Der Afrik

Roman

Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.

Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.

NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.

1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 04.09.2023 | Archivierungsdatum 20.07.2023

Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #DerAfrik #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Eine berührende Geschichte über zwei Ungewollte - und über eine Vertreibung von Baden nach Algerien im 19. Jahrhundert

Afrik – so rufen sie ihn, der zurückgezogen in einer Hütte oberhalb von Pfaffenweiler lebt. Das badische Weindorf hatte in Zeiten von Missernten und Hungerkrisen gehofft, seine Armen ein für allemal los zu sein, als es ihnen 1853 die Ausreise nach Algerien finanzierte und ihnen dort ein Paradies versprach – Rückkehr ausgeschlossen. Um das Geld für die Überfahrt aufzubringen, hatte die Gemeinde einen Wald abholzen lassen und die Fläche an Winzer verkauft. Den Weinberg nannten sie Afrika. Doch in Algerien erwartete die Aussiedler Hunger, Krankheit und Krieg. Unter ihnen war auch Franz Xaver Luhr mit seiner Mutter.
Er ist als Einziger zurückgekehrt und bereitet nun seine Rache vor: Seit Jahrzehnten treibt er einen Stollen in den Weinberg, um ihn eines Tages zu sprengen. Er ist fast fertig. Doch eines Wintertags sitzt ein Junge auf der Bank vor seiner Hütte, bei sich nur einen Zettel mit den Worten: Je m’appelle Jacob. Tu es famille.

Behutsam und berührend erzählt Sven Recker, auf wahren Begebenheiten basierend, von der Annäherung zweier Sprachloser und setzt den Ausgestoßenen von Pfaffenweiler ein literarisches Denkmal.

Sven Recker wurde 1973 in Bühl/Baden geboren und lebt in Berlin. Der Afrik ist sein dritter Roman. Seine vorherigen Bücher »Krume Knock Out« und »Fake Metal Jacket« wurden als Hörspiel und als Theaterstück inszeniert. 2015 las er mit einem Auszug aus seinem Debütroman »Krume Knock Out« bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt.

Eine berührende Geschichte über zwei Ungewollte - und über eine Vertreibung von Baden nach Algerien im 19. Jahrhundert

Afrik – so rufen sie ihn, der zurückgezogen in einer Hütte oberhalb von...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783960543244
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 160

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley Bücherregal App (PDF)
An Kindle senden (PDF)
Download (PDF)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

DER AFRIK von Sven Recker

Ein absolut spannender historischer Roman, der neue Einblicke in unsere deutsche Auswanderungsgeschichte enthält. Der Protagonist Franz Xaver Luhr, kurz Afrik genannt, steht für viele seiner Zeitgenossen, die in Armut geboren wurden und keine Chance hatten, ihrem harten Schicksal zu entkommen.
Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Der poetische Roman erzählt vom Schicksal deutscher Auswanderer im 19ten Jahrhundert.
Ein badisches Dorf sucht einen Grund um einen Wald für einen neuen Weinberg abzuholzen und gleichzeitig sich der Armen zu entledigen, die nach einem schlechten Erntejahr im darauffolgenden Winter „durchgefüttert“ werden müssen.
Der Habgier reicher Weinbauern kommt eine Kampagne des Bürgermeisters sehr gelegen, der den armen Dorfbewohnern ein üppiges Leben in Algerien verspricht. Damit stürzt er diese Menschen in ein noch größeres Unglück.
Ein einziger Auswanderer kehrt zurück. Es ist Franz, der im Dorf nur Afrik genannt wird, und den alle für verrückt erklären. Dieser sinnt Zeit seines Lebens auf Rache und will den Weinberg in die Luft sprengen.
Im Alter von 70 Jahren ist es fast soweit, als plötzlich im Winter ein Junge vor seiner Hütte sitzt. Er hat einen Brief in der Tasche, der nur mit wenigen Worten erklärt, dass es sich bei ihm um ein Familienmitglied handelt.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen im Jetzt und zum anderen in den verschiedenen Phasen der Vergangenheit.
Ich fand die Geschichte extrem spannend und habe das Buch verschlungen. Ich bin dem Autoren sehr dankbar, dass er sich diesem Schicksal angenommen hat. Franz Xaver Luhr steht für so viele Deutsche, die seinerzeit voller Hoffnung in die Ferne aufgebrochen sind und oftmals nicht einmal ihr Ziel erreicht haben. Sie glaubten in der Heimat den Geschichten, die ihnen erzählt wurden und die anderen zu noch mehr Reichtum verhalfen.
Obwohl der Afrik ein sehr zurückgezogenes Leben führte und Unglaubliches in seinem Leben ausstehen musste, zeigt die Begegnung mit dem Jungen, dass er sich tief in seinem Herzen immer ein Stück Menschlichkeit bewahrt hat.

War diese Rezension hilfreich?

Der Afrik ist ein komischer Kauz, ein wortkarger Außenseiter, der abseits des Dorfes Pfaffenweiler lebt. Einst hatte das Dorf beschlossen seine Ärmsten los zu werden, indem man sie mit falschen Versprechungen nach Algerien lockte, wo sie bleiben sollten. In Algerien gab es keinen Reichtum, stattdessen Hunger und Krieg. Unter den Aussiedlern war auch Franz Xaver Luhr, der Afrik. Er ist der Einzige, der zurückkehrt. Für die Schiffspassage verkaufte das Dorf Boden an Winzer. Der so entstandene Weinberg erhielt den Namen Afrika. Franz Xaver Luhr hat nur ein Ziel: er will den Weinberg in die Luft sprengen. Beharrlich hat er jahrelang Tunnel unter den Reben gegraben und Sprengstoff deponiert. An einem kalten Abend steht ein Junge vor der Tür. Jacob heiße er, steht in dem Brief, den er dabei hat und „tu es famille“. Jacob ist auch ein Außenseiter, einer, der niemanden hat und den niemand mag.
Sven Recker findet einen wunderbar leisen, behutsamen Ton für die Geschichte der beiden Ausgestossenen und ihrer Annäherung. Eine Sprache für ihre Sprachlosigkeit. „Der Afrik“ ist ein ganz besonderer Heimatroman über die kaum bekannte Geschichte von Armut, Not und Ausgrenzung in Baden im 19. Jahrhundert. Mit dem Afrik und Jacob hat Sven Recker zwei Protagonisten für seine Erzählung geschaffen, die uns noch lange nach der Lektüre des Buches in Erinnerung bleiben.
Eine absolute Lektüreempfehlung.

War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: