Adler, Weibliche Kriminalpolizei, Berlin

Verdunklung 1940

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Erscheinungstermin 19.09.2022 | Archivierungsdatum 02.12.2022

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Zum Inhalt

Berlin 1940: Alliierte Luftangriffe treffen die Reichshauptstadt, es herrscht Verdunkelung bis zum Morgengrauen. Die Männer sind an der Front, während die Frauen die Betriebe am Laufen halten, oft bis spät in die Nacht. Doch ihr Weg nach Hause wird zur Gefahr: in den dunklen S-Bahnzügen Berlins treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Um dem Täter auf die Spur zu kommen, setzt die Polizei auf die Abteilung der weiblichen Kriminalpolizei.

Kriminalassistentin Luise Adler soll den attraktiven Lockvogel spielen, doch kommt man bei den Ermittlungen nicht wie gewünscht voran. Fadenscheinig wittert der politische Apparat einen Komplott von Staatsfeinden und schnell wird klar: Es geht nicht mehr um den Fall, sondern um planmäßige Demütigung und Vernichtung all derer, die nicht ins Weltbild der Nationalsozialisten passen.


Über den Autor

Stephan Weichert, in Berlin geboren und aufgewachsen, studierte Erziehungswissenschaften, Psychologie und Germanistik. Wenn er nicht schreibt, entwickelt er moderne Schulkonzepte und ist Dozent an der Freien Universität Berlin. Zu seinen besonderen Leidenschaften zählen geheime Orte der Vergangenheit und andere versteckte Kuriositäten seiner Heimatstadt.

Berlin 1940: Alliierte Luftangriffe treffen die Reichshauptstadt, es herrscht Verdunkelung bis zum Morgengrauen. Die Männer sind an der Front, während die Frauen die Betriebe am Laufen halten, oft...


Eine Anmerkung des Verlags

Die epub-Ausgabe dieses Titel ist mit folgender ISBN lieferbar:
978-3-948972-88-2

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978-3-948972-88-2


Marketing-Plan

Dieser Titel wird im Weihnachtskatalog von Thalia, Mayersche und Osiander beworben.

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Taschenbuch
ISBN 9783948972875
PREIS 13,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Berlin, November 1940 - während die Alliierten Bomben auf Nazi-Deutschland abwerfen, treibt ein Triebtäter im Bereich des Betriebsbahnhofs Rummelsburg sein Unwesen. Mehrere Frauen, die auf dem wegen der Verdunkelung schlecht beleuchteten Heimweg sind, werden überfallen und vergewaltigt. Dann gibt es mit Karin Borchert die erste Tote - misshandelt, missbraucht, getötet und aus der S-Bahn geworfen. Und sie wird nicht die einzige bleiben ...

Kriminalrat Lüdke und Grete Hartmann, Leiterin der weiblichen Kriminalpolizei, wollen gemeinsam der Täter stellen und gründen die Sonderkommission „Quadriga“ . Dazu wird Luise Adler, eine jüngst zur Kommissarin ernannte junge Polizistin, neben einigen als Frauen verkleidete Polizisten zum Lockvogel. Doch der Täter scheint ihnen immer einen Schritt voraus.

Einige Mitglieder der Quadriga kämpfen aber nicht nur mit dem Täter, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen, die sie mit Schnaps und Drogen in Schach zu halten versuchen. Auch die Sicherheitspolizei mit ihrem Chef Görnitz macht ihnen das Leben schwer. Görnitz ist nämlich der Meinung, dass hier staatsfeindliche Subjekte am Werk sind, die es gilt, unschädlich zu machen.

Während die Kripo akribisch nach dem Täter sucht, kocht Görnitz sein eigenes Süppchen. Im Netz der Kripo bleiben zwei Hauptverdächtige hängen: Paul Golzow, ein Weichenarbeiter, der Frau und Kinder schlägt, sowie Christian Cornelius, eine Chemiker, der maßgeblich an der Entwicklung von Zyklon B, jenem Blausäuregas beteiligt war, das nun zur Massenvernichtung in Konzentrationslagern verwendet wird. Cornelius will seinen Fehler wieder gut machen und träumt von einem Attentat.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe. Mitten im Krieg haben zwei Polizeidienststellen nichts anderes zu tun, als ihre Animositäten zu pflegen. Die Kripo will wie üblich Verbrecher fangen, die anderen Volksschädlinge. Während die Kripo neutral an die Suche nach dem Täter heran geht, schießt sich Görnitz auf Juden, Sozialisten, Kommunisten, Homosexuelle und andere, dem System nicht passende Menschen ein. Die Vermutung Adlers, dass ein Mitglied der SA ein Sexualstraftäter sein soll, schließt er kategorisch aus. Der durch die NS-Politik indoktrinierte Görnitz ist nebenbei noch ein Frauenhasser, der Luise Adler selbst in ihrem Beisein nur als „Ding“ bezeichnet. Ein echter Herzerl also.

Neben der Suche nach dem Täter, der für die Leser recht schnell ausgemacht ist, lenkt der Autor die Leser auf weitere Handlungsstränge des Menschen verachtende Systems. So lernen wir das Ehepaar Schenk kennen, das ein Kinderheim führt, in dem man vorgibt, behinderte Kinder zu pflegen, aber in Wahrheit die Kinder gemäß der NS-Rassenlehre ermordet.

Der Krimi ist nichts für Zartbesaitete. Die Sprache der Protagonisten ist ebenso brutal wie die Schilderung der Morde und Folterungen durch die SiPo.

Jedes Kapitel enthält ein zum Inhalt passendes Zitat von Goebbels oder Hitler, das das krause und abscheuliche Gedankengut der NS-Diktatur kundtut. So ist es kaum verwunderlich, dass Luise Adler sich mit Pervitin und Morphintropfen sowie Kollege Zach mit Schnaps betäuben.

Der Untertitel „Verdunkelung“ kann auf mehrfache Art verstanden werden: Verdunkelung wegen der Luftangriffe, Verdunkelung der Taten, Verdunkelung der Menschenwürde, Verdunkelung der Foltermethoden oder Verdunkelung von Attentatsplänen.

Fazit:

Ein Krimi, der den Lesern die Abgründe der NS-Diktatur facettenreich und brutal näher bringt. Gerne gebe ich diesem Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe 4 Sterne.

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