Die Psyche des Homo Digitalis

21 Neurosen, die uns im 21. Jahrhunder herausfordern

Gesprochen von Moritz Pliquet
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Erscheinungstermin 24.08.2022 | Archivierungsdatum 25.09.2022

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Zum Inhalt

Was die Digitalisierung mit unserer Psyche macht
Die digitale Revolution durchdringt immer mehr Lebensbereiche, wir werden künftig immer mehr Zeit vor Displays verbringen und die Künstliche Intelligenz wird unser Mindset verändern. Das hat nicht nur Vorteile. In der Folge werden auch immer mehr Menschen von neuen Süchten und Neurosen betroffen sein.

Der Münchner Psychologe und Psychotherapeut Johannes Hepp zeigt in seiner fundierten Analyse, was uns im Zuge der rasant zunehmenden Digitalisierung neurotisch werden lässt, welche Gründe dafür verantwortlich sind, wie wir uns dieser Entwicklung bewusst werden und wie wir gegensteuern können.

Aufgeteilt in die drei Teile Liebe, Arbeit und Sinn stellt Hepp dazu 21 Neurosen des 21. Jahrhunderts vor, zum Beispiel Profilierungsdrang, Bewertungszwänge, Einzigartigkeitszwänge, Vollkommenheitsstreben und ausgeprägte Selbstbezogenheit.

Damit der moderne »Homo Digitalis« diesen Tendenzen entgegenwirken kann, liefert der Autor mit diesem Hörbuch eine wichtige reflektierte Auseinandersetzung und hilft dabei, Resilienz gegenüber den automatisierten digitalen Manipulationsmöglichkeiten in Internet, Smartphone und Co. zu entwickeln.

Was die Digitalisierung mit unserer Psyche macht
Die digitale Revolution durchdringt immer mehr Lebensbereiche, wir werden künftig immer mehr Zeit vor Displays verbringen und die Künstliche...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9783955672164
PREIS 19,90 € (EUR)
DAUER 13 Stunden, 59 Minuten, 57 Sekunden

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein sehr anschauliches und intensiv recherchiertes Sachbuch! Johannes Hepp zeigt auf, welche Auswirkungen die stetig voranschreitende Digitalisierung auf unsere Psyche, unsere Beziehungen, unsere Gesundheit hat. Das ist erschreckend, wirkt irreversibel und beängstigend. Trotzdem macht Hepps Buch auch Hoffnung und Mut. Er macht konkrete Vorschläge, wie wir von der Digitalisierung profitieren können statt unvorbereitet von ihr überrollt zu werden.
Teilweise wurden mir die Ausführungen zu ausufernd, dennoch beeindruckend wie umfangreich und breitgefächert jedes Kapitel (jede Neurose) bei Hepp behandelt wird.

Wieder mal eine sehr gelungene und angenehme Lesung von Moritz Pliquet!

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Mehr umarmen und weniger auf Displays herumtippen ...

... ist eine der Forderungen, die Johannes Hepp stellt. Sein Buch verknüpft interessante Beobachtungen aus Leben und Alltag mit psychologischer Grundlagenforschung und aktuellen Studien zu einem ernüchternden bis alarmierenden Gesamtbild. Es zeichnet ein düsteres Bild und ist manchmal etwas über das Ziel hinausgeschossen, aber das bedeutet nicht, dass nicht noch werden kann, was noch nicht ist – schließlich werden wir online bereits täglich durch Algorithmen manipuliert und immer wieder kommen Menschen beim Versuch, ein besonders spektakuläres Selfie zu machen, ums Leben, weil sie beispielsweise von Klippen stürzen. Doch auch in weniger extremem Ausmaß regt das Buch zum Nachdenken über die eigene digitale Existenz an. Hin und wieder habe ich mich durchaus ertappt gefühlt und jedes Mal, wenn ich eine Chatnachricht verfasse, kommt mir die kompulsiv-kommunikative Neurose wieder in den Sinn. Insgesamt definitiv einen Blick wert, wenn auch aufgrund der Überfrachtung mit Informationen eher zum selektiven Nachschlagen. Und als Hörbuch funktioniert es nicht so richtig, denn es ist zwar wunderbar gesprochen, enthält aber viel zu viele Informationen, um sie ohne mehrmaliges Nachschlagen und Nachlesen zu verarbeiten.

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ch bin fast 40 – ich habe mein erstes Smartphone tatsächlich erst mit 30 bekommen. Das können sich die Kinder von heute wohl kaum mehr vorstellen… Aber was macht das mit der Psyche, wenn man ein Gerät in der Tasche hat, das zum einen mehr kann, als man selbst – zum anderen aber auch Daten über einen sammelt, die nicht nur Facebook oder Apple, sondern auch ganze Staaten über einen sammelt?

Johannes Hepp ist Therapeut und beschäftigt sich mit den Neurosen, die die dauerhafte Abhängigkeit von Smartphone & Co auslöst – und die es eben vor 10 Jahren vielleicht noch nicht gab.

Die Psyche des Homo Digitalis



Daten

Autor: Johannes Hepp

Verlag: Kösel (Buch) Lagato (Hörbuch)

ISBN: 3466347912

Preis: 22€

Gebundene Ausgabe, 416 Seiten

Hörbuch: 14h 2 min

Inhalt

Als ein eifersüchtiger Mann zu Johannes Hepp in die Therapie kommt, weiß er noch nicht, dass er seiner ersten „neuen Neurose“ begegnet. Er ist sich sicher, dass seine Frau ihn betrügt. Warum? Weil er in seiner Smarthome App festgestellt hat, dass die Temperatur im Schlafzimmer um die Mittagszeit um 4°C erhöht wurde. Dann stellt er auch noch fest, dass das Auto seiner Frau den ganzen Tag in der Tiefgarage steht (was die Überwachungskamera beweist). Er war sogar bereit, sich umzubringen. Ein paar Therapiestunden später kommt die Frau mit – es stellt sich raus: Anfangs hat sie ihn nicht betrogen – erst als er sich so in die Idee reingesteigert hat, hat sie sich wirklich einen anderen gesucht und will nun die Scheidung.

Was macht die dauerhafte Überwachung durch ein Smarthome mit einem? Ist es gut, dass ein Tesla mehr über einen weiß, als mein 18 Jahre alter Opel? Was passiert mit einem, wenn man in einen Shitstorm gerät? Und wie bestimmt Social Media heute das Bild unseres Körpers, obwohl alle Influencerinnen heute gleich aussehen?

Johannes Hepp fasst die 21 Neurosen der Moderne zusammen und diskutiert damit, was die Gier nach Likes mit einem macht und warum Dinge wie Instagram oder Tiktok einen süchtig machen…

Fazit

Was sind die Neurosen unserer Zeit? Es sind zum einen eine wahnsinnige Angst vor der Zukunft und eine zunehmende Abhängigkeit von allem Digitalen. Ich kenne das selbst – die Abhängigkeit von Whatsapp und Instagram ist bei mir definitiv da – der erste Blick am Morgen gilt wie selbstverständlich meinem Smartphone. Aber eins schaffe ich bisher – sämtliche Arten von Smarthome und/oder Smartcar sind mir suspekt, mein Auto ist 18 Jahre alt und hat keine Internet Verbindung und auch mein Fernseher funktioniert noch ganz normal.

Dennoch stelle ich an mir eine gewisse Abhängigkeit von meinem Handy. Und es lohnt sich, diesen Gedanken etwas weiterzuspinnen. Wie funktionieren eigentlich die Algorithmen, die einen immer tiefer in die Social Media Abhängigkeit ziehen? Und warum ist die Unabhängigkeit von Meinungen nur etwas, was man zu haben glaubt – und warum ist man unabhängiger, wenn man Twitter & Co einfach mal löscht? Das ist ja gerade etwas, was uns Elon Musk gerade lehrt (ja, ich hab’s gelöscht!)…

Johannes Hepp weckt mit seinem Buch sehr eindrücklich bewusst, wie sehr künstliche Intelligenz und Algorithmen heute Daten über uns sammeln und unser Leben bestimmen – ja, sogar in eine Abhängigkeit drängen und psychisch krank machen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne!

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