Unerhörte Frauen

Die Netzwerke der Nonnen im Mittelalter | Ein faszinierender Einblick in das Leben im Frauenkloster

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Erscheinungstermin 01.06.2023 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Liebe, Politik und Alltag in mittelalterlichen Frauenklöstern

Frauen, die im Mittelalter im Kloster lebten, waren keineswegs »unerhört« im Sinne von wirkungslos, im Gegenteil. Ihre Gemeinschaften waren oftmals mächtige Institutionen, und sie sahen sich selbst in einer höchst einflussreichen Position, da sie durch ihre Lebensform wie niemand sonst das Ohr des »höchsten Königs« hatten. Dass Gott sie erhörte, war auch die Überzeugung der mittelalterlichen Gesellschaft und verlieh den geistlichen Frauen einen besonderen Status, der sich nicht nur politisch, wirtschaftlich und kulturell manifestierte, sondern es ihnen auch erlaubte, unerhört wirksam zu werden. 

Warum wissen wir heute so wenig über das Leben im mittelalterlichen Frauenkloster? Weil die Forschung bislang fast ausschließlich auf männliche Autoren zurückgreifen konnte. In »Unerhörte Frauen« aber kommen die Nonnen erstmals selbst zu Wort: Aus ihren Tagebüchern und Briefen erfahren wir, wie die Frauen dachten, glaubten und liebten. Henrike Lähnemann und Eva Schlotheuber geben einen faszinierenden Einblick in das Leben in Klausur - damals wie heute eine Option für Frauen, die Unerhörtes leisten. 

Liebe, Politik und Alltag in mittelalterlichen Frauenklöstern

Frauen, die im Mittelalter im Kloster lebten, waren keineswegs »unerhört« im Sinne von wirkungslos, im Gegenteil. Ihre Gemeinschaften...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783549100370
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 224

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ich lese super gerne historische Romane, in letzter Zeit auch immer öfter Sachbücher zu einzelnen historischen Abschnitten und so war ich sofort Feuer und Flamme, als ich diesen Titel gesehen habe.

Beim Lesen hat mich begeistert, dass vereinzeltes Wissen, das ich schon zum Mittelalter hatte, hier nochmal durch sehr viel neues Wissen ergänzt werden konnte und auch viele - komplett neue -Informationen bekommen konnte.

Dank Tagebücher, Handschriften und andere schriftliche Überlieferungen lassen uns Henrike Lähnemann und Eva Schlotheuber in diesem Buch nochmal neu in das Leben von Nonnen eintauchen.
Besonders gut fand ich, dass die Quellen auch nochmal neu in Kontext gesetzt wurden oder auch Wissenslücken benannt werden.
Stellenweise habe ich aber auch gemerkt, wieviel Wissen mir zu dem geschichtlichen Abschnitt fehlt, wenn ich erstmal recherchieren musste, wer wer ist, aber das tut dem Buch m.M.n. keinen Abbruch.

Nur die Bilder konnten in dem eBook Format leider nicht so gut angezeigt werden, was etwas schade war.
Ansonsten ein super spannendes Fenster in eine –mir- doch sehr unbekannte Welt.

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Dieses Buch hat mir eine neue Sichtweise auf das Kloster und natürlich auch auf Nonnen eröffnet. Durch die Briefe und Tagebucheinträge der Nonnen hat man einen intensiven Blick ins Geschehen, welches es die letzten Jahrhunderte so nicht gegeben hat. Im Laufe der Geschichte lag der Fokus meistens auf den männlichen Dienern Gottes (zB Mönche, Priester, usw.), über Nonnen, oder Frauen im Allgemeinen, gibt es weniger Quellen.
Dieses Buch löst, meiner Meinung nach, den Schleier des Mysteriums, welcher noch immer über der Existenz der Nonnen liegt, und verleiht ihnen eine menschliche Seite, die bisher verborgen blieb.

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Das Autorinnen-Duo Henrike Lähnemann & Eva Schlotheuber widmet sich in diesem Buch einem interessanten Kapitel der Geschichte, das bislang nur wenig Beachtung gefunden hat: Der Rolle der mittelalterlichen Klosterfrauen im politischen Umfeld. Wer waren sie? Warum sind sie in ein Kloster eingetreten? Warum wissen wir so wenig über ihren Klosteralltag?

Basis dieses Buches ist eine kleine Sensation, nämlich das Tagebuch einer leider unbekannten Nonne, die das Leben im Kloster beschreibt. Über mehrere Jahre dürfen wir Leser (und die Forscherinnen) am Alltagsleben der Unbekannten teilhaben, bis das Tagebuch, während einer Pestepidemie plötzlich abbricht. Es ist zu vermuten, dass die Schreiberin der Seuche zum Opfer gefallen ist.

Neben diesem Tagebuch liegen diverse Briefe diesem interessanten Buch als Quelle zugrunde. So erfahren wir, dass die Frauenklöster oftmals Spielball der weltlichen Herrscher waren, sich immer wieder behauptet haben, wenn ihre Existenz bedroht war. Die Äbtissinnen, die häufig aus wohlhabenden bzw. einflussreichen Familien stammten, haben ihren politischen Einfluss geltend gemacht. Sie haben aus armen Klosterniederlassungen florierende Wirtschaftsbetriebe gemacht, was oft den Neid ihrer männlichen Kollegen hervorgerufen hat.

Wir erfahren einiges über die „Laufbahn“ der Nonnen, die oft schon als kleine Mädchen mehr oder weniger freiwillig in ein Kloster eintreten.

Ihre Überzeugung, dass sie und ihre Gebete von Gott erhört werden, ist tief in ihrem Glauben verwurzelt. Dass sie daneben Einfluss auf die Mächtigen ihrer Zeit haben, ist ihrem Status zuzuschreiben. Diese Frauen waren alles andere als unerhört, auch wenn ihre Bedeutung durch die durchwegs männlichen Chronisten heruntergespielt worden ist.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem außergewöhnlichen Einblick in eine mittelalterliche Lebensweise 5 Sterne.

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Dieses Buch bietet eine sehr spannende und andere Sichtweise auf das Leben mit und in Frauenklöstern im mittelalterlichen Deutschland. Was Nonnen in ihren Klöstern bewirkt und geleistet haben blieb nahezu ungehört und wurde in der Wissenschaft lange ignoriert. Zum einen liegt das an den nur wenig erhaltenen Dokumenten und zum anderen wurde der Fokus auf die männlichen Überlieferungen und von Männern dominierten christlichen Hierarchiestrukturen geprägt. Die Autorinnen Henrike Lähnemann und Eva Schlotheuber legen das Unerhörte in den Frauenklöstern Medingen, Lüne und Braunschweig offen. Dabei greifen sie auf erhaltene und überlieferte Handschriften und Medien zurück, die nicht nur den Alltag mit seinem streng strukturierten Zeitplan, die Aufgabenverteilung wie auch politische Einflüsse darlegen, sondern auch persönliche Aspekte wie beispielsweise das Ausüben von Kritik an den damals vorherrschenden Reformen aus Sicht der Nonnen veranschaulichen. Zudem übernahmen die Frauenklöster eine zentrale soziale Rolle in der Erziehung und Ausbildung der Töchter wohlhabender Stifterfamilien. Trotz dieser einflussreichen Aufgaben und der gewissen sozialen Macht, blieben die Frauenklöster zu jedem Zeitpunkt unter männlicher Leitung.

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