Wir lassen uns gehen

Eigenwillige Figuren

David Schalkos Erzählungen sind ungewöhnlich, eigenwillig und originell. Und vor allen haben sie Kraft. Ein gutes Beispiel dafür ist die Erzählung Vorteil Hornicek, in der ein Tennislehrer nach einem Unfall plötzlich in die Zukunft sehen kann, aber leider nur 3 Sekunden.
Typisch für Schalko ist auch, dass die Figuren nicht unbedingt Sympathieträger sein müssen.
So wird der Protagonist der ersten Story durchgängig als Arschloch bezeichnet, und er verhält sich auch so.

Oft ist die Sprache rüde, aber so passt sie zu den drastischen Geschichten.

Nicht wenige der Figuren sind Verlierer, z.B. Jeff Kanter in Cowboys, der ein ehemals erfolgreicher Sänger war und jetzt nur noch vor wenigen Personen singt. Man denkt bei ihm ein klein wenig an Gunter Gabriel.

Zu den bizarren Geschichten gehört auch die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Johnny und der Sonne.

Einige Stories sind sehr kurz. Mit denen konnte ich persönlich nicht ganz so viel anfangen.
Aber so einiges ist wirklich bemerkenswert. Daher unbedingt ein lesenswertes Buch.

David Schalko ist mir bereits als Regisseur und Drehbuchautor ein Begriff, und da ich den tiefschwarzen Humor seiner Serie "Braunschlag"
sehr mochte und auch den wunderbaren Film "Touluse", war ich gespannt auf "Wir lassen uns gehen", eine Sammlung von 20 Kurzgeschichten.

Diese Kurzgeschichten sind, wie bei David Schalko zu erwarten war, ziemlich skurril, teils abgedreht, teils diabolisch, auf jeden Fall speziell und kurios. Bei einigen musste ich aufgrund des boshaften Humors wirklich lachen, andere brachten mich zum Nachdenken, und wieder andere erschlossen sich mir nicht. Mir gefällt, wie Schalko die Menschen beobachtet und die Absurditäten und Abgründe unseres Handelns aufgreift und ins Extreme treibt.

Fazit: Wer David Schalkos eigenwilligen Humor und seinen Hang zum Skurrilen schätzt, wird an dieser Sammlung von  Kurzgeschichten auf jeden Fall seine Freude haben!

Jeder Geschichte in diesem Buch hat seine eigene Dynamik. Der Tennistrainer Horniczek, der nach einer Ohnmacht, kurz in die Zukunft schauen kann. Oder der Mann der niemals etwas zweimal tun kann. Da ist Hermann Kanter einer der letzten Cowboy Deutschlands. Ein Koch, der mit den Papageien spricht, die er braten soll. Der Weltenbummler Johnny Weissmüller in den sich die Sonne verliebt. Ich muss sagen, dass mich diese Geschichten, mit dem ganz eigenen Humor, von David Schalko überrascht hat. Dieses Buch beinhaltet bitterböse Satire und urkomischen Humor. Ich lese einige Bücher, doch dieses hat mich sehr überrascht. Beim Lesen muss man mit verschiedenen Szenarien fertig werden. Das Buch vereint seltsamen Träumen, täglichen Krisen und bizarren Obsessionen und mittendrin das Individuum Mensch. Dieses Buch ist eines das ich zu 100% weiterempfehlen kann.

Hier hat sich eine Vielzahl von Kurzgeschichten versammelt, die es in sich hat. Von Satire oder skurrilem Humor, seltsamen Figuren und obskuren Handlungen ist alles dabei. Das Buch versteht es zu unterhalten und da die Geschichten sehr unterschiedlich angelegt sind kommt auch keine Langeweile beim Lesen auf. Das Cover gibt das sehr schön wider. Ich hatte viel Lesespaß und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Ich habe das Buch nach den ersten paar Seiten meinem Vater empfohlen, um dann beim Weiterlesen zu merken, dass es doch derber geschrieben ist als ich das vorher gedacht hätte. Ich kam dann wegen des Plots doch noch darüber hinweg dass ich nicht in seinem Ansehen gestiegen bin und er hatte glaube ich auch Spaß daran.
Ich trau mich nicht mehr es nochmal anzusprechen.