Leicht wie Blei

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Erscheinungstermin 10.10.2022 | Archivierungsdatum 22.02.2023

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Zum Inhalt

Emma hat eine Pistole in der Hand und sie drückt ab. Acht Mal. Dann liegt ihr Vater leblos vor ihr. Mit acht Schüssen hat Emma sich befreit von dem jahrelangen Missbrauch, von Gewalt und systematischer Unterdrückung. Der Preis, den sie für ihre Tat bezahlen muss, ist hoch, denn acht Schüsse sind schließlich keine Notwehr, sondern Vorsatz. Totschlag oder Mord. Doch nach ihrer Verurteilung fühlt Emma sich zum ersten Mal in ihrem Leben sicher, die Zelle erscheint ihr als Raum, in dem sie, unsichtbar vor der Welt, frei atmen kann. Als ihre Tat im Gefängnis publik wird und ihre Geschichte als feministische Tat bald auch »draußen« Aufsehen erregt, überfallen Emma dunkle Gedanken: Kann man wirklich eine Heldin sein, wenn man einen Menschen, den eigenen Vater zumal, erschossen hat?
 
Lena Elfraths Roman Leicht wie Blei stellt Fragen rund um Täterschaft und Opferrollen und betrachtet den feministischen Diskurs aus ungeahnter Perspektive.

Emma hat eine Pistole in der Hand und sie drückt ab. Acht Mal. Dann liegt ihr Vater leblos vor ihr. Mit acht Schüssen hat Emma sich befreit von dem jahrelangen Missbrauch, von Gewalt und...


Eine Anmerkung des Verlags

Basierend auf einer wahren Begebenheit

Basierend auf einer wahren Begebenheit


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783949671043
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 244

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die Zeit davor, die Zeit danach

Das bei Edition W erschienene Buch lässt einen alles Leser nicht kalt, denn die 18jährige Protagonistin hatte einen langen Leidensweg. Jahrelang vom Vater missbraucht, erschießt sie ihn schließlich. Sie wollte nicht mehr Opfer sein. Sie kommt dafür ins Gefängnis. Für sie ist es aber eine Erleichterung. Ohne Männer in der Umgebung fühlt sie sich ruhiger und kann sogar ein paar freundschaftliche Beziehungen zu ihren Mitgefangenen schließen. Sie fühlt sich leicht wie Blei. Eine Metapher, die man sich in der Situation der Figur gut vorstellen kann.
Eine große Stärke der Autorin Lena Elfrath ist die Figurenentwicklung, auch die Nebenfiguren halte ich für glaubhaft.
Die Handlung ist basierend auf einen länger zurückliegenden realen Fall, wurde aber in die heutige Zeit transportiert.
Sprachlich ist der Roman ansprechend. Es lässt den Leser die Emotionen nachempfinden, bleibt aber ohne Pathos und der Realität entsprechend. Ich kann das Buch auch trotz des harten Themas empfehlen.

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Emma feuert die Pistole acht Mal ab. Vor ihr liegt ihr Vater, der sie jahrelang missbraucht und mit Gewalt unterdrückt hat. Was sie nicht geltend machen, kann ist Notwehr, sondern Vorsatz, Totschlag oder Mord. Nach der Verurteilung fühlt sie sich frei. In der Zelle kann sie sich bewegen und atmen, dies zum ersten Mal in ihrem Leben. Das Lesen dieser Geschichte ist nicht leicht. Die 18-jährige Protagonistin hat ihren Vater erschossen. Sie war es leid das Opfer zu sein. Im Gefängnis fühlt sie sich zum ersten Mal frei und ist ruhig. Wenn man in der Gesichte drin ist, was sehr schnell passiert, so kann man mit ihr Mitfühlen. Die Autorin hat einen zurückliegenden Fall als Grundlage genommen. So entstand eine fast reale Geschichte. Beim Lesen kann man sich sehr gut in die Gemütslage von Anna hineinversetzen. Es ist sicher ein Thema, welches nicht alltäglich ist und dennoch kann ich dieses Buch sehr empfehlen.

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Emma hat ihren Vater erschossen, weil er sie Jahre lang sexuell missbraucht hat, und wird zu einer Haftstrafe im Jugendgefängnis verurteilt. Hier trifft sich auf die Aktivistin Fran, die sie in ihre Gruppe Außenseiter integriert. Während Emma zu ersten Mal in ihrem Leben Freundschaften schließt und ihre Vergangenheit aufarbeitet, wird im Internet ein Haschtag gestartet der sie zur einer feministischen Heldin macht…

Manchmal finde ich ein Buch dessen Klappentext sich anfühlt als wäre das Buch eigens für mich geschrieben worden. Ich liebe Geschichten die im Gefängnis spielen, deshalb war es für mich ziemlich offensichtlich das ich das Buch lesen muss. Wie gut es mir dann tatsächlich gefallen würde, habe ich nicht geahnt.

Emma ist ein faszinierender Charakter. Sie teilt die Welt starr in Täter und Opfer ein. Durch ihre Vergangenheit kann sie sich nur schwer auf andere Menschen einlassen und will am liebsten ihre Ruhe. Trotzdem lässt sie sich im laufe der Geschichte immer mehr auf die anderen Charaktere ein.immer wieder überrascht das sie ihr etwas bedeuten. Parallel erfahren wir als Lesende in kurzen Rückblenden die Schrecken aus Emmas Leben. Nicht nur die Vergewaltigungen des Vaters machen betroffen, sondern auch die Momente wo Emma versucht sich Hilfe zu suchen und jedes Mal scheitert (die Mutter glaubt ihr nicht, andere Verwandte ziehen lieber weg als zu helfen). Von den anderen Charakteren bekommt man ebenfalls kurze Einblicke, was sie treibt und warum sie im Gefängnis sitzen.

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als gebundenes Buch: 20.- Euro, gebraucht ab: 15,91 Euro, 244 Seiten, erschienen am 10.10.22 in der Edition W GmbH

als Kindle Ausgabe: 16,99 Euro, 245 Seiten, erschienen am 10.10.22 in der Edition W GmbH

außerdem als Hörbuch bei BookBeat und als Audio-CD erhältlich

Ich habe dieses Buch als digitales Leseexemplar kostenblos vom Verlag erhalten und bedanke mich auf diesem Wege ganz herzlich beim Verlag und bei Netgalley. Natürlich hat das keinerlei Einfluss auf meine Meinung zum Buch.

Emma möchte kein Mädchen, keine Frau mehr sein. Sie möchte keine Kleider oder Röcke mehr tragen müssen und so freut sie sich, dass sie in der Justizvollzugsanstalt nun jeden Tag Hosen tragen darf. Ja, Emma sitzt in einer Haftanstalt für jugendliche Straftäter, denn sie hat ihren Vater mit acht Schüssen getötet.Dem voraus gegangen ist ein jahrelanger schwerer Mißbrauch durch den Vater und Emma hat sich und ihre kleine Schwester mit diesen Schüssen davon befreit. Nun sind aber acht Schüsse nicht mehr als Notwehr zu werten sondern gelten als Vorsatz und deshalb ist Emma nun in Haft.

Als ihre Mitinsassinnen davon erfahren, wird Emma zur Heldin gemacht und auch außerhalb der Gefängnismauern sorgt Emmas Geschichte für Aufsehen, ein Aufsehen, welches Emma aber gar nicht für sich beanspruchen möchte. Sie fragt sich, ob man wirklich eine Heldin ist, wenn man keinen anderen Ausweg sieht als den eigenen Vater zu erschießen.

Lena Elfrath läßt Emma in Rückblicken vom jahrelangen Mißbrauch durch den Vater erzählen.Emma nennt ihre Eltern dabei "die Frau" und "der Mann" und ich finde das zeigt schon extrem, wie schwer der Mißbrauch durch den Vater war, ohne das Emma allzu sehr ins Detail geht. Große Sorgen macht Emma sich auch um ihre Geschwister, weil sie ihnen nicht helfen kann.

Das sind aber nur die Rückblicke. Auch ihre Zeit in Haft wird beleuchtet. Emma fühlt sich erleichtert, keine Männer im direkten Umfeld zu haben. Sie kann endlich sogar Freundschaften schließen, kommt aber in Bedrängnis, als ihre Tat zu einer Heldentat stilisiert wird.
Emma wehrt sich dagegen in Rollen gesteckt zu werden, die sie nicht ausfüllen kann und will. Sie sieht sich nicht als Opfer ihres Vaters sondern als Täterin, weil sie acht mal abgedrückt hat.

Nach 300 Tagen kommt Emma vorzeitig frei. Ursprünglich sollte sie 3 Jahre für ihre Tat? absitzen. Dass sie vorzeitig entlassen wird, liegt auch mit am Druck der Leute außerhalb der Haftanstalt. Sie alle sehen Emma nämlich als Opfer und nicht als Täterin.
Und damit schließt sich der Kreis, denn genau diese Frage stellt uns das Buch. Abschließend beantworten kann die Frage das Buch natürlich nicht, denn die kann sich natzürlich ja jeder nur für sich selbst beantworten. Für mich ist Emma als Opfer ihres Vaters zu betrachten. Als was ihr Emma seht, müßt ihr für euch selbst entscheiden, wenn ihr das Buch gelesen oder gehört und darüber nachgedacht habt. Ich finde es gut, dass es hier keine abschließende Meinung im Buch gibt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. Der Stil ist flüssig und gut zu verstehen, die Rückblenden sind in kursiver Schrift dargestellt, so dass man sich schnell zurechtfindet auf welcher Zeiteben man sich gerade befindet. Meinen Lesegenuss hat ein klein wenig die moderne Jugendsprache gestört. Das gibt dem Buch so einen Anschein eines Jugendbuches, was es ja auf keinen Fall ist. Natürlich ist Emma eine Jugendliche und auch ihre Mitinsassinnen und Sprache verändert sich gerade bei den jungen Leuten. Das ist mir bewußt. So ist das auch nur als meine eigene Meinung anzusehen, die ihr natürlich nicht teilen müsst.

Empfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall und vergebe

4*/5*.

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Lena Elfrath

Leicht wie Blei

„Ich bin eine Mörderin“
„Ich würde es wieder tun“
So beginnt der Roman, in dem die Ich-Erzählerin Emma erzählt, dass sie ihren Vater erschossen hat. Wir erfahren auch warum.
Emma kommt ins Gefängnis und ist erleichtert, dass eine der Wärterinnen ihr die Anstaltskleidung zuteilt.

„Die Frau kann nicht wissen, dass ich bis zu diesem Tag nie Hosen tragen durfte. Der Mann wollte mich im Kleid oder Rock. Mädchenhafte Erscheinung. Einfacher Zugang. Wenn ich es wagen wollte, Hosen anzuziehen, wurde ich früher oder später bestraft.“

Der Mann, wie Emma ihn nennt, missbraucht sie das erste Mal im Alter von 4 Jahren, ihre Hilferufe werden von der Mutter nicht gehört. Auch über ihr auffälliges Verhalten in der Schule macht sich niemand Gedanken.

Emma fühlt sich sicher im Gefängnis, hier sind Türen und Schlösser, zu Hause hatte jede Tür ein Loch an der Stelle des Schlosses.

Die Ich-Erzählerin blickt zurück auf ihre Missbrauchserlebnisse, den Mord an dem Täter. Der Perspektivwechsel der Erinnerung in die Sie-Erzählperspektive schafft die nötige Distanz.

Die Beschreibung des andauernden Missbrauchs ist eindringlich, bisweilen kaum zu ertragen, aber notwendig, um zu begreifen, wie hier eine Seele zerstört wurde.

Die Begegnungen im Gefängnis, die „besonderen“ Persönlichkeiten, die Bemühungen der Therapeutin werden von der Autorin detailliert und teilweise humorvoll beschrieben. Emma jedoch bleibt wütend, kalt und abweisend, für sie ist die Welt düster.
Das ist nicht verwunderlich, wenn man ihre Geschichte kennt.

In vorsichtigen Gesprächen mit Fran, die beiden teilen sich eine Zelle, nähert sie sich der Frage, wie man Gefühle „fühlt“ und was die Liebe ist.

Dieses Buch hat mich tief berührt. Es ist erschütternd zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit der „Mann“ über ein kleines, hilfloses Mädchen verfügt.
Der Schaden, den er bei ihr anrichtet, ist nicht wieder gutzumachen.

Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit. Lena Elfrath hat die Täterin in einem Interview kennengelernt.

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diesem buch liegt eine wahre begebenheit zu grunde.
die frage - opfer oder täter
es ist eine beeindruckende lektüre, die in abwechselnden szenen (rückblicke und aus dem gefängnisleben) hin und her schwenkt. oft sehr bedrückend und erschreckend

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Emma ist ein Opfer! Ein Opfer ihres Vaters, der sie seit frühester Kindheit missbraucht. Ein Opfer ihrer Mutter, die ihr nicht hilft und stattdessen abhaut.
Aber sie will kein Opfer mehr sein, sondern Täter. Sie will kein Mädchen mehr sein und keine Röcke mehr tragen.
Nun sitzt sie im Gefängnis für jugendliche, weibliche Straftäter. Sie ist Täter geworden; hat ihren Vater mit acht Schüssen ermordet. Sie ist jetzt unter gleichen, die Anstaltskleidung sind Hosen! Sie fühlt sich "Leicht wie Blei".
Im Gefängnis lernt se ganz neue Gefühle kennen, die sie gar nicht kennt (sie ist 18 Jahre alt!) und erst mal für sich einordnen muss. Sie erfährt so was wie Freundschaft, Zugehörigkeit, Vertrauen und ein wenig das Gefühl der Liebe.
Lena Elfrath schreibt schonungslos und doch sensibel über Missbrauch und die Zerstörung des jungen Lebens. Sehr gute Lektüre - jedoch nichts für ganz zart Besaitete!

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Ich kann das Buch auch trotz des harten Themas empfehlen, auch wenn man sich auf jeden Fall mental darauf vorbereiten sollte.

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