Ende kam für mich abrupt

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USA, 50er Jahre, eine etwas heruntergekommene Appartmentanlage. Diesen Sonntag fährt Kathleen nicht mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in die Kirche, sondern beschließt den Tag im Pool zu verbringen. Ganz wortwörtlich, sie bleibt bis zum Abend drin, überdenkt ihr Leben, die Lügen und enttäuschten Erwartungen, dabei ist sie noch keine 30. Außerdem ist sie wieder schwanger und nicht von ihrem Ehemann.
Der ist ein unverbesserlicher Müßiggänger, bis jetzt immer leicht durchs Leben gekommen, sein gutes Aussehen hat ihm viele Vorteile gebracht. Langsam erwartet aber die Versicherung, für die er arbeitet, mal Abschlüsse, eine ehemalige Geliebte schickt ihm ein Geschenk und außnahmsweise weiß er gerade nicht, wie es weitergehen soll.
Das alles erzählt Jessica Anthony leicht und durchaus amüsant. Vieles wird nur angedeutet, das müssen wir uns selbst zusammenreimen und auch das Ende bleibt in der Schwebe.
Ein kleines literarisches Meisterwerk!

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